Hightech in der Steinzeit? - Archäologie in Sachsen
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Glossar<br />
„Neolithische Revolution“:<br />
Übergangszeit von „Wildbeutergesellschaften“ <strong>der</strong> Älteren und Mittleren Ste<strong>in</strong>zeit mit<br />
Schwerpunkt auf Sammeln und Jagd zu Ackerbau und Viehzucht betreibenden Geme<strong>in</strong>-<br />
schaften. Der Wandel f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Mitteleuropa nicht überall gleichförmig und daher auch<br />
nicht immer als „Revolution“ um etwa 6.000 v. Chr. statt. Der Vorgang nimmt se<strong>in</strong>en<br />
Ausgang für uns im „fruchtbaren Halbmond“ zwischen Türkei, Irak und Iran und wan-<br />
<strong>der</strong>t über die Donau und das Rhônetal nach Deutschland e<strong>in</strong>. Ökonomische und ökolo-<br />
gische Krisen lassen aber über die Jahrtausende auch immer wie<strong>der</strong> Rückschritte weg<br />
vom sesshaften Bauerntum h<strong>in</strong> zu den alten Organisationsformen des mobilen und <strong>in</strong><br />
Kle<strong>in</strong>gruppen agierenden Jägers erkennen.<br />
Pfahlbauten:<br />
Siedlungsform auf Stelzen zum Schutz vor Hochwasser und zur Nutzung <strong>der</strong> für die Er-<br />
nährung, Handel, Fischfang, Mobilität siedlungsgünstigen Randstreifen von Seen mit<br />
Spiegelschwankungen . Verbreitet an den Seen nördlich und südlich <strong>der</strong> Alpen <strong>in</strong> Mittel-<br />
europa. Inzwischen auch <strong>in</strong> Griechenland, Lettland o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Spanien als Son<strong>der</strong>siedlungs-<br />
form <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>zeit während trockener Klimaabschnitte nachgewiesen.<br />
„Ste<strong>in</strong>zeit EU“:<br />
Kunstbegriff des GEO Magaz<strong>in</strong>s (2004). Deutet an, dass nationale Grenzen wie heute<br />
o<strong>der</strong> vor 100 Jahren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>zeit noch nicht bestanden und sich weitgreifende Bezie-<br />
hungen und Handelskontakte während bestimmter Zeitabschnitte anhand von Funden<br />
quer durch das Gebiet <strong>der</strong> heutigen Europäischen Union, wenn auch auf ganz an<strong>der</strong>er<br />
wirtschaftlicher Basis, verfolgen lassen. Neben dieser großen, an Flüssen und Gebirgen<br />
orientierten Welt <strong>der</strong> Ste<strong>in</strong>zeit mit all ihren Verb<strong>in</strong>dungen gab es aber immer auch durch-<br />
gängig die kle<strong>in</strong>teilig organisierten Stammesterritorien mit Grenzen, die es für jeden<br />
fremden Reisenden mit dem entsprechenden Geschick zu durchqueren galt.<br />
Fotonachweise<br />
S. 11 :<br />
DLR RNH, Hermann Heidweiler<br />
S. 13, Zeichnung:<br />
Pfahlbaumuseum Unteruhld<strong>in</strong>gen,<br />
Michael K<strong>in</strong>sky<br />
S. 13, gr. Foto:<br />
Pfahlbaumuseum Unteruhld<strong>in</strong>gen,<br />
Peter Walter<br />
S. 5:<br />
Anne Reichert<br />
Rückseite:<br />
SWR, Peter Hollenbach<br />
S. 7, gr. Foto:<br />
www.archaeologie.tg.ch,<br />
Daniel Ste<strong>in</strong>er<br />
S. 4, S. 6, S. 8 :<br />
Privat<br />
alle an<strong>der</strong>en:<br />
SWR