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Kein Mensch ist perfekt ... Jahresbericht 2010 Caritas Neuwied 26 Caritasverband Rhein- Wied-Sieg e.V. Rhein-Zeitung | 19. Aug. 2010 Sucht Prävention Suchtprävention dient der Gesundheitsförderung und Gesunderhaltung . Die Unterschiede zwischen den Menschen in unserer Gesellschaft werden immer größer. Die Möglichkeit, sozial und beruflich integriert zu sein und am Leben teilzuhaben ist nicht jedem gleichermaßen gegeben. Immer weniger Menschen haben Zugang zu gesundheitsfördernden und gesundheitserhaltenden Angeboten. Vielen fehlt es Fachdienst Sucht - Prävention - Heddesdorfer Str. 5 56564 Neuwied Telefon: 02631 / 98 75-60 Fax: 02631 / 98 75-75 suchtpraevention@caritas-neuwied.de an finanziellen Ressourcen oder auch an Wissen und Kraft, solche Angebote für sich zu erschließen. Im Jahr 2010 hat der Fachdienst Sucht mit neuen Angeboten versucht, der oben genannten Problematik Rechnung zu tragen. Zwei dieser Angebote, die Menschen Möglichkeiten zur Teilhabe bzw. Nutzung gesundheitsfördernder Maßnahmen bieten sollten, werden nachfolgend dargestellt. Fachteamleitung: Martina Wirges Sekretariat: Ursula Hohn Fachkräfte: Kirsten Hoffmann-Ley, Martina Knapp, Lisa Seibert-Atkins 27
Kein Mensch ist perfekt ... Jahresbericht 2010 Caritas Neuwied Suchtprävention — Beispiel 1 Entspannungskurs Autogenes Training und Yoga Bei allem Mühen und Ringen um einen Arbeitsplatz, um berufliche, finanzielle und soziale Sicherheit - wo bleibt da noch der Sinn für Entspannung und Wohlfühlen? Vor diesem Hintergrund bieten wir seit Ende 2009 den Teilnehmern eines Arbeitslosenprojektes (Aktivcenter "Quinte" / Erpel) regelmäßig Entspannungskurse an. Ein Kurs umfasst je 10 Einheiten, findet wöchentlich statt und jede Einheit dauert 90 Minuten. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Teilnehmer sind Langzeitarbeitslose. Die Altersstruktur liegt zwischen 24 und 47 Jahren, der berufliche Hintergrund ist sehr unterschiedlich (Teilnehmer ohne Berufsausbildung, Handwerker, Erzieher). Aufgrund der Altersstruktur und des Bildungsstandes handelt es sich um eine heterogene Gruppe, die alle Beteiligten gleichermaßen fordert. Finanzielle Nöte, Schulden, Perspektivlosigkeit und familiäre Probleme prägen den Alltag der Teilnehmer und erhöhen das Risiko des Suchtmittelmissbrauchs. Unsere Entspannungskurse richten sich gezielt an Personen, die auf Grund bestimmter bekannter Bedingungen einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, Suchtprobleme zu entwickeln bzw. deren riskanter Konsum sich hin zu Suchtmittelmissbrauch und Abhängigkeit auszuweiten droht. 28 Caritasverband Rhein- Wied-Sieg e.V. Die Möglichkeit der Teilnehmer, in ihrer Freizeit an vergleichbaren Kursen teilzunehmen, scheitert an ihrer finanziellen Situation. Ziel ist es daher, Techniken zum Stressabbau und Entspannungstechniken für den Alltag zu vermitteln, die Körperwahrnehmung und Achtsamkeit für eigene Bedürfnisse und Interessen zu fördern, zur Konzentrationssteigerung beizutragen u.a. mehr. Eingesetzte Methoden: - Yogaübungen - Autogenes Training - Phantasiereisen Die Methoden bieten jedem die Möglichkeit, selbstbestimmt für seine Gesundheit zu sorgen. Autogenes Training kann jedem helfen, sich schneller und gezielter in Belastungssituationen zu entspannen und Kräfte zu sammeln. Der Erholungseffekt wirkt sich allgemein positiv aus, das Allgemeinbefinden kann sich bei regelmäßiger Übung dauerhaft verbessern und stabilisieren. Die sehr positive Resonanz der Teilnehmer hat unser Angebot inzwischen zu einem immer wiederkehrenden Bestandteil des Aktivcenters "Quinte" werden lassen. Caritas Neuwied Caritas Neuwied Suchtprävention — Beispiel 2 Offene Elternsprechstunde seit Mai 2010 Eltern fühlen sich häufig in Fragen der Gesundheitsförderung und Erziehung ihrer Kinder verunsichert. Als Mutter oder Vater will man möglichst alles richtig machen, damit sich die Kinder gesund entwickeln und gute Startchancen für ihr späteres Leben erhalten. Aber was ist denn das Beste für ein Kind, für einen jungen Heranwachsenden? Was dient seiner Gesundheit und unterstützt seine Entwicklung? Und was ist, wenn in der Pubertät sich die Probleme zu Hause, in der Schule, in der Berufsausbildung etc. zu überschlagen drohen und dann noch der Verdacht entsteht, dass riskante oder süchtige Verhaltensweisen die Probleme des Heranwachsenden verursachen oder verschärfen. Da solche Fragen bei Elternabenden immer wieder gestellt wurden, richtete die Suchtprävention des Caritasverbandes im Mai 2010 eine offene Elternsprechstunde zum Thema "Hilfe - mein Kind pubertiert" ein. Jeden Montag von 9:00 - 12:00 Uhr oder nach Vereinbarung können sich Eltern pubertierender Jugendlicher, die einen Suchtmittelkonsum vermuten, kostenlos in der Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes in Neuwied beraten lassen und ihre Ängste und Unsicherheit ansprechen. 29
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