07.02.2013 Aufrufe

Klima Broschüre aktuell 10.02. 15. - John-Lennon-Gymnasium

Klima Broschüre aktuell 10.02. 15. - John-Lennon-Gymnasium

Klima Broschüre aktuell 10.02. 15. - John-Lennon-Gymnasium

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Klima</strong>wandel : Verspielen wir unsere Zukunft ?<br />

<strong>Klima</strong>schutz als kategorischer<br />

Imperativ<br />

<strong>Klima</strong>schutz und<br />

kategorischer Imperativ?<br />

Denkraum <strong>Klima</strong> – ein<br />

philosophischer Essay<br />

„Handle so, dass die Maxime<br />

deines Willens jederzeit<br />

zugleich als Prinzip einer<br />

allgemeinen Gesetzgebung<br />

gelten könne.“<br />

So formulierte Kant einst das<br />

Ideal, sein Bild eines von<br />

Vernunft geleiteten,<br />

verantwortungsbewussten,<br />

guten Menschen. Ist dieser<br />

Imperativ noch <strong>aktuell</strong>?<br />

Umfasst er auch die<br />

Verantwortung der Menschheit<br />

gegenüber nachfolgenden<br />

Generationen? Eine umstrittene<br />

Verantwortung, denn welche<br />

Existenzberechtigung hat das<br />

Noch-Nicht-Existente? Eine<br />

moralische Frage, die sich am<br />

Beispiel des<br />

menschengemachten<br />

<strong>Klima</strong>wandels gut aufrollen<br />

lässt.<br />

Scheinbar ist an der<br />

Unfähigkeit der<br />

Weltgemeinschaft, frühzeitig<br />

angemessene Maßnahmen zum<br />

<strong>Klima</strong>schutz zu treffen, zu<br />

erkennen, wie schlecht<br />

ausgeprägt das<br />

Verantwortungsbewusstsein der<br />

Welt gegenüber 1.) unseren<br />

Nachkommen und 2.)<br />

gegenüber der Natur selbst ist.<br />

Im Vordergrund steht für viele<br />

Menschen stattdessen seit<br />

langem eine unerschöpfliche,<br />

nicht zu befriedigende Gier<br />

nach Konsumgütern. Ein<br />

Gefühl von Verantwortung<br />

fehlt. Man ist dazu geneigt, sich<br />

über „uneinsichtige Politiker<br />

und Wirtschaftsbosse“<br />

aufzuregen – nicht grundlos<br />

zwar, doch eine Lösung könnte<br />

ebenso ein geistiger Wandel<br />

aller Menschen darstellen. Aber<br />

wer macht den Anfang? Und<br />

wer sagt, wie weit die<br />

Einschränkungen gehen sollen?<br />

Ein erster Schritt könnte darin<br />

bestehen, weg vom<br />

abgehobenen humanistischen<br />

Denken zu kommen. Wer<br />

meint, die Menschheit sei die<br />

„Krone der Schöpfung“ und<br />

regiere über Tiere und Pflanzen,<br />

der beutet die Natur nur allzu<br />

leichtfertig aus. Denn weder die<br />

Zivilisation, noch die<br />

menschliche Sprache, weder<br />

Technologie noch Kunst, ja,<br />

nicht einmal das Bewusstsein<br />

der eigenen Existenz, Religion<br />

oder Philosophie machen die<br />

Spezies Homo sapiens zu etwas<br />

„Besserem“. Nichts verleiht<br />

den Menschen das Recht zur<br />

systematischen Ausbeutung<br />

ihres Lebensraums. Am Ende<br />

ist auch der Mensch nicht<br />

bedeutender als alles andere<br />

Existente und Nichtexistente im<br />

Universum.<br />

Wenn aber der Mensch und<br />

alles um ihn herum so<br />

unbedeutend ist, warum soll er<br />

sich dann um den Schaden<br />

kümmern, den er verursacht?<br />

Genau hier kommt die Moral<br />

ins Spiel, welche im Prinzip der<br />

einzige Grund ist, sich nach<br />

gewissen Normen zu verhalten.<br />

Wie wichtig ist uns also die<br />

Moral heutzutage und<br />

inwieweit sollte jeder einzelne<br />

Verantwortung für die<br />

Nachwelt übernehmen?<br />

Ganz einfach: Die<br />

Verantwortung sollte so weit<br />

gehen, dass man sich selbst<br />

nicht aufgibt und dennoch<br />

gleichzeitig Bedingungen mit<br />

seinem Tun begünstigt, die es<br />

der jetzigen sowie<br />

nachfolgenden Generation<br />

ermöglichen, angenehm und<br />

verantwortungsvoll zu leben.<br />

„Handle so, dass die Wirkungen deiner<br />

Handlung verträglich sind mit der<br />

Permanenz echten menschlichen Lebens<br />

auf Erden.“<br />

So formuliert es der Philosoph<br />

Hans Jonas. Ein bisschen<br />

weniger humanistisch<br />

ausgedrückt heißt dies: „Handle<br />

so, dass die Wirkungen deiner<br />

Handlung nicht zerstörerisch<br />

sind für die künftige<br />

Möglichkeit solchen Lebens.“<br />

Ist dies nicht ein eindeutiger<br />

Aufruf zum nachhaltigen<br />

Leben?<br />

Lena Bünger<br />

Seite 8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!