Sektionsmitteilungen - DAV Sektion Mainz
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Tourenbericht: E5-Variante mit Improvisationen<br />
Holzgau<br />
mussten wir den vielen gewerblichen Gruppen<br />
Vorrang lassen, wir sind aber dennoch zeitgerecht<br />
zum Aufstieg gekommen. Nur aus dem<br />
angedachten Rucksacktransport per Seilbahn<br />
wurde nichts wegen des großen Andrangs. Der<br />
Aufstieg war im unteren Teil eher nass und klebrig,<br />
weiter oben mit Schnee gepudert. Und im<br />
oberen Teil zog es sich wieder zu mit Schneegriesel,<br />
so dass uns viel von der Landschaft verborgen<br />
blieb. Auf der Memminger Hütte (2242<br />
m) war durch die Massen an Organisierten ein<br />
höllisches Gedränge, aber das sollte sich noch<br />
als Segen erweisen. Jedenfalls hatten wir ein<br />
ordentliches Lager für 9 aber 11 waren wir. Also<br />
hieß es Kuscheln und eine zusätzliche Matratze<br />
organisieren.<br />
ca. 130 + 870 - 800 + 5:30 Stunden<br />
3. Tag: Der neue Tag wurde dem Wetterbericht<br />
gerecht. Satte 40 cm Neuschnee. Alles zu<br />
und dicht. Was tun? Nichts. Und das war richtig<br />
so. In ziemlicher Verlegenheit waren die gewerblichen<br />
Gruppen, die irgendwie im Takt des Ablaufplans<br />
bleiben mussten. Den Weiterweg über<br />
die Seescharte (2599 m) wagte niemand. Das<br />
bedeutete für die Anderen zurück ins Tal und<br />
wir hatten unsere Ruhe und für den nächsten<br />
Tag eine Spur. Ganz langsam hellte es sich über<br />
den Tag hinweg auf, so dass sich uns zunehmend<br />
eine traumhafte Umgebung erschloss. Von den<br />
umliegenden Bergen rutschten erhebliche<br />
Schneemassen als kleine Nasslawinen ab, auch<br />
auf und über die Wege.<br />
4. Tag: Die Nacht sollte alles ändern.<br />
Sternenklar und morgens Alpenglühen. Den-<br />
112 | <strong>DAV</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>Mainz</strong><br />
noch wollten wir uns nicht als Erstbegeher nach<br />
dem Schneefall spursuchend über die hohe<br />
Seescharte (2599 m) plagen und anschließend<br />
satte 1900 Höhenmeter ins Tal hinunterquälen.<br />
Eine Handvoll junger Unentwegter mit Steigeisen<br />
wagte das Abenteuer und kam auch tatsächlich<br />
unbeschadet unten an. Aber für uns<br />
Angejahrte gab es eine viel bessere Lösung, nämlich<br />
auf dem von den Gruppen am Vortag gespurten<br />
Weg zum von der Hütte aus vorbestellten<br />
Bustaxi abzusteigen. Mehrfach war die Spur<br />
durch zu Bergen harter Schneebälle erstarrte<br />
Nasslawinen verschüttet. Trotzdem kamen wir<br />
zügig bergab. Die anschließende Fahrt über das<br />
Hahntenjoch (1894 m) nach Zams war ein<br />
Traum. Landschaft pur! Unten grün, oben weiß<br />
und unendlicher Fernblick. Wir leisteten uns<br />
den sinnvollen Luxus, mit der Venet-Seilbahn<br />
bis zur abenteuerlichen "Mittelstation" aufzufahren.<br />
Das ist keine wirkliche Station, sondern<br />
ein recht luftiger Zustieg über die Bedarfshaltestelle<br />
an einer Stütze. Unser nächstes Quartier in<br />
der sehr empfehlenswerten Zamser Schihütte<br />
(1764 m) lag nur 10 Minuten entfernt. Es gab<br />
schöne, aussichtsreiche Zimmer mit Nasszelle<br />
und ordentlicher Halbpension zum günstigen<br />
Preis. Den angebrochenen Tag nutzten wir natürlich<br />
noch zu einem abgekürzten Aufstieg<br />
über Skipisten hinauf zur Gipfelstation auf den<br />
Krahberg (2208 m) mit Pause im Panoramarestaurant.<br />
Im Sauseschritt ging es auf dem gleichen<br />
Weg zurück.<br />
ca. 800 - 470 + 470 - 5 Stunden<br />
5. Tag: Das Wetter blieb schön und klar und<br />
auch der Schnee blieb liegen. Mit der am Vortag<br />
gekauften Seilbahnkarte sind wir bis zur Bergstation<br />
weitergefahren. Oben angekommen, bot<br />
sich wieder ein traumhafter Rundumblick. Die<br />
Spur unseres weiteren Weges war bis auf gefrorene<br />
Schneereste, die bald matschig wurden, frei<br />
getreten. Der Weiterweg mit Panoramablick<br />
führte uns über die Goglesalm (2017 m) hinunter<br />
zur Pillerhöhe (1559 m) mit dem Gacher<br />
Blick (hier Einkehr) dann wieder leicht bergauf<br />
zur Aifner Alm (1980 m) und weiter auf einem<br />
nach den Schneefällen noch nicht begangenen<br />
Panoramaweg zur Falkauns Alm (1982 m). Die<br />
tief eingeschnittene Felsrinne des Lahnbachs