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Verbandsbericht 2002/2003 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz

Verbandsbericht 2002/2003 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz

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Sparkassenund<br />

Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

<strong>Verbandsbericht</strong><br />

<strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>


Die Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

1) Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken<br />

2) Kredite gegenüber Nichtbanken (Kreditvolumen III)<br />

3) ohne Genussrechtskapital<br />

4) nur Sparkassenhauptstellen<br />

5) ohne die Zweigstellen der Nassauischen Sparkasse<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Bestände in Mio. €<br />

<strong>2003</strong> <strong>2002</strong><br />

Bilanzsumme 50.958,8 50.270,1<br />

Gesamteinlagen 1) 35.804,7 35.528,2<br />

darunter: Spareinlagen 16.648,0 16.604,1<br />

darunter: Eigenemissionen 4.581,2 5.165,5<br />

Kreditvolumen 2) 32.805,9 32.004,5<br />

Eigenkapital 3) 2.347,7 2.278,8<br />

Anzahl<br />

Bestände in Mio. €<br />

Anzahl<br />

Sparkassen 4) 30 33<br />

Zweigstellen 1.068 1.125<br />

Mitarbeiter 14.747 15.190<br />

darunter: bankspez. Beschäftigte 12.694 12.940<br />

darunter: Auszubildende 959 1.082<br />

Girokonten 5) 1.908.572 1.882.798<br />

Kreditkonten 5) 607.422 602.647<br />

Depotkonten 5) 168.211 180.194<br />

Bankkunden-Karten 5) 2.102.532 2.059.343<br />

Geldausgabeautomaten 5) 1.185 1.171<br />

Kontoauszugsdrucker 5) 1.331 1.539<br />

Kombigeräte 5) 672 374


Sparkassenund<br />

Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

1


Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

2


Michael Croissant<br />

Figur wv 1191<br />

1995<br />

Bronze, 59,0 cm<br />

WV: 1191<br />

Michael Croissant<br />

Figur wv 1354<br />

1998<br />

Bronze, 104,5 cm<br />

WV: 1354<br />

Inhalt<br />

Die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen stellen sich ihrer<br />

Verantwortung<br />

Verbandsorganisation<br />

Mitglieder, Rechtsform, Aufgaben<br />

Organe<br />

Ausschüsse<br />

Einrichtungen, Staatsaufsicht<br />

Mitgliedsparkassen<br />

Nachruf<br />

Zur konjunkturellen Lage<br />

Geschäftsentwicklung der<br />

Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

SFinanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Das neue Verwaltungsgebäude<br />

des rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen- und Giroverbandes<br />

Die Ausstellungsreihe in<br />

Schloß Waldthausen<br />

Kulturprogramm<br />

Ausstellungen und Konzerte in den<br />

Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong><br />

Geschäftsstelle<br />

Betriebswirtschaft<br />

Volkswirtschaft, Marketing<br />

und SProjekt-Beratung<br />

Sparkassenberatung<br />

Recht und Steuern<br />

Prüfungsstelle<br />

Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen<br />

Gesellschaften des Sparkassenund<br />

Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

SSG - Die Sparkassen-Service-<br />

Gesellschaft <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mbH<br />

SIFG - Die Sparkassen-Innovations-<br />

Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mbH<br />

Schlichtungsstelle<br />

Statistische Daten<br />

Impressum<br />

Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

4<br />

9<br />

10<br />

14<br />

18<br />

20<br />

23<br />

28<br />

30<br />

36<br />

42<br />

44<br />

48<br />

50<br />

52<br />

54<br />

60<br />

66<br />

70<br />

72<br />

74<br />

80<br />

82<br />

84<br />

87<br />

92<br />

3


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

4<br />

Die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen stellen sich ihrer<br />

Verantwortung<br />

Die Jahre <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> waren zum<br />

einen geprägt von andauernd schwierigen<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />

der anhaltenden Diskussion<br />

über notwendige Reformen der sozialen<br />

Sicherungssysteme sowie von externen<br />

Krisen – wie zum Beispiel dem<br />

Irakkrieg – , die die Investitionsbereitschaft<br />

der Wirtschaft und die Konsumneigung<br />

der privaten Haushalte lähmten.<br />

Zum anderen wurde die deutsche<br />

Kreditwirtschaft in eine fundamentale<br />

Diskussion über die Struktur des traditionellen<br />

Drei-Säulen-Modells verwickelt.<br />

Ausgelöst durch den im November<br />

<strong>2003</strong> vom Internationalen Währungsfonds<br />

(IWF) veröffentlichten Bericht<br />

zum Financial Sector Assessment Programm<br />

entfachte sich eine lebhafte<br />

öffentliche Diskussion über notwendige<br />

Strukturveränderungen. Vor allem<br />

der Sektor der Privatbanken zog immer<br />

wieder die Aussagen des IWF für seine<br />

Forderung heran, das in Deutschland<br />

bewährte dreigliedrige System von Privatbanken,<br />

Genossenschaftsbanken<br />

und Sparkassen aufzugeben und eine<br />

Übernahme von Sparkassen durch<br />

andere Kreditinstitute zu ermöglichen.<br />

Die Verbandsgremien verabschiedeten<br />

in diesem Zusammenhang eine Resolution,<br />

die fordert, die herausragende<br />

Stellung und die besondere Verantwortung<br />

der deutschen Sparkassen und<br />

Landesbanken nicht den Kapitalmarktinteressen<br />

der Privatbankkonzerne zu<br />

opfern. Denn kaum ein anderes Land<br />

der Erde bietet seinen Bürgerinnen<br />

und Bürgern ein ähnlich stabiles und<br />

flächendeckendes sowie die hohe<br />

Wettbewerbsintensität und das kostengünstige<br />

Angebot an Finanzdienstleistungen<br />

sicherndes System an.<br />

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen<br />

haben die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen eindrucksvoll bewie-<br />

sen, dass sie zu recht Marktführer im<br />

Kundengeschäft sind. Zum Jahresende<br />

<strong>2003</strong> konnten die 30 Mitgliedsparkassen<br />

und die in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> liegenden<br />

Geschäftsstellen der Nassauischen<br />

Sparkasse ihre zusammengefasste<br />

Bilanzsumme auf fast 51 Mrd. Euro<br />

steigern. Mehr als die Hälfte der rheinland-pfälzischen<br />

Bevölkerung hat ihre<br />

Hauptbankverbindung bei einer Sparkasse,<br />

sei es als Privat- oder Firmenkunde.<br />

Zwei Drittel der rheinland-pfälzischen<br />

Unternehmen haben eine Geschäftsverbindung<br />

zu einer Sparkasse,<br />

41% der Existenzgründungen im Land<br />

werden von den Sparkassen finanziert.<br />

Und mehr als zwei Drittel aller Handwerkskredite<br />

werden von den Instituten<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe ausgereicht.<br />

Zahlen, die eindrucksvoll belegen,<br />

dass die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen ein unverzichtbarer Faktor<br />

im Wirtschaftssystem des Landes sind.<br />

Doch, wer stehen bleibt, sich auf<br />

seinen Erfolgen ausruht, der fällt zurück.<br />

Daher steht für die Sparkassen-<br />

Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in den<br />

nächsten Jahren die Stärkung ihrer betriebswirtschaftlichen<br />

Grundlagen im<br />

Mittelpunkt der Geschäftspolitik. Solide<br />

betriebswirtschaftliche Fundamente<br />

sind für die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

die Basis zur Erfüllung ihres<br />

öffentlichen Auftrags. Dies erfordert<br />

Maßnahmen in den Instituten selbst,<br />

aber auch eine stärkere Zusammenarbeit<br />

in der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

zum Nutzen für die Träger, die Kunden,<br />

die Mitarbeiter und letztlich für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung der jeweiligen<br />

Geschäftsgebiete. Dazu bedarf es<br />

der konsequenten Fortführung der Abarbeitung<br />

von Projekten in den drei<br />

strategischen Handlungsfeldern<br />

»Ertragspotenziale ausschöpfen«,<br />

»Kosten senken« und »Verbund stärken«.<br />

Der Ausbau des Verbundes ist


ohnehin die wesentliche Grundlage<br />

für die Stärke eines jeden Instituts der<br />

Gruppe. Durch die Spezialisierung und<br />

Zusammenfassung von Volumina muss<br />

die Voraussetzung dafür geschaffen<br />

werden, dass sich die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen stärker auf den Vertrieb<br />

sowie dessen Steuerung konzentrieren<br />

und unabhängig von ihrer eigenen<br />

Größe alle Finanzdienstleistungen<br />

zu marktgerechten Preisen und in guter<br />

Qualität anbieten können.<br />

Hinzu kommt – als vorrangige Aufgabe<br />

des Sparkassen- und Giroverbandes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in den nächsten<br />

Jahren – die Fortsetzung der Beratung<br />

über die zukünftigen Strukturen der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong>, insbesondere im Hinblick auf die<br />

strategische Ausrichtung der Landesbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (LRP).<br />

Zusätzlich zu ihrer gesamtwirtschaftlichen<br />

Verantwortung stehen die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen weiter zu<br />

ihrer gemeinwohlorientierten Aufgabenwahrnehmung.<br />

Sie stellt eine Kernphilosophie<br />

der Sparkassen dar. Die<br />

Gemeinwohlorientierung der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen manifestiert<br />

sich nicht nur darin, eine strukturpolitisch<br />

ausgeglichene Entwicklung<br />

der Regionen sicherzustellen und die<br />

umfassende Versorgung aller Bevölkerungskreise<br />

– speziell der mittelständischen<br />

Wirtschaft – mit Krediten und<br />

sonstigen Finanzdienstleistungen zu<br />

gewährleisten. Sie spiegelt sich auch in<br />

der Übernahme von Verantwortung für<br />

das gesellschaftliche Leben in den Regionen<br />

wider.<br />

Mit einem Engagement in Höhe von<br />

14 Millionen Euro in allen Bereichen<br />

des öffentlichen Lebens leisten die<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen bereits<br />

nennenswerte Beiträge für ihr gesellschaftliches<br />

Umfeld. Hinzu kommt<br />

die Förderung durch 41 Stiftungen, die<br />

von den Sparkassen in den letzten Jahren<br />

gegründet worden sind. Mit einem<br />

Stiftungskapital von über 35 Millionen<br />

Euro setzen sich die Sparkassen nachhaltig<br />

für die Entwicklung ihrer Regionen<br />

ein. Jährlich fließen über 2 Millionen<br />

Euro in Projekte aus den Bereichen<br />

Kunst, Kultur, Sport, Umwelt, Wissenschaft<br />

oder Soziales. Im Bereich der<br />

Schuldnerberatung engagieren sich die<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen seit<br />

1993 im Rahmen ihres gesetzlichen<br />

Auftrags finanziell. Jährlich fließen über<br />

1 Million Euro an die Schuldnerberatungsstellen<br />

des Landes, die Hilfestellung<br />

bei Überschuldungsproblemen<br />

anbieten. Die Sparkassen leisten so als<br />

einzige Kreditinstitutsgruppe einen<br />

Beitrag zur Finanzierung der kommunalen,<br />

kirchlichen und caritativen Beratungseinrichtungen.<br />

Dieses bürgerschaftliche Engagement<br />

dient dem ökonomischen, kulturellen<br />

und sozialen Zusammenhalt in<br />

den Städten, Kreisen und Gemeinden<br />

und es hält das gesellschaftliche Leben<br />

in Balance. Umso wichtiger ist es, ein<br />

solches Engagement auch in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten, in denen<br />

die Budgets der Kommunen und Länder<br />

begrenzt sind, aufrecht zu erhalten.<br />

Hier sehen sich die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen in besonderer Verantwortung.<br />

Die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> werden auch in<br />

Zukunft ihren gesellschaftspolitischen<br />

Auftrag erfüllen sowie für einen volkswirtschaftlich<br />

wertvollen intensiven<br />

Wettbewerb auf dem deutschen<br />

Bankenmarkt sorgen.<br />

Vorwort<br />

5


Inhalt


Rechte Seite<br />

Michael Croissant<br />

Kopf wv 900<br />

1991<br />

Bronze, 58,5 cm<br />

WV: 900<br />

Michael Croissant<br />

Plastik 1097<br />

1994<br />

Bronze, 307 cm<br />

WV: 1097<br />

In den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> setzte<br />

der Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> seine Ausstellungsund<br />

Konzertreihe in der Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen fort.<br />

Die Ausrichtung von jährlich vier<br />

Ausstellungen und vier Konzerten<br />

stellt ein kontinuierliches und<br />

facettenreiches Veranstaltungsprogramm<br />

dar.<br />

Mit der Konzentration auf die Musik<br />

und die Bildende Kunst hat sich<br />

Schloß Waldthausen zu einem auch<br />

über die Landesgrenzen hinaus<br />

anerkannten Kulturstandort entwickelt,<br />

der von Bevölkerung und Künstlern<br />

gleichermaßen geschätzt wird.<br />

Diese Anerkennung spiegelt sich<br />

auch in der regelmäßigen<br />

Berichterstattung der Medien wider.<br />

Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

7


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

8<br />

Michael Croissant<br />

Drei Figuren<br />

1998<br />

Bronze, 59,5 cm<br />

WV: 1406


Verbandsorganisation<br />

Mitglieder<br />

Im Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> waren zum Jahresende<br />

<strong>2003</strong> 30 öffentlich-rechtliche<br />

Sparkassen und deren Gewährträger<br />

zusammengeschlossen.<br />

Rechtsform<br />

Der Verband ist eine Körperschaft<br />

des öffentlichen Rechts (§ 25 Abs. 1<br />

Sparkassengesetz vom 01.04.1982,<br />

GVBl. S. 113, zuletzt geändert durch<br />

das Landesgesetz zur Reform und Neuorganisation<br />

der Landesverwaltung<br />

vom 27.07.<strong>2002</strong>, GVBl. S. 304).<br />

Der Verband ist Mitglied des<br />

Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes,<br />

Berlin und Bonn.<br />

Aufgaben<br />

Dem Verband obliegt vornehmlich die<br />

Aufgabe der Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

innerhalb der Sparkassenorganisation<br />

mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

zu stärken.<br />

In der Satzung des Verbandes sind<br />

folgende weitere Aufgaben festgelegt:<br />

• Die Vertretung der gemeinsamen<br />

Angelegenheiten der Mitgliedsparkassen;<br />

• die Förderung der Vermögensbildung<br />

breiter Bevölkerungsschichten und<br />

der Wirtschaftserziehung der Jugend<br />

sowie die Förderung und Vertretung<br />

der Interessen der Sparer;<br />

• die Wahrnehmung allgemeinwirtschaftlicher<br />

Belange im Sparkassenwesen<br />

und Vertretung der gemeinsamen<br />

Interessen der Mitgliedsparkassen;<br />

• die Förderung der Mitgliedsparkassen<br />

und der anderen zur Sparkassen-<br />

Finanzgruppe gehörenden Unternehmen<br />

bei der Erfüllung ihres öffentlichen<br />

Auftrags und der Erreichung<br />

ihrer Unternehmensziele sowie die<br />

Förderung des öffentlichen Bausparwesens,<br />

des Investmentgeschäftes,<br />

des öffentlichen Versicherungswesens<br />

und junger und mittelständischer<br />

Unternehmen;<br />

• die Förderung der Partnerschaft zwischen<br />

Sparkassen und Kommunen;<br />

• die Unterrichtung und Beratung der<br />

Verbandsmitglieder in allen<br />

Sparkassenangelegenheiten und die<br />

Begleitung der Entwicklung der<br />

Mitgliedsparkassen;<br />

Verbandsorganisation<br />

• die Förderung der beruflichen Ausund<br />

Weiterbildung der Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen der<br />

Mitgliedsparkassen und deren<br />

Gemeinschaftseinrichtungen;<br />

• die Prüfung der Mitgliedsparkassen;<br />

• die Unterstützung und Beratung der<br />

Sparkassenaufsichtsbehörde,<br />

insbesondere durch Erstattung von<br />

Gutachten;<br />

• die Erfüllung der Aufgaben als Träger<br />

der Beteiligungen an den Unternehmen<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe;<br />

• die Förderung der Beziehungen zu<br />

den kommunalen Verbänden sowie<br />

anderen öffentlichen Stellen und<br />

wirtschaftlichen Organisationen;<br />

• die Bildung und Unterhaltung eines<br />

Sparkassen-Stützungsfonds im<br />

Rahmen des Sicherungssystems der<br />

deutschen Sparkassenorganisation<br />

und<br />

• die Durchführung besonderer Maßnahmen,<br />

die die Verbandsversammlung<br />

oder der Verwaltungsrat<br />

beschließt.<br />

9


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

10<br />

Organe<br />

Verbandsversammlung<br />

Die Verbandsversammlung besteht<br />

aus dem Verbandsvorsitzenden als<br />

Vorsitzendem, den beiden stellvertretenden<br />

Verbandsvorsitzenden und<br />

den Vertretern der Verbandsmitglieder.<br />

Verwaltungsrat<br />

Vorsitzender:<br />

Verbandsvorsitzender<br />

Landrat Hans Jörg Duppré<br />

Landkreis Südwestpfalz<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Oberbürgermeister Gernot Fischer<br />

Stadt Worms<br />

(bis 30.06.<strong>2003</strong>)<br />

Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Oberbürgermeister Jens Beutel<br />

Stadt Mainz<br />

(ab 18.07.<strong>2003</strong>)<br />

Zweiter stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Sparkassendirektor Günter Haas<br />

Landesobmann<br />

der Vorstandsmitglieder<br />

Sparkasse Rhein-Nahe<br />

(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Verbandsvorsteher:<br />

Präsident<br />

Hans Otto Streuber<br />

Allgemeiner Vertreter:<br />

Verbandsgeschäftsführer<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Michael Croissant<br />

Figur wv 999<br />

1993<br />

Bronze, 61,5 cm<br />

WV: 999


Verwaltungsrat<br />

Vorsitzender:<br />

Verbandsvorsitzender<br />

Landrat Hans Jörg Duppré<br />

Landkreis Südwestpfalz<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Oberbürgermeister Jens Beutel<br />

Stadt Mainz<br />

Zweiter stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Sparkassendirektor Günter Haas<br />

Landesobmann der<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Sparkasse Rhein-Nahe<br />

(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Mitglieder:<br />

Landrat Dr. Winfried Hirschberger<br />

Landkreis Kusel<br />

Landrat Hansjochem Schrader<br />

Landkreis Alzey-Worms<br />

Landrat Peter Paul Weinert<br />

Westerwaldkreis<br />

Landrätin Beate Läsch-Weber<br />

Landkreis Bernkastel-Wittlich<br />

Landrat Bertram Fleck<br />

Rhein-Hunsrück-Kreis<br />

Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff<br />

Stadt Landau in der <strong>Pfalz</strong><br />

Oberbürgermeister Helmut Schröer<br />

Stadt Trier<br />

Oberbürgermeister Werner Schineller<br />

Stadt Speyer<br />

Bürgermeister Fritz Wagner<br />

Stadt Kirn<br />

Oberbürgermeister<br />

Dr. Eberhard Schulte-Wissermann<br />

Stadt Koblenz<br />

Stellv. Landesobmann der<br />

Vorstandsmitglieder<br />

Sparkassendirektor Winfried Gassen<br />

Sparkasse<br />

Mittelmosel-Eifel · Mosel · Hunsrück<br />

Sparkassendirektor Frank Sander<br />

Kreissparkasse Westerwald<br />

Sparkassendirektor Dr. Helmut Ross<br />

Sparkasse Koblenz<br />

Sparkassendirektor Dieter Merten<br />

Kreissparkasse Rhein-Hunsrück<br />

Sparkassendirektor Lothar Schatto<br />

Sparkasse Donnersberg<br />

(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Sparkassendirektor Horst Hoffmann<br />

Sparkasse Südliche Weinstraße<br />

in Landau in der <strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassendirektor Siegmar Müller<br />

Sparkasse Germersheim-Kandel<br />

Bürgermeister Ernst-Walter Görisch<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Sparkasse Worms-Alzey-Ried<br />

Beigeordneter Hermann Schatz<br />

Verwaltungsratsmitglied der Sparkasse<br />

Mittelhaardt - Deutsche Weinstraße<br />

Rechtsanwalt Georg Moesta<br />

Verwaltungsratsmitglied der Sparkasse<br />

Koblenz und Kreissparkasse Mayen<br />

Dipl.-Hdl. Helmut Ehlert<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Stadtsparkasse Landstuhl<br />

Stellvertreter:<br />

Landrat Dr. Richard Groß<br />

Landkreis Trier-Saarburg<br />

Oberbürgermeister Nikolaus Roth<br />

Stadt Neuwied<br />

Sparkassendirektor Kurt Dietz<br />

Sparkasse Mittelhaardt -<br />

Deutsche Weinstraße<br />

Landrat Winfried Werner<br />

Donnersbergkreis<br />

Landrat Rolf Künne<br />

Landkreis Kaiserslautern<br />

Landrat Albert Berg-Winters<br />

Landkreis Mayen-Koblenz<br />

Landrat Dr. Alfred Beth<br />

Landkreis Altenkirchen<br />

Landrat Roger Graef<br />

Kreis Bitburg-Prüm<br />

Oberbürgermeister Theo Wieder<br />

Stadt Frankenthal<br />

Oberbürgermeister Bernhard Deubig<br />

Stadt Kaiserslautern<br />

Oberbürgermeister<br />

Dr. Jürgen Lambert<br />

Stadt Zweibrücken<br />

Organe<br />

Oberbürgermeister<br />

Dr. Arne Oeckinghaus<br />

Stadt Kaiserslautern<br />

Oberbürgermeister Achim Hütten<br />

Stadt Andernach<br />

Sparkassendirektor Dieter Grau<br />

Kreissparkasse Daun<br />

Sparkassendirektor<br />

Jürgen Pappendorf<br />

Stadtsparkasse Linz am Rhein<br />

Sparkassendirektor Dieter Thomé<br />

Sparkasse Südwestpfalz<br />

Sparkassendirektor<br />

Wolfgang Zantopp<br />

Sparkasse Mainz (bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Sparkassendirektor<br />

Rolf Settelmeier<br />

Stadtsparkasse Ludwigshafen a. Rh.<br />

Sparkassendirektor<br />

Karl-Friedrich Lebkücher<br />

Kreissparkasse Ludwigshafen a. Rh.<br />

Sparkassendirektor Uwe Geske<br />

Kreis- und Stadtsparkasse Speyer<br />

Bürgermeister<br />

Heinz-Joachim Höfer<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Kreissparkasse Altenkirchen<br />

Studienrat a.D. Michael Hörter, MdL<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Sparkasse Koblenz<br />

Regierungsdirektor a.D.<br />

Hans-Josef Bracht, MdL<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Kreissparkasse Rhein-Hunsrück<br />

Bürgermeister Alfred Pitzen<br />

Verwaltungsratsmitglied der<br />

Kreissparkasse Daun<br />

Mit beratender Stimme:<br />

Präsident<br />

Hans Otto Streuber<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Stand: 31.12.<strong>2003</strong><br />

11


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

12<br />

Der Geschäftsbericht ist mit Abbildungen<br />

von Werken aus den Ausstellungen<br />

derJahre <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> illustriert, die<br />

der Sparkassen- und Giroverband in<br />

seiner Akademie Schloß Waldthausen<br />

durchführte. Ein Schwerpunkt der Abbildungen<br />

liegt auf den Werken einer<br />

Freilandausstellung, die im Jahr <strong>2002</strong><br />

in Kooperation mit dem Ministerium für<br />

Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung<br />

und Kultur im Park von Schloß Waldthausen<br />

ausgerichtet wurde. Schloß<br />

Waldthausen bietet mit seinem Park<br />

eine in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wohl einmalige<br />

Präsentationsmöglichkeit für Großskulpturen.<br />

Arbeiten aus dem Bereich<br />

der klassischen Holz- und Steinskulptur<br />

über Bronzegüsse bis hin zu Werken<br />

der Land Art verwandelten den Schlosspark<br />

in einen Skulpturengarten.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Abbildungen<br />

liegt auf den Arbeiten aus der<br />

Werkschau des international angesehenen<br />

Bildhauers Michael Croissant, die<br />

im Jahr <strong>2003</strong> in Schloß Waldthausen<br />

stattfand. Schloß Waldthausen war in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> die einzige Station dieser<br />

bedeutenden Ausstellung, die ansonsten<br />

nur in Berlin und München zu<br />

sehen war.<br />

Michael Croissant<br />

1926-<strong>2002</strong>


Förderpreisträger Bildhauerei<br />

des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

in Schloß Waldthausen<br />

Ursula Bertram<br />

Mainz und Dortmund<br />

Förderpreisträgerin 1983<br />

Achim Ribbek<br />

Bad Kreuznach<br />

Förderpreisträger 1978<br />

Liesel Metten<br />

Mainz<br />

Förderpreisträgerin 1975<br />

Heike Kern<br />

Köln<br />

Förderpreisträgerin 1995<br />

Kunst und kultur<br />

13


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Ausschüsse<br />

Fachausschuss<br />

Vorsitzender:<br />

Zweiter stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Landesobmann der Vorstandsmitglieder<br />

Sparkassendirektor<br />

Günter Haas<br />

Sparkasse Rhein-Nahe<br />

(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Stellv. Landesobmann<br />

der Vorstandsmitglieder<br />

Sparkassendirektor Winfried Gassen<br />

Sparkasse Mittelmosel–<br />

Eifel · Mosel · Hunsrück<br />

Mitglieder kraft Amtes:<br />

Bezirksobmann der BAG Nord<br />

Sparkassendirektor Dieter Mühlenhoff<br />

Sparkasse Trier<br />

Stellv. Bezirksobmann der BAG Nord<br />

Sparkassendirektor Dieter Merten<br />

Kreissparkasse Rhein-Hunsrück<br />

Bezirksobmann der BAG Süd<br />

Sparkassendirektor Kurt Dietz<br />

Sparkasse Mittelhaardt –<br />

Deutsche Weinstraße<br />

Stellv. Bezirksobmann der BAG Süd<br />

Sparkassendirektor Lothar Schatto<br />

Sparkasse Donnersberg<br />

(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Mitglieder:<br />

Sparkassendirektor Ingolf Bermes<br />

Kreissparkasse Bitburg-Prüm<br />

Sparkassendirektor Horst Hoffmann<br />

Sparkasse Südliche Weinstraße<br />

in Landau in der <strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassendirektor Franz Link<br />

Kreissparkasse Kaiserslautern<br />

Sparkassendirektor Dr. Helmut Ross<br />

Sparkasse Koblenz<br />

Sparkassendirektor Peter Schaaf<br />

Kreissparkasse Mayen<br />

Sparkassendirektor<br />

Michael W. Schmidt<br />

Sparkasse Worms-Alzey-Ried<br />

14<br />

Ständige Gäste:<br />

Präsident Hans Otto Streuber<br />

Verbandsvorsteher des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Verbandsgeschäftsführer des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Werner Fuchs<br />

Mitglied des Vorstandes der<br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

- Girozentrale -<br />

Gewährträgerausschuss<br />

Vorsitzender:<br />

Verbandsvorsitzender<br />

Landrat Hans Jörg Duppré<br />

Landkreis Südwestpfalz<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Oberbürgermeister Jens Beutel<br />

Stadt Mainz<br />

Mitglieder:<br />

Landrat Dr. Alfred Beth<br />

Landkreis Altenkirchen<br />

Landrat Bertram Fleck<br />

Rhein-Hunsrück-Kreis<br />

Landrat Dr. Winfried Hirschberger<br />

Landkreis Kusel<br />

Landrat Karl-Otto Velten<br />

Landkreis Bad Kreuznach<br />

Landrat Peter Paul Weinert<br />

Westerwaldkreis<br />

Oberbürgermeister<br />

Hans-Georg Löffler<br />

Stadt Neustadt/Weinstraße<br />

Oberbürgermeister<br />

Dr. Eberhard Schulte-Wissermann<br />

Stadt Koblenz<br />

Bürgermeister Fritz Wagner<br />

Stadt Kirn<br />

Oberbürgermeister Theo Wieder<br />

Stadt Frankenthal<br />

Bürgermeister Ernst Walter Görisch<br />

Verbandsgemeinde Alzey-Land<br />

Ständige Gäste:<br />

Präsident Hans Otto Streuber<br />

Verbandsvorsteher des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Verbandsgeschäftsführer des<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Burkhard Müller<br />

Landkreistag <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Ernst Beucher<br />

Landkreistag <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Prof. Dr. Gunnar Schwarting<br />

Städtetag <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Verbandsdirektor Reimer Steenbock<br />

Gemeinde- und Städtebund<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Kuratorium der Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen<br />

Vorsitzender:<br />

Präsident Hans Otto Streuber<br />

Verbandsvorsteher<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Mitglieder:<br />

Zweiter stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Landesobmann der Vorstandsmitglieder<br />

Sparkassendirektor Günter Haas<br />

Sparkasse Rhein-Nahe<br />

(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Werner Fuchs<br />

Mitglied des Vorstandes der<br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

- Girozentrale -<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Verbandsgeschäftsführer<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Direktor Dr. Friedrich-Karl Peege<br />

Akademieleiter<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>


Weitere Mitglieder:<br />

Landrat Roger Graef<br />

Landkreis Bitburg-Prüm<br />

Landrat Claus Schick<br />

Landkreis Mainz-Bingen<br />

Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />

Oberbürgermeister Jens Beutel<br />

Stadt Mainz<br />

Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff<br />

Stadt Landau in der <strong>Pfalz</strong><br />

Bürgermeister Klaus Grumer<br />

Verbandsgemeinde Landstuhl<br />

Sparkassendirektor Volker Degen<br />

Stadtsparkasse Landstuhl<br />

Sparkassendirektor<br />

Wolfgang Fischer<br />

Stadtsparkasse Frankenthal<br />

Sparkassendirektor Hartmut Steudle<br />

Sparkasse Mittelhaardt –<br />

Deutsche Weinstraße<br />

Sparkassendirektor Günther Passek<br />

Sparkasse Trier<br />

Sparkassendirektor<br />

Jürgen Pappendorf<br />

Stadtsparkasse Linz am Rhein<br />

Ständiger Gast:<br />

<strong>Rheinland</strong>-pfälzisches Mitglied<br />

im Ausschuss für<br />

Personalentwicklung beim DSGV<br />

Sparkassendirektor Uwe Geske<br />

Kreis- und Stadtsparkasse Speyer<br />

Prüfungsausschuss<br />

Landrat Dr. Fritz Brechtel<br />

Landkreis Germersheim<br />

Sparkassendirektor Wolfgang Fischer<br />

Stadtsparkasse Frankenthal<br />

Oberbürgermeister Andreas Ludwig<br />

Stadt Bad Kreuznach<br />

Sparkassendirektor Dieter Mühlenhoff<br />

Sparkasse Trier<br />

Landrat Karl-Otto Velten<br />

Kreis Bad Kreuznach<br />

Regionaler<br />

Betriebswirtschaftlicher<br />

Ausschuss<br />

Vorsitzender:<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Verbandsgeschäftsführer<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Mitglieder:<br />

Revisionsdirektor<br />

Prüfungsstellenleiter<br />

WP/StB Bernd Kramp<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Stellv. Direktor<br />

Herbert Boeser<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassendirektor<br />

Hans-Friedrich Cappel<br />

Kreissparkasse Kusel (bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Bankdirektor Klaus Jaeger<br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

- Girozentrale -<br />

Sparkassendirektor<br />

Bernd Jung<br />

Sparkasse Südliche Weinstraße<br />

in Landau in der <strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassendirektor<br />

Remigius Kühnen<br />

Sparkasse Trier<br />

Sparkassendirektor Karl Mang<br />

Sparkasse Mittelhaardt –<br />

Deutsche Weinstraße<br />

Sparkassendirektor<br />

Eberhard Slomp<br />

Kreissparkasse Westerwald<br />

Ständige Gäste:<br />

<strong>Rheinland</strong>-pfälzisches Mitglied<br />

im Betriebswirtschaftlichen<br />

Ausschuss des DSGV<br />

Sparkassendirektor<br />

Michael W. Schmidt<br />

Sparkasse Worms-Alzey-Ried<br />

<strong>Rheinland</strong>-pfälzisches Mitglied<br />

im Aufsichtsrat der SI<br />

Sparkassendirektor Kurt Dietz<br />

Sparkasse Mittelhaardt –<br />

Deutsche Weinstraße<br />

Regionaler<br />

Marketingausschuss<br />

Vorsitzender:<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Verbandsgeschäftsführer<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Ausschüsse<br />

Mitglieder:<br />

Generalbevollmächtigter<br />

Maximilian Aigner<br />

LBS <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Direktor Gundolf Reitmaier<br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

- Girozentrale -<br />

Stellv. Direktor Dr. Ulrich Rubbert<br />

SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Sparkassendirektor<br />

Hans-Günter Mann<br />

Sparkasse Mainz<br />

Sparkassendirektor Karl-Josef Efferz<br />

Sparkasse Südwestpfalz<br />

Sparkassendirektor<br />

Dieter Mühlenhoff<br />

Sparkasse Trier<br />

Sparkassendirektor<br />

Heinz Dieter Korf<br />

Stadtsparkasse Linz am Rhein<br />

Sparkassendirektor<br />

Wolfgang Fischer<br />

Stadtsparkasse Frankenthal<br />

Stellvertreter:<br />

Bereichsleiter Ralf Sittel<br />

Sparkasse Mainz<br />

Abteilungsleiter Egbert Abel<br />

Sparkasse Südwestpfalz<br />

Sparkassendirektor<br />

Edmund Schermann<br />

Sparkasse Mittelmosel –<br />

Eifel · Mosel · Hunsrück<br />

Stellv. Vorstandsmitglied<br />

Dr. Thomas Lentes<br />

Sparkasse Koblenz<br />

Abteilungsdirektor Heribert Brenk<br />

Stadtsparkasse Frankenthal<br />

Stand: 31.12.<strong>2003</strong><br />

15


Achim Ribbeck<br />

Fäustchen<br />

<strong>2002</strong><br />

Marmor<br />

140x80x60 cm<br />

Achim Ribbeck<br />

Helfen aufstehen<br />

2001<br />

Marmor<br />

60x68x25 cm<br />

17


Einrichtungen, Staatsaufsicht<br />

Einrichtungen Staatsaufsicht<br />

Dezernat I Geschäftsstelle:<br />

Leitung:<br />

Verbandsgeschäftsführer<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Stellvertreter:<br />

Direktor Dr. Hartmut Franke<br />

Ressort<br />

Grundsatzfragen und Verwaltung:<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Norbert Wahl<br />

Ressort<br />

Markt und Betriebswirtschaft:<br />

Direktor Dr. Hartmut Franke<br />

Ressort Recht und Steuern:<br />

Verbandssyndikus Manfred Prinz<br />

(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Dezernat II Prüfungsstelle:<br />

Leitung:<br />

Prüfungsstellenleiter<br />

Revisionsdirektor<br />

WP/StB Bernd Kramp<br />

Stellvertreter:<br />

Stellv. Revisionsdirektor<br />

WP/StB Uwe Tiedemann<br />

Dezernat III Akademie:<br />

Leitung:<br />

Akademieleiter<br />

Direktor Dr. Friedrich-Karl Peege<br />

Stellvertreter:<br />

Stellv. Direktor Dirk Prenzel<br />

18<br />

Sitz des Verbandes:<br />

Im Wald 1<br />

55257 Budenheim<br />

Postfach 38 69, 55028 Mainz<br />

Telefon: (0 6131) 145-0<br />

Telefax: (0 6131) 145-100<br />

Internet: www.sgvrp.de<br />

E-Mail: info@sgvrp.de<br />

Die Staatsaufsicht über den<br />

Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wird gemäß § 28<br />

Abs. 2 des Sparkassengesetzes<br />

durch das Ministerium für<br />

Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft<br />

und Weinbau <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>,<br />

Mainz, im Benehmen mit dem<br />

Ministerium des Innern und für<br />

Sport <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, Mainz,<br />

ausgeübt.<br />

Liesel Metten<br />

Großes Einhorn<br />

(Detail)<br />

1998<br />

Bronze<br />

185x45x25 cm<br />

rechte Seite:<br />

Liesel Metten<br />

Horntier<br />

2001<br />

Bronze<br />

160x60x50 cm


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Mitgliedsparkassen<br />

20<br />

S<br />

Bitburg-Prüm<br />

S<br />

Trier<br />

S<br />

Daun<br />

S<br />

Ahrweiler<br />

S<br />

Mayen<br />

S<br />

Mittelmosel<br />

Eifel · Mosel · Hunsrück<br />

S<br />

Linz<br />

S<br />

Birkenfeld<br />

S<br />

Kusel<br />

S<br />

Neuwied<br />

S<br />

Altenkirchen<br />

S<br />

Koblenz<br />

S<br />

Rhein-Hunsrück<br />

S<br />

Landstuhl<br />

S<br />

Südwestpfalz<br />

S<br />

Westerwald<br />

S<br />

Rhein-Nahe<br />

S<br />

Donnersberg<br />

SS<br />

Kaiserslautern<br />

S<br />

Mainz<br />

S<br />

Worms · Alzey · Ried<br />

S<br />

Frankenthal<br />

S<br />

Mittelhaardt- SS<br />

Deutsche Ludwigshafen<br />

Weinstraße<br />

Schifferstadt<br />

S<br />

S<br />

Speyer<br />

S<br />

Südliche Weinstraße<br />

in Landau i. d. <strong>Pfalz</strong><br />

S<br />

Germersheim-Kandel


Sparkassen Vorsitzende/Vorsitzender<br />

des Verwaltungsrates<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

15.<br />

16.<br />

17.<br />

18.<br />

19.<br />

20.<br />

21.<br />

22.<br />

23.<br />

24.<br />

25.<br />

26.<br />

27.<br />

28.<br />

29.<br />

30.<br />

KSK Ahrweiler<br />

KSK Altenkirchen<br />

KSK Birkenfeld<br />

KSK Bitburg-Prüm<br />

KSK Daun<br />

SK Donnersberg<br />

SSK Frankenthal<br />

SK Germersheim-Kandel<br />

KSK Kaiserslautern<br />

SSK Kaiserslautern<br />

SK Koblenz<br />

KSK Kusel<br />

SSK Landstuhl<br />

SSK Linz<br />

KSK Ludwigshafen<br />

SSK Ludwigshafen<br />

SK Mainz<br />

KSK Mayen<br />

SK Mittelhaardt –<br />

Deutsche Weinstraße<br />

SK Mittelmosel –<br />

Eifel·Mosel·Hunsrück<br />

SK Neuwied<br />

KSK Rhein-Hunsrück<br />

SK Rhein-Nahe<br />

SSK Schifferstadt<br />

KSSK Speyer<br />

SK Südliche Weinstraße<br />

in Landau i. d. <strong>Pfalz</strong><br />

SK Südwestpfalz<br />

SK Trier<br />

KSK Westerwald<br />

SK Worms-Alzey-Ried<br />

Landrat Dr. Jürgen Pföhler<br />

Landrat Dr. Alfred Beth<br />

Landrat Axel Redmer<br />

Landrat Roger Graef<br />

Landrat Heinz Onnertz<br />

Landrat Winfried Werner<br />

Oberbürgermeister Theo Wieder<br />

Landrat Dr. Fritz Brechtel<br />

Landrat Rolf Künne<br />

Oberbürgermeister Bernhard J. Deubig<br />

Landrat Albert Berg-Winters<br />

Oberbürgermeister Dr. Eberhard<br />

Schulte-Wissermann<br />

Landrat Dr. Winfried Hirschberger<br />

Bürgermeister Klaus Grumer<br />

Bürgermeister Adi Buchwald<br />

Landrat Werner Schröter<br />

Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse<br />

Oberbürgermeister Jens Beutel,<br />

Landrat Claus Schick<br />

Landrat Albert Berg-Winters<br />

Oberbürgermeister Hans Georg Löffler,<br />

Landrätin Sabine Röhl<br />

Landrätin Beate Läsch-Weber<br />

Landrat Rainer Kaul,<br />

Oberbürgermeister Nikolaus Roth<br />

Landrat Bertram Fleck<br />

Landrat Karl-Otto Velten<br />

Landrat Claus Schick<br />

Oberbürgermeister Andreas Ludwig<br />

Bürgermeister Klaus Sattel<br />

Oberbürgermeister Werner Schineller<br />

Landrätin Theresia Riedmaier<br />

Landrat Hans Jörg Duppré<br />

Oberbürgermeister Helmut Schröer<br />

Landrat Dr. Richard Groß<br />

Landrat Peter Paul Weinert<br />

Landrat Hansjochem Schrader<br />

Bürgermeister Alfons Haag<br />

Oberbürgermeister Michael Kissel<br />

Vorsitzender<br />

des Vorstandes<br />

Dieter Zimmermann<br />

Dr. Andreas Reingen<br />

Joachim Köls<br />

Ingolf Bermes<br />

Dieter Grau<br />

Lothar Schatto<br />

(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Wolfgang Fischer<br />

Siegmar Müller<br />

Franz Link<br />

Karl-Heinz Dielmann<br />

Dr. Helmut Ross<br />

Helmut Käfer<br />

Rupert Schönmehl<br />

Jürgen Pappendorf<br />

Karl-Friedrich Lebkücher<br />

Rolf Settelmeier<br />

Wolfgang Zantopp<br />

(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Peter Schaaf<br />

Kurt Dietz<br />

Winfried Gassen<br />

Klaus Pinkemeyer<br />

Dieter Merten<br />

Günter Haas<br />

(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Hans Weißenmayer<br />

Uwe Geske<br />

Horst Hoffmann<br />

Dieter Thomé<br />

Dieter Mühlenhoff<br />

Frank Sander<br />

Michael W. Schmidt<br />

Mitglieder<br />

des Vorstandes<br />

Mitgliedsparkassen<br />

Herbert Breuer<br />

Dr. Michael Kaufmann<br />

Thomas Späth, Frank Thiel<br />

Norbert Laufs, Reinhold Maas<br />

Hubert Böffgen<br />

Harald Glatte<br />

Thomas-Walter Distler<br />

Peter Dudenhöffer, Manfred Gehrlein<br />

Ansgar-Andreas Rohde<br />

Werner Stumpf<br />

Manfred Graulich, Ernst-Josef Lehrer<br />

Hans-Friedrich Cappel (bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Wolfgang Scherz<br />

Volker Degen<br />

Heinz-Dieter Korf<br />

Klaus Cavalar<br />

Jürgen Wannhoff<br />

Hans-Günter Mann<br />

Herbert Gottke<br />

Hans-Joachim Naumann,<br />

Karl Mang, Hartmut Steudle<br />

Lothar Künzer<br />

Edmund Schermann<br />

Dr. Hermann-Josef Richard<br />

Klaus-Dieter Wende<br />

Achim Both, Andreas Peters<br />

Jürgen Stahl<br />

Uwe Wöhlert<br />

Jakob Kaster, Bernd Jung<br />

Legende (Stand: 31.12. <strong>2003</strong>): SK–Sparkasse · KSK–Kreissparkasse · SSK–Stadtsparkasse · KSSK–Kreis- und Stadtsparkasse<br />

Karl-Josef Efferz, Michael Roger Heiler<br />

Rolf Erhard Klein<br />

Gert-Klaus Burscheid (bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />

Remigius Kühnen, Günther Passek<br />

Eberhard Slomp<br />

Franz Horch<br />

Norbert Zubiller<br />

21


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

22<br />

Michael Croissant<br />

Kopf 818<br />

1990<br />

Bronze, 44,5 cm<br />

WV: 818


In den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong><br />

verstarben die Herren<br />

Nachruf<br />

Sparkassendirektor a. D.<br />

Hans Bohmeier<br />

früher Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Kreissparkasse Bingen<br />

03. 07. <strong>2002</strong><br />

Sparkassendirektor a. D.<br />

Werner König<br />

früher Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Stadtsparkasse Zweibrücken<br />

27. 06. <strong>2003</strong><br />

Sparkassendirektor a. D.<br />

Walter Krieger<br />

früher Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Kreissparkasse Cochem-Zell<br />

09. 03. <strong>2003</strong><br />

Sparkassendirektor a. D.<br />

Paul Schulz<br />

früher Mitglied des Vorstandes der<br />

Kreissparkasse Mayen<br />

06. 07. <strong>2002</strong><br />

Sparkassendirektor a. D.<br />

Otto Strüder<br />

früher Mitglied des Vorstandes der<br />

Kreissparkasse Westerwald<br />

17. 04. <strong>2003</strong><br />

Sparkassendirektor a. D.<br />

Heinz Wegmann<br />

früher Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Stadtsparkasse Neuwied<br />

06. 06. <strong>2002</strong><br />

Hans-Günther Borchers<br />

früher Hauptreferent des Sparkassenund<br />

Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

23. 10. <strong>2002</strong><br />

Nachruf<br />

23


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

24<br />

Heike Kern<br />

Süßes Blatt<br />

<strong>2002</strong><br />

Bleistiftzeichnung<br />

21,5x30,5 cm<br />

Heike Kern<br />

Wegweiß<br />

<strong>2002</strong><br />

Carrara-Marmor<br />

500x124x5 cm


Inhalt


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

26


<strong>Rheinland</strong>-Pfälzische Wirtschaft<br />

27


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Zur konjunkturellen Lage<br />

... in Deutschland<br />

Für die deutsche Wirtschaft waren die<br />

Jahre <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> geprägt von Stagnation<br />

und Umbruch. Die längste und<br />

tiefste Börsenbaisse der Nachkriegszeit,<br />

der Schatten des Irak-Konflikts und<br />

die Furcht vor Terroranschlägen lagen<br />

<strong>2002</strong> wie Mehltau über der Stimmung<br />

von Unternehmen und privaten Haushalten.<br />

Mit einem Wirtschaftswachstum<br />

von 0,2% war Deutschland Schlusslicht<br />

im Euroraum. Obwohl der Aufschwung<br />

der Weltwirtschaft seit Mitte <strong>2003</strong>, getrieben<br />

von hohen Wachstumsraten in<br />

den USA und Asien, endlich in Gang gekommen<br />

ist, konnte Deutschland davon<br />

nicht profitieren. Das Bruttoinlandsprodukt,<br />

die Meßlatte der wirtschaftlichen<br />

Leistung, schrumpfte um 0,1%. Seit<br />

Jahresbeginn <strong>2002</strong> gewann der Euro<br />

gegenüber dem US-Dollar mehr als ein<br />

Drittel an Wert. Während die Exporte im<br />

Jahr <strong>2002</strong> bei rückläufiger Inlandsnachfrage<br />

noch mit 1,7% zum Wirtschaftswachstum<br />

beigetragen hatten, ging<br />

28<br />

durch die geänderte Währungsrelation<br />

im Jahr <strong>2003</strong> erstmals sogar vom<br />

Außenhandel ein negativer Wachstumsimpuls<br />

aus.<br />

Achillesferse der Konjunktur ist und<br />

bleibt die Binnennachfrage. Die Kaufzurückhaltung<br />

der Verbraucher hat in den<br />

letzten Jahren maßgeblich zur schwachen<br />

Konjunkturentwicklung beigetragen.<br />

Nachdem der private Konsum bereits<br />

<strong>2002</strong> um 1% gesunken war, gaben<br />

die Konsumenten im Jahr <strong>2003</strong> abermals<br />

real 0,1% weniger aus. Die Sparquote<br />

erhöhte sich seit Ende 2001 von<br />

10,3% über 10,6% in <strong>2002</strong> auf 10,8%<br />

der verfügbaren Einkommen in <strong>2003</strong>.<br />

Sorgen um die dauerhafte Tragfähigkeit<br />

des umlagefinanzierten Alterssicherungssystems<br />

spielten dabei eine wichtige<br />

Rolle. Noch kein Stimmungsumschwung<br />

zeichnete sich bei den Investitionen<br />

ab, die seit drei Jahren rückläufig<br />

sind. Immerhin verlangsamte sich der<br />

Rückgang der realen Ausrüstungsinves-<br />

Veränderung des realen Bruttoinlandsprodukts in % gegenüber dem Vorjahr<br />

titionen binnen Jahresfrist aber von 9%<br />

auf 3%. Investitionen richteten sich vor<br />

allem auf den dringendsten Ersatz- und<br />

Rationalisierungsbedarf. Eine immer<br />

mehr zur Vorsicht neigende Einschätzung<br />

der Absatzperspektiven und die<br />

Unterauslastung der Kapazitäten boten<br />

kaum Veranlassung, Erweiterungsinvestitionen<br />

vorzunehmen. Die seit 1995<br />

andauernde Talfahrt der Bauwirtschaft<br />

hielt auch im Berichtszeitraum an, die<br />

realen Bauinvestitionen, die <strong>2002</strong> um<br />

6% gesunken waren, verringerten sich<br />

<strong>2003</strong> abermals um 3%. Leerstände bei<br />

gewerblich genutzten Gebäuden und<br />

Wohnungen und die Sparzwänge der<br />

öffentlichen Hand hemmten die Bautätigkeit<br />

– trotz stabiler Baupreise und<br />

gesunkener Zinsen.<br />

Die Finanzpolitik hat die Folgen der<br />

wirtschaftlichen Stagnation in vollem<br />

Ausmaß zu spüren bekommen. Bund,<br />

Länder und Gemeinden verstärkten ihre<br />

Sparanstrengungen. Trotzdem hat das<br />

Wachstum der rheinland-pfälzischen Wirtschaft Roter Balken = <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>; Blauer Balken = Deutschland<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

-2<br />

-3<br />

´71 ´72 ´73 ´74 ´75 ´76 ´77 ´78 ´79 ´80 ´81 ´82 ´83 ´84 ´85 ´86 ´87 ´88 ´89 ´90 ´91 ´92 ´93 ´94 ´95 ´96 ´97 ´98 ´99 ´00 ´01 ´02 ´03


staatliche Budgetdefizit in beiden Berichtsjahren<br />

die Grenze des Stabilitätsund<br />

Wachstumspaktes verletzt. Die umlagefinanzierten<br />

Sozialversicherungen<br />

litten ebenfalls stark unter der schlechten<br />

Beschäftigungslage. Die Zahl der<br />

Erwerbstätigen ging als Folge der<br />

schwachen Konjunktur im Berichtszeitraum<br />

um insgesamt 665.000 Personen<br />

zurück. Ende <strong>2003</strong> wurden 4,4 Mio. Personen<br />

als arbeitslos registriert, das entsprach<br />

einer Arbeitslosenquote von<br />

10,5% verglichen mit 9,4% zu Beginn<br />

des Berichtszeitraums. Positiv entwickelte<br />

sich <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> nur das<br />

Preisklima. Die Kosten für die Lebenshaltung<br />

verteuerten sich <strong>2003</strong> nur um<br />

1,1% gegenüber 1,4% im Vorjahr. Der<br />

zum Jahresende <strong>2003</strong> auf 1,26 Dollar<br />

gekletterte Euro erleichterte die Bewältigung<br />

des Ölpreisanstiegs.<br />

Die Geldpolitik war in den Jahren<br />

<strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> durchweg expansiv. Die<br />

Leitzinsen in der Europäischen Währungsunion<br />

wurden auf das niedrigste<br />

Niveau der Nachkriegszeit gesenkt. Angesichts<br />

der ökonomischen Risiken im<br />

größten Wirtschaftsraum Deutschland<br />

entschloss sich der EZB-Rat in seiner<br />

Sitzung am 5. Dezember <strong>2002</strong> den Mindestbietungssatz<br />

für Hauptrefinanzierungsgeschäfte<br />

auf 2,75% und die Zinssätze<br />

für die Spitzenrefinanzierungsfazilität<br />

und die Einlagefazilität auf 3,75%<br />

bzw. 1,75% zu senken. Im März und im<br />

Juni <strong>2003</strong> folgten Senkungen des Mindestbietungssatzes<br />

für Hauptfinanzierungsgeschäfte<br />

um jeweils 25 bzw. 50<br />

Basispunkte auf 2%. Die Zinssätze für<br />

die Spitzenrefinanzierungsfazilität und<br />

die Einlagefazilität wurden im gleichen<br />

Ausmaß auf 3% bzw. 1% verringert. An<br />

den Kapitalmärkten kam es dagegen<br />

nicht zu dem von vielen im Zusammenhang<br />

mit einer konjunkturellen Erholung<br />

erwarteten Zinsanstieg. Insgesamt<br />

ging die Umlaufsrendite festverzinslicher<br />

Wertpapiere inländischer Emitten-<br />

ten im Jahresdurchschnitt von 4,8%<br />

(2001) auf 3,7% (<strong>2003</strong>) zurück. An der<br />

Börse gab es für einen Großteil der Anleger<br />

nach langer Durststrecke endlich<br />

wieder Grund zur Freude. Die Aktienkurse<br />

konnten sich seit März <strong>2003</strong> von<br />

ihren Tiefstständen deutlich erholen,<br />

nachdem sie im Jahr <strong>2002</strong> mit einem<br />

Kursverlust des Deutschen Aktienindex<br />

(DAX) von 44% nochmals dramatisch<br />

eingebrochen waren. Das Ende des Irak-<br />

Krieges und der starke Wachstumsschub<br />

in den USA ließen weltweit viele<br />

Investoren ihr Vermögen wieder aus weniger<br />

risikobehafteten Anlagen in Dividendenwerte<br />

zurückschichten. Der DAX<br />

kletterte binnen Jahresfrist um 37%<br />

auf einen Stand von 3.965 Punkten am<br />

Jahresende <strong>2003</strong>.<br />

.... und in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

verlief die konjunkturelle Entwicklung<br />

ebenfalls unbefriedigend, aber dennoch<br />

besser als im Bundesdurchschnitt.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt, die Summe<br />

der im Land produzierten Waren und<br />

Dienstleistungen, ist im Jahr <strong>2002</strong> um<br />

0,9% und im Jahr <strong>2003</strong> um 0,1% gestiegen.<br />

Obwohl im verarbeitenden Gewerbe<br />

ein leichter Rückgang der realen<br />

Bruttowertschöpfung zu registrieren<br />

war, profitierten die Firmen immerhin<br />

von einem stabilen Auftragseingang<br />

aus dem europäischen Ausland. Dies<br />

galt vor allem für die chemische Industrie,<br />

die Hersteller von Büromaschinen,<br />

Datenverarbeitungsgeräten, Elektrotechnik,<br />

Feinmechanik und Optik und<br />

den Fahrzeugbau. Der Umsatz im Baugewerbe<br />

entwickelte sich weiter rückläufig.<br />

Mit Ausnahme der Bereiche Handel,<br />

Gastgewerbe und Verkehr kamen<br />

aus dem Dienstleistungsbereich nur geringe<br />

Impulse. In der Land- und Forstwirtschaft<br />

ging die Wertschöpfung weiter<br />

zurück. Positiv entwickelte sich dagegen<br />

der Tourismus. Arbeitsplatzver-<br />

<strong>Rheinland</strong>-Pfälzische Wirtschaft<br />

luste gab es vor allem in der Industrie,<br />

im Baugewerbe und im Handel. Die<br />

Arbeitslosenquote in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

stieg von 7,2% im Jahr <strong>2002</strong> auf 7,7%<br />

im Jahr <strong>2003</strong>. Niedriger fiel sie im Bundesvergleich<br />

allerdings nur in Baden-<br />

Württemberg und Bayern aus.<br />

Perspektiven 2004<br />

Obwohl sich für die Mehrzahl der rheinland-pfälzischen<br />

Unternehmen Ende<br />

des Jahres <strong>2003</strong> die aktuelle Geschäftslage<br />

immer noch unbefriedigend zeigte,<br />

geben die Geschäftserwartungen für<br />

das Jahr 2004 Hoffnung auf eine leichte<br />

Besserung der Lage. Viele Firmen werden<br />

aber zunächst ihre Kapazitätsauslastung<br />

verbessern und eine Verstetigung<br />

des Wirtschaftswachstums abwarten,<br />

ehe sie sich zu neuen Investitionen<br />

entschließen. Eine bessere Stimmungslage<br />

ist jedoch der wichtigste Antrieb<br />

für mehr Wirtschaftsdynamik. Die Weltwirtschaft<br />

befindet sich in einem dynamischen<br />

Aufschwung und der Funke<br />

sollte auch auf Deutschland überspringen.<br />

Die von der Bundesregierung auf<br />

den Weg gebrachten Reformgesetze<br />

der Agenda 2010 und die vorgezogene<br />

Steuerreform haben aber bisher keinen<br />

Stimmungsumschwung erzeugt. Getragen<br />

vom Aufschwung der Weltwirtschaft<br />

wird sich die deutsche und damit<br />

auch die rheinland-pfälzische Wirtschaft<br />

zwar allmählich aus der Stagnation lösen,<br />

das erwartete Wachstum von 1,5%<br />

ist aber viel zu gering, um eine Besserung<br />

der Lage am Arbeitsmarkt zu bewirken.<br />

Die Herausforderungen für die<br />

Wirtschaftspolitik sind nicht geringer<br />

geworden.<br />

29


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Geschäftsentwicklung<br />

der Sparkassen<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Die Sparkassen-Finanzgruppe ist die<br />

mit Abstand stärkste Finanzgruppe in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Sie baute ihre führende<br />

Marktstellung in den letzten beiden<br />

Jahren weiter aus. Nachdem die negative<br />

wirtschaftliche Entwicklung sich im<br />

Jahr <strong>2002</strong> auch in den Sparkassenbilanzen<br />

bemerkbar gemacht hatte, konnte<br />

sich die Ertragslage im Jahr <strong>2003</strong> wieder<br />

stabilisieren. Damit haben sich die<br />

rheinland-pfälzischen Institute in einem<br />

schwierigen Umfeld gut behauptet und<br />

ihre Leistungskraft insbesondere mit<br />

Blick auf die Situation der gesamten<br />

Kreditwirtschaft unter Beweis gestellt.<br />

Die für eine zukunftsgerichtete Aufstellung<br />

im Wettbewerb notwendigen Zusammenschlüsse<br />

von Mitgliedinstituten<br />

schritten weiter voran: Es entstanden<br />

die Sparkasse Südwestpfalz, die Sparkasse<br />

Mittelmosel-Eifel·Mosel·Hunsrück<br />

und die Sparkasse Worms-Alzey-Ried.<br />

Die Kreisparkasse Bitburg-Prüm hat die<br />

Amtssparkasse Speicher aufgenommen.<br />

Ziel der Fusionen ist es, starke, zukunftsfähige,<br />

regional verankerte, selbständige<br />

Institute zu begründen.<br />

Insgesamt verringerte sich die Zahl der<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen im<br />

Berichtszeitraum von 34 auf noch 30<br />

zum 31.12.<strong>2003</strong> einzeln bilanzierende<br />

Institute.<br />

Zusammengefasste Bilanzsumme<br />

der Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1999<br />

Mrd. € 51,0 50,3 50,1 48,5 46,1<br />

Veränderung<br />

in<br />

Mrd. €<br />

Veränderung<br />

in %<br />

30<br />

0,7<br />

1,4<br />

0,2<br />

0,4<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

1,6<br />

3,2<br />

2,4<br />

5,3<br />

1,9<br />

4,4<br />

Die addierte Bilanzsumme der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen einschließlich<br />

der in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> gelegenen<br />

Zweigstellen der Nassauischen Sparkasse<br />

stieg um 689 Mio. Euro bzw. 1,4%<br />

auf 51 Mrd. Euro, verglichen mit 194<br />

Mio. Euro bzw. 0,4% ein Jahr zuvor. Die<br />

durchschnittliche Bilanzsumme einer<br />

rheinland-pfälzischen Sparkasse lag damit<br />

bei 1,6 Mrd. Euro, verglichen mit<br />

2,0 Mrd. Euro im Bundesdurchschnitt.<br />

Ende <strong>2003</strong> waren bei den rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen 14.747 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beschäftigt,<br />

712 bzw. 4,6% weniger als vor zwei Jahren.<br />

Die Sparkassenorganisation zählt<br />

damit aber nach wie vor zu den größten<br />

Arbeitgebern in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. 86%<br />

des Sparkassenpersonals sind bankspezifisch<br />

beschäftigt, 27% davon als Teilzeitkräfte.<br />

Die vom Gesetzgeber eröffnete<br />

Möglichkeit der Altersteilzeit haben<br />

4% in Anspruch genommen. Das<br />

Bild der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

wird nach wie vor von den mittleren<br />

Jahrgängen geprägt. Ein Viertel sind<br />

älter als 50 Jahre, etwas mehr als ein<br />

Fünftel jünger als 30 Jahre. Insgesamt<br />

959 Jugendliche befanden sich in einem<br />

Ausbildungsverhältnis. Das entsprach,<br />

gemessen am Gesamtpersonalbestand,<br />

einer Ausbildungsquote von 7,0%.<br />

Intensive betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen<br />

und eine auf qualifizierte<br />

Bildungsabschlüsse ausgerichtete Einstellungspolitik<br />

haben einen hohen<br />

Ausbildungsstand zur Folge. Eine fachspezifische<br />

Bankausbildung bis hin zur<br />

Qualifizierung als Sparkassenbetriebswirt<br />

haben 72% aller bankspezifisch<br />

Beschäftigten, eine kaufmännische oder<br />

sonstige Abschlussprüfung besitzen<br />

weitere 16% und knapp 4 % haben einen<br />

Fachhochschul- oder Hochschulabschluss<br />

oder haben das Lehrinstitut<br />

der Sparkassenorganisation<br />

absolviert.<br />

Sparkassenzweigstellen in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1980<br />

Anzahl 1.068 1.125 1.199 1.242 1.333<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

Die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

unterhielten Ende <strong>2003</strong> ein Netz von<br />

1.068 Zweigestellen, 131 weniger als<br />

Ende 2001. Die Tendenz zur Bildung betriebswirtschaftlich<br />

sinnvoller Größeneinheiten<br />

hielt an. Nur noch ein Drittel<br />

der Zweigstellen waren mit nur einer<br />

Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter<br />

besetzt, in den meisten Filialen (45%)<br />

arbeiteten zwei bis fünf Personen. Die<br />

Finanzdienstleistungsfiliale für den<br />

Grund- und Tagesbedarf aller Kundengruppen<br />

wird ergänzt durch 46 Vermögensanlagezentren,<br />

die Spezialwissen<br />

für den gehobenen Anlage- und Beratungsbedarf<br />

bündeln. Darüber hinaus<br />

wurden 36 Immobilienzentren für den<br />

Beratungs- und Vermittlungsbedarf<br />

»rund ums Haus« eingerichtet. In insgesamt<br />

56 Firmen- und Gewerbekundenzentren<br />

tragen die Sparkassen den besonderen<br />

Anforderungen ihrer Unternehmenskunden<br />

Rechnung. Bei allen<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen können<br />

Kunden Finanzprodukte auch online<br />

erwerben. Eine einheitliche Multikanalstrategie<br />

ergänzt die Kundennähe<br />

in der virtuellen Welt.<br />

Ertragslage in schwierigem<br />

Umfeld verbessert<br />

Die Ertragslage der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen hat sich in den Berichtsjahren<br />

<strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> kontinuierlich<br />

verbessert. Höhere Zinsüberschüsse<br />

und kostenbewusstes Handeln haben<br />

die Sparkassen damit auch eine kri-


tische wirtschaftliche Phase gut überstehen<br />

lassen. Nachdem in der zweiten<br />

Hälfte der neunziger Jahre der Zinsüberschuss<br />

durch eine verteuerte Refinanzierung<br />

und geringere Einnahmen<br />

aus der Fristentransformation erodiert<br />

war, ist es den Sparkassen in den Berichtsjahren<br />

gelungen, einen weiteren<br />

Rückgang des Zinsüberschusses zu ververhindern.<br />

Im Einklang mit dem sinkenden<br />

Zinsniveau ermäßigten sich die<br />

Zinserträge weniger stark als die Zinsaufwendungen,<br />

so dass die Zinsspanne<br />

in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme<br />

(DBS) von 2,34% auf 2,44%<br />

kletterte – eine Folge der anhaltend<br />

hohen Liquiditätspräferenz sowie der<br />

etwas steileren Zinsstruktur. Der Provisionsüberschuss<br />

hat sich besser behauptet<br />

als dies auf Grund des schwierigen<br />

Marktumfelds zu erwarten war und<br />

konnte insbesondere im Jahr <strong>2003</strong> bei<br />

steigenden Wertpapierumsätzen<br />

wieder leicht auf 0,48% der DBS gesteigert<br />

werden. Positiv entwickelten sich<br />

die Vertriebsaktivitäten und Provisionsergebnisse<br />

im Immobilien-, Bausparund<br />

Versicherungsgeschäft. Im nichtbilanziellen<br />

Dienstleistungsgeschäft hat<br />

das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften<br />

ebenfalls leicht zugenommen.<br />

Deutliche Fortschritte erzielten die<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen auf<br />

der Kostenseite. Es gelang ihnen, Einsparpotential<br />

durch eine stärkere Risikoorientierung<br />

der Kreditvergabe, eine<br />

Anpassung des Zweigstellennetzes und<br />

die Nutzung von Synergien in den Back-<br />

Office Tätigkeiten sowie vor allem durch<br />

ein effizienteres Management des Sachaufwandes<br />

zu realisieren. Der Rückgang<br />

des Personalbestandes, Veränderungen<br />

der betrieblichen Strukturen sowie<br />

Outsourcing-Maßnahmen trugen dazu<br />

bei, dass trotz Tarifsteigerungen im Berichtszeitraum<br />

der Personalaufwand<br />

konstant bei 1,20% der DBS gehalten<br />

wurde. Deutliche Einsparungen konn-<br />

ten vor allem beim Sachaufwand erreicht<br />

werden, der von 0,76% der DBS<br />

auf 0,68% reduziert wurde. Der ordentliche<br />

Aufwand sank insgesamt von<br />

1,99% auf 1,90% der DBS. Kostenbewusstes<br />

Handeln ist ein wichtiger Bestandteil<br />

der Unternehmenskultur der<br />

Sparkassen.<br />

Betriebsergebnis vor Bewertung<br />

in % der durchschnittlichen<br />

Bilanzsumme<br />

Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1999<br />

Betriebsergebnis<br />

1,08 0,95 0,85 0,98 1,07<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

Das Betriebsergebnis vor Bewertung<br />

nahm im Verhältnis zur DBS von 0,85%<br />

auf 1,08% zu. In seiner absoluten Höhe<br />

bedeutet das eine Steigerung von 395<br />

Mio. Euro im Jahr 2001 auf 520 Mio.<br />

Euro im Jahr <strong>2003</strong>. Nachdem <strong>2002</strong> Börsenbaisse<br />

und Konjunkturschwäche zu<br />

einem außergewöhnlichen Anstieg des<br />

Bewertungsergebnisses geführt und<br />

das Betriebsergebnis nach Bewertung<br />

auf einen Tiefststand gedrückt hatten,<br />

konnte es <strong>2003</strong> wieder auf 0,54% der<br />

DBS mehr als verdoppelt werden. Die<br />

Sparkassen profitierten davon, dass<br />

sich der Vorsorgeaufwand entspannte,<br />

da der Höhepunkt der Insolvenzwelle<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, die nach einem Plus<br />

von 17% in <strong>2002</strong> im Jahr <strong>2003</strong> nur<br />

noch um 3% anstieg, überschritten ist.<br />

Die Sparkassen zahlten in den Jahren<br />

<strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> insgesamt 210 Mio. Euro<br />

an gewinnabhängigen Steuern und<br />

sind damit einer der größten Steuerzahler<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Dabei sind<br />

die Steueraufwendungen im Jahr <strong>2003</strong><br />

aufgrund der zu bildenden Steuerrückstellungen<br />

nach dem Korb II Gesetz<br />

Geschäftsentwicklung der Sparkassen<br />

überproportional gestiegen. Der Jahresüberschuss<br />

lag mit 78 Mio. Euro bzw.<br />

0,16% der DBS aber trotzdem deutlich<br />

über dem Vorjahresergebnis von 71 Mio.<br />

Euro bzw. 0,15% der DBS. Wachsende<br />

Anforderungen der Kunden, neue Anbieter<br />

sowie die rasante Entwicklung<br />

der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

werden eine weitere Bündelung<br />

der Kräfte in der Sparkassenorganisation<br />

erfordern.<br />

Die Finanzlage der Sparkassen ist geordnet.<br />

Die von der Bundesanstalt für<br />

Finanzdienstleistungsaufsicht erlassenen<br />

Grundsätze waren im Berichtsjahr<br />

stets eingehalten. Ende des Jahres<br />

<strong>2002</strong> bzw. <strong>2003</strong> machten die gesamten<br />

Eigenmittel nach dem Solvabilitätsgrundsatz<br />

(Grundsatz I) im Verbandsdurchschnitt<br />

10,8% bzw.11,0% der gewichteten<br />

Risikoaktiva aus. Dies ist eine<br />

angemessene Ausgangsbasis für die<br />

künftige Geschäftsentwicklung. Die wesentliche<br />

Grundlage zur Beurteilung der<br />

kurzfristigen Zahlungsbereitschaft ist<br />

der die Liquiditätssituation widerspiegelnde<br />

Grundsatz II. Im Durchschnitt<br />

übertraf diese Liquiditätskennzahl die<br />

erforderliche Mindestnorm im Jahr<br />

<strong>2002</strong> um das 2,30-fache und im Jahr<br />

<strong>2003</strong> um das 2,25-fache. Die (bilanzielle)<br />

Eigenkapitalrentabilität vor Steuern, die<br />

mittelfristig einen Wert von 15% erreichen<br />

soll, stieg auf 9%. Der zweiten Zielmarke,<br />

einer Cost-Income-Ratio (Verhältnis<br />

von Aufwand zu Ertrag) von 60%,<br />

sind die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

ebenfalls ein gutes Stück näher gekommen.<br />

Diese lag am Ende des Berichtszeitraums<br />

bei 63%. Damit haben<br />

sie abermals Substanz gewonnen, die<br />

eine Stärkung des Eigenkapitals und<br />

künftige Wachstumsmöglichkeiten bedeutet.<br />

Die Sparkassen bleiben ein stabilisierender<br />

Faktor für den Wirtschaftsraum<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

31


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Baufinanzierungen und<br />

öffentliche Verschuldung Stütze<br />

des Kreditgeschäfts<br />

Bei anhaltender Konjunkturschwäche<br />

in fast allen Wirtschaftsbereichen und<br />

der Flaute in der Konsumnachfrage<br />

verbuchten die Sparkassen im Kreditgeschäft<br />

nur geringe Zuwachsraten<br />

(802 Mio. Euro bzw. 2,5% <strong>2003</strong> und<br />

868 Mio. Euro bzw. 2,8% <strong>2002</strong>).<br />

Dämpfend auf den Kreditbestand wirkten<br />

sich vor allem die außerordentlich<br />

hohen Rückzahlungen bei Fälligkeit sowie<br />

Sondertilgungen aus. Das niedrige<br />

Zinsniveau regte die Kreditnachfrage<br />

nicht an. Bei den Krediten an Nichtbanken<br />

entspricht der Marktanteil der<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen mit<br />

29% etwa dem Bundesdurchschnitt.<br />

Das insgesamt verhaltene Kreditgeschäft<br />

war vor allem auf die geringe Investitionsbereitschaft<br />

der Firmenkunden<br />

zurückzuführen. Unternehmen und<br />

Selbständige beschafften sich in den<br />

zwei Jahren des Berichtszeitraums nur<br />

119 Mio. Euro zusätzliche Finanzierungsmittel<br />

bei den Mitgliedinstituten.<br />

In den beiden Vorjahren waren es noch<br />

1,2 Mrd. Euro gewesen. Nach der Finanzierungsrechnung<br />

der Deutschen Bundesbank<br />

lag die Außenfinanzierung des<br />

gesamten Unternehmenssektors nur<br />

noch bei einem Sechstel des Volumens<br />

des Jahres 2000. Die klassische Form<br />

der Außenfinanzierung über Bankkredite<br />

war vor allem bei den Großbanken<br />

rückläufig, die sich aus dem Kreditgeschäft<br />

mit dem Mittelstand zurückgezogen<br />

haben. Die Sparkassen bleiben dagegen<br />

ein verlässlicher Partner. Inzwischen<br />

unterhalten drei von vier Unternehmen<br />

in diesem Sektor eine Geschäftsbeziehung<br />

zu einer Landesbank<br />

oder Sparkasse.<br />

Die Finanzierungsnachfrage der einzelnen<br />

Wirtschaftszweige fiel abermals<br />

sehr unterschiedlich aus. Mit Ausnahme<br />

32<br />

Kreditbestand nach Wirtschaftszweigen in Tausend c<br />

Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1999<br />

Land- und<br />

Forstwirtschaft<br />

Energie- und<br />

Wasserversorgung<br />

491.111<br />

280.670<br />

der Sektoren Energie- und Wasserversorgung,<br />

Verkehr und Nachrichtenübermittlung<br />

sowie den Finanzierungsinstitutionen<br />

und Versicherungen verschuldeten<br />

sich fast alle Wirtschaftszweige<br />

geringer. Eine eingehende Analyse des<br />

Kreditgeschäfts zeigt, dass sein Rückgang<br />

überwiegend konjunkturell bedingt<br />

war. Die Diskussion um die Baseler<br />

Eigenkapitalvorschriften dürfte nur insoweit<br />

eine Rolle gespielt haben, als sie<br />

das Ertrags- und Risikobewusstsein der<br />

Kreditinstitute geschärft haben. Von den<br />

geplanten Vorschriften ist auch keine<br />

generelle Verteuerung der Kreditvergabe<br />

zu erwarten, sondern lediglich eine<br />

stärkere Differenzierung der Kreditkonditionen<br />

nach der Bonität der Kredit-<br />

490.562<br />

246.478<br />

486.111<br />

266.979<br />

486.007<br />

227.398<br />

476.017<br />

204.045<br />

Verarbeitendes Gewerbe 1.826.212 1.880.697 1.948.154 1.970.030 1.850.150<br />

Baugewerbe 1.097.942 1.131.669 1.151.605 1.131.618 1.086.206<br />

Handel, Instandhaltung,<br />

Reparatur<br />

Verkehr und Nachrichtenübermittlung<br />

Finanzierungsinstitutionen<br />

2.521.548<br />

374.013<br />

94.590<br />

2.651.602<br />

362.809<br />

81.553<br />

2.753.864<br />

353.674<br />

95.036<br />

2.772.957<br />

351.567<br />

72.661<br />

2.635.645<br />

334.505<br />

66.900<br />

Dienstleistungen 7.124.177 6.929.222 6.630.701 6.273.316 5.816.552<br />

Unternehmen und Selbstständige<br />

insgesamt<br />

13.810.263<br />

13.774.592<br />

13.686.124<br />

13.285.553<br />

12.470.019<br />

darunter: Handwerk 2.583.704 2.645.689 2.650.714 2.547.576 2.397.199<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

nehmer. Den höchsten Fremdfinanzierungsbedarf<br />

hatten nach wie vor die<br />

Dienstleistungsfirmen, die in den beiden<br />

Berichtsjahren Kredite in Höhe von<br />

493 Mio. Euro aufnahmen. Am stärksten<br />

rückläufig mit 232 Mio. Euro war der<br />

Forderungsbestand gegenüber Unternehmen<br />

des Handels, der Instandhaltung<br />

und Reparatur von Kraftfahrzeugen,<br />

ein Zeichen der allgemeinen Konsumschwäche.<br />

Die Lage sowohl des<br />

Baugewerbes (minus 54 Mio. Euro) als<br />

auch des Verarbeitenden Gewerbes<br />

(minus 122 Mio. Euro) war ebenfalls<br />

schwierig. Neben den Tilgungen haben<br />

sich hier auch Wertberichtigungen niedergeschlagen,<br />

die von den Kreditbeständen<br />

abgesetzt werden. Das Volu-


men der Handwerkskredite, die traditionell<br />

einen hohen Anteil am Firmenkreditgeschäft<br />

der Sparkassen haben, ging<br />

wegen der schlechten Geschäftslage<br />

vieler Handwerksbetriebe ebenfalls um<br />

67 Mio. Euro zurück. In den beiden Vorjahren<br />

hatten die rheinland-pfälzischen<br />

Handwerksbetriebe sich noch 254 Mio.<br />

Euro an Betriebsmittel- und Investitionskrediten<br />

beschafft. Auch für die<br />

Landwirtschaft und Forstwirtschaft war<br />

die Entwicklung unbefriedigend. Rückläufige<br />

Erzeugerpreise drückten die Gewinnsituation<br />

vieler Betriebe, so dass<br />

die Investitionsneigung ausgesprochen<br />

gering ausfiel. Dennoch wurde der Bestand<br />

an Agrarkrediten leicht um 5 Mio.<br />

Euro aufgestockt.<br />

Die Wohnungsbaufinanzierung ist<br />

die im Zeitablauf stabilste Komponente<br />

im Kundenkreditgeschäft der rheinlandpfälzischen<br />

Sparkasse. Der Bestand an<br />

Hypothekarkrediten auf Wohngrundstücke<br />

und sonstigen Krediten für den<br />

Wohnungsbau stieg bei den Mitgliedinstituten<br />

im Berichtszeitraum um<br />

1,5 Mrd. Euro bzw. 9,7% auf 16,9 Mrd.<br />

Euro. Die Diskussion um die Eigenheimzulage<br />

führte auch in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

zu erheblichen Vorzieheffekten bei den<br />

Bauanträgen und zu deutlich mehr<br />

Baugenehmigungen. Insgesamt wurden<br />

nach Angaben des Statistischen<br />

Landesamtes von den Bauaufsichtsbehörden<br />

im Jahr <strong>2003</strong> 23% mehr neue<br />

Wohngebäude genehmigt als im Vorjahr.<br />

Entsprechend fiel der Zuwachs an<br />

Wohnungsbaukrediten bei den Sparkassen<br />

um 15% höher aus als im Vorjahr.<br />

Insgesamt wurden in den beiden<br />

Berichtsjahren 4,2 Mrd. Euro an Baufinanzierungen<br />

zugesagt. Rund ein<br />

Drittel der Mittel entfiel auf die Finanzierung<br />

von Neubaumaßnahmen, der<br />

Löwenanteil aber nach wie vor auf den<br />

Kauf sowie die Modernisierung von<br />

Altbauten. Schlecht war die Stimmung<br />

der Verbraucher, die keine Bereitschaft<br />

zur Verschuldung mehr zeigten und<br />

<strong>2003</strong> im zweiten Jahr in Folge mehr<br />

Darlehen zurückzahlten, als sie sich neu<br />

beschafften. Hinzu kommt der starke<br />

Wettbewerbsdruck im Konsumentenkreditgeschäft,<br />

etwa aus der Automobilbranche<br />

und dem Einzelhandel. Insgesamt<br />

wurde das Volumen an Konsumentenkrediten<br />

im Berichtszeitraum<br />

um 265 Mio. Euro bzw. 6,5% auf 3,8<br />

Mrd. Euro zurückgeführt, das entspricht<br />

noch einem Anteil von 12% an den Krediten<br />

an Nichtbanken.<br />

Struktur der jährlichen Kreditinanspruchnahme<br />

in Tausend c<br />

Sparkassen – verlässlicher Partner<br />

der Kommunen<br />

Die Sparkassen und die Kommunen verbindet<br />

eine gewachsene Partnerschaft.<br />

Die dramatische Situation der öffentlichen<br />

Finanzen ist zu einem erheblichen<br />

Teil auf die seit drei Jahren andauernde<br />

Stagnationsphase in der deutschen<br />

Volkswirtschaft zurückzuführen. Immer<br />

mehr Kommunen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

mussten für dringend notwendige Ausgaben<br />

weiter Einlagenbestände bei den<br />

Sparkassen reduzieren und die Kreditaufnahme<br />

ausweiten. Insgesamt beschafften<br />

sie sich im Jahr <strong>2003</strong> mit 275<br />

Geschäftsentwicklung der Sparkassen<br />

Mio. Euro 18,3% mehr und im Jahr<br />

<strong>2002</strong> mit 189 Euro 14,4% mehr Darlehen<br />

bei den Sparkassen. Mit 1,8 Mrd.<br />

Euro stieg der Anteil öffentlicher Haushalte<br />

am gesamten Kundenkreditbestand<br />

der rheinland-pfälzischen Institute<br />

damit auf 5,4%. Dies unterstreicht<br />

deutlich die Bedeutung der Sparkassen<br />

als Hausbanken der Kommunen, die,<br />

neben dem klassischen Kommunalkredit,<br />

den Städten, Gemeinden und Landkreisen<br />

auch verstärkt innovative Finanzierungen<br />

wie strukturierte Finanzie-<br />

Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1999<br />

Wirtschaft -59.054 36.600 304.179 738.258 260.546<br />

Wohnungsbau 802.609 695.422 712.764 588.356 1.079.776<br />

Konsumenten -196.218 -68.798 7.958 91.746 81.097<br />

Öffentliche Hand 275.183 189.360 33.584 -59.248 28.530<br />

Sonstige -19,248 20.597 8.382 12.997 60.936<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

rungen, kommunale Leasingmodelle,<br />

Fondsfinanzierungen und Investorenmodelle<br />

anbieten. Darüber hinaus wurden<br />

erneut zahlreiche regionale und<br />

lokale Maßnahmen der Wirtschaftsförderung<br />

gemeinsam mit den Kommunen<br />

durchgeführt.<br />

Analysiert man das Kreditgeschäft<br />

nach Fälligkeiten, so stand angesichts<br />

der historisch niedrigen Konditionen<br />

das langfristige Kreditgeschäft eindeutig<br />

im Vordergrund. Als Folge von zinsorientierten<br />

Umschichtungen in den<br />

mittel- und langfristigen Bereich stieg<br />

der Bestand an langfristigen Forderungen<br />

in den beiden Berichtsjahren um<br />

33


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

insgesamt 1,7 Mrd. Euro auf ein Volumen<br />

von 26,7 Mrd. Euro. Mittelfristige<br />

Ausleihungen wurden um 62 Mio. Euro<br />

auf 1,9 Mrd. Euro erhöht, während die<br />

kurzfristigen Kredite (einschließlich der<br />

nur noch geringfügigen Wechselfinanzierungen)<br />

um 83 Mio. Euro auf einen<br />

Bestand von 4,2 Mrd. Euro abgebaut<br />

wurden.<br />

Anhaltend schwaches<br />

Einlagengeschäft<br />

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

sparen die Deutschen traditionell mehr.<br />

Aktuell werden rund 11 von 100 verdienten<br />

Euro auf die hohe Kante gelegt.<br />

Die seit dem Jahr 2000 steigende Sparquote<br />

ist in der volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtrechnung als Anteil des Sparens<br />

am verfügbaren Einkommen zuzüglich<br />

der Zunahme der betrieblichen Versorgungsansprüche<br />

definiert. Die Anfang<br />

<strong>2003</strong> in Kraft getretene Rentenreform<br />

hat wichtige Impulse für eine zusätzliche<br />

private und betriebliche Altersvorsorge<br />

gegeben und einen nachhaltigen<br />

Umdenkungsprozess in der Bevölkerung<br />

ausgelöst. Diese Ansprüche, die<br />

kontinuierlich anwachsen, machen mittlerweile<br />

rund 10% der gesamten Ersparnisse<br />

der privaten Haushalte aus<br />

und schlagen sich nicht direkt in den Bilanzen<br />

der Sparkassen nieder. Mit ihrer<br />

breiten Produktpalette möglicher Anlageformen<br />

– von Einlagen, über Wertpapiere<br />

und Lebensversicherungen bis<br />

hin zu den Geldanlagen der betrieblichen<br />

Altersversorgung ist die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

insgesamt aber maßgeblich<br />

an der Aufnahme und Weiterleitung<br />

von Ersparnissen im volkswirtschaftlichen<br />

Kreislauf beteiligt.<br />

Die gesamte Geldvermögensbildung<br />

lag bei den Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> im Jahr <strong>2003</strong> mit 733 Mio. Euro<br />

um mehr als 40% unter dem Niveau<br />

des Vorjahres. Verfügbare Anlagemittel<br />

34<br />

Struktur der Verbindlichkeiten Bestände in Tausend c<br />

Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1999<br />

Spareinlagen 16.648.044 16.604.064 16.691.694 16.887.804 17.956.435<br />

Eigenemissionen 4.581.232 5.165.514 5.204.537 5.114.192 4.856.120<br />

Termineinlagen 3.624.915 3.857.285 3.833.045 3.567.824 3.517.718<br />

Sichteinlagen 10.950.520 9.901.372 9.037.627 7.383.027 6.635.596<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

wurden verstärkt in die Eigenheimfinanzierung<br />

gelenkt und die Geldanlagen<br />

insgesamt deutlich anders verteilt.<br />

Übertrafen im Vorjahr die bilanzwirksamen<br />

Anlageformen die bilanzneutralen<br />

Anlagen noch um mehr als ein Drittel,<br />

flossen <strong>2003</strong> fast zwei Drittel der Geldvermögensbildung<br />

in nichtbilanzielle<br />

Anlagen, in erster Linie in Investmentfonds.<br />

Sparkassen refinanzieren sich<br />

aber nach wie vor im wesentlichen über<br />

Kundeneinlagen und sind nicht so stark<br />

wie andere Institute von den Kapitalmärkten<br />

abhängig. Auf der Passivseite<br />

der Sparkassenbilanzen hat das niedrige<br />

Zinsniveau jedoch deutliche Spuren<br />

hinterlassen. Das Einlagengeschäft wies<br />

in den beiden Berichtsjahren nur noch<br />

einen leichten Zuwachs aus. Am Jahresultimo<br />

<strong>2003</strong> lagen die Kundenverbindlichkeiten<br />

bei 35,8 Mrd. Euro, das waren<br />

0,8% mehr als <strong>2002</strong> und 2,2% mehr als<br />

2001. An erster Stelle des Kundeninteresses<br />

standen abermals die liquiden<br />

täglich fälligen Gelder, während die übrigen<br />

Einlagen (Eigenemissionen und<br />

Termingelder) abgebaut oder nur geringfügig<br />

(Spareinlagen) aufgestockt<br />

wurden. Die Guthaben auf den Girokonten<br />

stiegen um insgesamt 1,9 Mrd. Euro<br />

bzw. mehr als ein Fünftel auf 11,0 Mrd.<br />

Euro und machen mittlerweile fast ein<br />

Drittel des Bestandes an Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kunden aus. 44% davon<br />

entfallen auf höher verzinsliche Gelder.<br />

Der Abbau der Termingelder setzte sich<br />

weiter fort: Der Bestand auf den Festgeldkonten<br />

schmolz um 232 Mio. Euro<br />

bzw. 6,0% auf ein Volumen von 3,6 Mrd.<br />

Euro zusammen, nachdem sie im Vorjahr<br />

geringfügig um 24 Mio. Euro bzw.<br />

0,6% aufgestockt worden waren. Offenbar<br />

haben sie nach der zweifachen Senkung<br />

des Leitzinses des Eurosystems<br />

spürbar an Attraktivität eingebüßt.<br />

Der Bestand an Spareinlagen, die aus<br />

einer breitgefächerten Produktpalette<br />

mit unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen<br />

bestehen, belief sich Ende<br />

des Berichtszeitraums auf insgesamt<br />

16,6 Mrd. Euro. Auf den Sparkonten, den<br />

traditionellsten aller Einlageformen,<br />

gingen die Umsätze merklich zurück.<br />

Die Belastungen in Höhe von 10,1 Mrd.<br />

Euro übertrafen die Gutschriften in Höhe<br />

von 9,0 Mrd. Euro deutlich. Zinsgutschriften<br />

an den Jahresenden in Höhe<br />

von insgesamt 1,1 Mrd. Euro sorgten<br />

allerdings dafür, dass der Spareinlagenbestand<br />

in den beiden Berichtsjahren


zusammen nur ein leichtes Minus von<br />

44 Mio. Euro aufwies. Der Marktanteil<br />

der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

bei den Spareinlagen liegt immerhin bei<br />

54%, verglichen mit 51% im Bundesdurchschnitt.<br />

Bevorzugt werden seit<br />

Jahren Sondersparformen, die eine höhere<br />

Verzinsung bzw. eine zusätzliche<br />

Sparprämie bieten. Sie stellen 77% der<br />

gesamten Spareinlagen und wurden im<br />

Berichtszeitraum um 66 Mio. Euro bzw.<br />

0,5% auf 12,8 Mrd. Euro aufgestockt.<br />

Das Gros entfällt dabei auf bonifizierte<br />

Spareinlagen mit Befristung der höheren<br />

Verzinsung. Die normal verzinsten<br />

Spareinlagen gingen um 109 Mio. Euro<br />

bzw. 2,8% auf einen Bestand von noch<br />

3,8 Mrd. Euro zurück. Der Abbau betraf<br />

vor allem Spareinlagen mit dreimonatiger<br />

Kündigungsfrist. Die Bestände an<br />

sparkasseneigenen Emissionen, d. h. an<br />

Sparkassenbriefen und Schuldverschreibungen,<br />

wurden um 623 Mio. Euro bzw.<br />

12,0% auf einen Jahresendbestand von<br />

4,6 Mrd. Euro <strong>2003</strong> reduziert.<br />

Höhere Umsätze<br />

im Wertpapiergeschäft<br />

Für die Kapitalmärkte brachte das Jahr<br />

<strong>2003</strong> mit der Überwindung der Vertrauenskrise<br />

die lang erhoffte Wende. Die<br />

Anleger kehrten bei steigenden Kursen<br />

auch an die Aktienmärkte zurück. Auf<br />

den über 177.000 Kundendepots der<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen wurden<br />

<strong>2003</strong> Umsätze mit einem Gesamtvolumen<br />

von 3,4 Mrd. Euro abgerechnet,<br />

knapp ein Zehntel mehr als ein Jahr<br />

zuvor. Bei Gesamtumsätzen in Höhe<br />

von 6,6 Mrd. Euro standen in den beiden<br />

Berichtsjahren Käufen in Höhe von<br />

3,8 Mrd. Euro Verkäufe und Tilgungen<br />

in Höhe von zusammen 2,8 Mrd. Euro<br />

gegenüber, so dass sich ein Nettoabsatz<br />

von 958 Mio. Euro ergab.<br />

Während die Anlagestrategie sich im<br />

Jahr <strong>2002</strong> zugunsten sicherer Papiere<br />

Umsätze im Wertpapiergeschäft in Tausend c<br />

verschoben hatte, wurden im Jahr <strong>2003</strong><br />

wieder verstärkt Dividendenwerte erworben.<br />

Direkte Käufe von Dividendenwerten<br />

und Optienscheinen übertrafen<br />

mit 922 Mio. Euro die Gewinnmitnahmen<br />

und Verkäufe in Höhe von 845 Mio.<br />

Euro um 9,1%. Der Anteil der Dividendenwerte<br />

an den Wertpapierumsätzen<br />

sank dennoch auf 26%. 42% der Umsätze<br />

entfielen auf Investmentzertifikate,<br />

bei denen die Käufe wieder auf insgesamt<br />

1,7 Mrd. Euro kletterten. Die Rückgaben<br />

und Verkäufe von Investmentanteilen<br />

blieben mit 1,1 Mrd. Euro dagegen<br />

deutlich dahinter zurück. Das Interesse<br />

der Privatanleger konzentrierte sich neben<br />

den Rentenfonds auch auf die als<br />

risikoarm und steuerlich attraktiv geltentenden<br />

offenen Immobilienfonds.<br />

Ein weiteres Drittel der Umsätze im<br />

Wertpapiergeschäft entfiel auf festverzinsliche<br />

Wertpapiere. Für die Finanzmärkte<br />

waren die letzten Jahre eine<br />

äußerst turbulente Phase mit enormen<br />

Anpassungsbedarf. Die besseren weltwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

ermöglichen nun eine Rückkehr zur Normalität.<br />

Eine aufgehellte Stimmungslage<br />

in der Wirtschaft und eine stabile<br />

Börsenentwicklung wird 2004 die Ge-<br />

Geschäftsentwicklung der Sparkassen<br />

Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1999<br />

Insgesamt 3.447.767 3.139.043 3.811.589 6.861.288 4.743.658<br />

davon in %<br />

Festverzinsliche 31,8 32,3 22,9 11,4 15,2<br />

Aktien 26,0 27,7 37,4 49,2 47,9<br />

Investmentfonds 42,1<br />

40,0 39,7 39,4 36,9<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

schäftsergebnisse der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen weiter verbessern.<br />

Die Umsetzung der gemeinsamen<br />

Strategie der Sparkassen-Finanzgruppe:<br />

Ertragspotential ausschöpfen, Kosten<br />

senken und den Verbund organisieren,<br />

wird zur positiven Entwicklung<br />

beitragen.<br />

35


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

S Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

(LRP)<br />

In einem gesamtwirtschaftlich schwierigen<br />

Umfeld hat die LRP im Berichtszeitraum<br />

eine selektive und konservative<br />

und damit eigenkapitalschonende Geschäftspolitik<br />

verfolgt, ohne jedoch das<br />

regionale Geschäft mit der mittelständischen<br />

Firmenkundschaft zu vernachlässigen.<br />

Das Jahresergebnis konnte nach den<br />

konjunkturellen Belastungen im Jahr<br />

<strong>2002</strong> durch eine fortgesetzte Priorisierung<br />

von Qualität vor Quantität <strong>2003</strong><br />

wieder deutlich verbessert werden. Neben<br />

der Konzentration auf ertragsstarke<br />

Kerngeschäftsfelder, darunter die Ausweitung<br />

des außerbilanziellen Geschäftes,<br />

dient ein striktes Kostenmanagement<br />

der Stabilisierung der Ergebnisse.<br />

Pflichtprojekte wie Basel II oder IAS verstärkten<br />

zwar den Sachkostenschub, andererseits<br />

wirken bereits die Maßnahmen<br />

zur Personal- und Sachkostenbegrenzung.<br />

So plant die LRP bis Ende<br />

2005 unter Verzicht auf betriebsbedingte<br />

Kündigungen ihren Personalbestand<br />

(Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt <strong>2003</strong><br />

im Konzern: 1.942) um 200 Stellen zu<br />

reduzieren. Im Jahr <strong>2003</strong> wurden davon<br />

planmäßig bereits 70 Stellen abgebaut.<br />

Die LRP zählt, bezogen auf die Kosten-<br />

Ertrags-Relation sowie die Eigenkapitalrentabilität<br />

im Landesbankenvergleich<br />

weiterhin zu den guten Instituten.<br />

Auch die Eigenkapitalausstattung konnte<br />

weiter erhöht werden.<br />

Zur Optimierung der Wertpapierabwicklung<br />

wurden Anfang Oktober<br />

<strong>2003</strong> die entsprechenden Systeme der<br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> auf die<br />

Landesbank Baden-Württemberg erfolgreich<br />

migriert. Den rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen konnte so eine wettbewerbs-<br />

und zukunftsfähige Wertpapierabwicklung<br />

zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

36<br />

Der Wegfall von Gewährträgerhaftung<br />

und Anstaltslast im Jahre 2005 führte<br />

im Kreis der Eigentümer bereits seit<br />

<strong>2002</strong> zu intensiven Überlegungen über<br />

die Zukunft der LRP. Als federführender<br />

Eigentümer prüft der Verband in enger<br />

Abstimmung mit dem Vorstand der<br />

Bank mehrere Optionen zu Gesellschafterstruktur<br />

und Geschäftsausrichtung.<br />

Auch das Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ist in die<br />

Gespräche einbezogen. Ziel der Neuausrichtung<br />

ist es, nach dem Wegfall<br />

der Gewährträgerhaftung ein Rating im<br />

A-Bereich zu erzielen. Besonderes Gewicht<br />

hat dabei auch eine Stärkung der<br />

Verbundarbeit zwischen der LRP und<br />

den rheinland-pfälzischen Sparkassen.<br />

Im Laufe des Jahres 2004 werden<br />

sowohl die Sparkassenorganisation<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> als auch die Miteigentümer<br />

WestLB und LBBW Richtungsentscheidungen<br />

über die Zukunft der<br />

LRP zu treffen haben.<br />

Landes-Bausparkasse<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (LBS)<br />

Nach einem bereits guten Geschäftsjahr<br />

<strong>2002</strong> mit einem Neugeschäft von<br />

1,5 Mrd. Euro Bausparsumme hat die<br />

LBS das Jahr <strong>2003</strong> als Ausnahmejahr<br />

abgeschlossen. Mit einem Neugeschäft<br />

von 2,1 Mrd. Euro Bausparsumme bei<br />

fast 92.000 Verträgen hat die LBS ein<br />

Rekordergebnis erzielt und ihre Marktführerschaft<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> weiter<br />

ausgebaut. Zu diesem Ergebnis haben<br />

die Sparkassen als wichtigster Vertriebsweg<br />

mit einem Anteil von nahezu 75%<br />

maßgeblich beigetragen. Aber auch<br />

der LBS-Außendienst konnte seine Vertriebsleistung<br />

steigern.<br />

Neben der anhaltenden Diskussion<br />

um eine Verringerung oder Abschaffung<br />

der staatlichen Wohnungsbauprämie<br />

trug auch das niedrige Zinsniveau<br />

zum sehr guten Geschäftsergebnis der<br />

LBS bei. Die politische Debatte um die<br />

Reform der Renten konnte die Landes-<br />

Bausparkasse erfolgreich als Anbieter<br />

auf dem Markt für Produkte zur privaten<br />

Altersvorsorge nutzen.<br />

Mit dem im Jahr 2001 begonnenen<br />

Datenverarbeitungsprojekt Kolumbus<br />

hat die LBS ihre EDV-Systeme zukunftsfähig<br />

gemacht und Anfang 2004 das<br />

bisherige zentrale System zur Abwicklung<br />

des Bauspargeschäftes durch ein<br />

neues, von der LBS West entwickeltes<br />

System abgelöst.<br />

Im Rahmen der Strategie des Multikanalansatzes<br />

haben die deutschen<br />

Sparkassen und Landesbausparkassen<br />

Mitte <strong>2003</strong> das Immobilienportal<br />

www.s-immobilien.de eingerichtet, das<br />

zum führenden Portal für Immobilien in<br />

Deutschland ausgebaut werden soll.<br />

Bereits kurze Zeit nach der Einführung<br />

haben die Sparkassen und die LBS-Immobilien-GmbH,<br />

eine 100%ige-Tochter<br />

der LBS, den überwiegenden Teil ihrer<br />

laufenden Immobilienangebote in dieses<br />

Portal gestellt.


DekaBank<br />

1999 entstand durch die Fusion der<br />

DGZ�Deutsche Kommunalbank und der<br />

DekaBank zur DGZ�DekaBank – Deutsche<br />

Kommunalbank – der in Deutschland<br />

bisher einmalige Zusammenschluss<br />

einer Wholesale-Bank und einer<br />

Investmentgesellschaft. Als zentrale<br />

Fondsgesellschaft der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe etablierte sich die Gesellschaft<br />

unter dem Markennamen<br />

DekaBank erfolgreich am Markt und<br />

stieg zu einem der Marktführer auf.<br />

Mitte <strong>2002</strong> folgten die Eigentümer dem<br />

gängigen Sprachgebrauch und firmierten<br />

die Gesellschaft zur DekaBank<br />

Deutsche Girozentrale um. Als Deka-<br />

Bank verfolgt das Unternehmen weiterhin<br />

das Ziel, Wholesale-Banking und<br />

Investmentgeschäft zu verknüpfen,<br />

wobei das Hauptaugenmerk auf dem<br />

Fonds- und Depotgeschäft liegt.<br />

Die DekaBank stellt den Sparkassen ein<br />

innovatives, breit gefächertes und bundesweit<br />

einheitliches Produktprogramm<br />

zur Verfügung, das alle in Verbindung<br />

mit dem Fondsgeschäft stehenden Produkte<br />

und Dienstleistungen umfasst.<br />

Aus der engen Zusammenarbeit mit<br />

den Sparkassen – ihrem exklusiven Vertriebsweg<br />

– resultiert eine Marktnähe,<br />

die eine kundenorientierte Produktpolitik<br />

begünstigt. Dies zeigt sich im positiven<br />

Vertriebserfolg, der trotz schwieriger<br />

Rahmenbedingungen am Kapitalmarkt<br />

auch im Berichtszeitraum erreicht<br />

werden konnte.<br />

Resultierte im Jahr <strong>2002</strong> das Nettomittelaufkommen<br />

der DekaBank vorwiegend<br />

aus sicherheitsorientierten<br />

Produkten wie Immobilien-, Geldmarktund<br />

Rentenfonds, standen im Jahr<br />

<strong>2003</strong> schon wieder offene Immobilienfonds<br />

und Aktienfonds im Vordergrund,<br />

die das Vertrauen der Anleger zurückgewonnen<br />

haben. Weiterhin hohe Bedeutung<br />

haben strukturierte Geldanla-<br />

gen wie Dachfonds und die fondsgebundene<br />

Vermögensverwaltung, bei<br />

der die DekaBank der unangefochtene<br />

Marktführer ist.<br />

Neue und erfolgreiche Produktfelder<br />

sind u.a. Garantiefonds und Wandelanleihen-Fonds,<br />

die verstärkt dem Sicherheitsgedanken<br />

der Sparkassenkunden<br />

Rechnung tragen. Im Jahr 2004 werden<br />

die Altersvorsorge und der strukturierte<br />

Vermögensaufbau die zentralen<br />

Anlegerthemen sein sowie Hedgefonds,<br />

die auf Grund des Ende <strong>2003</strong> verabschiedetenInvestmentmodernisierungsgesetzes<br />

erstmals in Deutschland<br />

aufgelegt werden dürfen. Die nötige<br />

Eigenkapitalbasis hierfür wurde <strong>2003</strong><br />

geschaffen. Über die Emission stiller<br />

Einlagen und nachrangiger Verbindlichkeiten<br />

sowie die Gewinnverwendung<br />

erhöhte sich das haftende Eigenkapital<br />

um 1 Mrd. Euro auf über 3 Mrd. Euro.<br />

Im Einklang mit den strategischen Leitlinien<br />

der Sparkassenorganisation bezüglich<br />

der Arbeitsteilung im Verbund<br />

wird die DekaBank zukünftig noch stärker<br />

die Ressourcen im Fondsgeschäft<br />

bündeln und Kompetenzzentrum für<br />

Asset Management sein. So erwarb sie<br />

Ende <strong>2003</strong> weitere Anteile an der West-<br />

Invest Gesellschaft für Investmentfonds<br />

von der Westdeutsche ImmobilienBank<br />

und hat damit dort die unternehmerische<br />

Führung übernommen.<br />

Deutsche Leasing<br />

<strong>2002</strong> wurde die Deutsche Leasing<br />

40 Jahre alt und mit ihr die gesamte<br />

Leasing-Branche in Deutschland. Es<br />

waren die Vorgängergesellschaften der<br />

heutigen Deutsche Leasing AG, die das<br />

Leasing-Geschäft in Deutschland eingeführt<br />

haben. Bereits zwei Jahre nach<br />

der Einführung hatte das Leasing in<br />

Deutschland einen festen Platz im Finanzierungsmarkt<br />

erobert und die<br />

Fachpresse bezeichnete die Leasing-<br />

S Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

gesellschaften als »Maßschneider der<br />

Finanzierungslösung«. In den ersten<br />

Jahrzehnten waren es noch überwiegend<br />

Büromaschinen wie Frankier- und<br />

Kugelkopfschreibmaschinen sowie Registrierkassen,<br />

die geleast worden sind.<br />

Erst mit der fortschreitenden Motorisierung<br />

wurde das Auto zum häufigsten<br />

Leasing-Objekt. Heute haben Fahrzeuge<br />

einen Anteil von über 50%.<br />

Als Pionier der Branche in Deutschland<br />

wurde die Deutsche Leasing zum Vorreiter<br />

für viele innovative Lösungen.<br />

Schon 1970 gründete die Deutsche<br />

Leasing mit der Deutschen Auto-Leasing<br />

GmbH die erste markenunabhängige<br />

Auto-Leasinggesellschaft. Über<br />

das Auto-Leasing führte die Deutsche<br />

Leasing Mitte der 70er Jahre auch das<br />

Leasing für Privatpersonen ein. 1988<br />

wagte sie als erste Gesellschaft den<br />

Übergang von den »harten Waren« auf<br />

»weiche Waren«, indem sie erstmals<br />

Software-Leasing ohne Hardware angeboten<br />

hat. Heute ist Software-Leasing<br />

im Markt der Informationstechnologie<br />

nicht mehr wegzudenken. Mehr und<br />

mehr entwickelte sich das Leasing somit<br />

zur flexiblen Finanzierungsalternative<br />

für den Mittelstand. Sparkassen<br />

als wesentlicher Partner des Mittelstandes<br />

setzten dieses Finanzierungsmittel<br />

verstärkt für ihre Kunden ein, sodass<br />

1982 die Deutsche Leasing eine auf die<br />

Bedürfnisse der Sparkassen und ihrer<br />

Kunden zugeschnittene Tochtergesellschaft,<br />

die LGS Leasinggesellschaft der<br />

Sparkassen, gründete. Auf alle Branchen<br />

bezogen hat das Mobilien-Leasing<br />

heute einen Finanzierungsanteil von<br />

20 Prozent. Im verarbeitenden Gewerbe<br />

werden über die Hälfte aller fremdfinanzierten<br />

Investitionen über Leasing-<br />

Modelle abgewickelt. Ein Wachstumsende<br />

ist noch nicht in Sicht.<br />

Nach <strong>2002</strong> war auch das Jahr <strong>2003</strong><br />

für die Leasingbranche durch rückläufiges<br />

Neugeschäft geprägt. Gegen die-<br />

37


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

sen Trend konnte die Deutsche Leasing<br />

ihr Niveau halten und damit ihre Marktführung<br />

behaupten. Ziel der Gesellschaft<br />

ist es, bis zum Jahr 2009 in die<br />

europäische Spitzengruppe der Anbieter<br />

für objektbezogene Finanzdienstleistungen<br />

einzuziehen.<br />

Sparkassen Broker AG<br />

In der Sparkassen-Finanzgruppe fehlte<br />

in der Vergangenheit ein Angebot, um<br />

für Kunden, die viele Wertpapierumsätze<br />

tätigen und keine Beratung wünschen,<br />

kostengünstig Wertpapieraufträge<br />

abwickeln zu können. Im Sommer<br />

2000 fasste der Deutsche Sparkassenund<br />

Giroverband deshalb den Grundsatzbeschluss<br />

zur Gründung eines<br />

Sparkassen-Brokers, an dem sich die<br />

Regionalverbände zu knapp 74,9%<br />

und die DekaBank zu gut 25,1% beteiligt<br />

haben. Nach der Übernahme der<br />

Pulsiv AG, eines am Markt befindlichen<br />

Online-Brokers mit einer stabilen Abwicklungsplattform,<br />

startete im September<br />

2001 der Online-Auftritt im<br />

neuen Corporate Design als Sparkassen<br />

Broker.<br />

Auch wenn sich der ursprünglich angestrebte<br />

Bestand von über 200.000<br />

Kunden bis zum Jahresende <strong>2003</strong> mit<br />

72.000 Kunden aufgrund der schwachen<br />

Börsenlage nicht realiseren ließ,<br />

hat sich der Sparkassen Broker im Vergleich<br />

zu den bereits länger am Markt<br />

tätigen Wettbewerbern mit Blick auf die<br />

Neukundengewinnung gut behauptet.<br />

Gerade durch den Vertrieb und die<br />

Möglichkeit der Depoteröffnung über<br />

die Sparkassen dürfte der Broker von<br />

der nächsten Welle des Kundeninteresses<br />

profitieren. Die Verzahnung in den<br />

Verbund ist ein entscheidendes und<br />

unverzichtbares Erfolgskriterium. Der<br />

Sparkassen Broker schließt eine strategische<br />

Lücke der Sparkassen durch Ergänzung<br />

des eigenen Multikanalange-<br />

38<br />

bots und dient der nachhaltigen Kundenbindung.<br />

Marktanteilsverluste im<br />

Wertpapiergeschäft können so verhindert<br />

werden.<br />

Die Bereitschaft der Sparkassen zur<br />

intensiven Zusammenarbeit mit dem<br />

Broker wird unterstützt durch ein Vergütungsmodell,<br />

das für den Fall der aktiven<br />

Kundenüberleitung eine Einmalprovision<br />

sowie eine laufende Provisionierung<br />

bei jeder Transaktion vorsieht.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass es unter preispolitischen<br />

Erwägungen sinnvoll ist,<br />

etwa 10-15% der Kunden, die das Online-Brokerage-Angebot<br />

ihrer Sparkasse<br />

nutzen, an den Sparkassen Broker zu<br />

vermitteln.<br />

Der Sparkassen Broker hat seinen<br />

Unternehmenssitz im April <strong>2003</strong> vom<br />

bisherigen Standort Duisburg in die<br />

Rhein-Main-Region nach Wiesbaden<br />

verlegt. Geänderte Rahmenbedingungen,<br />

die Kündigung von Kommanditanteilen<br />

(Platzhalter) zum Jahresende<br />

<strong>2003</strong> und die Notwendigkeit einer<br />

Eigenkapitalstärkung machen für das<br />

Jahr 2004 gesellschaftsrechtliche Veränderungen<br />

inklusive einer Kapitalerhöhung<br />

um 40 Mio. Euro erforderlich.<br />

An der strategischen Ausrichtung und<br />

dem operativen Auftritt wird dies indes<br />

nichts ändern.<br />

Versicherungskammer Bayern<br />

(VKB)<br />

Die Versicherungskammer Bayern ist<br />

der größte öffentliche Versicherer in<br />

Deutschland. In ihren Geschäftsgebieten<br />

Bayern, <strong>Pfalz</strong> und dem Saarland<br />

zählt sie zu den Marktführern. Örtliche<br />

und persönliche Kundennähe mit individuellen<br />

Lösungen und eine starke<br />

Verbundenheit mit den Sparkassen<br />

gehören zu den Stärken des Unternehmens.<br />

Im Jahr <strong>2003</strong> verlief die Geschäftsentwicklung<br />

des VKB-Konzerns<br />

erneut positiv. Insgesamt lag der Anstieg<br />

des Beitragsvolumens im selbst<br />

abgeschlossenen Geschäft mit 7,2%<br />

auf rund 4,8 Mrd. Euro deutlich über<br />

dem Marktniveau.<br />

In der Zusammenarbeit mit den pfälzischen<br />

Sparkassen stand <strong>2003</strong> die konsequente<br />

Ausrichtung von Produktpalette<br />

und Vertriebsunterstützung auf<br />

Szenen aus den Werbespots Szenen aus den<br />

Werbespots


die individuellen Anforderungen im<br />

Fokus der Aktivitäten. Ziel ist, den Versicherungsvertrieb<br />

in den Sparkassen<br />

weiter zu intensivieren und die Potenziale<br />

zu heben. Eine hohe Spezialisierung<br />

bei beratungsintensiven Themen und<br />

die enge partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

zwischen Sparkassen und Außendienstorganisation<br />

der VKB sind hierbei<br />

ein Schlüssel zum Erfolg.<br />

Auf der Beratungsseite hat die VKB<br />

große Anstrengungen unternommen.<br />

Beispiele sind die Ausbildung von<br />

Sparkassenmitarbeitern zu Vorsorgeberatern<br />

und der Einsatz von Spezialberatern<br />

zum Thema Krankenversicherung.<br />

Die Erfolge dieser Bündelung der<br />

Vertriebskraft lassen sich in den Absatzzahlen<br />

der pfälzischen Sparkassen<br />

<strong>2003</strong> ablesen. So lagen die Monatsbeiträge<br />

im Krankenversicherungsgeschäft<br />

23,4% über dem Ergebnis des Vorjahres.<br />

In der <strong>Pfalz</strong> ist die VKB mit der<br />

Bayerischen Beamtenkrankenkasse am<br />

Markt. Auch im Lebensversicherungsgeschäft<br />

und im Bereich Komposit<br />

konnten die pfälzischen Sparkassen zulegen.<br />

Bezogen auf die Beitragssumme<br />

erzielten sie in der Lebensversicherung<br />

einen Zuwachs von 9,1% gegenüber<br />

dem Vorjahr. In der Kompositversicherung<br />

betrug die Steigerung beim Neuzugang<br />

5,0%.<br />

Die hohe Dynamik, mit der sich Versicherungsmarkt<br />

und Rahmenbedingungen<br />

wandeln, stellt auch die öffentlichen<br />

Versicherer vor große Herausforderungen:<br />

Fortschreitender Konzentrationsprozess,<br />

verstärkter Kostendruck<br />

und hohe Volatilität der weltweiten<br />

Kapitalmärkte. Die VKB hat sich diesen<br />

Herausforderungen gestellt und in den<br />

vergangenen Jahren strategische Weichenstellungen<br />

vorgenommen. Mitte<br />

<strong>2002</strong> hat die VKB gemeinsam mit der<br />

SV SparkassenVersicherung Baden-<br />

Württemberg und der SV Sparkassen-<br />

Versicherung Hessen-Nassau-Thürin-<br />

gen eine IT-Betriebsgesellschaft gegründet.<br />

Sie soll die Qualität und Effizienz<br />

der IT-Leistungen erhöhen und<br />

die Zusammenarbeit der drei Versicherungsgruppen<br />

fördern. Der Sitz der<br />

Gesellschaft ist Mannheim. Die VKB hält<br />

54% an dem Gemeinschaftsunternehmen,<br />

die SV Baden-Württemberg 30%<br />

und die SV Hessen-Thüringen 16% der<br />

Anteile. Die drei Versicherungsgruppen<br />

wollen mit dem Gemeinschaftsunternehmen<br />

neben den wirtschaftlichen<br />

Zielen auch ihre Vorreiterrolle innerhalb<br />

der zunehmenden Kooperation der<br />

öffentlichen Versicherer verdeutlichen.<br />

Neben einer konsequenten Vertriebsund<br />

Kundenorientierung wurden auch<br />

die Beteiligungen an anderen Versicherern<br />

weiter zur Festigung der nationalen<br />

Marktstellung ausgebaut. So ist die VKB<br />

seit <strong>2002</strong> an der SAARLAND Feuerversicherung<br />

und an der SAARLAND Lebensversicherung<br />

direkt beteiligt. Anfang<br />

2004 unterzeichnete ein Bieterkonsortium<br />

mit den Sparkassenversicherungen<br />

S Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Baden-Württemberg und Sachsen unter<br />

Führung der Versicherungskammer<br />

Bayern den Kaufvertrag für die Feuersozietät/Öffentliche<br />

Leben Berlin-<br />

Brandenburg.<br />

SV SparkassenVersicherung<br />

Hessen Nassau Thüringen (SV)<br />

Die SV SparkassenVersicherung Hessen<br />

Nassau Thüringen ist der Marktführer<br />

der Gebäudeversicherer im Geschäftsgebiet<br />

Thüringen, Hessen und in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

im Westerwald-Kreis und in<br />

Rheinhessen. Über die Sparkassen, dem<br />

maßgeblichen Vertriebsweg der SV mit<br />

einem flächendeckenden Filialnetz,<br />

wurde die Marktstellung weiter ausgebaut.<br />

Nach einem nicht zufriedenstellenden<br />

Geschäftsjahr <strong>2002</strong> hat sich die<br />

Geschäftsentwicklung <strong>2003</strong> sowohl im<br />

Komposit-Bereich als auch in der Lebensversicherung<br />

deutlich verbessert.<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2003</strong> erreichte bei<br />

Beitragseinnahmen von annähernd 1,0<br />

Mrd. Euro einen guten Rohüberschuss<br />

in der Sparte Leben und einen zufriedenstellenden<br />

Bruttoüberschuss in der<br />

Sparte Komposit. Hierzu beigetragen<br />

haben die erfolgreiche Sanierung der<br />

Kfz-Sparte und die wieder verbesserten<br />

Kapitalanlageergebnisse.<br />

Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der SV wurde im Rahmen des<br />

Projektes »SV 2006« die Wachstumsstrategie<br />

50/20 als ein mittelfristiges<br />

strategisches Ziel auf Beitragsebene<br />

(Komposit) festgelegt. Strategie 50/20<br />

bedeutet: Aus den Stärken – SV-Gebäudekunden-Bestände<br />

und dem Sparkassenvertrieb<br />

– wurden die Kernzielgrößen<br />

»Marktanteil 50% rund um das<br />

Haus« und »Versicherungsanbindungsquote<br />

von 20% der Sparkassenkunden«<br />

abgeleitet. Damit will die SV mittelfristig<br />

zum regionalen Marktführer im Privatkundenbereich<br />

werden.<br />

39


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Nach der Trennung der Betreuung der<br />

Vertriebswege im Jahr 2001 in Sparkassenvertrieb<br />

einerseits und Vertrieb<br />

über Generalvertreter andererseits wurde<br />

im Jahr <strong>2002</strong> ein Arbeitskreis »Strategische<br />

Ausrichtung der SV für den<br />

Vertriebsweg Sparkassen« unter Mitwirkung<br />

von Sparkassen und der beiden<br />

Sparkassenverbände <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

und Hessen-Thüringen gegründet. Der<br />

Arbeitskreis formulierte gemeinsame<br />

Ziele im Versicherungsbereich, machte<br />

Umsetzungsvorschläge und erarbeitete<br />

Marktbearbeitungskonzepte, die zunächst<br />

dem Sparkassenfachbeirat und<br />

anschließend allen Sparkassen vorgestellt<br />

wurden.<br />

Zur Vertriebsunterstützung hat die<br />

SV seit September <strong>2003</strong> das neue internetbasierte<br />

Agenturdienstsystem @Icis<br />

den Sparkassen und Generalvertretern<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Seit Frühjahr <strong>2003</strong> wurden von den<br />

Trägern der beiden SparkassenVersicherungen<br />

in Wiesbaden und Stuttgart,<br />

den Sparkassenverbänden in Baden-<br />

Württemberg, Hessen-Thüringen und<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, die Frage einer Fusion<br />

geprüft. Mitte September haben diese<br />

in einem Eckwertepapier die Grundlagen<br />

für eine Fusion festgelegt. Danach<br />

verständigten sich die Verbände, dass<br />

die fusionierten Unternehmen unter<br />

SV Versicherung in Wiesbaden, Kaiser Friedrich<br />

Ring (Ecke Bahnhofstraße)<br />

40<br />

dem Dach einer Holding durch die bisherigen<br />

Eigentümer im Verhältnis von<br />

63,1% (Baden-Württemberg) zu 36,9%<br />

(Hessen-Thüringen und <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong>) getragen werden. Durch die veränderten<br />

Rahmenbedingungen nach<br />

einer Fusion und die zukünftig niedrige<br />

Anteilsquote (3,69%) ergab sich für den<br />

SGVRP die Frage nach den unternehmerischen<br />

Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />

und die Chance einer vertrieblichen<br />

Neuordnung um die Zersplitterung der<br />

öffentlichen Versicherungslandschaft in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> zu bereinigen.<br />

Im Rahmen des Fusionsvorhabens<br />

wurden die SV Versicherungsanstalten<br />

zunächst Ende Dezember <strong>2003</strong> in<br />

Aktiengesellschaften umgewandelt:<br />

SV SparkassenVersicherung Hessen-<br />

Nassau-Thüringen Lebensversicherung<br />

AG und SV SparkassenVersicherung<br />

Hessen-Nassau-Thüringen Gebäudeversicherung<br />

AG. Die Fusion der Versicherungsaktiengesellschaften<br />

aus<br />

Stuttgart und Wiesbaden erfolgt rückwirkend<br />

zum 01.01.2004.<br />

Provinzial <strong>Rheinland</strong> Holding<br />

(Provinzial)<br />

Unter dem Holding Dach in der Rechtsform<br />

der Anstalt des öffentlichen Rechts<br />

operierten die 100%igen Töchter<br />

Provinzial <strong>Rheinland</strong> Versicherung AG<br />

und Provinzial <strong>Rheinland</strong> Lebensversicherung<br />

AG in den Jahren <strong>2002</strong> und<br />

<strong>2003</strong> erneut erfolgreich am Markt. Die<br />

Provinzial-Gruppe, zu der auch der KFZ-<br />

Versicherer sdirekt Versicherung AG<br />

gehört, konnte ihre Marktstellung – insbesondere<br />

der Sparte Lebensversicherung<br />

– ausbauen. Die Leben AG nahm<br />

im Jahr <strong>2003</strong> mit einer Gesamtverzinsung<br />

von 5,2% für die kapitalbildende<br />

Lebensversicherung erneut eine Spitzenstellung<br />

im Markt ein. Die gesamten<br />

Beitragseinnahmen der Gruppe betrugen<br />

Ende <strong>2003</strong> 2,1 Mrd. Euro. In der Le-<br />

bensversicherung lag die Beitragssteigerung<br />

mit 8,7% wieder über dem<br />

Marktdurchschnitt. Entscheidend beigetragen<br />

haben dazu die rheinischen<br />

und rheinland-pfälzischen Sparkassen,<br />

der Hauptvertriebsweg der Leben AG.<br />

Der Schaden- und Unfallversicherer der<br />

Gruppe erreichte in <strong>2003</strong> nach einem<br />

besonders schadenreichen Vorjahr wieder<br />

deutlich bessere technische Ergebnisse<br />

und ein Jahresergebnis in Höhe<br />

von 93 Mio. Euro.<br />

Zu dem sehr guten Neugeschäft der<br />

Leben AG haben die 13 in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> mit der Provinzial kooperierenden<br />

Sparkassen überproportional beigetragen.<br />

So erreichten diese mit einer<br />

Beitragssumme von fast 200 Mio. Euro<br />

<strong>2003</strong> eine Zielerreichung von 119%,<br />

während der Sparkassendurchschnitt<br />

insgesamt nur 103% betrug. Auch in<br />

den anderen Sparten des Versicherungsgeschäftes<br />

konnten die rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen die anspruchsvollen<br />

Vertriebsziele mehrheitlich errei-


chen oder übererfüllen. Die Bedeutung<br />

des Sparkassenvertriebes nimmt daher<br />

auch in den Kompositsparten weiter zu,<br />

nicht zuletzt durch die Fortsetzung des<br />

Kompetenzaufbaus in den Versicherungsagenturen.<br />

Im Rahmen eines Projektes untersuchte<br />

die Provinzial mit drei weiteren<br />

öffentlichen Versicherern und mit fünf<br />

Sparkassenverbänden seit Mitte <strong>2003</strong><br />

die wesentlichen Erfolgsfaktoren im<br />

Vertrieb von Versicherungsprodukten<br />

durch Sparkassen. Die Projektergebnisse<br />

einschließlich detaillierter Umsetzungsempfehlungen<br />

werden im Jahr<br />

2004 allen Sparkassen vorgestellt.<br />

Die Eigentümer der Provinzial <strong>Rheinland</strong><br />

haben vor dem Hintergrund der<br />

begonnenen Konsolidierung im Bereich<br />

der öffentlichen Versicherer in den Jahren<br />

<strong>2002</strong>-<strong>2003</strong> insbesondere mit den<br />

Eigentümern und der Provinzial Holding<br />

Westfalen, das sind der Westfälisch-<br />

Lippische Sparkassen- und Giroverband<br />

sowie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />

die Frage einer engeren<br />

Verbindung bis hin zu einer Vollfusion<br />

der Versicherungen erörtert. Diese Verhandlungen<br />

verliefen bisher erfolglos.<br />

Betriebliche Altersversorgung<br />

(bAV)<br />

bAV<br />

Der positive Trend, den die betriebliche<br />

Altersversorgung durch die Diskussionen<br />

um die Neuordnung des Betriebsrentengesetzes<br />

seit 2001 erhalten hat,<br />

setzte sich auch in den Jahren <strong>2002</strong> und<br />

<strong>2003</strong> fort. Für alle Durchführungswege<br />

– Pensionszusage, Direktversicherung,<br />

Unterstützungskasse, Pensionskasse<br />

und Pensionsfonds – stehen über die<br />

Verbundpartner (öffentliche Versicherer<br />

und DekaBank) und die SPensions-<br />

Management GmbH Lösungen und geeignete<br />

Produkte zur Verfügung. Die<br />

SPensionsManagement GmbH ist ein<br />

neu gegründetes Unternehmen der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe im Geschäftsfeld<br />

der bAV. Als Holding, deren Gesellschafter<br />

zu je 50 Prozent die DekaBank<br />

und die öffentlichen Versicherer sind,<br />

fungiert sie als zentrale Plattform. Die<br />

Hauptaufgabe der SPensions-Management<br />

ist es, das Spektrum aller fünf<br />

Durchführungswege durch die Entwicklung<br />

bundesweit einheitlicher bAV-Produkte<br />

flexibel abzudecken. So wurden<br />

für die beiden Durchführungswege Pensionskasse<br />

und Pensionsfonds eigens<br />

die Tochterunternehmen SPensionskasse<br />

AG und SPensionsfonds AG gegründet,<br />

während es für die anderen<br />

Durchführungswege bereits Angebote<br />

über die öffentlichen Versicherer gab.<br />

Mit der SPensionskasse AG werden neben<br />

klassischen Rentenversicherungen<br />

auch Kombiprodukte aus Versicherungselementen<br />

und Fondsanlagen mit<br />

verschiedenen, vom Kunden wählbaren<br />

Rendite-/Risiko-Profilen angeboten. Mit<br />

jedem der Produkte können die jeweiligen<br />

steuerlichen Fördermöglichkeiten<br />

realisiert werden. Optional können Zusatzversorgungen<br />

zur Absicherung von<br />

Tod und Invalidität abgeschlossen werden.<br />

Vergleichbare Produktvarianten<br />

sind bei der SPensionsfonds AG vorhanden.<br />

Für Arbeitnehmer im kommunalen<br />

öffentlichen Dienst fehlte bis zum<br />

18.02.<strong>2003</strong> eine tarifvertragliche Anspruchsgrundlage<br />

für die Entgeltumwandlung.<br />

Diese Lücke wurde durch einen<br />

entsprechenden Tarifvertrag beseitigt.<br />

Die Durchführung der Entgeltumwandlung<br />

hat dabei grundsätzlich über<br />

die Sparkassen-Finanzgruppe, die Kommunalversicherer<br />

oder über die öffentlichen<br />

Zusatzversorgungseinrichtungen<br />

zu erfolgen.<br />

Die Besetzung dieses wichtigen Geschäftsfeldes<br />

und der Kompetenzaufbau<br />

bei Sparkassen und Verbundpartnern<br />

hatte im Berichtszeitraum einen<br />

hohen Stellenwert. Der Sparkassen- und<br />

S Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> hat im Berichtszeitraum<br />

zusammen mit den Verbundpartnern<br />

diese Aktivitäten mit<br />

Schulungsmaßnahmen und Entwicklungen<br />

von Vertriebskonzepten begleitet.<br />

swest<br />

Die WestLB AG, mit 50,0% größter Anteilseigner<br />

der Sparkassen-Informatik-<br />

Services West GmbH (swest), hat im<br />

Jahr <strong>2002</strong> beschlossen, ihre Beteiligung<br />

an der swest aufzugeben und auch die<br />

Kundenbeziehung als Abnehmer von<br />

IT-Leistungen zu beenden. In Abstimmung<br />

mit den beiden anderen Anteilseignern<br />

der swest, den Sparkassen- und<br />

Giroverbänden <strong>Rheinland</strong> und <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

wurden daraufhin zwei Teilbetriebe<br />

– der Sparkassenbetriebsteil und<br />

der WestLB-Betriebsteil – gebildet.<br />

Nach der Prüfung, welche Option sich<br />

für die sparkassenseitige Produktion<br />

als sinnvoll, ökonomisch und perspektivisch<br />

positiv darstellt, wurde der Sparkassenbetriebsteil<br />

zum 01.10.<strong>2003</strong> auf<br />

die Sparkassen Informatik übertragen.<br />

Damit sind auch für die Sparkassen im<br />

<strong>Rheinland</strong> und in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> die<br />

IT-Bereiche Anwendungsentwicklung<br />

und Rechenzentrumsproduktion wieder<br />

unter einem Dach vereinigt. Der West-<br />

LB-Betriebsteil ging zum 01.12.<strong>2003</strong><br />

auf T-Systems International – eine Tochter<br />

der Deutschen Telekom AG – über.<br />

Beide Teilbetriebsübergänge erfolgten<br />

im Rahmen sogenannter »Asset Deals«.<br />

Die swest wird wegen Fortbestand<br />

des Mietvertrages für das unterirdische<br />

Sparkassen-Rechenzentrum in Köln<br />

zunächst als Gesellschaft bestehen<br />

bleiben.<br />

41


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Bürgerschaftliches Engagement<br />

Die Gemeinwohlorientierung hat in der<br />

Sparkassenorganisation eine lange Tradition.<br />

Als dezentral verankerte Kreditinstitute<br />

in öffentlicher Trägerschaft<br />

orientieren sich die Sparkassen nicht<br />

ausschließlich an kurzfristigen Renditebetrachtungen,<br />

sondern übernehmen<br />

regional Aufgaben für das Gemeinwohl.<br />

Das gilt für die Bereiche Soziales, Kultur<br />

und den Sport genauso wie für die Umwelt<br />

und die Wissenschaftsförderung.<br />

Gemeinsam erfüllt die rheinland-pfälzische<br />

Sparkassen-Finanzgruppe damit<br />

in hohem Maße die Rolle eines gemeinwohlstiftenden<br />

Akteurs und gestaltet so<br />

die Lebensräume der Menschen vor Ort<br />

aktiv mit. Keine andere Unternehmensgruppe<br />

ist mit ihrem gesellschaftlichen<br />

Engagement derart auf die Fläche, so<br />

spezifisch auf die Förderung in allen Regionen<br />

ausgerichtet, wie die Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Denn bürgerschaftliches<br />

Engagement und damit die Stärkung<br />

des Gemeinwohls ist wichtig. Es<br />

dient dem ökonomischen, kulturellen<br />

und sozialen Zusammenhalt in den<br />

Städten, Kreisen und Gemeinden und<br />

es hält das gesellschaftliche Leben in<br />

Balance.<br />

Soziales<br />

Kultur<br />

Sport<br />

Forschung, Wirtschaftsund<br />

Wissenschaftsförderung<br />

Umwelt<br />

Sonstiges<br />

Gesamt<br />

42<br />

7,0<br />

5,9<br />

2,5<br />

0,7<br />

0,4<br />

2,1<br />

18,5<br />

Umso wichtiger ist es, ein solches Engagement<br />

auch in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten, in denen die Budgets der<br />

Kommunen und der Länder – als Träger<br />

des öffentlichen Lebens – begrenzt<br />

sind, aufrecht zu erhalten.<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

Fast 31 Millionen Euro haben die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen im Berichtszeitraum<br />

in Form von Spenden,<br />

Sponsoring sowie Ausschüttungen aus<br />

41 Sparkassenstiftungen in die wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Entwicklung<br />

der Kommunen investiert. Die<br />

höchsten Beträge gaben die Sparkassen<br />

für soziale Zwecke und für Projekte<br />

im Bereich der Kultur aus. Im Berichtszeitraum<br />

haben die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen ihr Stiftungskapital<br />

vom 31,7 auf 35,6 Millionen Euro noch<br />

einmal um 12 Prozent aufgestockt.<br />

Schuldnerberatung<br />

Als Ausfluss ihres gesetzlichen Auftrags<br />

haben die Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> in den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> erneut<br />

mehr als 2 Millionen Euro zur finanziellen<br />

Unterstützung von rheinland-<br />

Gemeinnütziges Förderengagement der rheinland-pfälzischen Sparkassen*<br />

Jahr<br />

2000 2001 <strong>2002</strong> <strong>2003</strong><br />

6,1<br />

5,5<br />

2,3<br />

0,5<br />

0,4<br />

1,7<br />

16,5<br />

5,4<br />

4,6<br />

2,0<br />

0,7<br />

0,3<br />

2,2<br />

15,0<br />

* inklusive Stiftungsausschüttungen, Spenden, PS-Zweckerträge und Sponsoring in Mio.€.<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

5,6<br />

5,6<br />

2,2<br />

0,7<br />

0,2<br />

1,6<br />

15,8<br />

pfälzischen Schuldnerberatungsstellen<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Die Mittel flossen über die Städte<br />

und Kreise an kommunale und karitative<br />

Beratungseinrichtungen, die privaten<br />

Haushalten Hilfe bei Überschuldungsproblemen<br />

anbieten. Auch das Schuldnerfachberatungszentrum<br />

der Johannes-Gutenberg-Universität<br />

Mainz, die<br />

zentrale Anlaufstelle für alle Schuldnerberatungsstellen<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>,<br />

wurde finanziell unterstützt. Seit der<br />

Verabschiedung des gesetzlichen Auftrages<br />

zur Schuldnerberatung im rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassengesetz von<br />

1993 haben die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen über 10 Millionen Euro zur<br />

Finanzierung der Schuldnerberatung im<br />

Land aufgebracht.<br />

Damit Überschuldung gar nicht erst<br />

auftritt, hat die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

bereits vor 40 Jahren den Beratungsdienst<br />

Geld und Haushalt gegründet,<br />

der Privatkunden bei allen Fragen rund<br />

um die Haushaltsfinanzen und des privaten<br />

Geldmanagements unterstützt.<br />

Ein einzigartiger Service, der z.B. Infomedien<br />

zu Themen wie Verbraucherkredit<br />

und Haushaltsplanung, Seminare<br />

und Vortragsveranstaltungen oder individuelle<br />

Beratung anbietet. In den Jahren<br />

<strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> wurden wieder weit<br />

über 100 Vorträge in Erwachsenenbildungsstätten<br />

sowie vor Frauen- und<br />

Jugendgruppen zu verbraucherpolitischen<br />

Fragestellungen angeboten.<br />

Kunst und Kultur<br />

Keiner macht mehr. Die Sparkassen-<br />

Finanzgruppe ist der größte Förderer<br />

von Kunst und Kultur in Deutschland.<br />

Im vergangenen Jahr wurden dafür<br />

87 Millionen Euro ausgegeben, allein<br />

fast 6 Millionen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Die<br />

Sparkassen-Finanzgruppe ist damit der<br />

größte nichtstaatliche Kulturförderer in<br />

Deutschland.


Verwendungszwecke der<br />

gemeinnützigen Beiträge <strong>2002</strong>/03<br />

in Mio. Euro<br />

Sonstiges: 3,8<br />

Forschung, WirtschaftsundWissenschaftsförderung:<br />

1,4<br />

Sport: 4,2<br />

Umwelt: 0,5<br />

Kultur: 10,2<br />

Soziales: 11,0<br />

Quelle: Jährliche Erhebung über Beiträge für<br />

gemeinnützige Zwecke und Einrichtungen in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, SGVRP<br />

Mit diesen Geldern unterstützt die Sparkassenorganisation<br />

lokale Museen,<br />

Galerien und Ausstellungen; sie vergibt<br />

Stipendien oder erteilt Auftragsarbeiten<br />

an lokale Künstler.<br />

Zusätzlich tritt der Sparkassen- und<br />

Giroverband neben der monetären Kulturförderung<br />

auch als eigener Veranstalter<br />

auf. In Schloß Waldthausen bei<br />

Mainz führt der Verband jährlich vier<br />

Ausstellungen und vier Konzerte durch.<br />

Gespräche im Schloss<br />

Visionären Vordenkern aus <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> ein Podium bieten, abseits vom<br />

Tagesgeschäft interessante Gesprächspartner<br />

treffen und über Zukunftsthemen<br />

philosophieren, mit diesem Ziel<br />

laden der Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und die Zukunftsinitiative<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (ZIRP) im Herbst<br />

jeden Jahres interessierte Bürgerinnen<br />

und Bürger zur Vortragsreihe »Zukunft<br />

gestalten – Gespräche im Schloss« ins<br />

Schloß Waldthausen ein. Die Spannbrei-<br />

te der Themen ist groß. Von der »Realität<br />

im Jahr 2030« über die »Hoffnungsträger<br />

Kindergarten«, bis hin zur »Personalpolitik<br />

bei alternden Belegschaften«<br />

reichen die Vorträge rheinlandpfälzischer<br />

Wissenschaftler, die sich an<br />

ein breites Publikum richten.<br />

Talentförderung<br />

Jungen Talenten helfen die rheinlandpfälzischen<br />

Sparkassen gerne auf die<br />

Sprünge. Dies entspricht der Geschäftsphilosophie<br />

der Sparkassen, die eine<br />

Förderung des Gemeinwohls, der Allgemeinheit<br />

der Unterstützung einiger weniger<br />

vorzieht.<br />

Damit machen sie sich nicht nur um<br />

den hoffnungsfrohen Nachwuchs verdient,<br />

sondern sie sind auch dem Land<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> eine große Hilfe: Gerade<br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten,<br />

in denen die Budgets der Kommunen<br />

und Länder – als Träger des öffentlichen<br />

Lebens – begrenzt und oft überfordert<br />

sind, ist ein solches Engagement entscheidend.<br />

Mit den Wettbewerben »Jugend<br />

forscht« und »Jugend trainiert für Olympia«<br />

engagieren sich die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen für die jungen Talente<br />

in den Bereichen Wissenschaft<br />

und Sport. Und auch bei der Förderung<br />

des Spitzensports steht die Unterstützung<br />

des Nachwuchses für die Sparkassen<br />

im Vordergrund. Die Initiative<br />

»Eliteschulen des Sports« bietet jungen<br />

Sporttalenten optimale Rahmenbedingungen<br />

für den Aufbau einer Sportkarriere,<br />

verbunden mit einem qualifizierten<br />

Schulabschluss. Mit insgesamt<br />

250.000 Euro fördert die deutsche Sparkassen-Finanzgruppe<br />

insgesamt 34<br />

Eliteschulen des Sports. In <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> werden mit diesem Zuschuss zwei<br />

Schulen finanziell unterstützt.<br />

Vorstandsassistenz, Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Stiftungen, Spenden und Ausschüttungen<br />

der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen <strong>2002</strong>/03 in Mio. Euro<br />

PS-Zweckerträge: 3,4<br />

Sonstige Förderleistungen<br />

und Sponsoring: 6,0<br />

Spenden: 17,3<br />

Ausschüttungen: 4,1<br />

Quelle: Jährliche Erhebung über Beiträge für<br />

gemeinnützige Zwecke und Einrichtungen in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, SGVRP<br />

Schule und Wirtschaft<br />

Junge Menschen sollten bereits frühzeitig<br />

wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

kennen lernen. Die Integration von Wirtschaftsthemen<br />

in der Schule macht sie<br />

sicherer im alltäglichen Umgang mit<br />

finanzwirtschaftlichen Themen und vermittelt<br />

ihnen wichtige Grundlagen für<br />

das Berufsleben.<br />

Seit mehr als 25 Jahren bietet die<br />

Sparkassen-Finanzgruppe im Rahmen<br />

des Sparkassen-SchulService eine breite<br />

Palette wirtschaftskundlicher Medien für<br />

den Unterricht an. Die Medien sind auf<br />

die Lehrpläne abgestimmt und zeichnen<br />

sich durch ihren Praxisbezug aus.<br />

Die Thematik reicht vom ersten Umgang<br />

mit Geld für Grundschüler über<br />

Geld- und Währungsthemen für die Sekundarstufen<br />

I und II bis hin zu Wirtschaftsplanspielen<br />

wie dem Planspiel<br />

Börse.<br />

43


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Das neue Verwaltungsgebäude<br />

des rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen- und Giroverbandes<br />

Zu Beginn des Jahres <strong>2003</strong> ist der<br />

Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

mit seiner Geschäfts- und<br />

Prüfungsstelle in seinen Neubau auf<br />

dem Gelände von Schloß Waldthausen<br />

gezogen.<br />

Innerhalb der knappen Bauzeit von<br />

18 Monaten wurde der Bau verwirklicht<br />

und die Vorgabe des Verwaltungsrates,<br />

eine kostenbewusste Umsetzung des<br />

Bauvorhabens mit einem Gesamtvolumen<br />

von 10,5 Millionen Euro zu realisieren,<br />

eingehalten. So selbstverständlich<br />

das Ergebnis heute auch erscheint,<br />

der Weg dorthin bedurfte vieler Abwägungen,<br />

Überzeugungen und auch<br />

konkreter Versuche. Mit Bauentscheidungen<br />

ist es wie mit dem Wein:<br />

Wer gute Ergebnisse erzielen will, muss<br />

genug Zeit zur Reife lassen.<br />

Die alte Gebäudeanlage an der<br />

»Großen Bleiche« in der Mainzer Innenstadt<br />

war zunehmend für den Verband<br />

unpassend geworden. Das Entree –<br />

irgendwo zwischen einem Geschäft für<br />

Damenoberbekleidung und Werbetafeln<br />

einer Geschäftsbank – war zwar<br />

ausreichend, um hinein und hinaus zu<br />

kommen, mehr aber auch nicht. Die<br />

Raumbedingungen waren beengt, die<br />

Parkplätze knapp und nur mit besonderem<br />

fahrerischen Können erreichbar.<br />

Die seit der Aussiedlung der ehemaligen<br />

Sparkassenschule nicht mehr benötigte<br />

Dachterrasse beschäftigte<br />

immer öfter die Dachdecker und die<br />

behördlichen Brandschützer schockten<br />

44<br />

mit dem amtlichen Bescheid, dass die<br />

Innenwände einem ausbrechenden<br />

Feuer nicht genug Widerstand leisten<br />

würden.<br />

Die Kommunalbau <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

war als kompetentes Verbundunternehmen<br />

bei den regelmäßig auftretenden<br />

baulichen Problemen zu Rate gezogen<br />

worden und schließlich beauftragt<br />

worden, eine generelle Kosten-Nutzen-<br />

Studie zur Sanierung und Modernisierung<br />

der gesamten Gebäudeanlage zu<br />

erstellen. Der Umstand, dass der Sparkassen-<br />

und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> nicht allein Herr im Haus war, sondern<br />

auf eine Miteigentümerin Rücksicht<br />

genommen werden musste,<br />

machte alle Umgestaltungsvorschläge<br />

kostenaufwendig und letztlich unbefriedigend.<br />

Da der Verband mit seiner<br />

Sparkassenakademie Schloß Waldthausen<br />

über ein Areal von 78.000 m 2<br />

im Lennebergwald vor den Toren von<br />

Mainz im Erbbaurecht verfügte, wurde<br />

schließlich als bevorzugte Variante ein<br />

Neubau auf diesem Gelände untersucht.<br />

Eine Idee, die übrigens bereits<br />

während des Baus der Sparkassenakademie<br />

in der Mitte der 80er Jahre erwogen<br />

worden war.<br />

Zur Auswahl der Architekten wurde<br />

ein Verfahren gewählt, bei dem mehrere<br />

Architekten parallel und damit in<br />

Konkurrenz Konzeptvorschläge erarbeiteten.<br />

Aufgrund der Ergebnisse wurde<br />

das Mainzer Architektenbüro Mann +<br />

Schneberger ausgewählt und mit der<br />

Planung und Bauüberwachung beauftragt.<br />

Jedes Bauvorhaben ist ein Unikat<br />

ohne Probelauf und ohne eins zu eins<br />

umsetzbares Vergleichsobjekt. Die jeweiligen<br />

organisatorischen Strukturen,<br />

die Gegebenheiten des Standortes, die<br />

Eingliederung in das Umfeld und die<br />

bau- und planungsrechtlichen Vorgaben<br />

gleichen sich nie. Lange bevor die<br />

ersten Skizzen des Architekten vorliegen,<br />

müssen nachhaltig wirkende Entscheidungen<br />

getroffen werden. Als<br />

Bauherr braucht es fachliche Unterstützung,<br />

auch, um Gremien und andere<br />

Mitentscheider für seine Überlegungen<br />

gewinnen zu können. Die Verpflichtung<br />

der Kommunalbau <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

GmbH erwies sich für die erfolgreiche<br />

Umsetzung des Projekts als Glücksfall.<br />

Die Kommunalbau stelle sicher, dass<br />

das gesamte Projekt von den ersten<br />

Überlegungen bis zur Mängelbeseitigung<br />

nach Fertigstellung kompetent<br />

aus einer Hand abgewickelt wurde. Die<br />

große Herausforderung, in das gewachsene<br />

Ensemble der historischen Parkanlage,<br />

des Schlossgebäudes und der<br />

in den 80er Jahren zugefügten Bauten<br />

der Sparkassenakademie einen weiteren<br />

Baukörper mit nicht unerheblichem<br />

Bauvolumen einzufügen, ist – wie allgemein<br />

anerkannt wird – gelungen.<br />

Der Neubau stört nicht, er zerstört nicht,<br />

wirkt angenehm zurückhaltend, aber<br />

doch selbstbewusst, zeitgemäß und<br />

eigenständig. Er stellt sich funktionsgerecht<br />

dar und ist es auch.<br />

Heute arbeiten die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Sparkassen- und<br />

Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in einem<br />

modernen und funktionalen Gebäude<br />

mitten im Grünen, in einem Park,<br />

zwischen wunderbarem altem Baumbestand.<br />

Für viele Menschen, mal abgesehen<br />

von Landschaftsgärtnern, ein<br />

unerfüllbarer Traum.


Der Neubau,<br />

...ein modernes und funktionales Gebäude mitten im Grünen, in einem Park,<br />

zwischen wunderbarem altem Baumbestand.<br />

Das Atmosphärische der Landschaft dringt durch transparente<br />

Fassadenkonstruktionen in die Räume ein.<br />

Ziel des Baukonzepts: So wenig wie möglich in die charakteristische<br />

Parkstruktur einzugreifen.<br />

Vorstandsassistenz, Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

45


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Im Gespräch mit den Architekten<br />

Der Neubau stellte die Architekten<br />

Mann und Schneberger in zweierlei Hinsicht<br />

vor besondere Herausforderungen.<br />

Zum einen entstand er in unmittelbarer<br />

Nähe zu einem historischen Gebäudeensemble,<br />

zum anderen stellten<br />

sich besondere geografische Probleme.<br />

In einem Interview anlässlich der Einweihungsfeier<br />

des Neubaus am 28. Mai<br />

<strong>2003</strong> nahmen die Archtekten Stellung<br />

zu diesen und anderen Herausforderungen<br />

vor und während der Bauphase.<br />

Wie sind Sie mit diesen Anforderungen<br />

umgegangen?<br />

Ludwig Mann: Unser Ziel war es, mit unserem<br />

Konzept so wenig wie möglich in<br />

die charakteristische Parkstruktur einzugreifen.<br />

Dazu haben wir verschiedene<br />

Standort- und Gebäudeformansätze<br />

miteinander verglichen. Unsere Lösung,<br />

zwei freistehende Pavillonbauten in angemessener<br />

Distanz orthogonal zur bestehenden<br />

Aula zu platzieren hat letztendlich<br />

die Jury überzeugt. Zusammen<br />

mit der Aula bilden die Neubauten ein<br />

maßstäblich und typologisch aufeinan-<br />

46<br />

der abgestimmtes Gebäudeensemble,<br />

das sich dem Schloss und der Schlossachse<br />

unterordnet. Beide Pavillonbauten<br />

sind mit besonderer Rücksicht auf<br />

die erhaltenswerten Solitärbäume und<br />

den Waldrand in den Park eingebettet.<br />

Durch ihre Höhenstaffelung reagieren<br />

sie auf das leicht hängige Gelände.<br />

Zwischen den Gebäudevolumen und<br />

der offenen Natur wird ein spannungsreiches<br />

Spiel erzeugt. Verglaste Fassadenfronten,<br />

horizontale Linienführungen<br />

und ein leicht zurückspringender<br />

Sockel lassen die Neubauten leicht und<br />

zurückhaltend wirken.<br />

Wie eingangs erwähnt, ist das Verwaltungsgebäude<br />

aus zwei Pavillons zusammengesetzt,<br />

die mittels verglaster<br />

»Brücken« verbunden sind. Um zwei<br />

mediterran anmutende Innenhöfe reihen<br />

sich die Büros, die alle nach Außen<br />

zum Park orientiert sind. Das Atmosphärische<br />

der Landschaft dringt durch<br />

transparente Fassadenkonstruktionen<br />

in die Räume ein. Die reizvolle Umgebung,<br />

das sich im laufenden Wechsel<br />

verändernde Bild des Parks wird perma-<br />

nent wahrgenommen. Auf drei Büroebenen<br />

haben wir die Räume der einzelnen<br />

Abteilungen in einer nach unserer<br />

Auffassung guten funktionalen Gliederung<br />

und Verbindung arrangiert.<br />

Die offene Gebäudestruktur garantiert<br />

Flexibilität, so dass die Büroanordnung<br />

ohne weiteres geändert und aktuellen<br />

Nutzeransprüchen an optimale Arbeitsabläufe<br />

angepasst werden kann.<br />

Mit welchen Herausforderungen hatten<br />

Sie in der Bauphase zu tun?<br />

Michael Schneberger: Die Bauphase<br />

verlief nach unserer Einschätzung weitestgehend<br />

reibungslos. Das angepeilte<br />

Zeitziel von 18 Monaten Bauzeit wurde<br />

eingehalten. Begonnen wurde im 1. Juni<br />

2001 mit Ausschachtungsarbeiten.<br />

Dann folgte die Rohbaukonstruktion,<br />

die nach einem halben Jahr fertiggestellt<br />

war. Im frostigen Januar <strong>2002</strong><br />

hatten wir eine dreiwöchige Unterbrechung.<br />

Ende März waren die Fassaden<br />

gänzlich geschlossen, so dass die Innenausbauarbeiten<br />

zügig durchgeführt<br />

und der Zeitverlust aufgeholt werden<br />

konnte. Das fertig gestellte Gebäude<br />

wurde pünktlich im Dezember <strong>2002</strong><br />

bezogen.


Vorstandsassistenz, Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

47


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Die Ausstellungsreihe in<br />

Schloß Waldthausen<br />

Werkschau<br />

von Michael Croissant<br />

Ein Höhepunkt der Ausstellungsreihe<br />

des Jahres <strong>2003</strong> war eine Werkschau<br />

über das bildhauerische Schaffen von<br />

Michael Croissant. Es war ein Zeichen<br />

der Anerkennung und Würdigung von<br />

Schloß Waldthausen in seiner Funktion<br />

als Ausstellungsort, dass das Ministerium<br />

für Wissenschaft, Weiterbildung,<br />

Forschung und Kultur und die Stiftung<br />

für Bildhauerei in Berlin sich für die<br />

Sparkassenakademie als einzige Station<br />

dieser Ausstellung in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

entschieden. Neben der Präsentation in<br />

Schloß Waldthausen war die Werkschau<br />

im Georg-Kolbe-Museum in Berlin und<br />

in der Rathausgalerie in München zu<br />

sehen. Schloß Waldthausen befand<br />

sich somit in exklusiver Gesellschaft als<br />

Ausstellungsort zur Würdigung dieses<br />

bedeutenden rheinland-pfälzischen<br />

Künstlers.<br />

Die Ausstellung war anlässlich der<br />

Vollendung des 75. Lebensjahres des<br />

Künstlers geplant worden. Michael<br />

Croissant wurde 1928 in Landau geboren<br />

und zählt zu den bedeutenden<br />

deutschen Künstlern der zweiten Hälfte<br />

des 20. Jahrhunderts. Er gehört zu den<br />

wenigen Bildhauern der letzten Jahrzehnte,<br />

denen es gelungen ist, sich<br />

eine individuelle und zugleich skulpturgeschichtlich<br />

bedeutsame figurative<br />

Position zu erarbeiten. Sein Werk wurde<br />

mit zahlreichen Preisen geehrt, beispielsweise<br />

mit dem <strong>Pfalz</strong>preis, dem<br />

Hans-Purrmann-Preis und dem Kunstpreis<br />

des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

Michael Croissant wurde mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

1. Klasse ausgezeichnet.<br />

Leider verstarb der Künstler<br />

während der Vorbereitungsphase der<br />

Ausstellung im Herbst <strong>2002</strong>.<br />

48<br />

Dennoch konnte die Ausstellung, insbesondere<br />

dank der tatkräftigen Unterstützung<br />

der Erbengemeinschaft<br />

Michael Croissant, realisiert werden.<br />

Die Präsentation in Schloß Waldthausen<br />

umfasste rund vierzig Arbeiten des<br />

Künstlers. Sie dokumentierte seine<br />

künstlerische Entwicklung von frühen<br />

Tierplastiken der 60er Jahre bis hin zum<br />

fast abstrakten Spätwerk der 90er Jahre.<br />

Parallel zur Ausstellung erschien ein<br />

rund 300 Seiten und 1.300 Abbildungen<br />

umfassendes Werkverzeichnis des<br />

Künstlers. Die Hilfe zahlreicher privater<br />

und öffentlicher Leihgeber und die<br />

finanzielle Unterstützung des Landes<br />

und der Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

ermöglichten die Realisierung der Ausstellung<br />

und die Erstellung dieses umfangreichen<br />

Kataloges.<br />

Hand und Vogel I<br />

1964, Bronze,<br />

35 cm<br />

Kleine Abbildungen<br />

rechte Seite:<br />

1: Figur wv 1191<br />

1995, Bronze,<br />

50 cm<br />

2: Figur wv 1369<br />

1998, Bronze,<br />

53 cm<br />

3: Figur wv 1454<br />

1999, Bronze,<br />

95 cm<br />

4: Figur wv 1510<br />

1999, Bronze,<br />

40 cm<br />

5: Figur wv 635<br />

1997, Bronze,<br />

45 cm<br />

6: Figur wv 1354<br />

1998, Bronze,<br />

104,5 cm<br />

Große Abbildung:<br />

Plastik wv 1068<br />

1993, Bronze,<br />

212 cm


1 2<br />

3 4<br />

5 6<br />

Vorstandsassistenz, Pressse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

49


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Kulturprogramm<br />

Ursula Bertram<br />

Installation »Püppchen«, <strong>2002</strong><br />

Franz Bernhard<br />

Die Sitzende, 1977, WV 191<br />

Corten-Stahl und Holz, 150 x 90 x 190 cm<br />

Liesel Metten<br />

Sitzvogel (Detail), 2000<br />

Bronze, 106 x 40 x 25 cm<br />

50<br />

Ausstellungen in<br />

Schloß Waldthausen<br />

In den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> richtete<br />

der Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> insgesamt acht Ausstellungen<br />

in Schloß Waldthausen aus.<br />

Die Sparkassenakademie ist seit vielen<br />

Jahren ein bedeutender Standort im<br />

kulturellen Leben in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

Diese Position begründet sich in der<br />

Kontinuität des Engagements und dem<br />

konsequenten Festhalten an hohen<br />

Qualitätskriterien.<br />

Abschlussausstellung der Kunstund<br />

Förderpreisträger<br />

Eine herausragende Präsentation des<br />

Jahres <strong>2002</strong> war die Abschlussausstellung<br />

der Reihe mit Werken preisgewürdigter<br />

Bildhauer des Landes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Der Sparkassen- und<br />

Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> hat seit<br />

1997 gemeinsam mit dem Ministerium<br />

für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung<br />

und Kultur in insgesamt vier<br />

Ausstellungen Werke aller seit der<br />

Landesgründung mit dem Kunst- oder<br />

Förderpreis des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

ausgezeichneten Bildhauer präsentiert.<br />

Damit wurde erstmals ein Überblick<br />

über die Kunstförderung des Landes in<br />

diesem Bereich ermöglicht.<br />

In der Abschlussausstellung waren<br />

Werke von vier Künstlern in Schloss und<br />

Park zu sehen. Die Spannbreite der gezeigten<br />

Arbeiten reichte von der klassischen<br />

Holzbildhauerei über raumbezogene<br />

Installationen bis hin zur Land Art.<br />

Die Ausstellung war somit auch ein<br />

Beleg für die vielfältigen Konzeptionen<br />

raumbezogenen Kunstschaffens in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

Weitere Förderprojekte der<br />

Bildenden Kunst<br />

Im Mai <strong>2002</strong> wurden erstmals Werke<br />

von Künstlern der Interessengemeinschaft<br />

rheinland-pfälzischer Bildhauer<br />

in Schloß Waldthausen ausgestellt. Sie<br />

brachte ein unverhofftes Wiedersehen<br />

mit einigen Künstlern, deren Werke bereits<br />

einmal in Einzelausstellungen in<br />

Schloß Waldthausen präsentiert wurden.<br />

Die Übereinstimmung der naturgemäß<br />

eher ökonomisch und am Markt<br />

orientierten Künstlerauswahl der<br />

Galeristen mit der dem Qualitäts- und<br />

Fördergedanken entsprungenen Wahl<br />

des Kunst-Kuratoriums des Verbandes<br />

bestätigte die gemeinsamen Auffassungen<br />

von Qualität.<br />

Im Januar <strong>2003</strong> folgte die nun schon<br />

traditionelle Ausstellung anlässlich<br />

der Verleihung des Kunstpreises des<br />

Berufsverbandes Bildender Künstler.<br />

Dieser Kunstpreis wird alle zwei Jahre<br />

verliehen. Er ehrt das Lebenswerk eines<br />

Künstlers aus <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Der Sparkassen-<br />

und Giroverband richtete bereits<br />

zum dritten Mal die damit verbundene<br />

Einzelausstellung aus. Er unterstützt<br />

damit die Anerkennung von<br />

künstlerischer Kontinuität in einer Zeit,<br />

die auch im Kunstbetrieb immer schnelllebiger<br />

wird. Mit der in Oberlahnstein<br />

lebenden Bildhauerin und Malerin<br />

Aen Sauerborn wurde eine Künstlerin<br />

geehrt, die als eine der wenigen Bildhauerinnen<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> auch mit<br />

großformatigen Arbeiten im öffentlichen<br />

Raum vertreten ist, beispielsweise<br />

mit einer Skulptur vor der Pfälzischen<br />

Landesbibliothek in Speyer.<br />

Des weiteren war Schloß Waldthausen<br />

in den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> wiederum<br />

für jeweils zwei Monate Gastgeber<br />

für französische Künstler des Burgundstipendiums<br />

des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

<strong>2002</strong> konnte der Künstler<br />

Patrice Ferrasse und in <strong>2003</strong> die Künst-


lerin Ann de Villèle als Gast in Schloß<br />

Waldthausen wohnen und arbeiten. Als<br />

Atelier wurde ihnen ein Seminarraum<br />

mit Blick auf den Rhein eingerichtet,<br />

eine wohl außergewöhnlich schöne Art,<br />

mit dieser Landschaft in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

vertraut zu werden.<br />

Das Förderspektrum des Sparkassenund<br />

Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> abrundend,<br />

fand <strong>2002</strong> eine Sponsoringmaßnahme<br />

zur Förderung am Beginn<br />

ihrer Karriere stehender Künstler statt.<br />

Bereits zum dritten Mal unterstützte<br />

der Sparkassen- und Giroverband die<br />

Ausstellung »Junge <strong>Rheinland</strong>-Pfälzer<br />

Künstlerinnen und Künstler« und die<br />

damit verknüpfte Verleihung des<br />

»Emy-Roeder-Preises« im Kunstverein<br />

Ludwigshafen. Alle drei Jahre wird diese<br />

für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> bedeutende Nachwuchsausstellung<br />

ausgerichtet.<br />

Konzerte in Schloß Waldthausen<br />

In den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> veranstaltete<br />

der Sparkassen- und Giroverband<br />

gemeinsam mit dem Südwestrundfunk<br />

acht Konzerte im Rahmen seiner Konzertreihe<br />

in Schloß Waldthausen.<br />

Sämtliche Konzerte wurden vom SWR<br />

aufgezeichnet und in der Hörfunkreihe<br />

»Konzerte am Abend« übertragen.<br />

Dank der Fachkompetenz und guten<br />

Kontakte unseres Kooperationspartners<br />

gelang es mehrfach, in Fachkreisen<br />

renommierte junge Musiker, die am<br />

Beginn einer internationalen Karriere<br />

stehen, für die Konzerte zu engagieren.<br />

Als Beispiele mögen das Konzert mit<br />

dem Bekova Piano-Trio dienen, drei<br />

jungen, aber bereits international bekannten<br />

russischen Musikerinnen, oder<br />

das Konzert mit dem Lotus String<br />

Quartett, wiederum drei jungen Damen,<br />

diesmal aber aus Japan stammend und<br />

in Stuttgart lebend. Aber auch schon<br />

lange bestehende und kontinuierliche<br />

Publikumsgunst genießende Ensembles<br />

waren vertreten, zum Beispiel die<br />

Camerata Köln, eine Formation aus<br />

Kölner Musikprofessoren oder das in<br />

Fachkreisen legendäre Kuijken Trio.<br />

Die Spannbreite der Musik reichte von<br />

Adaptionen der Werke von Enrico<br />

Morricone bis hin zu kammermusikalischen<br />

Raritäten des Barock.<br />

Vorstandsassistenz, Pressse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Achim Ribbeck<br />

Ohne Titel (Detail), <strong>2002</strong>,<br />

Ulme, 234 x 70 x 40 cm<br />

Walter Schembs<br />

Große Frau, <strong>2003</strong>,<br />

H 170 cm<br />

Aen Sauerborn<br />

Skulptur S 08, 1985/89,<br />

Edelstahl, 325 x 292 x 140 cm<br />

51


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Ausstellungen und<br />

Konzerte in den Jahren<br />

<strong>2002</strong> und <strong>2003</strong><br />

Bekova Piano Trio<br />

Camerata Köln<br />

Steven Osborne<br />

52<br />

6. März <strong>2002</strong><br />

Ausstellungseröffnung<br />

Silvia Willkens & Rüdiger Krenkel<br />

Durchdachte Planung und äußerst<br />

harmonische Zusammenstellung<br />

der Werke.<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />

10. April <strong>2002</strong><br />

Konzert<br />

Bekova Piano Trio<br />

Erneut ein kammermusikalisches<br />

Spitzenensemble<br />

in Schloß Waldthausen.<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />

22. Mai <strong>2002</strong><br />

Ausstellungseröffnung<br />

Interessengemeinschaft rheinlandpfälzischer<br />

Galeristen<br />

Zeitgenössische Werke verbinden sich<br />

reizvoll mit historischer Architektur.<br />

(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />

3. Juli <strong>2002</strong><br />

Konzert<br />

Camerata Köln<br />

Musikhistorisch ertragreicher, mit<br />

Sorgfalt und Klangbewusstsein<br />

musizierter Konzertabend.<br />

(FAZ)<br />

21. August <strong>2002</strong><br />

Ausstellungseröffnung<br />

<strong>Rheinland</strong>-Pfälzische<br />

Förderpreisträger Bildhauerei<br />

Eine Entdeckungstour ins Reich der<br />

Bildhauerei in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />

(SWR-Fernsehen)<br />

25. September <strong>2002</strong><br />

Konzert<br />

Lotus String Quartett<br />

Die Musikerinnen zeichneten sich<br />

auf Schloß Waldthausen nicht nur<br />

durch eine unbestechliche Intonation<br />

sondern auch durch eine wohlkalkulierte<br />

Klanggestaltung aus.<br />

(FAZ)<br />

30. Oktober <strong>2002</strong><br />

Ausstellungseröffnung<br />

Meike Porz & Günther Oellers<br />

Schloß Waldthausen zählt zu den<br />

wenigen Ausstellungsorten in Mainz,<br />

an denen der Rahmen in verlässlicher<br />

Weise mit der Qualität der Exponate<br />

korrespondiert.<br />

(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />

4. Dezember <strong>2002</strong><br />

Konzert<br />

Steven Osborne<br />

Ein Klavierabend der Höhepunkte.<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung)


29. Januar <strong>2003</strong><br />

Ausstellungseröffnung<br />

BBK-Kunstpreis, Aen Sauerborn<br />

Der Betrachter entdeckt eine<br />

wunderbare Welt.<br />

(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />

19. März <strong>2003</strong><br />

Konzert<br />

Fauré Quartett<br />

Die gesamte Aufführung wurde von<br />

einer bemerkenswerten musikalischen<br />

Spannung getragen, die niemals<br />

abriss.<br />

(FAZ)<br />

30. April <strong>2003</strong><br />

Ausstellungseröffnung<br />

Birgit Luxenburger &<br />

Albert Hettinger<br />

Das sind ungemein eigenständige,<br />

spannungsreiche Arbeiten.<br />

(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />

25. Juni <strong>2003</strong><br />

Konzert<br />

Stella Doufexis und Axel Bauni<br />

Eine faszinierende, ob ihrer Klangsinnlichkeit<br />

regelrecht betörende<br />

Vermittlung.<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />

10. September <strong>2003</strong><br />

Ausstellungseröffnung<br />

Michael Croissant<br />

Mit seinem Werk hat Michael Croissant<br />

ein Stück deutsche Kunstgeschichte<br />

geschrieben.<br />

(SWR-Fernsehen)<br />

8. Oktober <strong>2003</strong><br />

Konzert<br />

Triology<br />

Nicht auszudenken, was den Musikliebhabern<br />

der Welt entgangen wäre,<br />

wenn diese drei Seelenverwandten<br />

sich nicht getroffen hätten.<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />

12. November <strong>2003</strong><br />

Ausstellungseröffnung<br />

Walter Schembs & Klaus Lomnitzer<br />

Die Künstler entwerfen ein vielschichtiges<br />

Bild künstlerischen<br />

Schaffens.<br />

(Mainzer Rhein-Zeitung<br />

17. Dezember <strong>2003</strong><br />

Konzert<br />

Kuijken Trio<br />

Virtuosität pur und dennoch dezent.<br />

(FAZ)<br />

Vorstandsassistenz, Pressse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Fauré Quartett<br />

Triology<br />

Kuijken-Trio<br />

53


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Betriebswirtschaft<br />

Im Berichtszeitraum stand die betriebswirtschaftliche<br />

Beratung der Sparkassen<br />

neben der Umsetzung von gesetzlichen<br />

Anforderungen ganz im Zeichen<br />

der Kostenreduzierung. Nachfolgend<br />

sind die Schwerpunkte der betriebswirtschaftlichen<br />

Verbandsarbeit dargestellt.<br />

Controlling<br />

Infolge des steigenden Wettbewerbsdrucks<br />

und zusätzlicher aufsichtsrechtlicher<br />

Anforderungen (»Basel II«, »MaK«)<br />

ist für die Sparkassen ein systematisches<br />

Management und Controlling<br />

ihres Vermögens unter Risiko- und Ertragsgesichtspunkten<br />

von zentraler Bedeutung.<br />

Zur Bewältigung dieser Herausforderungen<br />

sind einerseits passgenaue,<br />

praktikable Werkzeuge und andererseits<br />

entsprechendes praxisnahes<br />

Know-How erforderlich. Der Sparkassen-<br />

und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

unterstützt und begleitet seine Migliedsparkassen<br />

auf dem Weg zu einer übergreifenden<br />

und integrativen Unternehmenssteuerung.<br />

Mit den unter Federführung des<br />

Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes<br />

entwickelten Verfahren zur risikoorientierten<br />

Kreditbepreisung sowie<br />

zur Messung und Steuerung des Gesamtportfoliorisikos<br />

verfügt die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

über eine führende<br />

Position in der deutschen Kreditwirtschaft.<br />

Der Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> hat im Berichtszeitraum<br />

diese Methoden in Form eines<br />

Roll-Out-Projektes »Adressenrisikomanagement<br />

und -controlling« bei sechs<br />

Instituten eingeführt. Im Jahr 2004 wird<br />

das umfangreiche Projekt, an dem bislang<br />

ein Drittel der Mitgliedsparkassen<br />

teilgenommen hat, weitergeführt.<br />

Die wertorientierte Steuerung der<br />

Zinsänderungsrisiken gewinnt bei den<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen zunehmend<br />

an Bedeutung. Mehr als 75%<br />

54<br />

der Mitgliedinstitute nutzen mittlerweile<br />

das Programmpaket STreasury der Firma<br />

Gillardon; bei 14 Sparkassen wurden<br />

mit Unterstützung des genannten Beratungsunternehmens<br />

Projekte zur Einführung<br />

der wertorientierten Zinsbuchsteuerung<br />

durchgeführt. An einem Betriebsvergleich<br />

wertorientierter Kennzahlen<br />

nehmen inzwischen 18 Sparkassen<br />

teil.<br />

In Zusammenarbeit mit der Sparkassen<br />

Informatik GmbH & Co. KG, Frankfurt,<br />

sowie der ifb AG, Köln, wurde im<br />

Jahr <strong>2003</strong> bei 24 rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen das PC-Programm SDepot<br />

5.0.5 zur Unterstützung der Mindestanforderungen<br />

an das Betreiben von Handelsgeschäften<br />

(MaH) eingeführt.<br />

Das am 12. Juli <strong>2002</strong> in Kraft getretene<br />

rheinland-pfälzische Sparkassengesetz<br />

verpflichtet die Vorstände der<br />

Sparkassen, vor Beginn eines Geschäftsjahres,<br />

auf der Grundlage einer mittelfristigen<br />

Finanz- und Geschäftsplanung<br />

einen Erfolgsplan aufzustellen. Zur Erfüllung<br />

dieser Planungsanforderungen hat<br />

der Verband den Sparkassen eine – gemeinsam<br />

mit einigen Mitgliedinstituten<br />

entwickelte – Arbeitshilfe zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> hat der Sparkassenund<br />

Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> eine<br />

Studie zur strategischen Zukunftssicherung<br />

der rheinland-pfälzischen Sparkas-<br />

sen durchgeführt. Im Rahmen dieser<br />

Betrachtung sind anhand gewichteter<br />

betriebswirtschaftlicher Kennzahlen,<br />

insbesondere aus den Daten der Jahresabschlüsse<br />

2001, die wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse der Sparkassen analysiert<br />

und, ausgehend von den Prognosewerten<br />

des laufenden Jahres, mit Hilfe einfacher<br />

Szenarien auf der Basis – teilweise<br />

modifizierter – Durchschnittswerte<br />

vergangener Jahre Simulationsrechnungen<br />

über mögliche künftige Entwicklungen<br />

vorgenommen worden. Im<br />

Folgejahr wurde die Studie auf der<br />

Basis der Jahresabschlusswerte von<br />

Ende <strong>2002</strong> sowie den Prognosedaten<br />

zum 30. Juni <strong>2003</strong> aktualisiert.<br />

Operationelle<br />

Risiken<br />

Operationelle Risiken wurden vom Baseler<br />

Ausschuss definiert als »die Gefahr<br />

von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit<br />

oder des Versagens von internen<br />

Verfahren, Menschen und Systemen<br />

oder von externen Ereignissen eintreten«.<br />

Dazu zählen zum Beispiel EDV-<br />

Ausfälle, Betrug, Katastrophen u. v. m.<br />

Im Rahmen eines DSGV-Pilotprojektes<br />

und unter Beteiligung der Kreissparkasse<br />

Ahrweiler wurden im Berichtszeitraum<br />

Operationelle Risiken grundlegend<br />

definiert, Voraussetzungen für die<br />

EDV-gestützte Sammlung von Schadensfällen<br />

geschaffen, Erhebungen von<br />

Verlustpotenzialschätzungen durchgeführt<br />

und ein Handbuch »Operationelle<br />

Risiken« erstellt. Die intensive zentrale<br />

Vorbereitung und Begleitung der Erhebungen<br />

war notwendig, um die regulatorische<br />

und die betriebswirtschaftliche<br />

Zielerreichung sicherzustellen.<br />

Mit den im Jahr <strong>2003</strong> geleisteten<br />

Vorarbeiten kann das Thema in der Folgezeit<br />

an die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen übertragen werden. Dabei<br />

stehen die Ermittlung des zur Absiche-


ung der Risiken zwingend notwendigen<br />

Eigenkapitals (Säule I) und die Mindestanforderungen<br />

an Steuerung und<br />

Überwachung von Operationellen Risiken<br />

im Rahmen eines Risikomanagementsystems<br />

im Vordergrund (Säule II).<br />

Sparkassenstatistik<br />

und<br />

Betriebsvergleich<br />

EU-rechtliche Anforderungen an die<br />

Bankenstatistik und deren Umsetzung<br />

in nationales Recht bildeten die Grundlage<br />

für die verschiedenen Vorgaben<br />

der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

und der Deutschen Bundesbank<br />

für das Meldewesen sowie das<br />

Rechnungswesen in den Jahren <strong>2002</strong><br />

und <strong>2003</strong>. Der Sektor der internen Statistiken<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

zeichnete sich durch die Integration der<br />

neuen Online-Vertriebswege und der<br />

durch die Währungsumstellung bedingten<br />

Änderungen im Auslandsgeschäft<br />

aus. Im Bereich der Betriebsvergleiche<br />

wurden die Betriebsvergleiche IT-Kosten,<br />

Outsourcing, der weiterentwickelte<br />

Betriebsvergleich Zahlungsverkehr sowie<br />

ein unterjähriger Betriebsvergleich<br />

zur frühzeitigen Einschätzung des operativen<br />

Ergebnisses und der Risikosituation<br />

neu eingeführt. Mit der Pflege und<br />

Weiterentwicklung der etablierten Betriebsvergleiche<br />

und des in der jüngeren<br />

Vergangenheit neu eingeführten<br />

Kennzahlensystems wurde der stetigen<br />

Erweiterung der Geschäftstätigkeit der<br />

Sparkassen Rechnung getragen.<br />

Im Rahmen der notwendigen Bestrebungen,<br />

bisher bewährte Strukturen zu<br />

überdenken, wurden weitere Ressourcen<br />

durch die Umstellung auf ein einheitliches,verbandsgebietübergreifendes<br />

Programmsystem für die aus verschiedenen<br />

unabhängigen Rechenzentren<br />

entstandene Sparkassen Informatik<br />

GmbH & Co. KG gebunden.<br />

EDV-Abwicklung<br />

Alle bestehenden und neuentwickelten<br />

Betriebsvergleiche sowie die Auswertungen<br />

aus den Bereichen der Geschäfts-<br />

und Personalentwicklungen<br />

wurden im Berichtszeitraum vollständig<br />

in das SIBUS-Programmsystem integriert.<br />

Eine zentrale Lizenzvereinbarung<br />

und die Verfahrensabwicklungen<br />

über die Sparkassen Informatik ermöglichen<br />

allen Sparkassen den Einsatz des<br />

SIBUS-Programmsystems. Die Datenübertragungszeiten<br />

konnten durch<br />

die internetbasierte Lösung des Programms<br />

auf ein Minimum reduziert<br />

werden. Auch die Deutsche Bundesbank<br />

ermöglicht eine internetbasierte<br />

Nutzung ihrer amtlichen Statistiken,<br />

sodass ein durchgängig papierloser<br />

Datenaustausch möglich ist.<br />

EDV-Auswertungen<br />

Durch die Umstellung des SIBUS-Programmsystems<br />

auf eine virtuelle und<br />

aus diesem Grunde einheitliche und aktuelle<br />

Programmversion wurden Software-Updates<br />

auf Initiative der Sparkassen<br />

entbehrlich. Ohne Unterstützung<br />

der EDV-Fachabteilungen steht damit<br />

allen Mitgliedsparkassen die Möglichkeit<br />

der zeitnahen und individuellen<br />

Auswertungen aus dem gesamten Bereich<br />

der Geschäftsentwicklung und<br />

Betriebsvergleiche zur Verfügung. Der<br />

für die Auswertungen erforderliche zeitliche<br />

und finanzielle Aufwand wurde<br />

durch diese Maßnahmen weitgehend<br />

reduziert. Der allgemein erforderlichen<br />

Reduktion von Sach- und Personalaufwand<br />

wurde mit diesen Maßnahmen<br />

Rechnung getragen.<br />

Ausblick<br />

Betriebswirtschaft<br />

Für die Jahre 2004 und 2005 ist die Umsetzung<br />

der IAS und der IFRS in nationales<br />

Recht erforderlich. Die Abkehr<br />

von einer bestands- und GuV-orientierten<br />

Betrachtungsweise hin zu einer barwert-orientiertenCash-flow-Betrachtung<br />

macht auch eine Anpassung der<br />

Betriebsvergleiche sowie des Prognose-<br />

und Finanzplanungssystems der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe erforderlich.<br />

Durch die Änderungen der bestehenden<br />

Anwendungssysteme in den regional<br />

unterschiedlichen Verbandsrechenzentren<br />

zu einer einheitlichen Einführung<br />

eines gemeinschaftlichen Gesamtsystems<br />

One System Plus (OSPlus)<br />

wird für alle Sparkassen der Sparkassen<br />

Informatik langfristig eine einheitliche<br />

Anwendungs- und Systemarchitektur<br />

aufgebaut. Im Rahmen des Großprojektes<br />

Banksteuerung wird die Bereitstellung<br />

der Melde-, Rechnungswesenund<br />

Betriebsvergleichsdaten sichergestellt<br />

und die fachlichen und technischen<br />

Anforderungen für die Sparkassen<br />

umgesetzt. Die damit verbundenen<br />

Migrationsverfahren werden bei den<br />

Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in den<br />

Jahren 2004 und 2005 realisiert.<br />

Die Einführung der neuen Betriebsvergleiche<br />

IT-Kosten, Outsourcing, des<br />

weiterentwickelten Betriebsvergleichs<br />

Zahlungsverkehr und nicht zuletzt des<br />

unterjährigen Betriebsvergleichs wird<br />

den Sparkassen die Möglichkeit der Anpassung<br />

an veränderte Geschäftsprozesse<br />

und eine stets an Komplexität gewinnende<br />

Risikosituation eröffnen.<br />

Der Verband wird hierbei die Sparkassen<br />

in den kommenden Jahren intensiv<br />

unterstützen.<br />

55


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Organisation<br />

In Kooperation mit der Fa. UDM GmbH<br />

hat der Verband den Sparkassen die<br />

Teilnahme an einem überregionalen<br />

DV-Kostenvergleich angeboten. Insgesamt<br />

10 rheinland-pfälzische Sparkassen<br />

haben dabei ihre DV-Kosten eingehend<br />

analysiert und teilweise interessante<br />

Ansatzpunkte zur Kostenreduzierung<br />

gefunden.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt war die<br />

Schaffung von Outsourcingangeboten.<br />

Damit wurden den Sparkassen weitere<br />

Angebote unterbreitet um Aufgabenbereiche,<br />

die nicht dem Kerngeschäft einer<br />

Sparkasse zuzuordnen sind, an Spezialisten<br />

auszulagern. Ziel ist es dabei,<br />

durch die höhere Spezialisierung und<br />

durch die Bündelung von Stückzahlen<br />

Qualtiätsverbesserungen bzw. Kostenreduzierungen<br />

zu erreichen.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen<br />

Sparkassen- und Giroverband und<br />

mehreren Regionalverbänden beteiligte<br />

sich der Verband an einem Projekt zur<br />

Optimierung der Bargeldlogistik. Ende<br />

<strong>2003</strong> wurden die Projetktergebnisse im<br />

Rahmen einer Vorstandsveranstaltung<br />

und einer Fachtagung den Sparkassen<br />

vorgestellt.<br />

56<br />

Im Berichtszeitraum waren wiederum<br />

gesetzliche Vorgaben in das organisatorische<br />

Umfeld der Sparkassen zu integrieren.<br />

Eine wesentliche Rolle spielte<br />

dabei die Novellierung des Geldwäschegesetzes<br />

im August <strong>2002</strong> und die Umsetzung<br />

des §2 c KWG, der den Kreditinstituten<br />

weitgehende Auflagen im<br />

Zusammenhang mit der Bekämpfung<br />

des internationalen Terrorismus und der<br />

Geldwäsche macht.<br />

Sicherheitsberatung und<br />

Datenschutz<br />

Im Berichtszeitraum war wiederum die<br />

Beratung der Sparkassen hinsichtlich<br />

der Vorschriften des Unfallversicherungsträgers<br />

(Unfallkasse <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong>, Andernach) und der Unfallverhütungsvorschriften<br />

»Kassen« ein Schwerpunktthema.<br />

Dabei erfolgte eine enge<br />

Abstimmung mit der Unfallkasse und<br />

den Sachversicherern.<br />

Im Bereich des Datenschutzes erstreckte<br />

sich die Beratung des Verbandes<br />

über den gesamten Umfang des<br />

Bundesdatenschutzgesetzes und den<br />

damit in Verbindung stehenden Rechtsnormen.<br />

Dementsprechend differenziert<br />

waren die Anfragen der Sparkassen.<br />

Schwerpunkte wurden im Rahmen<br />

einer Fachtagung durch Fachvorträge<br />

vertieft. Diese Fachtagung diente auch<br />

der Information über Entwicklungen im<br />

Datenschutz und dem Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern. In diesem Zusammenhang<br />

wurde den Sparkassen eine<br />

umfangreiche Materialsammlung mit<br />

Vorlagen und Vordrucken für den Gebrauch<br />

in der Praxis zur Verfügung gestellt.<br />

IT-Dienstleister:<br />

Sparkassen Informatik<br />

Mit dem Zusammenschluss der drei<br />

Rechenzentren<br />

• Informatik Kooperation GmbH,<br />

Münster (IK)<br />

• Sparkassen Informatik Baden-<br />

Württemberg GmbH & Co. KG,<br />

Karlsruhe (SI-BW)<br />

• Sparkassen-Informatik-Systeme<br />

West GmbH, Duisburg (SIS West)<br />

zur Sparkassen Informatik GmbH & Co.<br />

KG (SI) entstand 2001 das größte<br />

Servicerechenzentrum innerhalb der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe mit Sitz in<br />

Frankfurt am Main und einem Marktanteil<br />

von über 50 Prozent. Im Zuge einer<br />

Konsolidierung wurden zum 1. Oktober<br />

<strong>2003</strong> die Sparkassenanteile der Produktionsgesellschaft<br />

swest in die Sparkassen<br />

Informatik integriert.<br />

Die Sparkassen Informatik betreut<br />

über 250 Sparkassen in Baden-Württemberg,<br />

Hessen, Nordrhein-Westfalen<br />

und <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und beschäftigt<br />

rund 2.850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die neben dem Firmensitz Frankfurt<br />

an den Standorten Duisburg, Fellbach,<br />

Karlsruhe, Köln, Mainz, Münster<br />

und Offenbach tätig sind.<br />

Mit dem Zusammenschluss der drei<br />

Rechenzentren zur »Sparkassen Informatik«<br />

sollten insbesondere drei Ziele<br />

erreicht werden:<br />

• Die Entwicklung und Einführung eines<br />

gemeinsamen Gesamtbanksystems<br />

(OSPlus) anstelle von bisher unterschiedlichen<br />

Anwendungen in den<br />

Rechenzentren.<br />

• Eine schnellere Produktrealisierung<br />

und Einführung (Time to market).<br />

• Die Begrenzung des rasanten Anstiegs<br />

der IT-Kosten der Sparkassen.<br />

Um diese Ziele zu erreichen, wurde aus<br />

den vorhandenen Anwendungen der


drei Rechenzentren die technisch beste<br />

ausgewählt und zur Standardanwendung<br />

gemacht, das sogenannte One<br />

System. Zusätzliche Funktionen, die in<br />

den beiden anderen Anwendungen vorhanden<br />

sind und von den Sparkassen<br />

nach einem Auswahlprozess als notwendig<br />

erachtet wurden, werden nach<br />

und nach in das Standardsystem integriert.<br />

So entsteht das One System Plus.<br />

Der Vorteil an dieser Vorgehensweise<br />

ist, dass nicht ein komplett neu entwickeltes<br />

System in den Einsatz kommt,<br />

sondern ein bestehendes System funktional<br />

erweitert wird. Dies minimiert<br />

Fehlentwicklungen und spart Entwicklungs-<br />

und Testkosten. Mit dem OSPlus<br />

erhalten die Sparkassen ein zukunftsorientiertes<br />

Kernbanksystem, das mit<br />

standardisierten Schnittstellen wirtschaftlich,<br />

flexibel und vor allem kundenorientiert<br />

arbeitet.<br />

Da nicht alle 250 Sparkassen die<br />

neue Anwendung gleichzeitig erhalten<br />

können, erfolgt die Umstellung zunächst<br />

nach Regionen und innerhalb<br />

der Regionen in sogenannten Serien-<br />

Migrationen. Mehrere Sparkassen bereiten<br />

sich gemeinsam auf die technische<br />

Umstellung vor und werden an einem<br />

Wochenende, dem sogennaten<br />

Cut-over, auf das neue System migriert.<br />

Die Migration bedeutet für jede Sparkasse<br />

einen Kraftakt, vor allem in Bezug<br />

auf die Anforderungen an die Mitarbeiterschulung.<br />

Aber auch die technischen<br />

Investitionen sind nicht zu unterschätzen.<br />

Die Einführung ist für die Sparkasse<br />

mehr als eine technische Umstellung,<br />

denn alle Abteilungen und deren<br />

Mitarbeiter sind davon betroffen. Daher<br />

beträgt die Vorbereitungszeit bis zum<br />

Umstellungswochenende (Cut-over-<br />

Stichtag) pro Institut ca. 10 Monate. Die<br />

Umstellung auf OSPlus betrifft in der<br />

Region <strong>Rheinland</strong> und <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>:<br />

ca. 50.000 bankspezifische Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in rund 2.700<br />

Geschäftsstellen; 53.000 Arbeitsplätze<br />

und ca. 9.300 Selbstbedienungsgeräte.<br />

Bis Ende 2005 müssen alle Sparkassen<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> auf das neue<br />

System umgestellt werden. Insgesamt<br />

sind so in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und Nordrhein-Westfalen<br />

70 Institute betroffen.<br />

Dazu wurden die Sparkassen in vier<br />

Serien von 15 - 20 Instituten aufgeteilt:<br />

zwei Serien für das <strong>Rheinland</strong>, zwei<br />

Serien für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, parallel dazu<br />

fünf Großsparkassen des <strong>Rheinland</strong>es<br />

sowie die Naspa.<br />

Die erste Serie der Region <strong>Rheinland</strong>/<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

betraf nur rheinische<br />

Sparkassen und begann am<br />

25. Juli <strong>2003</strong>. 11 rheinland-pfälzische<br />

Sparkassen starteten am 6. November<br />

<strong>2003</strong> mit einer Auftaktveranstaltung in<br />

den Migrationsprozess. Der technische<br />

Cut-over ist im September und Oktober<br />

2004 an zwei Wochenenden vorgesehen.<br />

Die zweite rheinland-pfälzische<br />

Serie mit 17 Sparkassen wird im November<br />

2004 mit den Vorbereitungen zur<br />

Umstellung beginnen und im September<br />

und Oktober des kommenden Jahres<br />

das Projekt abschließen.<br />

Betriebswirtschaft<br />

Durch den Einsatz von OSPlus können<br />

nach Abschluss der Gesamtmigration<br />

erhebliche Synergieeffekte erzielt werden.<br />

Ab dem Jahr 2005 werden jährliche<br />

Kosteneinsparungen von rund 200 Millionen<br />

Euro für die Sparkassen der SI-<br />

Gemeinschaft erwartet. Bereits in den<br />

ersten zwei Jahren nach der Fusion<br />

konnten die Kosten für die Sparkassen<br />

gegenüber der ursprünglichen Planung<br />

um rund 140 Millionen Euro unterschritten<br />

werden.<br />

Zahlungsverkehr:<br />

Prepaid-Handykonten laden<br />

Im Berichtszeitraum wurden Vorbereitungen<br />

getroffen, um über die Geldausgabeautomaten<br />

flächendeckend das<br />

Laden von Prepaid-Handykonten zu ermöglichen.<br />

Die Kunden legitimieren<br />

sich mit ihrer Sparkassen-Card und der<br />

Ladevorgang wird ähnlich einfach wie<br />

eine Bargeldabhebung abgewickelt.<br />

Umständliche »Rubbelverfahren« gehören<br />

damit der Vergangenheit an. Sobald<br />

die Sparkassen auf das gemeinsame<br />

Bankmarktsystem OSPlus umgestellt<br />

57


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

sind, kann dieser Service für die eigenen<br />

Kunden angeboten werden. Es wird erwartet,<br />

dass mittelfristig ein großer Teil<br />

der bundesweit ca. 25 Millionen Prepaid-Handy-Nutzer<br />

– für die rechnerischen<br />

10 Ladevorgänge im Jahr – den<br />

bequemen Service der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

in Anspruch nehmen wird.<br />

Stärkung des Multikanal-<br />

Vertriebes durch den Einsatz von<br />

»sOnline plus«<br />

19 rheinland-pfälzische Sparkassen<br />

nutzen den Internet-Rahmenauftritt<br />

»sOnline«. Den Sparkassen steht ein<br />

regionalisiertes Verbandsmodell mit<br />

regelmäßig aktualisierten Inhalten zur<br />

Verfügung. Der Aufwand zur Erstellung<br />

einer hochwertigen Internetpräsenz<br />

wird somit für die Sparkassen deutlich<br />

reduziert. Mit der Entscheidung, auch<br />

das Nachfolgeprodukt »sOnline plus«<br />

den rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

anzubieten, wurde im vierten Quartal<br />

<strong>2003</strong> der Weg zum Multikanal-Vertrieb<br />

konsequent weiter beschritten.<br />

»sOnline plus«, der neue Rahmenauftritt<br />

für rheinische und rheinland-pfälzische<br />

Sparkassen, bietet eine komplette<br />

Überarbeitung der Inhalte und eine<br />

deutlich stärkere Ausrichtung am Online-Vertrieb<br />

von Produkten. So können<br />

Sparkassen ihren Kunden, die am Online-Banking<br />

teilnehmen, den PIN/TANbasierten<br />

Abschluss von Passivprodukten<br />

anbieten. Ein Abschlussmodul für<br />

Aktiv-Produkte soll 2005 ebenfalls in<br />

das Angebot der sfze mbH, einer Tochtergesellschaft<br />

des Rheinischen Sparkassen-<br />

und Giroverbandes und Betreiberin<br />

von »sOnline plus«, aufgenommen<br />

werden. Der Roll-Out beginnt bei<br />

den rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

im zweiten Quartal 2004.<br />

58<br />

Einführung sdirekt Internet-<br />

Banking als »Vorbote« des »OSPlus«<br />

der Sparkassen Informatik<br />

Mit der im Jahr <strong>2003</strong> erfolgreich durchgeführten<br />

Implementierung des<br />

sdirekt Internet-Banking in die »Altsysteme«<br />

der ehemaligen SIS-West kam<br />

ein erstes Modul der neuen Anwendungsplattform<br />

OSPlus in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> zum Einsatz. Der Sparkassen- und<br />

Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> unterstützte<br />

die Sparkassen bei der Produkteinführung<br />

durch die Auflage einer<br />

übersichtlichen und informativen Broschüre<br />

zum Thema Internet, Online-<br />

Banking und Wertpapier-Brokerage.<br />

Die neue Banking-Plattform wurde von<br />

den Kunden sehr gut angenommen<br />

und bietet eine verbesserte Benutzerführung<br />

und einen deutlich erhöhten<br />

Funktionsumfang gegenüber der Altanwendung.<br />

So können zukünftig Empfängerdaten<br />

gespeichert, EU-Standard-Überweisungen<br />

durchgeführt und<br />

Umsatzdaten in PC-Programme exportiert<br />

werden. sdirekt Internet-Banking<br />

bietet allen Online-Nutzern, die auf die<br />

Installation einer Homebanking-Software<br />

verzichten wollen, eine ideale Alternative.<br />

Die Anwendung ist sowohl für<br />

Privatkunden als auch für Freiberufler<br />

und kleinere Gewerbetreibende geeignet.<br />

Eine Installation auf dem PC ist<br />

nicht erforderlich, da es sich um eine<br />

reine Internet-Anwendung handelt, die<br />

von der Sparkassen-Homepage gestartet<br />

wird. Mit der Voll-Migration auf das<br />

OSPlus wird das sdirekt Internet-Banking<br />

auch die »One to One Kommunikation«<br />

zwischen Berater und Kunde<br />

unterstützen und somit zur effizienten<br />

Kommunikationsplattform zwischen<br />

Online-Kunde und Berater werden.<br />

Neben der Einführung von sOnline plus<br />

bedeutet dies eine weitere konsequente<br />

Ausrichtung am Multikanal-Vertrieb<br />

der Sparkassen Finanzgruppe.


Betriebswirtschaft<br />

59


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Volkswirtschaft, Marketing und<br />

SProjekt-Beratung<br />

Sparkassen-Projekt-Beratung<br />

Im dritten und vierten Jahr nach ihrer<br />

Neuaufstellung hat die Sparkassen-<br />

Projekt-Beratung auf breiter Front Beratungsfelder<br />

besetzt und in den rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen zur praktischen<br />

Umsetzung gebracht. Diese Entwicklung<br />

zeichnete sich bereits im Jahr<br />

<strong>2002</strong> ab, als neben den schon bekannten<br />

Beratungsschwerpunkten Produktivitätssteigerungsprogramm<br />

(PSP),<br />

Strategie 2010, Multikanalmanagement,<br />

Aktives Sachkostenmanagement und<br />

Balanced Scorecard neue Beratungsprodukte<br />

das Angebot der Sparkassen-<br />

Projektberatung erweiterten. Dazu<br />

gehören u. a. die Entwicklung der »Vertriebsberatung<br />

Privatkunden«, die Implementierung<br />

der »Modellorganisation<br />

effiziente Kreditbearbeitung«, die<br />

»Geschäftsstelleneffizienzanalyse«, das<br />

»Kampagnenmanagement« und die<br />

Begleitung unserer Sparkassen bei der<br />

Neuausrichtung ihres Versicherungsgeschäfts.<br />

Da die Mitarbeiter der Sparkassen-<br />

Projekt-Beratung in einer Vielzahl von<br />

Pilot- und Roll-out-Projekten des DSGV<br />

engagiert sind, wird die Nähe zu aktuellen<br />

Entwicklungen und der Praxisbezug<br />

durch die Begleitung von rheinlandpfälzischen<br />

Pilotprojekten gewährleistet.<br />

Die Verbindung zum Thema »Strategieumsetzung«<br />

des DSGV-Strategiepapiers<br />

ist gegeben. Insgesamt kann die<br />

Entwicklung der Sparkassen-Projekt-<br />

Beratung als auf gutem Weg befindlich<br />

verstanden werden.<br />

Aktives Sachkostenmanagement<br />

Die im Jahr 2001 in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

begonnene Projektberatung »Aktives<br />

Sachkostenmanagement«, die mittlerweile<br />

in mehreren rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen erfolgreich durchgeführt<br />

wurde, konnte im Jahre <strong>2003</strong> durch die<br />

60<br />

Struktur des Sachkostenmanagements<br />

Status-<br />

Check<br />

Datenanalyse<br />

Potentiale und<br />

Maßnahmen<br />

Beschaffung / Betrieb / Service /<br />

Outsourcing / Multiprojektmanagement<br />

Fachliche Umsetzungsbausteine<br />

Quelle: CSC Ploenzke AG<br />

Analyse Potenzialerschließung<br />

Sachkosten-Initiative des Deutschen<br />

Sparkassen- und Giroverbandes auf die<br />

Bundesebene getragen werden. Sie bildete<br />

hierbei u. a. die Basis für den Aufbau<br />

eines standardisierten Sachkostenmanagement-Kurzchecks<br />

sowie einer<br />

Access-Datenbank zur Analyse von<br />

Kosten- und Strukturdaten (CostMaster).<br />

Benchmarks und Best Practices für die<br />

Sparkassen-Finanzgruppe wurden im<br />

Rahmen der Projektierungen sukzessive<br />

identifiziert.<br />

Seit November <strong>2003</strong> führt die Sparkassen-Projekt-Beratung<br />

in Ergänzung<br />

ihres Projektangebotes das Roll-out<br />

der DSGV-Initiative (Sachkostenmanagement-Checks)<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in<br />

einem ersten Schritt bei zwei Sparkassen<br />

durch. Die Analysen liefern den<br />

Sparkassen eine schnelle und kostengünstige<br />

Statusbestimmung im Sachkostenmanagement<br />

und zeigen Handlungsfelder<br />

zur Kostensenkung sowie<br />

konkrete Sofortmaßnahmen auf.<br />

Geschäftsstelleneffizienz-Analyse<br />

(GS-Effi)<br />

Die Sparkassen-Projekt-Beratung bietet<br />

seit <strong>2003</strong> ein Bewertungsmodell zur<br />

Analyse des Geschäftsstellennetzes von<br />

Sparkassen an, mit dem die Marktpotenziale<br />

und Marktinfrastrukturen den<br />

realisierten Erfolgen gegenübergestellt<br />

und dadurch Aussagen über die Effizienz<br />

des Standortes abgeleitet werden<br />

können. Die Geschäftsstelleneffizienz-<br />

Analyse bewertet hierbei die betriebswirtschaftliche<br />

Effizienz und die Marktattraktivität<br />

der Geschäftsstellen anhand<br />

von vordefinierten Kennzahlen<br />

(wie z. B. Aufwandsrentabilität des Vertriebs<br />

bzw. mikrogeografischen Kenndaten)<br />

und führt diese Größen in einem<br />

Portfolio zusammen. Die Analyse kann<br />

herangezogen werden zur:<br />

• Entscheidungsunterstützung bei<br />

einer strategischen Positionierung<br />

des Geschäftsstellennetzes im Hinblick<br />

auf die Vertriebsstrategie 2010,<br />

• Unterstützung des Vertriebs durch<br />

Planung und Zielvereinbarung (Personal[entwicklungs]planung,Zielvereinbarungssysteme),<br />

laufenden<br />

Effizienzoptimierung der Geschäftsstellen<br />

(Stärken-/Schwächenprofil).<br />

Eine Reihe von rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen hat dieses Instrumentarium<br />

bereits genutzt.<br />

Balanced Scorecard<br />

Die Bedeutung des Themas »Strategie«<br />

hat in letzter Zeit deutlich – nicht zuletzt<br />

durch die Entwicklung des DSGV-Strategiepapiers<br />

– zugenommen. Dabei geht<br />

es darum, die »richtige« Strategie zu<br />

finden, diese zu dokumentieren und<br />

zu kommunizieren und letztendlich erfolgreich<br />

umzusetzen. Das aktuelle<br />

Management-Instrument dazu ist die<br />

»Balanced Scorecard« (BSC). Die Sparkassen-Projekt-Beratung<br />

hat im Jahr<br />

<strong>2002</strong> erstmals mit einer Pilotsparkasse<br />

ein entsprechendes Projekt abgeschlossen.<br />

Im Jahr <strong>2003</strong> konnten alle<br />

wesentlichen Projektziele erreicht und<br />

damit der BSC-Prozess erfolgreich im-


Projekt-Beratung<br />

plementiert werden. Damit steht den<br />

Sparkassen ein praxiserprobtes und erfolgreiches<br />

Instrument zur Strategiefindung<br />

und -umsetzung zur Verfügung,<br />

das bei der Auswahl von strategischen<br />

Projekten als Wegweiser und später als<br />

Erfolgsmesser dienen kann.<br />

PARES: Prozesse analysieren –<br />

Ressourcen steuern<br />

Mit PARES hat die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

die Weiterentwicklung der Prozessoptimierung<br />

hin zur Transparenz<br />

und Steuerbarkeit der Personalressourcen<br />

unternommen. Es ist die Weiterentwicklung<br />

des seit 1992 laufenden Produktivitätssteigerungsprogramms<br />

(PSP)<br />

sowie eine Harmonisierung mit dem<br />

idealtypischen »Business-Process-Reengineering«.<br />

Es wurde ein modulares<br />

Verfahren entwickelt, dessen Ziel die<br />

Transparenz über die Kapazitätsbindung<br />

der Mitarbeiter ist.<br />

Dreh- und Angelpunkt dieser Steuerungsphilosophie<br />

ist das in seiner Datenstruktur<br />

für alle Sparkasse einheitliche,<br />

aufgabenbezogene Geschäftsprozessmodel<br />

(GPM). Die darin zusammengefassten<br />

Prozessabläufe dienen der<br />

einheitlichen Erhebung von Aufgaben<br />

und Zeitwerten je Mitarbeiter. Darauf<br />

aufbauend lassen sich die Personalkapazitäten<br />

prozessorientiert und ressourcenoptimiert<br />

steuern, sowohl hinsichtlich<br />

der Zeiten als auch der Kosten.<br />

Die Sparkassen-Projekt-Beratung hat an<br />

der Weiterentwicklung des Verfahrens<br />

mitgearbeitet sowie im Rahmen eines<br />

DSGV-Pilotprojekts eine rheinland-pfälzische<br />

Sparkasse aktiv begleitet.<br />

Modell K:<br />

Modellorganisation effiziente<br />

Kreditbearbeitung<br />

Die Steigerung der Effizienz in der Kreditbearbeitung<br />

ist für die Sparkassen in<br />

einem wettbewerbsintensiven Umfeld<br />

dringend erforderlich. Um dieser Herausforderung<br />

zu begegnen, startete der<br />

DSGV Ende <strong>2002</strong> gemeinsam mit den<br />

Regionalverbänden, sieben Pilotsparkassen<br />

verschiedener Größenordnung,<br />

den Prüfungsstellen, Rechenzentren<br />

und Verbundpartnern das Projekt<br />

»Modellorganisation effiziente Kreditbearbeitung«,<br />

kurz Modell K. Mit dem<br />

Modell K liegt nun eine praxiserprobte<br />

Konzeption für die Sparkassen vor, die<br />

für eine gesteigerte Effizienz sorgt, die<br />

Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft<br />

organisatorisch umsetzt und<br />

hilft, die Qualität der Kreditbearbeitung<br />

und damit die Risikoposition in den Instituten<br />

zu verbessern.<br />

Das Leitmotiv für das Modell K lautet<br />

»unbürokratisch, stark in der Entscheidungsunterstützung<br />

und industriell in<br />

der Bearbeitung«. Modell K setzt wirksame<br />

Stellhebel, die gewährleisten,<br />

dass dieses Leitbild in der täglichen<br />

Kreditbearbeitung verankert wird. Zur<br />

Unterstützung der Umsetzung von<br />

Modell K in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> steht den<br />

Sparkassen eine Lotus Notes-Datenbank<br />

»Forum Modell K« zur Verfügung.<br />

Neben dem Umsetzungshandbuch stehen<br />

eine Vielzahl ergänzender und un-<br />

Volkswirtschaft, Marketing und s Projekt-beratung<br />

terstützender Dokumente (Vordrucke,<br />

Formulare etc.) zu den einzelnen Bausteinen<br />

aus Modell K bereit.<br />

Vertriebsberatung Privatkunden<br />

(PK)<br />

Auf allen Gebieten des Geschäftsfeldes<br />

»Vertrieb PK« wurden in den letzten<br />

Jahren in der Sparkassenorganisation<br />

umfangreiche Konzepte entwickelt mit<br />

dem Ziel, den Vertrieb in allen Segmenten<br />

des Privatkundenbereichs zu intensivieren<br />

und den Ertrag zu steigern. Beginnend<br />

mit der Strategie 2010, deren<br />

Schwerpunkt das nach wie vor gültige<br />

Finanzdienstleistungskonzept bildet,<br />

über das Multikanalmanagement bis<br />

hin zum Sparkassen-Private-Banking,<br />

das in <strong>2003</strong> auf DSGV-Ebene pilotiert<br />

wurde, liegt jetzt auch für das Topkunden-Segment<br />

ein Erfolg versprechendes<br />

Vertriebskonzept vor.<br />

Die Sparkassen-Projekt-Beratung hat<br />

zur Unterstützung der Sparkassen auf<br />

dem Gebiet des PK-Vertriebs ein dreistufiges<br />

Projektangebot entwickelt, das<br />

modular aufgebaut ist. Die erste Stufe<br />

bildet dabei der Status-Check Vertrieb.<br />

Hierbei wird durch Befragungen bei den<br />

Sparkassen sowie durch Sichtung vorhandener<br />

Unterlagen für alle relevanten<br />

Bereiche des PK-Vertriebs ein Stärken-<br />

Schwächen-Profil erstellt. Neben dem<br />

Aufzeigen des Handlungsbedarfs wird<br />

auch die Relevanz der einzelnen Themenfelder<br />

dargestellt. Der Status-Check<br />

Vertrieb, für den ein Aufwand von lediglich<br />

bis zu fünf Beratertagen zugrunde<br />

gelegt wird, bildet eine sehr gute Ausgangslage,<br />

um im Rahmen der zweiten<br />

Stufe des Projektangebots auf die vordringlichen<br />

Themenfelder gezielt einzugehen.<br />

Hierzu werden Beratungsangebote<br />

zu einzelnen Bausteinen einer Vertriebskonzeption<br />

vorgehalten. Diese<br />

Themenfelder werden detailliert und<br />

gemeinsam mit der Sparkasse im Rah-<br />

61


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

men von Workshops oder Projekten mit<br />

überschaubarer Dauer erarbeitet. Beispiele<br />

hierfür sind Themen wie Kampagnenmanagement,<br />

Produktpalette<br />

oder Versicherungsvertrieb.<br />

Die dritte Stufe im Rahmen des Projektangebots<br />

der Sparkassen-Projekt-<br />

Beratung zum Vertrieb PK stellt die Erstellung<br />

einer Gesamtvertriebskonzeption<br />

PK dar. Hierbei werden alle relevanten<br />

Felder einer Vertriebsstrategie für<br />

sämtliche Segmente im PK-Bereich (z.B.<br />

Geschäftsstellen- und Finanzdienstleistungsfilialkunden,<br />

Individualkunden,<br />

Private-Banking-Kunden, Jugendmarkt)<br />

gemeinsam mit der Sparkasse erarbeitet,<br />

um zu einer optimalen und auf die<br />

jeweilige Sparkasse zugeschnittenen<br />

Ausrichtung im PK-Vertrieb zu gelangen.<br />

Ausgehend von den Segmentierungskriterien<br />

über die Bildung von kundenoder<br />

produktbezogenen Kompetenzcentern<br />

bis hin zur Ausarbeitung von<br />

Detailkonzepten (Kommunikation,<br />

Personal, Geschäftsprozesse) wird für<br />

die Sparkasse ein zukunftweisendes<br />

Gesamtkonzept für den PK-Vertrieb<br />

erstellt. Im Berichtszeitraum hat die<br />

Sparkassen-Projekt-Beratung alle drei<br />

Stufen der Vertriebsberatung PK in<br />

verschiedenen Sparkassen umgesetzt.<br />

62<br />

Kampagnenmanagement<br />

Ein zentraler Baustein des Multikanalmanagements<br />

ist die Intensivierung des<br />

kanalübergreifenden, aktiven und<br />

kampagnengesteuerten Vertriebs durch<br />

Installation eines konsequenten Kampagnenmanagements.<br />

Kampagnen sollen<br />

dabei zielgerichtet und fein segmentiert<br />

aufgelegt werden, d.h., die Kundenansprache<br />

soll eher über mehrere<br />

parallel laufende, kundengruppenorientiert<br />

geschnittene kleinere Kampagnen<br />

erfolgen. Die hierzu beim DSGV<br />

aufgelegten Projekte wurden unter Beteiligung<br />

der Sparkassen-Projekt-Beratung<br />

bei rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

pilotiert. Die in diesen Projekten<br />

erzielten Vertriebserfolge sollten für alle<br />

Sparkassen, die sich dieser Methodik<br />

bisher noch nicht bedienen, eine Ermutigung<br />

darstellen, das Gespräch mit der<br />

Sparkassen-Projekt-Beratung zu<br />

suchen.


Marketing, Werbung<br />

und Vertrieb<br />

Neben den regelmäßigen Marktuntersuchungen<br />

der Mitgliedsparkassen im<br />

Sinne von Individualanalysen, die der<br />

Verband in Planung, Durchführung und<br />

Analyse begleitete, wurden im Berichtszeitraum<br />

zwei grundlegende Leitstudien<br />

für das Privatkunden- und das Firmenkundengeschäft<br />

durchgeführt. Diese<br />

repräsentativen, für das gesamte Verbandsgebiet<br />

gültigen Untersuchungsansätze<br />

berücksichtigten sämtliche modernen<br />

Aspekte des Sparkassengeschäftes<br />

und liefern aktuelle Vergleichsdaten<br />

für einzelne Mitgliedsparkassen<br />

und grundlegende Erkenntnisse für die<br />

regionale Marketingarbeit. Zur Begleitung<br />

der darauf aufbauenden Einzelanalysen<br />

der Mitgliedsparkassen wurden<br />

die Befragungskonzepte so standardisiert,<br />

dass die Marktforschungsergebnisse<br />

mit den individuellen Sparkassenanalysen<br />

vergleichbar bleiben. Zur<br />

Verfeinerung der quantitativen Datenbasis<br />

und als Unterstützung für verschiedene<br />

Vertriebsmaßnahmen wurden<br />

kleinräumige Marktanalysen ebenfalls<br />

für das Privat- und Firmenkundengeschäft<br />

für sämtliche Mitgliedsparkassen<br />

gefertigt. Die nunmehr mehrfach<br />

wiederholten Berechnungen erlauben<br />

detaillierte Erkenntnisse über die Veränderung<br />

der Marktstellung sämtlicher<br />

Mitgliedsparkassen und gute Ergebnisse<br />

über die Marktstärke der wichtigsten<br />

Mitbewerber. Neben den repräsentativen<br />

Marktuntersuchungen sind ebenfalls<br />

regelmäßig in Kooperation mit den<br />

Mitgliedsparkassen Instrumente zur<br />

Feststellung der Bedienungs- und Beratungsqualität<br />

zum Einsatz gekommen.<br />

Diese Instrumente, zumeist telefonische<br />

oder schriftliche Kundenbefragungen<br />

für Geschäftsgebiete, Teilmärkte oder<br />

einzelne Zielgruppen, konnten in den<br />

Ergebnissen mit den allgemeinen<br />

Marktanalysen verzahnt werden. Zur<br />

Qualitätskontrolle wurden erneut Testkäufe<br />

für die verschiedensten Bereiche<br />

des Sparkassengeschäftes durchgeführt.<br />

Die daraus gewonnenen Ergebnisse<br />

finden ihre Umsetzung in vielfältigen<br />

Maßnahmen zur Intensivierung<br />

und Verbesserung der Bedienungsund<br />

Beratungsqualität sowie der Vertriebssteuerung.<br />

Regionale Gemeinschaftswerbung<br />

und Verkaufsförderung<br />

Die verschiedenen regionalen Werbewirkungsanalysen<br />

des Sparkassen- und<br />

Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> zeigten<br />

in den Jahren seit 1999 eine positive<br />

Entwicklung der Resonanzwerte der gemeinsamen<br />

Sparkassenwerbung. Dies<br />

war das Ergebnis der vielfältigen Maßnahmen<br />

zur Optimierung der Sparkassenkommunikation.<br />

Erstmals im Jahr<br />

<strong>2002</strong> wurde diese positive Entwicklung<br />

der Vergangenheit bedingt durch beträchtliche<br />

Kürzungen der Marketingetats<br />

auf lokaler und regionaler Basis<br />

unterbrochen. Damit standen einer<br />

rückläufigen Werbewirkung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

deutlich verbesserte<br />

Werbewirkungszahlen der wichtigsten<br />

Mitbewerber gegenüber. Die vor<br />

diesem Hintergrund eingeleitete Gegensteuerung<br />

zur notwendigen Verbesserung<br />

der Sparkassenkommunikation,<br />

wie zum Beispiel weitere Konzentration<br />

der Maßnahmen, verstärkte Zielgruppenorientierung<br />

und verbesserte thematische<br />

und gestalterische Koordinierung<br />

über die Ebenen der Sparkassenwerbung,<br />

führten im Jahr <strong>2003</strong> wieder<br />

zu verbesserten Kommunikationsergebnissen<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Neben der nunmehr wieder gemessenen<br />

Verbesserung der Werbewirkung<br />

insgesamt und für die einzelnen Zielgruppen<br />

zeigt sich insbesondere die<br />

Marke Sparkasse in sehr positivem<br />

Licht. Neueste Untersuchungen belegen,<br />

dass innerhalb der Kreditwirtschaft<br />

die Marke Sparkasse, Deutschlands<br />

Volkswirtschaft, Marketing und s Projekt-beratung<br />

stärkste Marke mit deutlichem Abstand<br />

vor den Mitbewerbern ist. Um diesen<br />

hervorragenden Markenauftritt weiter<br />

zu stützen, wurden im Berichtszeitraum<br />

grundlegende Beschlüsse zur Überarbeitung<br />

eines nochmals verbesserten<br />

Erscheinungsbildes der Marke Sparkasse<br />

gefasst. Zielsetzungen in diesem Verfahren<br />

waren neben der nachhaltigen<br />

Sicherung der Marke Sparkasse, diese<br />

fit für moderne technische Standards<br />

und für veränderte Kundenbedürfnisse<br />

zu machen. Insbesondere sollte das<br />

Design der Marke zukünftig mehr Kompetenz<br />

und Modernität vermitteln und<br />

dabei gleichzeitig die bestehenden<br />

Werte wie Vertrautheit und Sympathie<br />

weiter stützen. Ausgehend von diesen<br />

Zielsetzungen wurden ab dem 01.01.<br />

<strong>2003</strong> die neuen Gestaltungsprinzipien<br />

für die Kommunikation nach innen und<br />

außen realisiert. Im Einzelnen wurde<br />

nach der Überarbeitung der wichtigsten<br />

Gestaltungskonstanten ein unverwechselbares<br />

Erscheinungsbild für die neue<br />

Kommunikation des Marktführers in der<br />

deutschen Kreditwirtschaft geschaffen.<br />

Die einzelnen Maßnahmen, Überarbeitung<br />

des Markenzeichens, mediengerechter<br />

Einsatz des Sparkassen-Rots,<br />

63


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Entwicklung einer Sparkassen-Schrift<br />

und ein optimiertes Sparkassen-Layout<br />

im Sinne allgemeinverbindlicher Gestaltungsprinzipien<br />

für die Werbung wurden<br />

im Jahr <strong>2003</strong> vorbereitet und mit<br />

dem Jahresbeginn 2004 flächendeckend<br />

eingesetzt. Mit diesem einheitlichen<br />

und für alle Unternehmen der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe verbindlichen<br />

Corporate Design wird die Unverwechselbarkeit<br />

und schnelle Wiedererkennung<br />

zukünftig gesichert. Durch<br />

vielfältige Maßnahmen und klare Einsatzregeln<br />

konnten die Mitgliedsparkassen<br />

bei der Umsetzung der neuen CD-<br />

Richtlinien beraten und unterstützt<br />

werden.<br />

Um die von der wiederum erfolgreichen<br />

Kommunikation erzeugten positiven<br />

Marktentwicklungen zu nutzen,<br />

wurden in Kooperation mit den Verbundpartnern<br />

wiederum verschiedene<br />

zielgruppen- und produktorientierte<br />

regionale Verkaufsförderungsmaßnahmen<br />

initiiert. Diese regionale Verkaufsförderung<br />

für die verschiedenen Segmente<br />

der Zukunftskunden und vermögenden<br />

Privatkunden sind insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der notwendigen<br />

verstärkten Verzahnung von Kommunikations-<br />

und Vertriebsmaßnahmen<br />

zu sehen. In diesem Zusammenhang<br />

wurden Vertriebsmaßnahmen gestrafft<br />

und im Sinne der ganzheitlichen Beratung<br />

neu entwickelt und mit den Kommunikationsmaßnahmen<br />

verzahnt.<br />

Kommunikativ wurden die Schwerpunkte<br />

private Vorsorge, Finanzplanung privat<br />

und Finanzkonzept offensiv in den<br />

Markt getragen. Begleitend zu diesen<br />

für die wichtigsten Zielgruppen verzahnten<br />

Kommunikations- und Zielgruppenmaßnahmen<br />

wurde der Ausbau<br />

weiterer kundenwirksamer Aktivitäten,<br />

die einen über das Geschäft hinausgehenden<br />

individuellen Mehrwert<br />

für den Kunden schaffen, vorangetrieben.<br />

64<br />

50 Jahre PS-Sparen und Gewinnen<br />

unverändert erfolgreich im Markt<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> feierte das Gewinnsparen<br />

der Sparkassen »Spielend Sparen und<br />

Gewinnen mit PS« sein 50-jähriges Jubiläum.<br />

Der runde Geburtstag des beliebten<br />

Gewinnsparens wurde u. a. mit einer<br />

großen Sonderauslosung begangen,<br />

in der neben mehreren zusätzlichen hohen<br />

Geldgewinnen 5 Glückskäfer »New<br />

Beetle Style« im Rahmen der Jahresauslosung<br />

von den Lotterieteilnehmern<br />

gewonnen werden konnten. Im Rahmen<br />

verschiedener Jubiläumsveranstaltungen<br />

anlässlich der Monatsauslosungen<br />

bei den Mitgliedsparkassen wurde deutlich,<br />

dass sich das 50-jährige Gewinnsparen<br />

bei den Sparkassenkunden unveränderter<br />

Beliebtheit erfreut. Die Idee,<br />

das regelmäßige Sparen mit der Teilnahme<br />

an einer Lotterie mit hohen Gewinnchancen<br />

zu verbinden, findet bei<br />

den Kunden unverändert Anklang. Für<br />

den Erfolg sprechen die nach wie vor<br />

guten Verkaufszahlen bei den aktuellen<br />

Lotterieteilnehmern und die Gewinnung<br />

vieler tausend neuer Sparer und Lotterieteilnehmer.<br />

Für den Erfolg dieses<br />

Produktes spricht auch, dass zum Jahresende<br />

2004 etwa 355.000 rheinlandpfälzische<br />

Sparkassenkunden am PS-<br />

Sparen und Gewinnen teilnahmen. Auf<br />

das Jahr <strong>2003</strong> gerechnet, beträgt die<br />

Anzahl der teilnahmeberechtigten Lose<br />

mehr als 18 Millionen Stück. Einschließlich<br />

der jeweils durchgeführten Jahresauslosungen<br />

konnten in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> jährlich über 12,5 Mio. € auf mehr<br />

als 2,5 Millionen Einzelgewinne ausgeschüttet<br />

werden. Zusätzlich wurde zu<br />

den Geldgewinnen monatlich ein VW<br />

Golf mit bester Ausstattung verlost.<br />

Neben dem reinen Lotteriebetrieb stiftet<br />

das Gewinnsparen viele positive<br />

Maßnahmen in den lokalen Bereichen<br />

der Mitgliedsparkassen. Im Geschäftsjahr<br />

<strong>2003</strong> konnten die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen über 1,8 Mio. € aus<br />

dem Zweckertragsaufkommen als Spenden<br />

an die freie Wohlfahrtspflege sowie<br />

an viele gemeinnützige Träger der<br />

Jugend-, Sozial- und Kulturpflege ausschütten.<br />

Im letzten Quartal <strong>2003</strong> erhielt<br />

das PS-Sparen einen zusätzlichen<br />

Schub durch zielgruppengerechte Verkaufsförderungsmaßnahmen<br />

aller Mitgliedsparkassen.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

konnten etwa 5000 Neukunden


für das PS-Sparen und Gewinnen begeistert<br />

werden. So gesehen erfreut<br />

sich das nunmehr 51-jährige PS-Sparen<br />

und Gewinnen unveränderter Beliebtheit<br />

bei den Sparkassenkunden und<br />

lässt für die weitere Zukunft eine Erfolg<br />

versprechende Entwicklung erwarten.<br />

Elektronischer Vertrieb<br />

Mit Blick auf die steigenden Zahlen von<br />

Internetnutzern verbunden mit einem<br />

selbstbewussteren Umgang mit dem<br />

Medium, gewinnt die konsequente Umsetzung<br />

der Vertriebsstrategie 2010 im<br />

Bereich elektronische Medien eine immer<br />

stärkere Bedeutung für die Sparkassenorganisation.<br />

Der Sparkassenund<br />

Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> begegnet<br />

diesen Anforderungen durch<br />

einen Wechsel des Internetrahmenauftrittes<br />

von SOnline hin zu SOnline plus.<br />

Seit 1999 stellte der Sparkassen- und<br />

Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> seinen<br />

Sparkassen den einheitlichen Internetrahmenauftritt<br />

SOnline zur Verfügung,<br />

der sich stark am Informationsbedürfnis<br />

der Kunden ausrichtete. Dieser Auftritt<br />

wurde zentral durch den DSGV erstellt<br />

und gepflegt. Eigenentwicklungen in<br />

verschiedenen Verbandsgebieten führten<br />

in den Folgejahren dazu, dass sich<br />

der DSGV mit seinen Gremien <strong>2003</strong> entschloss,<br />

zum 30. September 2004 die<br />

zentrale Plattform SOnline einzustellen.<br />

Um die Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> auch weiterhin mit einem Internetrahmenauftritt<br />

zu unterstützen, der sich<br />

auch im Hinblick auf die strategischen<br />

Vorgaben verstärkt auf den Produktabsatz<br />

im Internet fokussiert (siehe technische<br />

Erläuterungen S. 55), empfahl der<br />

Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Ende <strong>2003</strong> seinen Mitgliedssparkassen<br />

den Wechsel auf das Angebot<br />

SOnline plus. Dieser neue Internetrahmenauftritt<br />

wurde von der Sparkassen-Servicegesellschaft<br />

für Zahlungs-<br />

systeme und elektronische Vertriebskanäle<br />

(SfZe), Düsseldorf entwickelt. Der<br />

Betrieb, die Entwicklung neuer Inhalte<br />

und die allgemeine Pflege des Auftrittes,<br />

wird von der Serviceeinheit der<br />

SfZe geleistet.<br />

Den rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

steht damit ein moderner, wettbewerbsfähiger<br />

und den aktuellen<br />

Designrichtlinien der Sparkassenorganisation<br />

entsprechender Rahmenauftritt<br />

zur Verfügung, der das Internet im<br />

Sinne der Musikkanalstrategie als<br />

gleichberechtigten Vertriebskanal der<br />

Sparkassen positioniert.<br />

Volkswirtschaft, Marketing und s Projekt-beratung<br />

65


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Sparkassenberatung<br />

Neue Eigenkapitalvorschriften –<br />

Einheitliches Rating<br />

Seit 1999 diskutieren Experten des internationalen<br />

Finanz- und Kreditwesens<br />

im Baseler Auschuss über eine<br />

Anpassung der seit 1988 von der Kreditwirtschaft<br />

angewendeteten bankaufsichtsrechtlichenEigenkapitalvorschriften.<br />

In seiner Sitzung Mitte Januar 2004<br />

hat der Baseler Ausschuss bestätigt,<br />

am angestrebten Zeitplan festzuhalten.<br />

Danach sollen die noch ausstehenden<br />

Arbeiten bis Mitte 2004 abgeschlossen<br />

sein. Anschließend würden die neuen<br />

Eigenkapitalvorschriften publiziert, wobei<br />

die Umsetzungsphase erst mit einer<br />

testweisen Anwendung im Jahr<br />

2006 startet. Der offizielle Startschuss<br />

ist für den 1. Januar 2007 vorgesehen.<br />

Die Vertreter des Baseler Ausschusses<br />

stehen in regelmäßigem Kontakt<br />

mit Vertretern der nationalen Bankaufsicht<br />

sowie der kreditwirtschaftlichen<br />

Spitzenverbände. In den regelmäßigen<br />

Konsultationsrunden konnten im Berichtszeitraum<br />

bereits erhebliche Verbesserungen<br />

gegenüber den ursprünglichen<br />

Entwürfen erreicht werden.<br />

Beispielhaft wäre hier der Verzicht des<br />

Baseler Auschusses auf Unterlegung<br />

66<br />

von erwarteten Verlusten im Kreditgeschäft<br />

mit Eigenkapital zu nennen.<br />

Stattdessen müssen künftig nur noch<br />

unerwartete Verluste mit Eigenkapital<br />

unterlegt werden. Damit wird eine stärkere<br />

Annäherung des aufsichtsrechtlich<br />

notwendigen Kapitals an die interne<br />

Ermittlung des betriebswirtschaftlich<br />

sinnvollen Kapitals erreicht. Somit reduziert<br />

sich der Aufwand einer doppelten<br />

Steuerung in den Instituten und<br />

gleichzeitig wird der Anreiz zur Anwendung<br />

interner Ratingverfahren erhöht.<br />

Der Verband hat im Berichtszeitraum<br />

in jeweils vor Ort durchgeführten<br />

Schulungsmaßnahmen bei den Mitgliedsparkassen<br />

das von der Sparkassenorganisation<br />

entwickelte einheitliche<br />

interne Ratingverfahren für die verschiedenen<br />

Geschäftsfelder der Unternehmensfinanzierung<br />

implementiert.<br />

Das Ratingverfahren prognostiziert auf<br />

der Basis einer Vielzahl von quantitativen<br />

und qualitativen Faktoren die Wahrscheinlichkeit<br />

eines Ausfalls für sämtliche<br />

Unternehmenskredite einer Sparkasse<br />

und ist damit die Basis für die<br />

künftigen Eigenkapitalunterlegungsvorschriften.<br />

Mindestanforderungen für das<br />

Kreditgeschäft<br />

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(BaFin) veröffentlichte<br />

zum Jahresende <strong>2002</strong> die Mindestanforderungen<br />

an das Kreditgeschäft der<br />

Kreditinstitute (MaK). Ziel dieser aufsichtsrechtlichen<br />

Normen ist es, die<br />

Sensibilität für Adressenrisiken zu erhöhen<br />

und die Handhabung der Risiken<br />

transparent und zeitnah zu dokumentieren.<br />

Der Anwendungsbereich für<br />

die MaK betrifft hierbei nicht nur das<br />

»klassische« Kreditgeschäft, sondern<br />

erstreckt sich auf den weiten Anwendungsbereich<br />

des § 19 Abs. 1 KWG.<br />

Diese weitreichenden aufsichtsrecht-<br />

lichen Anforderungen der BaFin werden<br />

sowohl die Aufbau- und Ablauforganisation<br />

als auch das Reporting der<br />

Sparkassen zum Verwaltungsrat nachhaltig<br />

verändern.<br />

Der Verband hat hierzu in Vorstandsveranstaltungen<br />

aktuell berichtet, die<br />

Fachbereiche in mehrtägigen Seminaren<br />

umfassend informiert und projektbegleitend<br />

in regelmäßigen Abständen<br />

zu Schwerpunktthemen Fachtagungen<br />

durchgeführt. Darüber hinaus sind in<br />

zahlreichen Einzelgesprächen offene<br />

Fragen diskutiert und erläutert worden.<br />

Die Mindestanforderungen stellten bereits<br />

im Jahr <strong>2003</strong> für die Institute eine<br />

enorme organisatorische Herausforderung<br />

dar und müssen bis zum 30. Juni<br />

2004 von den Häusern umfänglich umgesetzt<br />

werden. Lediglich bei IT-technischen<br />

Anforderungen gilt eine verlängerte<br />

Übergangsfrist bis zum 31. Dezember<br />

2005.<br />

Im Rahmen der Festlegung der Kreditrisikostrategie<br />

und den daraus resultierenden<br />

vierteljährlichen Risikoberichten<br />

wird künftig auch der Verwaltungsrat<br />

zeitnah und umfassend informiert.<br />

Elektronische Nachfolgebörse<br />

NEXXT<br />

Die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

sind seit Jahren aktiv an der<br />

elektronischen Nachfolgebörse Change/<br />

Chance beteiligt, die in den letzten Jahren<br />

steigende Vermittlungserfolge nachweisen<br />

konnte. So stieg die Anzahl der<br />

vermittelten Unternehmensübergaben<br />

von 423 im Jahr 2001 auf 626 im Jahr<br />

<strong>2002</strong>. Berücksicht man die Schätzungen<br />

des Instituts für Mittelstandsforschung,<br />

Bonn, die für den Zeitraum von 1999 bis<br />

2004 rund 112.000 Unternehmensstillegungen<br />

bzw. -verkäufen prognostiziert<br />

hatten, zeigt sich die Relevanz solcher<br />

die Nachfolgefrage unterstützenden<br />

Instrumente.


Als Reaktion hat das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Arbeit (BMWA)<br />

im Rahmen seiner Mittelstandsoffensive<br />

die Initiative »NEXXT« gegründet.<br />

Kern der Initiative ist die NEXXT-Unternehmensbörse,<br />

die nicht nur Nachfolger<br />

vermittelt, sondern auch Kooperations-<br />

und Beteiligungspartner sowie<br />

Führung auf Zeit vermittelt. Die deutsche<br />

Sparkassenorganisation ist einer<br />

der Kooperationspartner des BMWA.<br />

In der Startphase des Jahres <strong>2003</strong><br />

stand bei den Initiatoren die Gewinnung<br />

von Regionalpartnern, deren Aufgabegebiet<br />

von der Qualitätssicherung<br />

der Unternehmensbörse über die Betreuung<br />

der Anbieter bis hin zur Beratung<br />

der Nachfrager reicht, im Vordergrund.<br />

Die Anforderungen, die die<br />

Initiative an abgabewillige Unternehmen<br />

stellt, sind deutlich höher als bei<br />

Change/Chance. Neben einer Kurzbeschreibung<br />

mit den wichtigsten Kennzahlen<br />

seines Betriebs muss der Unternehmer<br />

Angaben zu seinen Geschäftsund<br />

Produktfeldern, seiner Marktstellung<br />

und Kundenstruktur und seinen<br />

Absatzmärkten machen. Die Nexxt-Unternehmensbörse<br />

führt so auf einem<br />

qualitativ hohen Niveau potenzielle<br />

Unternehmensübergeber und -nachfolger<br />

zusammen.<br />

EU-Verordnung über<br />

grenzüberschreitende Zahlungen<br />

in EURO<br />

Das Europäische Parlament und die EU-<br />

Kommission haben Ende 2001 im Sinne<br />

des Verbraucherschutzgedankens<br />

eine Verordnung verabschiedet, wonach<br />

die Preise für grenzüberschreitende<br />

unbare Zahlungen in Euro innerhalb<br />

der europäischen Union den für<br />

inländische Transaktionen erhobenen<br />

Entgelten angeglichen werden müssen.<br />

Zielsetzung war die Schaffung eines<br />

einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraums.<br />

Die einzelnen Punkte<br />

der Verordnung sind schrittweise umgesetzt<br />

und eingeführt wordent:<br />

Seit 1. Juli <strong>2002</strong> dürfen innerhalb der<br />

Europäischen Union für grenzüberschreitende<br />

elektronische Zahlungsvorgänge<br />

(POS-Zahlungen mit Karte oder<br />

Auszahlungen am Geldautomaten) bis<br />

zur Höhe von 12.500 Euro keine höheren<br />

Entgelte verlangt werden, als für<br />

entsprechende inländische Zahlungsvorgänge.<br />

Seit 1. Juli <strong>2003</strong> wurde diese Regelung<br />

auch auf alle grenzüberschreitenden<br />

Überweisungen bis zur Höhe von<br />

12.500 Euro ausgeweitet. Erfasst sind<br />

allerdings nur Überweisungen, für die<br />

der Kunde seinem Kreditinstitut die<br />

internationale Kontonummer (International<br />

Bank Account Number, IBAN)<br />

und die internationale Bankleitzahl<br />

(Bank Identifier Code, BIC) des Instituts<br />

des Zahlungsempfängers mitgeteilt<br />

hat. Fehlen entsprechende Angaben,<br />

so können die Institute ihren Kunden<br />

zusätzliche Entgelte berechnen (Art. 5<br />

Abs. 2 Satz 2 der EU-Preisverordnung).<br />

Über deren Höhe haben sie ihre Kunden<br />

zu informieren.<br />

Sparkassenberatung<br />

Zum 1. Januar 2006 erhöht sich das<br />

Überweisungsvolumen für beiden genannten<br />

Zahlungsverkehrsinstrumente<br />

auf 50.000 Euro.<br />

Die Kunden der Sparkassen profitieren<br />

von dieser neuen Verordnung in mehrfacher<br />

Hinsicht. Für Kreditkarteninhaber<br />

fällt seit 1. Juli <strong>2002</strong> beim Bezahlen mit<br />

einer Kreditkarte in Euro sowie bei der<br />

Bargeldversorgung mit Euro-Bargeld<br />

am Geldautomat kein Auslandseinsatzentgelt<br />

mehr an. Sparkassencard-Kunden<br />

können seit 1. Juli <strong>2002</strong> ihre Karten<br />

in der Europäischen Union überall kostenfrei<br />

zur bargeldlosen Bezahlung in<br />

Euro einsetzen. Mit Wirkung vom 1. Juli<br />

<strong>2003</strong> berechnen die Sparkassen für Euro-Überweisungen<br />

bis 12.500 Euro die<br />

gleichen günstigen Konditionen wie für<br />

inländische Überweisungen, wenn diese<br />

mit BIC und IBAN vom Kunden eingereicht<br />

werden. Zu diesem Zweck wird<br />

seit diesem Zeitpunkt ein neuer automationsfähigerEuropa-Standardüberweisungsbeleg<br />

in der deutschen Kreditwirtschaft<br />

eingesetzt. Die neue Überweisung<br />

steht auch als Maske in den<br />

Online-Systemen der Sparkassen zur<br />

Verfügung.<br />

Aus eurocard wird Mastercard<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> wurde rechtlich und wirtschaftlich<br />

die Fusion von EUROPAY<br />

International und MasterCard International<br />

zu MasterCard Global beschlossen<br />

und dabei vereinbart, innerhalb<br />

eines bis 2006 definierten Zeitraumes<br />

die bisherige Marke »EUROCARD« in<br />

Deutschland durch die dann gültige<br />

Marke »MasterCard« zu ersetzen. Die<br />

tangierten Kartengesellschaften – die<br />

EURO Kartensysteme GmbH und die<br />

MasterCard Europe (vormals EUROPAY<br />

International) sehen im Markenwechsel<br />

die Chance, sich noch erfolgreicher<br />

auf dem deutschen Markt etablieren<br />

zu können und dabei mit der Marke<br />

67


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

MasterCard eine emotionale Aufwertung<br />

und eindeutige Differenzierung<br />

im Wettbewerb zu erreichen. Mit anderen<br />

Worten: Ziel ist es, der in Deutschland<br />

im Vergleich zu anderen Ländern<br />

noch entwicklungsfähigen Kreditkartennutzung<br />

durch den Markenwechsel<br />

der EUROCARD zur MasterCard neue<br />

Impulse zu geben.<br />

Der Umstellungsprozess in der Kreditwirtschaft<br />

konnte im Laufe des Jahres<br />

<strong>2003</strong> in weiten Teilen abgeschlossen<br />

werden. Bis spätestens Ende 2006<br />

sollen alle Markenträger – zum Beispiel<br />

im Rahmen des turnusgemäßen Kartenaustausches<br />

– von EUROCARD auf<br />

MasterCard umgestellt sein.<br />

Neues Versicherungspaket<br />

für Mastercard Gold und<br />

Visacard Gold<br />

Die Mitgliedsparkassen haben zum<br />

1.Juni <strong>2003</strong> für alle Inhaber der Goldvarianten<br />

von Mastercard und Visacard<br />

eines neues attraktives Paket von Versicherungsleistungen<br />

geschnürt. Die<br />

bisher vom Einsatz der Karte abhängige<br />

Reiserücktrittskostenversicherung<br />

wurde durch eine neue umfangreichere<br />

Reiserücktrittskostenversicherung, die<br />

68<br />

zudem nicht mehr vom Einsatz der Karte<br />

abhängt, ersetzt. Ebenfalls neu ist,<br />

dass die Versicherung im Falle einer<br />

gemeinsamen Reise auch für den Ehegatten<br />

bzw. Lebensgefährten sowie für<br />

unverheiratete Kinder bis zur Vollendung<br />

des 25. Lebensjahres gilt. Zusätzlich<br />

ist eine Auslandsreisekrankenversicherung<br />

für den gleichen Kreis der<br />

Begünstigten inkludiert. Die Auslandsverkehrs-Rechtsschutzversicherung<br />

wurde durch die Auslands-Auto-Schutzbriefversicherung<br />

ersetzt, die bei einer<br />

gemeinsamen Reise ebenfalls die gesamte<br />

Familie versicherungstechnisch<br />

einschließt. In diesem Zusammenhang<br />

wurden die bisher bestehende Unfallversicherung<br />

für öffentliche Verkehrsmittel<br />

und Hotels und die Beistandsleistungen<br />

aus dem Versicherungspaket<br />

herausgenommen. Abgerundet wird<br />

das neue Angebot durch eine Reise-Service-Hotline,<br />

die rund um die Uhr Hilfestellung<br />

in Notlagen anbietet.<br />

Wertpapiergeschäft<br />

Im Berichtszeitraum mussten die rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen aufgrund<br />

der allgemeinen Börsenbaisse einen<br />

Rückgang im Wertpapiergeschäft auf<br />

das Niveau von 1996, der Zeit vor dem<br />

großen Börsenboom, hinnehmen.<br />

Neben dem Ordervolumen stagnierte<br />

auch die Zahl der Wertpapierdepots bei<br />

den Mitgliedsparkassen. Vor diesem<br />

Hintergrund wurde deutlich, dass eine<br />

eigenständige rheinland-pfälzische<br />

Wertpapierabwicklung langfristig betriebswirtschaftlich<br />

nicht mehr tragfähig<br />

sein konnte. Hinzu kam, dass das bestehende<br />

Abwicklungssystem der Landesbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (LRP) in wesentlichen<br />

Teilen modernisiert und den<br />

neuen – auch aufsichtsrechtlichen – Anforderungen<br />

hätte angepasst werden<br />

müssen. Deshalb wurde in Abstimmung<br />

mit der LRP die Suche nach einem neu-<br />

en Wertpapierabwickler in der Sparkassenorganisation<br />

aufgenommen. Nach<br />

fundierten Untersuchungen fiel im Mai<br />

2001 die Entscheidung einvernehmlich<br />

zu Gunsten der Landesbank Baden-<br />

Württemberg (LBBW). Als Migrationstermin<br />

fixierten die Beteiligten den Oktober<br />

<strong>2003</strong>. Um dieses ehrgeizige Ziel zu<br />

erreichen, wurde mit der Umsetzung<br />

des Migrationsprojekts unverzüglich begonnen.<br />

Parallel dazu wurden die Voraussetzungen<br />

geschaffen, das bisherige<br />

Internet-Brokerage der rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen durch ein LBBW-kompatibles<br />

System zu ersetzen. Daneben<br />

galt es, rund 25.000 Depots, die historisch<br />

bedingt noch bei der Sparkassen<br />

Informatik GmbH geführt wurden, überzuleiten.<br />

Ab dem zweiten Quartal <strong>2003</strong> wurden<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Mitgliedsparkassen sowie der LRP in<br />

zahlreichen Schulungsveranstaltungen<br />

über das neue Wertpapierabwicklungssystem<br />

informiert. Nach zahlreichen<br />

Probeläufen konnte der Migrationsprozess<br />

im Oktober <strong>2003</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />

werden. Besonders erfreulich<br />

war die Tatsache, dass das gesamte<br />

Projekt im vorher festgelegten Kostenrahmen<br />

abgewickelt werden konnte.<br />

Mit dem neuen Wertpapierabwicklungssystem<br />

der LBBW sind die Mitgliedsparkassen<br />

für ein Anspringen des<br />

Wertpapiergeschäfts bestens gerüstet.<br />

Schon heute hat sich das neue System<br />

durch die Realisierung von Skaleneffekte<br />

für die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

positiv ausgewirkt.


Wertpapierberatertag<br />

Am 24. Mai <strong>2003</strong> veranstaltete der Sparkassen-<br />

und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> in Zusammenarbeit mit der Landesbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und der DGZ<br />

DekaBank den 4. Sparkassen-Wertpapierberatertag<br />

in Ludwigshafen. Weit<br />

mehr als 400 Wertpapierspezialisten<br />

und Individualkundenberater aus allen<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

nutzten die Gelegenheit, um sich über<br />

die aktuellen Trends im Wertpapiergeschäft<br />

zu informieren. In Fachvorträgen<br />

wurden über volkswirtschaftliche Themen<br />

sowie über die zukünftige Beratungs-<br />

und Serviceleistungen berichtet.<br />

Verschiedene Workshops boten u.a.<br />

die Möglichkeit, sich über Beteiligungsfonds,<br />

über Hinweise zur Depotstrukturierung<br />

sowie über zukünftige Wertpapierstrategien<br />

zu informieren.<br />

Daneben hatten die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer die Gelegenheit, in<br />

Diskussionsrunden aktuelle Problemfelder<br />

zu erörtern und Erfahrungen<br />

auszutauschen.<br />

Sparkassenberatung<br />

69


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Recht und Steuern<br />

Bundesweite grundsätzliche<br />

Neuorientierung bei Anstaltslast/<br />

Gewährträgerhaftung<br />

Sparkassen und Landesbanken in der<br />

Bundesrepublik Deutschland werden,<br />

von wenigen Ausnahmen abgesehen,<br />

in der Rechtsform der Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts geführt. Hiermit sind<br />

traditionell Verpflichtungen der Träger<br />

im Innenverhältnis (Anstaltslast) und im<br />

Außenverhältnis (Gewährträgerhaftung)<br />

verbunden.<br />

Die Europäische Bankenvereinigung<br />

hat sich wegen dieser Einstandspflichten<br />

der Träger zu Gunsten öffentlichrechtlicher<br />

Kreditinstitute mit einer Beschwerde<br />

an die Wettbewerbskommission<br />

der Europäischen Union gewandt.<br />

Sie hat diese Beschwerde damit begründet,<br />

dass die Haftung der Träger<br />

die Kreditwürdigkeit öffentlich-rechtlicher<br />

Institute und damit deren Finanzierungsgrundlagenwettbewerbswidrig<br />

verbessere. Bei dieser Haftung handele<br />

es sich um unzulässige Beihilfen<br />

der öffentlichen Hand. Im Grundsatz<br />

hat die Kommission der Europäischen<br />

Gemeinschaften (EG-Kommission) diese<br />

Auffassung geteilt.<br />

Nach langen Verhandlungen ist am<br />

17. Juli 2001 in Brüssel eine Verständigung<br />

zwischen der deutschen Seite und<br />

der EG-Kommission erzielt worden, die<br />

am 28. Februar <strong>2002</strong> um einige Klarstellungen<br />

ergänzt wurde. Hiernach soll<br />

die Gewährträgerhaftung entfallen und<br />

die mit einer Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts verbundene Anstaltslast im<br />

Sinne einer normalen marktwirtschaftlichen<br />

Eigentümerbeziehung zwischen<br />

Trägern und Kreditinstituten ersetzt<br />

werden. Die Änderung der Haftung<br />

ist mit einer langfristigen, abgestuften<br />

Übergangsregelung verbunden.<br />

In der Sitzung des rheinland-pfälzischen<br />

Landtags am 19. Juni <strong>2002</strong> ist<br />

das siebte Landgesetz zur Änderung<br />

70<br />

des Sparkassengesetzes verabschiedet<br />

worden; damit hat der Landesgesetzgeber<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> die nach der<br />

Brüsseler Verständigung erforderlichen<br />

notwendigen Gesetzgebungsmaßnahmen<br />

vollzogen. Das Änderungsgesetz<br />

tritt, soweit es sich um die erforderliche<br />

Abschaffung der Gewährträgerhaftung<br />

und die Modifizierung der Anstaltslast<br />

und deren Auswirkungen handelt, am<br />

19. Juli 2005 in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt<br />

haftet die Sparkasse für ihre Verbindlichkeiten<br />

mit ihrem gesamten<br />

Vermögen. Soweit Stammkapital durch<br />

Einlagen gebildet wurde, ist die Haftung<br />

der Träger hierauf beschränkt. Im<br />

Übrigen haften die Träger der Sparkassen<br />

nicht für deren Verbindlichkeiten.<br />

Die Stellung der Träger der Sparkasse<br />

wird wie folgt beschrieben:<br />

Die Träger unterstützen die Sparkasse<br />

bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit<br />

der Maßgabe, dass ein Anspruch der<br />

Sparkasse gegen die Träger oder eine<br />

sonstige Verpflichtung der Träger, der<br />

Sparkasse Mittel zur Verfügung zu<br />

stellen, nicht besteht (§ 3 Abs. 1 und 2,<br />

Fassung SpkG 2005).<br />

2. Zusätzliche Änderungen in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Zwar war zwischen den Bundesländern<br />

vereinbart, die Gesetzesänderung im<br />

Wesentlichen auf die Neuorientierung<br />

bei Anstaltslast und Gewährträgerhaftung<br />

zu beschränken; dennoch enthält<br />

Artikel 1 des siebten Gesetzes zur Änderung<br />

des Sparkassengesetzes einige<br />

Regelungen, die die Rahmenbedingungen<br />

der reinland-pfälzischen Sparkassen<br />

verbessern sollen. Neben der Ersetzung<br />

des Verwaltungskostenvoranschlags<br />

durch eine mittelfristige Finanzund<br />

Geschäftssplanung sowie einen<br />

jährlichen Erfolgsplan (§ 17 Abs. 2) wurde<br />

dem Verband erlaubt, seine im Gesetz<br />

auf 50% festgeschriebene Beteili-<br />

gung an der LRP zu veräußern bzw.<br />

weitere Anteile hinzu zu erwerben.<br />

Desgleichen können nunmehr mit Zustimmung<br />

des Landes private Träger<br />

bei der LRP zugelassen werden. Dies<br />

wurde schon deshalb notwendig, da<br />

die WestLB als Mitgewährträger der<br />

LRP in eine AG umgewandelt worden<br />

ist. Die Bestimmung über das Vermögen<br />

einer Sparkasse nach ihrer Auflösung<br />

ist aus dem Satzungsmuster in das<br />

Gesetz übernommen worden. Der Verwendungszweck<br />

ist erweitert worden:<br />

Während bisher die Verwendung auf<br />

gemeinnützige Zwecke begrenzt war,<br />

kommen nunmehr auch öffentliche<br />

Zwecke, soweit sie mit dem gemeinnützigen<br />

Charakter der Sparkasse im Einklang<br />

stehen, in Betracht.


Reformversuche in konjunkturell<br />

schwierigen Zeiten<br />

Mit einer Flut von teils verabschiedeten<br />

und teils gescheiterten Änderungen<br />

des Steuerrechts hat der Gesetzgeber<br />

im Berichtszeitraum Sparkassen und<br />

Verbände in Atem gehalten. So kündigte<br />

die Bundesregierung im Dezember<br />

<strong>2002</strong> eine Zinsabgeltungssteuer an.<br />

Diese sollte durch eine Steueramnestie,<br />

der Brücke zur Steuerehrlichkeit, flankiert<br />

werden und bereits ab 2004 in<br />

Kraft treten. Im Verlauf des Jahres <strong>2003</strong><br />

wurde die Einführung einer Zinsabgeltungssteuer<br />

dann verschoben, weil zunächst<br />

die Umsetzung der EU-Zinsrichtlinie<br />

in deutsches Recht erfolgen sollte.<br />

Dies ist mittlerweile geschehen; ein verbindlicher<br />

Zeitpunkt für die Einführung<br />

der Abgeltungssteuer liegt allerdings<br />

noch nicht vor. Trotzdem wurde inzwischen<br />

die Steueramnestie, das Gesetz<br />

zur Förderung der Steuerehrlichkeit,<br />

verabschiedet. Bis zum 31.03.2005<br />

kann durch Abgabe einer Erklärung gegenüber<br />

dem Finanzamt Straffreiheit<br />

erlangt werden, wenn auch die hinterzogenen<br />

Steuern pauschal nachgezahlt<br />

werden.<br />

Das von der Bundesregierung geplante»Steuervergünstigungsabbaugesetz«<br />

sah eine noch weitergehende Abgeltungssteuer<br />

auf Wertpapierveräußerungsgewinne<br />

vor, die von deutschen<br />

Kreditinstituten erhoben werden sollte.<br />

Zusätzlich sollte es deutsche Banken<br />

und Sparkassen dazu verpflichten, der<br />

Finanzverwaltung Kontrollmitteilungen<br />

über diese Gewinne zu erteilen. Das<br />

steuerliche Bankgeheimnis (§ 30a Abgabenordnung)<br />

wäre so völlig aufgehoben<br />

worden. Alle durch das »Steuervergünstigungsabbaugesetz«vorgesehenen<br />

Änderungen scheiterten jedoch im<br />

April <strong>2003</strong> im Bundesrat.<br />

Die deutschen Kreditinstitute wurden<br />

mit dem »Steueränderungsgesetz<br />

<strong>2003</strong>« im November <strong>2003</strong> vor zusätzliche<br />

administrative Aufgaben gestellt.<br />

Allen Kunden ist zukünftig eine sogenannte<br />

zusammenfassende Jahresbescheinigung<br />

über sämtliche Kapitalerträge<br />

und Wertpapierveräußerungsgewinne<br />

auszustellen.<br />

Auch das »Haushaltbegleitgesetz<br />

2004« brachte neben der Absenkung<br />

des Einkommensteuertarifs mit der Absenkung<br />

des Sparerfreibetrages neuen<br />

Aufwand für die Sparkassen. Eine Vielzahl<br />

von Freistellungsaufträgen mussten<br />

geändert werden. Auch Eigenheimzulage,<br />

Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage<br />

wurden durch<br />

dieses Gesetz reduziert.<br />

Mit dem »Investmentmodernisierungsgesetz«<br />

wurden die steuerlichen<br />

Regelungen des Gesetzes über die Kapitalanlagegesellschaften<br />

und des Auslandinvestmentgesetzes<br />

mit zahlreichen<br />

Änderungen in ein »Investmentsteuergesetz«<br />

überführt. Neben der<br />

Einführung des Halbeinkünfteverfahrens<br />

auf Aktienerträge ausländischer<br />

Fonds haben sich für Investmentfondsanleger<br />

vor allem positive Änderungen<br />

bei der Besteuerung der Zwischengewinne<br />

und der Termingeschäfte ergeben.<br />

Neben den vorgenannten Steueränderungen,<br />

die aus Sicht der Kundenberatung<br />

eine Rolle spielen, wurden auch<br />

zahlreiche Vorschriften geändert, die<br />

aus Sicht der Besteuerung der Sparkassen<br />

eine wichtige Rolle spielen. Zu nennen<br />

ist hier die versuchte umfassende<br />

Reform der Gewerbesteuer, die letztlich<br />

gescheitert ist. Mit dem »Gesetz zur<br />

Umsetzung der Protokollerklärung der<br />

Bundesregierung zur Vermittlungsempfehlung<br />

zum Steuervergünstigungsabbaugesetz«<br />

wurde eine Mindestbesteuerung<br />

bei der Körperschaft- und<br />

Gewerbesteuer eingeführt. Zugleich<br />

wurde, rückwirkend, ein Verbot von Teilwertabschreibungen<br />

auf Investmentan-<br />

Recht und Steuern<br />

teile eingeführt, soweit diese auf Kursverlusten<br />

mit Aktien beruhen. Weitere<br />

Änderungen ergaben sich durch das<br />

»Steueränderungsgesetz <strong>2003</strong>« im<br />

Bereich der Lohn- und Umsatzsteuer.<br />

Auch Rechtsprechung und Verwaltung<br />

leisten alljährlich ihren Beitrag zur<br />

schier unübersehbaren Informationsflut<br />

im Steuerrecht. Der Steuerabteilung des<br />

Verbandes kam wie immer die Aufgabe<br />

zu, aus dieser Informationsflut alle relevanten<br />

Informationen heraus zu filtern<br />

und die Mitgliedsparkassen über alle<br />

wichtigen Änderungen und Neuerungen<br />

zeitnah und umfassend zu informieren.<br />

Zum Tagesgeschäft der Steuerabteilungen<br />

gehörten im Berichtszeitraum vor<br />

allem die Klärung zahlreicher steuerlicher<br />

Fragen aus dem Bereich der Sparkassenbesteuerung<br />

und der Kundenberatung.<br />

Weitere Schwerpunkte der<br />

Arbeit der Steuerabteilung lagen im<br />

Berichtszeitraum bei der steuerlichen<br />

Beratung der Mitgliedsparkassen bei<br />

Betriebsprüfungen und Fusionen.<br />

71


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Prüfungsstelle<br />

Jahresabschluss- und<br />

Kreditprüfungen<br />

Im Mittelpunkt der Jahresabschlussprüfungen<br />

standen die wirtschaftlichen Verhältnisse,<br />

die Betriebsorganisation und<br />

Risikosteuerung, das Interne Kontrollsystem<br />

sowie die Ordnungsmäßigkeit<br />

der Rechnungslegung. Ein besonderer<br />

Schwerpunkt lag im Rahmen der Abschlussprüfungen<br />

<strong>2002</strong> auf der Überprüfung<br />

der mittelfristigen Finanz- und<br />

Geschäftsplanung sowie der operativen<br />

Erfolgsplanung der Sparkassen. Sämtlichen<br />

Jahresabschlüssen der Jahre 2001<br />

und <strong>2002</strong> wurde der uneingeschränkte<br />

Bestätigungsvermerk erteilt.<br />

Etwa zwei Drittel der im Rahmen von<br />

Verwaltungsratssitzungen im Anschluss<br />

an die Jahresabschlussprüfungen stattfindenden<br />

Schlussbesprechungen waren<br />

<strong>2003</strong> bis Ende Juni durchgeführt.<br />

In diesen Sitzungen, an denen in der<br />

Regel ein Vertreter der Sparkassenaufsichtsbehörde<br />

teilnahm, wurden außer<br />

dem jeweiligen Ergebnis der Prüfung<br />

– besonders was die wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse und die Risikolage im Kreditgeschäft<br />

anbelangt – auch aktuelle<br />

sparkassenpolitische Themen erörtert.<br />

Zur Entlastung der Prüfungstätigkeit<br />

im ersten Kalenderhalbjahr werden seit<br />

mehreren Jahren jeweils in der zweiten<br />

Jahreshälfte Kreditprüfungen als Zwischenprüfungen<br />

des folgenden Jahresabschlusses<br />

durchgeführt. Sie erstrecken<br />

sich sowohl auf die Einhaltung der<br />

sparkassen- und kreditwesengesetzlichen<br />

Vorschriften als auch auf die Sicherstellung,<br />

die wirtschaftliche Vertretbarkeit<br />

und den Risikogehalt der Forderungen.<br />

Ferner werden die organisatorische<br />

Abwicklung des Kreditgeschäftes,<br />

die Kreditüberwachung, die Kreditkontrolle<br />

und die Kreditrisikosteuerung in<br />

diese Prüfungen einbezogen. Die Kreditprüfungen<br />

<strong>2002</strong> reichten zu einem<br />

nicht unwesentlichen Teil (etwa gut ein<br />

72<br />

Prüfungen <strong>2003</strong><br />

<strong>2002</strong><br />

Prüfungsart<br />

Jahresabschlussprüfungen<br />

bei<br />

Anzahl der<br />

Prüfungen<br />

Prüfungstage<br />

Anzahl der<br />

Prüfungen<br />

- Mitgliedsparkassen 30 2.225<br />

31<br />

- Tochtergesellschaften<br />

von Sparkassen<br />

Kreditprüfungen<br />

(davon: das Vorjahr betreffend)<br />

Depotprüfungen/<br />

Prüfungen des Wertpapierdienstleistungsgeschäfts<br />

EDV-Prüfungen 11<br />

132<br />

16<br />

Prüfungen nach § 44 KWG<br />

bei<br />

Unvermutete<br />

Ordnungsprüfungen<br />

Sonstige Prüfungen 6<br />

224<br />

4<br />

Prüfungen insgesamt 144 5.527 151<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter<br />

27<br />

28<br />

28<br />

7<br />

<strong>2003</strong><br />

137<br />

2.046<br />

(447)<br />

282<br />

- Mitgliedsparkassen -<br />

-<br />

2<br />

- Sparkassen anderer<br />

Verbände<br />

Prüfungen gem. § 16<br />

Makler- und Bauträgerverordnung<br />

236<br />

- -<br />

Wirtschaftsprüfer 4<br />

4<br />

Anzahl der Prüferinnen und<br />

Prüfer im Jahresdurchschnitt<br />

(davon mit Examen)<br />

Anzahl der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im Innendienst<br />

7<br />

35 (34)<br />

11<br />

245<br />

Prüfungstage<br />

27 134<br />

30<br />

31<br />

7<br />

<strong>2002</strong><br />

2.289<br />

2.456<br />

(600)<br />

414<br />

257<br />

34<br />

1 74<br />

256<br />

2 7<br />

36 (28)<br />

10<br />

110<br />

6.031


Fünftel der Prüfungstage) in das Jahr<br />

<strong>2003</strong> hinein.<br />

Prüfungen des Wertpapierdienstleistungs-<br />

und Depotgeschäfts<br />

Den durchgeführten Prüfungen des<br />

Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäfts<br />

lagen insbesondere der Abschnitt<br />

6 der Prüfungsberichtsverordnung<br />

der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(BaFin) vom<br />

17. Dezember 1998, deren Bekanntmachung<br />

vom 21. Dezember 1998 über<br />

die Anforderungen an die Ordnungsmäßigkeit<br />

des Depotgeschäfts und der<br />

Erfüllung von Wertpapierlieferungsverpflichtungen<br />

sowie ihre Verordnung<br />

über die Prüfung der Wertpapierdienstleistungsunternehmen<br />

nach § 36 des<br />

Wertpapierhandelsgesetzes (Wertpapierdienstleistungs-Prüfungsverordnung<br />

– WpDPV) vom 6. Januar 1999,<br />

geändert am 22. April <strong>2002</strong>, zugrunde.<br />

Die jährlichen Prüfungen des Wertpapierdienstleistungs-<br />

und Depotgeschäfts<br />

wurden im Berichtszeitraum bei<br />

31 (<strong>2002</strong>) bzw. 28 (<strong>2003</strong>) Mitgliedsparkassen<br />

durchgeführt. Sämtliche Prüfungen<br />

konnten abgeschlossen werden.<br />

EDV-Prüfungen<br />

Im Berichtszeitraum wurden bei fast allen<br />

Mitgliedsparkassen EDV-Prüfungen<br />

durchgeführt. Der Zweijahresrhythmus<br />

bei diesen Prüfungen konnte somit<br />

weitgehend eingehalten werden. Die<br />

EDV-Prüfungen haben die Beurteilung<br />

des Rechnungswesens der Sparkasse<br />

hinsichtlich Ordnungsmäßigkeit und<br />

Sicherheit zum Ziel. Von zwei Fällen abgesehen,<br />

ist das Rechnungswesen der<br />

zu prüfenden Mitgliedsparkassen als<br />

»Buchführung außer Haus« organisiert,<br />

d.h. der überwiegende Teil des Rechnungswesens<br />

der Sparkassen wird über<br />

die Sparkassen Informatik GmbH & Co.<br />

KG (SI) abgewickelt. Bei diesen Sparkassen<br />

erstreckte sich die Prüfung auf die<br />

Regelung der Arbeitsabläufe, die Abwicklung<br />

des Datenstationsbetriebes<br />

und des Zahlungsverkehrs, die Sicherheitsmaßnahmen,<br />

die Durchführung<br />

der Datenerfassung sowie auf das jeweils<br />

vorhandene interne Kontrollsystem.<br />

Bei den beiden Eigenanwendern<br />

wurde jeweils eine umfassende Prüfung<br />

der elektronischen Datenverarbeitung<br />

durchgeführt. Zumeist wurden auch<br />

Zweigstellen der geprüften Institute in<br />

die Prüfung einbezogen. In allen Fällen<br />

konnte als Ergebnis der Prüfung festgestellt<br />

werden, dass die Buchführung der<br />

geprüften Sparkasse ordnungsmäßig<br />

und beweiskräftig war.<br />

Prüfungen nach § 44 KWG<br />

und unvermutete<br />

Ordnungsprüfungen<br />

Auf Anordnung der BaFin gemäß § 44<br />

Abs. 1 Satz 2 KWG führte die Prüfungsstelle<br />

im Berichtszeitraum zwei Prüfungen<br />

bei Mitgliedsparkassen und acht<br />

Prüfungen im Rahmen der so genannten<br />

Überkreuzprüfungen bei Sparkassen<br />

anderer Verbände durch. Die Prüfungen<br />

erstreckten sich auf bestimmte<br />

Einzelkredite, unter anderem Bauträgerkredite,<br />

die Einhaltung der Vorschriften<br />

des Geldwäschegesetzes und auf die<br />

Handelsgeschäfte im Sinne der Verlautbarung<br />

der BaFin über die »Mindestanforderungen<br />

an das Betreiben von<br />

Handelsgeschäften der Kreditinstitute«<br />

vom 23. Oktober 1995. Außerdem wurden<br />

bei vierzehn Sparkassen unvermutete<br />

Ordnungsprüfungen durchgeführt.<br />

Diese Prüfungen hatten neben bestimmten<br />

Einzelkrediten im Wesentlichen<br />

die Beachtung von Vorschriften<br />

des Kreditwesengesetzes für das<br />

Kreditgeschäft sowie die Kreditbearbeitung<br />

und die Kreditrevision zum<br />

Gegenstand.<br />

Prüfungsstelle<br />

Beratung der Sparkassen sowie<br />

weitere Aufgabengebiete<br />

Neben den Prüfungen nahm die Beratungstätigkeit<br />

der Prüfungsstelle auch<br />

im Berichtszeitraum wieder einen breiten<br />

Raum ein. Im Mittelpunkt standen<br />

naturgemäß Fragen der Betriebsüberwachung,<br />

des Rechnungswesens und<br />

der Ordnungsmäßigkeit der elektronischen<br />

Datenverarbeitung. Weiterer Beratungsbedarf<br />

ergab sich insbesondere<br />

zur Umsetzung der »Mindestanforderungen<br />

an die Ausgestaltung der Internen<br />

Revision der Kreditinstitute«, zur<br />

Abwicklung des Wertpapierdienstleistungsgeschäfts,<br />

zur Beachtung der Mindestanforderungen<br />

an das Betreiben<br />

von Handelsgeschäften der Kreditinstitute<br />

sowie zu den Anforderungen an die<br />

Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse<br />

der Kreditnehmer nach § 18<br />

KWG. Bei den alljährlich im Spätjahr mit<br />

den Vorständen der Mitgliedsparkassen<br />

durchgeführten Informationsveranstaltungen<br />

wurden schwerpunktmäßig<br />

Kennzahlen zu den wirtschaftlichen Verhältnissen<br />

der Sparkassen und Erfahrungen<br />

aus den durchgeführten Prüfungen<br />

erörtert und auf aktuelle Fragestellungen<br />

eingegangen.<br />

Auch im Berichtszeitraum wirkten<br />

wieder Mitarbeiter der Prüfungsstelle<br />

bei regionalen und überregionalen Arbeitskreisen<br />

und Veranstaltungen mit,<br />

von denen insbesondere die alljährlich<br />

stattfindenden Fachtagungen »Innenrevision«<br />

und »Buchführung, Bilanzen<br />

und Steuern« zu erwähnen sind.<br />

Schwerpunktthemen der Fachtagung<br />

»Buchführung, Bilanzen und Steuern«<br />

Ende <strong>2003</strong> waren Fragen zur Internationalen<br />

Rechnungslegung und diverse<br />

Hinweise des Instituts der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW).<br />

Die Prüfungsstelle nimmt am System<br />

für Qualitätskontrolle nach § 57 h WPO<br />

teil.<br />

73


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen<br />

Im Berichtszeitraum <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> hat<br />

die Sparkassenakademie Schloß Waldthausen<br />

als Kompetenzzentrum für personalwirtschaftliche<br />

Dienstleistungen<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe die Unternehmensstrategie<br />

der Institute erneut<br />

unterstützt. Dabei hat sie die gesamte<br />

Wertschöpfungskette der Personalentwicklung<br />

– beginnend mit der<br />

Eignungsdiagnostik bis zu Coachingmaßnahmen<br />

– zielgruppenorientiert<br />

angeboten und realisiert und somit ihren<br />

Beitrag zum geschäftlichen Erfolg<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe geleistet.<br />

74<br />

Differenzierte berufliche Diagnose<br />

der beruflichen Eignung durch<br />

Potenzialanalyseverfahren<br />

In zeitgemäßer Interpretation ihres öffentlichen<br />

Auftrags hat die rheinlandpfälzische<br />

Sparkassenorganisation erneut<br />

attraktive Ausbildungsplätze über<br />

die betriebswirtschaftlichen Erfordernisse<br />

hinaus angeboten. Den weiterentwickelten<br />

»Berufseignungstest Bankkaufmann/-frau<br />

(BEST)« – Basis der eignungsdiagnostischen<br />

Kette – nutzten<br />

in den Testperioden <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> jeweils<br />

27 Institute mit 1.867 bzw. 1.926<br />

Probanden und Probandinnen, um so<br />

eine valide Prognose der kognitiven Potenziale<br />

der Bewerber/-innen zu erhalten.<br />

Zur Prognose der verkäuferischen<br />

und sozialen Kompetenz der Ausbildungsplatzbewerber/-innen<br />

führte die<br />

Sparkassenakademie für die Institute<br />

die »Potenzialanalyse I« durch. Schriftliche<br />

und mündliche Testverfahren ermöglichen<br />

multimodal fundierte Gutachten.<br />

Im Berichtszeitraum unterzogen<br />

sich 2.036 Kandidaten und Kandidatinnen<br />

der »Potenzialanalyse I«. Der additive<br />

Einsatz beider eignungsdiagnostischen<br />

Instrumente ermöglicht eine fundierte<br />

Auswahlentscheidung bei Bewerberinnen<br />

und Bewerbern um einen Ausbildungsplatz<br />

und die Umsetzung der<br />

betriebswirtschaftlichen Maxime »Auswahl<br />

vor Schulung« in der Personalentwicklungsarbeit<br />

der Institute.<br />

Lehrgänge für Auszubildende<br />

Das bewährte Bausteinsystem der Sparkassenakademie<br />

bot den Auszubildenden<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe wiederum<br />

die Möglichkeit, sich spezifisch<br />

auf die Abschlussprüfung »Bankkaufmann/Bankkauffrau«<br />

vorzubereiten. In<br />

Ergänzungslehrgängen im Auslandsund<br />

Wertpapiergeschäft, Lehrabschlusskursen<br />

einschließlich Simulation der<br />

schriftlichen IHK-Prüfung sowie Trainings<br />

im wichtigen Prüfungsfach »Kundenberatung«<br />

der mündlichen IHK-Prüfung<br />

stehen den Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmern mehrere zu einer didaktischen<br />

Einheit miteinander verzahnte<br />

Ausbildungsangebote zur Verfügung.<br />

Im Berichtszeitraum nahmen 610<br />

Auszubildende an 30 Ergänzungslehrgängen,<br />

547 Auszubildende an 24 Lehrabschlusskursen<br />

sowie 119 Auszubildende<br />

an 10 Prüfungssimulationen teil.<br />

Qualifizierungslehrgang<br />

Der Qualifizierungslehrgang ist eine<br />

Weiterentwicklung des in vielen Jahren<br />

bewährten Sparkasseneinführungslehrgangs<br />

(Förderkurs). Dieser wurde verstärkt<br />

in Richtung verkäuferische Kompetenz<br />

ausgerichtet. Die Prüfungsordnung<br />

des neu konzipierten Bildungsgangs<br />

orientierte sich an den Regularien<br />

der IHK-Prüfung zum/zur Bankkaufmann/-frau.<br />

Deshalb erhalten die<br />

Absolventen und Absolventinnen die<br />

berufsqualifizierende Bezeichnung<br />

»Sparkassenkaufmann/-frau«. Das Bestehen<br />

der Abschlussprüfung ermöglicht<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung<br />

in einem anderen Beruf sowie<br />

mehrjähriger Sparkassenpraxis den Einstieg<br />

in das organisationsinterne System<br />

der Aufstiegsweiterbildung. Im<br />

Berichtszeitraum wurden in zwei Lehrgängen<br />

33 Mitarbeiter/-innen zum/zur<br />

Sparkassenkaufmann/-frau qualifiziert.<br />

Studiengänge der Aufstiegsweiterbildung<br />

Das System der Aufstiegsweiterbildung<br />

beinhaltet zwei zielgruppenspezifische<br />

Studiengänge zum/zur Sparkassenfachwirt/-in<br />

(Marktbereich bzw. Marktfolge-<br />

und Betriebsbereich) sowie den<br />

Studiengang zum/zur Sparkassenbe-


Hotelkomplex<br />

Bibliothek<br />

Seminarraum<br />

Seminarteilnehmer<br />

triebswirt/-in. Die Studiengänge bestehen<br />

jeweils aus einem vorgeschalteten,<br />

die Eigeninitiative fördernden Fernstudium<br />

mit Abschlussprüfung und dem<br />

darauf aufbauenden Präsenzstudium<br />

an der Sparkassenakademie. Die Institute<br />

treffen die Entscheidung über die<br />

geeigneten Maßnahmen der Aufstiegsweiterbildung<br />

für ihre Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen auf der Basis einer<br />

fundierten, von der Akademie durchgeführten<br />

eignungsdiagnostischen Analyse,<br />

deren hohe Prognosequalität im Berichtszeitraum<br />

durch eine auf wissenschaftlicher<br />

Basis durchgeführte Evaluation<br />

belegt wurde. So ist es möglich,<br />

die Potenziale der Probanden und Probandinnen<br />

mittels einer Stärken- und<br />

Schwächenbetrachtung in den wichtigsten<br />

Anforderungsdimensionen mit den<br />

Profilen der Arbeitsplätze in den Mitgliedsparkassen<br />

optimal abzugleichen.<br />

Im Berichtszeitraum nahmen 316<br />

Mitarbeiter/-innen an der »Potenzialanalyse<br />

II« (nach Abschluss Bankkaufmann/-frau)<br />

und 117 Mitarbeiter/-innen<br />

an der »Potenzialanalyse III« (Führung<br />

und komplexe Beratung) teil.<br />

Studiengänge zum/zur<br />

Sparkassenfachwirt/-in<br />

Zum Abschluss »Sparkassenfachwirt«<br />

führen in der Sparkassenakademie zwei<br />

unterschiedliche Studiengänge.<br />

Für kompetente Beratungen im Mengengeschäft<br />

des Marktbereichs quali<br />

fiziert der Kundenberaterlehrgang mit<br />

einem intensiven Verkaufs- und Beratungstraining<br />

als didaktischem Zentrum.<br />

Das zunehmend in der Beratungspraxis<br />

erforderliche vernetzte Denken<br />

schulen fächerübergreifende Fallstudien.<br />

Im Berichtszeitraum bestanden 198<br />

Teilnehmer/-innen in 10 Studiengängen<br />

die Abschlussprüfung.<br />

Die zweite Variante des Studiengangs<br />

zum/zur Sparkassenfachwirt/-in<br />

Sparkassenakademie Schloss Waldthausen<br />

zielt auf den Marktfolge- und Betriebsbereich.<br />

In zwei Studiengangtypen –<br />

zentral und dezentral – qualifizierten<br />

sich 52 Absolventen.<br />

Studiengang zum/zur<br />

Sparkassenbetriebswirt/-in<br />

Der Studiengang zum/zur Sparkassenbetriebswirt/-in<br />

bereitet die Teilnehmer/-innen<br />

vor allem auf die Übernahme<br />

von Führungspositionen im mittleren<br />

Management der Institute sowie<br />

anspruchsvolle Aufgaben im Stabsbereich<br />

und das Bewältigen von komplexen<br />

Beratungsaufgaben im Individualbzw.<br />

Firmenkundengeschäft vor. Die mit<br />

der flächendeckenden Umsetzung der<br />

»Vertriebskonzeption 2010« verbundene<br />

Veränderung der Anforderungsprofile<br />

im Marktbereich hat den Stellenwert<br />

des Studiengangs in den Sparkassen<br />

allerdings verändert. Im Berichtszeitraum<br />

haben 104 Absolventinnen und<br />

Absolventen in 5 Studiengängen die Abschlussprüfung<br />

bestanden.<br />

Neustrukturierung der<br />

Aufstiegsweiterbildung<br />

Die Sparkassenakademie hat über einen<br />

längeren Zeitraum den Strukturveränderungen<br />

im Markt, bei den Mitgliedinstituten<br />

und den Wettbewerbern sowie<br />

den Veränderungen der rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen durch permanente,<br />

inhaltlich ausgerichtete Aktualisierungen<br />

und Modifikationen in den Lehrund<br />

Studiengängen Rechnung getragen.<br />

Diese Vorgehensweise reicht nach<br />

Einschätzung der Akademie nicht mehr<br />

aus. Aufgrund der immer schnelleren<br />

Veränderungsprozesse innerhalb und<br />

außerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

hat die Akademie unter Einbeziehung<br />

von Personalverantwortlichen der<br />

Mitgliedinstitute die gesamte Struktur<br />

der regionalen Aufstiegsweiterbildung<br />

75


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

vollständig überarbeitet und reformiert.<br />

Die neue Struktur ist durch Flexibilisierung,<br />

Differenzierung und Individualisierung<br />

der Personalentwicklungswege<br />

gekennzeichnet. Dies wird im Studiengang<br />

zum/zur Sparkassenfachwirt/-in<br />

durch drei Studienmodule erreicht. Vor<br />

dem ersten und zwischen den Modulen<br />

erhalten die Lernenden an der individuellen<br />

Praxis orientierte Arbeitsaufträge.<br />

Bei der Lösung dieser Aufträge werden<br />

sie von Lernpaten in der Sparkasse begleitet.<br />

Diese Vorgehensweise unterstützt<br />

den Transfer vom Lernfeld Sparkassenakademie<br />

in das Funktionsfeld<br />

Sparkasse.<br />

Der Studiengang zum/zur Sparkassenbetriebswirt/-in<br />

wird zukünftig nicht<br />

mehr als geschlossener Lernblock angeboten,<br />

sondern in unterschiedlichen<br />

Varianten. Der Präsenzstudiengang<br />

unterteilt sich in ein Basismodul und<br />

ein Aufbaumodul, das mit der Prüfung<br />

zum/zur Bankfachwirt/-in S endet. Alternativ<br />

wird auf diesen Abschluss mit einem<br />

tutorialunterstützten Eigenstudium<br />

vorbereitet. Aufbauend auf den/die<br />

Bankfachwirt/-in S führen an den veränderten<br />

Vertriebsstrukturen in den Mitgliedsparkassen<br />

orientierte Fachmodule<br />

zum Abschluss Sparkassenbetriebswirt/-in.<br />

Zielgruppenorientierte<br />

Anpassungsweiterbildung<br />

Auf der Basis einer systematischen Bedarfsanalyse<br />

bot die Sparkassenakademie<br />

den Mitgliedsparkassen ein strikt<br />

aufgabenorientiertes praxisnahes Programm<br />

in der Anpassungsweiterbildung<br />

an. In 473 Seminaren, Fachseminaren,<br />

Spezialseminaren, Fachtagungen und<br />

Workshops nutzten 7.459 Teilnehmer/<br />

-innen diese Angebote. Bemerkenswert<br />

war der verstärkte Trend zu Inhouse-<br />

Veranstaltungen. So wurden zusätzlich<br />

in <strong>2002</strong> in 23 Veranstaltungen 276 Teil-<br />

76<br />

nehmer/-innen und in <strong>2003</strong> 504 Teilnehmer/-innen<br />

geschult, um dem spezifischen<br />

Bedarf einzelner Institute vor<br />

Ort maßgeschneidert zu entsprechen.<br />

Erster Einsatz der<br />

Internet-Lernplattform s-win<br />

bei der Sparkassenakademie<br />

Der im Berichtszeitraum erfolgten Einführung<br />

des Wertpapierabrechnungsprogramms<br />

der LBBW bei den rheinland-pfälzischen<br />

Sparkassen und der<br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mussten<br />

umfangreiche Schulungsmaßnahmen<br />

für verschiedene Zielgruppen vorangestellt<br />

werden. Schon im frühen Planungsstadium<br />

wurde festgestellt, dass<br />

zwar eine große Zahl Beschäftigter mit<br />

Kundenkontakten Grundkenntnisse des<br />

Programms und seiner Funktionen benötigen<br />

würde, aber keine ausreichenden<br />

Kapazitäten für Präsenzschulungen<br />

zur Verfügung stehen werden.<br />

Für diese Mitarbeiter/-innen wurde<br />

ein computergestütztes Lernprogramm<br />

entwickelt, das zur Absicherung der<br />

technischen Verfügbarkeit parallel auf<br />

CD-ROM und als internetfähige Version<br />

zum Einsatz kam. Der Internet-Zugang<br />

erfolgte dabei erstmals über das beim<br />

»s-win-Institut für Lernmedien und<br />

Wissensmanagement« neu eingerichtete<br />

s-win-Unterportal der Sparkassenakademie.<br />

Nachdem bei den Mitgliedinstituten<br />

einzelne (sicherheits-)technische<br />

Hürden genommen waren, haben<br />

insgesamt 1.691 bei der Sparkassenakademie<br />

angemeldete Teilnehmer/-innen<br />

das Lernprogramm absolviert.<br />

Auch im Jahr 2004 stehen das Lernprogramm<br />

und der dazugehörende Abschlusstest<br />

weiter zur Verfügung und<br />

werden für Nachschulungen genutzt.<br />

Start der OSPlus-Schulungen für die<br />

Sparkassen der Serie 2<br />

Nach intensiver organisatorischer und<br />

technischer Vorarbeit in enger Abstimmung<br />

mit der Sparkassen-Informatik<br />

GmbH & Co. KG und der Rheinischen<br />

Sparkassenakademie, Düsseldorf, hat<br />

die Sparkassenakademie Schloß Waldthausen<br />

im November <strong>2003</strong> zwei zusätzliche<br />

IT-Schulungsräume in Betrieb<br />

genommen und am 10. Dezember <strong>2003</strong><br />

für die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

der Serie 2 die Schulungen aufgenommen.<br />

Die Kooperation mit der Rheinischen<br />

Sparkassenakademie führt zu<br />

Kosteneinsparungen infolge von Synergieeffekten<br />

durch die gemeinsame Nutzung<br />

einer OSP-Mustersparkasse in<br />

Düsseldorf mit der Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen als Großfiliale<br />

und die gemeinsame Nutzung der an<br />

beiden Standorten vorhandenen Kapazitäten<br />

an IT-Schulungsplätzen.


Vertragsunterzeichnung der Kooperation mit der<br />

Fachhochschule Kaiserslautern<br />

v.l.n.r.: Hans Otto Streuber, Präsident des Sparkassen-<br />

und Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und<br />

Prof. Dr. Uli Schell, Präsident der Fachhochschule<br />

Kaiserslautern<br />

v.l.n.r.: Hans Otto Streuber, Präsident des<br />

Sparkassen- und Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>;<br />

Prof. Dr. Gunter Kürble, Fachhochschule Kaiserslautern;<br />

Prof. Dr. Uli Schell, Präsident der<br />

Fachhochschule Kaiserslautern; Dr. Friedrich Karl<br />

Peege, Leiter der Sparkassenakademie Schloß<br />

Waldthausen; Prof. Dr. Christian Armbruster,<br />

Fachhochschule Kaiserslautern; Rudolf Becker,<br />

Kanzler der Fachhochschule Kaiserslautern;<br />

Dirk Prenzel, stv. Leiter der Sparkassenakademie<br />

Schloß Waldthausen<br />

Personalwirtschaft und<br />

Verhaltenstraining<br />

Personalwirtschaft und Verhaltenstraining<br />

sind wirkungsvolle flankierende<br />

Instrumente zur Realisierung der geschäftspolitischen<br />

Ziele der Mitgliedsparkassen.<br />

Verhaltenstraining findet<br />

sowohl in den Lehr- und Studiengängen<br />

der Aufstiegsweiterbildung integriert<br />

als auch als eigenständiges Seminarangebot<br />

mit zentralen Veranstaltungen<br />

in der Sparkassenakademie und<br />

institutsspezifischen Trainings vor Ort<br />

statt. Schwerpunkt der Inhouse-Veranstaltungen<br />

in den Mitgliedsparkassen<br />

war erneut die Begleitung von Change-<br />

Management-Prozessen aufgrund sich<br />

verändernder Vertriebsstrukturen. Diese<br />

Schulungen beinhalten sowohl Workshops<br />

für Führungskräfte verschiedener<br />

Ebenen als auch Trainings für Mitarbeiter/-innen<br />

in neu geschaffenen Finanzdienstleistungsfilialen.<br />

So wurden<br />

im Berichtszeitraum in 129 Inhouse-<br />

Trainings 1.845 Mitarbeiter/-innen geschult;<br />

zusätzlich nahmen in 50 zentralen<br />

Verkaufs- bzw. Führungstrainings<br />

429 Mitarbeiter/-innen teil.<br />

Erneut nachgefragt wurde von den<br />

Mitgliedsparkassen das eignungsdiagnostische<br />

Instrument des Assessment-<br />

Center, das der Objektivierung der Auswahlentscheidung<br />

bei der Besetzung<br />

von Führungspositionen dient sowie<br />

der Beratung und Schulung zu Fragen<br />

der Leistungsbeurteilung.<br />

Kooperation mit der Hochschule der<br />

sFinanzgruppe<br />

Im Sommer <strong>2003</strong> hat der Deutsche<br />

Sparkassen- und Giroverband die Hochschule<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe –<br />

University of Applied Sciences eröffnet.<br />

Damit bietet sich für Absolventen des<br />

Studiengangs zum/zur Sparkassenbetriebswirt/-in<br />

die Möglichkeit, ihre in der<br />

Sparkassenakademie Schloss Waldthausen<br />

organisationseigenen Aufstiegsweiterbildung<br />

erworbenen Kenntnisse und<br />

Schlüsselqualifikationen auf das Hochschulstudium<br />

anrechnen zu lassen und<br />

dort einen international und staatlich<br />

anerkannten Bachelor- oder Masterabschluss<br />

zu erwerben. Das in 36 Module<br />

gegliederte Studium ist primär internetbasiert.<br />

Dieser Lernweg wird durch Präsenzveranstaltungen<br />

in regionalen Studienzentren<br />

unterstützt und vertieft.<br />

Die Sparkassenakademie Schloß Waldthausen<br />

hat den Status eines regionalen<br />

Studienzentrums erhalten.<br />

Voraussetzung für die Anrechnung<br />

von außerhalb des Hochschulbereichs –<br />

in der Sparkassenakademie – erworbenen<br />

Bildungs- und Prüfungsleistungen<br />

war, dass die Sparkassenakademie ihre<br />

Dozentenstruktur, Curricula und Prüfungsordnungen<br />

der Aufstiegsweiterbildung<br />

der Begutachtung durch die im<br />

Hochschulbereich renommierte Akkreditierungsagentur<br />

FIBAA unterziehen<br />

ließ. Die Gutachter der FIBAA bescheinigten<br />

der Akademie, dass 11 Module<br />

des Studiengangs zum/ zur Sparkassenbetriebswirt/-in<br />

dem Niveau des<br />

Hochschulstudiums zum »Bachelor of<br />

Finance« entsprechen, sodass Sparkassenbetriebswirte<br />

der Sparkassenakademie<br />

fast ein Drittel als anrechenbare<br />

Vorleistung anerkannt bekommen. Im<br />

November <strong>2003</strong> hat die erste Präsenzveranstaltung<br />

der Hochschule im regionalen<br />

Studienzentrum Schloß Waldthausen<br />

stattgefunden.<br />

Kooperation mit der Fachhochschule<br />

Kaiserslautern<br />

Ergänzend zum internetbasierten Studium<br />

an der Hochschule der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe bietet die Sparkassenakademie<br />

Absolventinnen und Absolventen<br />

des Studiengangs zum/zur Sparkassenbetriebswirt/-in<br />

mit Prädikatsexamen<br />

in Kooperation mit der Fachhochschule<br />

77


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Kaiserslautern, Standort Zweibrücken,<br />

ab Sommersemester 2004 die Möglichkeit,<br />

in einem dualen Präsenzstudiengang<br />

den Abschluss Diplom-Betriebswirt/-in<br />

(FH) zu erreichen. Die notwendigen<br />

Beschlüsse wurden am Ende der<br />

Berichtsperiode von den zuständigen<br />

Gremien der Kooperationspartner gefasst.<br />

Diese bildungspolitische Innovation<br />

erkennt Curriculum und Prüfungen<br />

des Studiengangs zum/zur Sparkassenbetriebswirt/-in<br />

weitestgehend als äquivalent<br />

dem Vordiplom der Fachhochschule<br />

an. Darauf aufbauend führt unter<br />

Würdigung des beruflichen Werdegangs<br />

der Studierenden als Praxissemester<br />

ein dreisemestriges Aufbaustudium<br />

zum Abschluss. Die Fachhochschule<br />

Kaiserslautern wurde als Kooperationspartner<br />

gewählt, weil sie als einzige<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> Finanzdienstleistungen<br />

als grundständigen Studiengang<br />

bereits vom ersten Semester an<br />

anbietet.<br />

Studium generale<br />

Gemäß ihrem Personalentwicklungskonzept<br />

offerierte die Sparkassenakademie<br />

ihren Absolventen erneut ein<br />

vielseitiges Angebot. Attraktive Studienexkursionen<br />

zu kulturellen Einrichtungen,<br />

Betriebserkundungen in Wirtschaftsbetrieben<br />

unterschiedlicher<br />

Branchen sowie Ausstellungen waren<br />

inhaltliche Schwerpunkte.<br />

Traditionsgemäß förderte die Akademie<br />

die Corporate Identity der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

durch ein umfangreiches<br />

Angebot an Sport- und<br />

Freizeitaktivitäten, Hobbykursen sowie<br />

veranstaltungsübergreifenden Kommunikationsangeboten.<br />

78<br />

Ganzheitliches Bildungscontrolling<br />

Aus- und Weiterbildung als Kernfelder<br />

der Personalentwicklung sind für die<br />

Mitgliedinstitute ein wichtiges Instrument,<br />

um Investitionsrisiken zu reduzieren.<br />

Damit erhalten die Schulungsmaßnahmen<br />

der Sparkassenakademie<br />

den Charakter von Komplementärinvestitionen<br />

in Humankapital. Um die<br />

Transparenz ihrer Tätigkeit zu steigern,<br />

evaluiert die Akademie ihre Aufgabenfelder<br />

pädagogisch und betriebswirtschaftlich.<br />

So erhält sie nützliche Hinweise<br />

auf fachliche und pädagogische<br />

Kompetenzen von Dozenten/Dozentinnen<br />

und Trainern/Trainerinnen sowie<br />

die Effizienz ihrer Bildungsarbeit.


Sparkassenakademie Schloss Waldthausen<br />

79


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Gesellschaften des Sparkassen- und<br />

Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

sSG – Die Sparkassen-Service-<br />

Gesellschaft <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mbH<br />

Das Geschäftsfeld Erschließung von<br />

Wohnbau- und Gewerbeflächen<br />

Erfreulicherweise hat sich die im Berichtszeitraum<br />

insgesamt schwierige<br />

gesamtwirtschaftliche Lage nicht zum<br />

Nachteil der privaten Erschließung von<br />

Wohn- und Gewerbegebieten ausgewirkt.<br />

Vor allem die im Jahr <strong>2002</strong> angekündigte<br />

und im Jahr <strong>2003</strong> letztlich<br />

vollzogene Kürzung der Eigenheimzulage<br />

hat zu einer starken Nachfrage<br />

nach Baulandgrundstücken geführt.<br />

Ende <strong>2003</strong> erhöhte sich die Anzahl der<br />

Projekte mit Erschließungsvertrag auf<br />

43. Mit 17 Sparkassen, gegenüber 14<br />

Sparkassen in den Jahren 2000/2001,<br />

besteht eine Zusammenarbeit in konkreten<br />

Projekten. Mit 7 weiteren Sparkassen<br />

wird im Rahmen der Akquise zusammengearbeitet.<br />

Besonders erfolgreich<br />

arbeitet die SSG in Regionen, in<br />

denen das Erschließungsgebiet nahe<br />

an einem Mittel- oder Oberzentrum mit<br />

wesentlich höheren Baulandpreisen<br />

liegt. Bei den Erschließungsprojekten in<br />

Echternacherbrück, Altenbamberg und<br />

Rosenkopf waren bereits bei Abschluss<br />

der Erschließungsmaßnahme mehr als<br />

90% der Baugrundstücke verkauft. Das<br />

Konzept, preisgünstiges Bauland mit<br />

überschaubaren Grundstücksgrößen<br />

anzubieten kommt an. Im Rahmen einer<br />

Kundenbefragung bei Eigentümern von<br />

Grundstücken, welche die SSG erschlossen<br />

hat, wurde die SSG und Ihr Konzept<br />

fast durchgängig positiv oder sehr positiv<br />

beurteilt.<br />

Neue Märkte und neue Tätigkeitsfelder<br />

der SSG<br />

Erstmals hat die SSG im Berichtszeitraum<br />

Standortanalysen und baugebietsbezogene<br />

Machbarkeitsstudien für<br />

Städte und Gemeinden angeboten und<br />

erstellt. Der Stadt Bendorf wurde eine<br />

umfangreiche Analyse zur Umsetzbar-<br />

80<br />

keit eines bereits seit längerer Zeit in<br />

der Planung befindlichen Baugebietes<br />

vorgelegt.<br />

Im Rahmen ihrer Mitgliedschaft im<br />

Bauforum <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, in dem sich<br />

das Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, die Landesbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, die Berufs- und<br />

Fachverbände, die Kommunalen Spitzenverbände,<br />

die Wohnungs- und Versicherungswirtschaft<br />

sowie die Hochschulen<br />

des Landes zu einer Austauschplattform<br />

zusammengeschlossen haben,<br />

wurde die SSG mit der regionalen<br />

Wohnungsmarktbeobachtung (ReWoB)<br />

für das gesamte Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

beauftragt. In einem Pilotprojekt wird<br />

die SSG Standortprofile erstellen und<br />

ein EDV-gestütztes Geoinformationssystem<br />

entwickeln.<br />

Ausblick für das Geschäftsfeld der<br />

Erschließung<br />

Die Entwicklung auf den Wohnungsmärkten<br />

wird nach Meinung der Experten<br />

mittelfristig positiver ausfallen als<br />

es die aktuelle Wirtschaftsschwäche<br />

vermuten ließ. So geht die Geschäftsführerin<br />

von empirica, Dr. Marie-Therese<br />

Krings-Heckemeier, davon aus, dass<br />

trotz Alterung der Bevölkerung und Verringerung<br />

der Bevölkerungszahl weiterhin<br />

ein Neubaubedarf an Wohngebäuden<br />

besteht, da die Zahl der Haushalte<br />

in den alten Bundesländern bis 2020<br />

weiter zunehmen wird. Die Alterung<br />

lässt jedoch nicht nur die Zahl der Haushalte,<br />

sondern auch den Wohnflächenkonsum<br />

pro Haushalt steigen.<br />

Bei empirica rechnet man mit einer<br />

Zunahme der Pro-Kopf-Wohnfläche um<br />

8 bis 10 qm in den nächsten 20 Jahren.<br />

Andere Experten gehen sogar erst ab<br />

2030 von einem Rückgang der Flächennachfrage<br />

aus. Ein vorübergehender<br />

Rückgang der Neubautätigkeit sollte<br />

vor diesem Hintergrund nicht überbewertet<br />

werden. Bestätigt wird diese Ein-<br />

schätzung durch die vom Bundesamt<br />

für Bauwesen und Raumordnung (BBR)<br />

erstellte »Wohnungsprognose 2015«.<br />

Sie kommt zu dem Ergebnis, dass sich<br />

die Wohnungsfertigstellung in neuen<br />

Gebäuden in den alten Bundesländern<br />

bis 2010 stabil bei ca. 290.000 Einheiten<br />

pro Jahr halten wird und erst im darauf<br />

folgenden Fünfjahreszeitraum ein Rückgang<br />

auf gut 250.000 Einheiten pro Jahr<br />

einstellen wird. Der Trend zum Eigenheim<br />

bleibt ungebrochen.<br />

Für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> liegt die berechnete<br />

Fertigstellungsquote je 1.000 Einwohner<br />

leicht über dem westdeutschen<br />

Durchschnittsbedarf. Innerhalb des Landes<br />

bestehen jedoch große regionale<br />

Unterschiede. Die Aufgliederung des<br />

BBR nach Raumordnungsregionen geht<br />

von einem besonders großen Neubaubedarf<br />

in der Region Mittelrhein-<br />

Westerwald aus, wohingegen etwa für<br />

die Region Trier die geringsten Werte<br />

ermittelt wurden. Diese relativ großen<br />

räumlichen Bezugseinheiten berücksichtigen<br />

jedoch die kleinräumigen Besonderheiten<br />

und Entwicklungen nicht.<br />

Hier kann nur eine tiefergehende Betrachtung<br />

der regionalen Wohnungsmärkte<br />

geeignete Resultate liefern, wie<br />

sie die SSG im Rahmen des Projektes<br />

»ReWoB« in Zukunft durchführen wird.


Das Geschäftsfeld<br />

des Service-Centers (Call-Center)<br />

Die SSG unterstützt mit ihrem zweiten<br />

Geschäftsfeld, dem Call Center, die<br />

rheinland-pfälzischen Sparkassen bei<br />

der Wahrnehmung ihrer Aufgaben,<br />

insbesondere bei der Erbringung von<br />

Marketing- und Vertriebsdienstleistungen<br />

(Gründungsaufgabe). Bisher bestand<br />

das Kernangebot aus den Produkten<br />

sdirekt, sdirekt Depot und<br />

Direktmarketing. Da im Direktvertrieb<br />

die Kundennachfrage sich nur sehr verhalten<br />

entwickelt hat, erteilte der Aufsichtsrat<br />

der SSG im Herbst <strong>2002</strong> der<br />

Geschäftsführung den Auftrag, eine<br />

Neupositionierung des Call Centers vorzunehmen.<br />

Dies erfolgte in den Punkten<br />

• Produktangebot<br />

• Preisgestaltung und<br />

• Marketing<br />

Die Neupositionierung wurde im Sommer<br />

<strong>2003</strong> konzeptionell abgeschlossen.<br />

Im Produktbereich wurde das bestehende<br />

Angebot um das Produkt sTelefon<br />

und das Kampagnenmanagement erweitert.<br />

sTelefon steht für die Übernahme<br />

der Telefonzentralen der Sparkassen<br />

und der eingehenden Telefonate im Filialbereich,<br />

insbesondere bei FD-Filialen.<br />

Die Übernahme der Kundenanrufe kann<br />

ganz oder teilweise nach den individuellen<br />

Wünschen der teilnehmenden<br />

Sparkassen erfolgen.<br />

Beim Kampagnenmanagement – das<br />

Produkt ist ausgerichtet am gleichnamigen<br />

DSGV-Projekt – steht die Vermittlung<br />

von Beratungsterminen für Kundenberater<br />

von Sparkassen mit Sparkaskassenkunden<br />

zu ausgewählten Anlässen<br />

im Mittelpunkt. Auch werden in geringem<br />

Umfang Produkte angeboten<br />

und verkauft (z. B. Kreditkarten).<br />

Das neue Preismodell des Call Centers<br />

ist ein erster Schritt in die verursachungsgerechte<br />

Bepreisung. Im Modell<br />

ist eine sogenannte Grundpauschale<br />

Gesellschaften des Sparkassen- und Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>: sSG<br />

vorgesehen, die eine bestimmte Anzahl<br />

von Guthabencalls beinhaltet. Anrufe<br />

die darüber hinausgehen werden nach<br />

einer gestaffelten Preisliste pro Call abgerechnet.<br />

Das neue Preismodell wird<br />

seit Januar 2004 angewendet.<br />

Kommuniziert wird dieses neue Preismodell<br />

durch ein offensives Marketingkonzept,<br />

das eine aktive Ansprache der<br />

Sparkassen vorsieht.<br />

Das Produkt sTelefon, also die Übernahme<br />

der Telefonzentrale der Sparkasse<br />

bzw. die Übernahme der eingehenden<br />

Kundenanrufe bei Filialen, hat sich<br />

im Jahr <strong>2003</strong> sehr positiv entwickelt. Es<br />

wird derzeit von mehr als der Hälfte der<br />

teilnehmenden Sparkassen genutzt.<br />

Das Call-Volumen konnte bei den eingehenden<br />

Anrufen im Jahr <strong>2003</strong> auf<br />

234.000 Anrufe gegenüber 101.000<br />

Anrufe im Jahr <strong>2002</strong> gesteigert werden.<br />

Zum Jahresende <strong>2003</strong> waren 24 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter – dies ist<br />

die Summe der Voll- und Teilzeitkräfte,<br />

hochgerechnet auf Vollzeitkräften – im<br />

Call Center beschäftigt.<br />

Für das Jahr 2004 erwartet die Geschäftsführung<br />

eine weitere Steigerung<br />

des Call-Volumens und somit einen<br />

positiven Verlauf des Geschäftsfeldes<br />

Call Center.<br />

81


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

sInnovations-Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mbH<br />

Die Sparkassen-Innovations-Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

mbH (SIFG) wurde im Juni<br />

1997 gegründet und verfügt heute<br />

über ein Stammkapital in Höhe von<br />

7,5 Mio. Euro. Gesellschafter sind der<br />

Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

mit einem Anteil von 60%<br />

sowie die Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

und die Investitions- und Strukturbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (ISB) GmbH mit einem<br />

Anteil von jeweils 20%. Die SIFG ist ein<br />

Finanzunternehmen i.S.d. § 1 Abs. 3<br />

Nr. 1 KWG.<br />

Geschäftszweck der Gesellschaft ist<br />

der Erwerb und die Verwaltung von<br />

Beteiligungen auf Zeit an mittelständischen<br />

Unternehmen in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong>, insbesondere zur Förderung<br />

neuer Technologien oder innovativer<br />

Produkte, Verfahren und Dienstleistungen.<br />

Die Beteiligungen der SIFG werden<br />

überwiegend im Zusammenhang<br />

mit größeren Finanzierungskonzepten<br />

bewilligt, in die im Regelfall weitere Beteiligungen<br />

von Tochtergesellschaften<br />

der ISB, privates Beteiligungskapital<br />

sowie öffentliche Finanzierungshilfen<br />

eingebunden sind.<br />

Trotz des schwierigen Marktumfeldes<br />

im Bereich der Eigenkapitalfinanzierung<br />

durch Venture Capital konnte<br />

das Beteiligungsgeschäft der SIFG auch<br />

in den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> weiter<br />

ausgeweitet werden. So wurden im Jahr<br />

<strong>2002</strong> 9 Beteiligungen mit einem Volumen<br />

von 1,6 Mio € und im Jahr <strong>2003</strong><br />

12 Beteiligungen im Gesamtbetrag<br />

von 3,1 Mio € neu bewilligt. Unter den<br />

12 Beteiligungen des Jahres <strong>2003</strong> sind<br />

9 mit einem offenen Anteil versehen.<br />

Das zeigt, dass die erklärte Absicht, verstärkt<br />

offene Beteiligungen einzugehen,<br />

weitgehend umgesetzt werden<br />

konnte. Unter Berücksichtigung der<br />

zwischenzeitlich abgeschriebenen bzw.<br />

stornierten Beteiligungsengagements<br />

wurde seit Gründung der Gesellschaft<br />

82<br />

bis zum 31.12.<strong>2003</strong> ein Beteiligungsvolumen<br />

von knapp 10,5 Mio € vom Beteiligungsausschuss<br />

beschlossen.<br />

Dieses verteilt sich auf 50 stille und 25<br />

offene Beteiligungen mit einem Volumen<br />

von 9,6 Mio € bzw. 0,9 Mio €. Das<br />

heißt, ein Drittel aller Beteiligungen hat<br />

einen offenen Anteil, betragsmäßig fallen<br />

allerdings nur etwa 10% auf offene<br />

Beteiligungen. Die Beteiligungen verteilen<br />

sich auf 38 Beteiligungsunternehmen.<br />

Die Branchen dieser Unternehmen<br />

sind breit gestreut. Vertreten sind<br />

die Bereiche Chemie, Biotechnologie,<br />

Telekommunikation und Internet, Medizin-<br />

und Elektrotechnik, Maschinen und<br />

Fahrzeugbau.<br />

Durch die stetige Ausweitung der Geschäftstätigkeit<br />

konnten die gesamten<br />

Erträge aus Beteiligungen von 8.000<br />

Euro im Jahr 1998 sukzessive auf fast<br />

0,6 Mio. Euro im Jahr <strong>2003</strong> gesteigert<br />

werden. Ein Beleg dafür, dass Erträge<br />

aus Beteiligungen erst mit erheblicher<br />

zeitlicher Verzögerung nach Beschlussfassung<br />

zu verzeichnen sind. Nach dem<br />

Beschluss erfolgt zuerst die vertragliche<br />

Umsetzung und dann die in der<br />

Regel in mehreren Tranchen nach Meilensteinkonzepten<br />

vorzunehmende<br />

Auszahlung. Auch die gewinnunabhängige<br />

Vergütung schlägt somit erst nach<br />

vollständiger Auszahlung der Beteiligung<br />

in voller Höhe zu Buche. Erträge<br />

aus ergebnisabhängigen Vergütungen<br />

treten mit noch stärkerer Zeitverzögerung<br />

auf, da die Beteiligungsunternehmen<br />

– insbesondere in der Forschungsund<br />

Entwicklungsphase – noch keine<br />

Gewinne erwirtschaften. Der Anteil der<br />

gewinnabhängigen Erträge konnte zwar<br />

fast verdoppelt werden, macht aber bis<br />

heute lediglich 8% der gesamten Erträge<br />

aus Beteiligungen aus. Von den insgesamt<br />

75 stillen und offenen Beteiligungen<br />

waren zum Jahresende <strong>2003</strong><br />

57 ganz oder teilweise mit einem Volumen<br />

von 7,0 Mio. Euro valutiert.<br />

Wurden in den letzten Jahren ausgeglichene<br />

Ergebnisse erwirtschaftet, so<br />

schließt das Jahr <strong>2003</strong> mit einem negativen<br />

Ergebnis von 383 TEuro ab. Bei<br />

einem außerordentlich schwierigen<br />

Marktumfeld und seit fast zwei Jahren<br />

völlig verschlossenen Exitkanälen ist<br />

die Entwicklung der SIFG mit steigenden<br />

Erträgen und positivem Cash-flow<br />

jedoch nicht negativ zu beurteilen.<br />

Der im Vorjahresvergleich doppelt so<br />

hohe Wertberichtigungsbedarf des<br />

Jahres <strong>2003</strong> ist im wesentlichen auf die<br />

schwierige gesamtwirtschaftliche Situation<br />

der letzten Jahre zurückzuführen.<br />

Exits über Unternehmensverkäufe oder<br />

Börsengänge, die letztlich das A und O<br />

im Venture-Capital-Geschäft sind, würden<br />

die Gesamtsituation der SIFG erheblich<br />

verbessern. Voraussetzung dafür<br />

dürfte jedoch eine nachhaltige konjunkturelle<br />

Erholung der Wirtschaft insgesamt<br />

sein.<br />

Die künftige Entwicklung der SIFG,<br />

wie des gesamten Venture-Capital-<br />

Marktes, wird von der allgemeine wirtschaftlichen<br />

Entwicklung und damit<br />

der Frage, ob mittelfristig neben festen<br />

und erfolgsabhängigen Vergütungen<br />

auch wieder Exiterlöse aus Börsengängen<br />

oder dem Verkauf von Unternehmensanteilen<br />

erzielt werden können,<br />

abhängen.<br />

Nachdem in den vergangenen Jahren<br />

die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

das Investitionsklima<br />

in Deutschland nachhaltig gestört haben,<br />

keimt bei den Unternehmen die<br />

Hoffnung, dass die Talsohle zwischenzeitlich<br />

durchschritten oder jedenfalls<br />

erreicht ist. Die Entwicklung der verschiedenenKonjunkturprognose-Indices<br />

ist zwar noch uneinheitlich, jedoch<br />

mischen sich zunehmend positivere<br />

Einschätzungen in die verschiedenen<br />

Darstellungen. Auch die Entwicklung<br />

des deutschen Aktienindex in den<br />

letzten Monaten nährt die Hoffnung,


dass mit einer langsamen Erholung gerechnet<br />

werden kann.<br />

Gerade der Bereitstellung von Chancenkapital<br />

wird hierbei – angesichts<br />

der restriktiven Kreditvergabepraxis<br />

der Kreditwirtschaft sowie der Forderung<br />

nach einer Verstärkung der Eigenkapitalausstattung<br />

der Unternehmen<br />

im Zusammenhang mit der Diskussion<br />

um die Auswirkungen von Basel II –<br />

eine wachsende Bedeutung zukommen<br />

und als Finanzierungsinstrument<br />

für die weitere Stärkung des Technologiestandortes<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> auch<br />

künftig unerlässlich sein. Diese Überlegungen<br />

haben auch den Aufsichtsrat<br />

der SIFG veranlaßt, den Gesellschaftern<br />

eine weitere Kapitalerhöhung für die<br />

SIFG zu empfehlen.<br />

Gesellschaften des Sparkassen- und Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>: sIFG<br />

Ansprechpartner/innen:<br />

Angelika Adamzik-Brüderle<br />

Geschäftsführerin<br />

Tel.: 06131/145-336<br />

Fax: 06131/145-100<br />

Dr. Hans-Ulrich Link<br />

Geschäftsführer<br />

Tel.: 06131/985-300<br />

Fax: 06131/985-399<br />

Brigitte Herrmann<br />

Prokuristin<br />

Tel.: 06131/985-345<br />

Fax: 06131/985-399<br />

Gesellschafter sind:<br />

Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Im Wald 1<br />

55257 Budenheim<br />

Tel.: 06131/145-0<br />

Fax: 06131/145-100<br />

E-Mail: info@sgvrp.de<br />

http://www.sgvrp.de<br />

Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Große Bleiche 54 – 56<br />

55098 Mainz<br />

Tel.: 06131/13-01<br />

Fax: 06131/13-2724<br />

E-Mail: lrp@LRP.de<br />

http://www.lrp.de<br />

Investitions- und Strukturbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (ISB) GmbH<br />

(Geschäftsbesorgung)<br />

Holzhofstraße 4<br />

D-55116 Mainz<br />

Tel.: 06131/985-0<br />

Fax: 06131/985-2 90<br />

E-Mail: isb-marketing@isb.rlp.de<br />

Internet: http://www.isb.rlp.de<br />

83


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Schlichtungsstelle<br />

Bewertung der<br />

Schlichtungsstatistik<br />

Fallzahlen<br />

Im Berichtszeitraum ist die Schlichtungsstelle<br />

der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />

mit 195 neuen Eingaben befasst<br />

worden; 80 davon im Jahr <strong>2002</strong> und<br />

115 Fälle im Jahr <strong>2003</strong>.<br />

Diese Zahlen machen nicht nur deutlich,<br />

dass die Sparkassenschlichtung in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> von <strong>2002</strong> auf <strong>2003</strong> eine<br />

um rund 44% gewachsene Inanspruchnahme<br />

zu verzeichnen hat; im Vergleich<br />

zu den Vorjahren – mit 38 neuen Fällen<br />

(2000) und 66 Fällen (2001) – ist eine<br />

kontinuierliche Steigerung der Akzeptanz<br />

der Schlichtung von 4,6 Fällen im<br />

Monatsdurchschnitt für die Jahre von<br />

1996 bis 2001 auf rund 10 neue Fälle<br />

pro Monat für das Jahr <strong>2003</strong> festzustellen.<br />

Art und Weise der Inanspruchnahme<br />

der Schlichtung<br />

Die 1995 vom Sparkassen- und Giroverband<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> für das Verfahren<br />

verbindlich verabschiedete Schlichtungsordnung,<br />

die eine externe und unabhängige<br />

Konfliktbehandlung vorsieht,<br />

hat sich bis heute bewährt. Bewährt hat<br />

sich auch das im deutschen Sparkassenwesen<br />

eingeführte Prinzip, wonach alle<br />

Streitfälle unabhängig vom Streitwert<br />

und sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden<br />

der Schlichtung zugänglich<br />

sind. Dies erleichtert sowohl der<br />

einzelnen Sparkasse, als auch dem beschwerdeführenden<br />

Kunden die Akzeptanz<br />

des angebotenen Beilegungsverfahrens,<br />

da sie sich nicht einem Schiedsspruch<br />

unterwerfen müssen. Stattdessen<br />

erhalten sie, sofern möglich, einen<br />

Schlichtungsvorschlag, über den beide<br />

Parteien in freier Entscheidung befinden<br />

können.<br />

84<br />

Die Eingaben kamen aus allen Teilen<br />

des Landes, in der Mehrzahl von Privatkunden,<br />

aber auch von Firmenkunden.<br />

Eine signifikante Häufung der Inanspruchnahme<br />

auf bestimmte Institute<br />

ist nicht wahrnehmbar.<br />

Obwohl die Schlichtungsordnung<br />

ausdrücklich vorsieht, dass die Schlichtungsstelle<br />

sowohl von Kunden als<br />

auch von Sparkassen angerufen werden<br />

kann, haben fast ausschließlich Kunden<br />

die Schlichtung in Anspruch genommen.<br />

Die meisten Eingaben erreichten<br />

die Schlichtungsstelle über den Sparkassen-<br />

und Giroverband, der eingehenhende<br />

Anfragen automatisch an die<br />

Schlichtungsstelle weiterleitet. Ebenso<br />

wurden Eingaben über den Bürgerbeauftragten<br />

des Landes an die Schlichtungsstelle<br />

weitergetragen.<br />

Beschwerdegegenstände<br />

Die Schlichtung ist mit sehr unterschiedschiedlicher<br />

Begründung und mit verschiedenen<br />

Zielen in Anspruch genommen<br />

worden. Nach den Hauptpunkten<br />

der Beschwerden stellt sich die Arbeit<br />

der Schlichtungsstelle wie folgt dar:<br />

Besondere Schwerpunkte der Schlichtertätigkeit<br />

haben sich in den Berichtsjahren<br />

um die Fragen entwickelt, die sich<br />

mit den Stichworten:<br />

• Kreditschwierigkeit<br />

• Lastschriftgebühren<br />

• Depotübertragungsentgelt<br />

• Wertverlust bei Aktiengeschäften<br />

und – ganz besonders – mit<br />

der Forderung eines<br />

• Girokontos auf Guthabenbasis<br />

bezeichnen lassen.<br />

Verfahren und Ergebnis<br />

Mit wenigen Ausnahmen werden die<br />

Beschwerden im schriftlichen Verfahren<br />

behandelt und innerhalb von durchschnittlich<br />

etwa 3 bis 6 Wochen abgeschlossen.<br />

Nach Eingang einer Beschwerde wird<br />

unverzüglich die betroffene Sparkasse<br />

um Äußerung zu der Eingabe gebeten.<br />

Im Besitz der Äußerung kann im Regelfall<br />

ein Schlichtungsvorschlag unterbreitet<br />

werden, der in den meisten Fällen<br />

angenommen wird. Die Erfahrung lehrt<br />

allerdings, dass die gemeinsame münd-<br />

Gegenstand der Eingabe Anteil an der Gesamtzahl in %<br />

Meinungsverschiedenheiten bei der<br />

Abwicklung von Krediten<br />

Eingaben im Zusammenhang mit<br />

Wertpapiergeschäften<br />

27,7<br />

Rechtsfragen 27,7<br />

Beschwerden gegen Gebühren und Entgelte 11,3<br />

Sonstiges<br />

(Bürgschaftsangelegenheiten, Überweisungen - v. a. im<br />

Lastschriftverfahren -, Wertstellungsfragen,<br />

allgemeine Hilfe)<br />

17,4<br />

16,4


liche Erörterung mit Kunde und Sparkasse<br />

unersetzliche Vorteile bietet. Das<br />

Gespräch mit den Beteiligten macht oft<br />

erst den Sachverhalt und die Interessenkonstellation<br />

deutlich und ermöglicht<br />

damit einen sachgerechten konstruktiven<br />

Ausweg aus dem Konflikt. Außerdem<br />

bietet das Gespräch wesentlich<br />

bessere Voraussetzungen dafür, Verständnis<br />

zu wecken, verloren gegangenes<br />

Vertrauen wieder aufzubauen und<br />

damit eine notleidend gewordene Kundenbeziehung<br />

zu heilen. In jedem Fall<br />

geschieht die Schlichtung bei aller strikt<br />

gewahrten Unabhängigkeit des Schlichters<br />

im Benehmen mit der betroffenen<br />

Sparkasse.<br />

Unverändert gegenüber den Vorjahren<br />

ist in einem Drittel aller Fälle ein<br />

Ergebnis zugunsten des Beschwerdeführers<br />

erzielt worden, während etwa in<br />

2 von 3 Fällen die Sparkasse in ihrer<br />

Position bestätig worden ist.<br />

Es sollte aber nicht unberücksichtigt<br />

bleiben, dass unabhängig von dem unmittelbaren<br />

Ergebnis eines Schlichtungsverfahrens<br />

auch die Klärung einer<br />

Meinungsverschiedenheit, vor allem der<br />

Rechtslage, einen Vorteil zumeist im Interesse<br />

beider Seiten bietet. Demgemäß<br />

kann man davon ausgehen, dass auch<br />

in den Fällen, in denen die Schlichtung<br />

das Begehren des Kunden vordergründig<br />

nicht bestätigt, durch Klärung des<br />

Sachverhalts und der Rechtslage sowie<br />

der wechselseitigen Interessen sehr<br />

häufig ein Gewinn an Einsicht und damit<br />

eine bessere Einschätzung der Situation<br />

für die Zukunft erzielt wird.<br />

Schlichtungsstelle<br />

85


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

86


Statistische Daten<br />

Statistische Daten<br />

87


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Gesamtstatus<br />

der Sparkassen in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Aktiva<br />

01. Kassenbestand<br />

02. Guthaben bei Zentralnotenbanken<br />

03. Schatzwechsel, unverzinsliche<br />

Schatzanweisungen u.ä.<br />

04. Wechsel, refinanzierbar<br />

05. Forderungen an Banken (MFIs)<br />

06. Forderungen an Nichtbanken<br />

(Nicht-MFIs)<br />

07. Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

08. Aktien und andere nicht<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

09. Beteiligungen<br />

10. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

11. Treuhandvermögen<br />

12. Ausgleichsforderungen gegen die<br />

öffentliche Hand<br />

13. Sachanlagen<br />

14. Sonstige Aktiva<br />

15. Bilanzsumme<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

88<br />

Dezember <strong>2003</strong><br />

Mio. e<br />

377,1<br />

769,4<br />

0,0<br />

56,7<br />

3.828,1<br />

32.727,7<br />

9.018,7<br />

2.541,2<br />

696,3<br />

45,7<br />

19,2<br />

0,0<br />

622,4<br />

256,3<br />

50.958,8<br />

% Mio. e<br />

0,7<br />

1,5<br />

0,0<br />

0,1<br />

7,5<br />

64,2<br />

17,7<br />

5,0<br />

1,4<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,0<br />

1,2<br />

0,5<br />

100,0<br />

Dezember <strong>2002</strong><br />

390,2<br />

859,5<br />

0,0<br />

73,5<br />

3.641,9<br />

31.905,9<br />

9.208,4<br />

2.528,2<br />

689,5<br />

18,5<br />

21,0<br />

0,0<br />

634,6<br />

298,8<br />

50.270,1<br />

%<br />

0,8<br />

1,7<br />

0,0<br />

0,1<br />

7,2<br />

63,5<br />

18,3<br />

5,0<br />

1,4<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

1,3<br />

0,6<br />

100,0


Passiva<br />

01. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Banken (MFIs)<br />

02. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Nichtbanken (Nicht-MFIs)<br />

davon: Spareinlagen<br />

davon: andere Verbindlichkeiten<br />

03. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

darunter:<br />

begebene Schuldverschreibungen<br />

darunter: begebene Geldmarktpapiere<br />

darunter: eigene Akzepte<br />

und Solawechsel im Umlauf<br />

04. Treuhandverbindlichkeiten<br />

05. Wertberichtigungen<br />

06. Rückstellungen<br />

07. Sonderposten mit Rücklagenanteil<br />

08. Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

09. Genussrechtskapital<br />

10. Fonds für allgemeine Bankrisiken<br />

11. Eigenkapital<br />

12. Sonstige Passiva<br />

13. Bilanzsumme<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

Dezember <strong>2003</strong><br />

Mio. e<br />

10.914,9<br />

34.433,1<br />

16.648,0<br />

17.785,0<br />

902,5<br />

888,4<br />

14,1<br />

0,0<br />

19,2<br />

67,3<br />

390,1<br />

1,3<br />

490,8<br />

24,3<br />

10,5<br />

2.347,7<br />

1.357,2<br />

50.958,8<br />

%<br />

21,4<br />

67,6<br />

32,7<br />

34,9<br />

1,8<br />

1,7<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,1<br />

0,8<br />

0,0<br />

1,0<br />

00<br />

0,0<br />

4,6<br />

2,7<br />

100,0<br />

Dezember <strong>2002</strong><br />

Mio. e<br />

10.645,8<br />

33.866,1<br />

16.604,1<br />

17.262,0<br />

1.158,0<br />

1.090,7<br />

67,3<br />

0,0<br />

21,0<br />

55,7<br />

368,3<br />

21,5<br />

538,5<br />

24,9<br />

10,5<br />

2.278,8<br />

1.281,0<br />

50.270,1<br />

Statistische Daten<br />

89<br />

%<br />

21,2<br />

67,4<br />

33,0<br />

34,3<br />

2,3<br />

2,2<br />

0,1<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,1<br />

0,7<br />

0,0<br />

1,1<br />

0,0<br />

0,0<br />

4,5<br />

2,5<br />

100,0


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Die Sparkassen<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

<strong>2003</strong><br />

Sparkassen<br />

Ahrweiler, KSK<br />

Altenkirchen, KSK<br />

Birkenfeld, KSK<br />

Bitburg-Prüm, KSK<br />

Daun, KSK<br />

Donnersberg, SK<br />

Frankenthal, SSK<br />

Germersheim-Kandel, SK<br />

Kaiserslautern, KSK<br />

Kaiserslautern, SSK<br />

Koblenz, SK<br />

Kusel, KSK<br />

Landstuhl, SSK<br />

Differenzen durch Runden der Zahlen<br />

90<br />

Bilanzsumme<br />

Mio. €<br />

1.439,6<br />

1.023,8<br />

1.309,7<br />

1.152,3<br />

757,6<br />

1.131,9<br />

612,3<br />

1.377,0<br />

2.949,7<br />

817,4<br />

3.888,3<br />

1.575,5<br />

350,2<br />

Gesamteinlagen 1)<br />

Mio. €<br />

1) Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken<br />

2) Kredite gegenüber Nichtbanken (Kreditvolumen III)<br />

Kreditvolumen 2)<br />

Mio. €<br />

1.144,3 873,0<br />

753,7 650,3<br />

964,8 644,9<br />

908,5 688,9<br />

527,1 548,2<br />

619,9 713,9<br />

462,4 365,8<br />

984,8 903,0<br />

1.808,0 2.138,0<br />

590,3 659,3<br />

2.493,8 2.577,7<br />

947,6 1.083,4<br />

218,3 271,1<br />

Zweigstellen<br />

Anzahl<br />

Linz am Rhein, SSK<br />

172,3<br />

150,3 99,7<br />

5<br />

Ludwigshafen, KSK 2.046,9<br />

1.261,1 1.260,0<br />

21<br />

Ludwigshafen, SSK 1.778,2<br />

1.279,5 1.164,0<br />

19<br />

Mainz, SK 1.872,5<br />

1.362,6 1.155,0<br />

22<br />

Mayen, KSK 1.486,7<br />

1.011,1 1.000,9<br />

39<br />

Mittelhaardt - Deutsche Weinstraße, SK 2.461,2<br />

1.741,7 1.537,3<br />

41<br />

Mittelmosel - Eifel·Mosel·Hunsrück, SK 2.064,6<br />

1.519,5 1.251,6<br />

41<br />

Neuwied, SK 1.739,4<br />

1.390,0 1.132,4<br />

39<br />

Rhein-Hunsrück, KSK 1.104,7<br />

816,5 701,6<br />

19<br />

Rhein-Nahe, SK 2.779,1<br />

2.078,7 1.858,8<br />

55<br />

Schifferstadt, SSK 321,4<br />

196,4 214,0<br />

2<br />

Speyer, KSSK 1.184,6<br />

628,8 684,4<br />

14<br />

Südliche Weinstraße in Landau, SK 2.755,9<br />

1.653,5 1.594,1<br />

54<br />

Südwestpfalz, SK 1.986,3<br />

1.596,6 826,4<br />

60<br />

Trier, SK 3.223,2<br />

2.333,2 2.032,6<br />

70<br />

Westerwald, KSK 1.413,6<br />

979,9 918,6<br />

53<br />

Worms-Alzey-Ried, SK 2.306,9<br />

1.781,1 1.427,2<br />

41<br />

Nassauische Sparkasse, LSK* 1.876,0<br />

1.600,6 1.829,8<br />

113<br />

Verband insgesamt<br />

50.958,8<br />

35.804,7 32.805,9<br />

59<br />

21<br />

38<br />

27<br />

15<br />

14<br />

7<br />

27<br />

43<br />

18<br />

51<br />

31<br />

9<br />

1.068


Mitarbeiter<br />

Gesamt<br />

525<br />

388<br />

484<br />

351<br />

237<br />

276<br />

178<br />

459<br />

569<br />

274<br />

1.024<br />

389<br />

83<br />

61<br />

312<br />

533<br />

561<br />

469<br />

718<br />

698<br />

576<br />

347<br />

908<br />

78<br />

289<br />

722<br />

656<br />

1130<br />

432<br />

683<br />

337<br />

14.747<br />

davon bank-<br />

spezifisch<br />

davon<br />

Auszubildende<br />

Girokonten 3)<br />

Anzahl<br />

Kreditkonten 3)<br />

Anzahl<br />

417 38 60.090<br />

18.998<br />

330 22 49.376<br />

20.923<br />

402 22 48.271<br />

16.685<br />

277 29 43.830<br />

15.241<br />

196 22 27.435<br />

10.463<br />

231 15 40.234<br />

12.840<br />

163 10 20.072<br />

5.306<br />

386 23 61.756<br />

20.524<br />

504 56 108.976<br />

34.540<br />

249 18 39.147<br />

10.422<br />

885 60 124.224<br />

41.584<br />

331 21 50.282<br />

18.208<br />

68 5 13.401<br />

4.922<br />

57 3 7.411<br />

2.229<br />

273 35 40.577<br />

23.477<br />

490 32 91.497<br />

23.252<br />

487 44 80.672<br />

18.467<br />

402 37 51.497<br />

21.798<br />

599 37 112.382<br />

32.438<br />

579 45 88.915<br />

30.147<br />

483 30 74.214<br />

22.631<br />

291 21 46.643<br />

13.581<br />

795 58 112.892<br />

32.891<br />

73 2 8.159<br />

3.259<br />

253 29 35.332<br />

12.014<br />

656 44 87.962<br />

28.973<br />

557 23 91.848<br />

22.401<br />

980 68 132.521<br />

43.825<br />

378 30 59.395<br />

21.851<br />

596 50 99.561<br />

23.532<br />

306 30 -<br />

-<br />

12.694 959 1.908.572 607.422<br />

3) ohne Nassauische Sparkasse<br />

Statistische Daten<br />

Sparkassen<br />

Ahrweiler, KSK<br />

Altenkirchen, KSK<br />

Birkenfeld, KSK<br />

Bitburg-Prüm, KSK<br />

Daun, KSK<br />

Donnersberg, SK<br />

Frankenthal, SSK<br />

Germersheim-Kandel, SK<br />

Kaiserslautern, KSK<br />

Kaiserslautern, SSK<br />

Koblenz, SK<br />

Kusel, KSK<br />

Landstuhl, SSK<br />

Linz am Rhein, SSK<br />

Ludwigshafen, KSK<br />

Ludwigshafen, SSK<br />

Mainz, SK<br />

Mayen, KSK<br />

Mittelhaardt - Deutsche Weinstraße, SK<br />

Mittelmosel - Eifel·Mosel·Hunsrück, SK<br />

Neuwied, SK<br />

Rhein-Hunsrück, KSK<br />

Rhein-Nahe, SK<br />

Schifferstadt, SSK<br />

Speyer, KSSK<br />

Südliche Weinstraße in Landau, SK<br />

Südwestpfalz, SK<br />

Trier, SK<br />

Westerwald, KSK<br />

Worms-Alzey-Ried, SK<br />

Nassauische Sparkasse, LSK*<br />

Verband insgesamt<br />

*) nur Zweigstellen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

91


<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Im Wald 1<br />

55257 Budenheim<br />

Postfach 38 69<br />

55028 Mainz<br />

Lektorat:<br />

Dr. Manfred Pabst<br />

Gestaltung, Artwork und Produktion:<br />

ART/SIGN · Jean-Claude Wiedl<br />

www.art-sign.de<br />

Fotos:<br />

SV, DSGV, SI, Klaus Benz, Andrea Enderlein,<br />

Deutsche Leasing, DekaBank, Martin Joppich,<br />

Margit Matthews<br />

Lithografie:<br />

Universitätsdruckerei H. Schmidt,<br />

Mainz<br />

Druck und buchbinderische Verarbeitung:<br />

Universitätsdruckerei H. Schmidt,<br />

Mainz<br />

92

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