Stahlbau Nachrichten - Verlagsgruppe Wiederspahn

Donnersbergerbrücke München: »Wellen« und »Rauten« von Maurer Söhne
Geräuschminderung ist seit Jahren ein Thema
im Straßenverkehr. An Bedeutung gewinnen
zudem die Vermeidung bzw. Minimierung von
Verkehrssperrzeiten. Maurer Söhne München,
der Spezialist für Bauwerkschutzsysteme, hat
hier mitten in München Maßstäbe gesetzt:
Beim Austausch von Dehnfugen an der Donnersbergerbrücke
wurden zwei besonders
geräuscharme und langlebige Dehnfugentypen
eingesetzt und durch eine innovative Behelfsbrücke
die Sperrzeiten minimiert.
40 Jahre hatten die alten Fahrbahnübergänge
an der Donnersbergerbrücke in München ihren
Dienst getan und wurden nun durch neue ersetzt.
Den Zuschlag bekam Maurer Söhne, weil
das Unternehmen gleich drei Problemlösungen
anbieten konnte: Geräuschminderung, Langlebigkeit
und kurze Sperrzeiten.
Die Fugen der Zu- und Abfahrtsrampen sind
bereits 2010 ersetzt worden. Im Sommer 2012
tauschte man die Übergangskonstruktionen in
vier Achsen der Hauptbrücke Richtung Norden
aus. Zum Einsatz kamen zwei verschiedene
geräuschmindernde Typen: XW1 Wellenfugen
sowie Dehnfugen mit aufgeschweißten Rauten
der Typen XL 300 und XL 200. Weiterhin erfolgte
der Einbau einer konventionellen Übergangskonstruktion
des Typs D320.
Die einprofiligen XW1 mit ihren wellenförmigen
Randprofilen lassen Dehnwege bis zu 100 mm
zu – wofür bei herkömmlichen Dehnfugen
eine zweiprofilige Konstruktion nötig wäre.
Die Wellenform mindert Geräusche, weil die
Autoreifen einer Achse nicht mehr gleichzeitig
auf das Randprofil prallen und die Kante schräg
angefahren wird. Zudem erfolgt der Einbau
oberflächenbündig, ohne vertikalen Versatz
zum Fahrbahnbelag. Auch dies reduziert die
Geräusch entwicklung.
Bei Dehnwegen > 100 mm kamen mehrprofilige
Dehnfugen mit aufgeschweißten Rauten zum
Einsatz. Auf diese Weise vermeidet man auch
bei mehrprofiligen Konstruktionen gerade Anprallkanten
für die Autoreifen. Dies reduziert die
Geräuschemission deutlich.
Sämtliche neu eingebauten Übergangskonstruktionen
sind zudem als »Hybridkonstruktionen«
ausgebildet: Die Stahlprofile bestehen
im oberen Bereich aus Edelstahl (»weiß«) und
unterhalb der Dichtgummis aus herkömmlichem
Stahl (»schwarz«). Ersteres vermeidet Korrosionseffekte
und ermöglicht so eine längere
Lebensdauer. Letzteres garantiert eine optimale
Schweißverbindung mit der im Bauwerk einbetonierten
Verankerung.
Der Austausch der Fugen erfolgte von Mai bis
September 2012 in acht Bauabschnitten – immer
angepasst an den Baufortschritt der sonstigen
Instandsetzungsarbeiten an der Brücke.
Um die Sperrzeiten für den Verkehr so gering
wie möglich zu halten und möglichst schnell
zwischen Baustelle und Verkehrsfluss umschalten
zu können, setzte Maurer Söhne sein
patentiertes Maurer Modular Bridging System
(MMBS) ein. Kern ist eine Überfahrtsrampe, die
schnell auf- und abgeklappt werden kann. Abgeklappt
dient sie als temporäre Brücke, die ein
Überfahren des Arbeitsbereichs erlaubt. Aufgeklappt
ist der Arbeitsbereich frei zugänglich.
Im Rahmen der Instandsetzungsarbeiten ersetzte
man zudem zehn Kalottengleitlager, zwei
Verformungsgleitlager und ca. 50 Verformungslager.
Wellen-Dehnfuge vor dem Betonieren
© Maurer Söhne GmbH GmbH & Co. KG
Stahlbau-Nachrichten
Maurer Modular Bridging System
© Maurer Söhne GmbH & Co. KG
Bei diesem Projekt war auch die Einhaltung der
Termine unabdingbar. Maurer Söhne erfüllte
diesen Anspruch durch große Erfahrung bei der
Instandhaltung von Brücken und durch effiziente
Innovationen wie das MMBS.
Wichtige Informationen
Maurer Söhne GmbH & Co. KG
80807 München
www.maurer-soehne.de
Wellen-Dehnfuge nach dem Einbau
© Maurer Söhne GmbH & Co. KG
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