Sagenhafte Schweiz - Die Schweizerische Post

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Von der Exotin in der Burschenmannschaft zum anerkannten Frauensport Einleitend eine Anekdote: Die öffentliche Registrierung von Fussball spielenden Frauen in der Schweiz begann 1965 – mit einem scharfen Verweis an den Lizenzkontrolleur am Sitz des Fussballverbandes in Bern. Er hatte nicht nur «dem Junior» Madeleine Boll eine Lizenz ausgestellt, sondern über Monate hinweg bei den Spielen der FC-Sion-Junioren keine Beanstandung vorgenommen. Der Inkognito-Auftritt von Madeleine Boll unter Burschen dauerte so lange, bis der ausserordentlich talentierte Teenager im Spiel einer Regionalauswahl im Wankdorfstadion zum Einsatz kam. Journalisten griffen die Sache des angeblich männlichen Mittelfeldstrategen und Torschützen auf. Worauf das Abenteuer der Madeleine Boll auf Schweizer Boden von oberster Fussballinstanz abrupt gestoppt wurde. Allein ihre Karriere ging weiter, denn die im Aufbau befindliche Frauen-Profiliga in Italien konnte eine solch tüchtige Kickerin gut gebrauchen und engagierte sie ebenso wie Catherine Moser – übrigens über mehrere Jahre hinweg. Seit 1970 als Organisation etabliert Der Schweizer Frauenfussball begann sich erst Ende der Sechzigerjahre zu entwi- 26 Im Hinblick auf die Fussball-Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und in Österreich erscheint die dritte der vier von der Schweizerischen Post herausgegebenen Sondermarken (siehe Lupe 2/2005 und Lupe 1/2006), diesmal zum Thema «Frauenfussball». Bereits erschienen sind die Sondermarken, die dem Behindertenfussball und Juniorenfussball gewidmet sind (Ausgabetage 10. Mai 2005 und 7. März 2006). 2008 Männerfussball ckeln und organisatorisch Gestalt anzunehmen. Am 24. April 1970 wurde die Damenliga als Unterabteilung des ZUS (Zusammenschluss Unterer Serien) gegründet. Im Juli desselben Jahres erfolgte die Teilnahme an der inoffiziellen Weltmeisterschaft in Italien, und wenige Wochen später wurde zur ersten Meisterschaft mit 18 reinen Frauenmannschaften gestartet. Am 8. November 1970 folgte das erste Länderspiel gegen Österreich (9:0). Welchen Schub die Frauenfussballbewegung vor und nach dem Jahrtausendwechsel in der Schweiz erlebt hat, Drei Viertel des Fussballs vorhanden Wer die Sondermarke Nr. 3 (Frauenfussball) aus der Viererserie zur Fussball-Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und in Österreich mit den bereits erschienenen Sondermarken Nr. 1 (Behindertenfussball) und Nr. 2 (Juniorenfussball) vergleicht (siehe auch Lupe 2/2005 und Lupe 1/2006), erkennt rasch, dass er nun bereits im Besitz von drei Vierteln des schwarz-weissen Fussballs ist. Die von Pierre Castella geschaffene letzte Marke erscheint 2008 (Männerfussball). Dann lässt sich im Block der ganze Fussball sehen. Eine runde Sache! Kleinbogen Sondermarke Frauenfussball illustriert die Tatsache, dass es heute in der Schweiz über 15 000 lizenzierte Spielerinnen in 620 Mannschaften und 215 Klubs gibt. Das bedeutendste Jahr war 1993, als die offizielle Integration in den SFV erfolgte. Als Meilenstein gilt auch 2004 mit der Eröffnung des Ausbildungszentrums in Huttwil. Im internationalen Kontext gehören die Schweizer Fussballerinnen nur bedingt zur Spitzenklasse. Immerhin gelang viermal die Qualifikation zur U-19- Europameisterschaft (Organisation 2006 in der Schweiz) und neu diejenige für die erstmalige U-20-WM 2007 in China. Internationaler Status und Geschichte Die tonangebenden Frauenfussballnationen sind Deutschland, die USA, China, Norwegen und Schweden. Entsprechend fielen die bisherigen Titelgewinne aus: Deutschland (6), Norwegen (2) und Schweden (1) bei den Europameisterschaften 1984–2005; USA (2), Norwegen und Deutschland (je 1) bei den Weltmeisterschaften 1991–2003. Das nächste grosse Rendezvous des Frauenweltfussballs findet vom 10. bis 30. September 2007 in China statt.
Frauenfussball pur: Die Schweizerin Maeva Sarrasin (oben) scheitert an der russischen Torhüterin Kristina Slashchinina (unten) beim Länderspiel der U19-Frauenfussball- Nationalmannschaften der Schweiz und Russlands in Delsberg. Das Spiel fand Anfang Juni 2006 statt, und die Schweiz verlor mit 0:1. Foto: Keystone Wo beginnt der internationale Rückblick? Gemäss FIFA-Geschichtsbüchern haben Arbeiterinnen aus der britischen Rüstungsindustrie in den Jahren 1915/16 ein Freizeitvergnügen gesucht. Doch die Football Association (GB) schob Riegel, wo sie konnte, und sprach sogar einmal ein Verbot aus. Immer stärkere Verbrei- tung fand Frauenfussball erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Die FIFA war jahrelang konsequent dagegen. Erst 1986 wurde ein Ausschuss bewilligt und 1991 die erste WM-Endrunde durchgeführt. Walter Wehrle Sujet Ersttagsumschlag Sondermarke Frauenfussball Verkauf ab 6.3.2007, solange Vorrat Poststellen solange Vorrat Philateliestellen bis 31.3.2008 Vorbezug ab 27.2.2007 Gültig unbeschränkt ab 6.3.2007 Umschläge ohne Marken sind ab 20.2.2007 bei allen Philateliestellen und beim Kundendienst Briefmarken und Philatelie zum Preis von CHF 0.90 erhältlich. Druck Offsetdruck, 5-farbig; Cartor Security Printing, La Loupe, Frankreich Formate Wertzeichen: 33�28 mm Kleinbogen: 195�95 mm (2 Reihen zu 3 Marken) Papier Briefmarkenpapier weiss, mit optischem Aufheller, matt gummiert, 110 gm 2 Zähnung 13 1 ⁄4:12 3 ⁄4 Ausgabetagsstempel Entwerfer Pierre Castella, Freiburg 27
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