Sagenhafte Schweiz - Die Schweizerische Post

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eteiligen. Die Aktien der Nationalbank sind an der Börse kotiert. Rund zwei Drittel davon sind im Besitz von Kantonen, Kantonalbanken und anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften; der Rest wird von privaten Aktionären gehalten. Der Bund besitzt keine Aktien. Stabile Preise vorrangig Die Nationalbank ist bei der Führung der Geld- und Währungspolitik unabhängig. Sie muss sich gemäss Verfassung und weiteren Gesetzen vom Gesamtinteresse des Landes leiten lassen, als vorrangiges Ziel die Preisstabilität gewährleisten und dabei der Konjunkturentwicklung Rechnung tragen. Sie setzt damit eine grundlegende Rahmenbedingung für die Entwicklung der Wirtschaft. Preisstabilität ist eine wesentliche Voraussetzung für Wachstum und Wohlstand. Inflation und Deflation erschweren die Entscheide von Konsumenten und Produzenten, stören die wirtschaftliche Entwicklung und benachteiligen die Schwächeren. Die Nationalbank setzt Preisstabilität mit einem Anstieg des Landesindexes der Konsumentenpreise von unter zwei Prozent pro Jahr gleich. Als Grundlage für ihre geldpolitischen Entscheide verwendet sie eine Inflationsprognose, die sie regelmässig veröffentlicht. Ihre Geldpolitik setzt sie durch die Steuerung des Zinssatzes für dreimonatige Schweizer-Franken-Anlagen, des Dreimonats-Libors, um. Hohe Ansprüche an Banknoten Die Nationalbank versorgt die Wirtschaft mit Banknoten, die hohen Qualitäts- und Sicherheitsansprüchen genügen. Sie nimmt im Auftrag des Bundes auch die Münzverteilung wahr. Zusammen mit den Banken und der Post ist die Nationalbank eine Hauptträgerin des Zahlungsverkehrssystems. Im bargeldlosen Zahlungsverkehr engagiert sie sich im Bereich der Grossbetragszahlungen zwischen den Banken. Diese werden im Swiss Interbank Clearing (SIC) über die Girokonten der Nationalbank abgewickelt. Die Verwaltung der Währungsreserven gehört ebenfalls zu den wichtigen Aufgaben der Nationalbank. Die Verfassung beauftragt sie, genügend hohe Währungsreserven zu bilden. Die Währungsreserven sichern das Vertrauen in den Schweizer Franken. Sie tragen dazu bei, Krisen zu verhindern oder sie zu überwinden. Währungsreserven können für Interventionen am Devisenmarkt eingesetzt werden. Peter Schöpf, Schweizerische Nationalbank Der Sitz Bern der Schweizerischen Nationalbank am Bundesplatz (Bild auf der linken Seite). In den Räumlichkeiten des Asset Management der Nationalbank werden die Währungsreserven verwaltet (unten). Fotos: Schweizerische Nationalbank Sujet Ersttagsumschlag Sondermarken 100 Jahre Schweizerische Nationalbank Verkauf ab 6.3.2007, solange Vorrat Poststellen solange Vorrat Philateliestellen bis 31.3.2008 Vorbezug ab 27.2.2007 Gültig unbeschränkt ab 6.3.2007 Umschläge ohne Marken sind ab 20.2.2007 bei allen Philateliestellen und beim Kundendienst Briefmarken und Philatelie zum Preis von CHF 0.90 erhältlich. Druck Offsetdruck, 5-farbig; Tesa Bandfix AG, Bergdietikon (ZH) Formate Wertzeichen: 56�27,5 mm Bogen: 203�139 mm (4 Reihen zu 3 Marken) Papier Briefmarkenpapier weiss, selbstklebend auf Trägerpapier, 220 gm 2 Zähnung 4-seitige Wellenstanzung Ausgabetagsstempel Entwerfer Jörg Zintzmeyer, Zollikon (ZH) 13
Überall auf der Welt erzählen sich die Menschen Geschichten Ob früher oder heute, ob mündlich oder niedergeschrieben: Überall auf der Erde und in allen Sprachen erzählen sich Menschen Geschichten. Als Grundformen der Volksdichtung gelten Märchen, Sagen und Schwänke. Die Schweizerische Post gibt vier «sagenhafte» Sondermarken heraus. Mehr als die Kurzform «Sage» ist das oft mehrgliedrige Märchen bewusste Dichtung. Im europäischen Zaubermärchen ist das Wunderbare selbstverständlich, und gewöhnlich geht es für den Helden oder die Heldin gut aus. Nach einer Zeit des Mangels oder Unglücks werden sie am Ende königlich belohnt. Daher nennt man Märchen auch Glücks- oder Wunscherfüllungsgeschichten. Im Mittelpunkt der Sage hingegen stehen Figuren aus dem Jenseits oder für historisch gehaltene Personen. Auf diese Figurengruppen treffen einfache Leute aus dem Volk – und erschrecken dabei fürchterlich! Anders als im Märchen herrschen in der Welt der Sage Angst und Pessimismus. Der Mensch ist den dämonischen Mächten und Naturgewalten oft schutzlos ausgeliefert, der Ausgang überwiegend schlecht. In Glaubenssagen treiben Drachen, Hexen, Wassergeister und Zwerge ihr Unwesen. In den historischen Sagen begegnet man Kaiser Karl oder bösen Raubrittern. Ätiologische oder Entstehungssagen erklären den Ursprung von Naturerscheinungen, z.B. von auffallenden Felsbildungen. Während Märchen zeit- und ortlos sind, haben Sagen noch einen Bezug zur Gegenwart und werden typischerweise auch mit Ortschaften verknüpft, etwa beim «Rattenfänger von Hameln» oder in «Blümlisalp». Die Schweiz mit ihren Bergen und Seen gilt als klassisches Sagenland. Die berühmteste Sage handelt vom Schützen Wilhelm Tell. Barbara Gobrecht, Erzählforscherin Pressereferentin der Schweizerischen Märchengesellschaft 14 CHF 0.85: Karl der Grosse und die Schlange (ZH) Kaiser Karl kam auf seinen Umzügen durch sein weites Reich auch in den Zürichgau und nach Zürich. Da hielt er in dem Haus zum Loch neben dem Grossmünster, von dem heute noch sein Steinbild auf die Stadt herabschaut, Hof und sprach Recht. Denn er hatte auf der Stelle, wo die Märtyrer Felix und Regula hingerichtet worden waren, eine Säule aufrichten lassen. An dieser hing ein Glöcklein, das jedermann ziehen durfte, der sich zu beklagen hatte, wenn der Kaiser bei Tische sass. Eines Tages nun, als Kaiser Karl wieder frohgemut im Hause zum Loch Tafel hielt, hörte er das Klageglöcklein läuten. Er schickte einen Kriegsknecht hin, nachzuschauen, wer von ihm einen Rechtsspruch begehre. Aber der Kriegsknecht kam mit der Meldung zurück, dass niemand an der Säule beim Glöcklein zu sehen sei. Da ertönte das Glöcklein wieder und wieder. Jetzt ward es dem hohen Herrn unheimlich. Er befahl dem Kriegsknecht, sich in Hinterhalt zu legen und genau Acht zu geben, was denn bei der Säule los sei. Der tat also, und da erblickte er zu seiner Verwunderung eine Schlange, die sich um das Glockenseil wand und es also läutete. Er meldete es sogleich seinem Herrn. Jetzt erhob sich Kaiser Karl und machte sich mit mächtigen Schritten zu der Glockensäule. Da fand er die Schlange. Diese aber verneigte sich tief vor ihm und raschelte dann vor ihm her. Der Kaiser folgte Sondermarken Sagenhafte Schweiz ihr, und so führte sie ihn zum Ausfluss des Sees, wo sie im Schilf der Limmat ihr Nest hatte. Verwundert sah der Kaiser darin auf den Eiern der Schlange eine gewaltige Kröte kauern. Da befahl er, die scheussliche Kröte wegzunehmen, und da sie fremdes Eigentum und Leben hatte rauben wollen, verurteilte er sie zum Feuertode. Einige Zeit nach diesem Rechtsspruch sass Kaiser Karl wieder im Hause zum Loch am Tische. Da ging auf einmal die Türe wie von selbst auf. Der Kaiser und seine Gäste erschraken und dachten an Zauberei. Aber jetzt kroch die Schlange über die Schwelle. Sie kroch zum Kaiser heran, wand sich am Tischbein herauf auf den Tisch, stiess den Deckel am goldenen Becher des Kaisers auf und liess darein einen funkelnden Edelstein fallen, also dass mans im Saale wie ein feines Läuten hörte. Dann verschwand sie und wurde nie mehr gesehen. Karl aber, der dafür hielt, dass der Himmel seinen Sinn besonders habe prüfen wollen, liess über der Stelle, wo er der Schlange Nest gefunden, eine Kirche bauen, die das Volk die Wasserkirche nannte. Sie steht noch heute. Den Edelstein aber schenkte er seiner Gemahlin, die ihn zeitlebens in einer goldenen Kapsel auf dem Herzen trug.
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