Hightech in der Steinzeit? - Archäologie in Sachsen

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Steinzeit - Die experten
Harm Paulsen
Archäotechniker
Mitarbeiter des Archäologischen Landesmuseums
Schloss Gottdorf in Schleswig
Harm Paulsen kann auf 43 Arten Feuer machen – er braucht dazu weder Streichholz
noch Feuerzeug. Harm Paulsen rekonstruiert Einbäume, Hütten, Werkzeuge und Waffen,
schärft Feuersteinklingen – und das alles mit den Mitteln der Steinzeit. Ganz nebenbei
hat er es im Schießen mit seinen archäologisch detailgetreu nachgebauten Waffen zur
nordischen Meisterschaft gebracht.
Eigentlich ist Harm Paulsen Radartechniker von Beruf, aber von Kindesbeinen an hat er
sich dafür interessiert, wie Menschen in der Steinzeit gelebt haben. Ihm hat es nicht ge-
reicht, Bücher zu wälzen oder Funde zu kartieren. Er wollte die Steinzeit leben.....
Der experimentelle Archäologe ist durch sein Wissen und seine Fähigkeiten zu einem
der führenden Spezialisten auf diesem Gebiet geworden. Durch seine zahlreichen Expe-
rimente mit originalgetreuen Nachbauten hat er manch trockene Hypothese der Archä-
ologie widerlegen können. Unbequem, aber hochgeschätzt, wird er von Fachleuten aus
ganz Europa für Gutachten und Rekonstruktionen zu Rate gezogen.
Harm Paulsen arbeitet heute am Archäologischen Landesmuseum Schloss Gottdorf in
Schleswig. Im „Steinzeit“-Projekt übernimmt Harm Paulsen die Funktion des „instructors“
– einer Figur, die immer dann einspringt und Hilfe leistet, wenn die Protagonisten im Ex-
periment an Grenzen stossen und mit dem harten Steinzeitalltag nicht zurecht kommen.
Archäologisches Landesmuseum
http://www.schloss-gottorf.de
Anne Reichert
Experimentelle Archäologin
Die temperamentvolle Experimentalarchäologin aus Ettlingen ist eine anerkannte Spe-
zialistin für Rekonstruktionen aus Fasern, Holz, Rinde, Leder, Fell und Lehm. Ihre Hände
ruhen nie. Bei einem Gang über die Wiese werden Gräser gerupft und sofort auf ihre Taug-
lichkeit zum Zwirnen überprüft.
Die Regale ihrer Wohnung stehen voller Materialsammlungen, selbstgetöpferter Stein-
zeitgefäße und anderer Rekonstruktionen. Auch „Ötzis“ Ausrüstung versteckt sich in
dem Durcheinander. Der Mann vom Tisenjoch hatte die gleiche Schuhgröße wie die Ex-
perimentalarchäologin. Größe 37. Die Rekonstruktionen passt Anne Reichert daher an
ihren eigenen Fuß an und ist begeistert von der Funktionalität und dem Aufbau des
5.000 Jahre alten Schuhwerks.
Die Ergebnisse ihrer praktischen Arbeit kann man in vielen Museen bewundern. Durch
ihre intensive Beschäftigung mit Material und Technik hat Anne Reichert auch die For-
schung immer wieder auf neue, spannende Details aufmerksam gemacht.
Anne Reichert stellte für die Alpenüberquerung detailgetreue Rekonstruktionen von
„Ötzis“ Fellschuhen und seiner Grasmatte her.
http://people.freenet.de/neolithikum/AnneR06.pdf