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In Mayrhofen im berühmt-aktiven Tiroler Zillertal fand am 6. Juni<br />

eine bemerkenswerte Veranstaltung statt: der Kongress „Fünf Sterne<br />

für Regionen – Erfolgreiches Wirtschaften durch Qualität und<br />

Nachhaltigkeit“. Bemerkenswert deshalb, weil sich angesichts von<br />

Globalisierung, Klima- und Wertewandel ausgerechnet dieses touristisch<br />

intensiv genutzte Tal über die zukunftstauglichen Maximen<br />

des Handelns in einer Region Gedanken macht. Denn zukunftstauglich<br />

bedeutet heutzutage automatisch auch nachhaltig. Ein<br />

nachhaltiges Leben, Handeln, Urlauben etc. folgt jedoch Werten,<br />

die mit vordergründiger Profitmaximierung und rücksichtslosem<br />

Gewinnstreben absolut nichts zu tun haben. Damit gibt man zu –<br />

genauer gesagt der Planungsverband Zillertal tut dies (gottseidank)<br />

öffentlich – dass die Grundsätze der Ökonomie nicht wichtiger<br />

sind als jene der Ökologie und des sozialen Zusammenhaltes.<br />

Im Gegenteil, dieser Dreiklang muss funktionieren, wenn man die<br />

Lebensgrundlagen für die Nachkommen in der Region sichern<br />

will. „Die Umwelt ist ohne Zweifel die Ressource für die wirtschaftlich-soziale<br />

Entwicklung des Zillertales. Gleichzeitig werden aber<br />

durch die Wertschöpfung aus der Wirtschaft zahlreiche Umweltmaßnahmen<br />

erst möglich, welche ohne diese nicht realisierbar<br />

wären“, bringt es Franz Hörl, Bürgermeister von Gerlos, Nationalratsabgeordneter,<br />

Hotelier und Seilbahner (!) auf den Punkt.<br />

Alpentäler sind besser als ihr Ruf<br />

Nachhaltigkeit ist also der Leitgedanke für eine gesicherte Zukunft,<br />

wobei nachhaltiger Tourismus nicht mit Öko-Tourismus oder sanftem<br />

Tourismus gleichzusetzen ist. Denn: „Sanfter Tourismus á la<br />

Nationalpark funktioniert nicht wirklich – höchstens als Nischenprodukt.<br />

Wir brauchen auch Golfplätze, Skigebiete und Infrastruktur“,<br />

meint Hörl.<br />

Jedenfalls wollen die Zillertaler beweisen, dass der Tourismus die<br />

Umwelt nicht schädigt, wenn der o.e. Dreiklang gelebt wird, und<br />

dass sich hier ein Vorurteil breit gemacht hat. Die Alpentäler sind<br />

Chefredakteur<br />

Dr. Markus Kalchgruber<br />

Wer schützt den Schatz nachhaltig?<br />

viel besser als ihr Ruf und können es jederzeit mit den Meer-Destinationen<br />

aufnehmen in punkto Erholungswert, intakter Natur und<br />

zukunftsorienierter Infrastruktur. Um diesen Vorsprung für die potenziellen<br />

Gäste herzeigbar machen zu können, soll eben das wettbewerbsfördernde<br />

Gütesiegel „Fünf Sterne für Regionen“ – angelehnt<br />

an die Klassifizierung in der Hotellerie – eingeführt werden.<br />

Diese Idee kann nicht nur engagierten Destinationen einen Wettbewerbsvorteil<br />

verschaffen, zumal ja in Zeiten des Klimawandels<br />

Nachhaltigkeit zusehends ein Imagefaktor wird und somit auch<br />

die Werbung stark beeinflussen wird. Diese Idee steht vielmehr<br />

auch für einen Paradigmenwechsel in der Positionierung, nämlich<br />

hin zur Wertorientierung statt kurzfristiger Effekthascherei.<br />

Welchen Wert haben Naturwunder?<br />

Davon ist natürlich der alpine Sommertourismus besonders betroffen,<br />

weil man hier noch viel mehr als im Winter die natürliche<br />

Schönheit der Destination sucht und ein Stück Paradies genießen<br />

will. Ein Paradies, von dem wir meist gar nicht wissen, dass wir es<br />

vor der Haustüre haben, aber um dessen willen viele Menschen<br />

von weit herkommen. Etwa der Londoner Andrew Finan, Geschäftsführer<br />

der Eventagentur „Challenger World“ und Referent<br />

am Kongress. Er bekannte offen: „Wenn ich an einen Ort wie<br />

Mayrhofen komme, geht es mir sofort besser! Das Zillertal ist ein<br />

Vermögenswert, der nicht zerstört werden darf. Aber: Wieviel sind<br />

Seen, saubere Luft, Berge, und eine schöne Aussicht wert? Man<br />

sollte Naturwunder mit monetären Werten versehen, dann werden<br />

sie sicher geschützt!“<br />

Im Zillertal sind bereits 35 % der Fläche Schutzgebiete. In Zukunft<br />

werden die Menschen die Alpen als eines der letzten Refugien für<br />

echtes Naturerlebnis und Ursprünglichkeit aufsuchen – als Therapie<br />

für ihre geschundene Psyche in einer unnatürlichen, hektischen<br />

Alltagswelt. Hier liegt unglaubliches Potenzial.<br />

Fa.Alfred Rodlsberger Stahl- & Maschinenbau GmbH<br />

Gewerbegebiet 443 · A-5721 Piesendorf · Tel.: +43 (6549) 72 59-10 · Fax.: +43 (6549) 72 59-4 · stahlbau@rodlsberger.at · www.rodlsberger.at<br />

4/2008 MOUNTAINMANAGER<br />

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