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SA.02.04<br />
Evaluation starrer, multidirektional variabler Endoskope in <strong>de</strong>r<br />
Schä<strong>de</strong>lbasischirurgie: Eine anatomische Studie<br />
Florian H. Ebner1 , J. S. Marquardt1 , Bernhard Hirt2 , Marcos Tatagiba1 , Martin U. Schuhmann1 1 2 Klinik für Neurochirurgie, Eberhard-Karls-Universität, Tübingen; Institut für Klinische Anatomie,<br />
Eberhard-Karls-Universität, Tübingen<br />
Ziel: Evaluation optischer und ergonomischer Eigenschaften von zwei starren multidirektional variablen<br />
Endoskopprototypen für die Schä<strong>de</strong>lbasischirurgie .<br />
Metho<strong>de</strong>: Im Institut für Klinische Anatomie <strong>de</strong>r Eberhard-Karls-Universität Tübingen wur<strong>de</strong>n systematisch<br />
an 9 Präparaten zwei Prototypen multidirektional variabler starrer Endoskopoptiken untersucht . Dabei<br />
wur<strong>de</strong> an 5 Präparaten das EndoCAMeleon, ein starres 4mm Endoskop mit einer von -10 – +120° in einer<br />
Ebene schwenkbaren Optik (ohne, dass sich dabei die Endoskopspitze selbst bewegt) im Vergleich zu 0°,<br />
45° und 70° Standardoptiken entsprechend eines Arbeitsprotokoll über frontolaterale und retrosigmoidale<br />
Zugänge getestet . Auf <strong>de</strong>n erzielten Ergebnissen aufbauend wur<strong>de</strong> eine Weiterentwicklung <strong>de</strong>s EndActives,<br />
eines starren 4 mm Vi<strong>de</strong>oendoskops mit integrierter Lichtquelle und Bildsensor in <strong>de</strong>r Spitze hinsichtlich<br />
optischen und ergonomischen Eigenschaften bei verschie<strong>de</strong>nen Schä<strong>de</strong>lbasiszugängen untersucht .<br />
Ergebnisse: EndoCAMeleon: Von 5 <strong>de</strong>finierten Zielpositionen wur<strong>de</strong> sowohl bei frontolateralen als auch<br />
bei retrosigmoidalen Zugängen in je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r möglichen Blickrichtungen mit je<strong>de</strong>r Endoskopoptik min<strong>de</strong>stens<br />
ein Bild gemacht . Bei <strong>de</strong>r Auswertung <strong>de</strong>r daraus resultieren<strong>de</strong>n 1905 endoskopischen Bil<strong>de</strong>r zeigte sich,<br />
dass die maximale Anzahl <strong>de</strong>r sichtbaren Strukturen mit <strong>de</strong>m EndoCAMeleon erzielt wur<strong>de</strong> . Die 0°, 45°<br />
und 70° Winkeloptiken ergänzen sich; die Visualisierung <strong>de</strong>r Strukturen ist dann aber zeitaufwendiger und<br />
unergonomischer . EndActive: Das EndActive liegt <strong>de</strong>m Chirurgen wie ein Instrument in <strong>de</strong>r Hand . Aufgrund<br />
<strong>de</strong>s geringen Gewichts und dadurch, dass we<strong>de</strong>r ein schwerer Kamerakopf noch ein Lichtkabel behin<strong>de</strong>rn,<br />
können feine Bewegungen vollzogen wer<strong>de</strong>n . Mit <strong>de</strong>m 0° Blick wird das EndActive eingeführt und mittels<br />
eines Joysticks, <strong>de</strong>r über einen Finger <strong>de</strong>r Führungshand zu bedienen ist, können Strukturen in einem Radius<br />
von 160° verfolgt wer<strong>de</strong>n, ohne dass sich die Endoskopspitze dabei bewegt .<br />
Schlussfolgerungen: Die ergonomische sowie optische Weiterentwicklung <strong>de</strong>r variablen multidirektionale<br />
starren Endoskopie bietet neue Möglichkeiten und damit verbun<strong>de</strong>n neue Einsatzbereiche für endoskopische<br />
Verfahren in <strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>lbasischirurgie .<br />
SA.02.05<br />
Rein endoskopischer transsphenoidaler Zugang – Vergleich mononostril versus binostril<br />
Jens Conrad, A. Ayyad, Joachim Oertel<br />
Neurochirurgische Klinik, Universitätsmedizin Mainz<br />
Ziel: Die rein endoskopische Technik über einen transsphenoidalen Zugangsweg zu Prozessen im sellären<br />
Bereich ist als Weiterentwicklung <strong>de</strong>r mikrochirurgischen Technik anzusehen . Bezüglich <strong>de</strong>r rein endoskopischen<br />
Technik existieren verschie<strong>de</strong>ne Zugangswege zur Keilbeinhöhle . Man unterschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n binostrilen<br />
vom mononostrilen Zugang . Zum Vergleich wur<strong>de</strong> eine klinische Studie sowie eine Studie am menschlichen<br />
Präparat durchgeführt .<br />
Metho<strong>de</strong>: In <strong>de</strong>r klinischen Studie wur<strong>de</strong>n 20 Patienten in je<strong>de</strong>r Gruppe operiert . Beim binostrilen Weg<br />
wur<strong>de</strong> durch bei<strong>de</strong> Nasenhaupthöhlen ohne Verwendung eines Nasenspekulum vorgegangen, beim mononostrilen<br />
Zugang durch eine Nasenhaupthöhle unter Verwendung eines Spekulums . Im zweiten Teil <strong>de</strong>r<br />
Studie wur<strong>de</strong>n jeweils 5 Präparate bi- und mononostril im Endoskopie-Labor freigelegt, vor und nach <strong>de</strong>r<br />
Präparation wur<strong>de</strong> ein Dünnschicht-CCT angefertigt .<br />
Ergebnisse: Geschlechtsverteilung, ophthalmologische Defizite, Hormonstatus, A<strong>de</strong>nomgröße, Liquorrhoe<br />
und postoperative Einschränkungen bezüglich <strong>de</strong>r intranasalen Situation waren in <strong>de</strong>r klinischen Studie<br />
nicht signifikant unterschiedlich . In <strong>de</strong>r binostrilen Gruppe war die Operationszeit verlängert (123±40 vs .<br />
93±28 Min .), in <strong>de</strong>r mononostrilen Gruppe kam es zu Einschränkungen durch das Spekulum in 25 % und<br />
zu Flurschä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Ostien in 10 % <strong>de</strong>r Fälle . Die Präparatestudie ergab keinen signifikanten Unterschied<br />
in <strong>de</strong>r Präparationszeit, beim mononostrilen Zugang war die Manövrierbarkeit in 2 von 5 Präparationen<br />
durch das Spekulum behin<strong>de</strong>rt . Beim binostrilen Zugang gelang eine größere Eröffnung <strong>de</strong>r Keilbeinhöhle<br />
(craniocaudal 17,4 vs . 14,9 mm und Breite 18,1 vs . 11,1 mm), was in einer besseren Übersichtlichkeit <strong>de</strong>r<br />
anatomischen Landmarken in <strong>de</strong>r Keilbeinhöhle resultiert . Während im nasalen Abschnitt und in <strong>de</strong>r Keilbeinhöhle<br />
die 0°-Optik optimal war, ist in <strong>de</strong>r Sella zur exakten Beurteilung die 30°-Optik zu bevorzugen .<br />
Schlussfolgerungen: Die mononostrile Technik mit kürzerer Operationszeit ist bei kleineren A<strong>de</strong>nomen<br />
von Vorteil, das Trauma am Nasenseptum ist geringer ausgeprägt . Bei ausge<strong>de</strong>hnten Makroa<strong>de</strong>nomen<br />
und vor allem „exten<strong>de</strong>d approaches“ mit Notwendigkeit eines Panoramablicks ist die binostrile Technik zu<br />
bevorzugen . Vorteilhaft ist die Verwendung gewinkelter Optiken .<br />
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