Verbandsbericht 2002/2003 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
Verbandsbericht 2002/2003 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
Verbandsbericht 2002/2003 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz
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Sparkassenund<br />
Giroverband<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
<strong>Verbandsbericht</strong><br />
<strong>2002</strong>/<strong>2003</strong>
Die Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
1) Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken<br />
2) Kredite gegenüber Nichtbanken (Kreditvolumen III)<br />
3) ohne Genussrechtskapital<br />
4) nur Sparkassenhauptstellen<br />
5) ohne die Zweigstellen der Nassauischen Sparkasse<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Bestände in Mio. €<br />
<strong>2003</strong> <strong>2002</strong><br />
Bilanzsumme 50.958,8 50.270,1<br />
Gesamteinlagen 1) 35.804,7 35.528,2<br />
darunter: Spareinlagen 16.648,0 16.604,1<br />
darunter: Eigenemissionen 4.581,2 5.165,5<br />
Kreditvolumen 2) 32.805,9 32.004,5<br />
Eigenkapital 3) 2.347,7 2.278,8<br />
Anzahl<br />
Bestände in Mio. €<br />
Anzahl<br />
Sparkassen 4) 30 33<br />
Zweigstellen 1.068 1.125<br />
Mitarbeiter 14.747 15.190<br />
darunter: bankspez. Beschäftigte 12.694 12.940<br />
darunter: Auszubildende 959 1.082<br />
Girokonten 5) 1.908.572 1.882.798<br />
Kreditkonten 5) 607.422 602.647<br />
Depotkonten 5) 168.211 180.194<br />
Bankkunden-Karten 5) 2.102.532 2.059.343<br />
Geldausgabeautomaten 5) 1.185 1.171<br />
Kontoauszugsdrucker 5) 1.331 1.539<br />
Kombigeräte 5) 672 374
Sparkassenund<br />
Giroverband<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
1
Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
2
Michael Croissant<br />
Figur wv 1191<br />
1995<br />
Bronze, 59,0 cm<br />
WV: 1191<br />
Michael Croissant<br />
Figur wv 1354<br />
1998<br />
Bronze, 104,5 cm<br />
WV: 1354<br />
Inhalt<br />
Die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen stellen sich ihrer<br />
Verantwortung<br />
Verbandsorganisation<br />
Mitglieder, Rechtsform, Aufgaben<br />
Organe<br />
Ausschüsse<br />
Einrichtungen, Staatsaufsicht<br />
Mitgliedsparkassen<br />
Nachruf<br />
Zur konjunkturellen Lage<br />
Geschäftsentwicklung der<br />
Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
SFinanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Das neue Verwaltungsgebäude<br />
des rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen- und Giroverbandes<br />
Die Ausstellungsreihe in<br />
Schloß Waldthausen<br />
Kulturprogramm<br />
Ausstellungen und Konzerte in den<br />
Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong><br />
Geschäftsstelle<br />
Betriebswirtschaft<br />
Volkswirtschaft, Marketing<br />
und SProjekt-Beratung<br />
Sparkassenberatung<br />
Recht und Steuern<br />
Prüfungsstelle<br />
Sparkassenakademie<br />
Schloß Waldthausen<br />
Gesellschaften des Sparkassenund<br />
Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
SSG - Die Sparkassen-Service-<br />
Gesellschaft <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mbH<br />
SIFG - Die Sparkassen-Innovations-<br />
Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mbH<br />
Schlichtungsstelle<br />
Statistische Daten<br />
Impressum<br />
Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
4<br />
9<br />
10<br />
14<br />
18<br />
20<br />
23<br />
28<br />
30<br />
36<br />
42<br />
44<br />
48<br />
50<br />
52<br />
54<br />
60<br />
66<br />
70<br />
72<br />
74<br />
80<br />
82<br />
84<br />
87<br />
92<br />
3
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
4<br />
Die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen stellen sich ihrer<br />
Verantwortung<br />
Die Jahre <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> waren zum<br />
einen geprägt von andauernd schwierigen<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />
der anhaltenden Diskussion<br />
über notwendige Reformen der sozialen<br />
Sicherungssysteme sowie von externen<br />
Krisen – wie zum Beispiel dem<br />
Irakkrieg – , die die Investitionsbereitschaft<br />
der Wirtschaft und die Konsumneigung<br />
der privaten Haushalte lähmten.<br />
Zum anderen wurde die deutsche<br />
Kreditwirtschaft in eine fundamentale<br />
Diskussion über die Struktur des traditionellen<br />
Drei-Säulen-Modells verwickelt.<br />
Ausgelöst durch den im November<br />
<strong>2003</strong> vom Internationalen Währungsfonds<br />
(IWF) veröffentlichten Bericht<br />
zum Financial Sector Assessment Programm<br />
entfachte sich eine lebhafte<br />
öffentliche Diskussion über notwendige<br />
Strukturveränderungen. Vor allem<br />
der Sektor der Privatbanken zog immer<br />
wieder die Aussagen des IWF für seine<br />
Forderung heran, das in Deutschland<br />
bewährte dreigliedrige System von Privatbanken,<br />
Genossenschaftsbanken<br />
und Sparkassen aufzugeben und eine<br />
Übernahme von Sparkassen durch<br />
andere Kreditinstitute zu ermöglichen.<br />
Die Verbandsgremien verabschiedeten<br />
in diesem Zusammenhang eine Resolution,<br />
die fordert, die herausragende<br />
Stellung und die besondere Verantwortung<br />
der deutschen Sparkassen und<br />
Landesbanken nicht den Kapitalmarktinteressen<br />
der Privatbankkonzerne zu<br />
opfern. Denn kaum ein anderes Land<br />
der Erde bietet seinen Bürgerinnen<br />
und Bürgern ein ähnlich stabiles und<br />
flächendeckendes sowie die hohe<br />
Wettbewerbsintensität und das kostengünstige<br />
Angebot an Finanzdienstleistungen<br />
sicherndes System an.<br />
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen<br />
haben die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen eindrucksvoll bewie-<br />
sen, dass sie zu recht Marktführer im<br />
Kundengeschäft sind. Zum Jahresende<br />
<strong>2003</strong> konnten die 30 Mitgliedsparkassen<br />
und die in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> liegenden<br />
Geschäftsstellen der Nassauischen<br />
Sparkasse ihre zusammengefasste<br />
Bilanzsumme auf fast 51 Mrd. Euro<br />
steigern. Mehr als die Hälfte der rheinland-pfälzischen<br />
Bevölkerung hat ihre<br />
Hauptbankverbindung bei einer Sparkasse,<br />
sei es als Privat- oder Firmenkunde.<br />
Zwei Drittel der rheinland-pfälzischen<br />
Unternehmen haben eine Geschäftsverbindung<br />
zu einer Sparkasse,<br />
41% der Existenzgründungen im Land<br />
werden von den Sparkassen finanziert.<br />
Und mehr als zwei Drittel aller Handwerkskredite<br />
werden von den Instituten<br />
der Sparkassen-Finanzgruppe ausgereicht.<br />
Zahlen, die eindrucksvoll belegen,<br />
dass die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen ein unverzichtbarer Faktor<br />
im Wirtschaftssystem des Landes sind.<br />
Doch, wer stehen bleibt, sich auf<br />
seinen Erfolgen ausruht, der fällt zurück.<br />
Daher steht für die Sparkassen-<br />
Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in den<br />
nächsten Jahren die Stärkung ihrer betriebswirtschaftlichen<br />
Grundlagen im<br />
Mittelpunkt der Geschäftspolitik. Solide<br />
betriebswirtschaftliche Fundamente<br />
sind für die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
die Basis zur Erfüllung ihres<br />
öffentlichen Auftrags. Dies erfordert<br />
Maßnahmen in den Instituten selbst,<br />
aber auch eine stärkere Zusammenarbeit<br />
in der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
zum Nutzen für die Träger, die Kunden,<br />
die Mitarbeiter und letztlich für die<br />
wirtschaftliche Entwicklung der jeweiligen<br />
Geschäftsgebiete. Dazu bedarf es<br />
der konsequenten Fortführung der Abarbeitung<br />
von Projekten in den drei<br />
strategischen Handlungsfeldern<br />
»Ertragspotenziale ausschöpfen«,<br />
»Kosten senken« und »Verbund stärken«.<br />
Der Ausbau des Verbundes ist
ohnehin die wesentliche Grundlage<br />
für die Stärke eines jeden Instituts der<br />
Gruppe. Durch die Spezialisierung und<br />
Zusammenfassung von Volumina muss<br />
die Voraussetzung dafür geschaffen<br />
werden, dass sich die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen stärker auf den Vertrieb<br />
sowie dessen Steuerung konzentrieren<br />
und unabhängig von ihrer eigenen<br />
Größe alle Finanzdienstleistungen<br />
zu marktgerechten Preisen und in guter<br />
Qualität anbieten können.<br />
Hinzu kommt – als vorrangige Aufgabe<br />
des Sparkassen- und Giroverbandes<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in den nächsten<br />
Jahren – die Fortsetzung der Beratung<br />
über die zukünftigen Strukturen der<br />
Sparkassen-Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong>, insbesondere im Hinblick auf die<br />
strategische Ausrichtung der Landesbank<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (LRP).<br />
Zusätzlich zu ihrer gesamtwirtschaftlichen<br />
Verantwortung stehen die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen weiter zu<br />
ihrer gemeinwohlorientierten Aufgabenwahrnehmung.<br />
Sie stellt eine Kernphilosophie<br />
der Sparkassen dar. Die<br />
Gemeinwohlorientierung der rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen manifestiert<br />
sich nicht nur darin, eine strukturpolitisch<br />
ausgeglichene Entwicklung<br />
der Regionen sicherzustellen und die<br />
umfassende Versorgung aller Bevölkerungskreise<br />
– speziell der mittelständischen<br />
Wirtschaft – mit Krediten und<br />
sonstigen Finanzdienstleistungen zu<br />
gewährleisten. Sie spiegelt sich auch in<br />
der Übernahme von Verantwortung für<br />
das gesellschaftliche Leben in den Regionen<br />
wider.<br />
Mit einem Engagement in Höhe von<br />
14 Millionen Euro in allen Bereichen<br />
des öffentlichen Lebens leisten die<br />
rheinland-pfälzischen Sparkassen bereits<br />
nennenswerte Beiträge für ihr gesellschaftliches<br />
Umfeld. Hinzu kommt<br />
die Förderung durch 41 Stiftungen, die<br />
von den Sparkassen in den letzten Jahren<br />
gegründet worden sind. Mit einem<br />
Stiftungskapital von über 35 Millionen<br />
Euro setzen sich die Sparkassen nachhaltig<br />
für die Entwicklung ihrer Regionen<br />
ein. Jährlich fließen über 2 Millionen<br />
Euro in Projekte aus den Bereichen<br />
Kunst, Kultur, Sport, Umwelt, Wissenschaft<br />
oder Soziales. Im Bereich der<br />
Schuldnerberatung engagieren sich die<br />
rheinland-pfälzischen Sparkassen seit<br />
1993 im Rahmen ihres gesetzlichen<br />
Auftrags finanziell. Jährlich fließen über<br />
1 Million Euro an die Schuldnerberatungsstellen<br />
des Landes, die Hilfestellung<br />
bei Überschuldungsproblemen<br />
anbieten. Die Sparkassen leisten so als<br />
einzige Kreditinstitutsgruppe einen<br />
Beitrag zur Finanzierung der kommunalen,<br />
kirchlichen und caritativen Beratungseinrichtungen.<br />
Dieses bürgerschaftliche Engagement<br />
dient dem ökonomischen, kulturellen<br />
und sozialen Zusammenhalt in<br />
den Städten, Kreisen und Gemeinden<br />
und es hält das gesellschaftliche Leben<br />
in Balance. Umso wichtiger ist es, ein<br />
solches Engagement auch in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten, in denen<br />
die Budgets der Kommunen und Länder<br />
begrenzt sind, aufrecht zu erhalten.<br />
Hier sehen sich die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen in besonderer Verantwortung.<br />
Die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> werden auch in<br />
Zukunft ihren gesellschaftspolitischen<br />
Auftrag erfüllen sowie für einen volkswirtschaftlich<br />
wertvollen intensiven<br />
Wettbewerb auf dem deutschen<br />
Bankenmarkt sorgen.<br />
Vorwort<br />
5
Inhalt
Rechte Seite<br />
Michael Croissant<br />
Kopf wv 900<br />
1991<br />
Bronze, 58,5 cm<br />
WV: 900<br />
Michael Croissant<br />
Plastik 1097<br />
1994<br />
Bronze, 307 cm<br />
WV: 1097<br />
In den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> setzte<br />
der Sparkassen- und Giroverband<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> seine Ausstellungsund<br />
Konzertreihe in der Sparkassenakademie<br />
Schloß Waldthausen fort.<br />
Die Ausrichtung von jährlich vier<br />
Ausstellungen und vier Konzerten<br />
stellt ein kontinuierliches und<br />
facettenreiches Veranstaltungsprogramm<br />
dar.<br />
Mit der Konzentration auf die Musik<br />
und die Bildende Kunst hat sich<br />
Schloß Waldthausen zu einem auch<br />
über die Landesgrenzen hinaus<br />
anerkannten Kulturstandort entwickelt,<br />
der von Bevölkerung und Künstlern<br />
gleichermaßen geschätzt wird.<br />
Diese Anerkennung spiegelt sich<br />
auch in der regelmäßigen<br />
Berichterstattung der Medien wider.<br />
Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
7
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
8<br />
Michael Croissant<br />
Drei Figuren<br />
1998<br />
Bronze, 59,5 cm<br />
WV: 1406
Verbandsorganisation<br />
Mitglieder<br />
Im Sparkassen- und Giroverband<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> waren zum Jahresende<br />
<strong>2003</strong> 30 öffentlich-rechtliche<br />
Sparkassen und deren Gewährträger<br />
zusammengeschlossen.<br />
Rechtsform<br />
Der Verband ist eine Körperschaft<br />
des öffentlichen Rechts (§ 25 Abs. 1<br />
Sparkassengesetz vom 01.04.1982,<br />
GVBl. S. 113, zuletzt geändert durch<br />
das Landesgesetz zur Reform und Neuorganisation<br />
der Landesverwaltung<br />
vom 27.07.<strong>2002</strong>, GVBl. S. 304).<br />
Der Verband ist Mitglied des<br />
Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes,<br />
Berlin und Bonn.<br />
Aufgaben<br />
Dem Verband obliegt vornehmlich die<br />
Aufgabe der Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
innerhalb der Sparkassenorganisation<br />
mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit<br />
der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
zu stärken.<br />
In der Satzung des Verbandes sind<br />
folgende weitere Aufgaben festgelegt:<br />
• Die Vertretung der gemeinsamen<br />
Angelegenheiten der Mitgliedsparkassen;<br />
• die Förderung der Vermögensbildung<br />
breiter Bevölkerungsschichten und<br />
der Wirtschaftserziehung der Jugend<br />
sowie die Förderung und Vertretung<br />
der Interessen der Sparer;<br />
• die Wahrnehmung allgemeinwirtschaftlicher<br />
Belange im Sparkassenwesen<br />
und Vertretung der gemeinsamen<br />
Interessen der Mitgliedsparkassen;<br />
• die Förderung der Mitgliedsparkassen<br />
und der anderen zur Sparkassen-<br />
Finanzgruppe gehörenden Unternehmen<br />
bei der Erfüllung ihres öffentlichen<br />
Auftrags und der Erreichung<br />
ihrer Unternehmensziele sowie die<br />
Förderung des öffentlichen Bausparwesens,<br />
des Investmentgeschäftes,<br />
des öffentlichen Versicherungswesens<br />
und junger und mittelständischer<br />
Unternehmen;<br />
• die Förderung der Partnerschaft zwischen<br />
Sparkassen und Kommunen;<br />
• die Unterrichtung und Beratung der<br />
Verbandsmitglieder in allen<br />
Sparkassenangelegenheiten und die<br />
Begleitung der Entwicklung der<br />
Mitgliedsparkassen;<br />
Verbandsorganisation<br />
• die Förderung der beruflichen Ausund<br />
Weiterbildung der Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen der<br />
Mitgliedsparkassen und deren<br />
Gemeinschaftseinrichtungen;<br />
• die Prüfung der Mitgliedsparkassen;<br />
• die Unterstützung und Beratung der<br />
Sparkassenaufsichtsbehörde,<br />
insbesondere durch Erstattung von<br />
Gutachten;<br />
• die Erfüllung der Aufgaben als Träger<br />
der Beteiligungen an den Unternehmen<br />
der Sparkassen-Finanzgruppe;<br />
• die Förderung der Beziehungen zu<br />
den kommunalen Verbänden sowie<br />
anderen öffentlichen Stellen und<br />
wirtschaftlichen Organisationen;<br />
• die Bildung und Unterhaltung eines<br />
Sparkassen-Stützungsfonds im<br />
Rahmen des Sicherungssystems der<br />
deutschen Sparkassenorganisation<br />
und<br />
• die Durchführung besonderer Maßnahmen,<br />
die die Verbandsversammlung<br />
oder der Verwaltungsrat<br />
beschließt.<br />
9
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
10<br />
Organe<br />
Verbandsversammlung<br />
Die Verbandsversammlung besteht<br />
aus dem Verbandsvorsitzenden als<br />
Vorsitzendem, den beiden stellvertretenden<br />
Verbandsvorsitzenden und<br />
den Vertretern der Verbandsmitglieder.<br />
Verwaltungsrat<br />
Vorsitzender:<br />
Verbandsvorsitzender<br />
Landrat Hans Jörg Duppré<br />
Landkreis Südwestpfalz<br />
Stellvertretende Vorsitzende:<br />
Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />
Oberbürgermeister Gernot Fischer<br />
Stadt Worms<br />
(bis 30.06.<strong>2003</strong>)<br />
Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />
Oberbürgermeister Jens Beutel<br />
Stadt Mainz<br />
(ab 18.07.<strong>2003</strong>)<br />
Zweiter stellv. Verbandsvorsitzender<br />
Sparkassendirektor Günter Haas<br />
Landesobmann<br />
der Vorstandsmitglieder<br />
Sparkasse Rhein-Nahe<br />
(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Verbandsvorsteher:<br />
Präsident<br />
Hans Otto Streuber<br />
Allgemeiner Vertreter:<br />
Verbandsgeschäftsführer<br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Norbert Wahl<br />
Michael Croissant<br />
Figur wv 999<br />
1993<br />
Bronze, 61,5 cm<br />
WV: 999
Verwaltungsrat<br />
Vorsitzender:<br />
Verbandsvorsitzender<br />
Landrat Hans Jörg Duppré<br />
Landkreis Südwestpfalz<br />
Stellvertretende Vorsitzende:<br />
Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />
Oberbürgermeister Jens Beutel<br />
Stadt Mainz<br />
Zweiter stellv. Verbandsvorsitzender<br />
Sparkassendirektor Günter Haas<br />
Landesobmann der<br />
Vorstandsmitglieder<br />
Sparkasse Rhein-Nahe<br />
(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Mitglieder:<br />
Landrat Dr. Winfried Hirschberger<br />
Landkreis Kusel<br />
Landrat Hansjochem Schrader<br />
Landkreis Alzey-Worms<br />
Landrat Peter Paul Weinert<br />
Westerwaldkreis<br />
Landrätin Beate Läsch-Weber<br />
Landkreis Bernkastel-Wittlich<br />
Landrat Bertram Fleck<br />
Rhein-Hunsrück-Kreis<br />
Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff<br />
Stadt Landau in der <strong>Pfalz</strong><br />
Oberbürgermeister Helmut Schröer<br />
Stadt Trier<br />
Oberbürgermeister Werner Schineller<br />
Stadt Speyer<br />
Bürgermeister Fritz Wagner<br />
Stadt Kirn<br />
Oberbürgermeister<br />
Dr. Eberhard Schulte-Wissermann<br />
Stadt Koblenz<br />
Stellv. Landesobmann der<br />
Vorstandsmitglieder<br />
Sparkassendirektor Winfried Gassen<br />
Sparkasse<br />
Mittelmosel-Eifel · Mosel · Hunsrück<br />
Sparkassendirektor Frank Sander<br />
Kreissparkasse Westerwald<br />
Sparkassendirektor Dr. Helmut Ross<br />
Sparkasse Koblenz<br />
Sparkassendirektor Dieter Merten<br />
Kreissparkasse Rhein-Hunsrück<br />
Sparkassendirektor Lothar Schatto<br />
Sparkasse Donnersberg<br />
(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Sparkassendirektor Horst Hoffmann<br />
Sparkasse Südliche Weinstraße<br />
in Landau in der <strong>Pfalz</strong><br />
Sparkassendirektor Siegmar Müller<br />
Sparkasse Germersheim-Kandel<br />
Bürgermeister Ernst-Walter Görisch<br />
Verwaltungsratsmitglied der<br />
Sparkasse Worms-Alzey-Ried<br />
Beigeordneter Hermann Schatz<br />
Verwaltungsratsmitglied der Sparkasse<br />
Mittelhaardt - Deutsche Weinstraße<br />
Rechtsanwalt Georg Moesta<br />
Verwaltungsratsmitglied der Sparkasse<br />
Koblenz und Kreissparkasse Mayen<br />
Dipl.-Hdl. Helmut Ehlert<br />
Verwaltungsratsmitglied der<br />
Stadtsparkasse Landstuhl<br />
Stellvertreter:<br />
Landrat Dr. Richard Groß<br />
Landkreis Trier-Saarburg<br />
Oberbürgermeister Nikolaus Roth<br />
Stadt Neuwied<br />
Sparkassendirektor Kurt Dietz<br />
Sparkasse Mittelhaardt -<br />
Deutsche Weinstraße<br />
Landrat Winfried Werner<br />
Donnersbergkreis<br />
Landrat Rolf Künne<br />
Landkreis Kaiserslautern<br />
Landrat Albert Berg-Winters<br />
Landkreis Mayen-Koblenz<br />
Landrat Dr. Alfred Beth<br />
Landkreis Altenkirchen<br />
Landrat Roger Graef<br />
Kreis Bitburg-Prüm<br />
Oberbürgermeister Theo Wieder<br />
Stadt Frankenthal<br />
Oberbürgermeister Bernhard Deubig<br />
Stadt Kaiserslautern<br />
Oberbürgermeister<br />
Dr. Jürgen Lambert<br />
Stadt Zweibrücken<br />
Organe<br />
Oberbürgermeister<br />
Dr. Arne Oeckinghaus<br />
Stadt Kaiserslautern<br />
Oberbürgermeister Achim Hütten<br />
Stadt Andernach<br />
Sparkassendirektor Dieter Grau<br />
Kreissparkasse Daun<br />
Sparkassendirektor<br />
Jürgen Pappendorf<br />
Stadtsparkasse Linz am Rhein<br />
Sparkassendirektor Dieter Thomé<br />
Sparkasse Südwestpfalz<br />
Sparkassendirektor<br />
Wolfgang Zantopp<br />
Sparkasse Mainz (bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Sparkassendirektor<br />
Rolf Settelmeier<br />
Stadtsparkasse Ludwigshafen a. Rh.<br />
Sparkassendirektor<br />
Karl-Friedrich Lebkücher<br />
Kreissparkasse Ludwigshafen a. Rh.<br />
Sparkassendirektor Uwe Geske<br />
Kreis- und Stadtsparkasse Speyer<br />
Bürgermeister<br />
Heinz-Joachim Höfer<br />
Verwaltungsratsmitglied der<br />
Kreissparkasse Altenkirchen<br />
Studienrat a.D. Michael Hörter, MdL<br />
Verwaltungsratsmitglied der<br />
Sparkasse Koblenz<br />
Regierungsdirektor a.D.<br />
Hans-Josef Bracht, MdL<br />
Verwaltungsratsmitglied der<br />
Kreissparkasse Rhein-Hunsrück<br />
Bürgermeister Alfred Pitzen<br />
Verwaltungsratsmitglied der<br />
Kreissparkasse Daun<br />
Mit beratender Stimme:<br />
Präsident<br />
Hans Otto Streuber<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Norbert Wahl<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Stand: 31.12.<strong>2003</strong><br />
11
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
12<br />
Der Geschäftsbericht ist mit Abbildungen<br />
von Werken aus den Ausstellungen<br />
derJahre <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> illustriert, die<br />
der Sparkassen- und Giroverband in<br />
seiner Akademie Schloß Waldthausen<br />
durchführte. Ein Schwerpunkt der Abbildungen<br />
liegt auf den Werken einer<br />
Freilandausstellung, die im Jahr <strong>2002</strong><br />
in Kooperation mit dem Ministerium für<br />
Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung<br />
und Kultur im Park von Schloß Waldthausen<br />
ausgerichtet wurde. Schloß<br />
Waldthausen bietet mit seinem Park<br />
eine in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wohl einmalige<br />
Präsentationsmöglichkeit für Großskulpturen.<br />
Arbeiten aus dem Bereich<br />
der klassischen Holz- und Steinskulptur<br />
über Bronzegüsse bis hin zu Werken<br />
der Land Art verwandelten den Schlosspark<br />
in einen Skulpturengarten.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Abbildungen<br />
liegt auf den Arbeiten aus der<br />
Werkschau des international angesehenen<br />
Bildhauers Michael Croissant, die<br />
im Jahr <strong>2003</strong> in Schloß Waldthausen<br />
stattfand. Schloß Waldthausen war in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> die einzige Station dieser<br />
bedeutenden Ausstellung, die ansonsten<br />
nur in Berlin und München zu<br />
sehen war.<br />
Michael Croissant<br />
1926-<strong>2002</strong>
Förderpreisträger Bildhauerei<br />
des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
in Schloß Waldthausen<br />
Ursula Bertram<br />
Mainz und Dortmund<br />
Förderpreisträgerin 1983<br />
Achim Ribbek<br />
Bad Kreuznach<br />
Förderpreisträger 1978<br />
Liesel Metten<br />
Mainz<br />
Förderpreisträgerin 1975<br />
Heike Kern<br />
Köln<br />
Förderpreisträgerin 1995<br />
Kunst und kultur<br />
13
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Ausschüsse<br />
Fachausschuss<br />
Vorsitzender:<br />
Zweiter stellv. Verbandsvorsitzender<br />
Landesobmann der Vorstandsmitglieder<br />
Sparkassendirektor<br />
Günter Haas<br />
Sparkasse Rhein-Nahe<br />
(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Stellv. Landesobmann<br />
der Vorstandsmitglieder<br />
Sparkassendirektor Winfried Gassen<br />
Sparkasse Mittelmosel–<br />
Eifel · Mosel · Hunsrück<br />
Mitglieder kraft Amtes:<br />
Bezirksobmann der BAG Nord<br />
Sparkassendirektor Dieter Mühlenhoff<br />
Sparkasse Trier<br />
Stellv. Bezirksobmann der BAG Nord<br />
Sparkassendirektor Dieter Merten<br />
Kreissparkasse Rhein-Hunsrück<br />
Bezirksobmann der BAG Süd<br />
Sparkassendirektor Kurt Dietz<br />
Sparkasse Mittelhaardt –<br />
Deutsche Weinstraße<br />
Stellv. Bezirksobmann der BAG Süd<br />
Sparkassendirektor Lothar Schatto<br />
Sparkasse Donnersberg<br />
(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Mitglieder:<br />
Sparkassendirektor Ingolf Bermes<br />
Kreissparkasse Bitburg-Prüm<br />
Sparkassendirektor Horst Hoffmann<br />
Sparkasse Südliche Weinstraße<br />
in Landau in der <strong>Pfalz</strong><br />
Sparkassendirektor Franz Link<br />
Kreissparkasse Kaiserslautern<br />
Sparkassendirektor Dr. Helmut Ross<br />
Sparkasse Koblenz<br />
Sparkassendirektor Peter Schaaf<br />
Kreissparkasse Mayen<br />
Sparkassendirektor<br />
Michael W. Schmidt<br />
Sparkasse Worms-Alzey-Ried<br />
14<br />
Ständige Gäste:<br />
Präsident Hans Otto Streuber<br />
Verbandsvorsteher des<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Norbert Wahl<br />
Verbandsgeschäftsführer des<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Werner Fuchs<br />
Mitglied des Vorstandes der<br />
Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
- Girozentrale -<br />
Gewährträgerausschuss<br />
Vorsitzender:<br />
Verbandsvorsitzender<br />
Landrat Hans Jörg Duppré<br />
Landkreis Südwestpfalz<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />
Oberbürgermeister Jens Beutel<br />
Stadt Mainz<br />
Mitglieder:<br />
Landrat Dr. Alfred Beth<br />
Landkreis Altenkirchen<br />
Landrat Bertram Fleck<br />
Rhein-Hunsrück-Kreis<br />
Landrat Dr. Winfried Hirschberger<br />
Landkreis Kusel<br />
Landrat Karl-Otto Velten<br />
Landkreis Bad Kreuznach<br />
Landrat Peter Paul Weinert<br />
Westerwaldkreis<br />
Oberbürgermeister<br />
Hans-Georg Löffler<br />
Stadt Neustadt/Weinstraße<br />
Oberbürgermeister<br />
Dr. Eberhard Schulte-Wissermann<br />
Stadt Koblenz<br />
Bürgermeister Fritz Wagner<br />
Stadt Kirn<br />
Oberbürgermeister Theo Wieder<br />
Stadt Frankenthal<br />
Bürgermeister Ernst Walter Görisch<br />
Verbandsgemeinde Alzey-Land<br />
Ständige Gäste:<br />
Präsident Hans Otto Streuber<br />
Verbandsvorsteher des<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Norbert Wahl<br />
Verbandsgeschäftsführer des<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Burkhard Müller<br />
Landkreistag <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Ernst Beucher<br />
Landkreistag <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Prof. Dr. Gunnar Schwarting<br />
Städtetag <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Verbandsdirektor Reimer Steenbock<br />
Gemeinde- und Städtebund<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Kuratorium der Sparkassenakademie<br />
Schloß Waldthausen<br />
Vorsitzender:<br />
Präsident Hans Otto Streuber<br />
Verbandsvorsteher<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Mitglieder:<br />
Zweiter stellv. Verbandsvorsitzender<br />
Landesobmann der Vorstandsmitglieder<br />
Sparkassendirektor Günter Haas<br />
Sparkasse Rhein-Nahe<br />
(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Werner Fuchs<br />
Mitglied des Vorstandes der<br />
Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
- Girozentrale -<br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Norbert Wahl<br />
Verbandsgeschäftsführer<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Direktor Dr. Friedrich-Karl Peege<br />
Akademieleiter<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>
Weitere Mitglieder:<br />
Landrat Roger Graef<br />
Landkreis Bitburg-Prüm<br />
Landrat Claus Schick<br />
Landkreis Mainz-Bingen<br />
Erster stellv. Verbandsvorsitzender<br />
Oberbürgermeister Jens Beutel<br />
Stadt Mainz<br />
Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff<br />
Stadt Landau in der <strong>Pfalz</strong><br />
Bürgermeister Klaus Grumer<br />
Verbandsgemeinde Landstuhl<br />
Sparkassendirektor Volker Degen<br />
Stadtsparkasse Landstuhl<br />
Sparkassendirektor<br />
Wolfgang Fischer<br />
Stadtsparkasse Frankenthal<br />
Sparkassendirektor Hartmut Steudle<br />
Sparkasse Mittelhaardt –<br />
Deutsche Weinstraße<br />
Sparkassendirektor Günther Passek<br />
Sparkasse Trier<br />
Sparkassendirektor<br />
Jürgen Pappendorf<br />
Stadtsparkasse Linz am Rhein<br />
Ständiger Gast:<br />
<strong>Rheinland</strong>-pfälzisches Mitglied<br />
im Ausschuss für<br />
Personalentwicklung beim DSGV<br />
Sparkassendirektor Uwe Geske<br />
Kreis- und Stadtsparkasse Speyer<br />
Prüfungsausschuss<br />
Landrat Dr. Fritz Brechtel<br />
Landkreis Germersheim<br />
Sparkassendirektor Wolfgang Fischer<br />
Stadtsparkasse Frankenthal<br />
Oberbürgermeister Andreas Ludwig<br />
Stadt Bad Kreuznach<br />
Sparkassendirektor Dieter Mühlenhoff<br />
Sparkasse Trier<br />
Landrat Karl-Otto Velten<br />
Kreis Bad Kreuznach<br />
Regionaler<br />
Betriebswirtschaftlicher<br />
Ausschuss<br />
Vorsitzender:<br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Norbert Wahl<br />
Verbandsgeschäftsführer<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Mitglieder:<br />
Revisionsdirektor<br />
Prüfungsstellenleiter<br />
WP/StB Bernd Kramp<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Stellv. Direktor<br />
Herbert Boeser<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Sparkassendirektor<br />
Hans-Friedrich Cappel<br />
Kreissparkasse Kusel (bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Bankdirektor Klaus Jaeger<br />
Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
- Girozentrale -<br />
Sparkassendirektor<br />
Bernd Jung<br />
Sparkasse Südliche Weinstraße<br />
in Landau in der <strong>Pfalz</strong><br />
Sparkassendirektor<br />
Remigius Kühnen<br />
Sparkasse Trier<br />
Sparkassendirektor Karl Mang<br />
Sparkasse Mittelhaardt –<br />
Deutsche Weinstraße<br />
Sparkassendirektor<br />
Eberhard Slomp<br />
Kreissparkasse Westerwald<br />
Ständige Gäste:<br />
<strong>Rheinland</strong>-pfälzisches Mitglied<br />
im Betriebswirtschaftlichen<br />
Ausschuss des DSGV<br />
Sparkassendirektor<br />
Michael W. Schmidt<br />
Sparkasse Worms-Alzey-Ried<br />
<strong>Rheinland</strong>-pfälzisches Mitglied<br />
im Aufsichtsrat der SI<br />
Sparkassendirektor Kurt Dietz<br />
Sparkasse Mittelhaardt –<br />
Deutsche Weinstraße<br />
Regionaler<br />
Marketingausschuss<br />
Vorsitzender:<br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Norbert Wahl<br />
Verbandsgeschäftsführer<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Ausschüsse<br />
Mitglieder:<br />
Generalbevollmächtigter<br />
Maximilian Aigner<br />
LBS <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Direktor Gundolf Reitmaier<br />
Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
- Girozentrale -<br />
Stellv. Direktor Dr. Ulrich Rubbert<br />
SGV <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Sparkassendirektor<br />
Hans-Günter Mann<br />
Sparkasse Mainz<br />
Sparkassendirektor Karl-Josef Efferz<br />
Sparkasse Südwestpfalz<br />
Sparkassendirektor<br />
Dieter Mühlenhoff<br />
Sparkasse Trier<br />
Sparkassendirektor<br />
Heinz Dieter Korf<br />
Stadtsparkasse Linz am Rhein<br />
Sparkassendirektor<br />
Wolfgang Fischer<br />
Stadtsparkasse Frankenthal<br />
Stellvertreter:<br />
Bereichsleiter Ralf Sittel<br />
Sparkasse Mainz<br />
Abteilungsleiter Egbert Abel<br />
Sparkasse Südwestpfalz<br />
Sparkassendirektor<br />
Edmund Schermann<br />
Sparkasse Mittelmosel –<br />
Eifel · Mosel · Hunsrück<br />
Stellv. Vorstandsmitglied<br />
Dr. Thomas Lentes<br />
Sparkasse Koblenz<br />
Abteilungsdirektor Heribert Brenk<br />
Stadtsparkasse Frankenthal<br />
Stand: 31.12.<strong>2003</strong><br />
15
Achim Ribbeck<br />
Fäustchen<br />
<strong>2002</strong><br />
Marmor<br />
140x80x60 cm<br />
Achim Ribbeck<br />
Helfen aufstehen<br />
2001<br />
Marmor<br />
60x68x25 cm<br />
17
Einrichtungen, Staatsaufsicht<br />
Einrichtungen Staatsaufsicht<br />
Dezernat I Geschäftsstelle:<br />
Leitung:<br />
Verbandsgeschäftsführer<br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Norbert Wahl<br />
Stellvertreter:<br />
Direktor Dr. Hartmut Franke<br />
Ressort<br />
Grundsatzfragen und Verwaltung:<br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Norbert Wahl<br />
Ressort<br />
Markt und Betriebswirtschaft:<br />
Direktor Dr. Hartmut Franke<br />
Ressort Recht und Steuern:<br />
Verbandssyndikus Manfred Prinz<br />
(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Dezernat II Prüfungsstelle:<br />
Leitung:<br />
Prüfungsstellenleiter<br />
Revisionsdirektor<br />
WP/StB Bernd Kramp<br />
Stellvertreter:<br />
Stellv. Revisionsdirektor<br />
WP/StB Uwe Tiedemann<br />
Dezernat III Akademie:<br />
Leitung:<br />
Akademieleiter<br />
Direktor Dr. Friedrich-Karl Peege<br />
Stellvertreter:<br />
Stellv. Direktor Dirk Prenzel<br />
18<br />
Sitz des Verbandes:<br />
Im Wald 1<br />
55257 Budenheim<br />
Postfach 38 69, 55028 Mainz<br />
Telefon: (0 6131) 145-0<br />
Telefax: (0 6131) 145-100<br />
Internet: www.sgvrp.de<br />
E-Mail: info@sgvrp.de<br />
Die Staatsaufsicht über den<br />
Sparkassen- und Giroverband<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wird gemäß § 28<br />
Abs. 2 des Sparkassengesetzes<br />
durch das Ministerium für<br />
Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft<br />
und Weinbau <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>,<br />
Mainz, im Benehmen mit dem<br />
Ministerium des Innern und für<br />
Sport <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, Mainz,<br />
ausgeübt.<br />
Liesel Metten<br />
Großes Einhorn<br />
(Detail)<br />
1998<br />
Bronze<br />
185x45x25 cm<br />
rechte Seite:<br />
Liesel Metten<br />
Horntier<br />
2001<br />
Bronze<br />
160x60x50 cm
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Mitgliedsparkassen<br />
20<br />
S<br />
Bitburg-Prüm<br />
S<br />
Trier<br />
S<br />
Daun<br />
S<br />
Ahrweiler<br />
S<br />
Mayen<br />
S<br />
Mittelmosel<br />
Eifel · Mosel · Hunsrück<br />
S<br />
Linz<br />
S<br />
Birkenfeld<br />
S<br />
Kusel<br />
S<br />
Neuwied<br />
S<br />
Altenkirchen<br />
S<br />
Koblenz<br />
S<br />
Rhein-Hunsrück<br />
S<br />
Landstuhl<br />
S<br />
Südwestpfalz<br />
S<br />
Westerwald<br />
S<br />
Rhein-Nahe<br />
S<br />
Donnersberg<br />
SS<br />
Kaiserslautern<br />
S<br />
Mainz<br />
S<br />
Worms · Alzey · Ried<br />
S<br />
Frankenthal<br />
S<br />
Mittelhaardt- SS<br />
Deutsche Ludwigshafen<br />
Weinstraße<br />
Schifferstadt<br />
S<br />
S<br />
Speyer<br />
S<br />
Südliche Weinstraße<br />
in Landau i. d. <strong>Pfalz</strong><br />
S<br />
Germersheim-Kandel
Sparkassen Vorsitzende/Vorsitzender<br />
des Verwaltungsrates<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
9.<br />
10.<br />
11.<br />
12.<br />
13.<br />
14.<br />
15.<br />
16.<br />
17.<br />
18.<br />
19.<br />
20.<br />
21.<br />
22.<br />
23.<br />
24.<br />
25.<br />
26.<br />
27.<br />
28.<br />
29.<br />
30.<br />
KSK Ahrweiler<br />
KSK Altenkirchen<br />
KSK Birkenfeld<br />
KSK Bitburg-Prüm<br />
KSK Daun<br />
SK Donnersberg<br />
SSK Frankenthal<br />
SK Germersheim-Kandel<br />
KSK Kaiserslautern<br />
SSK Kaiserslautern<br />
SK Koblenz<br />
KSK Kusel<br />
SSK Landstuhl<br />
SSK Linz<br />
KSK Ludwigshafen<br />
SSK Ludwigshafen<br />
SK Mainz<br />
KSK Mayen<br />
SK Mittelhaardt –<br />
Deutsche Weinstraße<br />
SK Mittelmosel –<br />
Eifel·Mosel·Hunsrück<br />
SK Neuwied<br />
KSK Rhein-Hunsrück<br />
SK Rhein-Nahe<br />
SSK Schifferstadt<br />
KSSK Speyer<br />
SK Südliche Weinstraße<br />
in Landau i. d. <strong>Pfalz</strong><br />
SK Südwestpfalz<br />
SK Trier<br />
KSK Westerwald<br />
SK Worms-Alzey-Ried<br />
Landrat Dr. Jürgen Pföhler<br />
Landrat Dr. Alfred Beth<br />
Landrat Axel Redmer<br />
Landrat Roger Graef<br />
Landrat Heinz Onnertz<br />
Landrat Winfried Werner<br />
Oberbürgermeister Theo Wieder<br />
Landrat Dr. Fritz Brechtel<br />
Landrat Rolf Künne<br />
Oberbürgermeister Bernhard J. Deubig<br />
Landrat Albert Berg-Winters<br />
Oberbürgermeister Dr. Eberhard<br />
Schulte-Wissermann<br />
Landrat Dr. Winfried Hirschberger<br />
Bürgermeister Klaus Grumer<br />
Bürgermeister Adi Buchwald<br />
Landrat Werner Schröter<br />
Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse<br />
Oberbürgermeister Jens Beutel,<br />
Landrat Claus Schick<br />
Landrat Albert Berg-Winters<br />
Oberbürgermeister Hans Georg Löffler,<br />
Landrätin Sabine Röhl<br />
Landrätin Beate Läsch-Weber<br />
Landrat Rainer Kaul,<br />
Oberbürgermeister Nikolaus Roth<br />
Landrat Bertram Fleck<br />
Landrat Karl-Otto Velten<br />
Landrat Claus Schick<br />
Oberbürgermeister Andreas Ludwig<br />
Bürgermeister Klaus Sattel<br />
Oberbürgermeister Werner Schineller<br />
Landrätin Theresia Riedmaier<br />
Landrat Hans Jörg Duppré<br />
Oberbürgermeister Helmut Schröer<br />
Landrat Dr. Richard Groß<br />
Landrat Peter Paul Weinert<br />
Landrat Hansjochem Schrader<br />
Bürgermeister Alfons Haag<br />
Oberbürgermeister Michael Kissel<br />
Vorsitzender<br />
des Vorstandes<br />
Dieter Zimmermann<br />
Dr. Andreas Reingen<br />
Joachim Köls<br />
Ingolf Bermes<br />
Dieter Grau<br />
Lothar Schatto<br />
(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Wolfgang Fischer<br />
Siegmar Müller<br />
Franz Link<br />
Karl-Heinz Dielmann<br />
Dr. Helmut Ross<br />
Helmut Käfer<br />
Rupert Schönmehl<br />
Jürgen Pappendorf<br />
Karl-Friedrich Lebkücher<br />
Rolf Settelmeier<br />
Wolfgang Zantopp<br />
(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Peter Schaaf<br />
Kurt Dietz<br />
Winfried Gassen<br />
Klaus Pinkemeyer<br />
Dieter Merten<br />
Günter Haas<br />
(bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Hans Weißenmayer<br />
Uwe Geske<br />
Horst Hoffmann<br />
Dieter Thomé<br />
Dieter Mühlenhoff<br />
Frank Sander<br />
Michael W. Schmidt<br />
Mitglieder<br />
des Vorstandes<br />
Mitgliedsparkassen<br />
Herbert Breuer<br />
Dr. Michael Kaufmann<br />
Thomas Späth, Frank Thiel<br />
Norbert Laufs, Reinhold Maas<br />
Hubert Böffgen<br />
Harald Glatte<br />
Thomas-Walter Distler<br />
Peter Dudenhöffer, Manfred Gehrlein<br />
Ansgar-Andreas Rohde<br />
Werner Stumpf<br />
Manfred Graulich, Ernst-Josef Lehrer<br />
Hans-Friedrich Cappel (bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Wolfgang Scherz<br />
Volker Degen<br />
Heinz-Dieter Korf<br />
Klaus Cavalar<br />
Jürgen Wannhoff<br />
Hans-Günter Mann<br />
Herbert Gottke<br />
Hans-Joachim Naumann,<br />
Karl Mang, Hartmut Steudle<br />
Lothar Künzer<br />
Edmund Schermann<br />
Dr. Hermann-Josef Richard<br />
Klaus-Dieter Wende<br />
Achim Both, Andreas Peters<br />
Jürgen Stahl<br />
Uwe Wöhlert<br />
Jakob Kaster, Bernd Jung<br />
Legende (Stand: 31.12. <strong>2003</strong>): SK–Sparkasse · KSK–Kreissparkasse · SSK–Stadtsparkasse · KSSK–Kreis- und Stadtsparkasse<br />
Karl-Josef Efferz, Michael Roger Heiler<br />
Rolf Erhard Klein<br />
Gert-Klaus Burscheid (bis 31.12.<strong>2003</strong>)<br />
Remigius Kühnen, Günther Passek<br />
Eberhard Slomp<br />
Franz Horch<br />
Norbert Zubiller<br />
21
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
22<br />
Michael Croissant<br />
Kopf 818<br />
1990<br />
Bronze, 44,5 cm<br />
WV: 818
In den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong><br />
verstarben die Herren<br />
Nachruf<br />
Sparkassendirektor a. D.<br />
Hans Bohmeier<br />
früher Vorsitzender des Vorstandes<br />
der Kreissparkasse Bingen<br />
03. 07. <strong>2002</strong><br />
Sparkassendirektor a. D.<br />
Werner König<br />
früher Vorsitzender des Vorstandes<br />
der Stadtsparkasse Zweibrücken<br />
27. 06. <strong>2003</strong><br />
Sparkassendirektor a. D.<br />
Walter Krieger<br />
früher Vorsitzender des Vorstandes<br />
der Kreissparkasse Cochem-Zell<br />
09. 03. <strong>2003</strong><br />
Sparkassendirektor a. D.<br />
Paul Schulz<br />
früher Mitglied des Vorstandes der<br />
Kreissparkasse Mayen<br />
06. 07. <strong>2002</strong><br />
Sparkassendirektor a. D.<br />
Otto Strüder<br />
früher Mitglied des Vorstandes der<br />
Kreissparkasse Westerwald<br />
17. 04. <strong>2003</strong><br />
Sparkassendirektor a. D.<br />
Heinz Wegmann<br />
früher Vorsitzender des Vorstandes<br />
der Stadtsparkasse Neuwied<br />
06. 06. <strong>2002</strong><br />
Hans-Günther Borchers<br />
früher Hauptreferent des Sparkassenund<br />
Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
23. 10. <strong>2002</strong><br />
Nachruf<br />
23
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
24<br />
Heike Kern<br />
Süßes Blatt<br />
<strong>2002</strong><br />
Bleistiftzeichnung<br />
21,5x30,5 cm<br />
Heike Kern<br />
Wegweiß<br />
<strong>2002</strong><br />
Carrara-Marmor<br />
500x124x5 cm
Inhalt
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
26
<strong>Rheinland</strong>-Pfälzische Wirtschaft<br />
27
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Zur konjunkturellen Lage<br />
... in Deutschland<br />
Für die deutsche Wirtschaft waren die<br />
Jahre <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> geprägt von Stagnation<br />
und Umbruch. Die längste und<br />
tiefste Börsenbaisse der Nachkriegszeit,<br />
der Schatten des Irak-Konflikts und<br />
die Furcht vor Terroranschlägen lagen<br />
<strong>2002</strong> wie Mehltau über der Stimmung<br />
von Unternehmen und privaten Haushalten.<br />
Mit einem Wirtschaftswachstum<br />
von 0,2% war Deutschland Schlusslicht<br />
im Euroraum. Obwohl der Aufschwung<br />
der Weltwirtschaft seit Mitte <strong>2003</strong>, getrieben<br />
von hohen Wachstumsraten in<br />
den USA und Asien, endlich in Gang gekommen<br />
ist, konnte Deutschland davon<br />
nicht profitieren. Das Bruttoinlandsprodukt,<br />
die Meßlatte der wirtschaftlichen<br />
Leistung, schrumpfte um 0,1%. Seit<br />
Jahresbeginn <strong>2002</strong> gewann der Euro<br />
gegenüber dem US-Dollar mehr als ein<br />
Drittel an Wert. Während die Exporte im<br />
Jahr <strong>2002</strong> bei rückläufiger Inlandsnachfrage<br />
noch mit 1,7% zum Wirtschaftswachstum<br />
beigetragen hatten, ging<br />
28<br />
durch die geänderte Währungsrelation<br />
im Jahr <strong>2003</strong> erstmals sogar vom<br />
Außenhandel ein negativer Wachstumsimpuls<br />
aus.<br />
Achillesferse der Konjunktur ist und<br />
bleibt die Binnennachfrage. Die Kaufzurückhaltung<br />
der Verbraucher hat in den<br />
letzten Jahren maßgeblich zur schwachen<br />
Konjunkturentwicklung beigetragen.<br />
Nachdem der private Konsum bereits<br />
<strong>2002</strong> um 1% gesunken war, gaben<br />
die Konsumenten im Jahr <strong>2003</strong> abermals<br />
real 0,1% weniger aus. Die Sparquote<br />
erhöhte sich seit Ende 2001 von<br />
10,3% über 10,6% in <strong>2002</strong> auf 10,8%<br />
der verfügbaren Einkommen in <strong>2003</strong>.<br />
Sorgen um die dauerhafte Tragfähigkeit<br />
des umlagefinanzierten Alterssicherungssystems<br />
spielten dabei eine wichtige<br />
Rolle. Noch kein Stimmungsumschwung<br />
zeichnete sich bei den Investitionen<br />
ab, die seit drei Jahren rückläufig<br />
sind. Immerhin verlangsamte sich der<br />
Rückgang der realen Ausrüstungsinves-<br />
Veränderung des realen Bruttoinlandsprodukts in % gegenüber dem Vorjahr<br />
titionen binnen Jahresfrist aber von 9%<br />
auf 3%. Investitionen richteten sich vor<br />
allem auf den dringendsten Ersatz- und<br />
Rationalisierungsbedarf. Eine immer<br />
mehr zur Vorsicht neigende Einschätzung<br />
der Absatzperspektiven und die<br />
Unterauslastung der Kapazitäten boten<br />
kaum Veranlassung, Erweiterungsinvestitionen<br />
vorzunehmen. Die seit 1995<br />
andauernde Talfahrt der Bauwirtschaft<br />
hielt auch im Berichtszeitraum an, die<br />
realen Bauinvestitionen, die <strong>2002</strong> um<br />
6% gesunken waren, verringerten sich<br />
<strong>2003</strong> abermals um 3%. Leerstände bei<br />
gewerblich genutzten Gebäuden und<br />
Wohnungen und die Sparzwänge der<br />
öffentlichen Hand hemmten die Bautätigkeit<br />
– trotz stabiler Baupreise und<br />
gesunkener Zinsen.<br />
Die Finanzpolitik hat die Folgen der<br />
wirtschaftlichen Stagnation in vollem<br />
Ausmaß zu spüren bekommen. Bund,<br />
Länder und Gemeinden verstärkten ihre<br />
Sparanstrengungen. Trotzdem hat das<br />
Wachstum der rheinland-pfälzischen Wirtschaft Roter Balken = <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>; Blauer Balken = Deutschland<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
-2<br />
-3<br />
´71 ´72 ´73 ´74 ´75 ´76 ´77 ´78 ´79 ´80 ´81 ´82 ´83 ´84 ´85 ´86 ´87 ´88 ´89 ´90 ´91 ´92 ´93 ´94 ´95 ´96 ´97 ´98 ´99 ´00 ´01 ´02 ´03
staatliche Budgetdefizit in beiden Berichtsjahren<br />
die Grenze des Stabilitätsund<br />
Wachstumspaktes verletzt. Die umlagefinanzierten<br />
Sozialversicherungen<br />
litten ebenfalls stark unter der schlechten<br />
Beschäftigungslage. Die Zahl der<br />
Erwerbstätigen ging als Folge der<br />
schwachen Konjunktur im Berichtszeitraum<br />
um insgesamt 665.000 Personen<br />
zurück. Ende <strong>2003</strong> wurden 4,4 Mio. Personen<br />
als arbeitslos registriert, das entsprach<br />
einer Arbeitslosenquote von<br />
10,5% verglichen mit 9,4% zu Beginn<br />
des Berichtszeitraums. Positiv entwickelte<br />
sich <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> nur das<br />
Preisklima. Die Kosten für die Lebenshaltung<br />
verteuerten sich <strong>2003</strong> nur um<br />
1,1% gegenüber 1,4% im Vorjahr. Der<br />
zum Jahresende <strong>2003</strong> auf 1,26 Dollar<br />
gekletterte Euro erleichterte die Bewältigung<br />
des Ölpreisanstiegs.<br />
Die Geldpolitik war in den Jahren<br />
<strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> durchweg expansiv. Die<br />
Leitzinsen in der Europäischen Währungsunion<br />
wurden auf das niedrigste<br />
Niveau der Nachkriegszeit gesenkt. Angesichts<br />
der ökonomischen Risiken im<br />
größten Wirtschaftsraum Deutschland<br />
entschloss sich der EZB-Rat in seiner<br />
Sitzung am 5. Dezember <strong>2002</strong> den Mindestbietungssatz<br />
für Hauptrefinanzierungsgeschäfte<br />
auf 2,75% und die Zinssätze<br />
für die Spitzenrefinanzierungsfazilität<br />
und die Einlagefazilität auf 3,75%<br />
bzw. 1,75% zu senken. Im März und im<br />
Juni <strong>2003</strong> folgten Senkungen des Mindestbietungssatzes<br />
für Hauptfinanzierungsgeschäfte<br />
um jeweils 25 bzw. 50<br />
Basispunkte auf 2%. Die Zinssätze für<br />
die Spitzenrefinanzierungsfazilität und<br />
die Einlagefazilität wurden im gleichen<br />
Ausmaß auf 3% bzw. 1% verringert. An<br />
den Kapitalmärkten kam es dagegen<br />
nicht zu dem von vielen im Zusammenhang<br />
mit einer konjunkturellen Erholung<br />
erwarteten Zinsanstieg. Insgesamt<br />
ging die Umlaufsrendite festverzinslicher<br />
Wertpapiere inländischer Emitten-<br />
ten im Jahresdurchschnitt von 4,8%<br />
(2001) auf 3,7% (<strong>2003</strong>) zurück. An der<br />
Börse gab es für einen Großteil der Anleger<br />
nach langer Durststrecke endlich<br />
wieder Grund zur Freude. Die Aktienkurse<br />
konnten sich seit März <strong>2003</strong> von<br />
ihren Tiefstständen deutlich erholen,<br />
nachdem sie im Jahr <strong>2002</strong> mit einem<br />
Kursverlust des Deutschen Aktienindex<br />
(DAX) von 44% nochmals dramatisch<br />
eingebrochen waren. Das Ende des Irak-<br />
Krieges und der starke Wachstumsschub<br />
in den USA ließen weltweit viele<br />
Investoren ihr Vermögen wieder aus weniger<br />
risikobehafteten Anlagen in Dividendenwerte<br />
zurückschichten. Der DAX<br />
kletterte binnen Jahresfrist um 37%<br />
auf einen Stand von 3.965 Punkten am<br />
Jahresende <strong>2003</strong>.<br />
.... und in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
verlief die konjunkturelle Entwicklung<br />
ebenfalls unbefriedigend, aber dennoch<br />
besser als im Bundesdurchschnitt.<br />
Das Bruttoinlandsprodukt, die Summe<br />
der im Land produzierten Waren und<br />
Dienstleistungen, ist im Jahr <strong>2002</strong> um<br />
0,9% und im Jahr <strong>2003</strong> um 0,1% gestiegen.<br />
Obwohl im verarbeitenden Gewerbe<br />
ein leichter Rückgang der realen<br />
Bruttowertschöpfung zu registrieren<br />
war, profitierten die Firmen immerhin<br />
von einem stabilen Auftragseingang<br />
aus dem europäischen Ausland. Dies<br />
galt vor allem für die chemische Industrie,<br />
die Hersteller von Büromaschinen,<br />
Datenverarbeitungsgeräten, Elektrotechnik,<br />
Feinmechanik und Optik und<br />
den Fahrzeugbau. Der Umsatz im Baugewerbe<br />
entwickelte sich weiter rückläufig.<br />
Mit Ausnahme der Bereiche Handel,<br />
Gastgewerbe und Verkehr kamen<br />
aus dem Dienstleistungsbereich nur geringe<br />
Impulse. In der Land- und Forstwirtschaft<br />
ging die Wertschöpfung weiter<br />
zurück. Positiv entwickelte sich dagegen<br />
der Tourismus. Arbeitsplatzver-<br />
<strong>Rheinland</strong>-Pfälzische Wirtschaft<br />
luste gab es vor allem in der Industrie,<br />
im Baugewerbe und im Handel. Die<br />
Arbeitslosenquote in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
stieg von 7,2% im Jahr <strong>2002</strong> auf 7,7%<br />
im Jahr <strong>2003</strong>. Niedriger fiel sie im Bundesvergleich<br />
allerdings nur in Baden-<br />
Württemberg und Bayern aus.<br />
Perspektiven 2004<br />
Obwohl sich für die Mehrzahl der rheinland-pfälzischen<br />
Unternehmen Ende<br />
des Jahres <strong>2003</strong> die aktuelle Geschäftslage<br />
immer noch unbefriedigend zeigte,<br />
geben die Geschäftserwartungen für<br />
das Jahr 2004 Hoffnung auf eine leichte<br />
Besserung der Lage. Viele Firmen werden<br />
aber zunächst ihre Kapazitätsauslastung<br />
verbessern und eine Verstetigung<br />
des Wirtschaftswachstums abwarten,<br />
ehe sie sich zu neuen Investitionen<br />
entschließen. Eine bessere Stimmungslage<br />
ist jedoch der wichtigste Antrieb<br />
für mehr Wirtschaftsdynamik. Die Weltwirtschaft<br />
befindet sich in einem dynamischen<br />
Aufschwung und der Funke<br />
sollte auch auf Deutschland überspringen.<br />
Die von der Bundesregierung auf<br />
den Weg gebrachten Reformgesetze<br />
der Agenda 2010 und die vorgezogene<br />
Steuerreform haben aber bisher keinen<br />
Stimmungsumschwung erzeugt. Getragen<br />
vom Aufschwung der Weltwirtschaft<br />
wird sich die deutsche und damit<br />
auch die rheinland-pfälzische Wirtschaft<br />
zwar allmählich aus der Stagnation lösen,<br />
das erwartete Wachstum von 1,5%<br />
ist aber viel zu gering, um eine Besserung<br />
der Lage am Arbeitsmarkt zu bewirken.<br />
Die Herausforderungen für die<br />
Wirtschaftspolitik sind nicht geringer<br />
geworden.<br />
29
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Geschäftsentwicklung<br />
der Sparkassen<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Die Sparkassen-Finanzgruppe ist die<br />
mit Abstand stärkste Finanzgruppe in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Sie baute ihre führende<br />
Marktstellung in den letzten beiden<br />
Jahren weiter aus. Nachdem die negative<br />
wirtschaftliche Entwicklung sich im<br />
Jahr <strong>2002</strong> auch in den Sparkassenbilanzen<br />
bemerkbar gemacht hatte, konnte<br />
sich die Ertragslage im Jahr <strong>2003</strong> wieder<br />
stabilisieren. Damit haben sich die<br />
rheinland-pfälzischen Institute in einem<br />
schwierigen Umfeld gut behauptet und<br />
ihre Leistungskraft insbesondere mit<br />
Blick auf die Situation der gesamten<br />
Kreditwirtschaft unter Beweis gestellt.<br />
Die für eine zukunftsgerichtete Aufstellung<br />
im Wettbewerb notwendigen Zusammenschlüsse<br />
von Mitgliedinstituten<br />
schritten weiter voran: Es entstanden<br />
die Sparkasse Südwestpfalz, die Sparkasse<br />
Mittelmosel-Eifel·Mosel·Hunsrück<br />
und die Sparkasse Worms-Alzey-Ried.<br />
Die Kreisparkasse Bitburg-Prüm hat die<br />
Amtssparkasse Speicher aufgenommen.<br />
Ziel der Fusionen ist es, starke, zukunftsfähige,<br />
regional verankerte, selbständige<br />
Institute zu begründen.<br />
Insgesamt verringerte sich die Zahl der<br />
rheinland-pfälzischen Sparkassen im<br />
Berichtszeitraum von 34 auf noch 30<br />
zum 31.12.<strong>2003</strong> einzeln bilanzierende<br />
Institute.<br />
Zusammengefasste Bilanzsumme<br />
der Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1999<br />
Mrd. € 51,0 50,3 50,1 48,5 46,1<br />
Veränderung<br />
in<br />
Mrd. €<br />
Veränderung<br />
in %<br />
30<br />
0,7<br />
1,4<br />
0,2<br />
0,4<br />
Differenzen durch Runden der Zahlen<br />
1,6<br />
3,2<br />
2,4<br />
5,3<br />
1,9<br />
4,4<br />
Die addierte Bilanzsumme der rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen einschließlich<br />
der in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> gelegenen<br />
Zweigstellen der Nassauischen Sparkasse<br />
stieg um 689 Mio. Euro bzw. 1,4%<br />
auf 51 Mrd. Euro, verglichen mit 194<br />
Mio. Euro bzw. 0,4% ein Jahr zuvor. Die<br />
durchschnittliche Bilanzsumme einer<br />
rheinland-pfälzischen Sparkasse lag damit<br />
bei 1,6 Mrd. Euro, verglichen mit<br />
2,0 Mrd. Euro im Bundesdurchschnitt.<br />
Ende <strong>2003</strong> waren bei den rheinlandpfälzischen<br />
Sparkassen 14.747 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter beschäftigt,<br />
712 bzw. 4,6% weniger als vor zwei Jahren.<br />
Die Sparkassenorganisation zählt<br />
damit aber nach wie vor zu den größten<br />
Arbeitgebern in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. 86%<br />
des Sparkassenpersonals sind bankspezifisch<br />
beschäftigt, 27% davon als Teilzeitkräfte.<br />
Die vom Gesetzgeber eröffnete<br />
Möglichkeit der Altersteilzeit haben<br />
4% in Anspruch genommen. Das<br />
Bild der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
wird nach wie vor von den mittleren<br />
Jahrgängen geprägt. Ein Viertel sind<br />
älter als 50 Jahre, etwas mehr als ein<br />
Fünftel jünger als 30 Jahre. Insgesamt<br />
959 Jugendliche befanden sich in einem<br />
Ausbildungsverhältnis. Das entsprach,<br />
gemessen am Gesamtpersonalbestand,<br />
einer Ausbildungsquote von 7,0%.<br />
Intensive betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen<br />
und eine auf qualifizierte<br />
Bildungsabschlüsse ausgerichtete Einstellungspolitik<br />
haben einen hohen<br />
Ausbildungsstand zur Folge. Eine fachspezifische<br />
Bankausbildung bis hin zur<br />
Qualifizierung als Sparkassenbetriebswirt<br />
haben 72% aller bankspezifisch<br />
Beschäftigten, eine kaufmännische oder<br />
sonstige Abschlussprüfung besitzen<br />
weitere 16% und knapp 4 % haben einen<br />
Fachhochschul- oder Hochschulabschluss<br />
oder haben das Lehrinstitut<br />
der Sparkassenorganisation<br />
absolviert.<br />
Sparkassenzweigstellen in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1980<br />
Anzahl 1.068 1.125 1.199 1.242 1.333<br />
Differenzen durch Runden der Zahlen<br />
Die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
unterhielten Ende <strong>2003</strong> ein Netz von<br />
1.068 Zweigestellen, 131 weniger als<br />
Ende 2001. Die Tendenz zur Bildung betriebswirtschaftlich<br />
sinnvoller Größeneinheiten<br />
hielt an. Nur noch ein Drittel<br />
der Zweigstellen waren mit nur einer<br />
Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter<br />
besetzt, in den meisten Filialen (45%)<br />
arbeiteten zwei bis fünf Personen. Die<br />
Finanzdienstleistungsfiliale für den<br />
Grund- und Tagesbedarf aller Kundengruppen<br />
wird ergänzt durch 46 Vermögensanlagezentren,<br />
die Spezialwissen<br />
für den gehobenen Anlage- und Beratungsbedarf<br />
bündeln. Darüber hinaus<br />
wurden 36 Immobilienzentren für den<br />
Beratungs- und Vermittlungsbedarf<br />
»rund ums Haus« eingerichtet. In insgesamt<br />
56 Firmen- und Gewerbekundenzentren<br />
tragen die Sparkassen den besonderen<br />
Anforderungen ihrer Unternehmenskunden<br />
Rechnung. Bei allen<br />
rheinland-pfälzischen Sparkassen können<br />
Kunden Finanzprodukte auch online<br />
erwerben. Eine einheitliche Multikanalstrategie<br />
ergänzt die Kundennähe<br />
in der virtuellen Welt.<br />
Ertragslage in schwierigem<br />
Umfeld verbessert<br />
Die Ertragslage der rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen hat sich in den Berichtsjahren<br />
<strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> kontinuierlich<br />
verbessert. Höhere Zinsüberschüsse<br />
und kostenbewusstes Handeln haben<br />
die Sparkassen damit auch eine kri-
tische wirtschaftliche Phase gut überstehen<br />
lassen. Nachdem in der zweiten<br />
Hälfte der neunziger Jahre der Zinsüberschuss<br />
durch eine verteuerte Refinanzierung<br />
und geringere Einnahmen<br />
aus der Fristentransformation erodiert<br />
war, ist es den Sparkassen in den Berichtsjahren<br />
gelungen, einen weiteren<br />
Rückgang des Zinsüberschusses zu ververhindern.<br />
Im Einklang mit dem sinkenden<br />
Zinsniveau ermäßigten sich die<br />
Zinserträge weniger stark als die Zinsaufwendungen,<br />
so dass die Zinsspanne<br />
in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme<br />
(DBS) von 2,34% auf 2,44%<br />
kletterte – eine Folge der anhaltend<br />
hohen Liquiditätspräferenz sowie der<br />
etwas steileren Zinsstruktur. Der Provisionsüberschuss<br />
hat sich besser behauptet<br />
als dies auf Grund des schwierigen<br />
Marktumfelds zu erwarten war und<br />
konnte insbesondere im Jahr <strong>2003</strong> bei<br />
steigenden Wertpapierumsätzen<br />
wieder leicht auf 0,48% der DBS gesteigert<br />
werden. Positiv entwickelten sich<br />
die Vertriebsaktivitäten und Provisionsergebnisse<br />
im Immobilien-, Bausparund<br />
Versicherungsgeschäft. Im nichtbilanziellen<br />
Dienstleistungsgeschäft hat<br />
das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften<br />
ebenfalls leicht zugenommen.<br />
Deutliche Fortschritte erzielten die<br />
rheinland-pfälzischen Sparkassen auf<br />
der Kostenseite. Es gelang ihnen, Einsparpotential<br />
durch eine stärkere Risikoorientierung<br />
der Kreditvergabe, eine<br />
Anpassung des Zweigstellennetzes und<br />
die Nutzung von Synergien in den Back-<br />
Office Tätigkeiten sowie vor allem durch<br />
ein effizienteres Management des Sachaufwandes<br />
zu realisieren. Der Rückgang<br />
des Personalbestandes, Veränderungen<br />
der betrieblichen Strukturen sowie<br />
Outsourcing-Maßnahmen trugen dazu<br />
bei, dass trotz Tarifsteigerungen im Berichtszeitraum<br />
der Personalaufwand<br />
konstant bei 1,20% der DBS gehalten<br />
wurde. Deutliche Einsparungen konn-<br />
ten vor allem beim Sachaufwand erreicht<br />
werden, der von 0,76% der DBS<br />
auf 0,68% reduziert wurde. Der ordentliche<br />
Aufwand sank insgesamt von<br />
1,99% auf 1,90% der DBS. Kostenbewusstes<br />
Handeln ist ein wichtiger Bestandteil<br />
der Unternehmenskultur der<br />
Sparkassen.<br />
Betriebsergebnis vor Bewertung<br />
in % der durchschnittlichen<br />
Bilanzsumme<br />
Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1999<br />
Betriebsergebnis<br />
1,08 0,95 0,85 0,98 1,07<br />
Differenzen durch Runden der Zahlen<br />
Das Betriebsergebnis vor Bewertung<br />
nahm im Verhältnis zur DBS von 0,85%<br />
auf 1,08% zu. In seiner absoluten Höhe<br />
bedeutet das eine Steigerung von 395<br />
Mio. Euro im Jahr 2001 auf 520 Mio.<br />
Euro im Jahr <strong>2003</strong>. Nachdem <strong>2002</strong> Börsenbaisse<br />
und Konjunkturschwäche zu<br />
einem außergewöhnlichen Anstieg des<br />
Bewertungsergebnisses geführt und<br />
das Betriebsergebnis nach Bewertung<br />
auf einen Tiefststand gedrückt hatten,<br />
konnte es <strong>2003</strong> wieder auf 0,54% der<br />
DBS mehr als verdoppelt werden. Die<br />
Sparkassen profitierten davon, dass<br />
sich der Vorsorgeaufwand entspannte,<br />
da der Höhepunkt der Insolvenzwelle<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, die nach einem Plus<br />
von 17% in <strong>2002</strong> im Jahr <strong>2003</strong> nur<br />
noch um 3% anstieg, überschritten ist.<br />
Die Sparkassen zahlten in den Jahren<br />
<strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> insgesamt 210 Mio. Euro<br />
an gewinnabhängigen Steuern und<br />
sind damit einer der größten Steuerzahler<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Dabei sind<br />
die Steueraufwendungen im Jahr <strong>2003</strong><br />
aufgrund der zu bildenden Steuerrückstellungen<br />
nach dem Korb II Gesetz<br />
Geschäftsentwicklung der Sparkassen<br />
überproportional gestiegen. Der Jahresüberschuss<br />
lag mit 78 Mio. Euro bzw.<br />
0,16% der DBS aber trotzdem deutlich<br />
über dem Vorjahresergebnis von 71 Mio.<br />
Euro bzw. 0,15% der DBS. Wachsende<br />
Anforderungen der Kunden, neue Anbieter<br />
sowie die rasante Entwicklung<br />
der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
werden eine weitere Bündelung<br />
der Kräfte in der Sparkassenorganisation<br />
erfordern.<br />
Die Finanzlage der Sparkassen ist geordnet.<br />
Die von der Bundesanstalt für<br />
Finanzdienstleistungsaufsicht erlassenen<br />
Grundsätze waren im Berichtsjahr<br />
stets eingehalten. Ende des Jahres<br />
<strong>2002</strong> bzw. <strong>2003</strong> machten die gesamten<br />
Eigenmittel nach dem Solvabilitätsgrundsatz<br />
(Grundsatz I) im Verbandsdurchschnitt<br />
10,8% bzw.11,0% der gewichteten<br />
Risikoaktiva aus. Dies ist eine<br />
angemessene Ausgangsbasis für die<br />
künftige Geschäftsentwicklung. Die wesentliche<br />
Grundlage zur Beurteilung der<br />
kurzfristigen Zahlungsbereitschaft ist<br />
der die Liquiditätssituation widerspiegelnde<br />
Grundsatz II. Im Durchschnitt<br />
übertraf diese Liquiditätskennzahl die<br />
erforderliche Mindestnorm im Jahr<br />
<strong>2002</strong> um das 2,30-fache und im Jahr<br />
<strong>2003</strong> um das 2,25-fache. Die (bilanzielle)<br />
Eigenkapitalrentabilität vor Steuern, die<br />
mittelfristig einen Wert von 15% erreichen<br />
soll, stieg auf 9%. Der zweiten Zielmarke,<br />
einer Cost-Income-Ratio (Verhältnis<br />
von Aufwand zu Ertrag) von 60%,<br />
sind die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
ebenfalls ein gutes Stück näher gekommen.<br />
Diese lag am Ende des Berichtszeitraums<br />
bei 63%. Damit haben<br />
sie abermals Substanz gewonnen, die<br />
eine Stärkung des Eigenkapitals und<br />
künftige Wachstumsmöglichkeiten bedeutet.<br />
Die Sparkassen bleiben ein stabilisierender<br />
Faktor für den Wirtschaftsraum<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />
31
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Baufinanzierungen und<br />
öffentliche Verschuldung Stütze<br />
des Kreditgeschäfts<br />
Bei anhaltender Konjunkturschwäche<br />
in fast allen Wirtschaftsbereichen und<br />
der Flaute in der Konsumnachfrage<br />
verbuchten die Sparkassen im Kreditgeschäft<br />
nur geringe Zuwachsraten<br />
(802 Mio. Euro bzw. 2,5% <strong>2003</strong> und<br />
868 Mio. Euro bzw. 2,8% <strong>2002</strong>).<br />
Dämpfend auf den Kreditbestand wirkten<br />
sich vor allem die außerordentlich<br />
hohen Rückzahlungen bei Fälligkeit sowie<br />
Sondertilgungen aus. Das niedrige<br />
Zinsniveau regte die Kreditnachfrage<br />
nicht an. Bei den Krediten an Nichtbanken<br />
entspricht der Marktanteil der<br />
rheinland-pfälzischen Sparkassen mit<br />
29% etwa dem Bundesdurchschnitt.<br />
Das insgesamt verhaltene Kreditgeschäft<br />
war vor allem auf die geringe Investitionsbereitschaft<br />
der Firmenkunden<br />
zurückzuführen. Unternehmen und<br />
Selbständige beschafften sich in den<br />
zwei Jahren des Berichtszeitraums nur<br />
119 Mio. Euro zusätzliche Finanzierungsmittel<br />
bei den Mitgliedinstituten.<br />
In den beiden Vorjahren waren es noch<br />
1,2 Mrd. Euro gewesen. Nach der Finanzierungsrechnung<br />
der Deutschen Bundesbank<br />
lag die Außenfinanzierung des<br />
gesamten Unternehmenssektors nur<br />
noch bei einem Sechstel des Volumens<br />
des Jahres 2000. Die klassische Form<br />
der Außenfinanzierung über Bankkredite<br />
war vor allem bei den Großbanken<br />
rückläufig, die sich aus dem Kreditgeschäft<br />
mit dem Mittelstand zurückgezogen<br />
haben. Die Sparkassen bleiben dagegen<br />
ein verlässlicher Partner. Inzwischen<br />
unterhalten drei von vier Unternehmen<br />
in diesem Sektor eine Geschäftsbeziehung<br />
zu einer Landesbank<br />
oder Sparkasse.<br />
Die Finanzierungsnachfrage der einzelnen<br />
Wirtschaftszweige fiel abermals<br />
sehr unterschiedlich aus. Mit Ausnahme<br />
32<br />
Kreditbestand nach Wirtschaftszweigen in Tausend c<br />
Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1999<br />
Land- und<br />
Forstwirtschaft<br />
Energie- und<br />
Wasserversorgung<br />
491.111<br />
280.670<br />
der Sektoren Energie- und Wasserversorgung,<br />
Verkehr und Nachrichtenübermittlung<br />
sowie den Finanzierungsinstitutionen<br />
und Versicherungen verschuldeten<br />
sich fast alle Wirtschaftszweige<br />
geringer. Eine eingehende Analyse des<br />
Kreditgeschäfts zeigt, dass sein Rückgang<br />
überwiegend konjunkturell bedingt<br />
war. Die Diskussion um die Baseler<br />
Eigenkapitalvorschriften dürfte nur insoweit<br />
eine Rolle gespielt haben, als sie<br />
das Ertrags- und Risikobewusstsein der<br />
Kreditinstitute geschärft haben. Von den<br />
geplanten Vorschriften ist auch keine<br />
generelle Verteuerung der Kreditvergabe<br />
zu erwarten, sondern lediglich eine<br />
stärkere Differenzierung der Kreditkonditionen<br />
nach der Bonität der Kredit-<br />
490.562<br />
246.478<br />
486.111<br />
266.979<br />
486.007<br />
227.398<br />
476.017<br />
204.045<br />
Verarbeitendes Gewerbe 1.826.212 1.880.697 1.948.154 1.970.030 1.850.150<br />
Baugewerbe 1.097.942 1.131.669 1.151.605 1.131.618 1.086.206<br />
Handel, Instandhaltung,<br />
Reparatur<br />
Verkehr und Nachrichtenübermittlung<br />
Finanzierungsinstitutionen<br />
2.521.548<br />
374.013<br />
94.590<br />
2.651.602<br />
362.809<br />
81.553<br />
2.753.864<br />
353.674<br />
95.036<br />
2.772.957<br />
351.567<br />
72.661<br />
2.635.645<br />
334.505<br />
66.900<br />
Dienstleistungen 7.124.177 6.929.222 6.630.701 6.273.316 5.816.552<br />
Unternehmen und Selbstständige<br />
insgesamt<br />
13.810.263<br />
13.774.592<br />
13.686.124<br />
13.285.553<br />
12.470.019<br />
darunter: Handwerk 2.583.704 2.645.689 2.650.714 2.547.576 2.397.199<br />
Differenzen durch Runden der Zahlen<br />
nehmer. Den höchsten Fremdfinanzierungsbedarf<br />
hatten nach wie vor die<br />
Dienstleistungsfirmen, die in den beiden<br />
Berichtsjahren Kredite in Höhe von<br />
493 Mio. Euro aufnahmen. Am stärksten<br />
rückläufig mit 232 Mio. Euro war der<br />
Forderungsbestand gegenüber Unternehmen<br />
des Handels, der Instandhaltung<br />
und Reparatur von Kraftfahrzeugen,<br />
ein Zeichen der allgemeinen Konsumschwäche.<br />
Die Lage sowohl des<br />
Baugewerbes (minus 54 Mio. Euro) als<br />
auch des Verarbeitenden Gewerbes<br />
(minus 122 Mio. Euro) war ebenfalls<br />
schwierig. Neben den Tilgungen haben<br />
sich hier auch Wertberichtigungen niedergeschlagen,<br />
die von den Kreditbeständen<br />
abgesetzt werden. Das Volu-
men der Handwerkskredite, die traditionell<br />
einen hohen Anteil am Firmenkreditgeschäft<br />
der Sparkassen haben, ging<br />
wegen der schlechten Geschäftslage<br />
vieler Handwerksbetriebe ebenfalls um<br />
67 Mio. Euro zurück. In den beiden Vorjahren<br />
hatten die rheinland-pfälzischen<br />
Handwerksbetriebe sich noch 254 Mio.<br />
Euro an Betriebsmittel- und Investitionskrediten<br />
beschafft. Auch für die<br />
Landwirtschaft und Forstwirtschaft war<br />
die Entwicklung unbefriedigend. Rückläufige<br />
Erzeugerpreise drückten die Gewinnsituation<br />
vieler Betriebe, so dass<br />
die Investitionsneigung ausgesprochen<br />
gering ausfiel. Dennoch wurde der Bestand<br />
an Agrarkrediten leicht um 5 Mio.<br />
Euro aufgestockt.<br />
Die Wohnungsbaufinanzierung ist<br />
die im Zeitablauf stabilste Komponente<br />
im Kundenkreditgeschäft der rheinlandpfälzischen<br />
Sparkasse. Der Bestand an<br />
Hypothekarkrediten auf Wohngrundstücke<br />
und sonstigen Krediten für den<br />
Wohnungsbau stieg bei den Mitgliedinstituten<br />
im Berichtszeitraum um<br />
1,5 Mrd. Euro bzw. 9,7% auf 16,9 Mrd.<br />
Euro. Die Diskussion um die Eigenheimzulage<br />
führte auch in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
zu erheblichen Vorzieheffekten bei den<br />
Bauanträgen und zu deutlich mehr<br />
Baugenehmigungen. Insgesamt wurden<br />
nach Angaben des Statistischen<br />
Landesamtes von den Bauaufsichtsbehörden<br />
im Jahr <strong>2003</strong> 23% mehr neue<br />
Wohngebäude genehmigt als im Vorjahr.<br />
Entsprechend fiel der Zuwachs an<br />
Wohnungsbaukrediten bei den Sparkassen<br />
um 15% höher aus als im Vorjahr.<br />
Insgesamt wurden in den beiden<br />
Berichtsjahren 4,2 Mrd. Euro an Baufinanzierungen<br />
zugesagt. Rund ein<br />
Drittel der Mittel entfiel auf die Finanzierung<br />
von Neubaumaßnahmen, der<br />
Löwenanteil aber nach wie vor auf den<br />
Kauf sowie die Modernisierung von<br />
Altbauten. Schlecht war die Stimmung<br />
der Verbraucher, die keine Bereitschaft<br />
zur Verschuldung mehr zeigten und<br />
<strong>2003</strong> im zweiten Jahr in Folge mehr<br />
Darlehen zurückzahlten, als sie sich neu<br />
beschafften. Hinzu kommt der starke<br />
Wettbewerbsdruck im Konsumentenkreditgeschäft,<br />
etwa aus der Automobilbranche<br />
und dem Einzelhandel. Insgesamt<br />
wurde das Volumen an Konsumentenkrediten<br />
im Berichtszeitraum<br />
um 265 Mio. Euro bzw. 6,5% auf 3,8<br />
Mrd. Euro zurückgeführt, das entspricht<br />
noch einem Anteil von 12% an den Krediten<br />
an Nichtbanken.<br />
Struktur der jährlichen Kreditinanspruchnahme<br />
in Tausend c<br />
Sparkassen – verlässlicher Partner<br />
der Kommunen<br />
Die Sparkassen und die Kommunen verbindet<br />
eine gewachsene Partnerschaft.<br />
Die dramatische Situation der öffentlichen<br />
Finanzen ist zu einem erheblichen<br />
Teil auf die seit drei Jahren andauernde<br />
Stagnationsphase in der deutschen<br />
Volkswirtschaft zurückzuführen. Immer<br />
mehr Kommunen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
mussten für dringend notwendige Ausgaben<br />
weiter Einlagenbestände bei den<br />
Sparkassen reduzieren und die Kreditaufnahme<br />
ausweiten. Insgesamt beschafften<br />
sie sich im Jahr <strong>2003</strong> mit 275<br />
Geschäftsentwicklung der Sparkassen<br />
Mio. Euro 18,3% mehr und im Jahr<br />
<strong>2002</strong> mit 189 Euro 14,4% mehr Darlehen<br />
bei den Sparkassen. Mit 1,8 Mrd.<br />
Euro stieg der Anteil öffentlicher Haushalte<br />
am gesamten Kundenkreditbestand<br />
der rheinland-pfälzischen Institute<br />
damit auf 5,4%. Dies unterstreicht<br />
deutlich die Bedeutung der Sparkassen<br />
als Hausbanken der Kommunen, die,<br />
neben dem klassischen Kommunalkredit,<br />
den Städten, Gemeinden und Landkreisen<br />
auch verstärkt innovative Finanzierungen<br />
wie strukturierte Finanzie-<br />
Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1999<br />
Wirtschaft -59.054 36.600 304.179 738.258 260.546<br />
Wohnungsbau 802.609 695.422 712.764 588.356 1.079.776<br />
Konsumenten -196.218 -68.798 7.958 91.746 81.097<br />
Öffentliche Hand 275.183 189.360 33.584 -59.248 28.530<br />
Sonstige -19,248 20.597 8.382 12.997 60.936<br />
Differenzen durch Runden der Zahlen<br />
rungen, kommunale Leasingmodelle,<br />
Fondsfinanzierungen und Investorenmodelle<br />
anbieten. Darüber hinaus wurden<br />
erneut zahlreiche regionale und<br />
lokale Maßnahmen der Wirtschaftsförderung<br />
gemeinsam mit den Kommunen<br />
durchgeführt.<br />
Analysiert man das Kreditgeschäft<br />
nach Fälligkeiten, so stand angesichts<br />
der historisch niedrigen Konditionen<br />
das langfristige Kreditgeschäft eindeutig<br />
im Vordergrund. Als Folge von zinsorientierten<br />
Umschichtungen in den<br />
mittel- und langfristigen Bereich stieg<br />
der Bestand an langfristigen Forderungen<br />
in den beiden Berichtsjahren um<br />
33
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
insgesamt 1,7 Mrd. Euro auf ein Volumen<br />
von 26,7 Mrd. Euro. Mittelfristige<br />
Ausleihungen wurden um 62 Mio. Euro<br />
auf 1,9 Mrd. Euro erhöht, während die<br />
kurzfristigen Kredite (einschließlich der<br />
nur noch geringfügigen Wechselfinanzierungen)<br />
um 83 Mio. Euro auf einen<br />
Bestand von 4,2 Mrd. Euro abgebaut<br />
wurden.<br />
Anhaltend schwaches<br />
Einlagengeschäft<br />
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
sparen die Deutschen traditionell mehr.<br />
Aktuell werden rund 11 von 100 verdienten<br />
Euro auf die hohe Kante gelegt.<br />
Die seit dem Jahr 2000 steigende Sparquote<br />
ist in der volkswirtschaftlichen<br />
Gesamtrechnung als Anteil des Sparens<br />
am verfügbaren Einkommen zuzüglich<br />
der Zunahme der betrieblichen Versorgungsansprüche<br />
definiert. Die Anfang<br />
<strong>2003</strong> in Kraft getretene Rentenreform<br />
hat wichtige Impulse für eine zusätzliche<br />
private und betriebliche Altersvorsorge<br />
gegeben und einen nachhaltigen<br />
Umdenkungsprozess in der Bevölkerung<br />
ausgelöst. Diese Ansprüche, die<br />
kontinuierlich anwachsen, machen mittlerweile<br />
rund 10% der gesamten Ersparnisse<br />
der privaten Haushalte aus<br />
und schlagen sich nicht direkt in den Bilanzen<br />
der Sparkassen nieder. Mit ihrer<br />
breiten Produktpalette möglicher Anlageformen<br />
– von Einlagen, über Wertpapiere<br />
und Lebensversicherungen bis<br />
hin zu den Geldanlagen der betrieblichen<br />
Altersversorgung ist die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
insgesamt aber maßgeblich<br />
an der Aufnahme und Weiterleitung<br />
von Ersparnissen im volkswirtschaftlichen<br />
Kreislauf beteiligt.<br />
Die gesamte Geldvermögensbildung<br />
lag bei den Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> im Jahr <strong>2003</strong> mit 733 Mio. Euro<br />
um mehr als 40% unter dem Niveau<br />
des Vorjahres. Verfügbare Anlagemittel<br />
34<br />
Struktur der Verbindlichkeiten Bestände in Tausend c<br />
Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1999<br />
Spareinlagen 16.648.044 16.604.064 16.691.694 16.887.804 17.956.435<br />
Eigenemissionen 4.581.232 5.165.514 5.204.537 5.114.192 4.856.120<br />
Termineinlagen 3.624.915 3.857.285 3.833.045 3.567.824 3.517.718<br />
Sichteinlagen 10.950.520 9.901.372 9.037.627 7.383.027 6.635.596<br />
Differenzen durch Runden der Zahlen<br />
wurden verstärkt in die Eigenheimfinanzierung<br />
gelenkt und die Geldanlagen<br />
insgesamt deutlich anders verteilt.<br />
Übertrafen im Vorjahr die bilanzwirksamen<br />
Anlageformen die bilanzneutralen<br />
Anlagen noch um mehr als ein Drittel,<br />
flossen <strong>2003</strong> fast zwei Drittel der Geldvermögensbildung<br />
in nichtbilanzielle<br />
Anlagen, in erster Linie in Investmentfonds.<br />
Sparkassen refinanzieren sich<br />
aber nach wie vor im wesentlichen über<br />
Kundeneinlagen und sind nicht so stark<br />
wie andere Institute von den Kapitalmärkten<br />
abhängig. Auf der Passivseite<br />
der Sparkassenbilanzen hat das niedrige<br />
Zinsniveau jedoch deutliche Spuren<br />
hinterlassen. Das Einlagengeschäft wies<br />
in den beiden Berichtsjahren nur noch<br />
einen leichten Zuwachs aus. Am Jahresultimo<br />
<strong>2003</strong> lagen die Kundenverbindlichkeiten<br />
bei 35,8 Mrd. Euro, das waren<br />
0,8% mehr als <strong>2002</strong> und 2,2% mehr als<br />
2001. An erster Stelle des Kundeninteresses<br />
standen abermals die liquiden<br />
täglich fälligen Gelder, während die übrigen<br />
Einlagen (Eigenemissionen und<br />
Termingelder) abgebaut oder nur geringfügig<br />
(Spareinlagen) aufgestockt<br />
wurden. Die Guthaben auf den Girokonten<br />
stiegen um insgesamt 1,9 Mrd. Euro<br />
bzw. mehr als ein Fünftel auf 11,0 Mrd.<br />
Euro und machen mittlerweile fast ein<br />
Drittel des Bestandes an Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kunden aus. 44% davon<br />
entfallen auf höher verzinsliche Gelder.<br />
Der Abbau der Termingelder setzte sich<br />
weiter fort: Der Bestand auf den Festgeldkonten<br />
schmolz um 232 Mio. Euro<br />
bzw. 6,0% auf ein Volumen von 3,6 Mrd.<br />
Euro zusammen, nachdem sie im Vorjahr<br />
geringfügig um 24 Mio. Euro bzw.<br />
0,6% aufgestockt worden waren. Offenbar<br />
haben sie nach der zweifachen Senkung<br />
des Leitzinses des Eurosystems<br />
spürbar an Attraktivität eingebüßt.<br />
Der Bestand an Spareinlagen, die aus<br />
einer breitgefächerten Produktpalette<br />
mit unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen<br />
bestehen, belief sich Ende<br />
des Berichtszeitraums auf insgesamt<br />
16,6 Mrd. Euro. Auf den Sparkonten, den<br />
traditionellsten aller Einlageformen,<br />
gingen die Umsätze merklich zurück.<br />
Die Belastungen in Höhe von 10,1 Mrd.<br />
Euro übertrafen die Gutschriften in Höhe<br />
von 9,0 Mrd. Euro deutlich. Zinsgutschriften<br />
an den Jahresenden in Höhe<br />
von insgesamt 1,1 Mrd. Euro sorgten<br />
allerdings dafür, dass der Spareinlagenbestand<br />
in den beiden Berichtsjahren
zusammen nur ein leichtes Minus von<br />
44 Mio. Euro aufwies. Der Marktanteil<br />
der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
bei den Spareinlagen liegt immerhin bei<br />
54%, verglichen mit 51% im Bundesdurchschnitt.<br />
Bevorzugt werden seit<br />
Jahren Sondersparformen, die eine höhere<br />
Verzinsung bzw. eine zusätzliche<br />
Sparprämie bieten. Sie stellen 77% der<br />
gesamten Spareinlagen und wurden im<br />
Berichtszeitraum um 66 Mio. Euro bzw.<br />
0,5% auf 12,8 Mrd. Euro aufgestockt.<br />
Das Gros entfällt dabei auf bonifizierte<br />
Spareinlagen mit Befristung der höheren<br />
Verzinsung. Die normal verzinsten<br />
Spareinlagen gingen um 109 Mio. Euro<br />
bzw. 2,8% auf einen Bestand von noch<br />
3,8 Mrd. Euro zurück. Der Abbau betraf<br />
vor allem Spareinlagen mit dreimonatiger<br />
Kündigungsfrist. Die Bestände an<br />
sparkasseneigenen Emissionen, d. h. an<br />
Sparkassenbriefen und Schuldverschreibungen,<br />
wurden um 623 Mio. Euro bzw.<br />
12,0% auf einen Jahresendbestand von<br />
4,6 Mrd. Euro <strong>2003</strong> reduziert.<br />
Höhere Umsätze<br />
im Wertpapiergeschäft<br />
Für die Kapitalmärkte brachte das Jahr<br />
<strong>2003</strong> mit der Überwindung der Vertrauenskrise<br />
die lang erhoffte Wende. Die<br />
Anleger kehrten bei steigenden Kursen<br />
auch an die Aktienmärkte zurück. Auf<br />
den über 177.000 Kundendepots der<br />
rheinland-pfälzischen Sparkassen wurden<br />
<strong>2003</strong> Umsätze mit einem Gesamtvolumen<br />
von 3,4 Mrd. Euro abgerechnet,<br />
knapp ein Zehntel mehr als ein Jahr<br />
zuvor. Bei Gesamtumsätzen in Höhe<br />
von 6,6 Mrd. Euro standen in den beiden<br />
Berichtsjahren Käufen in Höhe von<br />
3,8 Mrd. Euro Verkäufe und Tilgungen<br />
in Höhe von zusammen 2,8 Mrd. Euro<br />
gegenüber, so dass sich ein Nettoabsatz<br />
von 958 Mio. Euro ergab.<br />
Während die Anlagestrategie sich im<br />
Jahr <strong>2002</strong> zugunsten sicherer Papiere<br />
Umsätze im Wertpapiergeschäft in Tausend c<br />
verschoben hatte, wurden im Jahr <strong>2003</strong><br />
wieder verstärkt Dividendenwerte erworben.<br />
Direkte Käufe von Dividendenwerten<br />
und Optienscheinen übertrafen<br />
mit 922 Mio. Euro die Gewinnmitnahmen<br />
und Verkäufe in Höhe von 845 Mio.<br />
Euro um 9,1%. Der Anteil der Dividendenwerte<br />
an den Wertpapierumsätzen<br />
sank dennoch auf 26%. 42% der Umsätze<br />
entfielen auf Investmentzertifikate,<br />
bei denen die Käufe wieder auf insgesamt<br />
1,7 Mrd. Euro kletterten. Die Rückgaben<br />
und Verkäufe von Investmentanteilen<br />
blieben mit 1,1 Mrd. Euro dagegen<br />
deutlich dahinter zurück. Das Interesse<br />
der Privatanleger konzentrierte sich neben<br />
den Rentenfonds auch auf die als<br />
risikoarm und steuerlich attraktiv geltentenden<br />
offenen Immobilienfonds.<br />
Ein weiteres Drittel der Umsätze im<br />
Wertpapiergeschäft entfiel auf festverzinsliche<br />
Wertpapiere. Für die Finanzmärkte<br />
waren die letzten Jahre eine<br />
äußerst turbulente Phase mit enormen<br />
Anpassungsbedarf. Die besseren weltwirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen<br />
ermöglichen nun eine Rückkehr zur Normalität.<br />
Eine aufgehellte Stimmungslage<br />
in der Wirtschaft und eine stabile<br />
Börsenentwicklung wird 2004 die Ge-<br />
Geschäftsentwicklung der Sparkassen<br />
Jahr <strong>2003</strong> <strong>2002</strong> 2001 2000 1999<br />
Insgesamt 3.447.767 3.139.043 3.811.589 6.861.288 4.743.658<br />
davon in %<br />
Festverzinsliche 31,8 32,3 22,9 11,4 15,2<br />
Aktien 26,0 27,7 37,4 49,2 47,9<br />
Investmentfonds 42,1<br />
40,0 39,7 39,4 36,9<br />
Differenzen durch Runden der Zahlen<br />
schäftsergebnisse der rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen weiter verbessern.<br />
Die Umsetzung der gemeinsamen<br />
Strategie der Sparkassen-Finanzgruppe:<br />
Ertragspotential ausschöpfen, Kosten<br />
senken und den Verbund organisieren,<br />
wird zur positiven Entwicklung<br />
beitragen.<br />
35
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
S Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
(LRP)<br />
In einem gesamtwirtschaftlich schwierigen<br />
Umfeld hat die LRP im Berichtszeitraum<br />
eine selektive und konservative<br />
und damit eigenkapitalschonende Geschäftspolitik<br />
verfolgt, ohne jedoch das<br />
regionale Geschäft mit der mittelständischen<br />
Firmenkundschaft zu vernachlässigen.<br />
Das Jahresergebnis konnte nach den<br />
konjunkturellen Belastungen im Jahr<br />
<strong>2002</strong> durch eine fortgesetzte Priorisierung<br />
von Qualität vor Quantität <strong>2003</strong><br />
wieder deutlich verbessert werden. Neben<br />
der Konzentration auf ertragsstarke<br />
Kerngeschäftsfelder, darunter die Ausweitung<br />
des außerbilanziellen Geschäftes,<br />
dient ein striktes Kostenmanagement<br />
der Stabilisierung der Ergebnisse.<br />
Pflichtprojekte wie Basel II oder IAS verstärkten<br />
zwar den Sachkostenschub, andererseits<br />
wirken bereits die Maßnahmen<br />
zur Personal- und Sachkostenbegrenzung.<br />
So plant die LRP bis Ende<br />
2005 unter Verzicht auf betriebsbedingte<br />
Kündigungen ihren Personalbestand<br />
(Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt <strong>2003</strong><br />
im Konzern: 1.942) um 200 Stellen zu<br />
reduzieren. Im Jahr <strong>2003</strong> wurden davon<br />
planmäßig bereits 70 Stellen abgebaut.<br />
Die LRP zählt, bezogen auf die Kosten-<br />
Ertrags-Relation sowie die Eigenkapitalrentabilität<br />
im Landesbankenvergleich<br />
weiterhin zu den guten Instituten.<br />
Auch die Eigenkapitalausstattung konnte<br />
weiter erhöht werden.<br />
Zur Optimierung der Wertpapierabwicklung<br />
wurden Anfang Oktober<br />
<strong>2003</strong> die entsprechenden Systeme der<br />
Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> auf die<br />
Landesbank Baden-Württemberg erfolgreich<br />
migriert. Den rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen konnte so eine wettbewerbs-<br />
und zukunftsfähige Wertpapierabwicklung<br />
zur Verfügung gestellt<br />
werden.<br />
36<br />
Der Wegfall von Gewährträgerhaftung<br />
und Anstaltslast im Jahre 2005 führte<br />
im Kreis der Eigentümer bereits seit<br />
<strong>2002</strong> zu intensiven Überlegungen über<br />
die Zukunft der LRP. Als federführender<br />
Eigentümer prüft der Verband in enger<br />
Abstimmung mit dem Vorstand der<br />
Bank mehrere Optionen zu Gesellschafterstruktur<br />
und Geschäftsausrichtung.<br />
Auch das Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ist in die<br />
Gespräche einbezogen. Ziel der Neuausrichtung<br />
ist es, nach dem Wegfall<br />
der Gewährträgerhaftung ein Rating im<br />
A-Bereich zu erzielen. Besonderes Gewicht<br />
hat dabei auch eine Stärkung der<br />
Verbundarbeit zwischen der LRP und<br />
den rheinland-pfälzischen Sparkassen.<br />
Im Laufe des Jahres 2004 werden<br />
sowohl die Sparkassenorganisation<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> als auch die Miteigentümer<br />
WestLB und LBBW Richtungsentscheidungen<br />
über die Zukunft der<br />
LRP zu treffen haben.<br />
Landes-Bausparkasse<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (LBS)<br />
Nach einem bereits guten Geschäftsjahr<br />
<strong>2002</strong> mit einem Neugeschäft von<br />
1,5 Mrd. Euro Bausparsumme hat die<br />
LBS das Jahr <strong>2003</strong> als Ausnahmejahr<br />
abgeschlossen. Mit einem Neugeschäft<br />
von 2,1 Mrd. Euro Bausparsumme bei<br />
fast 92.000 Verträgen hat die LBS ein<br />
Rekordergebnis erzielt und ihre Marktführerschaft<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> weiter<br />
ausgebaut. Zu diesem Ergebnis haben<br />
die Sparkassen als wichtigster Vertriebsweg<br />
mit einem Anteil von nahezu 75%<br />
maßgeblich beigetragen. Aber auch<br />
der LBS-Außendienst konnte seine Vertriebsleistung<br />
steigern.<br />
Neben der anhaltenden Diskussion<br />
um eine Verringerung oder Abschaffung<br />
der staatlichen Wohnungsbauprämie<br />
trug auch das niedrige Zinsniveau<br />
zum sehr guten Geschäftsergebnis der<br />
LBS bei. Die politische Debatte um die<br />
Reform der Renten konnte die Landes-<br />
Bausparkasse erfolgreich als Anbieter<br />
auf dem Markt für Produkte zur privaten<br />
Altersvorsorge nutzen.<br />
Mit dem im Jahr 2001 begonnenen<br />
Datenverarbeitungsprojekt Kolumbus<br />
hat die LBS ihre EDV-Systeme zukunftsfähig<br />
gemacht und Anfang 2004 das<br />
bisherige zentrale System zur Abwicklung<br />
des Bauspargeschäftes durch ein<br />
neues, von der LBS West entwickeltes<br />
System abgelöst.<br />
Im Rahmen der Strategie des Multikanalansatzes<br />
haben die deutschen<br />
Sparkassen und Landesbausparkassen<br />
Mitte <strong>2003</strong> das Immobilienportal<br />
www.s-immobilien.de eingerichtet, das<br />
zum führenden Portal für Immobilien in<br />
Deutschland ausgebaut werden soll.<br />
Bereits kurze Zeit nach der Einführung<br />
haben die Sparkassen und die LBS-Immobilien-GmbH,<br />
eine 100%ige-Tochter<br />
der LBS, den überwiegenden Teil ihrer<br />
laufenden Immobilienangebote in dieses<br />
Portal gestellt.
DekaBank<br />
1999 entstand durch die Fusion der<br />
DGZ�Deutsche Kommunalbank und der<br />
DekaBank zur DGZ�DekaBank – Deutsche<br />
Kommunalbank – der in Deutschland<br />
bisher einmalige Zusammenschluss<br />
einer Wholesale-Bank und einer<br />
Investmentgesellschaft. Als zentrale<br />
Fondsgesellschaft der Sparkassen-<br />
Finanzgruppe etablierte sich die Gesellschaft<br />
unter dem Markennamen<br />
DekaBank erfolgreich am Markt und<br />
stieg zu einem der Marktführer auf.<br />
Mitte <strong>2002</strong> folgten die Eigentümer dem<br />
gängigen Sprachgebrauch und firmierten<br />
die Gesellschaft zur DekaBank<br />
Deutsche Girozentrale um. Als Deka-<br />
Bank verfolgt das Unternehmen weiterhin<br />
das Ziel, Wholesale-Banking und<br />
Investmentgeschäft zu verknüpfen,<br />
wobei das Hauptaugenmerk auf dem<br />
Fonds- und Depotgeschäft liegt.<br />
Die DekaBank stellt den Sparkassen ein<br />
innovatives, breit gefächertes und bundesweit<br />
einheitliches Produktprogramm<br />
zur Verfügung, das alle in Verbindung<br />
mit dem Fondsgeschäft stehenden Produkte<br />
und Dienstleistungen umfasst.<br />
Aus der engen Zusammenarbeit mit<br />
den Sparkassen – ihrem exklusiven Vertriebsweg<br />
– resultiert eine Marktnähe,<br />
die eine kundenorientierte Produktpolitik<br />
begünstigt. Dies zeigt sich im positiven<br />
Vertriebserfolg, der trotz schwieriger<br />
Rahmenbedingungen am Kapitalmarkt<br />
auch im Berichtszeitraum erreicht<br />
werden konnte.<br />
Resultierte im Jahr <strong>2002</strong> das Nettomittelaufkommen<br />
der DekaBank vorwiegend<br />
aus sicherheitsorientierten<br />
Produkten wie Immobilien-, Geldmarktund<br />
Rentenfonds, standen im Jahr<br />
<strong>2003</strong> schon wieder offene Immobilienfonds<br />
und Aktienfonds im Vordergrund,<br />
die das Vertrauen der Anleger zurückgewonnen<br />
haben. Weiterhin hohe Bedeutung<br />
haben strukturierte Geldanla-<br />
gen wie Dachfonds und die fondsgebundene<br />
Vermögensverwaltung, bei<br />
der die DekaBank der unangefochtene<br />
Marktführer ist.<br />
Neue und erfolgreiche Produktfelder<br />
sind u.a. Garantiefonds und Wandelanleihen-Fonds,<br />
die verstärkt dem Sicherheitsgedanken<br />
der Sparkassenkunden<br />
Rechnung tragen. Im Jahr 2004 werden<br />
die Altersvorsorge und der strukturierte<br />
Vermögensaufbau die zentralen<br />
Anlegerthemen sein sowie Hedgefonds,<br />
die auf Grund des Ende <strong>2003</strong> verabschiedetenInvestmentmodernisierungsgesetzes<br />
erstmals in Deutschland<br />
aufgelegt werden dürfen. Die nötige<br />
Eigenkapitalbasis hierfür wurde <strong>2003</strong><br />
geschaffen. Über die Emission stiller<br />
Einlagen und nachrangiger Verbindlichkeiten<br />
sowie die Gewinnverwendung<br />
erhöhte sich das haftende Eigenkapital<br />
um 1 Mrd. Euro auf über 3 Mrd. Euro.<br />
Im Einklang mit den strategischen Leitlinien<br />
der Sparkassenorganisation bezüglich<br />
der Arbeitsteilung im Verbund<br />
wird die DekaBank zukünftig noch stärker<br />
die Ressourcen im Fondsgeschäft<br />
bündeln und Kompetenzzentrum für<br />
Asset Management sein. So erwarb sie<br />
Ende <strong>2003</strong> weitere Anteile an der West-<br />
Invest Gesellschaft für Investmentfonds<br />
von der Westdeutsche ImmobilienBank<br />
und hat damit dort die unternehmerische<br />
Führung übernommen.<br />
Deutsche Leasing<br />
<strong>2002</strong> wurde die Deutsche Leasing<br />
40 Jahre alt und mit ihr die gesamte<br />
Leasing-Branche in Deutschland. Es<br />
waren die Vorgängergesellschaften der<br />
heutigen Deutsche Leasing AG, die das<br />
Leasing-Geschäft in Deutschland eingeführt<br />
haben. Bereits zwei Jahre nach<br />
der Einführung hatte das Leasing in<br />
Deutschland einen festen Platz im Finanzierungsmarkt<br />
erobert und die<br />
Fachpresse bezeichnete die Leasing-<br />
S Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
gesellschaften als »Maßschneider der<br />
Finanzierungslösung«. In den ersten<br />
Jahrzehnten waren es noch überwiegend<br />
Büromaschinen wie Frankier- und<br />
Kugelkopfschreibmaschinen sowie Registrierkassen,<br />
die geleast worden sind.<br />
Erst mit der fortschreitenden Motorisierung<br />
wurde das Auto zum häufigsten<br />
Leasing-Objekt. Heute haben Fahrzeuge<br />
einen Anteil von über 50%.<br />
Als Pionier der Branche in Deutschland<br />
wurde die Deutsche Leasing zum Vorreiter<br />
für viele innovative Lösungen.<br />
Schon 1970 gründete die Deutsche<br />
Leasing mit der Deutschen Auto-Leasing<br />
GmbH die erste markenunabhängige<br />
Auto-Leasinggesellschaft. Über<br />
das Auto-Leasing führte die Deutsche<br />
Leasing Mitte der 70er Jahre auch das<br />
Leasing für Privatpersonen ein. 1988<br />
wagte sie als erste Gesellschaft den<br />
Übergang von den »harten Waren« auf<br />
»weiche Waren«, indem sie erstmals<br />
Software-Leasing ohne Hardware angeboten<br />
hat. Heute ist Software-Leasing<br />
im Markt der Informationstechnologie<br />
nicht mehr wegzudenken. Mehr und<br />
mehr entwickelte sich das Leasing somit<br />
zur flexiblen Finanzierungsalternative<br />
für den Mittelstand. Sparkassen<br />
als wesentlicher Partner des Mittelstandes<br />
setzten dieses Finanzierungsmittel<br />
verstärkt für ihre Kunden ein, sodass<br />
1982 die Deutsche Leasing eine auf die<br />
Bedürfnisse der Sparkassen und ihrer<br />
Kunden zugeschnittene Tochtergesellschaft,<br />
die LGS Leasinggesellschaft der<br />
Sparkassen, gründete. Auf alle Branchen<br />
bezogen hat das Mobilien-Leasing<br />
heute einen Finanzierungsanteil von<br />
20 Prozent. Im verarbeitenden Gewerbe<br />
werden über die Hälfte aller fremdfinanzierten<br />
Investitionen über Leasing-<br />
Modelle abgewickelt. Ein Wachstumsende<br />
ist noch nicht in Sicht.<br />
Nach <strong>2002</strong> war auch das Jahr <strong>2003</strong><br />
für die Leasingbranche durch rückläufiges<br />
Neugeschäft geprägt. Gegen die-<br />
37
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
sen Trend konnte die Deutsche Leasing<br />
ihr Niveau halten und damit ihre Marktführung<br />
behaupten. Ziel der Gesellschaft<br />
ist es, bis zum Jahr 2009 in die<br />
europäische Spitzengruppe der Anbieter<br />
für objektbezogene Finanzdienstleistungen<br />
einzuziehen.<br />
Sparkassen Broker AG<br />
In der Sparkassen-Finanzgruppe fehlte<br />
in der Vergangenheit ein Angebot, um<br />
für Kunden, die viele Wertpapierumsätze<br />
tätigen und keine Beratung wünschen,<br />
kostengünstig Wertpapieraufträge<br />
abwickeln zu können. Im Sommer<br />
2000 fasste der Deutsche Sparkassenund<br />
Giroverband deshalb den Grundsatzbeschluss<br />
zur Gründung eines<br />
Sparkassen-Brokers, an dem sich die<br />
Regionalverbände zu knapp 74,9%<br />
und die DekaBank zu gut 25,1% beteiligt<br />
haben. Nach der Übernahme der<br />
Pulsiv AG, eines am Markt befindlichen<br />
Online-Brokers mit einer stabilen Abwicklungsplattform,<br />
startete im September<br />
2001 der Online-Auftritt im<br />
neuen Corporate Design als Sparkassen<br />
Broker.<br />
Auch wenn sich der ursprünglich angestrebte<br />
Bestand von über 200.000<br />
Kunden bis zum Jahresende <strong>2003</strong> mit<br />
72.000 Kunden aufgrund der schwachen<br />
Börsenlage nicht realiseren ließ,<br />
hat sich der Sparkassen Broker im Vergleich<br />
zu den bereits länger am Markt<br />
tätigen Wettbewerbern mit Blick auf die<br />
Neukundengewinnung gut behauptet.<br />
Gerade durch den Vertrieb und die<br />
Möglichkeit der Depoteröffnung über<br />
die Sparkassen dürfte der Broker von<br />
der nächsten Welle des Kundeninteresses<br />
profitieren. Die Verzahnung in den<br />
Verbund ist ein entscheidendes und<br />
unverzichtbares Erfolgskriterium. Der<br />
Sparkassen Broker schließt eine strategische<br />
Lücke der Sparkassen durch Ergänzung<br />
des eigenen Multikanalange-<br />
38<br />
bots und dient der nachhaltigen Kundenbindung.<br />
Marktanteilsverluste im<br />
Wertpapiergeschäft können so verhindert<br />
werden.<br />
Die Bereitschaft der Sparkassen zur<br />
intensiven Zusammenarbeit mit dem<br />
Broker wird unterstützt durch ein Vergütungsmodell,<br />
das für den Fall der aktiven<br />
Kundenüberleitung eine Einmalprovision<br />
sowie eine laufende Provisionierung<br />
bei jeder Transaktion vorsieht.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass es unter preispolitischen<br />
Erwägungen sinnvoll ist,<br />
etwa 10-15% der Kunden, die das Online-Brokerage-Angebot<br />
ihrer Sparkasse<br />
nutzen, an den Sparkassen Broker zu<br />
vermitteln.<br />
Der Sparkassen Broker hat seinen<br />
Unternehmenssitz im April <strong>2003</strong> vom<br />
bisherigen Standort Duisburg in die<br />
Rhein-Main-Region nach Wiesbaden<br />
verlegt. Geänderte Rahmenbedingungen,<br />
die Kündigung von Kommanditanteilen<br />
(Platzhalter) zum Jahresende<br />
<strong>2003</strong> und die Notwendigkeit einer<br />
Eigenkapitalstärkung machen für das<br />
Jahr 2004 gesellschaftsrechtliche Veränderungen<br />
inklusive einer Kapitalerhöhung<br />
um 40 Mio. Euro erforderlich.<br />
An der strategischen Ausrichtung und<br />
dem operativen Auftritt wird dies indes<br />
nichts ändern.<br />
Versicherungskammer Bayern<br />
(VKB)<br />
Die Versicherungskammer Bayern ist<br />
der größte öffentliche Versicherer in<br />
Deutschland. In ihren Geschäftsgebieten<br />
Bayern, <strong>Pfalz</strong> und dem Saarland<br />
zählt sie zu den Marktführern. Örtliche<br />
und persönliche Kundennähe mit individuellen<br />
Lösungen und eine starke<br />
Verbundenheit mit den Sparkassen<br />
gehören zu den Stärken des Unternehmens.<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> verlief die Geschäftsentwicklung<br />
des VKB-Konzerns<br />
erneut positiv. Insgesamt lag der Anstieg<br />
des Beitragsvolumens im selbst<br />
abgeschlossenen Geschäft mit 7,2%<br />
auf rund 4,8 Mrd. Euro deutlich über<br />
dem Marktniveau.<br />
In der Zusammenarbeit mit den pfälzischen<br />
Sparkassen stand <strong>2003</strong> die konsequente<br />
Ausrichtung von Produktpalette<br />
und Vertriebsunterstützung auf<br />
Szenen aus den Werbespots Szenen aus den<br />
Werbespots
die individuellen Anforderungen im<br />
Fokus der Aktivitäten. Ziel ist, den Versicherungsvertrieb<br />
in den Sparkassen<br />
weiter zu intensivieren und die Potenziale<br />
zu heben. Eine hohe Spezialisierung<br />
bei beratungsintensiven Themen und<br />
die enge partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
zwischen Sparkassen und Außendienstorganisation<br />
der VKB sind hierbei<br />
ein Schlüssel zum Erfolg.<br />
Auf der Beratungsseite hat die VKB<br />
große Anstrengungen unternommen.<br />
Beispiele sind die Ausbildung von<br />
Sparkassenmitarbeitern zu Vorsorgeberatern<br />
und der Einsatz von Spezialberatern<br />
zum Thema Krankenversicherung.<br />
Die Erfolge dieser Bündelung der<br />
Vertriebskraft lassen sich in den Absatzzahlen<br />
der pfälzischen Sparkassen<br />
<strong>2003</strong> ablesen. So lagen die Monatsbeiträge<br />
im Krankenversicherungsgeschäft<br />
23,4% über dem Ergebnis des Vorjahres.<br />
In der <strong>Pfalz</strong> ist die VKB mit der<br />
Bayerischen Beamtenkrankenkasse am<br />
Markt. Auch im Lebensversicherungsgeschäft<br />
und im Bereich Komposit<br />
konnten die pfälzischen Sparkassen zulegen.<br />
Bezogen auf die Beitragssumme<br />
erzielten sie in der Lebensversicherung<br />
einen Zuwachs von 9,1% gegenüber<br />
dem Vorjahr. In der Kompositversicherung<br />
betrug die Steigerung beim Neuzugang<br />
5,0%.<br />
Die hohe Dynamik, mit der sich Versicherungsmarkt<br />
und Rahmenbedingungen<br />
wandeln, stellt auch die öffentlichen<br />
Versicherer vor große Herausforderungen:<br />
Fortschreitender Konzentrationsprozess,<br />
verstärkter Kostendruck<br />
und hohe Volatilität der weltweiten<br />
Kapitalmärkte. Die VKB hat sich diesen<br />
Herausforderungen gestellt und in den<br />
vergangenen Jahren strategische Weichenstellungen<br />
vorgenommen. Mitte<br />
<strong>2002</strong> hat die VKB gemeinsam mit der<br />
SV SparkassenVersicherung Baden-<br />
Württemberg und der SV Sparkassen-<br />
Versicherung Hessen-Nassau-Thürin-<br />
gen eine IT-Betriebsgesellschaft gegründet.<br />
Sie soll die Qualität und Effizienz<br />
der IT-Leistungen erhöhen und<br />
die Zusammenarbeit der drei Versicherungsgruppen<br />
fördern. Der Sitz der<br />
Gesellschaft ist Mannheim. Die VKB hält<br />
54% an dem Gemeinschaftsunternehmen,<br />
die SV Baden-Württemberg 30%<br />
und die SV Hessen-Thüringen 16% der<br />
Anteile. Die drei Versicherungsgruppen<br />
wollen mit dem Gemeinschaftsunternehmen<br />
neben den wirtschaftlichen<br />
Zielen auch ihre Vorreiterrolle innerhalb<br />
der zunehmenden Kooperation der<br />
öffentlichen Versicherer verdeutlichen.<br />
Neben einer konsequenten Vertriebsund<br />
Kundenorientierung wurden auch<br />
die Beteiligungen an anderen Versicherern<br />
weiter zur Festigung der nationalen<br />
Marktstellung ausgebaut. So ist die VKB<br />
seit <strong>2002</strong> an der SAARLAND Feuerversicherung<br />
und an der SAARLAND Lebensversicherung<br />
direkt beteiligt. Anfang<br />
2004 unterzeichnete ein Bieterkonsortium<br />
mit den Sparkassenversicherungen<br />
S Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Baden-Württemberg und Sachsen unter<br />
Führung der Versicherungskammer<br />
Bayern den Kaufvertrag für die Feuersozietät/Öffentliche<br />
Leben Berlin-<br />
Brandenburg.<br />
SV SparkassenVersicherung<br />
Hessen Nassau Thüringen (SV)<br />
Die SV SparkassenVersicherung Hessen<br />
Nassau Thüringen ist der Marktführer<br />
der Gebäudeversicherer im Geschäftsgebiet<br />
Thüringen, Hessen und in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
im Westerwald-Kreis und in<br />
Rheinhessen. Über die Sparkassen, dem<br />
maßgeblichen Vertriebsweg der SV mit<br />
einem flächendeckenden Filialnetz,<br />
wurde die Marktstellung weiter ausgebaut.<br />
Nach einem nicht zufriedenstellenden<br />
Geschäftsjahr <strong>2002</strong> hat sich die<br />
Geschäftsentwicklung <strong>2003</strong> sowohl im<br />
Komposit-Bereich als auch in der Lebensversicherung<br />
deutlich verbessert.<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2003</strong> erreichte bei<br />
Beitragseinnahmen von annähernd 1,0<br />
Mrd. Euro einen guten Rohüberschuss<br />
in der Sparte Leben und einen zufriedenstellenden<br />
Bruttoüberschuss in der<br />
Sparte Komposit. Hierzu beigetragen<br />
haben die erfolgreiche Sanierung der<br />
Kfz-Sparte und die wieder verbesserten<br />
Kapitalanlageergebnisse.<br />
Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der SV wurde im Rahmen des<br />
Projektes »SV 2006« die Wachstumsstrategie<br />
50/20 als ein mittelfristiges<br />
strategisches Ziel auf Beitragsebene<br />
(Komposit) festgelegt. Strategie 50/20<br />
bedeutet: Aus den Stärken – SV-Gebäudekunden-Bestände<br />
und dem Sparkassenvertrieb<br />
– wurden die Kernzielgrößen<br />
»Marktanteil 50% rund um das<br />
Haus« und »Versicherungsanbindungsquote<br />
von 20% der Sparkassenkunden«<br />
abgeleitet. Damit will die SV mittelfristig<br />
zum regionalen Marktführer im Privatkundenbereich<br />
werden.<br />
39
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Nach der Trennung der Betreuung der<br />
Vertriebswege im Jahr 2001 in Sparkassenvertrieb<br />
einerseits und Vertrieb<br />
über Generalvertreter andererseits wurde<br />
im Jahr <strong>2002</strong> ein Arbeitskreis »Strategische<br />
Ausrichtung der SV für den<br />
Vertriebsweg Sparkassen« unter Mitwirkung<br />
von Sparkassen und der beiden<br />
Sparkassenverbände <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
und Hessen-Thüringen gegründet. Der<br />
Arbeitskreis formulierte gemeinsame<br />
Ziele im Versicherungsbereich, machte<br />
Umsetzungsvorschläge und erarbeitete<br />
Marktbearbeitungskonzepte, die zunächst<br />
dem Sparkassenfachbeirat und<br />
anschließend allen Sparkassen vorgestellt<br />
wurden.<br />
Zur Vertriebsunterstützung hat die<br />
SV seit September <strong>2003</strong> das neue internetbasierte<br />
Agenturdienstsystem @Icis<br />
den Sparkassen und Generalvertretern<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Seit Frühjahr <strong>2003</strong> wurden von den<br />
Trägern der beiden SparkassenVersicherungen<br />
in Wiesbaden und Stuttgart,<br />
den Sparkassenverbänden in Baden-<br />
Württemberg, Hessen-Thüringen und<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, die Frage einer Fusion<br />
geprüft. Mitte September haben diese<br />
in einem Eckwertepapier die Grundlagen<br />
für eine Fusion festgelegt. Danach<br />
verständigten sich die Verbände, dass<br />
die fusionierten Unternehmen unter<br />
SV Versicherung in Wiesbaden, Kaiser Friedrich<br />
Ring (Ecke Bahnhofstraße)<br />
40<br />
dem Dach einer Holding durch die bisherigen<br />
Eigentümer im Verhältnis von<br />
63,1% (Baden-Württemberg) zu 36,9%<br />
(Hessen-Thüringen und <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong>) getragen werden. Durch die veränderten<br />
Rahmenbedingungen nach<br />
einer Fusion und die zukünftig niedrige<br />
Anteilsquote (3,69%) ergab sich für den<br />
SGVRP die Frage nach den unternehmerischen<br />
Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />
und die Chance einer vertrieblichen<br />
Neuordnung um die Zersplitterung der<br />
öffentlichen Versicherungslandschaft in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> zu bereinigen.<br />
Im Rahmen des Fusionsvorhabens<br />
wurden die SV Versicherungsanstalten<br />
zunächst Ende Dezember <strong>2003</strong> in<br />
Aktiengesellschaften umgewandelt:<br />
SV SparkassenVersicherung Hessen-<br />
Nassau-Thüringen Lebensversicherung<br />
AG und SV SparkassenVersicherung<br />
Hessen-Nassau-Thüringen Gebäudeversicherung<br />
AG. Die Fusion der Versicherungsaktiengesellschaften<br />
aus<br />
Stuttgart und Wiesbaden erfolgt rückwirkend<br />
zum 01.01.2004.<br />
Provinzial <strong>Rheinland</strong> Holding<br />
(Provinzial)<br />
Unter dem Holding Dach in der Rechtsform<br />
der Anstalt des öffentlichen Rechts<br />
operierten die 100%igen Töchter<br />
Provinzial <strong>Rheinland</strong> Versicherung AG<br />
und Provinzial <strong>Rheinland</strong> Lebensversicherung<br />
AG in den Jahren <strong>2002</strong> und<br />
<strong>2003</strong> erneut erfolgreich am Markt. Die<br />
Provinzial-Gruppe, zu der auch der KFZ-<br />
Versicherer sdirekt Versicherung AG<br />
gehört, konnte ihre Marktstellung – insbesondere<br />
der Sparte Lebensversicherung<br />
– ausbauen. Die Leben AG nahm<br />
im Jahr <strong>2003</strong> mit einer Gesamtverzinsung<br />
von 5,2% für die kapitalbildende<br />
Lebensversicherung erneut eine Spitzenstellung<br />
im Markt ein. Die gesamten<br />
Beitragseinnahmen der Gruppe betrugen<br />
Ende <strong>2003</strong> 2,1 Mrd. Euro. In der Le-<br />
bensversicherung lag die Beitragssteigerung<br />
mit 8,7% wieder über dem<br />
Marktdurchschnitt. Entscheidend beigetragen<br />
haben dazu die rheinischen<br />
und rheinland-pfälzischen Sparkassen,<br />
der Hauptvertriebsweg der Leben AG.<br />
Der Schaden- und Unfallversicherer der<br />
Gruppe erreichte in <strong>2003</strong> nach einem<br />
besonders schadenreichen Vorjahr wieder<br />
deutlich bessere technische Ergebnisse<br />
und ein Jahresergebnis in Höhe<br />
von 93 Mio. Euro.<br />
Zu dem sehr guten Neugeschäft der<br />
Leben AG haben die 13 in <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> mit der Provinzial kooperierenden<br />
Sparkassen überproportional beigetragen.<br />
So erreichten diese mit einer<br />
Beitragssumme von fast 200 Mio. Euro<br />
<strong>2003</strong> eine Zielerreichung von 119%,<br />
während der Sparkassendurchschnitt<br />
insgesamt nur 103% betrug. Auch in<br />
den anderen Sparten des Versicherungsgeschäftes<br />
konnten die rheinlandpfälzischen<br />
Sparkassen die anspruchsvollen<br />
Vertriebsziele mehrheitlich errei-
chen oder übererfüllen. Die Bedeutung<br />
des Sparkassenvertriebes nimmt daher<br />
auch in den Kompositsparten weiter zu,<br />
nicht zuletzt durch die Fortsetzung des<br />
Kompetenzaufbaus in den Versicherungsagenturen.<br />
Im Rahmen eines Projektes untersuchte<br />
die Provinzial mit drei weiteren<br />
öffentlichen Versicherern und mit fünf<br />
Sparkassenverbänden seit Mitte <strong>2003</strong><br />
die wesentlichen Erfolgsfaktoren im<br />
Vertrieb von Versicherungsprodukten<br />
durch Sparkassen. Die Projektergebnisse<br />
einschließlich detaillierter Umsetzungsempfehlungen<br />
werden im Jahr<br />
2004 allen Sparkassen vorgestellt.<br />
Die Eigentümer der Provinzial <strong>Rheinland</strong><br />
haben vor dem Hintergrund der<br />
begonnenen Konsolidierung im Bereich<br />
der öffentlichen Versicherer in den Jahren<br />
<strong>2002</strong>-<strong>2003</strong> insbesondere mit den<br />
Eigentümern und der Provinzial Holding<br />
Westfalen, das sind der Westfälisch-<br />
Lippische Sparkassen- und Giroverband<br />
sowie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />
die Frage einer engeren<br />
Verbindung bis hin zu einer Vollfusion<br />
der Versicherungen erörtert. Diese Verhandlungen<br />
verliefen bisher erfolglos.<br />
Betriebliche Altersversorgung<br />
(bAV)<br />
bAV<br />
Der positive Trend, den die betriebliche<br />
Altersversorgung durch die Diskussionen<br />
um die Neuordnung des Betriebsrentengesetzes<br />
seit 2001 erhalten hat,<br />
setzte sich auch in den Jahren <strong>2002</strong> und<br />
<strong>2003</strong> fort. Für alle Durchführungswege<br />
– Pensionszusage, Direktversicherung,<br />
Unterstützungskasse, Pensionskasse<br />
und Pensionsfonds – stehen über die<br />
Verbundpartner (öffentliche Versicherer<br />
und DekaBank) und die SPensions-<br />
Management GmbH Lösungen und geeignete<br />
Produkte zur Verfügung. Die<br />
SPensionsManagement GmbH ist ein<br />
neu gegründetes Unternehmen der<br />
Sparkassen-Finanzgruppe im Geschäftsfeld<br />
der bAV. Als Holding, deren Gesellschafter<br />
zu je 50 Prozent die DekaBank<br />
und die öffentlichen Versicherer sind,<br />
fungiert sie als zentrale Plattform. Die<br />
Hauptaufgabe der SPensions-Management<br />
ist es, das Spektrum aller fünf<br />
Durchführungswege durch die Entwicklung<br />
bundesweit einheitlicher bAV-Produkte<br />
flexibel abzudecken. So wurden<br />
für die beiden Durchführungswege Pensionskasse<br />
und Pensionsfonds eigens<br />
die Tochterunternehmen SPensionskasse<br />
AG und SPensionsfonds AG gegründet,<br />
während es für die anderen<br />
Durchführungswege bereits Angebote<br />
über die öffentlichen Versicherer gab.<br />
Mit der SPensionskasse AG werden neben<br />
klassischen Rentenversicherungen<br />
auch Kombiprodukte aus Versicherungselementen<br />
und Fondsanlagen mit<br />
verschiedenen, vom Kunden wählbaren<br />
Rendite-/Risiko-Profilen angeboten. Mit<br />
jedem der Produkte können die jeweiligen<br />
steuerlichen Fördermöglichkeiten<br />
realisiert werden. Optional können Zusatzversorgungen<br />
zur Absicherung von<br />
Tod und Invalidität abgeschlossen werden.<br />
Vergleichbare Produktvarianten<br />
sind bei der SPensionsfonds AG vorhanden.<br />
Für Arbeitnehmer im kommunalen<br />
öffentlichen Dienst fehlte bis zum<br />
18.02.<strong>2003</strong> eine tarifvertragliche Anspruchsgrundlage<br />
für die Entgeltumwandlung.<br />
Diese Lücke wurde durch einen<br />
entsprechenden Tarifvertrag beseitigt.<br />
Die Durchführung der Entgeltumwandlung<br />
hat dabei grundsätzlich über<br />
die Sparkassen-Finanzgruppe, die Kommunalversicherer<br />
oder über die öffentlichen<br />
Zusatzversorgungseinrichtungen<br />
zu erfolgen.<br />
Die Besetzung dieses wichtigen Geschäftsfeldes<br />
und der Kompetenzaufbau<br />
bei Sparkassen und Verbundpartnern<br />
hatte im Berichtszeitraum einen<br />
hohen Stellenwert. Der Sparkassen- und<br />
S Finanzgruppe <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> hat im Berichtszeitraum<br />
zusammen mit den Verbundpartnern<br />
diese Aktivitäten mit<br />
Schulungsmaßnahmen und Entwicklungen<br />
von Vertriebskonzepten begleitet.<br />
swest<br />
Die WestLB AG, mit 50,0% größter Anteilseigner<br />
der Sparkassen-Informatik-<br />
Services West GmbH (swest), hat im<br />
Jahr <strong>2002</strong> beschlossen, ihre Beteiligung<br />
an der swest aufzugeben und auch die<br />
Kundenbeziehung als Abnehmer von<br />
IT-Leistungen zu beenden. In Abstimmung<br />
mit den beiden anderen Anteilseignern<br />
der swest, den Sparkassen- und<br />
Giroverbänden <strong>Rheinland</strong> und <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
wurden daraufhin zwei Teilbetriebe<br />
– der Sparkassenbetriebsteil und<br />
der WestLB-Betriebsteil – gebildet.<br />
Nach der Prüfung, welche Option sich<br />
für die sparkassenseitige Produktion<br />
als sinnvoll, ökonomisch und perspektivisch<br />
positiv darstellt, wurde der Sparkassenbetriebsteil<br />
zum 01.10.<strong>2003</strong> auf<br />
die Sparkassen Informatik übertragen.<br />
Damit sind auch für die Sparkassen im<br />
<strong>Rheinland</strong> und in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> die<br />
IT-Bereiche Anwendungsentwicklung<br />
und Rechenzentrumsproduktion wieder<br />
unter einem Dach vereinigt. Der West-<br />
LB-Betriebsteil ging zum 01.12.<strong>2003</strong><br />
auf T-Systems International – eine Tochter<br />
der Deutschen Telekom AG – über.<br />
Beide Teilbetriebsübergänge erfolgten<br />
im Rahmen sogenannter »Asset Deals«.<br />
Die swest wird wegen Fortbestand<br />
des Mietvertrages für das unterirdische<br />
Sparkassen-Rechenzentrum in Köln<br />
zunächst als Gesellschaft bestehen<br />
bleiben.<br />
41
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Bürgerschaftliches Engagement<br />
Die Gemeinwohlorientierung hat in der<br />
Sparkassenorganisation eine lange Tradition.<br />
Als dezentral verankerte Kreditinstitute<br />
in öffentlicher Trägerschaft<br />
orientieren sich die Sparkassen nicht<br />
ausschließlich an kurzfristigen Renditebetrachtungen,<br />
sondern übernehmen<br />
regional Aufgaben für das Gemeinwohl.<br />
Das gilt für die Bereiche Soziales, Kultur<br />
und den Sport genauso wie für die Umwelt<br />
und die Wissenschaftsförderung.<br />
Gemeinsam erfüllt die rheinland-pfälzische<br />
Sparkassen-Finanzgruppe damit<br />
in hohem Maße die Rolle eines gemeinwohlstiftenden<br />
Akteurs und gestaltet so<br />
die Lebensräume der Menschen vor Ort<br />
aktiv mit. Keine andere Unternehmensgruppe<br />
ist mit ihrem gesellschaftlichen<br />
Engagement derart auf die Fläche, so<br />
spezifisch auf die Förderung in allen Regionen<br />
ausgerichtet, wie die Sparkassen-Finanzgruppe.<br />
Denn bürgerschaftliches<br />
Engagement und damit die Stärkung<br />
des Gemeinwohls ist wichtig. Es<br />
dient dem ökonomischen, kulturellen<br />
und sozialen Zusammenhalt in den<br />
Städten, Kreisen und Gemeinden und<br />
es hält das gesellschaftliche Leben in<br />
Balance.<br />
Soziales<br />
Kultur<br />
Sport<br />
Forschung, Wirtschaftsund<br />
Wissenschaftsförderung<br />
Umwelt<br />
Sonstiges<br />
Gesamt<br />
42<br />
7,0<br />
5,9<br />
2,5<br />
0,7<br />
0,4<br />
2,1<br />
18,5<br />
Umso wichtiger ist es, ein solches Engagement<br />
auch in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten, in denen die Budgets der<br />
Kommunen und der Länder – als Träger<br />
des öffentlichen Lebens – begrenzt<br />
sind, aufrecht zu erhalten.<br />
Gesellschaftliches Engagement<br />
Fast 31 Millionen Euro haben die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen im Berichtszeitraum<br />
in Form von Spenden,<br />
Sponsoring sowie Ausschüttungen aus<br />
41 Sparkassenstiftungen in die wirtschaftliche<br />
und gesellschaftliche Entwicklung<br />
der Kommunen investiert. Die<br />
höchsten Beträge gaben die Sparkassen<br />
für soziale Zwecke und für Projekte<br />
im Bereich der Kultur aus. Im Berichtszeitraum<br />
haben die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen ihr Stiftungskapital<br />
vom 31,7 auf 35,6 Millionen Euro noch<br />
einmal um 12 Prozent aufgestockt.<br />
Schuldnerberatung<br />
Als Ausfluss ihres gesetzlichen Auftrags<br />
haben die Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> in den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> erneut<br />
mehr als 2 Millionen Euro zur finanziellen<br />
Unterstützung von rheinland-<br />
Gemeinnütziges Förderengagement der rheinland-pfälzischen Sparkassen*<br />
Jahr<br />
2000 2001 <strong>2002</strong> <strong>2003</strong><br />
6,1<br />
5,5<br />
2,3<br />
0,5<br />
0,4<br />
1,7<br />
16,5<br />
5,4<br />
4,6<br />
2,0<br />
0,7<br />
0,3<br />
2,2<br />
15,0<br />
* inklusive Stiftungsausschüttungen, Spenden, PS-Zweckerträge und Sponsoring in Mio.€.<br />
Differenzen durch Runden der Zahlen<br />
5,6<br />
5,6<br />
2,2<br />
0,7<br />
0,2<br />
1,6<br />
15,8<br />
pfälzischen Schuldnerberatungsstellen<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Die Mittel flossen über die Städte<br />
und Kreise an kommunale und karitative<br />
Beratungseinrichtungen, die privaten<br />
Haushalten Hilfe bei Überschuldungsproblemen<br />
anbieten. Auch das Schuldnerfachberatungszentrum<br />
der Johannes-Gutenberg-Universität<br />
Mainz, die<br />
zentrale Anlaufstelle für alle Schuldnerberatungsstellen<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>,<br />
wurde finanziell unterstützt. Seit der<br />
Verabschiedung des gesetzlichen Auftrages<br />
zur Schuldnerberatung im rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassengesetz von<br />
1993 haben die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen über 10 Millionen Euro zur<br />
Finanzierung der Schuldnerberatung im<br />
Land aufgebracht.<br />
Damit Überschuldung gar nicht erst<br />
auftritt, hat die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
bereits vor 40 Jahren den Beratungsdienst<br />
Geld und Haushalt gegründet,<br />
der Privatkunden bei allen Fragen rund<br />
um die Haushaltsfinanzen und des privaten<br />
Geldmanagements unterstützt.<br />
Ein einzigartiger Service, der z.B. Infomedien<br />
zu Themen wie Verbraucherkredit<br />
und Haushaltsplanung, Seminare<br />
und Vortragsveranstaltungen oder individuelle<br />
Beratung anbietet. In den Jahren<br />
<strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> wurden wieder weit<br />
über 100 Vorträge in Erwachsenenbildungsstätten<br />
sowie vor Frauen- und<br />
Jugendgruppen zu verbraucherpolitischen<br />
Fragestellungen angeboten.<br />
Kunst und Kultur<br />
Keiner macht mehr. Die Sparkassen-<br />
Finanzgruppe ist der größte Förderer<br />
von Kunst und Kultur in Deutschland.<br />
Im vergangenen Jahr wurden dafür<br />
87 Millionen Euro ausgegeben, allein<br />
fast 6 Millionen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Die<br />
Sparkassen-Finanzgruppe ist damit der<br />
größte nichtstaatliche Kulturförderer in<br />
Deutschland.
Verwendungszwecke der<br />
gemeinnützigen Beiträge <strong>2002</strong>/03<br />
in Mio. Euro<br />
Sonstiges: 3,8<br />
Forschung, WirtschaftsundWissenschaftsförderung:<br />
1,4<br />
Sport: 4,2<br />
Umwelt: 0,5<br />
Kultur: 10,2<br />
Soziales: 11,0<br />
Quelle: Jährliche Erhebung über Beiträge für<br />
gemeinnützige Zwecke und Einrichtungen in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, SGVRP<br />
Mit diesen Geldern unterstützt die Sparkassenorganisation<br />
lokale Museen,<br />
Galerien und Ausstellungen; sie vergibt<br />
Stipendien oder erteilt Auftragsarbeiten<br />
an lokale Künstler.<br />
Zusätzlich tritt der Sparkassen- und<br />
Giroverband neben der monetären Kulturförderung<br />
auch als eigener Veranstalter<br />
auf. In Schloß Waldthausen bei<br />
Mainz führt der Verband jährlich vier<br />
Ausstellungen und vier Konzerte durch.<br />
Gespräche im Schloss<br />
Visionären Vordenkern aus <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> ein Podium bieten, abseits vom<br />
Tagesgeschäft interessante Gesprächspartner<br />
treffen und über Zukunftsthemen<br />
philosophieren, mit diesem Ziel<br />
laden der Sparkassen- und Giroverband<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und die Zukunftsinitiative<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (ZIRP) im Herbst<br />
jeden Jahres interessierte Bürgerinnen<br />
und Bürger zur Vortragsreihe »Zukunft<br />
gestalten – Gespräche im Schloss« ins<br />
Schloß Waldthausen ein. Die Spannbrei-<br />
te der Themen ist groß. Von der »Realität<br />
im Jahr 2030« über die »Hoffnungsträger<br />
Kindergarten«, bis hin zur »Personalpolitik<br />
bei alternden Belegschaften«<br />
reichen die Vorträge rheinlandpfälzischer<br />
Wissenschaftler, die sich an<br />
ein breites Publikum richten.<br />
Talentförderung<br />
Jungen Talenten helfen die rheinlandpfälzischen<br />
Sparkassen gerne auf die<br />
Sprünge. Dies entspricht der Geschäftsphilosophie<br />
der Sparkassen, die eine<br />
Förderung des Gemeinwohls, der Allgemeinheit<br />
der Unterstützung einiger weniger<br />
vorzieht.<br />
Damit machen sie sich nicht nur um<br />
den hoffnungsfrohen Nachwuchs verdient,<br />
sondern sie sind auch dem Land<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> eine große Hilfe: Gerade<br />
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten,<br />
in denen die Budgets der Kommunen<br />
und Länder – als Träger des öffentlichen<br />
Lebens – begrenzt und oft überfordert<br />
sind, ist ein solches Engagement entscheidend.<br />
Mit den Wettbewerben »Jugend<br />
forscht« und »Jugend trainiert für Olympia«<br />
engagieren sich die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen für die jungen Talente<br />
in den Bereichen Wissenschaft<br />
und Sport. Und auch bei der Förderung<br />
des Spitzensports steht die Unterstützung<br />
des Nachwuchses für die Sparkassen<br />
im Vordergrund. Die Initiative<br />
»Eliteschulen des Sports« bietet jungen<br />
Sporttalenten optimale Rahmenbedingungen<br />
für den Aufbau einer Sportkarriere,<br />
verbunden mit einem qualifizierten<br />
Schulabschluss. Mit insgesamt<br />
250.000 Euro fördert die deutsche Sparkassen-Finanzgruppe<br />
insgesamt 34<br />
Eliteschulen des Sports. In <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> werden mit diesem Zuschuss zwei<br />
Schulen finanziell unterstützt.<br />
Vorstandsassistenz, Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Stiftungen, Spenden und Ausschüttungen<br />
der rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen <strong>2002</strong>/03 in Mio. Euro<br />
PS-Zweckerträge: 3,4<br />
Sonstige Förderleistungen<br />
und Sponsoring: 6,0<br />
Spenden: 17,3<br />
Ausschüttungen: 4,1<br />
Quelle: Jährliche Erhebung über Beiträge für<br />
gemeinnützige Zwecke und Einrichtungen in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, SGVRP<br />
Schule und Wirtschaft<br />
Junge Menschen sollten bereits frühzeitig<br />
wirtschaftliche Zusammenhänge<br />
kennen lernen. Die Integration von Wirtschaftsthemen<br />
in der Schule macht sie<br />
sicherer im alltäglichen Umgang mit<br />
finanzwirtschaftlichen Themen und vermittelt<br />
ihnen wichtige Grundlagen für<br />
das Berufsleben.<br />
Seit mehr als 25 Jahren bietet die<br />
Sparkassen-Finanzgruppe im Rahmen<br />
des Sparkassen-SchulService eine breite<br />
Palette wirtschaftskundlicher Medien für<br />
den Unterricht an. Die Medien sind auf<br />
die Lehrpläne abgestimmt und zeichnen<br />
sich durch ihren Praxisbezug aus.<br />
Die Thematik reicht vom ersten Umgang<br />
mit Geld für Grundschüler über<br />
Geld- und Währungsthemen für die Sekundarstufen<br />
I und II bis hin zu Wirtschaftsplanspielen<br />
wie dem Planspiel<br />
Börse.<br />
43
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Das neue Verwaltungsgebäude<br />
des rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen- und Giroverbandes<br />
Zu Beginn des Jahres <strong>2003</strong> ist der<br />
Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
mit seiner Geschäfts- und<br />
Prüfungsstelle in seinen Neubau auf<br />
dem Gelände von Schloß Waldthausen<br />
gezogen.<br />
Innerhalb der knappen Bauzeit von<br />
18 Monaten wurde der Bau verwirklicht<br />
und die Vorgabe des Verwaltungsrates,<br />
eine kostenbewusste Umsetzung des<br />
Bauvorhabens mit einem Gesamtvolumen<br />
von 10,5 Millionen Euro zu realisieren,<br />
eingehalten. So selbstverständlich<br />
das Ergebnis heute auch erscheint,<br />
der Weg dorthin bedurfte vieler Abwägungen,<br />
Überzeugungen und auch<br />
konkreter Versuche. Mit Bauentscheidungen<br />
ist es wie mit dem Wein:<br />
Wer gute Ergebnisse erzielen will, muss<br />
genug Zeit zur Reife lassen.<br />
Die alte Gebäudeanlage an der<br />
»Großen Bleiche« in der Mainzer Innenstadt<br />
war zunehmend für den Verband<br />
unpassend geworden. Das Entree –<br />
irgendwo zwischen einem Geschäft für<br />
Damenoberbekleidung und Werbetafeln<br />
einer Geschäftsbank – war zwar<br />
ausreichend, um hinein und hinaus zu<br />
kommen, mehr aber auch nicht. Die<br />
Raumbedingungen waren beengt, die<br />
Parkplätze knapp und nur mit besonderem<br />
fahrerischen Können erreichbar.<br />
Die seit der Aussiedlung der ehemaligen<br />
Sparkassenschule nicht mehr benötigte<br />
Dachterrasse beschäftigte<br />
immer öfter die Dachdecker und die<br />
behördlichen Brandschützer schockten<br />
44<br />
mit dem amtlichen Bescheid, dass die<br />
Innenwände einem ausbrechenden<br />
Feuer nicht genug Widerstand leisten<br />
würden.<br />
Die Kommunalbau <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
war als kompetentes Verbundunternehmen<br />
bei den regelmäßig auftretenden<br />
baulichen Problemen zu Rate gezogen<br />
worden und schließlich beauftragt<br />
worden, eine generelle Kosten-Nutzen-<br />
Studie zur Sanierung und Modernisierung<br />
der gesamten Gebäudeanlage zu<br />
erstellen. Der Umstand, dass der Sparkassen-<br />
und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> nicht allein Herr im Haus war, sondern<br />
auf eine Miteigentümerin Rücksicht<br />
genommen werden musste,<br />
machte alle Umgestaltungsvorschläge<br />
kostenaufwendig und letztlich unbefriedigend.<br />
Da der Verband mit seiner<br />
Sparkassenakademie Schloß Waldthausen<br />
über ein Areal von 78.000 m 2<br />
im Lennebergwald vor den Toren von<br />
Mainz im Erbbaurecht verfügte, wurde<br />
schließlich als bevorzugte Variante ein<br />
Neubau auf diesem Gelände untersucht.<br />
Eine Idee, die übrigens bereits<br />
während des Baus der Sparkassenakademie<br />
in der Mitte der 80er Jahre erwogen<br />
worden war.<br />
Zur Auswahl der Architekten wurde<br />
ein Verfahren gewählt, bei dem mehrere<br />
Architekten parallel und damit in<br />
Konkurrenz Konzeptvorschläge erarbeiteten.<br />
Aufgrund der Ergebnisse wurde<br />
das Mainzer Architektenbüro Mann +<br />
Schneberger ausgewählt und mit der<br />
Planung und Bauüberwachung beauftragt.<br />
Jedes Bauvorhaben ist ein Unikat<br />
ohne Probelauf und ohne eins zu eins<br />
umsetzbares Vergleichsobjekt. Die jeweiligen<br />
organisatorischen Strukturen,<br />
die Gegebenheiten des Standortes, die<br />
Eingliederung in das Umfeld und die<br />
bau- und planungsrechtlichen Vorgaben<br />
gleichen sich nie. Lange bevor die<br />
ersten Skizzen des Architekten vorliegen,<br />
müssen nachhaltig wirkende Entscheidungen<br />
getroffen werden. Als<br />
Bauherr braucht es fachliche Unterstützung,<br />
auch, um Gremien und andere<br />
Mitentscheider für seine Überlegungen<br />
gewinnen zu können. Die Verpflichtung<br />
der Kommunalbau <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
GmbH erwies sich für die erfolgreiche<br />
Umsetzung des Projekts als Glücksfall.<br />
Die Kommunalbau stelle sicher, dass<br />
das gesamte Projekt von den ersten<br />
Überlegungen bis zur Mängelbeseitigung<br />
nach Fertigstellung kompetent<br />
aus einer Hand abgewickelt wurde. Die<br />
große Herausforderung, in das gewachsene<br />
Ensemble der historischen Parkanlage,<br />
des Schlossgebäudes und der<br />
in den 80er Jahren zugefügten Bauten<br />
der Sparkassenakademie einen weiteren<br />
Baukörper mit nicht unerheblichem<br />
Bauvolumen einzufügen, ist – wie allgemein<br />
anerkannt wird – gelungen.<br />
Der Neubau stört nicht, er zerstört nicht,<br />
wirkt angenehm zurückhaltend, aber<br />
doch selbstbewusst, zeitgemäß und<br />
eigenständig. Er stellt sich funktionsgerecht<br />
dar und ist es auch.<br />
Heute arbeiten die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Sparkassen- und<br />
Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in einem<br />
modernen und funktionalen Gebäude<br />
mitten im Grünen, in einem Park,<br />
zwischen wunderbarem altem Baumbestand.<br />
Für viele Menschen, mal abgesehen<br />
von Landschaftsgärtnern, ein<br />
unerfüllbarer Traum.
Der Neubau,<br />
...ein modernes und funktionales Gebäude mitten im Grünen, in einem Park,<br />
zwischen wunderbarem altem Baumbestand.<br />
Das Atmosphärische der Landschaft dringt durch transparente<br />
Fassadenkonstruktionen in die Räume ein.<br />
Ziel des Baukonzepts: So wenig wie möglich in die charakteristische<br />
Parkstruktur einzugreifen.<br />
Vorstandsassistenz, Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
45
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Im Gespräch mit den Architekten<br />
Der Neubau stellte die Architekten<br />
Mann und Schneberger in zweierlei Hinsicht<br />
vor besondere Herausforderungen.<br />
Zum einen entstand er in unmittelbarer<br />
Nähe zu einem historischen Gebäudeensemble,<br />
zum anderen stellten<br />
sich besondere geografische Probleme.<br />
In einem Interview anlässlich der Einweihungsfeier<br />
des Neubaus am 28. Mai<br />
<strong>2003</strong> nahmen die Archtekten Stellung<br />
zu diesen und anderen Herausforderungen<br />
vor und während der Bauphase.<br />
Wie sind Sie mit diesen Anforderungen<br />
umgegangen?<br />
Ludwig Mann: Unser Ziel war es, mit unserem<br />
Konzept so wenig wie möglich in<br />
die charakteristische Parkstruktur einzugreifen.<br />
Dazu haben wir verschiedene<br />
Standort- und Gebäudeformansätze<br />
miteinander verglichen. Unsere Lösung,<br />
zwei freistehende Pavillonbauten in angemessener<br />
Distanz orthogonal zur bestehenden<br />
Aula zu platzieren hat letztendlich<br />
die Jury überzeugt. Zusammen<br />
mit der Aula bilden die Neubauten ein<br />
maßstäblich und typologisch aufeinan-<br />
46<br />
der abgestimmtes Gebäudeensemble,<br />
das sich dem Schloss und der Schlossachse<br />
unterordnet. Beide Pavillonbauten<br />
sind mit besonderer Rücksicht auf<br />
die erhaltenswerten Solitärbäume und<br />
den Waldrand in den Park eingebettet.<br />
Durch ihre Höhenstaffelung reagieren<br />
sie auf das leicht hängige Gelände.<br />
Zwischen den Gebäudevolumen und<br />
der offenen Natur wird ein spannungsreiches<br />
Spiel erzeugt. Verglaste Fassadenfronten,<br />
horizontale Linienführungen<br />
und ein leicht zurückspringender<br />
Sockel lassen die Neubauten leicht und<br />
zurückhaltend wirken.<br />
Wie eingangs erwähnt, ist das Verwaltungsgebäude<br />
aus zwei Pavillons zusammengesetzt,<br />
die mittels verglaster<br />
»Brücken« verbunden sind. Um zwei<br />
mediterran anmutende Innenhöfe reihen<br />
sich die Büros, die alle nach Außen<br />
zum Park orientiert sind. Das Atmosphärische<br />
der Landschaft dringt durch<br />
transparente Fassadenkonstruktionen<br />
in die Räume ein. Die reizvolle Umgebung,<br />
das sich im laufenden Wechsel<br />
verändernde Bild des Parks wird perma-<br />
nent wahrgenommen. Auf drei Büroebenen<br />
haben wir die Räume der einzelnen<br />
Abteilungen in einer nach unserer<br />
Auffassung guten funktionalen Gliederung<br />
und Verbindung arrangiert.<br />
Die offene Gebäudestruktur garantiert<br />
Flexibilität, so dass die Büroanordnung<br />
ohne weiteres geändert und aktuellen<br />
Nutzeransprüchen an optimale Arbeitsabläufe<br />
angepasst werden kann.<br />
Mit welchen Herausforderungen hatten<br />
Sie in der Bauphase zu tun?<br />
Michael Schneberger: Die Bauphase<br />
verlief nach unserer Einschätzung weitestgehend<br />
reibungslos. Das angepeilte<br />
Zeitziel von 18 Monaten Bauzeit wurde<br />
eingehalten. Begonnen wurde im 1. Juni<br />
2001 mit Ausschachtungsarbeiten.<br />
Dann folgte die Rohbaukonstruktion,<br />
die nach einem halben Jahr fertiggestellt<br />
war. Im frostigen Januar <strong>2002</strong><br />
hatten wir eine dreiwöchige Unterbrechung.<br />
Ende März waren die Fassaden<br />
gänzlich geschlossen, so dass die Innenausbauarbeiten<br />
zügig durchgeführt<br />
und der Zeitverlust aufgeholt werden<br />
konnte. Das fertig gestellte Gebäude<br />
wurde pünktlich im Dezember <strong>2002</strong><br />
bezogen.
Vorstandsassistenz, Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
47
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Die Ausstellungsreihe in<br />
Schloß Waldthausen<br />
Werkschau<br />
von Michael Croissant<br />
Ein Höhepunkt der Ausstellungsreihe<br />
des Jahres <strong>2003</strong> war eine Werkschau<br />
über das bildhauerische Schaffen von<br />
Michael Croissant. Es war ein Zeichen<br />
der Anerkennung und Würdigung von<br />
Schloß Waldthausen in seiner Funktion<br />
als Ausstellungsort, dass das Ministerium<br />
für Wissenschaft, Weiterbildung,<br />
Forschung und Kultur und die Stiftung<br />
für Bildhauerei in Berlin sich für die<br />
Sparkassenakademie als einzige Station<br />
dieser Ausstellung in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
entschieden. Neben der Präsentation in<br />
Schloß Waldthausen war die Werkschau<br />
im Georg-Kolbe-Museum in Berlin und<br />
in der Rathausgalerie in München zu<br />
sehen. Schloß Waldthausen befand<br />
sich somit in exklusiver Gesellschaft als<br />
Ausstellungsort zur Würdigung dieses<br />
bedeutenden rheinland-pfälzischen<br />
Künstlers.<br />
Die Ausstellung war anlässlich der<br />
Vollendung des 75. Lebensjahres des<br />
Künstlers geplant worden. Michael<br />
Croissant wurde 1928 in Landau geboren<br />
und zählt zu den bedeutenden<br />
deutschen Künstlern der zweiten Hälfte<br />
des 20. Jahrhunderts. Er gehört zu den<br />
wenigen Bildhauern der letzten Jahrzehnte,<br />
denen es gelungen ist, sich<br />
eine individuelle und zugleich skulpturgeschichtlich<br />
bedeutsame figurative<br />
Position zu erarbeiten. Sein Werk wurde<br />
mit zahlreichen Preisen geehrt, beispielsweise<br />
mit dem <strong>Pfalz</strong>preis, dem<br />
Hans-Purrmann-Preis und dem Kunstpreis<br />
des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />
Michael Croissant wurde mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
1. Klasse ausgezeichnet.<br />
Leider verstarb der Künstler<br />
während der Vorbereitungsphase der<br />
Ausstellung im Herbst <strong>2002</strong>.<br />
48<br />
Dennoch konnte die Ausstellung, insbesondere<br />
dank der tatkräftigen Unterstützung<br />
der Erbengemeinschaft<br />
Michael Croissant, realisiert werden.<br />
Die Präsentation in Schloß Waldthausen<br />
umfasste rund vierzig Arbeiten des<br />
Künstlers. Sie dokumentierte seine<br />
künstlerische Entwicklung von frühen<br />
Tierplastiken der 60er Jahre bis hin zum<br />
fast abstrakten Spätwerk der 90er Jahre.<br />
Parallel zur Ausstellung erschien ein<br />
rund 300 Seiten und 1.300 Abbildungen<br />
umfassendes Werkverzeichnis des<br />
Künstlers. Die Hilfe zahlreicher privater<br />
und öffentlicher Leihgeber und die<br />
finanzielle Unterstützung des Landes<br />
und der Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
ermöglichten die Realisierung der Ausstellung<br />
und die Erstellung dieses umfangreichen<br />
Kataloges.<br />
Hand und Vogel I<br />
1964, Bronze,<br />
35 cm<br />
Kleine Abbildungen<br />
rechte Seite:<br />
1: Figur wv 1191<br />
1995, Bronze,<br />
50 cm<br />
2: Figur wv 1369<br />
1998, Bronze,<br />
53 cm<br />
3: Figur wv 1454<br />
1999, Bronze,<br />
95 cm<br />
4: Figur wv 1510<br />
1999, Bronze,<br />
40 cm<br />
5: Figur wv 635<br />
1997, Bronze,<br />
45 cm<br />
6: Figur wv 1354<br />
1998, Bronze,<br />
104,5 cm<br />
Große Abbildung:<br />
Plastik wv 1068<br />
1993, Bronze,<br />
212 cm
1 2<br />
3 4<br />
5 6<br />
Vorstandsassistenz, Pressse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
49
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Kulturprogramm<br />
Ursula Bertram<br />
Installation »Püppchen«, <strong>2002</strong><br />
Franz Bernhard<br />
Die Sitzende, 1977, WV 191<br />
Corten-Stahl und Holz, 150 x 90 x 190 cm<br />
Liesel Metten<br />
Sitzvogel (Detail), 2000<br />
Bronze, 106 x 40 x 25 cm<br />
50<br />
Ausstellungen in<br />
Schloß Waldthausen<br />
In den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> richtete<br />
der Sparkassen- und Giroverband<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> insgesamt acht Ausstellungen<br />
in Schloß Waldthausen aus.<br />
Die Sparkassenakademie ist seit vielen<br />
Jahren ein bedeutender Standort im<br />
kulturellen Leben in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />
Diese Position begründet sich in der<br />
Kontinuität des Engagements und dem<br />
konsequenten Festhalten an hohen<br />
Qualitätskriterien.<br />
Abschlussausstellung der Kunstund<br />
Förderpreisträger<br />
Eine herausragende Präsentation des<br />
Jahres <strong>2002</strong> war die Abschlussausstellung<br />
der Reihe mit Werken preisgewürdigter<br />
Bildhauer des Landes<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Der Sparkassen- und<br />
Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> hat seit<br />
1997 gemeinsam mit dem Ministerium<br />
für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung<br />
und Kultur in insgesamt vier<br />
Ausstellungen Werke aller seit der<br />
Landesgründung mit dem Kunst- oder<br />
Förderpreis des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
ausgezeichneten Bildhauer präsentiert.<br />
Damit wurde erstmals ein Überblick<br />
über die Kunstförderung des Landes in<br />
diesem Bereich ermöglicht.<br />
In der Abschlussausstellung waren<br />
Werke von vier Künstlern in Schloss und<br />
Park zu sehen. Die Spannbreite der gezeigten<br />
Arbeiten reichte von der klassischen<br />
Holzbildhauerei über raumbezogene<br />
Installationen bis hin zur Land Art.<br />
Die Ausstellung war somit auch ein<br />
Beleg für die vielfältigen Konzeptionen<br />
raumbezogenen Kunstschaffens in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />
Weitere Förderprojekte der<br />
Bildenden Kunst<br />
Im Mai <strong>2002</strong> wurden erstmals Werke<br />
von Künstlern der Interessengemeinschaft<br />
rheinland-pfälzischer Bildhauer<br />
in Schloß Waldthausen ausgestellt. Sie<br />
brachte ein unverhofftes Wiedersehen<br />
mit einigen Künstlern, deren Werke bereits<br />
einmal in Einzelausstellungen in<br />
Schloß Waldthausen präsentiert wurden.<br />
Die Übereinstimmung der naturgemäß<br />
eher ökonomisch und am Markt<br />
orientierten Künstlerauswahl der<br />
Galeristen mit der dem Qualitäts- und<br />
Fördergedanken entsprungenen Wahl<br />
des Kunst-Kuratoriums des Verbandes<br />
bestätigte die gemeinsamen Auffassungen<br />
von Qualität.<br />
Im Januar <strong>2003</strong> folgte die nun schon<br />
traditionelle Ausstellung anlässlich<br />
der Verleihung des Kunstpreises des<br />
Berufsverbandes Bildender Künstler.<br />
Dieser Kunstpreis wird alle zwei Jahre<br />
verliehen. Er ehrt das Lebenswerk eines<br />
Künstlers aus <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>. Der Sparkassen-<br />
und Giroverband richtete bereits<br />
zum dritten Mal die damit verbundene<br />
Einzelausstellung aus. Er unterstützt<br />
damit die Anerkennung von<br />
künstlerischer Kontinuität in einer Zeit,<br />
die auch im Kunstbetrieb immer schnelllebiger<br />
wird. Mit der in Oberlahnstein<br />
lebenden Bildhauerin und Malerin<br />
Aen Sauerborn wurde eine Künstlerin<br />
geehrt, die als eine der wenigen Bildhauerinnen<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> auch mit<br />
großformatigen Arbeiten im öffentlichen<br />
Raum vertreten ist, beispielsweise<br />
mit einer Skulptur vor der Pfälzischen<br />
Landesbibliothek in Speyer.<br />
Des weiteren war Schloß Waldthausen<br />
in den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> wiederum<br />
für jeweils zwei Monate Gastgeber<br />
für französische Künstler des Burgundstipendiums<br />
des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />
<strong>2002</strong> konnte der Künstler<br />
Patrice Ferrasse und in <strong>2003</strong> die Künst-
lerin Ann de Villèle als Gast in Schloß<br />
Waldthausen wohnen und arbeiten. Als<br />
Atelier wurde ihnen ein Seminarraum<br />
mit Blick auf den Rhein eingerichtet,<br />
eine wohl außergewöhnlich schöne Art,<br />
mit dieser Landschaft in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
vertraut zu werden.<br />
Das Förderspektrum des Sparkassenund<br />
Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> abrundend,<br />
fand <strong>2002</strong> eine Sponsoringmaßnahme<br />
zur Förderung am Beginn<br />
ihrer Karriere stehender Künstler statt.<br />
Bereits zum dritten Mal unterstützte<br />
der Sparkassen- und Giroverband die<br />
Ausstellung »Junge <strong>Rheinland</strong>-Pfälzer<br />
Künstlerinnen und Künstler« und die<br />
damit verknüpfte Verleihung des<br />
»Emy-Roeder-Preises« im Kunstverein<br />
Ludwigshafen. Alle drei Jahre wird diese<br />
für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> bedeutende Nachwuchsausstellung<br />
ausgerichtet.<br />
Konzerte in Schloß Waldthausen<br />
In den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> veranstaltete<br />
der Sparkassen- und Giroverband<br />
gemeinsam mit dem Südwestrundfunk<br />
acht Konzerte im Rahmen seiner Konzertreihe<br />
in Schloß Waldthausen.<br />
Sämtliche Konzerte wurden vom SWR<br />
aufgezeichnet und in der Hörfunkreihe<br />
»Konzerte am Abend« übertragen.<br />
Dank der Fachkompetenz und guten<br />
Kontakte unseres Kooperationspartners<br />
gelang es mehrfach, in Fachkreisen<br />
renommierte junge Musiker, die am<br />
Beginn einer internationalen Karriere<br />
stehen, für die Konzerte zu engagieren.<br />
Als Beispiele mögen das Konzert mit<br />
dem Bekova Piano-Trio dienen, drei<br />
jungen, aber bereits international bekannten<br />
russischen Musikerinnen, oder<br />
das Konzert mit dem Lotus String<br />
Quartett, wiederum drei jungen Damen,<br />
diesmal aber aus Japan stammend und<br />
in Stuttgart lebend. Aber auch schon<br />
lange bestehende und kontinuierliche<br />
Publikumsgunst genießende Ensembles<br />
waren vertreten, zum Beispiel die<br />
Camerata Köln, eine Formation aus<br />
Kölner Musikprofessoren oder das in<br />
Fachkreisen legendäre Kuijken Trio.<br />
Die Spannbreite der Musik reichte von<br />
Adaptionen der Werke von Enrico<br />
Morricone bis hin zu kammermusikalischen<br />
Raritäten des Barock.<br />
Vorstandsassistenz, Pressse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Achim Ribbeck<br />
Ohne Titel (Detail), <strong>2002</strong>,<br />
Ulme, 234 x 70 x 40 cm<br />
Walter Schembs<br />
Große Frau, <strong>2003</strong>,<br />
H 170 cm<br />
Aen Sauerborn<br />
Skulptur S 08, 1985/89,<br />
Edelstahl, 325 x 292 x 140 cm<br />
51
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Ausstellungen und<br />
Konzerte in den Jahren<br />
<strong>2002</strong> und <strong>2003</strong><br />
Bekova Piano Trio<br />
Camerata Köln<br />
Steven Osborne<br />
52<br />
6. März <strong>2002</strong><br />
Ausstellungseröffnung<br />
Silvia Willkens & Rüdiger Krenkel<br />
Durchdachte Planung und äußerst<br />
harmonische Zusammenstellung<br />
der Werke.<br />
(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />
10. April <strong>2002</strong><br />
Konzert<br />
Bekova Piano Trio<br />
Erneut ein kammermusikalisches<br />
Spitzenensemble<br />
in Schloß Waldthausen.<br />
(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />
22. Mai <strong>2002</strong><br />
Ausstellungseröffnung<br />
Interessengemeinschaft rheinlandpfälzischer<br />
Galeristen<br />
Zeitgenössische Werke verbinden sich<br />
reizvoll mit historischer Architektur.<br />
(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />
3. Juli <strong>2002</strong><br />
Konzert<br />
Camerata Köln<br />
Musikhistorisch ertragreicher, mit<br />
Sorgfalt und Klangbewusstsein<br />
musizierter Konzertabend.<br />
(FAZ)<br />
21. August <strong>2002</strong><br />
Ausstellungseröffnung<br />
<strong>Rheinland</strong>-Pfälzische<br />
Förderpreisträger Bildhauerei<br />
Eine Entdeckungstour ins Reich der<br />
Bildhauerei in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>.<br />
(SWR-Fernsehen)<br />
25. September <strong>2002</strong><br />
Konzert<br />
Lotus String Quartett<br />
Die Musikerinnen zeichneten sich<br />
auf Schloß Waldthausen nicht nur<br />
durch eine unbestechliche Intonation<br />
sondern auch durch eine wohlkalkulierte<br />
Klanggestaltung aus.<br />
(FAZ)<br />
30. Oktober <strong>2002</strong><br />
Ausstellungseröffnung<br />
Meike Porz & Günther Oellers<br />
Schloß Waldthausen zählt zu den<br />
wenigen Ausstellungsorten in Mainz,<br />
an denen der Rahmen in verlässlicher<br />
Weise mit der Qualität der Exponate<br />
korrespondiert.<br />
(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />
4. Dezember <strong>2002</strong><br />
Konzert<br />
Steven Osborne<br />
Ein Klavierabend der Höhepunkte.<br />
(Mainzer Rhein-Zeitung)
29. Januar <strong>2003</strong><br />
Ausstellungseröffnung<br />
BBK-Kunstpreis, Aen Sauerborn<br />
Der Betrachter entdeckt eine<br />
wunderbare Welt.<br />
(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />
19. März <strong>2003</strong><br />
Konzert<br />
Fauré Quartett<br />
Die gesamte Aufführung wurde von<br />
einer bemerkenswerten musikalischen<br />
Spannung getragen, die niemals<br />
abriss.<br />
(FAZ)<br />
30. April <strong>2003</strong><br />
Ausstellungseröffnung<br />
Birgit Luxenburger &<br />
Albert Hettinger<br />
Das sind ungemein eigenständige,<br />
spannungsreiche Arbeiten.<br />
(Mainzer Allgemeine Zeitung)<br />
25. Juni <strong>2003</strong><br />
Konzert<br />
Stella Doufexis und Axel Bauni<br />
Eine faszinierende, ob ihrer Klangsinnlichkeit<br />
regelrecht betörende<br />
Vermittlung.<br />
(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />
10. September <strong>2003</strong><br />
Ausstellungseröffnung<br />
Michael Croissant<br />
Mit seinem Werk hat Michael Croissant<br />
ein Stück deutsche Kunstgeschichte<br />
geschrieben.<br />
(SWR-Fernsehen)<br />
8. Oktober <strong>2003</strong><br />
Konzert<br />
Triology<br />
Nicht auszudenken, was den Musikliebhabern<br />
der Welt entgangen wäre,<br />
wenn diese drei Seelenverwandten<br />
sich nicht getroffen hätten.<br />
(Mainzer Rhein-Zeitung)<br />
12. November <strong>2003</strong><br />
Ausstellungseröffnung<br />
Walter Schembs & Klaus Lomnitzer<br />
Die Künstler entwerfen ein vielschichtiges<br />
Bild künstlerischen<br />
Schaffens.<br />
(Mainzer Rhein-Zeitung<br />
17. Dezember <strong>2003</strong><br />
Konzert<br />
Kuijken Trio<br />
Virtuosität pur und dennoch dezent.<br />
(FAZ)<br />
Vorstandsassistenz, Pressse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Fauré Quartett<br />
Triology<br />
Kuijken-Trio<br />
53
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Betriebswirtschaft<br />
Im Berichtszeitraum stand die betriebswirtschaftliche<br />
Beratung der Sparkassen<br />
neben der Umsetzung von gesetzlichen<br />
Anforderungen ganz im Zeichen<br />
der Kostenreduzierung. Nachfolgend<br />
sind die Schwerpunkte der betriebswirtschaftlichen<br />
Verbandsarbeit dargestellt.<br />
Controlling<br />
Infolge des steigenden Wettbewerbsdrucks<br />
und zusätzlicher aufsichtsrechtlicher<br />
Anforderungen (»Basel II«, »MaK«)<br />
ist für die Sparkassen ein systematisches<br />
Management und Controlling<br />
ihres Vermögens unter Risiko- und Ertragsgesichtspunkten<br />
von zentraler Bedeutung.<br />
Zur Bewältigung dieser Herausforderungen<br />
sind einerseits passgenaue,<br />
praktikable Werkzeuge und andererseits<br />
entsprechendes praxisnahes<br />
Know-How erforderlich. Der Sparkassen-<br />
und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
unterstützt und begleitet seine Migliedsparkassen<br />
auf dem Weg zu einer übergreifenden<br />
und integrativen Unternehmenssteuerung.<br />
Mit den unter Federführung des<br />
Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes<br />
entwickelten Verfahren zur risikoorientierten<br />
Kreditbepreisung sowie<br />
zur Messung und Steuerung des Gesamtportfoliorisikos<br />
verfügt die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
über eine führende<br />
Position in der deutschen Kreditwirtschaft.<br />
Der Sparkassen- und Giroverband<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> hat im Berichtszeitraum<br />
diese Methoden in Form eines<br />
Roll-Out-Projektes »Adressenrisikomanagement<br />
und -controlling« bei sechs<br />
Instituten eingeführt. Im Jahr 2004 wird<br />
das umfangreiche Projekt, an dem bislang<br />
ein Drittel der Mitgliedsparkassen<br />
teilgenommen hat, weitergeführt.<br />
Die wertorientierte Steuerung der<br />
Zinsänderungsrisiken gewinnt bei den<br />
rheinland-pfälzischen Sparkassen zunehmend<br />
an Bedeutung. Mehr als 75%<br />
54<br />
der Mitgliedinstitute nutzen mittlerweile<br />
das Programmpaket STreasury der Firma<br />
Gillardon; bei 14 Sparkassen wurden<br />
mit Unterstützung des genannten Beratungsunternehmens<br />
Projekte zur Einführung<br />
der wertorientierten Zinsbuchsteuerung<br />
durchgeführt. An einem Betriebsvergleich<br />
wertorientierter Kennzahlen<br />
nehmen inzwischen 18 Sparkassen<br />
teil.<br />
In Zusammenarbeit mit der Sparkassen<br />
Informatik GmbH & Co. KG, Frankfurt,<br />
sowie der ifb AG, Köln, wurde im<br />
Jahr <strong>2003</strong> bei 24 rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen das PC-Programm SDepot<br />
5.0.5 zur Unterstützung der Mindestanforderungen<br />
an das Betreiben von Handelsgeschäften<br />
(MaH) eingeführt.<br />
Das am 12. Juli <strong>2002</strong> in Kraft getretene<br />
rheinland-pfälzische Sparkassengesetz<br />
verpflichtet die Vorstände der<br />
Sparkassen, vor Beginn eines Geschäftsjahres,<br />
auf der Grundlage einer mittelfristigen<br />
Finanz- und Geschäftsplanung<br />
einen Erfolgsplan aufzustellen. Zur Erfüllung<br />
dieser Planungsanforderungen hat<br />
der Verband den Sparkassen eine – gemeinsam<br />
mit einigen Mitgliedinstituten<br />
entwickelte – Arbeitshilfe zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> hat der Sparkassenund<br />
Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> eine<br />
Studie zur strategischen Zukunftssicherung<br />
der rheinland-pfälzischen Sparkas-<br />
sen durchgeführt. Im Rahmen dieser<br />
Betrachtung sind anhand gewichteter<br />
betriebswirtschaftlicher Kennzahlen,<br />
insbesondere aus den Daten der Jahresabschlüsse<br />
2001, die wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse der Sparkassen analysiert<br />
und, ausgehend von den Prognosewerten<br />
des laufenden Jahres, mit Hilfe einfacher<br />
Szenarien auf der Basis – teilweise<br />
modifizierter – Durchschnittswerte<br />
vergangener Jahre Simulationsrechnungen<br />
über mögliche künftige Entwicklungen<br />
vorgenommen worden. Im<br />
Folgejahr wurde die Studie auf der<br />
Basis der Jahresabschlusswerte von<br />
Ende <strong>2002</strong> sowie den Prognosedaten<br />
zum 30. Juni <strong>2003</strong> aktualisiert.<br />
Operationelle<br />
Risiken<br />
Operationelle Risiken wurden vom Baseler<br />
Ausschuss definiert als »die Gefahr<br />
von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit<br />
oder des Versagens von internen<br />
Verfahren, Menschen und Systemen<br />
oder von externen Ereignissen eintreten«.<br />
Dazu zählen zum Beispiel EDV-<br />
Ausfälle, Betrug, Katastrophen u. v. m.<br />
Im Rahmen eines DSGV-Pilotprojektes<br />
und unter Beteiligung der Kreissparkasse<br />
Ahrweiler wurden im Berichtszeitraum<br />
Operationelle Risiken grundlegend<br />
definiert, Voraussetzungen für die<br />
EDV-gestützte Sammlung von Schadensfällen<br />
geschaffen, Erhebungen von<br />
Verlustpotenzialschätzungen durchgeführt<br />
und ein Handbuch »Operationelle<br />
Risiken« erstellt. Die intensive zentrale<br />
Vorbereitung und Begleitung der Erhebungen<br />
war notwendig, um die regulatorische<br />
und die betriebswirtschaftliche<br />
Zielerreichung sicherzustellen.<br />
Mit den im Jahr <strong>2003</strong> geleisteten<br />
Vorarbeiten kann das Thema in der Folgezeit<br />
an die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen übertragen werden. Dabei<br />
stehen die Ermittlung des zur Absiche-
ung der Risiken zwingend notwendigen<br />
Eigenkapitals (Säule I) und die Mindestanforderungen<br />
an Steuerung und<br />
Überwachung von Operationellen Risiken<br />
im Rahmen eines Risikomanagementsystems<br />
im Vordergrund (Säule II).<br />
Sparkassenstatistik<br />
und<br />
Betriebsvergleich<br />
EU-rechtliche Anforderungen an die<br />
Bankenstatistik und deren Umsetzung<br />
in nationales Recht bildeten die Grundlage<br />
für die verschiedenen Vorgaben<br />
der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
und der Deutschen Bundesbank<br />
für das Meldewesen sowie das<br />
Rechnungswesen in den Jahren <strong>2002</strong><br />
und <strong>2003</strong>. Der Sektor der internen Statistiken<br />
der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
zeichnete sich durch die Integration der<br />
neuen Online-Vertriebswege und der<br />
durch die Währungsumstellung bedingten<br />
Änderungen im Auslandsgeschäft<br />
aus. Im Bereich der Betriebsvergleiche<br />
wurden die Betriebsvergleiche IT-Kosten,<br />
Outsourcing, der weiterentwickelte<br />
Betriebsvergleich Zahlungsverkehr sowie<br />
ein unterjähriger Betriebsvergleich<br />
zur frühzeitigen Einschätzung des operativen<br />
Ergebnisses und der Risikosituation<br />
neu eingeführt. Mit der Pflege und<br />
Weiterentwicklung der etablierten Betriebsvergleiche<br />
und des in der jüngeren<br />
Vergangenheit neu eingeführten<br />
Kennzahlensystems wurde der stetigen<br />
Erweiterung der Geschäftstätigkeit der<br />
Sparkassen Rechnung getragen.<br />
Im Rahmen der notwendigen Bestrebungen,<br />
bisher bewährte Strukturen zu<br />
überdenken, wurden weitere Ressourcen<br />
durch die Umstellung auf ein einheitliches,verbandsgebietübergreifendes<br />
Programmsystem für die aus verschiedenen<br />
unabhängigen Rechenzentren<br />
entstandene Sparkassen Informatik<br />
GmbH & Co. KG gebunden.<br />
EDV-Abwicklung<br />
Alle bestehenden und neuentwickelten<br />
Betriebsvergleiche sowie die Auswertungen<br />
aus den Bereichen der Geschäfts-<br />
und Personalentwicklungen<br />
wurden im Berichtszeitraum vollständig<br />
in das SIBUS-Programmsystem integriert.<br />
Eine zentrale Lizenzvereinbarung<br />
und die Verfahrensabwicklungen<br />
über die Sparkassen Informatik ermöglichen<br />
allen Sparkassen den Einsatz des<br />
SIBUS-Programmsystems. Die Datenübertragungszeiten<br />
konnten durch<br />
die internetbasierte Lösung des Programms<br />
auf ein Minimum reduziert<br />
werden. Auch die Deutsche Bundesbank<br />
ermöglicht eine internetbasierte<br />
Nutzung ihrer amtlichen Statistiken,<br />
sodass ein durchgängig papierloser<br />
Datenaustausch möglich ist.<br />
EDV-Auswertungen<br />
Durch die Umstellung des SIBUS-Programmsystems<br />
auf eine virtuelle und<br />
aus diesem Grunde einheitliche und aktuelle<br />
Programmversion wurden Software-Updates<br />
auf Initiative der Sparkassen<br />
entbehrlich. Ohne Unterstützung<br />
der EDV-Fachabteilungen steht damit<br />
allen Mitgliedsparkassen die Möglichkeit<br />
der zeitnahen und individuellen<br />
Auswertungen aus dem gesamten Bereich<br />
der Geschäftsentwicklung und<br />
Betriebsvergleiche zur Verfügung. Der<br />
für die Auswertungen erforderliche zeitliche<br />
und finanzielle Aufwand wurde<br />
durch diese Maßnahmen weitgehend<br />
reduziert. Der allgemein erforderlichen<br />
Reduktion von Sach- und Personalaufwand<br />
wurde mit diesen Maßnahmen<br />
Rechnung getragen.<br />
Ausblick<br />
Betriebswirtschaft<br />
Für die Jahre 2004 und 2005 ist die Umsetzung<br />
der IAS und der IFRS in nationales<br />
Recht erforderlich. Die Abkehr<br />
von einer bestands- und GuV-orientierten<br />
Betrachtungsweise hin zu einer barwert-orientiertenCash-flow-Betrachtung<br />
macht auch eine Anpassung der<br />
Betriebsvergleiche sowie des Prognose-<br />
und Finanzplanungssystems der<br />
Sparkassen-Finanzgruppe erforderlich.<br />
Durch die Änderungen der bestehenden<br />
Anwendungssysteme in den regional<br />
unterschiedlichen Verbandsrechenzentren<br />
zu einer einheitlichen Einführung<br />
eines gemeinschaftlichen Gesamtsystems<br />
One System Plus (OSPlus)<br />
wird für alle Sparkassen der Sparkassen<br />
Informatik langfristig eine einheitliche<br />
Anwendungs- und Systemarchitektur<br />
aufgebaut. Im Rahmen des Großprojektes<br />
Banksteuerung wird die Bereitstellung<br />
der Melde-, Rechnungswesenund<br />
Betriebsvergleichsdaten sichergestellt<br />
und die fachlichen und technischen<br />
Anforderungen für die Sparkassen<br />
umgesetzt. Die damit verbundenen<br />
Migrationsverfahren werden bei den<br />
Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in den<br />
Jahren 2004 und 2005 realisiert.<br />
Die Einführung der neuen Betriebsvergleiche<br />
IT-Kosten, Outsourcing, des<br />
weiterentwickelten Betriebsvergleichs<br />
Zahlungsverkehr und nicht zuletzt des<br />
unterjährigen Betriebsvergleichs wird<br />
den Sparkassen die Möglichkeit der Anpassung<br />
an veränderte Geschäftsprozesse<br />
und eine stets an Komplexität gewinnende<br />
Risikosituation eröffnen.<br />
Der Verband wird hierbei die Sparkassen<br />
in den kommenden Jahren intensiv<br />
unterstützen.<br />
55
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Organisation<br />
In Kooperation mit der Fa. UDM GmbH<br />
hat der Verband den Sparkassen die<br />
Teilnahme an einem überregionalen<br />
DV-Kostenvergleich angeboten. Insgesamt<br />
10 rheinland-pfälzische Sparkassen<br />
haben dabei ihre DV-Kosten eingehend<br />
analysiert und teilweise interessante<br />
Ansatzpunkte zur Kostenreduzierung<br />
gefunden.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt war die<br />
Schaffung von Outsourcingangeboten.<br />
Damit wurden den Sparkassen weitere<br />
Angebote unterbreitet um Aufgabenbereiche,<br />
die nicht dem Kerngeschäft einer<br />
Sparkasse zuzuordnen sind, an Spezialisten<br />
auszulagern. Ziel ist es dabei,<br />
durch die höhere Spezialisierung und<br />
durch die Bündelung von Stückzahlen<br />
Qualtiätsverbesserungen bzw. Kostenreduzierungen<br />
zu erreichen.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen<br />
Sparkassen- und Giroverband und<br />
mehreren Regionalverbänden beteiligte<br />
sich der Verband an einem Projekt zur<br />
Optimierung der Bargeldlogistik. Ende<br />
<strong>2003</strong> wurden die Projetktergebnisse im<br />
Rahmen einer Vorstandsveranstaltung<br />
und einer Fachtagung den Sparkassen<br />
vorgestellt.<br />
56<br />
Im Berichtszeitraum waren wiederum<br />
gesetzliche Vorgaben in das organisatorische<br />
Umfeld der Sparkassen zu integrieren.<br />
Eine wesentliche Rolle spielte<br />
dabei die Novellierung des Geldwäschegesetzes<br />
im August <strong>2002</strong> und die Umsetzung<br />
des §2 c KWG, der den Kreditinstituten<br />
weitgehende Auflagen im<br />
Zusammenhang mit der Bekämpfung<br />
des internationalen Terrorismus und der<br />
Geldwäsche macht.<br />
Sicherheitsberatung und<br />
Datenschutz<br />
Im Berichtszeitraum war wiederum die<br />
Beratung der Sparkassen hinsichtlich<br />
der Vorschriften des Unfallversicherungsträgers<br />
(Unfallkasse <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong>, Andernach) und der Unfallverhütungsvorschriften<br />
»Kassen« ein Schwerpunktthema.<br />
Dabei erfolgte eine enge<br />
Abstimmung mit der Unfallkasse und<br />
den Sachversicherern.<br />
Im Bereich des Datenschutzes erstreckte<br />
sich die Beratung des Verbandes<br />
über den gesamten Umfang des<br />
Bundesdatenschutzgesetzes und den<br />
damit in Verbindung stehenden Rechtsnormen.<br />
Dementsprechend differenziert<br />
waren die Anfragen der Sparkassen.<br />
Schwerpunkte wurden im Rahmen<br />
einer Fachtagung durch Fachvorträge<br />
vertieft. Diese Fachtagung diente auch<br />
der Information über Entwicklungen im<br />
Datenschutz und dem Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern. In diesem Zusammenhang<br />
wurde den Sparkassen eine<br />
umfangreiche Materialsammlung mit<br />
Vorlagen und Vordrucken für den Gebrauch<br />
in der Praxis zur Verfügung gestellt.<br />
IT-Dienstleister:<br />
Sparkassen Informatik<br />
Mit dem Zusammenschluss der drei<br />
Rechenzentren<br />
• Informatik Kooperation GmbH,<br />
Münster (IK)<br />
• Sparkassen Informatik Baden-<br />
Württemberg GmbH & Co. KG,<br />
Karlsruhe (SI-BW)<br />
• Sparkassen-Informatik-Systeme<br />
West GmbH, Duisburg (SIS West)<br />
zur Sparkassen Informatik GmbH & Co.<br />
KG (SI) entstand 2001 das größte<br />
Servicerechenzentrum innerhalb der<br />
Sparkassen-Finanzgruppe mit Sitz in<br />
Frankfurt am Main und einem Marktanteil<br />
von über 50 Prozent. Im Zuge einer<br />
Konsolidierung wurden zum 1. Oktober<br />
<strong>2003</strong> die Sparkassenanteile der Produktionsgesellschaft<br />
swest in die Sparkassen<br />
Informatik integriert.<br />
Die Sparkassen Informatik betreut<br />
über 250 Sparkassen in Baden-Württemberg,<br />
Hessen, Nordrhein-Westfalen<br />
und <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und beschäftigt<br />
rund 2.850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
die neben dem Firmensitz Frankfurt<br />
an den Standorten Duisburg, Fellbach,<br />
Karlsruhe, Köln, Mainz, Münster<br />
und Offenbach tätig sind.<br />
Mit dem Zusammenschluss der drei<br />
Rechenzentren zur »Sparkassen Informatik«<br />
sollten insbesondere drei Ziele<br />
erreicht werden:<br />
• Die Entwicklung und Einführung eines<br />
gemeinsamen Gesamtbanksystems<br />
(OSPlus) anstelle von bisher unterschiedlichen<br />
Anwendungen in den<br />
Rechenzentren.<br />
• Eine schnellere Produktrealisierung<br />
und Einführung (Time to market).<br />
• Die Begrenzung des rasanten Anstiegs<br />
der IT-Kosten der Sparkassen.<br />
Um diese Ziele zu erreichen, wurde aus<br />
den vorhandenen Anwendungen der
drei Rechenzentren die technisch beste<br />
ausgewählt und zur Standardanwendung<br />
gemacht, das sogenannte One<br />
System. Zusätzliche Funktionen, die in<br />
den beiden anderen Anwendungen vorhanden<br />
sind und von den Sparkassen<br />
nach einem Auswahlprozess als notwendig<br />
erachtet wurden, werden nach<br />
und nach in das Standardsystem integriert.<br />
So entsteht das One System Plus.<br />
Der Vorteil an dieser Vorgehensweise<br />
ist, dass nicht ein komplett neu entwickeltes<br />
System in den Einsatz kommt,<br />
sondern ein bestehendes System funktional<br />
erweitert wird. Dies minimiert<br />
Fehlentwicklungen und spart Entwicklungs-<br />
und Testkosten. Mit dem OSPlus<br />
erhalten die Sparkassen ein zukunftsorientiertes<br />
Kernbanksystem, das mit<br />
standardisierten Schnittstellen wirtschaftlich,<br />
flexibel und vor allem kundenorientiert<br />
arbeitet.<br />
Da nicht alle 250 Sparkassen die<br />
neue Anwendung gleichzeitig erhalten<br />
können, erfolgt die Umstellung zunächst<br />
nach Regionen und innerhalb<br />
der Regionen in sogenannten Serien-<br />
Migrationen. Mehrere Sparkassen bereiten<br />
sich gemeinsam auf die technische<br />
Umstellung vor und werden an einem<br />
Wochenende, dem sogennaten<br />
Cut-over, auf das neue System migriert.<br />
Die Migration bedeutet für jede Sparkasse<br />
einen Kraftakt, vor allem in Bezug<br />
auf die Anforderungen an die Mitarbeiterschulung.<br />
Aber auch die technischen<br />
Investitionen sind nicht zu unterschätzen.<br />
Die Einführung ist für die Sparkasse<br />
mehr als eine technische Umstellung,<br />
denn alle Abteilungen und deren<br />
Mitarbeiter sind davon betroffen. Daher<br />
beträgt die Vorbereitungszeit bis zum<br />
Umstellungswochenende (Cut-over-<br />
Stichtag) pro Institut ca. 10 Monate. Die<br />
Umstellung auf OSPlus betrifft in der<br />
Region <strong>Rheinland</strong> und <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>:<br />
ca. 50.000 bankspezifische Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in rund 2.700<br />
Geschäftsstellen; 53.000 Arbeitsplätze<br />
und ca. 9.300 Selbstbedienungsgeräte.<br />
Bis Ende 2005 müssen alle Sparkassen<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> auf das neue<br />
System umgestellt werden. Insgesamt<br />
sind so in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und Nordrhein-Westfalen<br />
70 Institute betroffen.<br />
Dazu wurden die Sparkassen in vier<br />
Serien von 15 - 20 Instituten aufgeteilt:<br />
zwei Serien für das <strong>Rheinland</strong>, zwei<br />
Serien für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, parallel dazu<br />
fünf Großsparkassen des <strong>Rheinland</strong>es<br />
sowie die Naspa.<br />
Die erste Serie der Region <strong>Rheinland</strong>/<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
betraf nur rheinische<br />
Sparkassen und begann am<br />
25. Juli <strong>2003</strong>. 11 rheinland-pfälzische<br />
Sparkassen starteten am 6. November<br />
<strong>2003</strong> mit einer Auftaktveranstaltung in<br />
den Migrationsprozess. Der technische<br />
Cut-over ist im September und Oktober<br />
2004 an zwei Wochenenden vorgesehen.<br />
Die zweite rheinland-pfälzische<br />
Serie mit 17 Sparkassen wird im November<br />
2004 mit den Vorbereitungen zur<br />
Umstellung beginnen und im September<br />
und Oktober des kommenden Jahres<br />
das Projekt abschließen.<br />
Betriebswirtschaft<br />
Durch den Einsatz von OSPlus können<br />
nach Abschluss der Gesamtmigration<br />
erhebliche Synergieeffekte erzielt werden.<br />
Ab dem Jahr 2005 werden jährliche<br />
Kosteneinsparungen von rund 200 Millionen<br />
Euro für die Sparkassen der SI-<br />
Gemeinschaft erwartet. Bereits in den<br />
ersten zwei Jahren nach der Fusion<br />
konnten die Kosten für die Sparkassen<br />
gegenüber der ursprünglichen Planung<br />
um rund 140 Millionen Euro unterschritten<br />
werden.<br />
Zahlungsverkehr:<br />
Prepaid-Handykonten laden<br />
Im Berichtszeitraum wurden Vorbereitungen<br />
getroffen, um über die Geldausgabeautomaten<br />
flächendeckend das<br />
Laden von Prepaid-Handykonten zu ermöglichen.<br />
Die Kunden legitimieren<br />
sich mit ihrer Sparkassen-Card und der<br />
Ladevorgang wird ähnlich einfach wie<br />
eine Bargeldabhebung abgewickelt.<br />
Umständliche »Rubbelverfahren« gehören<br />
damit der Vergangenheit an. Sobald<br />
die Sparkassen auf das gemeinsame<br />
Bankmarktsystem OSPlus umgestellt<br />
57
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
sind, kann dieser Service für die eigenen<br />
Kunden angeboten werden. Es wird erwartet,<br />
dass mittelfristig ein großer Teil<br />
der bundesweit ca. 25 Millionen Prepaid-Handy-Nutzer<br />
– für die rechnerischen<br />
10 Ladevorgänge im Jahr – den<br />
bequemen Service der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
in Anspruch nehmen wird.<br />
Stärkung des Multikanal-<br />
Vertriebes durch den Einsatz von<br />
»sOnline plus«<br />
19 rheinland-pfälzische Sparkassen<br />
nutzen den Internet-Rahmenauftritt<br />
»sOnline«. Den Sparkassen steht ein<br />
regionalisiertes Verbandsmodell mit<br />
regelmäßig aktualisierten Inhalten zur<br />
Verfügung. Der Aufwand zur Erstellung<br />
einer hochwertigen Internetpräsenz<br />
wird somit für die Sparkassen deutlich<br />
reduziert. Mit der Entscheidung, auch<br />
das Nachfolgeprodukt »sOnline plus«<br />
den rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
anzubieten, wurde im vierten Quartal<br />
<strong>2003</strong> der Weg zum Multikanal-Vertrieb<br />
konsequent weiter beschritten.<br />
»sOnline plus«, der neue Rahmenauftritt<br />
für rheinische und rheinland-pfälzische<br />
Sparkassen, bietet eine komplette<br />
Überarbeitung der Inhalte und eine<br />
deutlich stärkere Ausrichtung am Online-Vertrieb<br />
von Produkten. So können<br />
Sparkassen ihren Kunden, die am Online-Banking<br />
teilnehmen, den PIN/TANbasierten<br />
Abschluss von Passivprodukten<br />
anbieten. Ein Abschlussmodul für<br />
Aktiv-Produkte soll 2005 ebenfalls in<br />
das Angebot der sfze mbH, einer Tochtergesellschaft<br />
des Rheinischen Sparkassen-<br />
und Giroverbandes und Betreiberin<br />
von »sOnline plus«, aufgenommen<br />
werden. Der Roll-Out beginnt bei<br />
den rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
im zweiten Quartal 2004.<br />
58<br />
Einführung sdirekt Internet-<br />
Banking als »Vorbote« des »OSPlus«<br />
der Sparkassen Informatik<br />
Mit der im Jahr <strong>2003</strong> erfolgreich durchgeführten<br />
Implementierung des<br />
sdirekt Internet-Banking in die »Altsysteme«<br />
der ehemaligen SIS-West kam<br />
ein erstes Modul der neuen Anwendungsplattform<br />
OSPlus in <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> zum Einsatz. Der Sparkassen- und<br />
Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> unterstützte<br />
die Sparkassen bei der Produkteinführung<br />
durch die Auflage einer<br />
übersichtlichen und informativen Broschüre<br />
zum Thema Internet, Online-<br />
Banking und Wertpapier-Brokerage.<br />
Die neue Banking-Plattform wurde von<br />
den Kunden sehr gut angenommen<br />
und bietet eine verbesserte Benutzerführung<br />
und einen deutlich erhöhten<br />
Funktionsumfang gegenüber der Altanwendung.<br />
So können zukünftig Empfängerdaten<br />
gespeichert, EU-Standard-Überweisungen<br />
durchgeführt und<br />
Umsatzdaten in PC-Programme exportiert<br />
werden. sdirekt Internet-Banking<br />
bietet allen Online-Nutzern, die auf die<br />
Installation einer Homebanking-Software<br />
verzichten wollen, eine ideale Alternative.<br />
Die Anwendung ist sowohl für<br />
Privatkunden als auch für Freiberufler<br />
und kleinere Gewerbetreibende geeignet.<br />
Eine Installation auf dem PC ist<br />
nicht erforderlich, da es sich um eine<br />
reine Internet-Anwendung handelt, die<br />
von der Sparkassen-Homepage gestartet<br />
wird. Mit der Voll-Migration auf das<br />
OSPlus wird das sdirekt Internet-Banking<br />
auch die »One to One Kommunikation«<br />
zwischen Berater und Kunde<br />
unterstützen und somit zur effizienten<br />
Kommunikationsplattform zwischen<br />
Online-Kunde und Berater werden.<br />
Neben der Einführung von sOnline plus<br />
bedeutet dies eine weitere konsequente<br />
Ausrichtung am Multikanal-Vertrieb<br />
der Sparkassen Finanzgruppe.
Betriebswirtschaft<br />
59
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Volkswirtschaft, Marketing und<br />
SProjekt-Beratung<br />
Sparkassen-Projekt-Beratung<br />
Im dritten und vierten Jahr nach ihrer<br />
Neuaufstellung hat die Sparkassen-<br />
Projekt-Beratung auf breiter Front Beratungsfelder<br />
besetzt und in den rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen zur praktischen<br />
Umsetzung gebracht. Diese Entwicklung<br />
zeichnete sich bereits im Jahr<br />
<strong>2002</strong> ab, als neben den schon bekannten<br />
Beratungsschwerpunkten Produktivitätssteigerungsprogramm<br />
(PSP),<br />
Strategie 2010, Multikanalmanagement,<br />
Aktives Sachkostenmanagement und<br />
Balanced Scorecard neue Beratungsprodukte<br />
das Angebot der Sparkassen-<br />
Projektberatung erweiterten. Dazu<br />
gehören u. a. die Entwicklung der »Vertriebsberatung<br />
Privatkunden«, die Implementierung<br />
der »Modellorganisation<br />
effiziente Kreditbearbeitung«, die<br />
»Geschäftsstelleneffizienzanalyse«, das<br />
»Kampagnenmanagement« und die<br />
Begleitung unserer Sparkassen bei der<br />
Neuausrichtung ihres Versicherungsgeschäfts.<br />
Da die Mitarbeiter der Sparkassen-<br />
Projekt-Beratung in einer Vielzahl von<br />
Pilot- und Roll-out-Projekten des DSGV<br />
engagiert sind, wird die Nähe zu aktuellen<br />
Entwicklungen und der Praxisbezug<br />
durch die Begleitung von rheinlandpfälzischen<br />
Pilotprojekten gewährleistet.<br />
Die Verbindung zum Thema »Strategieumsetzung«<br />
des DSGV-Strategiepapiers<br />
ist gegeben. Insgesamt kann die<br />
Entwicklung der Sparkassen-Projekt-<br />
Beratung als auf gutem Weg befindlich<br />
verstanden werden.<br />
Aktives Sachkostenmanagement<br />
Die im Jahr 2001 in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
begonnene Projektberatung »Aktives<br />
Sachkostenmanagement«, die mittlerweile<br />
in mehreren rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen erfolgreich durchgeführt<br />
wurde, konnte im Jahre <strong>2003</strong> durch die<br />
60<br />
Struktur des Sachkostenmanagements<br />
Status-<br />
Check<br />
Datenanalyse<br />
Potentiale und<br />
Maßnahmen<br />
Beschaffung / Betrieb / Service /<br />
Outsourcing / Multiprojektmanagement<br />
Fachliche Umsetzungsbausteine<br />
Quelle: CSC Ploenzke AG<br />
Analyse Potenzialerschließung<br />
Sachkosten-Initiative des Deutschen<br />
Sparkassen- und Giroverbandes auf die<br />
Bundesebene getragen werden. Sie bildete<br />
hierbei u. a. die Basis für den Aufbau<br />
eines standardisierten Sachkostenmanagement-Kurzchecks<br />
sowie einer<br />
Access-Datenbank zur Analyse von<br />
Kosten- und Strukturdaten (CostMaster).<br />
Benchmarks und Best Practices für die<br />
Sparkassen-Finanzgruppe wurden im<br />
Rahmen der Projektierungen sukzessive<br />
identifiziert.<br />
Seit November <strong>2003</strong> führt die Sparkassen-Projekt-Beratung<br />
in Ergänzung<br />
ihres Projektangebotes das Roll-out<br />
der DSGV-Initiative (Sachkostenmanagement-Checks)<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in<br />
einem ersten Schritt bei zwei Sparkassen<br />
durch. Die Analysen liefern den<br />
Sparkassen eine schnelle und kostengünstige<br />
Statusbestimmung im Sachkostenmanagement<br />
und zeigen Handlungsfelder<br />
zur Kostensenkung sowie<br />
konkrete Sofortmaßnahmen auf.<br />
Geschäftsstelleneffizienz-Analyse<br />
(GS-Effi)<br />
Die Sparkassen-Projekt-Beratung bietet<br />
seit <strong>2003</strong> ein Bewertungsmodell zur<br />
Analyse des Geschäftsstellennetzes von<br />
Sparkassen an, mit dem die Marktpotenziale<br />
und Marktinfrastrukturen den<br />
realisierten Erfolgen gegenübergestellt<br />
und dadurch Aussagen über die Effizienz<br />
des Standortes abgeleitet werden<br />
können. Die Geschäftsstelleneffizienz-<br />
Analyse bewertet hierbei die betriebswirtschaftliche<br />
Effizienz und die Marktattraktivität<br />
der Geschäftsstellen anhand<br />
von vordefinierten Kennzahlen<br />
(wie z. B. Aufwandsrentabilität des Vertriebs<br />
bzw. mikrogeografischen Kenndaten)<br />
und führt diese Größen in einem<br />
Portfolio zusammen. Die Analyse kann<br />
herangezogen werden zur:<br />
• Entscheidungsunterstützung bei<br />
einer strategischen Positionierung<br />
des Geschäftsstellennetzes im Hinblick<br />
auf die Vertriebsstrategie 2010,<br />
• Unterstützung des Vertriebs durch<br />
Planung und Zielvereinbarung (Personal[entwicklungs]planung,Zielvereinbarungssysteme),<br />
laufenden<br />
Effizienzoptimierung der Geschäftsstellen<br />
(Stärken-/Schwächenprofil).<br />
Eine Reihe von rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen hat dieses Instrumentarium<br />
bereits genutzt.<br />
Balanced Scorecard<br />
Die Bedeutung des Themas »Strategie«<br />
hat in letzter Zeit deutlich – nicht zuletzt<br />
durch die Entwicklung des DSGV-Strategiepapiers<br />
– zugenommen. Dabei geht<br />
es darum, die »richtige« Strategie zu<br />
finden, diese zu dokumentieren und<br />
zu kommunizieren und letztendlich erfolgreich<br />
umzusetzen. Das aktuelle<br />
Management-Instrument dazu ist die<br />
»Balanced Scorecard« (BSC). Die Sparkassen-Projekt-Beratung<br />
hat im Jahr<br />
<strong>2002</strong> erstmals mit einer Pilotsparkasse<br />
ein entsprechendes Projekt abgeschlossen.<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> konnten alle<br />
wesentlichen Projektziele erreicht und<br />
damit der BSC-Prozess erfolgreich im-
Projekt-Beratung<br />
plementiert werden. Damit steht den<br />
Sparkassen ein praxiserprobtes und erfolgreiches<br />
Instrument zur Strategiefindung<br />
und -umsetzung zur Verfügung,<br />
das bei der Auswahl von strategischen<br />
Projekten als Wegweiser und später als<br />
Erfolgsmesser dienen kann.<br />
PARES: Prozesse analysieren –<br />
Ressourcen steuern<br />
Mit PARES hat die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
die Weiterentwicklung der Prozessoptimierung<br />
hin zur Transparenz<br />
und Steuerbarkeit der Personalressourcen<br />
unternommen. Es ist die Weiterentwicklung<br />
des seit 1992 laufenden Produktivitätssteigerungsprogramms<br />
(PSP)<br />
sowie eine Harmonisierung mit dem<br />
idealtypischen »Business-Process-Reengineering«.<br />
Es wurde ein modulares<br />
Verfahren entwickelt, dessen Ziel die<br />
Transparenz über die Kapazitätsbindung<br />
der Mitarbeiter ist.<br />
Dreh- und Angelpunkt dieser Steuerungsphilosophie<br />
ist das in seiner Datenstruktur<br />
für alle Sparkasse einheitliche,<br />
aufgabenbezogene Geschäftsprozessmodel<br />
(GPM). Die darin zusammengefassten<br />
Prozessabläufe dienen der<br />
einheitlichen Erhebung von Aufgaben<br />
und Zeitwerten je Mitarbeiter. Darauf<br />
aufbauend lassen sich die Personalkapazitäten<br />
prozessorientiert und ressourcenoptimiert<br />
steuern, sowohl hinsichtlich<br />
der Zeiten als auch der Kosten.<br />
Die Sparkassen-Projekt-Beratung hat an<br />
der Weiterentwicklung des Verfahrens<br />
mitgearbeitet sowie im Rahmen eines<br />
DSGV-Pilotprojekts eine rheinland-pfälzische<br />
Sparkasse aktiv begleitet.<br />
Modell K:<br />
Modellorganisation effiziente<br />
Kreditbearbeitung<br />
Die Steigerung der Effizienz in der Kreditbearbeitung<br />
ist für die Sparkassen in<br />
einem wettbewerbsintensiven Umfeld<br />
dringend erforderlich. Um dieser Herausforderung<br />
zu begegnen, startete der<br />
DSGV Ende <strong>2002</strong> gemeinsam mit den<br />
Regionalverbänden, sieben Pilotsparkassen<br />
verschiedener Größenordnung,<br />
den Prüfungsstellen, Rechenzentren<br />
und Verbundpartnern das Projekt<br />
»Modellorganisation effiziente Kreditbearbeitung«,<br />
kurz Modell K. Mit dem<br />
Modell K liegt nun eine praxiserprobte<br />
Konzeption für die Sparkassen vor, die<br />
für eine gesteigerte Effizienz sorgt, die<br />
Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft<br />
organisatorisch umsetzt und<br />
hilft, die Qualität der Kreditbearbeitung<br />
und damit die Risikoposition in den Instituten<br />
zu verbessern.<br />
Das Leitmotiv für das Modell K lautet<br />
»unbürokratisch, stark in der Entscheidungsunterstützung<br />
und industriell in<br />
der Bearbeitung«. Modell K setzt wirksame<br />
Stellhebel, die gewährleisten,<br />
dass dieses Leitbild in der täglichen<br />
Kreditbearbeitung verankert wird. Zur<br />
Unterstützung der Umsetzung von<br />
Modell K in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> steht den<br />
Sparkassen eine Lotus Notes-Datenbank<br />
»Forum Modell K« zur Verfügung.<br />
Neben dem Umsetzungshandbuch stehen<br />
eine Vielzahl ergänzender und un-<br />
Volkswirtschaft, Marketing und s Projekt-beratung<br />
terstützender Dokumente (Vordrucke,<br />
Formulare etc.) zu den einzelnen Bausteinen<br />
aus Modell K bereit.<br />
Vertriebsberatung Privatkunden<br />
(PK)<br />
Auf allen Gebieten des Geschäftsfeldes<br />
»Vertrieb PK« wurden in den letzten<br />
Jahren in der Sparkassenorganisation<br />
umfangreiche Konzepte entwickelt mit<br />
dem Ziel, den Vertrieb in allen Segmenten<br />
des Privatkundenbereichs zu intensivieren<br />
und den Ertrag zu steigern. Beginnend<br />
mit der Strategie 2010, deren<br />
Schwerpunkt das nach wie vor gültige<br />
Finanzdienstleistungskonzept bildet,<br />
über das Multikanalmanagement bis<br />
hin zum Sparkassen-Private-Banking,<br />
das in <strong>2003</strong> auf DSGV-Ebene pilotiert<br />
wurde, liegt jetzt auch für das Topkunden-Segment<br />
ein Erfolg versprechendes<br />
Vertriebskonzept vor.<br />
Die Sparkassen-Projekt-Beratung hat<br />
zur Unterstützung der Sparkassen auf<br />
dem Gebiet des PK-Vertriebs ein dreistufiges<br />
Projektangebot entwickelt, das<br />
modular aufgebaut ist. Die erste Stufe<br />
bildet dabei der Status-Check Vertrieb.<br />
Hierbei wird durch Befragungen bei den<br />
Sparkassen sowie durch Sichtung vorhandener<br />
Unterlagen für alle relevanten<br />
Bereiche des PK-Vertriebs ein Stärken-<br />
Schwächen-Profil erstellt. Neben dem<br />
Aufzeigen des Handlungsbedarfs wird<br />
auch die Relevanz der einzelnen Themenfelder<br />
dargestellt. Der Status-Check<br />
Vertrieb, für den ein Aufwand von lediglich<br />
bis zu fünf Beratertagen zugrunde<br />
gelegt wird, bildet eine sehr gute Ausgangslage,<br />
um im Rahmen der zweiten<br />
Stufe des Projektangebots auf die vordringlichen<br />
Themenfelder gezielt einzugehen.<br />
Hierzu werden Beratungsangebote<br />
zu einzelnen Bausteinen einer Vertriebskonzeption<br />
vorgehalten. Diese<br />
Themenfelder werden detailliert und<br />
gemeinsam mit der Sparkasse im Rah-<br />
61
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
men von Workshops oder Projekten mit<br />
überschaubarer Dauer erarbeitet. Beispiele<br />
hierfür sind Themen wie Kampagnenmanagement,<br />
Produktpalette<br />
oder Versicherungsvertrieb.<br />
Die dritte Stufe im Rahmen des Projektangebots<br />
der Sparkassen-Projekt-<br />
Beratung zum Vertrieb PK stellt die Erstellung<br />
einer Gesamtvertriebskonzeption<br />
PK dar. Hierbei werden alle relevanten<br />
Felder einer Vertriebsstrategie für<br />
sämtliche Segmente im PK-Bereich (z.B.<br />
Geschäftsstellen- und Finanzdienstleistungsfilialkunden,<br />
Individualkunden,<br />
Private-Banking-Kunden, Jugendmarkt)<br />
gemeinsam mit der Sparkasse erarbeitet,<br />
um zu einer optimalen und auf die<br />
jeweilige Sparkasse zugeschnittenen<br />
Ausrichtung im PK-Vertrieb zu gelangen.<br />
Ausgehend von den Segmentierungskriterien<br />
über die Bildung von kundenoder<br />
produktbezogenen Kompetenzcentern<br />
bis hin zur Ausarbeitung von<br />
Detailkonzepten (Kommunikation,<br />
Personal, Geschäftsprozesse) wird für<br />
die Sparkasse ein zukunftweisendes<br />
Gesamtkonzept für den PK-Vertrieb<br />
erstellt. Im Berichtszeitraum hat die<br />
Sparkassen-Projekt-Beratung alle drei<br />
Stufen der Vertriebsberatung PK in<br />
verschiedenen Sparkassen umgesetzt.<br />
62<br />
Kampagnenmanagement<br />
Ein zentraler Baustein des Multikanalmanagements<br />
ist die Intensivierung des<br />
kanalübergreifenden, aktiven und<br />
kampagnengesteuerten Vertriebs durch<br />
Installation eines konsequenten Kampagnenmanagements.<br />
Kampagnen sollen<br />
dabei zielgerichtet und fein segmentiert<br />
aufgelegt werden, d.h., die Kundenansprache<br />
soll eher über mehrere<br />
parallel laufende, kundengruppenorientiert<br />
geschnittene kleinere Kampagnen<br />
erfolgen. Die hierzu beim DSGV<br />
aufgelegten Projekte wurden unter Beteiligung<br />
der Sparkassen-Projekt-Beratung<br />
bei rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
pilotiert. Die in diesen Projekten<br />
erzielten Vertriebserfolge sollten für alle<br />
Sparkassen, die sich dieser Methodik<br />
bisher noch nicht bedienen, eine Ermutigung<br />
darstellen, das Gespräch mit der<br />
Sparkassen-Projekt-Beratung zu<br />
suchen.
Marketing, Werbung<br />
und Vertrieb<br />
Neben den regelmäßigen Marktuntersuchungen<br />
der Mitgliedsparkassen im<br />
Sinne von Individualanalysen, die der<br />
Verband in Planung, Durchführung und<br />
Analyse begleitete, wurden im Berichtszeitraum<br />
zwei grundlegende Leitstudien<br />
für das Privatkunden- und das Firmenkundengeschäft<br />
durchgeführt. Diese<br />
repräsentativen, für das gesamte Verbandsgebiet<br />
gültigen Untersuchungsansätze<br />
berücksichtigten sämtliche modernen<br />
Aspekte des Sparkassengeschäftes<br />
und liefern aktuelle Vergleichsdaten<br />
für einzelne Mitgliedsparkassen<br />
und grundlegende Erkenntnisse für die<br />
regionale Marketingarbeit. Zur Begleitung<br />
der darauf aufbauenden Einzelanalysen<br />
der Mitgliedsparkassen wurden<br />
die Befragungskonzepte so standardisiert,<br />
dass die Marktforschungsergebnisse<br />
mit den individuellen Sparkassenanalysen<br />
vergleichbar bleiben. Zur<br />
Verfeinerung der quantitativen Datenbasis<br />
und als Unterstützung für verschiedene<br />
Vertriebsmaßnahmen wurden<br />
kleinräumige Marktanalysen ebenfalls<br />
für das Privat- und Firmenkundengeschäft<br />
für sämtliche Mitgliedsparkassen<br />
gefertigt. Die nunmehr mehrfach<br />
wiederholten Berechnungen erlauben<br />
detaillierte Erkenntnisse über die Veränderung<br />
der Marktstellung sämtlicher<br />
Mitgliedsparkassen und gute Ergebnisse<br />
über die Marktstärke der wichtigsten<br />
Mitbewerber. Neben den repräsentativen<br />
Marktuntersuchungen sind ebenfalls<br />
regelmäßig in Kooperation mit den<br />
Mitgliedsparkassen Instrumente zur<br />
Feststellung der Bedienungs- und Beratungsqualität<br />
zum Einsatz gekommen.<br />
Diese Instrumente, zumeist telefonische<br />
oder schriftliche Kundenbefragungen<br />
für Geschäftsgebiete, Teilmärkte oder<br />
einzelne Zielgruppen, konnten in den<br />
Ergebnissen mit den allgemeinen<br />
Marktanalysen verzahnt werden. Zur<br />
Qualitätskontrolle wurden erneut Testkäufe<br />
für die verschiedensten Bereiche<br />
des Sparkassengeschäftes durchgeführt.<br />
Die daraus gewonnenen Ergebnisse<br />
finden ihre Umsetzung in vielfältigen<br />
Maßnahmen zur Intensivierung<br />
und Verbesserung der Bedienungsund<br />
Beratungsqualität sowie der Vertriebssteuerung.<br />
Regionale Gemeinschaftswerbung<br />
und Verkaufsförderung<br />
Die verschiedenen regionalen Werbewirkungsanalysen<br />
des Sparkassen- und<br />
Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> zeigten<br />
in den Jahren seit 1999 eine positive<br />
Entwicklung der Resonanzwerte der gemeinsamen<br />
Sparkassenwerbung. Dies<br />
war das Ergebnis der vielfältigen Maßnahmen<br />
zur Optimierung der Sparkassenkommunikation.<br />
Erstmals im Jahr<br />
<strong>2002</strong> wurde diese positive Entwicklung<br />
der Vergangenheit bedingt durch beträchtliche<br />
Kürzungen der Marketingetats<br />
auf lokaler und regionaler Basis<br />
unterbrochen. Damit standen einer<br />
rückläufigen Werbewirkung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
deutlich verbesserte<br />
Werbewirkungszahlen der wichtigsten<br />
Mitbewerber gegenüber. Die vor<br />
diesem Hintergrund eingeleitete Gegensteuerung<br />
zur notwendigen Verbesserung<br />
der Sparkassenkommunikation,<br />
wie zum Beispiel weitere Konzentration<br />
der Maßnahmen, verstärkte Zielgruppenorientierung<br />
und verbesserte thematische<br />
und gestalterische Koordinierung<br />
über die Ebenen der Sparkassenwerbung,<br />
führten im Jahr <strong>2003</strong> wieder<br />
zu verbesserten Kommunikationsergebnissen<br />
der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />
Neben der nunmehr wieder gemessenen<br />
Verbesserung der Werbewirkung<br />
insgesamt und für die einzelnen Zielgruppen<br />
zeigt sich insbesondere die<br />
Marke Sparkasse in sehr positivem<br />
Licht. Neueste Untersuchungen belegen,<br />
dass innerhalb der Kreditwirtschaft<br />
die Marke Sparkasse, Deutschlands<br />
Volkswirtschaft, Marketing und s Projekt-beratung<br />
stärkste Marke mit deutlichem Abstand<br />
vor den Mitbewerbern ist. Um diesen<br />
hervorragenden Markenauftritt weiter<br />
zu stützen, wurden im Berichtszeitraum<br />
grundlegende Beschlüsse zur Überarbeitung<br />
eines nochmals verbesserten<br />
Erscheinungsbildes der Marke Sparkasse<br />
gefasst. Zielsetzungen in diesem Verfahren<br />
waren neben der nachhaltigen<br />
Sicherung der Marke Sparkasse, diese<br />
fit für moderne technische Standards<br />
und für veränderte Kundenbedürfnisse<br />
zu machen. Insbesondere sollte das<br />
Design der Marke zukünftig mehr Kompetenz<br />
und Modernität vermitteln und<br />
dabei gleichzeitig die bestehenden<br />
Werte wie Vertrautheit und Sympathie<br />
weiter stützen. Ausgehend von diesen<br />
Zielsetzungen wurden ab dem 01.01.<br />
<strong>2003</strong> die neuen Gestaltungsprinzipien<br />
für die Kommunikation nach innen und<br />
außen realisiert. Im Einzelnen wurde<br />
nach der Überarbeitung der wichtigsten<br />
Gestaltungskonstanten ein unverwechselbares<br />
Erscheinungsbild für die neue<br />
Kommunikation des Marktführers in der<br />
deutschen Kreditwirtschaft geschaffen.<br />
Die einzelnen Maßnahmen, Überarbeitung<br />
des Markenzeichens, mediengerechter<br />
Einsatz des Sparkassen-Rots,<br />
63
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Entwicklung einer Sparkassen-Schrift<br />
und ein optimiertes Sparkassen-Layout<br />
im Sinne allgemeinverbindlicher Gestaltungsprinzipien<br />
für die Werbung wurden<br />
im Jahr <strong>2003</strong> vorbereitet und mit<br />
dem Jahresbeginn 2004 flächendeckend<br />
eingesetzt. Mit diesem einheitlichen<br />
und für alle Unternehmen der<br />
Sparkassen-Finanzgruppe verbindlichen<br />
Corporate Design wird die Unverwechselbarkeit<br />
und schnelle Wiedererkennung<br />
zukünftig gesichert. Durch<br />
vielfältige Maßnahmen und klare Einsatzregeln<br />
konnten die Mitgliedsparkassen<br />
bei der Umsetzung der neuen CD-<br />
Richtlinien beraten und unterstützt<br />
werden.<br />
Um die von der wiederum erfolgreichen<br />
Kommunikation erzeugten positiven<br />
Marktentwicklungen zu nutzen,<br />
wurden in Kooperation mit den Verbundpartnern<br />
wiederum verschiedene<br />
zielgruppen- und produktorientierte<br />
regionale Verkaufsförderungsmaßnahmen<br />
initiiert. Diese regionale Verkaufsförderung<br />
für die verschiedenen Segmente<br />
der Zukunftskunden und vermögenden<br />
Privatkunden sind insbesondere<br />
vor dem Hintergrund der notwendigen<br />
verstärkten Verzahnung von Kommunikations-<br />
und Vertriebsmaßnahmen<br />
zu sehen. In diesem Zusammenhang<br />
wurden Vertriebsmaßnahmen gestrafft<br />
und im Sinne der ganzheitlichen Beratung<br />
neu entwickelt und mit den Kommunikationsmaßnahmen<br />
verzahnt.<br />
Kommunikativ wurden die Schwerpunkte<br />
private Vorsorge, Finanzplanung privat<br />
und Finanzkonzept offensiv in den<br />
Markt getragen. Begleitend zu diesen<br />
für die wichtigsten Zielgruppen verzahnten<br />
Kommunikations- und Zielgruppenmaßnahmen<br />
wurde der Ausbau<br />
weiterer kundenwirksamer Aktivitäten,<br />
die einen über das Geschäft hinausgehenden<br />
individuellen Mehrwert<br />
für den Kunden schaffen, vorangetrieben.<br />
64<br />
50 Jahre PS-Sparen und Gewinnen<br />
unverändert erfolgreich im Markt<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> feierte das Gewinnsparen<br />
der Sparkassen »Spielend Sparen und<br />
Gewinnen mit PS« sein 50-jähriges Jubiläum.<br />
Der runde Geburtstag des beliebten<br />
Gewinnsparens wurde u. a. mit einer<br />
großen Sonderauslosung begangen,<br />
in der neben mehreren zusätzlichen hohen<br />
Geldgewinnen 5 Glückskäfer »New<br />
Beetle Style« im Rahmen der Jahresauslosung<br />
von den Lotterieteilnehmern<br />
gewonnen werden konnten. Im Rahmen<br />
verschiedener Jubiläumsveranstaltungen<br />
anlässlich der Monatsauslosungen<br />
bei den Mitgliedsparkassen wurde deutlich,<br />
dass sich das 50-jährige Gewinnsparen<br />
bei den Sparkassenkunden unveränderter<br />
Beliebtheit erfreut. Die Idee,<br />
das regelmäßige Sparen mit der Teilnahme<br />
an einer Lotterie mit hohen Gewinnchancen<br />
zu verbinden, findet bei<br />
den Kunden unverändert Anklang. Für<br />
den Erfolg sprechen die nach wie vor<br />
guten Verkaufszahlen bei den aktuellen<br />
Lotterieteilnehmern und die Gewinnung<br />
vieler tausend neuer Sparer und Lotterieteilnehmer.<br />
Für den Erfolg dieses<br />
Produktes spricht auch, dass zum Jahresende<br />
2004 etwa 355.000 rheinlandpfälzische<br />
Sparkassenkunden am PS-<br />
Sparen und Gewinnen teilnahmen. Auf<br />
das Jahr <strong>2003</strong> gerechnet, beträgt die<br />
Anzahl der teilnahmeberechtigten Lose<br />
mehr als 18 Millionen Stück. Einschließlich<br />
der jeweils durchgeführten Jahresauslosungen<br />
konnten in <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> jährlich über 12,5 Mio. € auf mehr<br />
als 2,5 Millionen Einzelgewinne ausgeschüttet<br />
werden. Zusätzlich wurde zu<br />
den Geldgewinnen monatlich ein VW<br />
Golf mit bester Ausstattung verlost.<br />
Neben dem reinen Lotteriebetrieb stiftet<br />
das Gewinnsparen viele positive<br />
Maßnahmen in den lokalen Bereichen<br />
der Mitgliedsparkassen. Im Geschäftsjahr<br />
<strong>2003</strong> konnten die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen über 1,8 Mio. € aus<br />
dem Zweckertragsaufkommen als Spenden<br />
an die freie Wohlfahrtspflege sowie<br />
an viele gemeinnützige Träger der<br />
Jugend-, Sozial- und Kulturpflege ausschütten.<br />
Im letzten Quartal <strong>2003</strong> erhielt<br />
das PS-Sparen einen zusätzlichen<br />
Schub durch zielgruppengerechte Verkaufsförderungsmaßnahmen<br />
aller Mitgliedsparkassen.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
konnten etwa 5000 Neukunden
für das PS-Sparen und Gewinnen begeistert<br />
werden. So gesehen erfreut<br />
sich das nunmehr 51-jährige PS-Sparen<br />
und Gewinnen unveränderter Beliebtheit<br />
bei den Sparkassenkunden und<br />
lässt für die weitere Zukunft eine Erfolg<br />
versprechende Entwicklung erwarten.<br />
Elektronischer Vertrieb<br />
Mit Blick auf die steigenden Zahlen von<br />
Internetnutzern verbunden mit einem<br />
selbstbewussteren Umgang mit dem<br />
Medium, gewinnt die konsequente Umsetzung<br />
der Vertriebsstrategie 2010 im<br />
Bereich elektronische Medien eine immer<br />
stärkere Bedeutung für die Sparkassenorganisation.<br />
Der Sparkassenund<br />
Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> begegnet<br />
diesen Anforderungen durch<br />
einen Wechsel des Internetrahmenauftrittes<br />
von SOnline hin zu SOnline plus.<br />
Seit 1999 stellte der Sparkassen- und<br />
Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> seinen<br />
Sparkassen den einheitlichen Internetrahmenauftritt<br />
SOnline zur Verfügung,<br />
der sich stark am Informationsbedürfnis<br />
der Kunden ausrichtete. Dieser Auftritt<br />
wurde zentral durch den DSGV erstellt<br />
und gepflegt. Eigenentwicklungen in<br />
verschiedenen Verbandsgebieten führten<br />
in den Folgejahren dazu, dass sich<br />
der DSGV mit seinen Gremien <strong>2003</strong> entschloss,<br />
zum 30. September 2004 die<br />
zentrale Plattform SOnline einzustellen.<br />
Um die Sparkassen in <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> auch weiterhin mit einem Internetrahmenauftritt<br />
zu unterstützen, der sich<br />
auch im Hinblick auf die strategischen<br />
Vorgaben verstärkt auf den Produktabsatz<br />
im Internet fokussiert (siehe technische<br />
Erläuterungen S. 55), empfahl der<br />
Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Ende <strong>2003</strong> seinen Mitgliedssparkassen<br />
den Wechsel auf das Angebot<br />
SOnline plus. Dieser neue Internetrahmenauftritt<br />
wurde von der Sparkassen-Servicegesellschaft<br />
für Zahlungs-<br />
systeme und elektronische Vertriebskanäle<br />
(SfZe), Düsseldorf entwickelt. Der<br />
Betrieb, die Entwicklung neuer Inhalte<br />
und die allgemeine Pflege des Auftrittes,<br />
wird von der Serviceeinheit der<br />
SfZe geleistet.<br />
Den rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
steht damit ein moderner, wettbewerbsfähiger<br />
und den aktuellen<br />
Designrichtlinien der Sparkassenorganisation<br />
entsprechender Rahmenauftritt<br />
zur Verfügung, der das Internet im<br />
Sinne der Musikkanalstrategie als<br />
gleichberechtigten Vertriebskanal der<br />
Sparkassen positioniert.<br />
Volkswirtschaft, Marketing und s Projekt-beratung<br />
65
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Sparkassenberatung<br />
Neue Eigenkapitalvorschriften –<br />
Einheitliches Rating<br />
Seit 1999 diskutieren Experten des internationalen<br />
Finanz- und Kreditwesens<br />
im Baseler Auschuss über eine<br />
Anpassung der seit 1988 von der Kreditwirtschaft<br />
angewendeteten bankaufsichtsrechtlichenEigenkapitalvorschriften.<br />
In seiner Sitzung Mitte Januar 2004<br />
hat der Baseler Ausschuss bestätigt,<br />
am angestrebten Zeitplan festzuhalten.<br />
Danach sollen die noch ausstehenden<br />
Arbeiten bis Mitte 2004 abgeschlossen<br />
sein. Anschließend würden die neuen<br />
Eigenkapitalvorschriften publiziert, wobei<br />
die Umsetzungsphase erst mit einer<br />
testweisen Anwendung im Jahr<br />
2006 startet. Der offizielle Startschuss<br />
ist für den 1. Januar 2007 vorgesehen.<br />
Die Vertreter des Baseler Ausschusses<br />
stehen in regelmäßigem Kontakt<br />
mit Vertretern der nationalen Bankaufsicht<br />
sowie der kreditwirtschaftlichen<br />
Spitzenverbände. In den regelmäßigen<br />
Konsultationsrunden konnten im Berichtszeitraum<br />
bereits erhebliche Verbesserungen<br />
gegenüber den ursprünglichen<br />
Entwürfen erreicht werden.<br />
Beispielhaft wäre hier der Verzicht des<br />
Baseler Auschusses auf Unterlegung<br />
66<br />
von erwarteten Verlusten im Kreditgeschäft<br />
mit Eigenkapital zu nennen.<br />
Stattdessen müssen künftig nur noch<br />
unerwartete Verluste mit Eigenkapital<br />
unterlegt werden. Damit wird eine stärkere<br />
Annäherung des aufsichtsrechtlich<br />
notwendigen Kapitals an die interne<br />
Ermittlung des betriebswirtschaftlich<br />
sinnvollen Kapitals erreicht. Somit reduziert<br />
sich der Aufwand einer doppelten<br />
Steuerung in den Instituten und<br />
gleichzeitig wird der Anreiz zur Anwendung<br />
interner Ratingverfahren erhöht.<br />
Der Verband hat im Berichtszeitraum<br />
in jeweils vor Ort durchgeführten<br />
Schulungsmaßnahmen bei den Mitgliedsparkassen<br />
das von der Sparkassenorganisation<br />
entwickelte einheitliche<br />
interne Ratingverfahren für die verschiedenen<br />
Geschäftsfelder der Unternehmensfinanzierung<br />
implementiert.<br />
Das Ratingverfahren prognostiziert auf<br />
der Basis einer Vielzahl von quantitativen<br />
und qualitativen Faktoren die Wahrscheinlichkeit<br />
eines Ausfalls für sämtliche<br />
Unternehmenskredite einer Sparkasse<br />
und ist damit die Basis für die<br />
künftigen Eigenkapitalunterlegungsvorschriften.<br />
Mindestanforderungen für das<br />
Kreditgeschäft<br />
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
(BaFin) veröffentlichte<br />
zum Jahresende <strong>2002</strong> die Mindestanforderungen<br />
an das Kreditgeschäft der<br />
Kreditinstitute (MaK). Ziel dieser aufsichtsrechtlichen<br />
Normen ist es, die<br />
Sensibilität für Adressenrisiken zu erhöhen<br />
und die Handhabung der Risiken<br />
transparent und zeitnah zu dokumentieren.<br />
Der Anwendungsbereich für<br />
die MaK betrifft hierbei nicht nur das<br />
»klassische« Kreditgeschäft, sondern<br />
erstreckt sich auf den weiten Anwendungsbereich<br />
des § 19 Abs. 1 KWG.<br />
Diese weitreichenden aufsichtsrecht-<br />
lichen Anforderungen der BaFin werden<br />
sowohl die Aufbau- und Ablauforganisation<br />
als auch das Reporting der<br />
Sparkassen zum Verwaltungsrat nachhaltig<br />
verändern.<br />
Der Verband hat hierzu in Vorstandsveranstaltungen<br />
aktuell berichtet, die<br />
Fachbereiche in mehrtägigen Seminaren<br />
umfassend informiert und projektbegleitend<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
zu Schwerpunktthemen Fachtagungen<br />
durchgeführt. Darüber hinaus sind in<br />
zahlreichen Einzelgesprächen offene<br />
Fragen diskutiert und erläutert worden.<br />
Die Mindestanforderungen stellten bereits<br />
im Jahr <strong>2003</strong> für die Institute eine<br />
enorme organisatorische Herausforderung<br />
dar und müssen bis zum 30. Juni<br />
2004 von den Häusern umfänglich umgesetzt<br />
werden. Lediglich bei IT-technischen<br />
Anforderungen gilt eine verlängerte<br />
Übergangsfrist bis zum 31. Dezember<br />
2005.<br />
Im Rahmen der Festlegung der Kreditrisikostrategie<br />
und den daraus resultierenden<br />
vierteljährlichen Risikoberichten<br />
wird künftig auch der Verwaltungsrat<br />
zeitnah und umfassend informiert.<br />
Elektronische Nachfolgebörse<br />
NEXXT<br />
Die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
sind seit Jahren aktiv an der<br />
elektronischen Nachfolgebörse Change/<br />
Chance beteiligt, die in den letzten Jahren<br />
steigende Vermittlungserfolge nachweisen<br />
konnte. So stieg die Anzahl der<br />
vermittelten Unternehmensübergaben<br />
von 423 im Jahr 2001 auf 626 im Jahr<br />
<strong>2002</strong>. Berücksicht man die Schätzungen<br />
des Instituts für Mittelstandsforschung,<br />
Bonn, die für den Zeitraum von 1999 bis<br />
2004 rund 112.000 Unternehmensstillegungen<br />
bzw. -verkäufen prognostiziert<br />
hatten, zeigt sich die Relevanz solcher<br />
die Nachfolgefrage unterstützenden<br />
Instrumente.
Als Reaktion hat das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Arbeit (BMWA)<br />
im Rahmen seiner Mittelstandsoffensive<br />
die Initiative »NEXXT« gegründet.<br />
Kern der Initiative ist die NEXXT-Unternehmensbörse,<br />
die nicht nur Nachfolger<br />
vermittelt, sondern auch Kooperations-<br />
und Beteiligungspartner sowie<br />
Führung auf Zeit vermittelt. Die deutsche<br />
Sparkassenorganisation ist einer<br />
der Kooperationspartner des BMWA.<br />
In der Startphase des Jahres <strong>2003</strong><br />
stand bei den Initiatoren die Gewinnung<br />
von Regionalpartnern, deren Aufgabegebiet<br />
von der Qualitätssicherung<br />
der Unternehmensbörse über die Betreuung<br />
der Anbieter bis hin zur Beratung<br />
der Nachfrager reicht, im Vordergrund.<br />
Die Anforderungen, die die<br />
Initiative an abgabewillige Unternehmen<br />
stellt, sind deutlich höher als bei<br />
Change/Chance. Neben einer Kurzbeschreibung<br />
mit den wichtigsten Kennzahlen<br />
seines Betriebs muss der Unternehmer<br />
Angaben zu seinen Geschäftsund<br />
Produktfeldern, seiner Marktstellung<br />
und Kundenstruktur und seinen<br />
Absatzmärkten machen. Die Nexxt-Unternehmensbörse<br />
führt so auf einem<br />
qualitativ hohen Niveau potenzielle<br />
Unternehmensübergeber und -nachfolger<br />
zusammen.<br />
EU-Verordnung über<br />
grenzüberschreitende Zahlungen<br />
in EURO<br />
Das Europäische Parlament und die EU-<br />
Kommission haben Ende 2001 im Sinne<br />
des Verbraucherschutzgedankens<br />
eine Verordnung verabschiedet, wonach<br />
die Preise für grenzüberschreitende<br />
unbare Zahlungen in Euro innerhalb<br />
der europäischen Union den für<br />
inländische Transaktionen erhobenen<br />
Entgelten angeglichen werden müssen.<br />
Zielsetzung war die Schaffung eines<br />
einheitlichen europäischen Zahlungsverkehrsraums.<br />
Die einzelnen Punkte<br />
der Verordnung sind schrittweise umgesetzt<br />
und eingeführt wordent:<br />
Seit 1. Juli <strong>2002</strong> dürfen innerhalb der<br />
Europäischen Union für grenzüberschreitende<br />
elektronische Zahlungsvorgänge<br />
(POS-Zahlungen mit Karte oder<br />
Auszahlungen am Geldautomaten) bis<br />
zur Höhe von 12.500 Euro keine höheren<br />
Entgelte verlangt werden, als für<br />
entsprechende inländische Zahlungsvorgänge.<br />
Seit 1. Juli <strong>2003</strong> wurde diese Regelung<br />
auch auf alle grenzüberschreitenden<br />
Überweisungen bis zur Höhe von<br />
12.500 Euro ausgeweitet. Erfasst sind<br />
allerdings nur Überweisungen, für die<br />
der Kunde seinem Kreditinstitut die<br />
internationale Kontonummer (International<br />
Bank Account Number, IBAN)<br />
und die internationale Bankleitzahl<br />
(Bank Identifier Code, BIC) des Instituts<br />
des Zahlungsempfängers mitgeteilt<br />
hat. Fehlen entsprechende Angaben,<br />
so können die Institute ihren Kunden<br />
zusätzliche Entgelte berechnen (Art. 5<br />
Abs. 2 Satz 2 der EU-Preisverordnung).<br />
Über deren Höhe haben sie ihre Kunden<br />
zu informieren.<br />
Sparkassenberatung<br />
Zum 1. Januar 2006 erhöht sich das<br />
Überweisungsvolumen für beiden genannten<br />
Zahlungsverkehrsinstrumente<br />
auf 50.000 Euro.<br />
Die Kunden der Sparkassen profitieren<br />
von dieser neuen Verordnung in mehrfacher<br />
Hinsicht. Für Kreditkarteninhaber<br />
fällt seit 1. Juli <strong>2002</strong> beim Bezahlen mit<br />
einer Kreditkarte in Euro sowie bei der<br />
Bargeldversorgung mit Euro-Bargeld<br />
am Geldautomat kein Auslandseinsatzentgelt<br />
mehr an. Sparkassencard-Kunden<br />
können seit 1. Juli <strong>2002</strong> ihre Karten<br />
in der Europäischen Union überall kostenfrei<br />
zur bargeldlosen Bezahlung in<br />
Euro einsetzen. Mit Wirkung vom 1. Juli<br />
<strong>2003</strong> berechnen die Sparkassen für Euro-Überweisungen<br />
bis 12.500 Euro die<br />
gleichen günstigen Konditionen wie für<br />
inländische Überweisungen, wenn diese<br />
mit BIC und IBAN vom Kunden eingereicht<br />
werden. Zu diesem Zweck wird<br />
seit diesem Zeitpunkt ein neuer automationsfähigerEuropa-Standardüberweisungsbeleg<br />
in der deutschen Kreditwirtschaft<br />
eingesetzt. Die neue Überweisung<br />
steht auch als Maske in den<br />
Online-Systemen der Sparkassen zur<br />
Verfügung.<br />
Aus eurocard wird Mastercard<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> wurde rechtlich und wirtschaftlich<br />
die Fusion von EUROPAY<br />
International und MasterCard International<br />
zu MasterCard Global beschlossen<br />
und dabei vereinbart, innerhalb<br />
eines bis 2006 definierten Zeitraumes<br />
die bisherige Marke »EUROCARD« in<br />
Deutschland durch die dann gültige<br />
Marke »MasterCard« zu ersetzen. Die<br />
tangierten Kartengesellschaften – die<br />
EURO Kartensysteme GmbH und die<br />
MasterCard Europe (vormals EUROPAY<br />
International) sehen im Markenwechsel<br />
die Chance, sich noch erfolgreicher<br />
auf dem deutschen Markt etablieren<br />
zu können und dabei mit der Marke<br />
67
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
MasterCard eine emotionale Aufwertung<br />
und eindeutige Differenzierung<br />
im Wettbewerb zu erreichen. Mit anderen<br />
Worten: Ziel ist es, der in Deutschland<br />
im Vergleich zu anderen Ländern<br />
noch entwicklungsfähigen Kreditkartennutzung<br />
durch den Markenwechsel<br />
der EUROCARD zur MasterCard neue<br />
Impulse zu geben.<br />
Der Umstellungsprozess in der Kreditwirtschaft<br />
konnte im Laufe des Jahres<br />
<strong>2003</strong> in weiten Teilen abgeschlossen<br />
werden. Bis spätestens Ende 2006<br />
sollen alle Markenträger – zum Beispiel<br />
im Rahmen des turnusgemäßen Kartenaustausches<br />
– von EUROCARD auf<br />
MasterCard umgestellt sein.<br />
Neues Versicherungspaket<br />
für Mastercard Gold und<br />
Visacard Gold<br />
Die Mitgliedsparkassen haben zum<br />
1.Juni <strong>2003</strong> für alle Inhaber der Goldvarianten<br />
von Mastercard und Visacard<br />
eines neues attraktives Paket von Versicherungsleistungen<br />
geschnürt. Die<br />
bisher vom Einsatz der Karte abhängige<br />
Reiserücktrittskostenversicherung<br />
wurde durch eine neue umfangreichere<br />
Reiserücktrittskostenversicherung, die<br />
68<br />
zudem nicht mehr vom Einsatz der Karte<br />
abhängt, ersetzt. Ebenfalls neu ist,<br />
dass die Versicherung im Falle einer<br />
gemeinsamen Reise auch für den Ehegatten<br />
bzw. Lebensgefährten sowie für<br />
unverheiratete Kinder bis zur Vollendung<br />
des 25. Lebensjahres gilt. Zusätzlich<br />
ist eine Auslandsreisekrankenversicherung<br />
für den gleichen Kreis der<br />
Begünstigten inkludiert. Die Auslandsverkehrs-Rechtsschutzversicherung<br />
wurde durch die Auslands-Auto-Schutzbriefversicherung<br />
ersetzt, die bei einer<br />
gemeinsamen Reise ebenfalls die gesamte<br />
Familie versicherungstechnisch<br />
einschließt. In diesem Zusammenhang<br />
wurden die bisher bestehende Unfallversicherung<br />
für öffentliche Verkehrsmittel<br />
und Hotels und die Beistandsleistungen<br />
aus dem Versicherungspaket<br />
herausgenommen. Abgerundet wird<br />
das neue Angebot durch eine Reise-Service-Hotline,<br />
die rund um die Uhr Hilfestellung<br />
in Notlagen anbietet.<br />
Wertpapiergeschäft<br />
Im Berichtszeitraum mussten die rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen aufgrund<br />
der allgemeinen Börsenbaisse einen<br />
Rückgang im Wertpapiergeschäft auf<br />
das Niveau von 1996, der Zeit vor dem<br />
großen Börsenboom, hinnehmen.<br />
Neben dem Ordervolumen stagnierte<br />
auch die Zahl der Wertpapierdepots bei<br />
den Mitgliedsparkassen. Vor diesem<br />
Hintergrund wurde deutlich, dass eine<br />
eigenständige rheinland-pfälzische<br />
Wertpapierabwicklung langfristig betriebswirtschaftlich<br />
nicht mehr tragfähig<br />
sein konnte. Hinzu kam, dass das bestehende<br />
Abwicklungssystem der Landesbank<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (LRP) in wesentlichen<br />
Teilen modernisiert und den<br />
neuen – auch aufsichtsrechtlichen – Anforderungen<br />
hätte angepasst werden<br />
müssen. Deshalb wurde in Abstimmung<br />
mit der LRP die Suche nach einem neu-<br />
en Wertpapierabwickler in der Sparkassenorganisation<br />
aufgenommen. Nach<br />
fundierten Untersuchungen fiel im Mai<br />
2001 die Entscheidung einvernehmlich<br />
zu Gunsten der Landesbank Baden-<br />
Württemberg (LBBW). Als Migrationstermin<br />
fixierten die Beteiligten den Oktober<br />
<strong>2003</strong>. Um dieses ehrgeizige Ziel zu<br />
erreichen, wurde mit der Umsetzung<br />
des Migrationsprojekts unverzüglich begonnen.<br />
Parallel dazu wurden die Voraussetzungen<br />
geschaffen, das bisherige<br />
Internet-Brokerage der rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen durch ein LBBW-kompatibles<br />
System zu ersetzen. Daneben<br />
galt es, rund 25.000 Depots, die historisch<br />
bedingt noch bei der Sparkassen<br />
Informatik GmbH geführt wurden, überzuleiten.<br />
Ab dem zweiten Quartal <strong>2003</strong> wurden<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Mitgliedsparkassen sowie der LRP in<br />
zahlreichen Schulungsveranstaltungen<br />
über das neue Wertpapierabwicklungssystem<br />
informiert. Nach zahlreichen<br />
Probeläufen konnte der Migrationsprozess<br />
im Oktober <strong>2003</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />
werden. Besonders erfreulich<br />
war die Tatsache, dass das gesamte<br />
Projekt im vorher festgelegten Kostenrahmen<br />
abgewickelt werden konnte.<br />
Mit dem neuen Wertpapierabwicklungssystem<br />
der LBBW sind die Mitgliedsparkassen<br />
für ein Anspringen des<br />
Wertpapiergeschäfts bestens gerüstet.<br />
Schon heute hat sich das neue System<br />
durch die Realisierung von Skaleneffekte<br />
für die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
positiv ausgewirkt.
Wertpapierberatertag<br />
Am 24. Mai <strong>2003</strong> veranstaltete der Sparkassen-<br />
und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> in Zusammenarbeit mit der Landesbank<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und der DGZ<br />
DekaBank den 4. Sparkassen-Wertpapierberatertag<br />
in Ludwigshafen. Weit<br />
mehr als 400 Wertpapierspezialisten<br />
und Individualkundenberater aus allen<br />
rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
nutzten die Gelegenheit, um sich über<br />
die aktuellen Trends im Wertpapiergeschäft<br />
zu informieren. In Fachvorträgen<br />
wurden über volkswirtschaftliche Themen<br />
sowie über die zukünftige Beratungs-<br />
und Serviceleistungen berichtet.<br />
Verschiedene Workshops boten u.a.<br />
die Möglichkeit, sich über Beteiligungsfonds,<br />
über Hinweise zur Depotstrukturierung<br />
sowie über zukünftige Wertpapierstrategien<br />
zu informieren.<br />
Daneben hatten die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer die Gelegenheit, in<br />
Diskussionsrunden aktuelle Problemfelder<br />
zu erörtern und Erfahrungen<br />
auszutauschen.<br />
Sparkassenberatung<br />
69
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Recht und Steuern<br />
Bundesweite grundsätzliche<br />
Neuorientierung bei Anstaltslast/<br />
Gewährträgerhaftung<br />
Sparkassen und Landesbanken in der<br />
Bundesrepublik Deutschland werden,<br />
von wenigen Ausnahmen abgesehen,<br />
in der Rechtsform der Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts geführt. Hiermit sind<br />
traditionell Verpflichtungen der Träger<br />
im Innenverhältnis (Anstaltslast) und im<br />
Außenverhältnis (Gewährträgerhaftung)<br />
verbunden.<br />
Die Europäische Bankenvereinigung<br />
hat sich wegen dieser Einstandspflichten<br />
der Träger zu Gunsten öffentlichrechtlicher<br />
Kreditinstitute mit einer Beschwerde<br />
an die Wettbewerbskommission<br />
der Europäischen Union gewandt.<br />
Sie hat diese Beschwerde damit begründet,<br />
dass die Haftung der Träger<br />
die Kreditwürdigkeit öffentlich-rechtlicher<br />
Institute und damit deren Finanzierungsgrundlagenwettbewerbswidrig<br />
verbessere. Bei dieser Haftung handele<br />
es sich um unzulässige Beihilfen<br />
der öffentlichen Hand. Im Grundsatz<br />
hat die Kommission der Europäischen<br />
Gemeinschaften (EG-Kommission) diese<br />
Auffassung geteilt.<br />
Nach langen Verhandlungen ist am<br />
17. Juli 2001 in Brüssel eine Verständigung<br />
zwischen der deutschen Seite und<br />
der EG-Kommission erzielt worden, die<br />
am 28. Februar <strong>2002</strong> um einige Klarstellungen<br />
ergänzt wurde. Hiernach soll<br />
die Gewährträgerhaftung entfallen und<br />
die mit einer Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts verbundene Anstaltslast im<br />
Sinne einer normalen marktwirtschaftlichen<br />
Eigentümerbeziehung zwischen<br />
Trägern und Kreditinstituten ersetzt<br />
werden. Die Änderung der Haftung<br />
ist mit einer langfristigen, abgestuften<br />
Übergangsregelung verbunden.<br />
In der Sitzung des rheinland-pfälzischen<br />
Landtags am 19. Juni <strong>2002</strong> ist<br />
das siebte Landgesetz zur Änderung<br />
70<br />
des Sparkassengesetzes verabschiedet<br />
worden; damit hat der Landesgesetzgeber<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> die nach der<br />
Brüsseler Verständigung erforderlichen<br />
notwendigen Gesetzgebungsmaßnahmen<br />
vollzogen. Das Änderungsgesetz<br />
tritt, soweit es sich um die erforderliche<br />
Abschaffung der Gewährträgerhaftung<br />
und die Modifizierung der Anstaltslast<br />
und deren Auswirkungen handelt, am<br />
19. Juli 2005 in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt<br />
haftet die Sparkasse für ihre Verbindlichkeiten<br />
mit ihrem gesamten<br />
Vermögen. Soweit Stammkapital durch<br />
Einlagen gebildet wurde, ist die Haftung<br />
der Träger hierauf beschränkt. Im<br />
Übrigen haften die Träger der Sparkassen<br />
nicht für deren Verbindlichkeiten.<br />
Die Stellung der Träger der Sparkasse<br />
wird wie folgt beschrieben:<br />
Die Träger unterstützen die Sparkasse<br />
bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit<br />
der Maßgabe, dass ein Anspruch der<br />
Sparkasse gegen die Träger oder eine<br />
sonstige Verpflichtung der Träger, der<br />
Sparkasse Mittel zur Verfügung zu<br />
stellen, nicht besteht (§ 3 Abs. 1 und 2,<br />
Fassung SpkG 2005).<br />
2. Zusätzliche Änderungen in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Zwar war zwischen den Bundesländern<br />
vereinbart, die Gesetzesänderung im<br />
Wesentlichen auf die Neuorientierung<br />
bei Anstaltslast und Gewährträgerhaftung<br />
zu beschränken; dennoch enthält<br />
Artikel 1 des siebten Gesetzes zur Änderung<br />
des Sparkassengesetzes einige<br />
Regelungen, die die Rahmenbedingungen<br />
der reinland-pfälzischen Sparkassen<br />
verbessern sollen. Neben der Ersetzung<br />
des Verwaltungskostenvoranschlags<br />
durch eine mittelfristige Finanzund<br />
Geschäftssplanung sowie einen<br />
jährlichen Erfolgsplan (§ 17 Abs. 2) wurde<br />
dem Verband erlaubt, seine im Gesetz<br />
auf 50% festgeschriebene Beteili-<br />
gung an der LRP zu veräußern bzw.<br />
weitere Anteile hinzu zu erwerben.<br />
Desgleichen können nunmehr mit Zustimmung<br />
des Landes private Träger<br />
bei der LRP zugelassen werden. Dies<br />
wurde schon deshalb notwendig, da<br />
die WestLB als Mitgewährträger der<br />
LRP in eine AG umgewandelt worden<br />
ist. Die Bestimmung über das Vermögen<br />
einer Sparkasse nach ihrer Auflösung<br />
ist aus dem Satzungsmuster in das<br />
Gesetz übernommen worden. Der Verwendungszweck<br />
ist erweitert worden:<br />
Während bisher die Verwendung auf<br />
gemeinnützige Zwecke begrenzt war,<br />
kommen nunmehr auch öffentliche<br />
Zwecke, soweit sie mit dem gemeinnützigen<br />
Charakter der Sparkasse im Einklang<br />
stehen, in Betracht.
Reformversuche in konjunkturell<br />
schwierigen Zeiten<br />
Mit einer Flut von teils verabschiedeten<br />
und teils gescheiterten Änderungen<br />
des Steuerrechts hat der Gesetzgeber<br />
im Berichtszeitraum Sparkassen und<br />
Verbände in Atem gehalten. So kündigte<br />
die Bundesregierung im Dezember<br />
<strong>2002</strong> eine Zinsabgeltungssteuer an.<br />
Diese sollte durch eine Steueramnestie,<br />
der Brücke zur Steuerehrlichkeit, flankiert<br />
werden und bereits ab 2004 in<br />
Kraft treten. Im Verlauf des Jahres <strong>2003</strong><br />
wurde die Einführung einer Zinsabgeltungssteuer<br />
dann verschoben, weil zunächst<br />
die Umsetzung der EU-Zinsrichtlinie<br />
in deutsches Recht erfolgen sollte.<br />
Dies ist mittlerweile geschehen; ein verbindlicher<br />
Zeitpunkt für die Einführung<br />
der Abgeltungssteuer liegt allerdings<br />
noch nicht vor. Trotzdem wurde inzwischen<br />
die Steueramnestie, das Gesetz<br />
zur Förderung der Steuerehrlichkeit,<br />
verabschiedet. Bis zum 31.03.2005<br />
kann durch Abgabe einer Erklärung gegenüber<br />
dem Finanzamt Straffreiheit<br />
erlangt werden, wenn auch die hinterzogenen<br />
Steuern pauschal nachgezahlt<br />
werden.<br />
Das von der Bundesregierung geplante»Steuervergünstigungsabbaugesetz«<br />
sah eine noch weitergehende Abgeltungssteuer<br />
auf Wertpapierveräußerungsgewinne<br />
vor, die von deutschen<br />
Kreditinstituten erhoben werden sollte.<br />
Zusätzlich sollte es deutsche Banken<br />
und Sparkassen dazu verpflichten, der<br />
Finanzverwaltung Kontrollmitteilungen<br />
über diese Gewinne zu erteilen. Das<br />
steuerliche Bankgeheimnis (§ 30a Abgabenordnung)<br />
wäre so völlig aufgehoben<br />
worden. Alle durch das »Steuervergünstigungsabbaugesetz«vorgesehenen<br />
Änderungen scheiterten jedoch im<br />
April <strong>2003</strong> im Bundesrat.<br />
Die deutschen Kreditinstitute wurden<br />
mit dem »Steueränderungsgesetz<br />
<strong>2003</strong>« im November <strong>2003</strong> vor zusätzliche<br />
administrative Aufgaben gestellt.<br />
Allen Kunden ist zukünftig eine sogenannte<br />
zusammenfassende Jahresbescheinigung<br />
über sämtliche Kapitalerträge<br />
und Wertpapierveräußerungsgewinne<br />
auszustellen.<br />
Auch das »Haushaltbegleitgesetz<br />
2004« brachte neben der Absenkung<br />
des Einkommensteuertarifs mit der Absenkung<br />
des Sparerfreibetrages neuen<br />
Aufwand für die Sparkassen. Eine Vielzahl<br />
von Freistellungsaufträgen mussten<br />
geändert werden. Auch Eigenheimzulage,<br />
Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage<br />
wurden durch<br />
dieses Gesetz reduziert.<br />
Mit dem »Investmentmodernisierungsgesetz«<br />
wurden die steuerlichen<br />
Regelungen des Gesetzes über die Kapitalanlagegesellschaften<br />
und des Auslandinvestmentgesetzes<br />
mit zahlreichen<br />
Änderungen in ein »Investmentsteuergesetz«<br />
überführt. Neben der<br />
Einführung des Halbeinkünfteverfahrens<br />
auf Aktienerträge ausländischer<br />
Fonds haben sich für Investmentfondsanleger<br />
vor allem positive Änderungen<br />
bei der Besteuerung der Zwischengewinne<br />
und der Termingeschäfte ergeben.<br />
Neben den vorgenannten Steueränderungen,<br />
die aus Sicht der Kundenberatung<br />
eine Rolle spielen, wurden auch<br />
zahlreiche Vorschriften geändert, die<br />
aus Sicht der Besteuerung der Sparkassen<br />
eine wichtige Rolle spielen. Zu nennen<br />
ist hier die versuchte umfassende<br />
Reform der Gewerbesteuer, die letztlich<br />
gescheitert ist. Mit dem »Gesetz zur<br />
Umsetzung der Protokollerklärung der<br />
Bundesregierung zur Vermittlungsempfehlung<br />
zum Steuervergünstigungsabbaugesetz«<br />
wurde eine Mindestbesteuerung<br />
bei der Körperschaft- und<br />
Gewerbesteuer eingeführt. Zugleich<br />
wurde, rückwirkend, ein Verbot von Teilwertabschreibungen<br />
auf Investmentan-<br />
Recht und Steuern<br />
teile eingeführt, soweit diese auf Kursverlusten<br />
mit Aktien beruhen. Weitere<br />
Änderungen ergaben sich durch das<br />
»Steueränderungsgesetz <strong>2003</strong>« im<br />
Bereich der Lohn- und Umsatzsteuer.<br />
Auch Rechtsprechung und Verwaltung<br />
leisten alljährlich ihren Beitrag zur<br />
schier unübersehbaren Informationsflut<br />
im Steuerrecht. Der Steuerabteilung des<br />
Verbandes kam wie immer die Aufgabe<br />
zu, aus dieser Informationsflut alle relevanten<br />
Informationen heraus zu filtern<br />
und die Mitgliedsparkassen über alle<br />
wichtigen Änderungen und Neuerungen<br />
zeitnah und umfassend zu informieren.<br />
Zum Tagesgeschäft der Steuerabteilungen<br />
gehörten im Berichtszeitraum vor<br />
allem die Klärung zahlreicher steuerlicher<br />
Fragen aus dem Bereich der Sparkassenbesteuerung<br />
und der Kundenberatung.<br />
Weitere Schwerpunkte der<br />
Arbeit der Steuerabteilung lagen im<br />
Berichtszeitraum bei der steuerlichen<br />
Beratung der Mitgliedsparkassen bei<br />
Betriebsprüfungen und Fusionen.<br />
71
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Prüfungsstelle<br />
Jahresabschluss- und<br />
Kreditprüfungen<br />
Im Mittelpunkt der Jahresabschlussprüfungen<br />
standen die wirtschaftlichen Verhältnisse,<br />
die Betriebsorganisation und<br />
Risikosteuerung, das Interne Kontrollsystem<br />
sowie die Ordnungsmäßigkeit<br />
der Rechnungslegung. Ein besonderer<br />
Schwerpunkt lag im Rahmen der Abschlussprüfungen<br />
<strong>2002</strong> auf der Überprüfung<br />
der mittelfristigen Finanz- und<br />
Geschäftsplanung sowie der operativen<br />
Erfolgsplanung der Sparkassen. Sämtlichen<br />
Jahresabschlüssen der Jahre 2001<br />
und <strong>2002</strong> wurde der uneingeschränkte<br />
Bestätigungsvermerk erteilt.<br />
Etwa zwei Drittel der im Rahmen von<br />
Verwaltungsratssitzungen im Anschluss<br />
an die Jahresabschlussprüfungen stattfindenden<br />
Schlussbesprechungen waren<br />
<strong>2003</strong> bis Ende Juni durchgeführt.<br />
In diesen Sitzungen, an denen in der<br />
Regel ein Vertreter der Sparkassenaufsichtsbehörde<br />
teilnahm, wurden außer<br />
dem jeweiligen Ergebnis der Prüfung<br />
– besonders was die wirtschaftlichen<br />
Verhältnisse und die Risikolage im Kreditgeschäft<br />
anbelangt – auch aktuelle<br />
sparkassenpolitische Themen erörtert.<br />
Zur Entlastung der Prüfungstätigkeit<br />
im ersten Kalenderhalbjahr werden seit<br />
mehreren Jahren jeweils in der zweiten<br />
Jahreshälfte Kreditprüfungen als Zwischenprüfungen<br />
des folgenden Jahresabschlusses<br />
durchgeführt. Sie erstrecken<br />
sich sowohl auf die Einhaltung der<br />
sparkassen- und kreditwesengesetzlichen<br />
Vorschriften als auch auf die Sicherstellung,<br />
die wirtschaftliche Vertretbarkeit<br />
und den Risikogehalt der Forderungen.<br />
Ferner werden die organisatorische<br />
Abwicklung des Kreditgeschäftes,<br />
die Kreditüberwachung, die Kreditkontrolle<br />
und die Kreditrisikosteuerung in<br />
diese Prüfungen einbezogen. Die Kreditprüfungen<br />
<strong>2002</strong> reichten zu einem<br />
nicht unwesentlichen Teil (etwa gut ein<br />
72<br />
Prüfungen <strong>2003</strong><br />
<strong>2002</strong><br />
Prüfungsart<br />
Jahresabschlussprüfungen<br />
bei<br />
Anzahl der<br />
Prüfungen<br />
Prüfungstage<br />
Anzahl der<br />
Prüfungen<br />
- Mitgliedsparkassen 30 2.225<br />
31<br />
- Tochtergesellschaften<br />
von Sparkassen<br />
Kreditprüfungen<br />
(davon: das Vorjahr betreffend)<br />
Depotprüfungen/<br />
Prüfungen des Wertpapierdienstleistungsgeschäfts<br />
EDV-Prüfungen 11<br />
132<br />
16<br />
Prüfungen nach § 44 KWG<br />
bei<br />
Unvermutete<br />
Ordnungsprüfungen<br />
Sonstige Prüfungen 6<br />
224<br />
4<br />
Prüfungen insgesamt 144 5.527 151<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter<br />
27<br />
28<br />
28<br />
7<br />
<strong>2003</strong><br />
137<br />
2.046<br />
(447)<br />
282<br />
- Mitgliedsparkassen -<br />
-<br />
2<br />
- Sparkassen anderer<br />
Verbände<br />
Prüfungen gem. § 16<br />
Makler- und Bauträgerverordnung<br />
236<br />
- -<br />
Wirtschaftsprüfer 4<br />
4<br />
Anzahl der Prüferinnen und<br />
Prüfer im Jahresdurchschnitt<br />
(davon mit Examen)<br />
Anzahl der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Innendienst<br />
7<br />
35 (34)<br />
11<br />
245<br />
Prüfungstage<br />
27 134<br />
30<br />
31<br />
7<br />
<strong>2002</strong><br />
2.289<br />
2.456<br />
(600)<br />
414<br />
257<br />
34<br />
1 74<br />
256<br />
2 7<br />
36 (28)<br />
10<br />
110<br />
6.031
Fünftel der Prüfungstage) in das Jahr<br />
<strong>2003</strong> hinein.<br />
Prüfungen des Wertpapierdienstleistungs-<br />
und Depotgeschäfts<br />
Den durchgeführten Prüfungen des<br />
Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäfts<br />
lagen insbesondere der Abschnitt<br />
6 der Prüfungsberichtsverordnung<br />
der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
(BaFin) vom<br />
17. Dezember 1998, deren Bekanntmachung<br />
vom 21. Dezember 1998 über<br />
die Anforderungen an die Ordnungsmäßigkeit<br />
des Depotgeschäfts und der<br />
Erfüllung von Wertpapierlieferungsverpflichtungen<br />
sowie ihre Verordnung<br />
über die Prüfung der Wertpapierdienstleistungsunternehmen<br />
nach § 36 des<br />
Wertpapierhandelsgesetzes (Wertpapierdienstleistungs-Prüfungsverordnung<br />
– WpDPV) vom 6. Januar 1999,<br />
geändert am 22. April <strong>2002</strong>, zugrunde.<br />
Die jährlichen Prüfungen des Wertpapierdienstleistungs-<br />
und Depotgeschäfts<br />
wurden im Berichtszeitraum bei<br />
31 (<strong>2002</strong>) bzw. 28 (<strong>2003</strong>) Mitgliedsparkassen<br />
durchgeführt. Sämtliche Prüfungen<br />
konnten abgeschlossen werden.<br />
EDV-Prüfungen<br />
Im Berichtszeitraum wurden bei fast allen<br />
Mitgliedsparkassen EDV-Prüfungen<br />
durchgeführt. Der Zweijahresrhythmus<br />
bei diesen Prüfungen konnte somit<br />
weitgehend eingehalten werden. Die<br />
EDV-Prüfungen haben die Beurteilung<br />
des Rechnungswesens der Sparkasse<br />
hinsichtlich Ordnungsmäßigkeit und<br />
Sicherheit zum Ziel. Von zwei Fällen abgesehen,<br />
ist das Rechnungswesen der<br />
zu prüfenden Mitgliedsparkassen als<br />
»Buchführung außer Haus« organisiert,<br />
d.h. der überwiegende Teil des Rechnungswesens<br />
der Sparkassen wird über<br />
die Sparkassen Informatik GmbH & Co.<br />
KG (SI) abgewickelt. Bei diesen Sparkassen<br />
erstreckte sich die Prüfung auf die<br />
Regelung der Arbeitsabläufe, die Abwicklung<br />
des Datenstationsbetriebes<br />
und des Zahlungsverkehrs, die Sicherheitsmaßnahmen,<br />
die Durchführung<br />
der Datenerfassung sowie auf das jeweils<br />
vorhandene interne Kontrollsystem.<br />
Bei den beiden Eigenanwendern<br />
wurde jeweils eine umfassende Prüfung<br />
der elektronischen Datenverarbeitung<br />
durchgeführt. Zumeist wurden auch<br />
Zweigstellen der geprüften Institute in<br />
die Prüfung einbezogen. In allen Fällen<br />
konnte als Ergebnis der Prüfung festgestellt<br />
werden, dass die Buchführung der<br />
geprüften Sparkasse ordnungsmäßig<br />
und beweiskräftig war.<br />
Prüfungen nach § 44 KWG<br />
und unvermutete<br />
Ordnungsprüfungen<br />
Auf Anordnung der BaFin gemäß § 44<br />
Abs. 1 Satz 2 KWG führte die Prüfungsstelle<br />
im Berichtszeitraum zwei Prüfungen<br />
bei Mitgliedsparkassen und acht<br />
Prüfungen im Rahmen der so genannten<br />
Überkreuzprüfungen bei Sparkassen<br />
anderer Verbände durch. Die Prüfungen<br />
erstreckten sich auf bestimmte<br />
Einzelkredite, unter anderem Bauträgerkredite,<br />
die Einhaltung der Vorschriften<br />
des Geldwäschegesetzes und auf die<br />
Handelsgeschäfte im Sinne der Verlautbarung<br />
der BaFin über die »Mindestanforderungen<br />
an das Betreiben von<br />
Handelsgeschäften der Kreditinstitute«<br />
vom 23. Oktober 1995. Außerdem wurden<br />
bei vierzehn Sparkassen unvermutete<br />
Ordnungsprüfungen durchgeführt.<br />
Diese Prüfungen hatten neben bestimmten<br />
Einzelkrediten im Wesentlichen<br />
die Beachtung von Vorschriften<br />
des Kreditwesengesetzes für das<br />
Kreditgeschäft sowie die Kreditbearbeitung<br />
und die Kreditrevision zum<br />
Gegenstand.<br />
Prüfungsstelle<br />
Beratung der Sparkassen sowie<br />
weitere Aufgabengebiete<br />
Neben den Prüfungen nahm die Beratungstätigkeit<br />
der Prüfungsstelle auch<br />
im Berichtszeitraum wieder einen breiten<br />
Raum ein. Im Mittelpunkt standen<br />
naturgemäß Fragen der Betriebsüberwachung,<br />
des Rechnungswesens und<br />
der Ordnungsmäßigkeit der elektronischen<br />
Datenverarbeitung. Weiterer Beratungsbedarf<br />
ergab sich insbesondere<br />
zur Umsetzung der »Mindestanforderungen<br />
an die Ausgestaltung der Internen<br />
Revision der Kreditinstitute«, zur<br />
Abwicklung des Wertpapierdienstleistungsgeschäfts,<br />
zur Beachtung der Mindestanforderungen<br />
an das Betreiben<br />
von Handelsgeschäften der Kreditinstitute<br />
sowie zu den Anforderungen an die<br />
Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse<br />
der Kreditnehmer nach § 18<br />
KWG. Bei den alljährlich im Spätjahr mit<br />
den Vorständen der Mitgliedsparkassen<br />
durchgeführten Informationsveranstaltungen<br />
wurden schwerpunktmäßig<br />
Kennzahlen zu den wirtschaftlichen Verhältnissen<br />
der Sparkassen und Erfahrungen<br />
aus den durchgeführten Prüfungen<br />
erörtert und auf aktuelle Fragestellungen<br />
eingegangen.<br />
Auch im Berichtszeitraum wirkten<br />
wieder Mitarbeiter der Prüfungsstelle<br />
bei regionalen und überregionalen Arbeitskreisen<br />
und Veranstaltungen mit,<br />
von denen insbesondere die alljährlich<br />
stattfindenden Fachtagungen »Innenrevision«<br />
und »Buchführung, Bilanzen<br />
und Steuern« zu erwähnen sind.<br />
Schwerpunktthemen der Fachtagung<br />
»Buchführung, Bilanzen und Steuern«<br />
Ende <strong>2003</strong> waren Fragen zur Internationalen<br />
Rechnungslegung und diverse<br />
Hinweise des Instituts der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW).<br />
Die Prüfungsstelle nimmt am System<br />
für Qualitätskontrolle nach § 57 h WPO<br />
teil.<br />
73
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Sparkassenakademie<br />
Schloß Waldthausen<br />
Im Berichtszeitraum <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong> hat<br />
die Sparkassenakademie Schloß Waldthausen<br />
als Kompetenzzentrum für personalwirtschaftliche<br />
Dienstleistungen<br />
der Sparkassen-Finanzgruppe die Unternehmensstrategie<br />
der Institute erneut<br />
unterstützt. Dabei hat sie die gesamte<br />
Wertschöpfungskette der Personalentwicklung<br />
– beginnend mit der<br />
Eignungsdiagnostik bis zu Coachingmaßnahmen<br />
– zielgruppenorientiert<br />
angeboten und realisiert und somit ihren<br />
Beitrag zum geschäftlichen Erfolg<br />
der Sparkassen-Finanzgruppe geleistet.<br />
74<br />
Differenzierte berufliche Diagnose<br />
der beruflichen Eignung durch<br />
Potenzialanalyseverfahren<br />
In zeitgemäßer Interpretation ihres öffentlichen<br />
Auftrags hat die rheinlandpfälzische<br />
Sparkassenorganisation erneut<br />
attraktive Ausbildungsplätze über<br />
die betriebswirtschaftlichen Erfordernisse<br />
hinaus angeboten. Den weiterentwickelten<br />
»Berufseignungstest Bankkaufmann/-frau<br />
(BEST)« – Basis der eignungsdiagnostischen<br />
Kette – nutzten<br />
in den Testperioden <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> jeweils<br />
27 Institute mit 1.867 bzw. 1.926<br />
Probanden und Probandinnen, um so<br />
eine valide Prognose der kognitiven Potenziale<br />
der Bewerber/-innen zu erhalten.<br />
Zur Prognose der verkäuferischen<br />
und sozialen Kompetenz der Ausbildungsplatzbewerber/-innen<br />
führte die<br />
Sparkassenakademie für die Institute<br />
die »Potenzialanalyse I« durch. Schriftliche<br />
und mündliche Testverfahren ermöglichen<br />
multimodal fundierte Gutachten.<br />
Im Berichtszeitraum unterzogen<br />
sich 2.036 Kandidaten und Kandidatinnen<br />
der »Potenzialanalyse I«. Der additive<br />
Einsatz beider eignungsdiagnostischen<br />
Instrumente ermöglicht eine fundierte<br />
Auswahlentscheidung bei Bewerberinnen<br />
und Bewerbern um einen Ausbildungsplatz<br />
und die Umsetzung der<br />
betriebswirtschaftlichen Maxime »Auswahl<br />
vor Schulung« in der Personalentwicklungsarbeit<br />
der Institute.<br />
Lehrgänge für Auszubildende<br />
Das bewährte Bausteinsystem der Sparkassenakademie<br />
bot den Auszubildenden<br />
der Sparkassen-Finanzgruppe wiederum<br />
die Möglichkeit, sich spezifisch<br />
auf die Abschlussprüfung »Bankkaufmann/Bankkauffrau«<br />
vorzubereiten. In<br />
Ergänzungslehrgängen im Auslandsund<br />
Wertpapiergeschäft, Lehrabschlusskursen<br />
einschließlich Simulation der<br />
schriftlichen IHK-Prüfung sowie Trainings<br />
im wichtigen Prüfungsfach »Kundenberatung«<br />
der mündlichen IHK-Prüfung<br />
stehen den Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmern mehrere zu einer didaktischen<br />
Einheit miteinander verzahnte<br />
Ausbildungsangebote zur Verfügung.<br />
Im Berichtszeitraum nahmen 610<br />
Auszubildende an 30 Ergänzungslehrgängen,<br />
547 Auszubildende an 24 Lehrabschlusskursen<br />
sowie 119 Auszubildende<br />
an 10 Prüfungssimulationen teil.<br />
Qualifizierungslehrgang<br />
Der Qualifizierungslehrgang ist eine<br />
Weiterentwicklung des in vielen Jahren<br />
bewährten Sparkasseneinführungslehrgangs<br />
(Förderkurs). Dieser wurde verstärkt<br />
in Richtung verkäuferische Kompetenz<br />
ausgerichtet. Die Prüfungsordnung<br />
des neu konzipierten Bildungsgangs<br />
orientierte sich an den Regularien<br />
der IHK-Prüfung zum/zur Bankkaufmann/-frau.<br />
Deshalb erhalten die<br />
Absolventen und Absolventinnen die<br />
berufsqualifizierende Bezeichnung<br />
»Sparkassenkaufmann/-frau«. Das Bestehen<br />
der Abschlussprüfung ermöglicht<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung<br />
in einem anderen Beruf sowie<br />
mehrjähriger Sparkassenpraxis den Einstieg<br />
in das organisationsinterne System<br />
der Aufstiegsweiterbildung. Im<br />
Berichtszeitraum wurden in zwei Lehrgängen<br />
33 Mitarbeiter/-innen zum/zur<br />
Sparkassenkaufmann/-frau qualifiziert.<br />
Studiengänge der Aufstiegsweiterbildung<br />
Das System der Aufstiegsweiterbildung<br />
beinhaltet zwei zielgruppenspezifische<br />
Studiengänge zum/zur Sparkassenfachwirt/-in<br />
(Marktbereich bzw. Marktfolge-<br />
und Betriebsbereich) sowie den<br />
Studiengang zum/zur Sparkassenbe-
Hotelkomplex<br />
Bibliothek<br />
Seminarraum<br />
Seminarteilnehmer<br />
triebswirt/-in. Die Studiengänge bestehen<br />
jeweils aus einem vorgeschalteten,<br />
die Eigeninitiative fördernden Fernstudium<br />
mit Abschlussprüfung und dem<br />
darauf aufbauenden Präsenzstudium<br />
an der Sparkassenakademie. Die Institute<br />
treffen die Entscheidung über die<br />
geeigneten Maßnahmen der Aufstiegsweiterbildung<br />
für ihre Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen auf der Basis einer<br />
fundierten, von der Akademie durchgeführten<br />
eignungsdiagnostischen Analyse,<br />
deren hohe Prognosequalität im Berichtszeitraum<br />
durch eine auf wissenschaftlicher<br />
Basis durchgeführte Evaluation<br />
belegt wurde. So ist es möglich,<br />
die Potenziale der Probanden und Probandinnen<br />
mittels einer Stärken- und<br />
Schwächenbetrachtung in den wichtigsten<br />
Anforderungsdimensionen mit den<br />
Profilen der Arbeitsplätze in den Mitgliedsparkassen<br />
optimal abzugleichen.<br />
Im Berichtszeitraum nahmen 316<br />
Mitarbeiter/-innen an der »Potenzialanalyse<br />
II« (nach Abschluss Bankkaufmann/-frau)<br />
und 117 Mitarbeiter/-innen<br />
an der »Potenzialanalyse III« (Führung<br />
und komplexe Beratung) teil.<br />
Studiengänge zum/zur<br />
Sparkassenfachwirt/-in<br />
Zum Abschluss »Sparkassenfachwirt«<br />
führen in der Sparkassenakademie zwei<br />
unterschiedliche Studiengänge.<br />
Für kompetente Beratungen im Mengengeschäft<br />
des Marktbereichs quali<br />
fiziert der Kundenberaterlehrgang mit<br />
einem intensiven Verkaufs- und Beratungstraining<br />
als didaktischem Zentrum.<br />
Das zunehmend in der Beratungspraxis<br />
erforderliche vernetzte Denken<br />
schulen fächerübergreifende Fallstudien.<br />
Im Berichtszeitraum bestanden 198<br />
Teilnehmer/-innen in 10 Studiengängen<br />
die Abschlussprüfung.<br />
Die zweite Variante des Studiengangs<br />
zum/zur Sparkassenfachwirt/-in<br />
Sparkassenakademie Schloss Waldthausen<br />
zielt auf den Marktfolge- und Betriebsbereich.<br />
In zwei Studiengangtypen –<br />
zentral und dezentral – qualifizierten<br />
sich 52 Absolventen.<br />
Studiengang zum/zur<br />
Sparkassenbetriebswirt/-in<br />
Der Studiengang zum/zur Sparkassenbetriebswirt/-in<br />
bereitet die Teilnehmer/-innen<br />
vor allem auf die Übernahme<br />
von Führungspositionen im mittleren<br />
Management der Institute sowie<br />
anspruchsvolle Aufgaben im Stabsbereich<br />
und das Bewältigen von komplexen<br />
Beratungsaufgaben im Individualbzw.<br />
Firmenkundengeschäft vor. Die mit<br />
der flächendeckenden Umsetzung der<br />
»Vertriebskonzeption 2010« verbundene<br />
Veränderung der Anforderungsprofile<br />
im Marktbereich hat den Stellenwert<br />
des Studiengangs in den Sparkassen<br />
allerdings verändert. Im Berichtszeitraum<br />
haben 104 Absolventinnen und<br />
Absolventen in 5 Studiengängen die Abschlussprüfung<br />
bestanden.<br />
Neustrukturierung der<br />
Aufstiegsweiterbildung<br />
Die Sparkassenakademie hat über einen<br />
längeren Zeitraum den Strukturveränderungen<br />
im Markt, bei den Mitgliedinstituten<br />
und den Wettbewerbern sowie<br />
den Veränderungen der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen durch permanente,<br />
inhaltlich ausgerichtete Aktualisierungen<br />
und Modifikationen in den Lehrund<br />
Studiengängen Rechnung getragen.<br />
Diese Vorgehensweise reicht nach<br />
Einschätzung der Akademie nicht mehr<br />
aus. Aufgrund der immer schnelleren<br />
Veränderungsprozesse innerhalb und<br />
außerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
hat die Akademie unter Einbeziehung<br />
von Personalverantwortlichen der<br />
Mitgliedinstitute die gesamte Struktur<br />
der regionalen Aufstiegsweiterbildung<br />
75
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
vollständig überarbeitet und reformiert.<br />
Die neue Struktur ist durch Flexibilisierung,<br />
Differenzierung und Individualisierung<br />
der Personalentwicklungswege<br />
gekennzeichnet. Dies wird im Studiengang<br />
zum/zur Sparkassenfachwirt/-in<br />
durch drei Studienmodule erreicht. Vor<br />
dem ersten und zwischen den Modulen<br />
erhalten die Lernenden an der individuellen<br />
Praxis orientierte Arbeitsaufträge.<br />
Bei der Lösung dieser Aufträge werden<br />
sie von Lernpaten in der Sparkasse begleitet.<br />
Diese Vorgehensweise unterstützt<br />
den Transfer vom Lernfeld Sparkassenakademie<br />
in das Funktionsfeld<br />
Sparkasse.<br />
Der Studiengang zum/zur Sparkassenbetriebswirt/-in<br />
wird zukünftig nicht<br />
mehr als geschlossener Lernblock angeboten,<br />
sondern in unterschiedlichen<br />
Varianten. Der Präsenzstudiengang<br />
unterteilt sich in ein Basismodul und<br />
ein Aufbaumodul, das mit der Prüfung<br />
zum/zur Bankfachwirt/-in S endet. Alternativ<br />
wird auf diesen Abschluss mit einem<br />
tutorialunterstützten Eigenstudium<br />
vorbereitet. Aufbauend auf den/die<br />
Bankfachwirt/-in S führen an den veränderten<br />
Vertriebsstrukturen in den Mitgliedsparkassen<br />
orientierte Fachmodule<br />
zum Abschluss Sparkassenbetriebswirt/-in.<br />
Zielgruppenorientierte<br />
Anpassungsweiterbildung<br />
Auf der Basis einer systematischen Bedarfsanalyse<br />
bot die Sparkassenakademie<br />
den Mitgliedsparkassen ein strikt<br />
aufgabenorientiertes praxisnahes Programm<br />
in der Anpassungsweiterbildung<br />
an. In 473 Seminaren, Fachseminaren,<br />
Spezialseminaren, Fachtagungen und<br />
Workshops nutzten 7.459 Teilnehmer/<br />
-innen diese Angebote. Bemerkenswert<br />
war der verstärkte Trend zu Inhouse-<br />
Veranstaltungen. So wurden zusätzlich<br />
in <strong>2002</strong> in 23 Veranstaltungen 276 Teil-<br />
76<br />
nehmer/-innen und in <strong>2003</strong> 504 Teilnehmer/-innen<br />
geschult, um dem spezifischen<br />
Bedarf einzelner Institute vor<br />
Ort maßgeschneidert zu entsprechen.<br />
Erster Einsatz der<br />
Internet-Lernplattform s-win<br />
bei der Sparkassenakademie<br />
Der im Berichtszeitraum erfolgten Einführung<br />
des Wertpapierabrechnungsprogramms<br />
der LBBW bei den rheinland-pfälzischen<br />
Sparkassen und der<br />
Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mussten<br />
umfangreiche Schulungsmaßnahmen<br />
für verschiedene Zielgruppen vorangestellt<br />
werden. Schon im frühen Planungsstadium<br />
wurde festgestellt, dass<br />
zwar eine große Zahl Beschäftigter mit<br />
Kundenkontakten Grundkenntnisse des<br />
Programms und seiner Funktionen benötigen<br />
würde, aber keine ausreichenden<br />
Kapazitäten für Präsenzschulungen<br />
zur Verfügung stehen werden.<br />
Für diese Mitarbeiter/-innen wurde<br />
ein computergestütztes Lernprogramm<br />
entwickelt, das zur Absicherung der<br />
technischen Verfügbarkeit parallel auf<br />
CD-ROM und als internetfähige Version<br />
zum Einsatz kam. Der Internet-Zugang<br />
erfolgte dabei erstmals über das beim<br />
»s-win-Institut für Lernmedien und<br />
Wissensmanagement« neu eingerichtete<br />
s-win-Unterportal der Sparkassenakademie.<br />
Nachdem bei den Mitgliedinstituten<br />
einzelne (sicherheits-)technische<br />
Hürden genommen waren, haben<br />
insgesamt 1.691 bei der Sparkassenakademie<br />
angemeldete Teilnehmer/-innen<br />
das Lernprogramm absolviert.<br />
Auch im Jahr 2004 stehen das Lernprogramm<br />
und der dazugehörende Abschlusstest<br />
weiter zur Verfügung und<br />
werden für Nachschulungen genutzt.<br />
Start der OSPlus-Schulungen für die<br />
Sparkassen der Serie 2<br />
Nach intensiver organisatorischer und<br />
technischer Vorarbeit in enger Abstimmung<br />
mit der Sparkassen-Informatik<br />
GmbH & Co. KG und der Rheinischen<br />
Sparkassenakademie, Düsseldorf, hat<br />
die Sparkassenakademie Schloß Waldthausen<br />
im November <strong>2003</strong> zwei zusätzliche<br />
IT-Schulungsräume in Betrieb<br />
genommen und am 10. Dezember <strong>2003</strong><br />
für die rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
der Serie 2 die Schulungen aufgenommen.<br />
Die Kooperation mit der Rheinischen<br />
Sparkassenakademie führt zu<br />
Kosteneinsparungen infolge von Synergieeffekten<br />
durch die gemeinsame Nutzung<br />
einer OSP-Mustersparkasse in<br />
Düsseldorf mit der Sparkassenakademie<br />
Schloß Waldthausen als Großfiliale<br />
und die gemeinsame Nutzung der an<br />
beiden Standorten vorhandenen Kapazitäten<br />
an IT-Schulungsplätzen.
Vertragsunterzeichnung der Kooperation mit der<br />
Fachhochschule Kaiserslautern<br />
v.l.n.r.: Hans Otto Streuber, Präsident des Sparkassen-<br />
und Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und<br />
Prof. Dr. Uli Schell, Präsident der Fachhochschule<br />
Kaiserslautern<br />
v.l.n.r.: Hans Otto Streuber, Präsident des<br />
Sparkassen- und Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>;<br />
Prof. Dr. Gunter Kürble, Fachhochschule Kaiserslautern;<br />
Prof. Dr. Uli Schell, Präsident der<br />
Fachhochschule Kaiserslautern; Dr. Friedrich Karl<br />
Peege, Leiter der Sparkassenakademie Schloß<br />
Waldthausen; Prof. Dr. Christian Armbruster,<br />
Fachhochschule Kaiserslautern; Rudolf Becker,<br />
Kanzler der Fachhochschule Kaiserslautern;<br />
Dirk Prenzel, stv. Leiter der Sparkassenakademie<br />
Schloß Waldthausen<br />
Personalwirtschaft und<br />
Verhaltenstraining<br />
Personalwirtschaft und Verhaltenstraining<br />
sind wirkungsvolle flankierende<br />
Instrumente zur Realisierung der geschäftspolitischen<br />
Ziele der Mitgliedsparkassen.<br />
Verhaltenstraining findet<br />
sowohl in den Lehr- und Studiengängen<br />
der Aufstiegsweiterbildung integriert<br />
als auch als eigenständiges Seminarangebot<br />
mit zentralen Veranstaltungen<br />
in der Sparkassenakademie und<br />
institutsspezifischen Trainings vor Ort<br />
statt. Schwerpunkt der Inhouse-Veranstaltungen<br />
in den Mitgliedsparkassen<br />
war erneut die Begleitung von Change-<br />
Management-Prozessen aufgrund sich<br />
verändernder Vertriebsstrukturen. Diese<br />
Schulungen beinhalten sowohl Workshops<br />
für Führungskräfte verschiedener<br />
Ebenen als auch Trainings für Mitarbeiter/-innen<br />
in neu geschaffenen Finanzdienstleistungsfilialen.<br />
So wurden<br />
im Berichtszeitraum in 129 Inhouse-<br />
Trainings 1.845 Mitarbeiter/-innen geschult;<br />
zusätzlich nahmen in 50 zentralen<br />
Verkaufs- bzw. Führungstrainings<br />
429 Mitarbeiter/-innen teil.<br />
Erneut nachgefragt wurde von den<br />
Mitgliedsparkassen das eignungsdiagnostische<br />
Instrument des Assessment-<br />
Center, das der Objektivierung der Auswahlentscheidung<br />
bei der Besetzung<br />
von Führungspositionen dient sowie<br />
der Beratung und Schulung zu Fragen<br />
der Leistungsbeurteilung.<br />
Kooperation mit der Hochschule der<br />
sFinanzgruppe<br />
Im Sommer <strong>2003</strong> hat der Deutsche<br />
Sparkassen- und Giroverband die Hochschule<br />
der Sparkassen-Finanzgruppe –<br />
University of Applied Sciences eröffnet.<br />
Damit bietet sich für Absolventen des<br />
Studiengangs zum/zur Sparkassenbetriebswirt/-in<br />
die Möglichkeit, ihre in der<br />
Sparkassenakademie Schloss Waldthausen<br />
organisationseigenen Aufstiegsweiterbildung<br />
erworbenen Kenntnisse und<br />
Schlüsselqualifikationen auf das Hochschulstudium<br />
anrechnen zu lassen und<br />
dort einen international und staatlich<br />
anerkannten Bachelor- oder Masterabschluss<br />
zu erwerben. Das in 36 Module<br />
gegliederte Studium ist primär internetbasiert.<br />
Dieser Lernweg wird durch Präsenzveranstaltungen<br />
in regionalen Studienzentren<br />
unterstützt und vertieft.<br />
Die Sparkassenakademie Schloß Waldthausen<br />
hat den Status eines regionalen<br />
Studienzentrums erhalten.<br />
Voraussetzung für die Anrechnung<br />
von außerhalb des Hochschulbereichs –<br />
in der Sparkassenakademie – erworbenen<br />
Bildungs- und Prüfungsleistungen<br />
war, dass die Sparkassenakademie ihre<br />
Dozentenstruktur, Curricula und Prüfungsordnungen<br />
der Aufstiegsweiterbildung<br />
der Begutachtung durch die im<br />
Hochschulbereich renommierte Akkreditierungsagentur<br />
FIBAA unterziehen<br />
ließ. Die Gutachter der FIBAA bescheinigten<br />
der Akademie, dass 11 Module<br />
des Studiengangs zum/ zur Sparkassenbetriebswirt/-in<br />
dem Niveau des<br />
Hochschulstudiums zum »Bachelor of<br />
Finance« entsprechen, sodass Sparkassenbetriebswirte<br />
der Sparkassenakademie<br />
fast ein Drittel als anrechenbare<br />
Vorleistung anerkannt bekommen. Im<br />
November <strong>2003</strong> hat die erste Präsenzveranstaltung<br />
der Hochschule im regionalen<br />
Studienzentrum Schloß Waldthausen<br />
stattgefunden.<br />
Kooperation mit der Fachhochschule<br />
Kaiserslautern<br />
Ergänzend zum internetbasierten Studium<br />
an der Hochschule der Sparkassen-<br />
Finanzgruppe bietet die Sparkassenakademie<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
des Studiengangs zum/zur Sparkassenbetriebswirt/-in<br />
mit Prädikatsexamen<br />
in Kooperation mit der Fachhochschule<br />
77
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Kaiserslautern, Standort Zweibrücken,<br />
ab Sommersemester 2004 die Möglichkeit,<br />
in einem dualen Präsenzstudiengang<br />
den Abschluss Diplom-Betriebswirt/-in<br />
(FH) zu erreichen. Die notwendigen<br />
Beschlüsse wurden am Ende der<br />
Berichtsperiode von den zuständigen<br />
Gremien der Kooperationspartner gefasst.<br />
Diese bildungspolitische Innovation<br />
erkennt Curriculum und Prüfungen<br />
des Studiengangs zum/zur Sparkassenbetriebswirt/-in<br />
weitestgehend als äquivalent<br />
dem Vordiplom der Fachhochschule<br />
an. Darauf aufbauend führt unter<br />
Würdigung des beruflichen Werdegangs<br />
der Studierenden als Praxissemester<br />
ein dreisemestriges Aufbaustudium<br />
zum Abschluss. Die Fachhochschule<br />
Kaiserslautern wurde als Kooperationspartner<br />
gewählt, weil sie als einzige<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> Finanzdienstleistungen<br />
als grundständigen Studiengang<br />
bereits vom ersten Semester an<br />
anbietet.<br />
Studium generale<br />
Gemäß ihrem Personalentwicklungskonzept<br />
offerierte die Sparkassenakademie<br />
ihren Absolventen erneut ein<br />
vielseitiges Angebot. Attraktive Studienexkursionen<br />
zu kulturellen Einrichtungen,<br />
Betriebserkundungen in Wirtschaftsbetrieben<br />
unterschiedlicher<br />
Branchen sowie Ausstellungen waren<br />
inhaltliche Schwerpunkte.<br />
Traditionsgemäß förderte die Akademie<br />
die Corporate Identity der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
durch ein umfangreiches<br />
Angebot an Sport- und<br />
Freizeitaktivitäten, Hobbykursen sowie<br />
veranstaltungsübergreifenden Kommunikationsangeboten.<br />
78<br />
Ganzheitliches Bildungscontrolling<br />
Aus- und Weiterbildung als Kernfelder<br />
der Personalentwicklung sind für die<br />
Mitgliedinstitute ein wichtiges Instrument,<br />
um Investitionsrisiken zu reduzieren.<br />
Damit erhalten die Schulungsmaßnahmen<br />
der Sparkassenakademie<br />
den Charakter von Komplementärinvestitionen<br />
in Humankapital. Um die<br />
Transparenz ihrer Tätigkeit zu steigern,<br />
evaluiert die Akademie ihre Aufgabenfelder<br />
pädagogisch und betriebswirtschaftlich.<br />
So erhält sie nützliche Hinweise<br />
auf fachliche und pädagogische<br />
Kompetenzen von Dozenten/Dozentinnen<br />
und Trainern/Trainerinnen sowie<br />
die Effizienz ihrer Bildungsarbeit.
Sparkassenakademie Schloss Waldthausen<br />
79
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Gesellschaften des Sparkassen- und<br />
Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
sSG – Die Sparkassen-Service-<br />
Gesellschaft <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mbH<br />
Das Geschäftsfeld Erschließung von<br />
Wohnbau- und Gewerbeflächen<br />
Erfreulicherweise hat sich die im Berichtszeitraum<br />
insgesamt schwierige<br />
gesamtwirtschaftliche Lage nicht zum<br />
Nachteil der privaten Erschließung von<br />
Wohn- und Gewerbegebieten ausgewirkt.<br />
Vor allem die im Jahr <strong>2002</strong> angekündigte<br />
und im Jahr <strong>2003</strong> letztlich<br />
vollzogene Kürzung der Eigenheimzulage<br />
hat zu einer starken Nachfrage<br />
nach Baulandgrundstücken geführt.<br />
Ende <strong>2003</strong> erhöhte sich die Anzahl der<br />
Projekte mit Erschließungsvertrag auf<br />
43. Mit 17 Sparkassen, gegenüber 14<br />
Sparkassen in den Jahren 2000/2001,<br />
besteht eine Zusammenarbeit in konkreten<br />
Projekten. Mit 7 weiteren Sparkassen<br />
wird im Rahmen der Akquise zusammengearbeitet.<br />
Besonders erfolgreich<br />
arbeitet die SSG in Regionen, in<br />
denen das Erschließungsgebiet nahe<br />
an einem Mittel- oder Oberzentrum mit<br />
wesentlich höheren Baulandpreisen<br />
liegt. Bei den Erschließungsprojekten in<br />
Echternacherbrück, Altenbamberg und<br />
Rosenkopf waren bereits bei Abschluss<br />
der Erschließungsmaßnahme mehr als<br />
90% der Baugrundstücke verkauft. Das<br />
Konzept, preisgünstiges Bauland mit<br />
überschaubaren Grundstücksgrößen<br />
anzubieten kommt an. Im Rahmen einer<br />
Kundenbefragung bei Eigentümern von<br />
Grundstücken, welche die SSG erschlossen<br />
hat, wurde die SSG und Ihr Konzept<br />
fast durchgängig positiv oder sehr positiv<br />
beurteilt.<br />
Neue Märkte und neue Tätigkeitsfelder<br />
der SSG<br />
Erstmals hat die SSG im Berichtszeitraum<br />
Standortanalysen und baugebietsbezogene<br />
Machbarkeitsstudien für<br />
Städte und Gemeinden angeboten und<br />
erstellt. Der Stadt Bendorf wurde eine<br />
umfangreiche Analyse zur Umsetzbar-<br />
80<br />
keit eines bereits seit längerer Zeit in<br />
der Planung befindlichen Baugebietes<br />
vorgelegt.<br />
Im Rahmen ihrer Mitgliedschaft im<br />
Bauforum <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, in dem sich<br />
das Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, die Landesbank<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>, die Berufs- und<br />
Fachverbände, die Kommunalen Spitzenverbände,<br />
die Wohnungs- und Versicherungswirtschaft<br />
sowie die Hochschulen<br />
des Landes zu einer Austauschplattform<br />
zusammengeschlossen haben,<br />
wurde die SSG mit der regionalen<br />
Wohnungsmarktbeobachtung (ReWoB)<br />
für das gesamte Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
beauftragt. In einem Pilotprojekt wird<br />
die SSG Standortprofile erstellen und<br />
ein EDV-gestütztes Geoinformationssystem<br />
entwickeln.<br />
Ausblick für das Geschäftsfeld der<br />
Erschließung<br />
Die Entwicklung auf den Wohnungsmärkten<br />
wird nach Meinung der Experten<br />
mittelfristig positiver ausfallen als<br />
es die aktuelle Wirtschaftsschwäche<br />
vermuten ließ. So geht die Geschäftsführerin<br />
von empirica, Dr. Marie-Therese<br />
Krings-Heckemeier, davon aus, dass<br />
trotz Alterung der Bevölkerung und Verringerung<br />
der Bevölkerungszahl weiterhin<br />
ein Neubaubedarf an Wohngebäuden<br />
besteht, da die Zahl der Haushalte<br />
in den alten Bundesländern bis 2020<br />
weiter zunehmen wird. Die Alterung<br />
lässt jedoch nicht nur die Zahl der Haushalte,<br />
sondern auch den Wohnflächenkonsum<br />
pro Haushalt steigen.<br />
Bei empirica rechnet man mit einer<br />
Zunahme der Pro-Kopf-Wohnfläche um<br />
8 bis 10 qm in den nächsten 20 Jahren.<br />
Andere Experten gehen sogar erst ab<br />
2030 von einem Rückgang der Flächennachfrage<br />
aus. Ein vorübergehender<br />
Rückgang der Neubautätigkeit sollte<br />
vor diesem Hintergrund nicht überbewertet<br />
werden. Bestätigt wird diese Ein-<br />
schätzung durch die vom Bundesamt<br />
für Bauwesen und Raumordnung (BBR)<br />
erstellte »Wohnungsprognose 2015«.<br />
Sie kommt zu dem Ergebnis, dass sich<br />
die Wohnungsfertigstellung in neuen<br />
Gebäuden in den alten Bundesländern<br />
bis 2010 stabil bei ca. 290.000 Einheiten<br />
pro Jahr halten wird und erst im darauf<br />
folgenden Fünfjahreszeitraum ein Rückgang<br />
auf gut 250.000 Einheiten pro Jahr<br />
einstellen wird. Der Trend zum Eigenheim<br />
bleibt ungebrochen.<br />
Für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> liegt die berechnete<br />
Fertigstellungsquote je 1.000 Einwohner<br />
leicht über dem westdeutschen<br />
Durchschnittsbedarf. Innerhalb des Landes<br />
bestehen jedoch große regionale<br />
Unterschiede. Die Aufgliederung des<br />
BBR nach Raumordnungsregionen geht<br />
von einem besonders großen Neubaubedarf<br />
in der Region Mittelrhein-<br />
Westerwald aus, wohingegen etwa für<br />
die Region Trier die geringsten Werte<br />
ermittelt wurden. Diese relativ großen<br />
räumlichen Bezugseinheiten berücksichtigen<br />
jedoch die kleinräumigen Besonderheiten<br />
und Entwicklungen nicht.<br />
Hier kann nur eine tiefergehende Betrachtung<br />
der regionalen Wohnungsmärkte<br />
geeignete Resultate liefern, wie<br />
sie die SSG im Rahmen des Projektes<br />
»ReWoB« in Zukunft durchführen wird.
Das Geschäftsfeld<br />
des Service-Centers (Call-Center)<br />
Die SSG unterstützt mit ihrem zweiten<br />
Geschäftsfeld, dem Call Center, die<br />
rheinland-pfälzischen Sparkassen bei<br />
der Wahrnehmung ihrer Aufgaben,<br />
insbesondere bei der Erbringung von<br />
Marketing- und Vertriebsdienstleistungen<br />
(Gründungsaufgabe). Bisher bestand<br />
das Kernangebot aus den Produkten<br />
sdirekt, sdirekt Depot und<br />
Direktmarketing. Da im Direktvertrieb<br />
die Kundennachfrage sich nur sehr verhalten<br />
entwickelt hat, erteilte der Aufsichtsrat<br />
der SSG im Herbst <strong>2002</strong> der<br />
Geschäftsführung den Auftrag, eine<br />
Neupositionierung des Call Centers vorzunehmen.<br />
Dies erfolgte in den Punkten<br />
• Produktangebot<br />
• Preisgestaltung und<br />
• Marketing<br />
Die Neupositionierung wurde im Sommer<br />
<strong>2003</strong> konzeptionell abgeschlossen.<br />
Im Produktbereich wurde das bestehende<br />
Angebot um das Produkt sTelefon<br />
und das Kampagnenmanagement erweitert.<br />
sTelefon steht für die Übernahme<br />
der Telefonzentralen der Sparkassen<br />
und der eingehenden Telefonate im Filialbereich,<br />
insbesondere bei FD-Filialen.<br />
Die Übernahme der Kundenanrufe kann<br />
ganz oder teilweise nach den individuellen<br />
Wünschen der teilnehmenden<br />
Sparkassen erfolgen.<br />
Beim Kampagnenmanagement – das<br />
Produkt ist ausgerichtet am gleichnamigen<br />
DSGV-Projekt – steht die Vermittlung<br />
von Beratungsterminen für Kundenberater<br />
von Sparkassen mit Sparkaskassenkunden<br />
zu ausgewählten Anlässen<br />
im Mittelpunkt. Auch werden in geringem<br />
Umfang Produkte angeboten<br />
und verkauft (z. B. Kreditkarten).<br />
Das neue Preismodell des Call Centers<br />
ist ein erster Schritt in die verursachungsgerechte<br />
Bepreisung. Im Modell<br />
ist eine sogenannte Grundpauschale<br />
Gesellschaften des Sparkassen- und Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>: sSG<br />
vorgesehen, die eine bestimmte Anzahl<br />
von Guthabencalls beinhaltet. Anrufe<br />
die darüber hinausgehen werden nach<br />
einer gestaffelten Preisliste pro Call abgerechnet.<br />
Das neue Preismodell wird<br />
seit Januar 2004 angewendet.<br />
Kommuniziert wird dieses neue Preismodell<br />
durch ein offensives Marketingkonzept,<br />
das eine aktive Ansprache der<br />
Sparkassen vorsieht.<br />
Das Produkt sTelefon, also die Übernahme<br />
der Telefonzentrale der Sparkasse<br />
bzw. die Übernahme der eingehenden<br />
Kundenanrufe bei Filialen, hat sich<br />
im Jahr <strong>2003</strong> sehr positiv entwickelt. Es<br />
wird derzeit von mehr als der Hälfte der<br />
teilnehmenden Sparkassen genutzt.<br />
Das Call-Volumen konnte bei den eingehenden<br />
Anrufen im Jahr <strong>2003</strong> auf<br />
234.000 Anrufe gegenüber 101.000<br />
Anrufe im Jahr <strong>2002</strong> gesteigert werden.<br />
Zum Jahresende <strong>2003</strong> waren 24 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter – dies ist<br />
die Summe der Voll- und Teilzeitkräfte,<br />
hochgerechnet auf Vollzeitkräften – im<br />
Call Center beschäftigt.<br />
Für das Jahr 2004 erwartet die Geschäftsführung<br />
eine weitere Steigerung<br />
des Call-Volumens und somit einen<br />
positiven Verlauf des Geschäftsfeldes<br />
Call Center.<br />
81
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
sInnovations-Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> mbH<br />
Die Sparkassen-Innovations-Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
mbH (SIFG) wurde im Juni<br />
1997 gegründet und verfügt heute<br />
über ein Stammkapital in Höhe von<br />
7,5 Mio. Euro. Gesellschafter sind der<br />
Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
mit einem Anteil von 60%<br />
sowie die Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
und die Investitions- und Strukturbank<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (ISB) GmbH mit einem<br />
Anteil von jeweils 20%. Die SIFG ist ein<br />
Finanzunternehmen i.S.d. § 1 Abs. 3<br />
Nr. 1 KWG.<br />
Geschäftszweck der Gesellschaft ist<br />
der Erwerb und die Verwaltung von<br />
Beteiligungen auf Zeit an mittelständischen<br />
Unternehmen in <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong>, insbesondere zur Förderung<br />
neuer Technologien oder innovativer<br />
Produkte, Verfahren und Dienstleistungen.<br />
Die Beteiligungen der SIFG werden<br />
überwiegend im Zusammenhang<br />
mit größeren Finanzierungskonzepten<br />
bewilligt, in die im Regelfall weitere Beteiligungen<br />
von Tochtergesellschaften<br />
der ISB, privates Beteiligungskapital<br />
sowie öffentliche Finanzierungshilfen<br />
eingebunden sind.<br />
Trotz des schwierigen Marktumfeldes<br />
im Bereich der Eigenkapitalfinanzierung<br />
durch Venture Capital konnte<br />
das Beteiligungsgeschäft der SIFG auch<br />
in den Jahren <strong>2002</strong> und <strong>2003</strong> weiter<br />
ausgeweitet werden. So wurden im Jahr<br />
<strong>2002</strong> 9 Beteiligungen mit einem Volumen<br />
von 1,6 Mio € und im Jahr <strong>2003</strong><br />
12 Beteiligungen im Gesamtbetrag<br />
von 3,1 Mio € neu bewilligt. Unter den<br />
12 Beteiligungen des Jahres <strong>2003</strong> sind<br />
9 mit einem offenen Anteil versehen.<br />
Das zeigt, dass die erklärte Absicht, verstärkt<br />
offene Beteiligungen einzugehen,<br />
weitgehend umgesetzt werden<br />
konnte. Unter Berücksichtigung der<br />
zwischenzeitlich abgeschriebenen bzw.<br />
stornierten Beteiligungsengagements<br />
wurde seit Gründung der Gesellschaft<br />
82<br />
bis zum 31.12.<strong>2003</strong> ein Beteiligungsvolumen<br />
von knapp 10,5 Mio € vom Beteiligungsausschuss<br />
beschlossen.<br />
Dieses verteilt sich auf 50 stille und 25<br />
offene Beteiligungen mit einem Volumen<br />
von 9,6 Mio € bzw. 0,9 Mio €. Das<br />
heißt, ein Drittel aller Beteiligungen hat<br />
einen offenen Anteil, betragsmäßig fallen<br />
allerdings nur etwa 10% auf offene<br />
Beteiligungen. Die Beteiligungen verteilen<br />
sich auf 38 Beteiligungsunternehmen.<br />
Die Branchen dieser Unternehmen<br />
sind breit gestreut. Vertreten sind<br />
die Bereiche Chemie, Biotechnologie,<br />
Telekommunikation und Internet, Medizin-<br />
und Elektrotechnik, Maschinen und<br />
Fahrzeugbau.<br />
Durch die stetige Ausweitung der Geschäftstätigkeit<br />
konnten die gesamten<br />
Erträge aus Beteiligungen von 8.000<br />
Euro im Jahr 1998 sukzessive auf fast<br />
0,6 Mio. Euro im Jahr <strong>2003</strong> gesteigert<br />
werden. Ein Beleg dafür, dass Erträge<br />
aus Beteiligungen erst mit erheblicher<br />
zeitlicher Verzögerung nach Beschlussfassung<br />
zu verzeichnen sind. Nach dem<br />
Beschluss erfolgt zuerst die vertragliche<br />
Umsetzung und dann die in der<br />
Regel in mehreren Tranchen nach Meilensteinkonzepten<br />
vorzunehmende<br />
Auszahlung. Auch die gewinnunabhängige<br />
Vergütung schlägt somit erst nach<br />
vollständiger Auszahlung der Beteiligung<br />
in voller Höhe zu Buche. Erträge<br />
aus ergebnisabhängigen Vergütungen<br />
treten mit noch stärkerer Zeitverzögerung<br />
auf, da die Beteiligungsunternehmen<br />
– insbesondere in der Forschungsund<br />
Entwicklungsphase – noch keine<br />
Gewinne erwirtschaften. Der Anteil der<br />
gewinnabhängigen Erträge konnte zwar<br />
fast verdoppelt werden, macht aber bis<br />
heute lediglich 8% der gesamten Erträge<br />
aus Beteiligungen aus. Von den insgesamt<br />
75 stillen und offenen Beteiligungen<br />
waren zum Jahresende <strong>2003</strong><br />
57 ganz oder teilweise mit einem Volumen<br />
von 7,0 Mio. Euro valutiert.<br />
Wurden in den letzten Jahren ausgeglichene<br />
Ergebnisse erwirtschaftet, so<br />
schließt das Jahr <strong>2003</strong> mit einem negativen<br />
Ergebnis von 383 TEuro ab. Bei<br />
einem außerordentlich schwierigen<br />
Marktumfeld und seit fast zwei Jahren<br />
völlig verschlossenen Exitkanälen ist<br />
die Entwicklung der SIFG mit steigenden<br />
Erträgen und positivem Cash-flow<br />
jedoch nicht negativ zu beurteilen.<br />
Der im Vorjahresvergleich doppelt so<br />
hohe Wertberichtigungsbedarf des<br />
Jahres <strong>2003</strong> ist im wesentlichen auf die<br />
schwierige gesamtwirtschaftliche Situation<br />
der letzten Jahre zurückzuführen.<br />
Exits über Unternehmensverkäufe oder<br />
Börsengänge, die letztlich das A und O<br />
im Venture-Capital-Geschäft sind, würden<br />
die Gesamtsituation der SIFG erheblich<br />
verbessern. Voraussetzung dafür<br />
dürfte jedoch eine nachhaltige konjunkturelle<br />
Erholung der Wirtschaft insgesamt<br />
sein.<br />
Die künftige Entwicklung der SIFG,<br />
wie des gesamten Venture-Capital-<br />
Marktes, wird von der allgemeine wirtschaftlichen<br />
Entwicklung und damit<br />
der Frage, ob mittelfristig neben festen<br />
und erfolgsabhängigen Vergütungen<br />
auch wieder Exiterlöse aus Börsengängen<br />
oder dem Verkauf von Unternehmensanteilen<br />
erzielt werden können,<br />
abhängen.<br />
Nachdem in den vergangenen Jahren<br />
die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
das Investitionsklima<br />
in Deutschland nachhaltig gestört haben,<br />
keimt bei den Unternehmen die<br />
Hoffnung, dass die Talsohle zwischenzeitlich<br />
durchschritten oder jedenfalls<br />
erreicht ist. Die Entwicklung der verschiedenenKonjunkturprognose-Indices<br />
ist zwar noch uneinheitlich, jedoch<br />
mischen sich zunehmend positivere<br />
Einschätzungen in die verschiedenen<br />
Darstellungen. Auch die Entwicklung<br />
des deutschen Aktienindex in den<br />
letzten Monaten nährt die Hoffnung,
dass mit einer langsamen Erholung gerechnet<br />
werden kann.<br />
Gerade der Bereitstellung von Chancenkapital<br />
wird hierbei – angesichts<br />
der restriktiven Kreditvergabepraxis<br />
der Kreditwirtschaft sowie der Forderung<br />
nach einer Verstärkung der Eigenkapitalausstattung<br />
der Unternehmen<br />
im Zusammenhang mit der Diskussion<br />
um die Auswirkungen von Basel II –<br />
eine wachsende Bedeutung zukommen<br />
und als Finanzierungsinstrument<br />
für die weitere Stärkung des Technologiestandortes<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> auch<br />
künftig unerlässlich sein. Diese Überlegungen<br />
haben auch den Aufsichtsrat<br />
der SIFG veranlaßt, den Gesellschaftern<br />
eine weitere Kapitalerhöhung für die<br />
SIFG zu empfehlen.<br />
Gesellschaften des Sparkassen- und Giroverbandes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>: sIFG<br />
Ansprechpartner/innen:<br />
Angelika Adamzik-Brüderle<br />
Geschäftsführerin<br />
Tel.: 06131/145-336<br />
Fax: 06131/145-100<br />
Dr. Hans-Ulrich Link<br />
Geschäftsführer<br />
Tel.: 06131/985-300<br />
Fax: 06131/985-399<br />
Brigitte Herrmann<br />
Prokuristin<br />
Tel.: 06131/985-345<br />
Fax: 06131/985-399<br />
Gesellschafter sind:<br />
Sparkassen- und Giroverband<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Im Wald 1<br />
55257 Budenheim<br />
Tel.: 06131/145-0<br />
Fax: 06131/145-100<br />
E-Mail: info@sgvrp.de<br />
http://www.sgvrp.de<br />
Landesbank <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Große Bleiche 54 – 56<br />
55098 Mainz<br />
Tel.: 06131/13-01<br />
Fax: 06131/13-2724<br />
E-Mail: lrp@LRP.de<br />
http://www.lrp.de<br />
Investitions- und Strukturbank<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> (ISB) GmbH<br />
(Geschäftsbesorgung)<br />
Holzhofstraße 4<br />
D-55116 Mainz<br />
Tel.: 06131/985-0<br />
Fax: 06131/985-2 90<br />
E-Mail: isb-marketing@isb.rlp.de<br />
Internet: http://www.isb.rlp.de<br />
83
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Schlichtungsstelle<br />
Bewertung der<br />
Schlichtungsstatistik<br />
Fallzahlen<br />
Im Berichtszeitraum ist die Schlichtungsstelle<br />
der rheinland-pfälzischen Sparkassen<br />
mit 195 neuen Eingaben befasst<br />
worden; 80 davon im Jahr <strong>2002</strong> und<br />
115 Fälle im Jahr <strong>2003</strong>.<br />
Diese Zahlen machen nicht nur deutlich,<br />
dass die Sparkassenschlichtung in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> von <strong>2002</strong> auf <strong>2003</strong> eine<br />
um rund 44% gewachsene Inanspruchnahme<br />
zu verzeichnen hat; im Vergleich<br />
zu den Vorjahren – mit 38 neuen Fällen<br />
(2000) und 66 Fällen (2001) – ist eine<br />
kontinuierliche Steigerung der Akzeptanz<br />
der Schlichtung von 4,6 Fällen im<br />
Monatsdurchschnitt für die Jahre von<br />
1996 bis 2001 auf rund 10 neue Fälle<br />
pro Monat für das Jahr <strong>2003</strong> festzustellen.<br />
Art und Weise der Inanspruchnahme<br />
der Schlichtung<br />
Die 1995 vom Sparkassen- und Giroverband<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> für das Verfahren<br />
verbindlich verabschiedete Schlichtungsordnung,<br />
die eine externe und unabhängige<br />
Konfliktbehandlung vorsieht,<br />
hat sich bis heute bewährt. Bewährt hat<br />
sich auch das im deutschen Sparkassenwesen<br />
eingeführte Prinzip, wonach alle<br />
Streitfälle unabhängig vom Streitwert<br />
und sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden<br />
der Schlichtung zugänglich<br />
sind. Dies erleichtert sowohl der<br />
einzelnen Sparkasse, als auch dem beschwerdeführenden<br />
Kunden die Akzeptanz<br />
des angebotenen Beilegungsverfahrens,<br />
da sie sich nicht einem Schiedsspruch<br />
unterwerfen müssen. Stattdessen<br />
erhalten sie, sofern möglich, einen<br />
Schlichtungsvorschlag, über den beide<br />
Parteien in freier Entscheidung befinden<br />
können.<br />
84<br />
Die Eingaben kamen aus allen Teilen<br />
des Landes, in der Mehrzahl von Privatkunden,<br />
aber auch von Firmenkunden.<br />
Eine signifikante Häufung der Inanspruchnahme<br />
auf bestimmte Institute<br />
ist nicht wahrnehmbar.<br />
Obwohl die Schlichtungsordnung<br />
ausdrücklich vorsieht, dass die Schlichtungsstelle<br />
sowohl von Kunden als<br />
auch von Sparkassen angerufen werden<br />
kann, haben fast ausschließlich Kunden<br />
die Schlichtung in Anspruch genommen.<br />
Die meisten Eingaben erreichten<br />
die Schlichtungsstelle über den Sparkassen-<br />
und Giroverband, der eingehenhende<br />
Anfragen automatisch an die<br />
Schlichtungsstelle weiterleitet. Ebenso<br />
wurden Eingaben über den Bürgerbeauftragten<br />
des Landes an die Schlichtungsstelle<br />
weitergetragen.<br />
Beschwerdegegenstände<br />
Die Schlichtung ist mit sehr unterschiedschiedlicher<br />
Begründung und mit verschiedenen<br />
Zielen in Anspruch genommen<br />
worden. Nach den Hauptpunkten<br />
der Beschwerden stellt sich die Arbeit<br />
der Schlichtungsstelle wie folgt dar:<br />
Besondere Schwerpunkte der Schlichtertätigkeit<br />
haben sich in den Berichtsjahren<br />
um die Fragen entwickelt, die sich<br />
mit den Stichworten:<br />
• Kreditschwierigkeit<br />
• Lastschriftgebühren<br />
• Depotübertragungsentgelt<br />
• Wertverlust bei Aktiengeschäften<br />
und – ganz besonders – mit<br />
der Forderung eines<br />
• Girokontos auf Guthabenbasis<br />
bezeichnen lassen.<br />
Verfahren und Ergebnis<br />
Mit wenigen Ausnahmen werden die<br />
Beschwerden im schriftlichen Verfahren<br />
behandelt und innerhalb von durchschnittlich<br />
etwa 3 bis 6 Wochen abgeschlossen.<br />
Nach Eingang einer Beschwerde wird<br />
unverzüglich die betroffene Sparkasse<br />
um Äußerung zu der Eingabe gebeten.<br />
Im Besitz der Äußerung kann im Regelfall<br />
ein Schlichtungsvorschlag unterbreitet<br />
werden, der in den meisten Fällen<br />
angenommen wird. Die Erfahrung lehrt<br />
allerdings, dass die gemeinsame münd-<br />
Gegenstand der Eingabe Anteil an der Gesamtzahl in %<br />
Meinungsverschiedenheiten bei der<br />
Abwicklung von Krediten<br />
Eingaben im Zusammenhang mit<br />
Wertpapiergeschäften<br />
27,7<br />
Rechtsfragen 27,7<br />
Beschwerden gegen Gebühren und Entgelte 11,3<br />
Sonstiges<br />
(Bürgschaftsangelegenheiten, Überweisungen - v. a. im<br />
Lastschriftverfahren -, Wertstellungsfragen,<br />
allgemeine Hilfe)<br />
17,4<br />
16,4
liche Erörterung mit Kunde und Sparkasse<br />
unersetzliche Vorteile bietet. Das<br />
Gespräch mit den Beteiligten macht oft<br />
erst den Sachverhalt und die Interessenkonstellation<br />
deutlich und ermöglicht<br />
damit einen sachgerechten konstruktiven<br />
Ausweg aus dem Konflikt. Außerdem<br />
bietet das Gespräch wesentlich<br />
bessere Voraussetzungen dafür, Verständnis<br />
zu wecken, verloren gegangenes<br />
Vertrauen wieder aufzubauen und<br />
damit eine notleidend gewordene Kundenbeziehung<br />
zu heilen. In jedem Fall<br />
geschieht die Schlichtung bei aller strikt<br />
gewahrten Unabhängigkeit des Schlichters<br />
im Benehmen mit der betroffenen<br />
Sparkasse.<br />
Unverändert gegenüber den Vorjahren<br />
ist in einem Drittel aller Fälle ein<br />
Ergebnis zugunsten des Beschwerdeführers<br />
erzielt worden, während etwa in<br />
2 von 3 Fällen die Sparkasse in ihrer<br />
Position bestätig worden ist.<br />
Es sollte aber nicht unberücksichtigt<br />
bleiben, dass unabhängig von dem unmittelbaren<br />
Ergebnis eines Schlichtungsverfahrens<br />
auch die Klärung einer<br />
Meinungsverschiedenheit, vor allem der<br />
Rechtslage, einen Vorteil zumeist im Interesse<br />
beider Seiten bietet. Demgemäß<br />
kann man davon ausgehen, dass auch<br />
in den Fällen, in denen die Schlichtung<br />
das Begehren des Kunden vordergründig<br />
nicht bestätigt, durch Klärung des<br />
Sachverhalts und der Rechtslage sowie<br />
der wechselseitigen Interessen sehr<br />
häufig ein Gewinn an Einsicht und damit<br />
eine bessere Einschätzung der Situation<br />
für die Zukunft erzielt wird.<br />
Schlichtungsstelle<br />
85
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
86
Statistische Daten<br />
Statistische Daten<br />
87
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Gesamtstatus<br />
der Sparkassen in<br />
<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Aktiva<br />
01. Kassenbestand<br />
02. Guthaben bei Zentralnotenbanken<br />
03. Schatzwechsel, unverzinsliche<br />
Schatzanweisungen u.ä.<br />
04. Wechsel, refinanzierbar<br />
05. Forderungen an Banken (MFIs)<br />
06. Forderungen an Nichtbanken<br />
(Nicht-MFIs)<br />
07. Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere<br />
08. Aktien und andere nicht<br />
festverzinsliche Wertpapiere<br />
09. Beteiligungen<br />
10. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
11. Treuhandvermögen<br />
12. Ausgleichsforderungen gegen die<br />
öffentliche Hand<br />
13. Sachanlagen<br />
14. Sonstige Aktiva<br />
15. Bilanzsumme<br />
Differenzen durch Runden der Zahlen<br />
88<br />
Dezember <strong>2003</strong><br />
Mio. e<br />
377,1<br />
769,4<br />
0,0<br />
56,7<br />
3.828,1<br />
32.727,7<br />
9.018,7<br />
2.541,2<br />
696,3<br />
45,7<br />
19,2<br />
0,0<br />
622,4<br />
256,3<br />
50.958,8<br />
% Mio. e<br />
0,7<br />
1,5<br />
0,0<br />
0,1<br />
7,5<br />
64,2<br />
17,7<br />
5,0<br />
1,4<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,0<br />
1,2<br />
0,5<br />
100,0<br />
Dezember <strong>2002</strong><br />
390,2<br />
859,5<br />
0,0<br />
73,5<br />
3.641,9<br />
31.905,9<br />
9.208,4<br />
2.528,2<br />
689,5<br />
18,5<br />
21,0<br />
0,0<br />
634,6<br />
298,8<br />
50.270,1<br />
%<br />
0,8<br />
1,7<br />
0,0<br />
0,1<br />
7,2<br />
63,5<br />
18,3<br />
5,0<br />
1,4<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
1,3<br />
0,6<br />
100,0
Passiva<br />
01. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Banken (MFIs)<br />
02. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Nichtbanken (Nicht-MFIs)<br />
davon: Spareinlagen<br />
davon: andere Verbindlichkeiten<br />
03. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
darunter:<br />
begebene Schuldverschreibungen<br />
darunter: begebene Geldmarktpapiere<br />
darunter: eigene Akzepte<br />
und Solawechsel im Umlauf<br />
04. Treuhandverbindlichkeiten<br />
05. Wertberichtigungen<br />
06. Rückstellungen<br />
07. Sonderposten mit Rücklagenanteil<br />
08. Nachrangige Verbindlichkeiten<br />
09. Genussrechtskapital<br />
10. Fonds für allgemeine Bankrisiken<br />
11. Eigenkapital<br />
12. Sonstige Passiva<br />
13. Bilanzsumme<br />
Differenzen durch Runden der Zahlen<br />
Dezember <strong>2003</strong><br />
Mio. e<br />
10.914,9<br />
34.433,1<br />
16.648,0<br />
17.785,0<br />
902,5<br />
888,4<br />
14,1<br />
0,0<br />
19,2<br />
67,3<br />
390,1<br />
1,3<br />
490,8<br />
24,3<br />
10,5<br />
2.347,7<br />
1.357,2<br />
50.958,8<br />
%<br />
21,4<br />
67,6<br />
32,7<br />
34,9<br />
1,8<br />
1,7<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,1<br />
0,8<br />
0,0<br />
1,0<br />
00<br />
0,0<br />
4,6<br />
2,7<br />
100,0<br />
Dezember <strong>2002</strong><br />
Mio. e<br />
10.645,8<br />
33.866,1<br />
16.604,1<br />
17.262,0<br />
1.158,0<br />
1.090,7<br />
67,3<br />
0,0<br />
21,0<br />
55,7<br />
368,3<br />
21,5<br />
538,5<br />
24,9<br />
10,5<br />
2.278,8<br />
1.281,0<br />
50.270,1<br />
Statistische Daten<br />
89<br />
%<br />
21,2<br />
67,4<br />
33,0<br />
34,3<br />
2,3<br />
2,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
0,0<br />
0,1<br />
0,7<br />
0,0<br />
1,1<br />
0,0<br />
0,0<br />
4,5<br />
2,5<br />
100,0
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Die Sparkassen<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
<strong>2003</strong><br />
Sparkassen<br />
Ahrweiler, KSK<br />
Altenkirchen, KSK<br />
Birkenfeld, KSK<br />
Bitburg-Prüm, KSK<br />
Daun, KSK<br />
Donnersberg, SK<br />
Frankenthal, SSK<br />
Germersheim-Kandel, SK<br />
Kaiserslautern, KSK<br />
Kaiserslautern, SSK<br />
Koblenz, SK<br />
Kusel, KSK<br />
Landstuhl, SSK<br />
Differenzen durch Runden der Zahlen<br />
90<br />
Bilanzsumme<br />
Mio. €<br />
1.439,6<br />
1.023,8<br />
1.309,7<br />
1.152,3<br />
757,6<br />
1.131,9<br />
612,3<br />
1.377,0<br />
2.949,7<br />
817,4<br />
3.888,3<br />
1.575,5<br />
350,2<br />
Gesamteinlagen 1)<br />
Mio. €<br />
1) Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken<br />
2) Kredite gegenüber Nichtbanken (Kreditvolumen III)<br />
Kreditvolumen 2)<br />
Mio. €<br />
1.144,3 873,0<br />
753,7 650,3<br />
964,8 644,9<br />
908,5 688,9<br />
527,1 548,2<br />
619,9 713,9<br />
462,4 365,8<br />
984,8 903,0<br />
1.808,0 2.138,0<br />
590,3 659,3<br />
2.493,8 2.577,7<br />
947,6 1.083,4<br />
218,3 271,1<br />
Zweigstellen<br />
Anzahl<br />
Linz am Rhein, SSK<br />
172,3<br />
150,3 99,7<br />
5<br />
Ludwigshafen, KSK 2.046,9<br />
1.261,1 1.260,0<br />
21<br />
Ludwigshafen, SSK 1.778,2<br />
1.279,5 1.164,0<br />
19<br />
Mainz, SK 1.872,5<br />
1.362,6 1.155,0<br />
22<br />
Mayen, KSK 1.486,7<br />
1.011,1 1.000,9<br />
39<br />
Mittelhaardt - Deutsche Weinstraße, SK 2.461,2<br />
1.741,7 1.537,3<br />
41<br />
Mittelmosel - Eifel·Mosel·Hunsrück, SK 2.064,6<br />
1.519,5 1.251,6<br />
41<br />
Neuwied, SK 1.739,4<br />
1.390,0 1.132,4<br />
39<br />
Rhein-Hunsrück, KSK 1.104,7<br />
816,5 701,6<br />
19<br />
Rhein-Nahe, SK 2.779,1<br />
2.078,7 1.858,8<br />
55<br />
Schifferstadt, SSK 321,4<br />
196,4 214,0<br />
2<br />
Speyer, KSSK 1.184,6<br />
628,8 684,4<br />
14<br />
Südliche Weinstraße in Landau, SK 2.755,9<br />
1.653,5 1.594,1<br />
54<br />
Südwestpfalz, SK 1.986,3<br />
1.596,6 826,4<br />
60<br />
Trier, SK 3.223,2<br />
2.333,2 2.032,6<br />
70<br />
Westerwald, KSK 1.413,6<br />
979,9 918,6<br />
53<br />
Worms-Alzey-Ried, SK 2.306,9<br />
1.781,1 1.427,2<br />
41<br />
Nassauische Sparkasse, LSK* 1.876,0<br />
1.600,6 1.829,8<br />
113<br />
Verband insgesamt<br />
50.958,8<br />
35.804,7 32.805,9<br />
59<br />
21<br />
38<br />
27<br />
15<br />
14<br />
7<br />
27<br />
43<br />
18<br />
51<br />
31<br />
9<br />
1.068
Mitarbeiter<br />
Gesamt<br />
525<br />
388<br />
484<br />
351<br />
237<br />
276<br />
178<br />
459<br />
569<br />
274<br />
1.024<br />
389<br />
83<br />
61<br />
312<br />
533<br />
561<br />
469<br />
718<br />
698<br />
576<br />
347<br />
908<br />
78<br />
289<br />
722<br />
656<br />
1130<br />
432<br />
683<br />
337<br />
14.747<br />
davon bank-<br />
spezifisch<br />
davon<br />
Auszubildende<br />
Girokonten 3)<br />
Anzahl<br />
Kreditkonten 3)<br />
Anzahl<br />
417 38 60.090<br />
18.998<br />
330 22 49.376<br />
20.923<br />
402 22 48.271<br />
16.685<br />
277 29 43.830<br />
15.241<br />
196 22 27.435<br />
10.463<br />
231 15 40.234<br />
12.840<br />
163 10 20.072<br />
5.306<br />
386 23 61.756<br />
20.524<br />
504 56 108.976<br />
34.540<br />
249 18 39.147<br />
10.422<br />
885 60 124.224<br />
41.584<br />
331 21 50.282<br />
18.208<br />
68 5 13.401<br />
4.922<br />
57 3 7.411<br />
2.229<br />
273 35 40.577<br />
23.477<br />
490 32 91.497<br />
23.252<br />
487 44 80.672<br />
18.467<br />
402 37 51.497<br />
21.798<br />
599 37 112.382<br />
32.438<br />
579 45 88.915<br />
30.147<br />
483 30 74.214<br />
22.631<br />
291 21 46.643<br />
13.581<br />
795 58 112.892<br />
32.891<br />
73 2 8.159<br />
3.259<br />
253 29 35.332<br />
12.014<br />
656 44 87.962<br />
28.973<br />
557 23 91.848<br />
22.401<br />
980 68 132.521<br />
43.825<br />
378 30 59.395<br />
21.851<br />
596 50 99.561<br />
23.532<br />
306 30 -<br />
-<br />
12.694 959 1.908.572 607.422<br />
3) ohne Nassauische Sparkasse<br />
Statistische Daten<br />
Sparkassen<br />
Ahrweiler, KSK<br />
Altenkirchen, KSK<br />
Birkenfeld, KSK<br />
Bitburg-Prüm, KSK<br />
Daun, KSK<br />
Donnersberg, SK<br />
Frankenthal, SSK<br />
Germersheim-Kandel, SK<br />
Kaiserslautern, KSK<br />
Kaiserslautern, SSK<br />
Koblenz, SK<br />
Kusel, KSK<br />
Landstuhl, SSK<br />
Linz am Rhein, SSK<br />
Ludwigshafen, KSK<br />
Ludwigshafen, SSK<br />
Mainz, SK<br />
Mayen, KSK<br />
Mittelhaardt - Deutsche Weinstraße, SK<br />
Mittelmosel - Eifel·Mosel·Hunsrück, SK<br />
Neuwied, SK<br />
Rhein-Hunsrück, KSK<br />
Rhein-Nahe, SK<br />
Schifferstadt, SSK<br />
Speyer, KSSK<br />
Südliche Weinstraße in Landau, SK<br />
Südwestpfalz, SK<br />
Trier, SK<br />
Westerwald, KSK<br />
Worms-Alzey-Ried, SK<br />
Nassauische Sparkasse, LSK*<br />
Verband insgesamt<br />
*) nur Zweigstellen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
91
<strong>Verbandsbericht</strong> <strong>2002</strong>/<strong>2003</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Sparkassen- und Giroverband <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Im Wald 1<br />
55257 Budenheim<br />
Postfach 38 69<br />
55028 Mainz<br />
Lektorat:<br />
Dr. Manfred Pabst<br />
Gestaltung, Artwork und Produktion:<br />
ART/SIGN · Jean-Claude Wiedl<br />
www.art-sign.de<br />
Fotos:<br />
SV, DSGV, SI, Klaus Benz, Andrea Enderlein,<br />
Deutsche Leasing, DekaBank, Martin Joppich,<br />
Margit Matthews<br />
Lithografie:<br />
Universitätsdruckerei H. Schmidt,<br />
Mainz<br />
Druck und buchbinderische Verarbeitung:<br />
Universitätsdruckerei H. Schmidt,<br />
Mainz<br />
92