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Kein Mensch ist perfekt ... Jahresbericht 2010 Caritas Neuwied Energiespar- Service Dieses Beratungsangebot des Caritasverbands für Haushalte im SGB II-Bezug oder sonstigem geringen Einkommen besteht seit Februar 2009. Im Jahr 2009 wurden 52 Haushalte besucht und beraten; im Jahr 2010 waren es 56 Haushalte. Im Durchschnitt konnte durch unsere Beratung ein Gewinn von 10,2 % (442 KWh) bzw. eine jährliche Ersparnis von 93,88 Euro pro Haushalt erzielt werden. Der Schwerpunkt lag im ersten Jahr bei der Vermittlung von Sparmöglichkeiten im Bereich der Leuchtmittel: Energiesparlampen / LED-Lampen als Alternative zu Glühlampen, und bei der Vermittlung von Sparmöglichkeiten im Bereich versteckten Standby-Verbrauchs. Im zweiten Jahr wurden 10 Kunden aus dem Jahr 2009 besucht. Dabei konnte erfreulicherweise festgestellt werden, dass die Empfehlungen aus dem Jahr davor umgesetzt wurden. Leuchtmittel und abschaltbare Steckdosenleisten wurden eingesetzt; und das allgemeine Verbrauchsverhalten wurde geändert. Der Schwerpunkt lag 2010 stärker bei der allgemeinen Beratung zum Heizverhalten, den Nebenkosten und in der Erklärung der Stromrechnung. 14 Caritasverband Rhein- Wied-Sieg e.V. Straßenansicht der Caritas-Geschäftsstelle: Wo früher Orgeln gebaut wurden, finden heute Menschen Rat und Hilfe. Rhein-Zeitung | 9. Sept. 2010 15
Kein Mensch ist perfekt ... Jahresbericht 2010 Caritas Neuwied Rhein-Zeitung | 25. Nov. 2010 16 Caritasverband Rhein- Wied-Sieg e.V. Interventionsstelle gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen Heddesdorfer Str. 5 56564 Neuwied Beratungstelefon: 02631 / 98 75-52 Fax: 02631 / 98 75-75 interventionsstelle@caritas-neuwied.de Information und Beratung bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen IST - Interventionsstelle Neuwied "Polizei zu Streit zwischen Eheleuten gerufen" — "Betrunkener schlägt schwangere Freundin" — Derartige Zeitungsmeldungen sind für den Leser meist schnell vergessen. Für die Betroffenen aber stellt dies oft den Höhepunkt einer innerfamiliären Gewaltsituation dar, die durch den Einsatz der Polizei nun öffentlich wird. Der Begriff "Gewalt in engen sozialen Beziehungen" bezeichnet die verschiedenen Formen von Gewalt innerhalb des häuslichen Umfeldes, die meist von Männern gegenüber Frauen ausgeübt wird. Sie reicht von psychischer Gewalt, Bedrohung und Erniedrigung über körperliche Attacken bis zur sozialen Isolation oder Morddrohungen. In der Regel findet sie hinter verschlossenen Türen statt und so leben viele Betroffene in der Überzeugung, dass nur sie allein einer solchen Gewalt ausgesetzt sind. Dabei wird durchschnittlich jede vierte (!) Frau in Deutschland in ihrem Leben einmal Opfer von häuslicher Gewalt. Nach Information durch die Polizei und mit Einverständnis der betroffenen Frau nimmt die Interventionsstelle Kontakt zu der Frau auf. Dieser pro-aktive Ansatz ermöglicht auch jenen Frauen den Zugang zur Beratung, die von sich aus nicht die Initiative ergreifen könnten. Im Jahr 2010 gingen insgesamt 107 Meldungen bei der Interventionsstelle Neuwied ein. Davon wurden von der Polizei 70 an die Interventionsstelle vermittelt. Die übrigen 37 Frauen meldeten sich selbst, nachdem sie z.B. über eine Behörde, den Kindergarten oder Bekannte von diesem Beratungsangebot erfahren hatten. Aufgabe der Interventionsstelle ist zunächst Krisenintervention und die Stabilisierung der Frau. Es folgen die Beratung über mögliche rechtliche Schritte nach dem Gewaltschutzgesetz, die Sicherheitsplanung um das Risiko einer weiteren Gefährdung zu minimieren, die Klärung finanzieller Fragen oder auch die Vermittlung zu weiteren Fachberatungsstellen. Eine gute Vernetzung innerhalb des Hilfesystems ist für die Arbeit der Interventionsstelle daher besonders wichtig. Im Arbeitskreis gegen Gewalt findet diese Vernetzung mit der Polizei, den Gleichstellungsbeauftragten, den Jugendämtern für Stadt und Kreis Neuwied, den Erziehungs- und Lebensberatungsstellen, dem Weißen Ring und dem Kinderschutzdienst statt. Bei Bedarf können weitere Institutionen im Einzelfall hinzugezogen werden. 17
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