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FR.07.04<br />
Automatisierte Erkennung <strong>de</strong>r anterioren Schä<strong>de</strong>lbasis in CT-<br />
Datensätzen für Navigation und Robotik<br />
Klaus W. G. Eichhorn1 , C. Last2 , S. Winkelbach2 , Friedrich M. Wahl2 , Friedrich Bootz1 1 2 Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkun<strong>de</strong>/Chirurgie, Universitätsklinikum Bonn; Institut für<br />
Robotik und Prozessinformatik, Technische Universität Braunschweig<br />
Ziel: Zur Diagnostik, Operationsplanung und Navigation im Bereich <strong>de</strong>r Nasennebenhöhlen (NNH) sowie<br />
zur Roboter-assistierten-endoskopischen Sinuschirurgie (RASS) ist eine Automatisierung <strong>de</strong>r Bildauswertung<br />
mit Erkennung <strong>de</strong>r anterioren Schä<strong>de</strong>lbasis in CT-Daten wünschenswert um die Sicherheit für <strong>de</strong>n<br />
klinischen Einsatz zu erhöhen .<br />
Metho<strong>de</strong>: In einer früheren Studie wur<strong>de</strong>n bereits CT-NNH-Datensätze von 50 Patienten gesammelt und<br />
manuell segmentiert um als Ausgangspunkt für eine mo<strong>de</strong>llbasierte, automatische Segmentierung <strong>de</strong>r Nasennebenhöhlen<br />
zu fungieren . Anhand dieser Daten wur<strong>de</strong> nun ein verformbares Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r durchschnittlichen<br />
Nasenhöhle gemittelt . Durch die Wahl geeigneter Parameter kann dieses Mo<strong>de</strong>ll an die individuelle<br />
Anatomie eines Patienten angepasst wer<strong>de</strong>n um die kritischen Strukturen in <strong>de</strong>n CT-Daten aufzufin<strong>de</strong>n .<br />
Hierfür wur<strong>de</strong> ein hochautomatisierter Bildverarbeitungsalgorithmus programmiert, <strong>de</strong>r trotz <strong>de</strong>r hohen Variabilität<br />
<strong>de</strong>r Nebenhöhlen eine automatische Zuordnung <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>lbasis in zweidimensionalen Schichten<br />
erlaubt . Die Ergebnisse <strong>de</strong>s automatischen Ansatzes wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r manuellen Segmentierung<br />
verglichen und die Abweichungen wur<strong>de</strong>n ermittelt .<br />
Ergebnisse: Die automatisierte Erkennung <strong>de</strong>r Nasennebenhöhlen wur<strong>de</strong> in einer CT-Schicht evaluiert . Sie<br />
dauerte im Schnitt etwa 40 Sekun<strong>de</strong>n im Vergleich zu durchschnittlich etwa 6 Minuten bei <strong>de</strong>r manuellen<br />
Segmentierung . Das quadratische Mittel <strong>de</strong>r Abweichung Betrug, über alle 50 Datensätze gemittelt, 3,74<br />
mm bei einer Standardabweichung von 2,42 mm . Nur bei fünf Datensätzen ergab sich eine Abweichung<br />
von mehr als 6 mm . Diese Datensätze hatten die gemeinsame Eigenschaft, dass <strong>de</strong>r Frontalsinus hyperpneumatisiert<br />
war . In <strong>de</strong>n restlichen Datensätzen konnte annähernd <strong>de</strong>r Umriss <strong>de</strong>r Nasennebenhöhlen<br />
automatisch erkannt wer<strong>de</strong>n .<br />
Schlussfolgerungen: Durch mo<strong>de</strong>rne Bildverarbeitung ist eine automatisierte Erkennung <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>lbasis<br />
möglich, mit Abweichungen die auch im Bereich von kommerziellen Navigationslösungen auftreten .<br />
Die automatisierte Erkennung erleichtert die Diagnostik ebenso wie die Navigation und <strong>de</strong>n Einsatz eines<br />
Roboters an <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren Schä<strong>de</strong>lbasis .<br />
FR.07.05<br />
Endoskopische transsphenoidale Chirurgie – „High“<br />
versus „Standard Definition“ Bildgebung<br />
Jens Conrad, Joachim Oertel<br />
Neurochirurgische Klinik, Universitätsmedizin Mainz<br />
Ziel: Der transsphenoidale Zugang zu sellären Tumoren hat sich seit seiner Erstbeschreibung Anfang <strong>de</strong>s<br />
20 . Jahrhun<strong>de</strong>rts signifikant weiterentwickelt . Trotz vieler Innovationen ist die Operationstechnik bislang<br />
nicht standardisiert . Mit <strong>de</strong>m direkten Blick und <strong>de</strong>m 3D-Sehen ist <strong>de</strong>r mikroskopische Zugang in <strong>de</strong>n meisten<br />
Zentren weltweit die Technik <strong>de</strong>r Wahl . Heutzutage ist die endoskopische Technik zunehmend akzeptiert,<br />
aber „Standard Definition“-Kameras (SD) sind noch eingeschränkt aufgrund <strong>de</strong>r unbefriedigen<strong>de</strong>n Auflösung<br />
. So wur<strong>de</strong>n neuerlich „High Definition“-Kameras (HD) in die transsphenoidale Chirurgie eingeführt .<br />
Ziel <strong>de</strong>r Studie ist <strong>de</strong>r Vergleich <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Kamerasysteme auf eine Signifikanz bezüglich Orientierung und<br />
Erkennung von anatomischen Landmarken .<br />
Metho<strong>de</strong>: Eine transsphenoidale Hypophysena<strong>de</strong>nomektomie wur<strong>de</strong> simultan in HD- und SD-Auflösung<br />
aufgezeichnet . 8 erfahrene Neurochirurgen wur<strong>de</strong>n beauftragt, auf Standbil<strong>de</strong>rn vorgegebene und nicht<br />
vorgegebene Strukturen in bei<strong>de</strong>n Auflösungen zu erkennen . Zusätzlich sollte die Vi<strong>de</strong>oqualität von 3 komplementären<br />
Vi<strong>de</strong>os mit <strong>de</strong>utschen Schulnoten von 1 bis 6 beurteilt wer<strong>de</strong>n .<br />
Ergebnisse: Von 28 vor<strong>de</strong>finierten Strukturen wur<strong>de</strong>n in HD-Qualität 23 .6 ± 2 .7 Strukturen (84 .38%) und<br />
in SD-Qualität 17 .6 ± 4 .4 Strukturen (62 .95%) erkannt (p=0 .012) . Keine Signifikanz wur<strong>de</strong> erreicht in <strong>de</strong>r<br />
I<strong>de</strong>ntifikation von nicht prä<strong>de</strong>finieren Strukturen o<strong>de</strong>r Fehlinterpretationen . Die subjektive Vi<strong>de</strong>oqualität wur<strong>de</strong><br />
mit 1,9, 1,9 und 1,4 in HD benotet, die komplementären Vi<strong>de</strong>os in SD erhielten <strong>de</strong>n Notendurchschnitt<br />
3,5, 3,3 und 3,5 mit signifikantem Unterschied .<br />
Schlussfolgerungen: HD führt in <strong>de</strong>r endoskopischen transsphenoidalen Hypophysenchirurgie zu einer<br />
signifikant höheren I<strong>de</strong>ntifikation anatomischer Strukturen in Standbil<strong>de</strong>rn im Vergleich zu SD . Zusätzlich<br />
ist die subjektive Vi<strong>de</strong>oqualität signifikant besser in HD . Folglich wird durch HD mit verbesserter intraoperativer<br />
Orientierung <strong>de</strong>r Unterschied in <strong>de</strong>r visuellen Darstellung zwischen Mikrochirurgie und Endoskopie<br />
verkleinert .<br />
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