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FR.04.02<br />
Interdisziplinäre Versorgung von Frakturen <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren Schä<strong>de</strong>lbasis<br />
Rolf-Dieter Ba<strong>de</strong>r1 , Christian Ewald2 , C. Wolf1 , M. Thorwarth1 , Rolf Kalff2 , S. Schultze-Mosgau1 1Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie / Plastische Chirurgie, Friedrich-Schiller-<br />
Universität Jena; 2Klinik für Neurochirurgie, Friedrich-Schiller-Universität Jena<br />
Ziel: Frakturen <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren Schä<strong>de</strong>lbasis sind häufig mit Frakturen <strong>de</strong>s Viszerokraniums und Verletzungen<br />
<strong>de</strong>s Hirns verbun<strong>de</strong>n . Von MKG-chirurgischer Seite wird eine zeitnahe Frakturversorgung angestrebt . Dies<br />
kann zur Schonung <strong>de</strong>s Hirns teilweise nicht eingehalten wer<strong>de</strong>n . Ziel unserer retrospektiven Untersuchung<br />
war eine Analyse <strong>de</strong>r Frakturmuster, <strong>de</strong>s Zeitintervalls zwischen Trauma und MKG-chirurgischer Versorgung<br />
sowie eine Evaluation <strong>de</strong>r OP-Zeit in Abhängigkeit <strong>de</strong>s Zeitintervalls .<br />
Metho<strong>de</strong>: In <strong>de</strong>r Zeit von 04/2005 bis 04/2010 wur<strong>de</strong>n insgesamt n=1512 Patienten mit Frakturen <strong>de</strong>s<br />
Gesichtschä<strong>de</strong>ls operativ versorgt (M=1141; W=371, 8-96 Jahre, Durchschnitt 42 Jahre) . In 4,6% <strong>de</strong>r<br />
Fälle (n=69) war die Fraktur <strong>de</strong>s Gesichtschä<strong>de</strong>ls mit einer Fraktur <strong>de</strong>r Frontobasis verbun<strong>de</strong>n . Anhand<br />
<strong>de</strong>r Bildgebung wur<strong>de</strong> das Frakturmuster analysiert . Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n das Zeitintervall zwischen Trauma<br />
und MKG-chirurgischer Versorgung sowie die Schnitt-/Naht-Zeit erhobenen und statistisch mittels SPSS<br />
ausgewertet .<br />
Ergebnisse: In 21,7% zeigt sich eine Frontobasisfraktur in Verbindung mit einer Jochbein-/Orbitabo<strong>de</strong>nfraktur,<br />
in 17,4% mit einer panfacialen Fraktur, in 11,6% mit einer Jochbeinfraktur, in 11,6% mit einer Orbitabo<strong>de</strong>nfraktur,<br />
in 10,1% mit einer Nasenbeinfraktur, in 8,7% mit einer Nasenbein-/Jochbein-/Orbitabo<strong>de</strong>nfraktur,<br />
in 7,2% mit einer Nasenbein-/Jochbeinfraktur, in 5,8% mit einer Unterkiefer-/Nasenbeinfraktur<br />
und in 5,8% mit einer Unterkieferfraktur . Die MKG-Versorgung erfolgte durchschnittlich nach 5,5 Tagen .<br />
In 43,5% erfolgte eine gemeinsame OP, in 56,5% eine getrennte Versorgung . Bei getrenntem Vorgehen<br />
erfolgte die MKG-Versorgung signifikant früher (p0,05), jedoch war die OP-Dauer innerhalb eines Intervalls < 5 Tagen signifikant geringer<br />
als bei einem längerem Intervall (p=0,03) . In vier Fällen erfolgte die Versorgung nach einem Intervall > 14<br />
Tagen . Hierbei zeigten sich die längsten MKG-chirurgischen Schnitt-/Nahtzeiten .<br />
Schlussfolgerungen: Innerhalb eines Intervalls von 5 bis 14 Tagen scheint die operative Versorgung auf<br />
MKG-chirurgischem Gebiet unabhängig vom Frakturmuster nur zu unwesentlichen Verlängerungen <strong>de</strong>r<br />
OP-Dauer zu führen . Wünschenswert wäre somit einer Versorgung innerhalb <strong>de</strong>r ersten 96 Stun<strong>de</strong>n . Bei<br />
einer Intervall über 14 Tage gibt es Hinweise auf eine Verlängerung <strong>de</strong>r MKG-chirurgischem Eingriffes .<br />
FR.04.03<br />
Knöcherne Rekonstruktion <strong>de</strong>s Clivus nach chirurgischer Resektion von<br />
<strong>de</strong>struieren<strong>de</strong>n Tumoren: Technische Aspekte und Ergebnisse<br />
Elvis J. Hermann1 , Makoto Nakamura1 , Timo Stoever2 , Thomas Lenarz3 , Joachim K. Krauss1 1 2 Klinik für Neurochirurgie, Medizinische Hochschule Hannover; Klinik für Hals-, Nasen-,<br />
Ohrenheilkun<strong>de</strong>, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main; 3Klinik für Hals-, Nasen-,<br />
Ohrenheilkun<strong>de</strong>, Medizinische Hochschule Hannover<br />
Ziel: Große Tumore <strong>de</strong>s Clivus führen zu einer beträchtlichen knöchernen Destruktion <strong>de</strong>s Clivus . Die<br />
chirurgische Resektion dieser Tumore ist anspruchsvoll und <strong>de</strong>r verbleiben<strong>de</strong> knöcherne Defekt erfor<strong>de</strong>rt<br />
je nach Aus<strong>de</strong>hnung eine aufwendige Rekonstruktion . In einigen Fällen reicht eine Duraplastik mit<br />
Weichteilab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Defektes nicht aus um eine Liquorfistel o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re assoziierte Komplikationen<br />
zu vermei<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re wenn die durale Begrenzung nach Tumorresektion nicht mehr vorhan<strong>de</strong>n ist .<br />
Wir berichten über unsere Erfahrung mit <strong>de</strong>r knöchernen Rekonstruktion <strong>de</strong>s Clivus unter Nutzung von<br />
Kalvarium-Split-Transplantaten .<br />
Metho<strong>de</strong>: Die Patienten wur<strong>de</strong>n interdisziplinär über einen anterioren Zugang zum Clivus (transnasal, transfazial<br />
über laterale Rhinotomie) in mikrochirurgischer Technik im Zeitraum von April 2005 und April 2010<br />
operiert . Bei allen Patienten war aufgrund <strong>de</strong>r ausge<strong>de</strong>hnten knöchernen Destruktion <strong>de</strong>s Clivus sowie<br />
<strong>de</strong>s Dura<strong>de</strong>fektes nach Tumorresektion eine zusätzliche knöcherne Rekonstruktion zur Unterstützung <strong>de</strong>r<br />
Duraplastik erfor<strong>de</strong>rlich . Kalvarium-Split-Transplantate wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r frontalen Schä<strong>de</strong>lkalotte entnommen<br />
. Die knöcherne Rekonstruktion erfolgte zweischichtig und mit mehrschichtiger Weichteil-Duraplastik<br />
unter Nutzung von Galea-Periost und Fascia lata . Zusätzlich wur<strong>de</strong> mit Fibrinkleber und Tachosil versiegelt .<br />
Die klinischen Daten wur<strong>de</strong>n prospektiv ausgewertet .<br />
Ergebnisse: Die Operation erfolgte bei 3 Männern im mittleren Alter 45 Jahren (40-50 Jahre) . Die knöcherne<br />
Rekonstruktion <strong>de</strong>s Clivus erfolgte nach Entfernung eines Chondrosarkomrezidivs, Clivuschordoms<br />
und eines Sinonasalen Karzinoms . Die mikrochirurgische Tumorresektion und knöcherne Rekonstruktion<br />
wur<strong>de</strong> in allen Fällen ohne Komplikationen durchgeführt . Neue postoperative Hirnnerven<strong>de</strong>fizite traten nicht<br />
auf, ebenso bestand keine Morbidität hinsichtlich <strong>de</strong>r Entnahme <strong>de</strong>s Kalvarium-Split-Transplantates . Eine<br />
Liquorfistel wur<strong>de</strong> während <strong>de</strong>s postoperativen Verlaufs nicht beobachtet (1-18 Monate) .<br />
Schlussfolgerungen: Durch die knöcherne Rekonstruktion <strong>de</strong>s Clivus mit Kalvarium-Split-Transplantaten<br />
wur<strong>de</strong> eine stabile Einheilung <strong>de</strong>r Duraplastik und effektive Prävention einer Liquorfistel bei diesen selektierten<br />
Patienten gewährleistet .<br />
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