Klima Broschüre aktuell 10.02. 15. - John-Lennon-Gymnasium
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<strong>Klima</strong>wandel : Verspielen wir unsere Zukunft ?<br />
<strong>Klima</strong>schutz als kategorischer<br />
Imperativ<br />
<strong>Klima</strong>schutz und<br />
kategorischer Imperativ?<br />
Denkraum <strong>Klima</strong> – ein<br />
philosophischer Essay<br />
„Handle so, dass die Maxime<br />
deines Willens jederzeit<br />
zugleich als Prinzip einer<br />
allgemeinen Gesetzgebung<br />
gelten könne.“<br />
So formulierte Kant einst das<br />
Ideal, sein Bild eines von<br />
Vernunft geleiteten,<br />
verantwortungsbewussten,<br />
guten Menschen. Ist dieser<br />
Imperativ noch <strong>aktuell</strong>?<br />
Umfasst er auch die<br />
Verantwortung der Menschheit<br />
gegenüber nachfolgenden<br />
Generationen? Eine umstrittene<br />
Verantwortung, denn welche<br />
Existenzberechtigung hat das<br />
Noch-Nicht-Existente? Eine<br />
moralische Frage, die sich am<br />
Beispiel des<br />
menschengemachten<br />
<strong>Klima</strong>wandels gut aufrollen<br />
lässt.<br />
Scheinbar ist an der<br />
Unfähigkeit der<br />
Weltgemeinschaft, frühzeitig<br />
angemessene Maßnahmen zum<br />
<strong>Klima</strong>schutz zu treffen, zu<br />
erkennen, wie schlecht<br />
ausgeprägt das<br />
Verantwortungsbewusstsein der<br />
Welt gegenüber 1.) unseren<br />
Nachkommen und 2.)<br />
gegenüber der Natur selbst ist.<br />
Im Vordergrund steht für viele<br />
Menschen stattdessen seit<br />
langem eine unerschöpfliche,<br />
nicht zu befriedigende Gier<br />
nach Konsumgütern. Ein<br />
Gefühl von Verantwortung<br />
fehlt. Man ist dazu geneigt, sich<br />
über „uneinsichtige Politiker<br />
und Wirtschaftsbosse“<br />
aufzuregen – nicht grundlos<br />
zwar, doch eine Lösung könnte<br />
ebenso ein geistiger Wandel<br />
aller Menschen darstellen. Aber<br />
wer macht den Anfang? Und<br />
wer sagt, wie weit die<br />
Einschränkungen gehen sollen?<br />
Ein erster Schritt könnte darin<br />
bestehen, weg vom<br />
abgehobenen humanistischen<br />
Denken zu kommen. Wer<br />
meint, die Menschheit sei die<br />
„Krone der Schöpfung“ und<br />
regiere über Tiere und Pflanzen,<br />
der beutet die Natur nur allzu<br />
leichtfertig aus. Denn weder die<br />
Zivilisation, noch die<br />
menschliche Sprache, weder<br />
Technologie noch Kunst, ja,<br />
nicht einmal das Bewusstsein<br />
der eigenen Existenz, Religion<br />
oder Philosophie machen die<br />
Spezies Homo sapiens zu etwas<br />
„Besserem“. Nichts verleiht<br />
den Menschen das Recht zur<br />
systematischen Ausbeutung<br />
ihres Lebensraums. Am Ende<br />
ist auch der Mensch nicht<br />
bedeutender als alles andere<br />
Existente und Nichtexistente im<br />
Universum.<br />
Wenn aber der Mensch und<br />
alles um ihn herum so<br />
unbedeutend ist, warum soll er<br />
sich dann um den Schaden<br />
kümmern, den er verursacht?<br />
Genau hier kommt die Moral<br />
ins Spiel, welche im Prinzip der<br />
einzige Grund ist, sich nach<br />
gewissen Normen zu verhalten.<br />
Wie wichtig ist uns also die<br />
Moral heutzutage und<br />
inwieweit sollte jeder einzelne<br />
Verantwortung für die<br />
Nachwelt übernehmen?<br />
Ganz einfach: Die<br />
Verantwortung sollte so weit<br />
gehen, dass man sich selbst<br />
nicht aufgibt und dennoch<br />
gleichzeitig Bedingungen mit<br />
seinem Tun begünstigt, die es<br />
der jetzigen sowie<br />
nachfolgenden Generation<br />
ermöglichen, angenehm und<br />
verantwortungsvoll zu leben.<br />
„Handle so, dass die Wirkungen deiner<br />
Handlung verträglich sind mit der<br />
Permanenz echten menschlichen Lebens<br />
auf Erden.“<br />
So formuliert es der Philosoph<br />
Hans Jonas. Ein bisschen<br />
weniger humanistisch<br />
ausgedrückt heißt dies: „Handle<br />
so, dass die Wirkungen deiner<br />
Handlung nicht zerstörerisch<br />
sind für die künftige<br />
Möglichkeit solchen Lebens.“<br />
Ist dies nicht ein eindeutiger<br />
Aufruf zum nachhaltigen<br />
Leben?<br />
Lena Bünger<br />
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