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Turnusmäßige Neuwahlen bei den Feuerwehren in Niederösterreich

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März 2011 aus der geschichte<br />

30 Jahre Ortsumfahrung<br />

Im Regulierungsplan (vere<strong>in</strong>fachterFlächenwidmungsplan)<br />

von 1969 waren<br />

zwei Varianten als projektierte<br />

Umfahrungsstraßen<br />

vorgesehen. Die Variante<br />

1 ist die etwa 240m lange<br />

„kle<strong>in</strong>e“ Umfahrung entlang<br />

der Westbahn unter der<br />

sonstigen Beibehaltung der<br />

Straßenführung der B44.<br />

Die Variante 2 als „große“<br />

Umfahrung hat e<strong>in</strong>e gänzlich<br />

neue Streckenführung<br />

und beg<strong>in</strong>nt <strong>bei</strong> der B 19 <strong>in</strong><br />

Obereichen im Bereich der<br />

E<strong>in</strong>fahrt <strong>in</strong> die Klosterbergstraße,<br />

quert <strong>den</strong> Laabenbach<br />

und führt entlang des<br />

Anzbaches über die Au <strong>in</strong><br />

Richtung Maria Anzbach<br />

und mündet etwa <strong>bei</strong>m dortigen<br />

Kreisverkehr <strong>in</strong> die<br />

B 44.<br />

Schon Bürgermeister Anton<br />

Köhldorfer hatte die klei-<br />

Der Vere<strong>in</strong> für die Geschichte<br />

von Neulengbach und<br />

Umgebung führte im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Themenwanderung<br />

e<strong>in</strong>e Gruppe von mehr<br />

als 25 Teilnehmern zum<br />

Wohnhaus des Dichters Josef<br />

We<strong>in</strong>heber <strong>in</strong> Kirchstetten.<br />

Das Haus erreicht man<br />

vom Bahnhof Kirchstetten<br />

weg, vor<strong>bei</strong> an der Kirche <strong>in</strong><br />

Richtung H<strong>in</strong>terholz, durch<br />

die Autobahnunterführung<br />

„Josef We<strong>in</strong>heber Brücke“,<br />

die als e<strong>in</strong>zige Österreichs<br />

mit e<strong>in</strong>em Namen bezeichnet<br />

ist, zweigt dann <strong>in</strong> der<br />

Au<strong>den</strong>straße ab.<br />

Über <strong>den</strong> Dichtersteig, e<strong>in</strong>em<br />

Waldweg, gelangt man<br />

weiter zum We<strong>in</strong>heberhaus.<br />

Nach der Begrüßung durch<br />

die Hausherren, We<strong>in</strong>heber-<br />

Janota, wurde die Gruppe<br />

aufgeteilt: E<strong>in</strong>e Gruppe widmete<br />

sich der Hausführung,<br />

ne Umfahrung <strong>in</strong>s Spiel gebracht,<br />

da sie e<strong>in</strong>e nahe Anb<strong>in</strong>dung<br />

an das Ortszentrum<br />

br<strong>in</strong>gt und auch <strong>den</strong> Rathausplatz<br />

vom Durchzugsverkehr<br />

befreit. Die Festlegung,<br />

welche Variante realisiert<br />

wer<strong>den</strong> soll, war jedoch<br />

lang noch nicht gefallen. Die<br />

Diskussion war aber voll entbrannt,<br />

die „für die Zukunft“<br />

oder eben die „kle<strong>in</strong>e“.<br />

Letztere hatte e<strong>in</strong>e Grundablöse<br />

von wertvollen Gartenparzellen<br />

zur Voraussetzung,<br />

so vom Gastwirt<br />

Anton Hechtl, <strong>den</strong> Familien<br />

Syllaba und Mayer, der<br />

Gastwirt<strong>in</strong> Josefa Huber<br />

und des Apothekers Mag.<br />

Carl Dietrich. Nicht alle Genannten<br />

gaben grundsätzlich<br />

die Bereitschaft dazu<br />

und erhoben verständlicherweise<br />

E<strong>in</strong>spruch gegen jede<br />

Ablöse.<br />

Auf Josef We<strong>in</strong>hebers Spuren<br />

die andere bekam e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick<br />

<strong>in</strong> das Leben und <strong>in</strong><br />

die Werke des Dichters. Am<br />

9.3.1892<br />

als Sohn e<strong>in</strong>es Kellners und<br />

e<strong>in</strong>er Weißnäher<strong>in</strong> <strong>in</strong> Wien<br />

geboren, verbrachte er die<br />

ersten Jahre se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dheit<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Haus <strong>in</strong><br />

Purkersdorf. Nach dem Tod<br />

des Vaters 1901, kam We<strong>in</strong>heber<br />

<strong>in</strong> das Hyrtl`sche Waisenhaus<br />

nach Mödl<strong>in</strong>g, über<br />

das er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Roman<br />

„Das Waisenhaus“ schrieb.<br />

Im Jahr 1936 erwarb We<strong>in</strong>heber<br />

<strong>bei</strong> e<strong>in</strong>er Versteigerung<br />

das Landhaus „Aigenhof<br />

“ <strong>in</strong> Kirchstetten. Durch<br />

se<strong>in</strong>e Freundschaft mit Bgm.<br />

Leo Spr<strong>in</strong>ger, dem Apotheker<br />

Mag. Carl Dietrich und<br />

dem Heimatforscher Dr. Anton<br />

Öller, waren We<strong>in</strong>hebers<br />

Beziehungen zu Neulengbach<br />

sehr eng. Er widme-<br />

Nachdem die Vor- und<br />

Nachteile von <strong>den</strong> Straßenbaufachleuten<br />

des Landes<br />

nochmals geprüft wor<strong>den</strong><br />

waren, fiel die endgültige<br />

Entscheidung für die kle<strong>in</strong>e<br />

Variante. Gastwirt Anton<br />

Hechtl baute sich mit dem<br />

Erwerb e<strong>in</strong>er Pension im<br />

Kurort Mönichkirchen e<strong>in</strong>e<br />

neue Existenz auf.<br />

Jahre verg<strong>in</strong>gen, bis mit allen<br />

Grundeigentümern e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>vernehmliche<br />

Ablöse gefun<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> konnte. Schließlich<br />

wurde <strong>in</strong> <strong>den</strong> Jahren<br />

1979, 1980 die Umfahrungsstraße<br />

im Zusammenhang<br />

mit der Bahn- und Straßenunterführung<br />

gebaut. Kurz<br />

vor Weihnachten 1980 feierte<br />

die Bevölkerung die Vollendung<br />

<strong>bei</strong>der Bauprojekte<br />

<strong>bei</strong> Würsteln und e<strong>in</strong>em<br />

Krügel Bier. Dieser Festtag<br />

endete dazu noch mit der<br />

te der Marktgeme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>e<br />

Anzahl von Versen für die<br />

geplante Sonnenuhr auf der<br />

Fassade des Gerichtsgebäudes<br />

und war auch als Fachmann<br />

<strong>in</strong> Ortsbildfragen tätig.<br />

Weiters war er Initiator<br />

der Freskenausschmückung<br />

im ehemaligen Versammlungssaal<br />

des Gerichtsgebäudes.<br />

Ebenso unterstütze<br />

er die Wiederaufstellung<br />

des Lampelbrunnens. We<strong>in</strong>heber<br />

war künstlerisch vielseitig<br />

begabt und auch sehr<br />

musikalisch. Das kommt <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Bändchen „Kammermusik“<br />

zum Ausdruck.<br />

Zeitlebens betätigte sich der<br />

Dichter auch als Maler. In<br />

se<strong>in</strong>en letzten Jahren war<br />

We<strong>in</strong>heber alkoholkrank<br />

und wählte schließlich 1945<br />

<strong>den</strong> Freitod. Während die<br />

erste Teilnehmergruppe<br />

nach dem Film e<strong>in</strong>en Rund-<br />

15<br />

Namensgebung „Maximilian<br />

Scharf Brücke“ über <strong>den</strong><br />

Laabenbach.<br />

Die Geme<strong>in</strong>de wollte im<br />

nächsten Jahr für <strong>den</strong> Reserlmarkttag<br />

im Oktober<br />

das Umfahrungsstück entlang<br />

der Westbahn für <strong>den</strong><br />

Standlmarktbereich e<strong>in</strong>beziehen.<br />

Da<strong>bei</strong> stieß sie vorerst aus<br />

Grün<strong>den</strong> der Verkehrssicherheit<br />

auf <strong>den</strong> Widerstand<br />

der Straßenverwaltung<br />

und der Gendarmerie.<br />

Zuletzt konnte die bereits<br />

mehrere Jahre e<strong>in</strong>gespielte<br />

Regelung der Verkehrsumleitung<br />

über die Hechtlbrücke<br />

bewilligt wer<strong>den</strong>.<br />

Doch jedes Jahr ist von der<br />

Geme<strong>in</strong>de um Genehmigung<br />

anzusuchen, damit daraus<br />

ke<strong>in</strong> Gewohnheitsrecht<br />

entsteht.<br />

OSR Josef Mayer<br />

Letzte durch Zufall gefun<strong>den</strong>e Aufnahme<br />

des Dichters Josef We<strong>in</strong>heber<br />

gang durch We<strong>in</strong>hebers<br />

Wohnräume machte, besichtigte<br />

die zweite Gruppe <strong>den</strong><br />

Garten und das Grab des<br />

Dichters . Bee<strong>in</strong>druckt von<br />

dem Gesehenen und Gehörten<br />

beschäftigte sich so mancher<br />

Teilnehmer damit, wie<br />

unbee<strong>in</strong>flusst und frei sich<br />

We<strong>in</strong>hebers Talent hätte entfalten<br />

können, hätte er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

anderen Zeit gelebt.<br />

HR Prof. Ing.<br />

Johann Nussbaumer

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