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Turnusmäßige Neuwahlen bei den Feuerwehren in Niederösterreich

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6 aus <strong>den</strong> ressorts<br />

Blickpunkt<br />

11. Novelle der NÖ Bauordnung <strong>in</strong> Kraft getreten<br />

Das Bauamt der Stadtgeme<strong>in</strong>de Neulengbach <strong>in</strong>formiert über die wichtigsten Neuerungen<br />

Der NÖ Landtag hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Sitzung am 7.10.2010 die<br />

11. Novelle zur NÖ Bauordnung<br />

1996 beschlossen. Diese<br />

Novelle ist nunmehr nach<br />

se<strong>in</strong>er Kundmachung am<br />

11.12.2010 <strong>in</strong> Kraft getreten.<br />

Das Bauamt der Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Neulengbach <strong>in</strong>formiert<br />

über die wesentlichen<br />

Neuerungen wie folgt:<br />

Von der Änderung der Bauordnung<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie<br />

die bewilligungs- sowie anzeigepflichtigenMaßnahmen<br />

betroffen. So ist ab nun<br />

die Aufstellung von W<strong>in</strong>drädern<br />

bis zu e<strong>in</strong>er Leistung<br />

von 20 kW oder deren<br />

Anbr<strong>in</strong>gung an Bauwerken<br />

bewilligungspflichtig. Für<br />

W<strong>in</strong>dräder mit e<strong>in</strong>er Leistung<br />

von mehr als 20 kW ist<br />

– wie schon bisher – e<strong>in</strong>e Bewilligung<br />

nach dem Elektrizitätswesengesetzerforderlich.<br />

Folgende Maßnahmen wur<strong>den</strong><br />

vom Landesgesetzgeber<br />

aus der Bewilligungs- und<br />

An-zeigepflicht genommen<br />

und bedürfen daher ab sofort<br />

ke<strong>in</strong>er weiteren baurechtlichen<br />

Beurteilung:<br />

• Schwimmbeckenabdeckungen<br />

bis zu e<strong>in</strong>er Höhe<br />

von 1,5 m<br />

• Je 1 Gerätehütte und Gewächshaus<br />

im Bauland bis<br />

10 m² Grundrissfläche und 3<br />

m Höhe (jede weitere anzeigepflichtig!)<br />

• Von öffentlichen Verkehrsflächen<br />

nicht e<strong>in</strong>sehbare TV-<br />

Stallitenanlagen<br />

• Pergolen, Marterln, Grab-<br />

ste<strong>in</strong>e und Brauchtumse<strong>in</strong>richtungen<br />

(z. b. Maibaum)<br />

E<strong>in</strong>e etwas sonderbare Regelung<br />

hat sich der NÖ Landtag<br />

für die bisher nicht ausdrücklich<br />

geregelten sog.<br />

Carports (= überdachte und<br />

höchstens an e<strong>in</strong>er Seite abgeschlossene<br />

Abstellanlage<br />

für Kraftfahrzeuge) e<strong>in</strong>fallen<br />

lassen. Die Errichtung<br />

solcher Carports ist lediglich<br />

dann anzeigepflichtig, wenn<br />

die nachweisliche Zustimmung<br />

aller Nachbarn hierfür<br />

vorliegt. Liegt diese Zustimmung<br />

nicht vor, ist e<strong>in</strong> Baubewilligungsverfahrenzw<strong>in</strong>gend<br />

durchzuführen.<br />

Im § 18 ist nunmehr auch die<br />

Planerverantwortlichkeit<br />

ausdrücklich geregelt. Unterstrichen<br />

wer<strong>den</strong> soll, dass<br />

der Planer neben der zivilrechtlichenVerantwortlichkeit<br />

auch ge-genüber der Behörde<br />

für die Vollständigkeit<br />

und Richtigkeit der von ihm<br />

erstellten Unterlagen verantwortlich<br />

ist. Es soll damit erreicht<br />

wer<strong>den</strong>, dass im Fall<br />

von Haftungsfragen die Verantwortlichkeit<br />

geklärt ist.<br />

E<strong>in</strong>e gänzliche Neuregelung<br />

erfuhr der § 54. Diese Bestimmung<br />

regelt die Bebauung<br />

<strong>in</strong> Bereichen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en<br />

ke<strong>in</strong> Bebauungsplan <strong>in</strong> Geltung<br />

steht. Für diesen Bereich<br />

ist es erforderlich, die<br />

Bebauung der näheren Umgebung<br />

des Baugrundstückes<br />

festzustellen. Dieser sogenannte<br />

„Bezugsbereich“<br />

wird mit e<strong>in</strong>em Umkreis von<br />

100 m des Baugrundstückes<br />

festgelegt. Innerhalb dieses<br />

Bezugsgebietes soll nach der<br />

überwiegend herrschen<strong>den</strong><br />

faktischen Bebauung e<strong>in</strong> im<br />

Wesentlichen e<strong>in</strong>heitliches,<br />

zusammenhängendes Ganzes<br />

gebildet wer<strong>den</strong>, wo<strong>bei</strong><br />

die Bestimmung immer nur<br />

auf Hauptgebäude abstellt.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

ist darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass<br />

es Aufgabe des Bauwerbers<br />

bzw. se<strong>in</strong>es von ihm beauftragten<br />

befugten Fachmannes<br />

(Planverfasser) ist, im<br />

Zuge der Erstellung se<strong>in</strong>er<br />

E<strong>in</strong>reichunterlagen entsprechende<br />

Ermittlungen über<br />

die vorhan<strong>den</strong>e Bebauung<br />

im Bezugsgebiet durchzuführen,<br />

diese <strong>in</strong> <strong>den</strong> E<strong>in</strong>reichunterlagennachvollziehbar<br />

darzulegen und se<strong>in</strong> beabsichtigtes<br />

Bauvorhaben<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Anordnung<br />

und Höhe dementsprechend<br />

auch zu planen.<br />

Der sogenannte „Ortsbildparagraph“<br />

(§ 56 NÖ BO)<br />

wurde komplett neu gefasst.<br />

Maß-geblich für die Bewilligungsfähigkeit<br />

von Bauwerken<br />

ist nun, dass e<strong>in</strong> ausgewogenes<br />

Verhältnis zwischen<br />

der gebauten Struktur<br />

(= Proportionen der Bauwerke,<br />

deren Baumassen und deren<br />

Anordnung zue<strong>in</strong>ander)<br />

und der Gestaltungscharakteristik<br />

(= überwiegende<br />

Gestaltungspr<strong>in</strong>zipien wie<br />

z. B. Baukörperausformung,<br />

Dach-, Fassa<strong>den</strong>- Material-<br />

und Farbgestaltung) bestehender<br />

Bauwerke im Bezugsbereich<br />

<strong>bei</strong>behalten wird.<br />

Der Bezugsbereich ist hier<br />

im Unterschied zu jenem <strong>in</strong><br />

§ 54 (siehe oben) der von allgeme<strong>in</strong><br />

zugänglichen Orten<br />

zugleich mit dem geplanten<br />

Bauwerk sichtbare Bereich,<br />

<strong>in</strong> dem die für e<strong>in</strong>e Beurteilung<br />

relevanten Gestaltungspr<strong>in</strong>zipien<br />

wahrnehmbar<br />

s<strong>in</strong>d. Bei besonders ortsbildwirksamen<br />

Bauwerken (Vergnügungsstätten,Sakralbauten<br />

etc.) ist zusätzlich auf das<br />

regionalspezifische, sowie<br />

bau- und kulturhistorische<br />

Ersche<strong>in</strong>ungs-bild Bedacht<br />

zu nehmen.<br />

Dem ständig steigen<strong>den</strong> Anteil<br />

von Elektrofahrzeugen<br />

im Straßenverkehr wird<br />

durch die Änderung des § 64<br />

<strong>in</strong>soferne Rechnung getragen,<br />

als nunmehr <strong>bei</strong> der<br />

Neuerrichtung von öffentlich<br />

zugänglichen Abstellanlagen<br />

mit mehr als 50 Stellplätzen<br />

dafür Vorsorge getroffen<br />

wer<strong>den</strong> muss, dass pro<br />

10 Stellplätzen zum<strong>in</strong>dest<br />

e<strong>in</strong> Stellplatz mit e<strong>in</strong>er Ladestation<br />

für Elektrofahrzeuge<br />

ausgestattet wer<strong>den</strong> kann.<br />

Außerdem wur<strong>den</strong> die M<strong>in</strong>destmaße<br />

für PKW-Stellplätze<br />

auf 2,50 x 5,00 m (bisher<br />

2,30 x 4,80 m) angepasst.<br />

Für Fragen zur NÖ Bauordnung<br />

1996 stehen die Mitar<strong>bei</strong>ter<strong>in</strong>nen<br />

des Bauamtes<br />

der Stadtgeme<strong>in</strong>de Neulengbach<br />

selbstverständlich gerne<br />

(Tel. 02772/52105-40 oder<br />

mail bauamt@neulengbach.<br />

gv.at) zur Verfügung.<br />

BAL Christian Kogler

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