Hightech in der Steinzeit? - Archäologie in Sachsen

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-4- Steinzeit - Die experten Dr. Gunter Schöbel Archäologe Leiter des Pfahlbaumuseums in Unteruhldingen Die Menschen aus der Steinzeit und das, was sie der Nachwelt hinterlassen haben, haben ihn schon immer fasziniert. Als 15-Jähriger machten ihm Grabungstechniker in Stuttgart einen Ferienjob schmackhaft, der seinen beruflichen Weg entscheidend beein- flussen sollte: In den Schulferien besserte er fortan sein Taschengeld bei Ausgrabungen auf. Für Gunter Schöbel war die Freude bei dieser Arbeit schließlich ausschlaggebend bei der Wahl seines Studiums. Er wollte sein Hobby zum Beruf machen. Schöbel studierte Ur- und Frühgeschichte in Tübingen und Freiburg. 1990 wird Gunter Schöbel wissenschaftlicher Leiter des Pfahlbaumuseums Unteruhl- dingen am Bodensee, vier Jahre später Museumsdirektor. In „seinem“ Museum ist er mit Leib und Seele bei der Sache. Er sieht seinen Auftrag nicht nur darin, zu forschen, sondern auch zu vermitteln. Es ist ihm wichtig, alle Zielgruppen zu erreichen – von den Kleinen bis zu den Großen. Das Pfahlbaumuseum hat rund 275.000 Besucher jährlich. Die Nach- bauten und detailgetreuen Rekonstruktionen der Pfahlbausiedlungen vermitteln den Besuchern einen umfassenden und spannenden Einblick in das Leben der Prähistorie. Der ausgebildete Taucharchäologe mit Schwerpunkt auf den stein- und bronzezeitlichen Ufersiedlungen hat mehrere Unterwasserausgrabungen am Bodensee durchgeführt. Er setzt sich aktuell mit besucherorientierten Ausstellungskonzepten, der experimentellen Archä- ologie und der Entwicklung europäischer Netzwerke innerhalb der so genannten „living history“-Museen auseinander. Gunter Schöbel gehört zusammen mit seinem Team von Fachleuten zu den engsten wissenschaftlichen Fachberatern des Steinzeit-Projektes. Das Pfahlbaumuseum http://www.pfahlbaumuseum.de Dr. Urs Leuzinger Archäologe Leiter des Museums für Archäologie Thurgau in Frauenfeld (Schweiz) Leiter der Ausgrabung in Arbon Bleiche 3 Kaum den Diplomabschluss der Universität Basel in der Tasche, soll Urs Leuzinger im Auftrag des Amts für Archäologie Thurgau die Ausgrabungen von Pfahlbauten auf der Schweizer Seite des Bodensees leiten. Bald wird klar, dass Urs Leuzinger an einem ar- chäologischen Juwel arbeitet. Eine Feuersbrunst zerstörte 3.370 v. Chr. das Pfahlbaudorf von Arbon Bleiche. Eine kurz darauf einsetzende Regenflut begrub die verkohlten Reste. Für die Schweizer Archäologen, die mehr als fünf Jahrtausende später die Trümmer freile- gen, ist die Katastrophe ein „Riesenglücksfall“. Urs Leuzinger gerät ins Schwärmen: „Der Brand, die schnelle Überschwemmung, die meterdicke Sandschicht haben alles konser- viert.“ Sogar grüne Mistelzweige und Fischschuppen sind erhalten. Tausend Quadratmeter des Dorfes graben die Archäologen in den neunziger Jahren aus, registrieren minutiös jeden noch so winzigen Fund: hier ein Stück Bauholz, dort eine Tierrippe, Getreide, Schmuckperlen. Sechs Jahre dauert die Auswertung. Der einmalige Fund bietet verblüffend detaillierte Einblicke in das steinzeitliche Leben am Bodensee. Urs Leuzinger lehrt seit dem Wintersemester 2005/06 an der Universität Innsbruck und arbeitet dort mit Professor Walter Leitner zusammen. Er unterstützt als wissenschaftlicher Fachberater das Projekt „Steinzeit“. Amt für Archäologie des Kantons Thurgau http://www.archaeologie.tg.ch
Barfußlaufen D i e k a n n t e n d o c h n u r. . . TREKKINGSCHUH, Modell: oetzi ca. 3.300 v. Chr./ Rekonstruktion Fundort: Tisenj och, Oetztaler Alpen
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