09.02.2013 Aufrufe

Oesterreichische Kontrollbank AG Geschäftsbericht 2004 - OeKB

Oesterreichische Kontrollbank AG Geschäftsbericht 2004 - OeKB

Oesterreichische Kontrollbank AG Geschäftsbericht 2004 - OeKB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

<strong>Oesterreichische</strong><br />

<strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft


Beträge in Millionen Euro<br />

<strong>Kontrollbank</strong> – Daten<br />

Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer lt. HGB<br />

Bilanzdaten<br />

Bilanzsumme zum 31. Dezember<br />

hievon Exportfinanzierung<br />

Kernkapital und Sozialkapital<br />

Betriebserträge<br />

Betriebsaufwendungen<br />

Betriebsergebnis<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

Jahresüberschuss<br />

Jahresgewinn<br />

Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />

Anzahl der Garantienehmer (mit Haftungsobligo)<br />

Neu übernommene Haftungen (Zusagen)<br />

Exportumsatz mit Garantiedeckung (Schätzung)<br />

Deckungsquote des Exportes in %<br />

Gesamtexporte<br />

Anzahl der betreuten neuen Verträge<br />

Haftungsrahmen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz<br />

Haftungsobligo (Ausnützung des Haftungsrahmens gemäß AFG) zum 31. Dezember<br />

Anzahl der bestehenden Haftungen<br />

Vereinnahmte Entgelte und Zinsen<br />

Schadenszahlungen abzüglich der Rückflüsse<br />

Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Anzahl der erfassten Banken / Exportunternehmen<br />

Neu erteilte Finanzierungszusagen<br />

Stand der Finanzierungszusagen und -promessen zum 31. Dezember<br />

hievon in Anspruch genommen (Ausnützungsstand)<br />

Kreditauszahlungen<br />

Rückflüsse aus gewährten Krediten<br />

Nettokreditausweitung (+) / -rückgang (—)<br />

Mittelaufbringung insgesamt<br />

Haftungsrahmen gemäß Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />

Ausnützung des Haftungsrahmens gemäß AFFG zum 31. Dezember<br />

Neu übernommene Haftungen gemäß AFFG insgesamt<br />

Wertpapierservice und Geldmarkt<br />

Rentenmarkt — Öffentliche Nichtbankenemissionen insgesamt 3<br />

hievon durch die <strong>Kontrollbank</strong> betreut (in % / in Millionen)<br />

Arrangement — Gesamtumsatz nach Kurswerten<br />

Wertpapiersammelbank — EUR/ATS-Rentenwerte / Stand zum 31.12. (Nominale)<br />

EUR/ATS-Rentenwerte / Umsatz DS domestic market (Nominale)<br />

Anzahl der Deponenten / der verwahrten Wertpapierkategorien<br />

Geldmarkttransaktionen — durchschnittlicher Tagesstand<br />

Quellen: 1 Statistik Österreich 2 WIFO-Prognose (Dezember) <strong>2004</strong> 3 <strong>OeKB</strong>, eigene Berechnung<br />

2002<br />

2003<br />

348 352<br />

23.366<br />

22.179<br />

281<br />

131<br />

90<br />

41<br />

29<br />

21<br />

17<br />

1.900<br />

3.564<br />

5.675<br />

7<br />

77.400<br />

1.897<br />

35.000<br />

30.030<br />

5.386<br />

262<br />

— 198<br />

55/1.500<br />

2.292<br />

24.095<br />

21.611<br />

1.823<br />

2.825<br />

— 1.002<br />

20.903<br />

25.000<br />

21.196<br />

6.115<br />

14.294<br />

54/7.725<br />

8.496<br />

156.049<br />

190.402<br />

128/9.005<br />

744<br />

1<br />

24.100<br />

22.967<br />

289<br />

119<br />

82<br />

37<br />

29<br />

19<br />

14<br />

1.900<br />

4.235<br />

5.892<br />

7<br />

78.903<br />

1.539<br />

35.000<br />

30.401<br />

5.027<br />

183<br />

— 88<br />

64/1.500<br />

3.724<br />

25.112<br />

22.502<br />

3.097<br />

2.206<br />

+ 891<br />

16.711<br />

25.000<br />

21.719<br />

3.476<br />

16.252<br />

37/5.996<br />

12.419<br />

188.487<br />

148.478<br />

126/11.823<br />

494<br />

1<br />

<strong>2004</strong><br />

349<br />

24.606<br />

23.124<br />

297<br />

123<br />

79<br />

44<br />

33<br />

21<br />

15<br />

1.900<br />

5.191<br />

6.326<br />

7<br />

87.600<br />

1.469<br />

35.000<br />

31.749<br />

4.896<br />

204<br />

— 116<br />

64/1.500<br />

3.407<br />

25.516<br />

22.540<br />

2.803<br />

2.765<br />

+ 38<br />

20.441<br />

25.000<br />

22.152<br />

4.876<br />

14.566<br />

69/10.048<br />

28.028<br />

205.737<br />

138.386<br />

112/14.225<br />

672<br />

2


<strong>Oesterreichische</strong><br />

<strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Anlage: Exportservice - Jahresbericht <strong>2004</strong>


I. Allgemeine Informationen<br />

II. Lagebericht <strong>2004</strong><br />

III. Jahresabschluss <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

IV. Vorschlag für die Gewinnverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

V. Bestätigungsvermerk des Bankprüfers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

VI. Konzern-Jahresabschluss <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Anlage zum <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong><br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Aktionäre und Grundkapital :<br />

Verteilung der Aktien auf das Grundkapital (Stand 31. Dezember <strong>2004</strong>) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2 Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

3 Aufsichtsorgane :<br />

Aufsichtsrat – Staats- und Regierungskommissäre; Abschluss- und Bankprüfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

4 Organisationsstruktur der <strong>Kontrollbank</strong> / Geschäftsführung :<br />

Vorstand – Leitende Mitarbeiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

5 59. Ordentliche Hauptversammlung / 20. Mai 2005 – Tagesordnung . . . ............ .... 10<br />

6 Bericht des Aufsichtsrates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2 Betreuung der Haftungen der Republik Österreich<br />

als deren Bevollmächtigte nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3 Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4 Kapitalmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

5 Abwicklung der Arrangementgeschäfte an der Wiener Wertpapierbörse . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

6 Wertpapiersammelbank<br />

und Abwicklung der außerbörslichen Wertpapiergeschäfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

7 Competence Center Energiemarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

8 Treuhandgeschäfte und Konsortialfinanzierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

9 Geldmarkttransaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

10 Sonstige Angaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

11 Bank- und Wirtschaftsinformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

12 Publikationen der <strong>Kontrollbank</strong> – lnternet Services . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . ... . . .. . ...... 38<br />

Haftungen der Republik Österreich gemäß AFG 1981 – Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Statistische Übersichten sowie die gesetzlichen Bestimmungen zu den der Export- und Kreditwirtschaft zur Verfügung<br />

stehenden Haftungsarten gemäß Ausfuhrförderungsgesetz sowie zum Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />

sind im beigefügten Exportservice – Jahresbericht enthalten.<br />

Seite<br />

3


1 Aktionäre und Grundkapital<br />

Grundkapital<br />

€ 130 Mio<br />

2 Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit<br />

Gründung 1946<br />

<strong>Kontrollbank</strong> —<br />

eine Bank<br />

mit besonderen<br />

Aufgaben<br />

4<br />

I. Allgemeine Informationen<br />

Das Grundkapital der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft beträgt € 130 Millionen. Im<br />

Hinblick auf die besonderen und spezialisierten Funktionen der <strong>Kontrollbank</strong> wurden die Aktien (Stückaktien<br />

ohne Nennwert) als auf Namen lautende vinkulierte Stammaktien ausgegeben und werden an der<br />

Wiener Börse nicht notiert.<br />

Verteilung der Aktien auf das Grundkapital (Stand 31. Dezember <strong>2004</strong>)<br />

Aktionäre<br />

CABET-Holding-Aktiengesellschaft, Wien 217.800 24,750<br />

(Bank Austria Creditanstalt-Gruppe)<br />

Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien 142.032 16,140<br />

Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen <strong>AG</strong>, Wien 113.432 12,890<br />

Schoellerbank Aktiengesellschaft, Wien 72.688 8,260<br />

A & B Beteiligungsverwaltung drei GmbH, Wien 72.600 8,250<br />

Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien 71.456 8,120<br />

Bank für Arbeit und Wirtschaft Aktiengesellschaft, Wien 44.792 5,090<br />

Raiffeisen <strong>OeKB</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH, Wien 44.000 5,000<br />

Oberbank <strong>AG</strong>, Linz 34.224 3,890<br />

Bank für Kärnten und Steiermark Aktiengesellschaft, Klagenfurt 26.888 3,055<br />

Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, Innsbruck 26.888 3,055<br />

Österreichische Volksbanken-Aktiengesellschaft, Wien 13.200 1,500<br />

Die <strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong> (<strong>Kontrollbank</strong>) wurde am 22. Jänner 1946 als Dienstleistungsunternehmen<br />

der Kreditwirtschaft gegründet, um spezialisierte Bankdienstleistungen zu erbringen.<br />

Ihr Sitz befindet sich in Wien (Firmenbuchnummer FN 85749 b, Handelsgericht Wien).<br />

2.1 Strategische Positionierung der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Anzahl<br />

der Aktien<br />

Anteile<br />

in %<br />

880.000 100,000<br />

Die spezialisierten Dienstleistungen — vor allem in den großen Geschäftsfeldern der <strong>Kontrollbank</strong> als<br />

Exportservice-Institution und im Rahmen des Kapitalmarktes sowie im Bereich des Informationsmanagements<br />

— werden im Interesse aller Beteiligten durch die <strong>Kontrollbank</strong> sektorübergreifend, zentral<br />

und neutral erbracht sowie unter Nutzung bestehender Synergien effizienzsteigernd und für den einzelnen<br />

kostenschonend ständig weiterentwickelt und durch neue Serviceleistungen ergänzt.


Exportservice<br />

Wertpapierservice<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> I. Allgemeine Informationen<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> konnte durch ihre konstruktiven Beiträge zum Wirtschaftsgeschehen die Kompetenz und<br />

jenes Vertrauen erwerben, die zu ihrer heutigen besonderen und anerkannten Stellung innerhalb der<br />

österreichischen Wirtschaft sowie auf den internationalen Finanzmärkten führten. Spezialisierung und<br />

Innovation werden auch die Strategien sein, mit denen sich die <strong>Kontrollbank</strong> künftigen Herausforderungen<br />

zu stellen haben wird; dies wird wie bisher im Einklang mit den Aktionären der <strong>Kontrollbank</strong> sowie in<br />

Abstimmung mit dem gesamten Bankwesen und der Exportwirtschaft, mit den Teilnehmern am Kapitalmarkt<br />

und mit den involvierten Ministerien und Institutionen erfolgen. Die strategische Ausrichtung der Bank<br />

geht von einem Bekenntnis zur verstärkten Markt- und Kundenorientierung sowie dem weiteren Ausbau<br />

einer entsprechenden innovativen Produkt- und Dienstleistungsstruktur aus. Das effiziente Kosten-, Ertragsund<br />

Risikomanagement im Rahmen eines motivationsfördernden und umweltbewussten Betriebsklimas<br />

trägt zur Fortsetzung der leistungsorientierten Unternehmenskultur bei.<br />

Für die Export- und Kreditwirtschaft ergeben sich wertvolle Synergieeffekte daraus, dass die <strong>Kontrollbank</strong> mit<br />

der Abwicklung von Exporthaftungen betraut ist und gleichzeitig die entsprechende verfahrensmäßige<br />

Refinanzierung von Exportforderungen zur Verfügung stellen kann. Die bestehenden Instrumente den<br />

geänderten Situationen und Erfordernissen anzupassen sowie neue Verfahren zu entwickeln sind Aufgaben<br />

der Exportförderungspolitik, der betroffenen Institutionen und damit auch der <strong>Kontrollbank</strong>. Ziel dieser<br />

Maßnahmen ist, der österreichischen Exportwirtschaft auch in Zukunft ein konkurrenzfähiges<br />

Instrumentarium und effiziente Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.<br />

Im großen Wirkungsbereich der kapitalmarktbezogenen Dienstleistungen baut die <strong>Kontrollbank</strong> auf Grund<br />

ihrer zentralen Stellung auf dem Sektor der Wertpapierverwahrung und -verwaltung bestehende Dienste für<br />

die Banken und die Wertpapierbörse sowie für alle Teilnehmer am Kapitalmarkt aus und ergänzt sie durch<br />

Einführung weiterer Serviceleistungen unter Verwendung neuer Informationstechniken. Dies ist im Hinblick<br />

auf die unter anderem bedingt durch die EU-Mitgliedschaft Österreichs gegebenen Rahmenbedingungen<br />

und insbesondere die fortgesetzte Ausweitung des grenzüberschreitenden (stückelosen) Wertpapierverkehrs<br />

von Bedeutung. Diesen Erfordernissen der Marktentwicklung wird neben technischen Neuerungen und dem<br />

bereitgestellten FinanzDatenService auch durch den kontinuierlichen Ausbau der Auslandsverbindungen<br />

Rechnung getragen.<br />

2.2 Leistungsangebot<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> ist als Kreditinstitut mit Sonderaufgaben im Rahmen des österreichischen Bankwesens<br />

in folgenden Geschäftsbereichen tätig:<br />

■ Betreuung der Haftungen der Republik Österreich<br />

als deren Bevollmächtigte nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />

■ Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />

■ Geschäftsstelle für Anleiheemissionen<br />

■ Emittentenservice<br />

■ Meldestelle gemäß Kapitalmarktgesetz<br />

■ Abwicklung der Arrangementgeschäfte an der Wiener Wertpapierbörse<br />

■ Wertpapiersammelbank und Abwicklung der außerbörslichen Wertpapiergeschäfte<br />

■ Competence Center Energiemarkt<br />

■ Treuhandgeschäfte und Konsortialfinanzierungen<br />

■ Geldmarkttransaktionen<br />

■ Zentraler Information-Broker für Finanz und Wirtschaft<br />

5


3 Aufsichtsorgane<br />

6<br />

Aufsichtsrat<br />

Dkfm. Gerhard Randa<br />

Vorsitzender, Mitglied des Arbeitsausschusses<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates der<br />

Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien<br />

Dr. Walter Rothensteiner<br />

1. Vorsitzender-Stellvertreter,<br />

Mitglied des Arbeitsausschusses<br />

Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />

Raiffeisen Zentralbank Österreich<br />

Aktiengesellschaft, Wien<br />

Mag. Andreas Treichl<br />

2. Vorsitzender-Stellvertreter<br />

Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />

Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen <strong>AG</strong>, Wien<br />

Dr. Elisabeth Bleyleben-Koren<br />

(bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Generaldirektor-Stellvertreterin<br />

und Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes,<br />

Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen <strong>AG</strong>, Wien<br />

Jürgen Danzmayr<br />

Direktor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />

Schoellerbank Aktiengesellschaft, Wien<br />

Mag. Wolfgang Haller (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Generaldirektor-Stellvertreter<br />

und Vorsitzender-Stellvertreter des Vorstandes,<br />

Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien<br />

Dr. Erich Hampel<br />

Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />

Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien<br />

Mag. Friedrich Kadrnoska, Wien<br />

(bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Markus Orsini-Rosenberg<br />

Direktor und Mitglied des Vorstandes,<br />

Bank für Kärnten und Steiermark Aktiengesellschaft,<br />

Klagenfurt (bis 31. Dezember <strong>2004</strong>)<br />

Mag. Reinhard Ortner<br />

Direktor und Mitglied des Vorstandes,<br />

Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen <strong>AG</strong>, Wien<br />

Franz Pinkl (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />

Österreichische Volksbanken-Aktiengesellschaft, Wien<br />

Mag. DDr. Regina Prehofer<br />

Direktor und Mitglied des Vorstandes,<br />

Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien<br />

Dr. Angelo Rizzuti (bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien<br />

Komm.-Rat Karl Samstag, Wien<br />

(bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Komm.-Rat Mag. Dr. Ludwig Scharinger<br />

(seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich <strong>AG</strong>, Linz<br />

Dkfm. Dr. Herbert Stepic<br />

Generaldirektor-Stellvertreter<br />

und Vorsitzender-Stellvertreter des Vorstandes,<br />

Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien<br />

Dr. Johann Strobl (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Direktor und Mitglied des Vorstandes,<br />

Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien<br />

Dkfm. Johann Zwettler<br />

Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />

Bank für Arbeit und Wirtschaft Aktiengesellschaft, Wien<br />

Mag. Franz Zwickl, Wien


Dr. Doris Hanreich-Wiesler<br />

Vorsitzende des Betriebsrates,<br />

Mitglied des Arbeitsausschusses<br />

Mag. Martin Krull<br />

Vorsitzender-Stellvertreter des Betriebsrates<br />

Hubert Lindinger<br />

Claudia Richter<br />

Mag. Erna Scheriau<br />

Otto Schrodt<br />

Dr. Ulrike Zabini<br />

vom Betriebsrat entsandt<br />

Staatskommissäre<br />

Mag. Alfred Lejsek<br />

Staatskommissär<br />

Bundesministerium für Finanzen<br />

Matthias Winkler<br />

Staatskommissär-Stellvertreter<br />

Bundesministerium für Finanzen<br />

Die Staatskommissäre gemäß § 76 des<br />

Bankwesengesetzes sind gleichzeitig Beauftragte<br />

des Bundesministers für Finanzen gemäß § 6<br />

des Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetzes 1981.<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> I. Allgemeine Informationen<br />

Regierungskommissäre<br />

Dr. Johannes Ranftl<br />

Regierungskommissär<br />

Ministerialrat im Bundesministerium für Finanzen<br />

Edith Wanger<br />

Regierungskommissär-Stellvertreter<br />

Amtsdirektorin im Bundesministerium für Finanzen<br />

Regierungskommissäre gemäß § 27 der Satzung<br />

(Deckungsfonds).<br />

Abschluss- und Bankprüfer<br />

(für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong>)<br />

KPMG Alpen-Treuhand GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungs- und<br />

Steuerberatungsgesellschaft, Wien<br />

Die Abschlussprüfer gemäß Aktiengesetz<br />

fungieren gleichzeitig als Bankprüfer<br />

gemäß Bankwesengesetz.<br />

Rechtliche Beratung und Vertretung<br />

Ortner Pöch Foramitti<br />

Rechtsanwälte GmbH, Wien<br />

Dr. Peter Pöch, Syndikus<br />

(Stand: 1. März 2005)<br />

7


4 Organisationsstruktur der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Vorstand<br />

8<br />

Mag. Dr. Johannes Attems<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Direktor<br />

Bank- und Wirtschaftsinformation<br />

Informatik<br />

Internationale Finanzierungen<br />

Personalabteilung<br />

Rentenmarkt und<br />

Meldestelle nach dem Kapitalmarktgesetz<br />

Wertpapierservice<br />

Gesamtvorstand<br />

Dr. Rudolf Scholten<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Direktor<br />

Interne Revision / Konzernrevision<br />

Vorstandsreferat / Öffentlichkeitsarbeit<br />

Rechtsfragen<br />

Exportgarantien — Forderungsmanagement<br />

Exportgarantien — Internationales und Services<br />

Exportgarantien — Projektgeschäft<br />

Kreditabteilung<br />

Organisation, Bauen, Umwelt und Sicherheit<br />

Projekt- und Umweltanalysen<br />

Rechnungs- und Berichtswesen<br />

Wechselbürgschaften


Leitende Mitarbeiter<br />

Bank- und Wirtschaftsinformation<br />

Mag. Angèle Eickhoff, Direktor<br />

Dr. Edith Hann, Prokurist<br />

Exportgarantien — Forderungsmanagement<br />

Dr. Christine Dangl, Direktor<br />

Dr. Peter Gaspari<br />

Norbert Wokusch, Prokurist<br />

Exportgarantien — Internationales und Services<br />

Mag. Sylvia Doritsch-Isepp, Direktor<br />

Mag. Gerhard Kinzelberger, Prokurist<br />

Rudolf Trhlik, Oberprokurist<br />

Heidemarie Ptacnik, Prokurist<br />

Exportgarantien — Projektgeschäft<br />

Mag. Ferdinand Schipfer, Direktor<br />

Mag. Andrea Hagmann, Prokurist<br />

Dipl.-Ing. Erwin Marchhart, Prokurist<br />

Mag. Karin Roitner, Prokurist<br />

Mag. Johannes Pflügl, Prokurist<br />

Informatik<br />

Mag. Lech Ledóchowski, Direktor<br />

Dipl.-Ing. Dr. Franz Macsek, Prokurist<br />

Mag. Manfred Heppe, Prokurist<br />

Dipl.-Ing. Michael Nedved, Prokurist<br />

Internationale Finanzierungen<br />

Mag. Waltraut Burghardt, Direktor<br />

Dr. Anton Ebner, stv. Direktor<br />

Mag. Monika Seitelberger, Prokurist<br />

Johannes Skarohlid, Prokurist<br />

Interne Revision / Konzernrevision<br />

Mag. Karl Sterrer, Direktor<br />

Mag. Gottfried Stocker, Prokurist<br />

Kreditabteilung<br />

Mag. DDr. Dieter Nell, Direktor<br />

Ing. Harald Klee, stv. Direktor<br />

Ilse Czermak, Prokurist<br />

Johann Hochreiter, Prokurist<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> I. Allgemeine Informationen<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Peter Gumpinger, Prokurist<br />

Organisation, Bauen, Umwelt und Sicherheit<br />

Dipl.-Ing. Dr. Eveline Balogh, Direktor<br />

Dipl.-Ing. Franz Uanschou, Prokurist<br />

Personalabteilung<br />

Mag. Karl Heinz Überlackner, Direktor<br />

Projekt- und Umweltanalysen<br />

Dipl.-Ing. Dr. Werner Schmied, Direktor<br />

Dr. Karl Netrval, stv. Direktor<br />

(Vorstandsreferat)<br />

Mag. Michael Wancata, stv. Direktor<br />

Rechnungs- und Berichtswesen<br />

Johann Goldschmidt, Direktor<br />

Mag. Robert Anderl, Oberprokurist<br />

Renate Kamenicky, Prokurist<br />

Gerda Klaus, Prokurist<br />

Michael Meier, Prokurist<br />

Mag. Angelika Sommer-Hemetsberger, Prokurist<br />

Rentenmarkt und<br />

Meldestelle nach dem Kapitalmarktgesetz<br />

Mag. Erich Weiss, Direktor<br />

Mag. Maria Kucera, Prokurist<br />

Wechselbürgschaften<br />

Mag. Ernst Mertl, Direktor<br />

Mag. Wolfgang Pitsch, stv. Direktor<br />

Dkfm. Franz Lipper, Prokurist<br />

Dr. Ulrike Zabini, Prokurist<br />

Wertpapierservice<br />

Dr. Georg Zinner, Direktor<br />

Mag. Christian Körbler, stv. Direktor<br />

Wolfgang Aubrunner, Prokurist<br />

Mag. Peter Felsinger, Prokurist<br />

Mag. Norbert Leitgeb, Prokurist<br />

Gerhard Mayer, Prokurist<br />

E-mail Adresse: vorname.nachname@oekb.at<br />

9


59. Ordentliche Hauptversammlung<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

10<br />

der Aktionäre der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft<br />

am Freitag, 20. Mai 2005, 11 Uhr 30,<br />

in den Räumen der <strong>Kontrollbank</strong> in Wien I.<br />

Tagesordnung:<br />

1 Vorlage des Lageberichtes des Vorstandes und des festgestellten Jahresabschlusses für <strong>2004</strong>,<br />

des Vorschlages für die Gewinnverteilung sowie des Berichtes des Aufsichtsrates.<br />

2 Beschlussfassung über die Verteilung des Bilanzgewinnes.<br />

3 Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates.<br />

4 Wahl des Abschluss- und Bankprüfers für das Jahr 2006.<br />

5 Wahlen in den Aufsichtsrat.<br />

Der Aufsichtsrat und sein Arbeitsausschuss haben im Jahr <strong>2004</strong> auf Grund der in regelmäßig abgehaltenen<br />

Sitzungen sowie schriftlich vom Vorstand erstatteten Berichte und durch wiederholte persönliche Fühlungnahme<br />

die Geschäftsführung überwacht und deren Maßnahmen gutgeheißen.<br />

Die Prüfung des vorliegenden Jahresabschlusses <strong>2004</strong> und des Lageberichtes sowie des Konzern-<br />

Jahresabschlusses und -Lageberichtes wurde durch die KPMG Alpen-Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsund<br />

Steuerberatungsgesellschaft, Wien, vorgenommen und die Rechnungslegung ohne Einwendungen als<br />

den gesetzlichen Vorschriften entsprechend bestätigt.<br />

Der Aufsichtsrat und sein Ausschuss zur Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses<br />

haben den Lagebericht und den Jahresabschluss einschließlich des Gewinnverteilungsvorschlages geprüft.<br />

Nach dem abschließenden Ergebnis dieser Prüfung ist kein Anlass zu Beanstandungen gegeben.<br />

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 18. März 2005 den Jahresabschluss <strong>2004</strong> gebilligt, der hiemit<br />

festgestellt ist, und erklärte sich mit den vom Vorstand erstatteten Vorschlägen über die Verwendung des<br />

Bilanzgewinnes einverstanden. Der Aufsichtsrat hat den Konzernabschluss und -lagebericht zur Kenntnis<br />

genommen.<br />

Für die im Berichtsjahr geleistete ausgezeichnete Arbeit spricht der Aufsichtsrat dem Vorstand sowie allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>Kontrollbank</strong> Dank und Anerkennung aus.<br />

Wien, im Mai 2005<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Dkfm. Gerhard Randa e.h.<br />

Vorsitzender


1 Vorbemerkung<br />

Schwerpunkte<br />

der<br />

Geschäftstätigkeit<br />

II. Lagebericht <strong>2004</strong><br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

1.1 Berichtsjahr <strong>2004</strong><br />

MitarbeiterInnen der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Die Schwerpunkte der Tätigkeit der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong> lagen im Berichtsjahr <strong>2004</strong> wie<br />

bereits in den Vorjahren in der Betreuung der Haftungen der Republik Österreich als deren Bevollmächtigte<br />

nach dem Ausfuhrförderungsgesetz und in den Bereichen Exportfinanzierung, Kapitalmarkt sowie Informationsmanagement.<br />

Im Rahmen des von der <strong>Kontrollbank</strong> betreuten Exportservice wurde auch im Berichtsjahr die kundenorientierte<br />

Ausweitung des Instrumentariums sowie eine flexible und vorsichtig offensive, gleichzeitig aber<br />

budgetschonende, Deckungspolitik fortgeführt. Die <strong>Kontrollbank</strong> hat ihre traditionellen Aufgaben im Rahmen<br />

des Kapitalmarktes — als Geschäftsstelle für Anleiheemissionen und Hauptzahlstelle für Wertpapiere, als<br />

Meldestelle gemäß Kapitalmarktgesetz, als zentrale Abwicklungsstelle für in das Arrangement einbezogene<br />

Geschäfte an der Wiener Wertpapierbörse und als Wertpapiersammelbank — wahrgenommen und durch<br />

neue Serviceleistungen ergänzt. Im Übrigen war sie mit der Durchführung von Geldmarkttransaktionen, mit<br />

der Abwicklung von Treuhandgeschäften und Konsortialfinanzierungen, mit den Funktionen Finanzclearing<br />

und Risikomanagement als Competence Center im Energiebereich befasst sowie als zentraler Information-<br />

Broker für Finanz und Wirtschaft tätig. Die Entwicklung der einzelnen Geschäftssparten wird in den<br />

folgenden Kapiteln dargestellt.<br />

1.2 MitarbeiterInnen der <strong>Kontrollbank</strong> – Corporate Social Responsibility<br />

Die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der spezialisierten Geschäftsfelder der <strong>Kontrollbank</strong> in<br />

Verbindung mit den betreuten Kundensegmenten stellen besondere Ansprüche an die fachliche sowie<br />

persönliche Qualität aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

2003<br />

<strong>2004</strong><br />

Anzahl insgesamt zum 31.12. 374 374<br />

hievon Teilzeitbeschäftigte<br />

umgerechnet auf<br />

64 67<br />

Vollzeitbeschäftigte insgesamt<br />

Durchschnittliche Zahl<br />

354 354<br />

der Arbeitnehmer lt. HGB<br />

Lebensalter in Jahren<br />

352 349<br />

bis 30 49 51<br />

über 30 bis 40 145 138<br />

über 40 bis 50 108 117<br />

über 50 bis 60 65 60<br />

über 60<br />

Dienstalter in Jahren<br />

7 8<br />

bis 5 96 102<br />

über 5 bis 10 38 34<br />

über 10 bis 20 134 130<br />

über 20 bis 30 78 83<br />

über 30 bis 40 21 18<br />

über 40 7 7<br />

Deshalb setzt die Bank zur Erhaltung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

neben der Ertrags- und Kostenorientierung auf die ständige<br />

Optimierung der Professionalität und Serviceorientierung. Mit dem Einsatz<br />

moderner und auf die Bank spezifisch adaptierter Personalentwicklungskonzepte<br />

werden für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jene<br />

Rahmenbedingungen geschaffen, die zur Erbringung der entsprechenden<br />

Performance erforderlich sind.<br />

Corporate Social Responsibility (CSR) ist seit jeher nicht nur ein Schlagwort<br />

in der Bank, sondern wird täglich gelebt. Nicht nur der im Vorjahr veröffentlichte<br />

Nachhaltigkeitsbericht belegt diese Haltung; Nachhaltigkeitsziele sind<br />

zum integrierten Bestandteil des jährlichen Mitarbeitergesprächs geworden.<br />

Auf Grund der Ergebnisse einer repräsentativen Mitarbeiterbefragung wurde<br />

im Jahr <strong>2004</strong> besonderes Augenmerk auf verstärkte Kommunikation und<br />

Information auf und zwischen allen Ebenen gelegt. So wurde beispielsweise<br />

von den Schulungsverantwortlichen der Abteilungen eine hausinterne<br />

„Messe“ veranstaltet, auf der sich die MitarbeiterInnen über die verschiedenen<br />

Geschäftsfelder und Produkte der Bank ausführlich informieren<br />

konnten. Vorstand und Führungskräfte diskutierten ergänzend zur alljährlichen<br />

Planungsklausur im Rahmen eines zweitägigen Führungsforums<br />

zukünftige Maßnahmen und Schritte zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Bank.<br />

11


12<br />

Eine besondere Herausforderung im Jahr <strong>2004</strong> war die Gründung der <strong>OeKB</strong> Versicherung <strong>AG</strong>, einer<br />

100 %igen Tochtergesellschaft, die — nachdem Bundesgarantien für kurzfristige Konsumgüterexporte in die<br />

neuen EU-Länder nicht mehr vergeben werden dürfen — als privater Kreditversicherer am Markt auftritt.<br />

Da neben einer attraktiven Prämiengestaltung die Servicequalität ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist,<br />

wird ein Großteil der MitarbeiterInnen der <strong>OeKB</strong> Versicherung <strong>AG</strong> aus der bewährten Stammmannschaft der<br />

<strong>Kontrollbank</strong> rekrutiert, deren Serviceorientierung immer wieder Dritte bestätigen. Neben den beiden<br />

Vorstandsmitgliedern sind per 1.1.2005 neunzehn weitere <strong>Kontrollbank</strong> MitarbeiterInnen an die<br />

Versicherungstochter überlassen. Klassische interne Serviceleistungen wie Personal-, Rechnungswesen<br />

oder IT kauft die Versicherung von der <strong>Kontrollbank</strong> zu.<br />

Gemeinsam mit der Wiener Börse <strong>AG</strong> wurde die CCP.A — CCP Austria Abwicklungsstelle für Börsengeschäfte<br />

GmbH — gegründet, die als zentrale Gegenpartei für das Clearing und Risikomanagement aller<br />

Geschäfte an der Wiener Börse (Kassa- und Terminmarkt) verantwortlich ist. Auch in diesem Fall werden<br />

zwei MitarbeiterInnen der <strong>Kontrollbank</strong> überlassen und Managementkapazitäten zur Verfügung gestellt, um<br />

die bewährte Qualität sicherzustellen.<br />

Trotz dieser Sonderfaktoren konnte der Personalstand mit im Jahresdurchschnitt 349 Personenkapazitäten<br />

unter dem Vorjahreswert gehalten werden. Gemeinsam ist es gelungen, diese neuen Herausforderungen<br />

effizient zu bewältigen.<br />

Der Vorstand spricht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank und Anerkennung für ihr Engagement und<br />

ihren Beitrag zum Geschäftserfolg aus. Dieser Dank gilt auch dem Betriebsrat, der in bewährter Tradition die<br />

Interessen der Belegschaft und der Bank vertreten hat.<br />

1.3 Nachhaltiges Wirtschaften<br />

Nachhaltigkeit bedeutet für uns gezielte Vorbereitung auf zukünftige Herausforderungen an die <strong>Kontrollbank</strong><br />

im ökonomischen, ökologischen und sozialen Umfeld. Unsere Arbeit in diesem Zusammenhang wurde im<br />

Berichtsjahr mit dem ersten Platz des AERA 2003 — dem Austrian Environmental Reporting Award —<br />

ausgezeichnet.<br />

„Der Bericht zeigt die notwendige Behandlung von Interessenskonflikten, die beim Versuch der<br />

gleichzeitigen Berücksichtigung von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten, auftreten.<br />

Bemerkenswert ist, dass die Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung in allen Abteilungen der Bank<br />

und dem gesamten Geschäftsprozess integriert sind“, hieß es im Juryprotokoll des AERA.<br />

Der Dialog war uns auch im letzten Jahr wieder ein besonderes Anliegen. In der Kommunikation mit Kunden,<br />

öffentlichen Stellen und NGOs (Non-Governmental Organization) wurden die indirekten Auswirkungen<br />

unserer Geschäftstätigkeit und die daraus entstehenden Zielkonflikte diskutiert. In einer Veranstaltung unter<br />

Teilnahme der EBRD (Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) bot die Sichtweise eines Direct<br />

Lenders wichtige Anregungen. Die Web-Plattform zur — freiwilligen — Veröffentlichung von Projektinformationen<br />

wurde aktiviert. Diesen Dialog werden wir auch im Jahr 2005 weiterführen.


E XPORTSERVICE<br />

Berner Union<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

Einer Überarbeitung der Einkaufsleitfäden folgte die Unterstützung des österreichischen BeschafferInnentages<br />

für ökologische Beschaffung, da die Haltung der Einkäufer als wichtige Marktteilnehmer zur<br />

Ökologisierung des Gesamtangebots beiträgt. Die Teilnahme an verschiedenen Benchmarking-Programmen<br />

führte zur ökologischen und ökonomischen Verbesserung der internen Dienstleistungen.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem universitären Bereich verstärkte sich im Laufe des Jahres <strong>2004</strong>. Ein Workshop<br />

mit slowakischen Studenten — aber auch die Teilnahme an Umfragen für Diplomarbeiten — konnte das<br />

Thema der Nachhaltigen Verantwortung auch bei Studenten positionieren.<br />

2 Betreuung der Haftungen der Republik Österreich<br />

als deren Bevollmächtigte nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981 1<br />

Exporthaftungen<br />

seit 1950<br />

2.1 Grundlagen<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> ist seit 1950 als Bevollmächtigte der Republik Österreich (Bundesministerium für<br />

Finanzen) mit der banktechnischen Behandlung (bankkaufmännische Beurteilung durch Bonitätsprüfung und<br />

Bearbeitung) der Anträge auf Übernahme von Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz, mit der<br />

Ausfertigung und administrativ-technischen Abwicklung der Haftungsverträge sowie mit der Wahrnehmung<br />

der Rechte der Republik Österreich aus den Haftungsverträgen betraut. Die <strong>Kontrollbank</strong> handelt in diesem<br />

Geschäftsbereich auf Rechnung der Republik Österreich.<br />

Die Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981 werden in Form von Garantien für die ordnungsgemäße<br />

Erfüllung von Rechtsgeschäften durch ausländische Vertragspartner oder als Bürgschaftszusagen für Wechsel<br />

übernommen, die zur Finanzierung von Ausfuhrgeschäften dienen.<br />

Das geltende Haftungsverfahren beruht auf den Bestimmungen des Ausfuhrförderungsgesetzes 1981 (AFG)<br />

sowie auf der zu dessen Durchführung erlassenen Verordnung des Bundesministers für Finanzen. Die<br />

vertraglichen Beziehungen zwischen der Republik Österreich und den Garantienehmern sind in „Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen“ betreffend Garantien der Republik Österreich nach dem Ausfuhrförderungsgesetz<br />

sowie in den jeweiligen Garantieerklärungen geregelt.<br />

Die Richtlinien und Regelungen auf Grund von internationalen Vereinbarungen im Rahmen der OECD, der EU<br />

und der Berner Union sind bei der Übernahme von Haftungen zu beachten.<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> ist seit 1954 Mitglied der Berner Union (International Union of Credit and Investment<br />

Insurers), London; es ist dies die internationale Vereinigung von derzeit 54 Exportgarantie- und Investitionsgarantie-Institutionen<br />

— 50 Mitglieder, darunter die „Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA)“ und<br />

4 Beobachter — aus 43 Ländern. Ziele sind eine Koordinierung der internationalen Handelskonditionen und<br />

ein umfassender Informationsaustausch zwischen den Mitgliedern.<br />

1 Weitere statistische Übersichten sowie die gesetzlichen Bestimmungen zu den der Export- und Kreditwirtschaft zur Verfügung<br />

stehenden Haftungsarten gemäß Ausfuhrförderungsgesetz sowie zum Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> sind im<br />

beigefügten Exportservice - Jahresbericht enthalten.<br />

Informationen über den Exportservice-Bereich sind auch via Internet unter der Adresse www.oekb.at abrufbar.<br />

13


Entwicklungen<br />

und Neuerungen<br />

<strong>2004</strong><br />

Internationale<br />

Zusammenarbeit<br />

Umweltaspekte<br />

Ausblick auf 2005<br />

14<br />

Nicht marktfähige Risken können bei der <strong>Kontrollbank</strong> als der Bevollmächtigten der Republik Österreich<br />

nach dem AFG unter Deckung genommen werden. Die Definition der marktfähigen Risken wurde im Jahr<br />

2001 durch eine EU-Mitteilung ausgeweitet.<br />

Das Jahr <strong>2004</strong> ist durch eine Ausweitung der internationalen Zusammenarbeit, die Umsetzung<br />

internationaler Entwicklungen auf dem Gebiet der Exportförderung, durch verstärkte Kundenkontakte und<br />

Ausbau des Kundenservice sowie die Fortführung der Informations- und Schulungstätigkeit gekennzeichnet.<br />

Die Neuerungen in der Deckungspolitik und ihres Instrumentariums sowie die verstärkte Flexibilität und<br />

Kundenorientierung der <strong>Kontrollbank</strong> haben sich für die Export- und Kreditwirtschaft auch im Berichtsjahr<br />

positiv ausgewirkt.<br />

Die seit Februar 2001 bestehende Möglichkeit, Garantien online über die<br />

Internet-Adresse www.exportservice.at zu beantragen, Meldungen zu übermitteln<br />

und Stände abzufragen stellt einen weiteren Schritt zur Realisierung des<br />

vorrangigen Anliegens der <strong>Kontrollbank</strong>, adäquate und zeitgemäße Instrumente<br />

zur Verfügung zu stellen und den Kundenservice zu optimieren, dar. Die<br />

Möglichkeit, den Kunden ihre Garantieakten vollständig elektronisch zugänglich<br />

zu machen, ist in Ausarbeitung.<br />

Die steigende Zahl von Multisourcing-Projekten und Geschäftsanfragen mit hohen Realisierungschancen<br />

bestätigt den von der <strong>Kontrollbank</strong> eingeschlagenen Weg, grenzüberschreitende Kooperationen auf<br />

Firmenebene durch Bereitstellung entsprechender Rahmenbedingungen — Kooperationsabkommen mit<br />

anderen Exportkreditversicherern, insbesondere in Form von Rückversicherungsabkommen — zu erleichtern<br />

und zu unterstützen. Es wird dadurch nicht nur die Zusammenarbeit vereinfacht, sondern auch<br />

das Zustandekommen von Großprojekten unter österreichischer Generalunternehmerschaft gefördert.<br />

Weitere Abkommen sind in Verhandlung.<br />

Im Dezember des Berichtsjahres fand in Wien ein Workshop der Berner Union zum Thema „Corporate Risks“<br />

statt; die <strong>Kontrollbank</strong> hat dieses Meeting organisatorisch betreut.<br />

Basierend auf den Beschlüssen der OECD werden seit Mitte 2000 in verstärktem Maße Umweltaspekte<br />

bei der Unterstützung von Projekten in die Prüfung einbezogen. Im Rahmen eines bei der <strong>Kontrollbank</strong><br />

eingerichteten Umweltprüfverfahrens wird die Umweltverträglichkeit von Projekten mit dem Ziel analysiert,<br />

umweltpolitische Schwachpunkte möglichst frühzeitig zu identifizieren, aktiv auf deren Behebung Einfluss zu<br />

nehmen und dadurch an der Förderung des Umweltbewusstseins in den Zielländern mitzuwirken. Seit Mitte<br />

des Jahres 2003 werden größere Exportprojekte auf der <strong>Kontrollbank</strong>-Website publiziert. Mit 1. April <strong>2004</strong><br />

trat ein überarbeitetes Umweltprüfverfahren in Kraft, welches sich durch verbesserte Vorhersehbarkeit,<br />

erhöhte Transparenz hinsichtlich der Prüfung selbst und der Bekanntgabe von geprüften und garantiegedeckten<br />

Transaktionen auszeichnet.<br />

Für 2005 wird eine weitere Intensivierung der Kooperationskontakte und -projekte erwartet, insbesondere<br />

mit jenen Partnern und Ländern, die sich aus Kostengründen, aus Gründen der Marktkenntnis und auch<br />

zufolge der bereits bestehenden Kontakte als die natürlichen Kooperationspartner der österreichischen<br />

Wirtschaft darstellen.


Beträge in Millionen Euro<br />

Haftungsrahmen zum 31.12.<br />

Haftungsobligo<br />

(Ausnützungsstand) zum 31.12.<br />

Anzahl der Garantienehmer<br />

(mit Haftungsobligo)<br />

Anzahl der bestehenden Haftungen<br />

Anzahl der betreuten neuen Verträge<br />

Neu übernommene Haftungen<br />

(Zusagen)<br />

Neu erteilte Promessen<br />

Exportumsatz mit Garantiedeckung<br />

(Schätzung)<br />

Deckungsquote des Exportes in %<br />

Gesamtexporte<br />

Vereinnahmte Entgelte und Zinsen<br />

Schadenszahlungen insgesamt<br />

Rückflüsse zu Schadenszahlungen<br />

Schadenszahlungen netto<br />

Abschreibungen wegen<br />

Uneinbringlichkeit insgesamt<br />

Stand der aushaftenden Forderungen<br />

des Garantiegebers zum 31.12.<br />

Zinsenreduktionen netto<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

Mit dem Beitritt der zehn Länder — Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakische Republik,<br />

Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern — zur Europäischen Union sind kurzfristige<br />

Geschäfte in diesen Märkten zu „marktfähigen Risken“ geworden. Nachdem der Großteil kurzfristiger<br />

österreichischer Exporte in diese Länder geht, hat sich die Republik entschlossen, das gesamte kurzfristige<br />

Geschäft dem privaten Markt zu überlassen. In diesem Marktsegment wird die neue 100 %-Tochter „<strong>OeKB</strong><br />

Versicherung <strong>AG</strong>“ ab 1.1.2005 Absicherungsmöglichkeiten anbieten. Die <strong>Kontrollbank</strong> selbst wird sich als<br />

Bevollmächtigte der Republik künftig auf das mittel- und langfristige Garantiegeschäft konzentrieren.<br />

2.2 Berichtsjahr <strong>2004</strong><br />

Die folgende Zusammenfassung gibt einen Überblick über die gemäß Ausfuhrförderungsgesetz übernommenen<br />

Haftungen.<br />

Die Anzahl der im Ausfuhrförderungsverfahren betreuten Garantie- und Wechselbürgschaftsnehmer (mit<br />

Haftungsobligo) betrug Ende des Berichtsjahres etwa 1.900. Darüber hinaus bestehen zu einer Vielzahl<br />

von Exportunternehmen Kontakte. Die beratende Tätigkeit der Kundenbetreuer — insbesondere auch<br />

persönlich vor Ort — anlässlich verschiedenartiger Anfragen, zu geplanten oder konkreten Exportgeschäften,<br />

hat an Bedeutung stark zugenommen. Sie wird durch das vielfältige Informationsmaterial über<br />

das bestehende Verfahren und die sich ergebenden Neuerungen unterstützt und ergänzt.<br />

Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />

2002 2003 <strong>2004</strong><br />

35.000<br />

30.030<br />

1.900<br />

5.386<br />

1.897<br />

3.564<br />

1.747<br />

5.675<br />

7<br />

77.400 1<br />

262<br />

265<br />

67<br />

— 198<br />

256<br />

1.717<br />

99<br />

35.000<br />

30.401<br />

Quellen: 1 Statistik Österreich 2 WIFO-Prognose (Dezember) <strong>2004</strong><br />

1.900<br />

5.027<br />

1.539<br />

4.235<br />

1.388<br />

5.892<br />

7<br />

78.903 1<br />

183<br />

138<br />

50<br />

— 88<br />

93<br />

1.712<br />

72<br />

35.000<br />

31.749<br />

1.900<br />

4.896<br />

1.469<br />

5.191<br />

1.387<br />

6.326<br />

7<br />

87.600 2<br />

204<br />

202<br />

86<br />

— 116<br />

358<br />

1.470<br />

62<br />

Mio. €<br />

36.000<br />

34.000<br />

32.000<br />

30.000<br />

28.000<br />

26.000<br />

24.000<br />

22.000<br />

20.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

Haftungsrahmen AFG<br />

Haftungsobligo<br />

(Ausnützungsstand)<br />

2002<br />

Neu übernommene<br />

Haftungen (Zusagen)<br />

Neu erteilte<br />

Promessen<br />

2003 <strong>2004</strong><br />

15


Haftungsrahmen<br />

€ 35 Mrd<br />

Ausnützung<br />

€ 31,7 Mrd<br />

Haftungszusagen<br />

€ 5,2 Mrd<br />

Deckungsquote<br />

7 %<br />

16<br />

Stand der<br />

aushaftenden<br />

Forderungen<br />

Schadenszahlungen<br />

AFG*<br />

hievon<br />

Abschreibungen<br />

Vereinnahmte<br />

Entgelte/Zinsen<br />

+ Rückflüsse<br />

hievon Rückflüsse zu<br />

Schadenszahlungen<br />

* Ohne Zinsenreduktionen<br />

und HIPC-Initiative<br />

Der Haftungsrahmen nach dem Ausfuhrförderungsgesetz in Höhe von € 35,0 Milliarden war zum<br />

31. Dezember <strong>2004</strong> mit € 31,7 Milliarden oder 90,7 % ausgenützt, verglichen mit € 30,4 Milliarden oder<br />

86,9 % zum Jahresende 2003. Die Ausnützung (Haftungsobligo) ist somit um € 1,3 Milliarden oder 4,4 %<br />

angestiegen. Die Laufzeit des längsten der in Kraft befindlichen Garantieverträge reicht bis in das Jahr 2043.<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> wurden 1.469 Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz (Garantien und Bürgschaftszusagen<br />

für Wechsel) mit einem Gesamtvolumen von € 5,2 Milliarden durch die Republik Österreich übernommen<br />

und von der <strong>Kontrollbank</strong> als deren Bevollmächtigte banktechnisch behandelt (zum Vergleich 2003:<br />

1.539/€ 4,2 Milliarden). Berücksichtigt man den durch die revolvierend erteilten Rahmengarantien G 5 und<br />

Pauschalgarantien G 6 auf Grund des zumeist unterjährigen Zahlungszieles tatsächlich erfassten Export des<br />

gesamten Berichtsjahres, errechnen sich wesentlich höhere Haftungszusagen als die nominell ausgewiesenen.<br />

In den vorgenannten Beträgen sind im Stand 31. Dezember <strong>2004</strong> Umschuldungsgarantien für 39 Länder mit<br />

einem Betrag von € 6,5 Milliarden und in den Zusagen <strong>2004</strong> mit € 7 Millionen enthalten (zum Vergleich<br />

2003: € 7,0/0,3 Milliarden).<br />

Der gesamte Export Österreichs erreichte im Jahr <strong>2004</strong> etwa € 87,6 Milliarden. Unter Berücksichtigung der<br />

<strong>2004</strong> neu übernommenen Haftungen (ohne Wechselbürgschaften und Umschuldungsgarantien) sowie der<br />

in Vorjahren erteilten und im Berichtsjahr bestehenden revolvierenden Haftungen wurden vom<br />

Haftungssystem gemäß Ausfuhrförderungsgesetz im Berichtsjahr etwa € 6,3 Milliarden oder 7 %<br />

(Deckungsquote) des Exportes erfasst (zum Vergleich 2003: € 78,9/5,9 Milliarden / 7 %).<br />

Klammert man sowohl für die Exportumsätze als auch für den garantierten Export die EU- und EFTA-Länder<br />

aus, errechnet sich eine wesentlich höhere Deckungsquote. Wie in den vergangenen Jahren wurde der<br />

Ausfuhr von Gütern mit hoher inländischer Wertschöpfungsquote besonderes Augenmerk gewidmet.<br />

Mio. €<br />

1.900<br />

1.800<br />

1.700<br />

1.600<br />

1.500<br />

1.400<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

2002<br />

2003 <strong>2004</strong><br />

Mio. €<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

1950-2002 1950-2003 1950-<strong>2004</strong>


Schadenszahlungen<br />

und<br />

Entgelteinnahmen<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

Im Berichtsjahr wurden Entgelte und Zinsen in Höhe von € 204 Millionen vereinnahmt. Schadenszahlungen<br />

zu Haftungsfällen (inkl. jener aus Umschuldungsgarantien) wurden von der Republik Österreich in Höhe<br />

von € 202 Millionen geleistet; die Rückflüsse erreichten einen Betrag von € 86 Millionen. Die<br />

Abschreibungen durch die Republik Österreich wegen Uneinbringlichkeit und zufolge von Schuldenstreichungen<br />

betrugen im Jahr <strong>2004</strong> € 358 Millionen. Die entsprechenden kumulativen Werte seit Beginn<br />

der Übernahme von Haftungen gemäß AFG im Jahr 1950 erreichten (in Milliarden Euro): 4,5 (Entgelte und<br />

Zinsen) / 5,7 (Schadenszahlungen) / 2,3 (Rückflüsse) / 1,9 (Abschreibungen). Zum 31. Dezember <strong>2004</strong><br />

betrug der von der <strong>Kontrollbank</strong> verwaltete Stand der aushaftenden Forderungen der Republik Österreich<br />

€ 1,5 Milliarden, aus deren Betreibung weitere Rückflüsse zu erwarten sind. Die anerkannten, aber noch<br />

nicht ausbezahlten Haftungsfälle beliefen sich zum selben Stichtag auf € 179 Millionen.<br />

Die von der Republik Österreich geleisteten Schadenszahlungen aus Haftungen nach dem<br />

Ausfuhrförderungsgesetz sind hinsichtlich ihrer Höhe im Zusammenhang mit dem Gesamtvolumen der<br />

übernommenen Haftungen (Haftungszusagen) zu sehen. Die Haftungszusagen seit Einrichtung des<br />

Verfahrens im Jahr 1950 erreichten bis Ende <strong>2004</strong> € 138,7 Milliarden. In diesem kumulativen Betrag sind<br />

revolvierend erteilte Haftungen nur nominell erfasst. Die kumulativen Abschreibungen durch den Garantiegeber<br />

wegen Uneinbringlichkeit während dieser 55 Jahre sowie die (seit 1989) für Schuldenerleichterungen<br />

durch Zinsenreduktion auf Grund internationaler Vereinbarungen erforderlichen Aufwendungen in Höhe von<br />

zusammen € 3,4 Milliarden entsprechen 2,4 % der kumulativen Haftungszusagen.<br />

Eine kundenorientierte Ausweitung des Instrumentariums ist mit einer flexiblen und vorsichtig offensiven,<br />

gleichzeitig aber budgetschonenden Deckungspolitik in Einklang zu bringen. Bei der Festlegung der<br />

Prämienhöhen des Haftungsentgeltes werden keine Gewinnziele, sondern eine Kostendeckung des<br />

Verfahrens auf längere Sicht angestrebt. Die im Exportservice – Jahresbericht erläuterten Aufwendungen für<br />

Zinsenreduktionen zu konzessionellen Umschuldungen auf Grund internationaler Vereinbarungen<br />

beeinflussen jedoch die gesamte Deckungsrechnung nachhaltig. Der aus Budgetmitteln — verteilt auf die<br />

Jahre seit 1950 — zu finanzierende kumulative rechnerische Abgang aus Haftungen gemäß AFG (inklusive<br />

der Zinsenreduktionen) erreichte bis Ende <strong>2004</strong> € 0,4 Milliarden oder 0,3 % der kumulativen<br />

Haftungszusagen. Diesem Betrag stehen jedoch — wie bereits erwähnt — Forderungen des Garantiegebers<br />

aus geleisteten Schadenszahlungen gegenüber, aus deren Betreibung weitere Rückflüsse zu erwarten sind.<br />

Mit www.exportservice.at steht die Extranet-Anwendung der <strong>OeKB</strong><br />

Exportgarantien im Netz. Hier können die Exportgarantie-Kunden<br />

Garantieanträge stellen, Änderungen bekannt geben, laufende<br />

Meldungen abgeben und Informationen zu Garantieverträgen abfragen.<br />

Rasch und bequem von jedem Internet-PC aus.<br />

17


18<br />

Region / Ländergruppe<br />

Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />

EU 25 2<br />

EFTA<br />

Nordamerika<br />

Lateinamerika<br />

Asien<br />

Australien, Ozeanien<br />

Afrika<br />

Pauschalgarantien (PG)<br />

G Garantien<br />

Bürgschaftszusagen (WB)<br />

Summe<br />

hievon (ohne PG und WB):<br />

OECD<br />

Außereuropäische<br />

Entwicklungsländer<br />

OPEC<br />

Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />

Osteuropäische Länder<br />

Nordamerika<br />

Lateinamerika<br />

Asien<br />

Australien, Ozeanien<br />

Afrika<br />

Pauschalgarantien (PG)<br />

G Garantien<br />

Bürgschaftszusagen (WB)<br />

Summe<br />

hievon (ohne PG und WB):<br />

OECD 3<br />

EU 15<br />

EFTA<br />

Osteuropäische Länder<br />

Außereuropäische<br />

Entwicklungsländer<br />

OPEC<br />

2.3 Statistische Zusammenfassung nach Regionen<br />

Die in nachstehender Tabelle angeführten Werte geben eine Übersicht über die Größenordnung der übernommenen<br />

Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981 sowie des Exportfinanzierungsverfahrens der<br />

<strong>Kontrollbank</strong>, gegliedert nach Regionen und Ländergruppen. Eine weitergehende Aufgliederung nach Haftungsarten<br />

und Ländern ist in dem diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> beigefügten Exportservice – Jahresbericht enthalten.<br />

Exporte<br />

Exporte <strong>2004</strong><br />

Mio. EUR %<br />

87.600 4 100,0<br />

Exporte 2003 5<br />

Mio. EUR %<br />

67.106 85,0<br />

14.505 18,4<br />

4.681 5,9<br />

620 0,8<br />

4.921 6,2<br />

511 0,6<br />

867 1,1<br />

78.903 100,0<br />

66.873 84,8<br />

47.173 59,8<br />

4.639 5,9<br />

8.107 10,3<br />

5.402 6,8<br />

1.160 1,5<br />

Haftungszusagen<br />

<strong>2004</strong><br />

Mio. EUR %<br />

1.101 21,2<br />

329 6,3<br />

1 0,0<br />

18 0,4<br />

37 0,7<br />

797 15,4<br />

— —<br />

33 0,6<br />

942 18,1<br />

2.928 56,4<br />

2.263 43,6<br />

5.191 100,0<br />

310 6,0<br />

857 16,5<br />

217 4,2<br />

Haftungszusagen<br />

2003<br />

Mio. EUR %<br />

948 22,4<br />

581 13,7<br />

10 0,2<br />

64 1,5<br />

743 17,6<br />

— —<br />

263 6,2<br />

191 4,5<br />

2.219 52,4<br />

2.016 47,6<br />

4.235 100,0<br />

487 11,5<br />

253 6,0<br />

0 0,0<br />

80 1,9<br />

1.054 24,9<br />

489 11,5<br />

Haftungsobligo<br />

zum 31. 12. <strong>2004</strong><br />

Mio. EUR %<br />

8.914 28,1<br />

2.836 8,9<br />

3 0,0<br />

32 0,1<br />

557 1,8<br />

5.102 16,1<br />

— —<br />

1.856 5,8<br />

3.631 11,4<br />

20.092 63,3<br />

11.657 36,7<br />

31.749 100,0<br />

4.184 13,2<br />

7.491 23,6<br />

3.247 10,2<br />

Haftungsobligo<br />

zum 31. 12. 2003<br />

Mio. EUR %<br />

9.174 30,2<br />

7.231 23,8<br />

28 0,1<br />

631 2,1<br />

5.048 16,6<br />

— —<br />

2.178 7,1<br />

2.735 9,0<br />

19.794 65,1<br />

10.607 34,9<br />

30.401 100,0<br />

4.764 15,7<br />

434 1,4<br />

3 0,0<br />

2.732 9,0<br />

7.832 25,8<br />

3.536 11,6<br />

1 Haftungszusagen und -obligo sowie Stände Exportfinanzierungsverfahren jeweils ohne Promessen.<br />

2 Haftungszusagen <strong>2004</strong> unter Berücksichtigung der neuen EU-Mitgliedsländer bereits ab 1.1.<strong>2004</strong>.<br />

3 Organisation for Economic Cooperation and Development: inkl. Mexiko, Republik Korea (Südkorea);<br />

inkl. der osteuropäischen OECD-Mitgliedsländer Polen, Slowakische Republik, Tschechische Republik, Ungarn.<br />

Quellen: 4 WIFO-Prognose (Dezember) <strong>2004</strong> 5 Statistik Österreich<br />

Haftungen gemäß AFG Exportfinanzierungsverfahren<br />

Exporte, Haftungen gemäß AFG und Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> nach Regionen 1<br />

Stand zum 31. 12. <strong>2004</strong><br />

Zusagenstand<br />

Mio. EUR %<br />

6.446 25,5<br />

2.466 9,7<br />

6 0,0<br />

5 0,0<br />

352 1,4<br />

3.217 12,7<br />

— —<br />

1.759 7,0<br />

1.228 4,8<br />

13.007 51,4<br />

12.316 48,6<br />

25.323 100,0<br />

3.377 13,3<br />

5.325 21,0<br />

2.607 10,3<br />

Stand zum 31. 12. 2003<br />

Zusagenstand<br />

Mio. EUR %<br />

6.717 27,0<br />

5.304 21,3<br />

5 0,0<br />

395 1,6<br />

3.492 14,0<br />

— —<br />

2.005 8,1<br />

1.295 5,2<br />

13.909 55,9<br />

10.970 44,1<br />

24.879 100,0<br />

3.709 14,9<br />

381 1,5<br />

6 0,0<br />

2.284 9,2<br />

5.889 23,7<br />

2.870 11,5<br />

Ausnützungsstand<br />

Mio. EUR %<br />

5.891 26,2<br />

2.268 10,1<br />

1 0,0<br />

4 0,0<br />

312 1,4<br />

2.816 12,5<br />

— —<br />

1.743 7,7<br />

768 3,4<br />

11.534 51,2<br />

11.006 48,8<br />

22.540 100,0<br />

2.973 13,2<br />

4.870 21,6<br />

2.370 10,5<br />

Ausnützungsstand<br />

Mio. EUR %<br />

6.143 27,3<br />

5.261 23,4<br />

4 0,0<br />

352 1,6<br />

3.014 13,4<br />

— —<br />

1.980 8,8<br />

903 4,0<br />

12.396 55,1<br />

10.106 44,9<br />

22.502 100,0<br />

3.165 14,1<br />

231 1,0<br />

2 0,0<br />

2.279 10,1<br />

5.345 23,8<br />

2.637 11,7


3 Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> 1<br />

EFV seit 1960<br />

Voraussetzungen<br />

OECD-Consensus<br />

Verzinsung<br />

3.1 Grundlagen<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> betreut seit 1960 die Finanzierung des Exportes von Gütern und Leistungen auf vorwiegend<br />

mittel- und langfristige Zahlungsziele unter besonderer Berücksichtigung des österreichischen<br />

Investitionsgüterexportes. Das Exportfinanzierungsverfahren (EFV) wird zur Refinanzierung von Exportkrediten<br />

(Liefer-, Käufer- und Beteiligungsfinanzierungen sowie Exportwechselkrediten) von Kreditinstituten<br />

und zur Bedeckung der durch die <strong>Kontrollbank</strong> durchgeführten Direktfinanzierungen herangezogen. Durch<br />

die AFG-Novelle 1995 wurde die Haftungsübernahme für ungebundene Finanzierungen ermöglicht.<br />

Voraussetzung für die Refinanzierung ist das Vorliegen einer den Bestimmungen des Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetzes<br />

1981 entsprechenden Haftung für das der Finanzierung zugrunde liegende Rechtsgeschäft<br />

oder Recht:<br />

■ Haftung der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />

■ eine den Voraussetzungen dieses Gesetzes entsprechende Haftung eines Kreditversicherers<br />

■ Garantie der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

im Rahmen des Garantiegesetzes 1977 und des KMU-Förderungsgesetzes<br />

■ Haftung einer internationalen Organisation, bei der die Republik Österreich Mitglied ist<br />

oder die im Finanzierungsbereich oder in der Entwicklungshilfe tätig ist.<br />

Des weiteren ist die sicherstellungsweise Abtretung der entsprechenden Haftungsansprüche und der<br />

zugrunde liegenden (Export-)Forderungen vorzunehmen.<br />

Die Kreditvergaben im Rahmen des Exportfinanzierungsverfahrens erfolgen unter Beachtung der Bestimmungen<br />

des OECD-Arrangement on Guidelines for Officially Supported Export Credits („Consensus“).<br />

Das Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> in Form von Refinanzierungen für Kreditinstitute stellt ein<br />

offenes System dar; es steht generell inländischen und ausländischen Kreditinstituten als Refinanzierungsquelle<br />

offen, sofern diese einerseits den Bonitätskriterien der <strong>Kontrollbank</strong> entsprechen und anderseits<br />

sowohl die gesetzlich vorgegebenen Voraussetzungen hinsichtlich der zu finanzierenden Transaktionen als<br />

auch die Bedingungen für die einheitliche Abwicklung der Finanzierungen, insbesondere hinsichtlich der<br />

Sicherheitengestionierung, erfüllen.<br />

Finanzierungen von Liefer- und Käuferkrediten sowie von Beteiligungen werden zu variablen und festen Zinssätzen<br />

durchgeführt. Die Höhe des variablen Zinssatzes wird durch die <strong>Kontrollbank</strong> jeweils für drei Monate<br />

festgesetzt und orientiert sich an den durchschnittlichen marktmäßigen Beschaffungskosten des Institutes.<br />

Der zum variablen Zinssatz finanzierte Kreditteil wird bei Einzelkrediten als erster getilgt; somit erfolgt die<br />

Finanzierung des längerfristigen Kreditteiles zu einem festen Zinssatz (Sockelfinanzierung). Die Refinanzierung<br />

von revolvierenden Rahmenkrediten wird zu einem eigenen variablen Zinssatz durchgeführt, ebenso die<br />

Refinanzierung im <strong>Kontrollbank</strong>-Refinanzierungsrahmen für Wechselkredite von Kreditinstituten (KRR).<br />

1 Weitere statistische Übersichten sowie die gesetzlichen Bestimmungen zu den der Export- und Kreditwirtschaft zur Verfügung<br />

stehenden Haftungsarten gemäß Ausfuhrförderungsgesetz sowie zum Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> sind im<br />

beigefügten Exportservice – Jahresbericht enthalten.<br />

Informationen über den Exportservice-Bereich sind auch via Internet unter der Adresse www.oekb.at abrufbar.<br />

19


Zinssätze<br />

Finanzierung von<br />

Sondergeschäften<br />

Fremdwährungsfinanzierung<br />

Entwicklungen<br />

und Neuerungen<br />

<strong>2004</strong>/2005<br />

20<br />

Die Entwicklung der Zinssätze im Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> seit dem 3. Quartal 2003<br />

ist im Exportservice – Jahresbericht (Kapitel III./5) enthalten. Die aktuellen Zinssätze im EFV werden über<br />

REUTERS publiziert und können auch im Internet unter der Adresse www.oekb.at abgerufen werden.<br />

Unter Bedachtnahme auf die einschlägigen Bestimmungen des Consensus können nach Beschlussfassung<br />

durch das Exportfinanzierungskomitee Einzelgeschäfte zu konzessionellen Konditionen finanziert werden.<br />

Zur Unterstützung der Exportwirtschaft wird als zusätzliches Instrument die Fremdwährungsfinanzierung<br />

angeboten. Exportfinanzierungen mit Laufzeiten von über zwei Jahren können unter bestimmten<br />

Voraussetzungen im Einzelfall auch in festverzinslicher Fremdwährung zur Verfügung gestellt werden.<br />

Im März <strong>2004</strong> wurden die überarbeiteten Kriterien für die Vergabe von Soft Loans der interessierten<br />

Öffentlichkeit präsentiert; sie können unter www.oekb.at abgerufen werden. Den im EFV refinanzierten<br />

Kommerzbanken wird seit 2003 eine Online-Verbindung (Online Exportfinanzierung — OLEF) als zusätzliche<br />

Kommunikationsschiene zur <strong>Kontrollbank</strong> angeboten. Damit wird der schnelle Zugriff auf Kreditkonten, die<br />

Eingabe von Kapitalbewegungen sowie die Einsicht in den Kreditakt im elektronischen Weg ermöglicht. Im<br />

Jahr <strong>2004</strong> wurden Vorarbeiten für eine Erweiterung von OLEF begonnen, die auch den elektronischen<br />

Vertragsabschluss ermöglichen sollen. Diese Option soll 2005 zur Verfügung stehen.<br />

3.2 Berichtsjahr <strong>2004</strong><br />

Die nachstehend angeführten Werte zeigen die Inanspruchnahme des Exportfinanzierungsverfahrens der<br />

<strong>Kontrollbank</strong> durch die Exportwirtschaft im Wege der Kreditinstitute. Das Exportfinanzierungsverfahren<br />

wurde zum Jahresende <strong>2004</strong> von 64 Banken in Anspruch genommen; die Anzahl der erfassten Exportunternehmen<br />

betrug über 1.500, die Anzahl der betreuten Kredite etwa 3.700.<br />

Beträge in Millionen Euro<br />

Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Anzahl der erfassten Banken / Exportunternehmen<br />

Anzahl der betreuten Kredite<br />

Stand der Finanzierungszusagen und -promessen zum 31. Dezember<br />

Stand der Finanzierungszusagen (ohne Promessen) zum 31. Dezember<br />

hievon in Anspruch genommen (Ausnützungsstand)<br />

Neu erteilte Finanzierungszusagen<br />

Neu erteilte Finanzierungspromessen<br />

Kreditauszahlungen<br />

Rückflüsse aus gewährten Krediten<br />

Nettokreditausweitung (+) / -rückgang (—)<br />

Mittelaufbringung insgesamt<br />

Haftungsrahmen gemäß Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />

Ausnützung des Haftungsrahmens zum 31. Dezember<br />

Neu übernommene Haftungen gemäß AFFG insgesamt<br />

2002 2003 <strong>2004</strong><br />

55/1.500<br />

4.100<br />

24.095<br />

23.934<br />

21.611<br />

2.292<br />

136<br />

1.823<br />

2.825<br />

— 1.002<br />

20.903<br />

25.000<br />

21.196<br />

6.115<br />

64/1.500<br />

4.000<br />

25.112<br />

24.879<br />

22.502<br />

3.724<br />

163<br />

3.097<br />

2.206<br />

+ 891<br />

16.711<br />

25.000<br />

21.719<br />

3.476<br />

64/1.500<br />

3.700<br />

25.516<br />

25.323<br />

22.540<br />

3.407<br />

61<br />

2.803<br />

2.765<br />

+ 38<br />

20.441<br />

25.000<br />

22.152<br />

4.876


Zusagenstand EFV<br />

mit Promessen<br />

Zusagenstand EFV<br />

ohne Promessen<br />

hievon ausgenützt<br />

(Ausnützungsstand)<br />

Neuzusagen EFV<br />

mit Promessen<br />

Neuzusagen EFV<br />

ohne Promessen<br />

Ausnützung<br />

von Krediten<br />

Rückflüsse<br />

aus Krediten<br />

Mio. €<br />

26.000<br />

24.000<br />

22.000<br />

20.000<br />

18.000<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

Mio. €<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

2002<br />

2003 <strong>2004</strong><br />

2002 2003 <strong>2004</strong><br />

Im Exportfinanzierungsverfahren standen zum<br />

Jahresende <strong>2004</strong> Finanzierungszusagen und<br />

-promessen in Höhe von insgesamt € 25.516<br />

Millionen aus (2003: € 25.112 Millionen). Von<br />

diesem Betrag waren € 22.540 Millionen oder<br />

88,3 % in Anspruch genommen (2003: € 22.502<br />

Millionen oder 89,6 %). Die Nettoveränderung<br />

gegenüber dem Vorjahr betrug somit + € 404<br />

Millionen oder 1,6 % des Standes der Finanzierungszusagen<br />

(inkl. Promessen) und + € 38<br />

Millionen oder 0,2 % hinsichtlich des Ausnützungsstandes.<br />

Die Laufzeit der längsten in Kraft befindlichen<br />

Kreditzusage reicht bis in das Jahr 2043.<br />

Im Berichtsjahr wurden im EFV Auszahlungen in<br />

Höhe von € 2.803 Millionen vorgenommen,<br />

verglichen mit € 3.097 Millionen im Jahr 2003; die<br />

Rückflüsse aus gewährten Krediten erreichten<br />

€ 2.765 Millionen (2003: € 2.206 Millionen). Die<br />

Nettokreditausweitung <strong>2004</strong> betrug somit + € 38<br />

Millionen (2003: + € 891 Millionen); für das Jahr<br />

2005 wird mit einer Nettokreditausweitung im EFV<br />

von bis zu € 0,5 Milliarden gerechnet.<br />

In den 45 Jahren des Bestehens des von der<br />

<strong>Kontrollbank</strong> betreuten Exportfinanzierungsverfahrens<br />

wurden an die österreichische Exportund<br />

Kreditwirtschaft Auszahlungen in Höhe von<br />

€ 85,4 Milliarden vorgenommen, die Rückflüsse<br />

erreichten € 62,9 Milliarden.<br />

Die Summe aller Verwendungsposten im EFV<br />

betrug <strong>2004</strong> € 20,4 Milliarden. Die Größenordnung<br />

der ausgewiesenen Werte lässt die<br />

Bedeutung einer zentralen, fristenadäquaten und<br />

effizienten Beschaffung und Verwendung der<br />

erforderlichen Finanzierungsmittel erkennen.<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> ist als Exportfinanzierungsinstitution<br />

ein bedeutender Schuldner auf den<br />

internationalen Finanzmärkten. Die Anleihen der<br />

<strong>Kontrollbank</strong> sind mit einem AAA/Aaa Rating der<br />

Rating-Organisationen Standard & Poor’s und<br />

Moody’s versehen. Das entsprechende Rating für<br />

den kurzfristigen Bereich lautet A-1+/P-1.<br />

21


Haftungsrahmen<br />

€ 25 Mrd<br />

Ausnützung<br />

€ 22,2 Mrd<br />

22<br />

Die Mittelbeschaffung für das Exportfinanzierungsverfahren erfolgt durch Kreditoperationen der<br />

<strong>Kontrollbank</strong> sowohl auf den inländischen als auch auf den internationalen Finanzmärkten. Mit dem<br />

Garantiegeber gemäß Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981 (Bundesministerium für Finanzen) wird<br />

die Finanzierungspolitik laufend abgestimmt. Als Entscheidungshilfe für die Mittelbeschaffungspolitik<br />

bedient sich die <strong>Kontrollbank</strong> moderner Portefeuille-Optimierungstechniken. In der Umsetzung der Finanzierungspolitik<br />

werden im Sinne eines professionellen und effizienten Managements derivative<br />

Finanzinstrumente zur Kosten- und Risikosteuerung eingesetzt. Die Erfüllung adäquater Informations- und<br />

Steuerungsfunktionen wird unter anderem durch dem internationalen Standard entsprechende Datenbank-,<br />

Bewertungssoftware- und Risikomanagement-Systeme gewährleistet.<br />

3.3 Haftungen der Republik Österreich<br />

nach dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />

Durch das Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981 (AFFG) ist der Bundesminister für Finanzen ermächtigt,<br />

Haftungen in Form von Garantien zugunsten der Gläubiger für Kreditoperationen der <strong>Kontrollbank</strong> im<br />

Zusammenhang mit der Exportfinanzierung zu übernehmen. Weiters ist der Bundesminister für Finanzen<br />

ermächtigt, gegenüber der <strong>Kontrollbank</strong> die Haftung für das Kursrisiko, das sich aus der Durchführung von<br />

Kreditoperationen in fremder Währung ergibt, zu übernehmen. Ein Gesamtrahmen von € 25 Milliarden ist<br />

vorgesehen. Für diese Haftungen ist seitens der <strong>Kontrollbank</strong> ein Haftungsentgelt an das Bundesministerium<br />

für Finanzen zu entrichten.<br />

Der Verwendungskatalog der mit AFFG-Garantien versehenen aufgenommenen Mittel im Rahmen der<br />

Exportfinanzierung ist im § 1 Absatz 1 enthalten. Im Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz sind des<br />

weiteren Bestimmungen hinsichtlich der maximalen Laufzeit und prozentuellen Gesamtbelastung aus den<br />

garantierten Kreditaufnahmen sowie eine betragsmäßige Begrenzung der Haftungsübernahme für die<br />

einzelne Kreditoperation enthalten.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2004</strong> wurden Garantien der<br />

Republik Österreich nach dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz<br />

für Kreditaufnahmen der<br />

<strong>Kontrollbank</strong> für einen Kapitalbetrag von € 4,6<br />

Milliarden erteilt. Zum Stichtag 31. Dezember <strong>2004</strong><br />

war der Haftungsrahmen in Höhe von € 25,0<br />

Milliarden mit € 22,2 Milliarden für Kapitalgrundbeträge<br />

und Kursrisken ausgenützt, verglichen mit<br />

€ 21,7 Milliarden zum Jahresende 2003.<br />

Haftungsrahmen AFFG<br />

Ausnützungsstand<br />

hievon<br />

Kapitalgrundbeträge<br />

Neu übernommene<br />

Haftungen<br />

hievon<br />

Kapitalgrundbeträge<br />

Mio. €<br />

26.000<br />

24.000<br />

22.000<br />

20.000<br />

18.000<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

2002<br />

2003 <strong>2004</strong>


Ausgewählte Transaktionen<br />

der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />

im Jahr <strong>2004</strong><br />

<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong><br />

Aktiengesellschaft<br />

CAD 41,000,000<br />

2.95 per cent Fixed Rate Guaranteed Notes<br />

due 2008<br />

unconditionally and irrevocably guaranteed by the<br />

Republic of Austria<br />

Nomura International plc<br />

<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong><br />

Aktiengesellschaft<br />

CHF 400.000.000<br />

1,75 % Anleihe <strong>2004</strong> – 2009<br />

CHF 100.000.000<br />

Aufstockung der 3 % Anleihe 2003 – 2015<br />

mit der unbedingten und unwiderruflichen Garantie der<br />

Republik Österreich<br />

UBS Investment Bank<br />

<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong><br />

Aktiengesellschaft<br />

USD 1,250,000,000<br />

2.5 per cent Guaranteed Global Notes<br />

due 2007<br />

unconditionally and irrevocably guaranteed by the<br />

Republic of Austria<br />

Citigroup Goldman Sachs<br />

<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong><br />

Aktiengesellschaft<br />

AUD 150,000,000<br />

5.50 per cent Notes<br />

due 2007<br />

unconditionally and irrevocably guaranteed by the<br />

Republic of Austria<br />

Royal Bank of Canada Europe Limited<br />

<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong><br />

Aktiengesellschaft<br />

CHF 500.000.000<br />

2 1/2 % Anleihe <strong>2004</strong> – 2012<br />

mit der unbedingten und unwiderruflichen Garantie der<br />

Republik Österreich<br />

Bayerische Hypo- und Vereinsbank <strong>AG</strong><br />

Credit Suisse First Boston<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht 23


4 Kapitalmarkt<br />

24<br />

W ERTPAPIERSERVICE<br />

www.oekb.at<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> hat seit ihrer Gründung in vielfacher Weise zur Organisation des Wertpapierwesens<br />

beigetragen sowie am Wiederaufbau und an der Entwicklung des österreichischen Kapitalmarktes,<br />

insbesondere des Rentenmarktes, maßgeblich mitgewirkt; dies geschieht seit jeher im Einklang mit der<br />

Wiener Börse und den Teilnehmern am Kapitalmarkt sowie in Abstimmung mit dem Bundesministerium für<br />

Finanzen und der <strong>Oesterreichische</strong>n Nationalbank.<br />

4.1 Geschäftsstelle für Anleiheemissionen<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> ist als Geschäftsstelle mit der Organisation von inländischen Anleiheemissionen betraut<br />

und in dieser Funktion insbesondere für die Bundesanleihen der Republik Österreich tätig. Die Abwicklung<br />

erfolgt über das von der <strong>Kontrollbank</strong> entwickelte automatisierte elektronische Tenderverfahren ADAS<br />

(Austrian Direct Auction System). Das von der <strong>Kontrollbank</strong> im Jahr <strong>2004</strong> betreute Emissionsnominale<br />

belief sich auf € 10,0 Milliarden, das sind 69,0 % der gesamten öffentlichen Nichtbankenemissionen in<br />

Höhe von € 14,6 Milliarden.<br />

Bundesanleihen<br />

der Republik Österreich<br />

im Jahr <strong>2004</strong><br />

Nominale<br />

in Mio. €<br />

4,300 % Bundesanleihe <strong>2004</strong>–2014/1/144A 3.000<br />

1. Aufstockung 1.320<br />

2. Aufstockung 1.436<br />

3. Aufstockung 1.320<br />

4. Aufstockung 926<br />

4,650 % Bundesanleihe 2003–2018/1/144A<br />

4. Aufstockung 1.794<br />

5. Aufstockung 1.100<br />

3,800 % Bundesanleihe 2003–2013/2/144A<br />

3. Aufstockung 1.171<br />

4. Aufstockung 852<br />

4,000 % Bundesanleihe 1999–2009/2<br />

5. Aufstockung 1.100<br />

Öffentliche Nichtbankenemissionen in Millionen €<br />

Quelle: <strong>OeKB</strong>, eigene Berechnung<br />

hievon unter Mitwirkung<br />

der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />

14.294<br />

7.725<br />

54,0 %<br />

2002<br />

16.252<br />

5.996<br />

36,9 %<br />

14.566<br />

10.048<br />

69,0 %<br />

2003 <strong>2004</strong>


Hauptzahlstelle<br />

MERCUR<br />

Hinterlegungsstelle<br />

Kapitalmarktservice<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

4.2 Emittentenservice<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> betreute im Jahr <strong>2004</strong> im Rahmen ihrer Funktion als Hauptzahlstelle 279 Wertpapierkategorien<br />

diverser Emittenten. Die Funktion einer Einreichstelle für Emissionen der Republik Österreich<br />

betrifft die Begebungen im Inland zwischen dem 2.1.1984 und 31.12.1988. Außerdem werden für 78 bereits<br />

fällig gewesene Anleihen die Resteinlösungen abgewickelt.<br />

Weiters ist die <strong>Kontrollbank</strong> seit 1986 für Bundesschatzscheine mit variabler Verzinsung mit der Aufgabe der<br />

Zinssatzfeststellung und seit 1995 für Austrian Treasury Bills (ATB) mit der Ermittlung der Emissionskurse<br />

sowie in beiden Wertpapierarten mit den Funktionen eines Treuhänders und der Hauptzahlstelle betraut. Seit<br />

März 1988 betreut die <strong>Kontrollbank</strong> die Geldmarkt-Bundesschatzscheine als Depotstelle und übernimmt den<br />

Zinsen- und Tilgungsdienst.<br />

Die Dienstleistungen zu wertpapiertechnischen Aspekten wurden verstärkt in Anspruch genommen.<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> wurde im Jahr 1994 seitens des Bundesministeriums für Justiz mit der Administration und<br />

Veröffentlichung des MERCUR (Anzeiger aufgebotener Wertpapiere und ähnlicher Urkunden gemäß Kraftloserklärungsgesetz)<br />

betraut. Im Jahr <strong>2004</strong> wurden im Rahmen dieser Tätigkeit 270 Wertpapierkategorien<br />

verwaltet. Der MERCUR kann auch auf Diskette bezogen oder elektronisch übermittelt werden.<br />

4.3 Meldestelle gemäß Kapitalmarktgesetz<br />

Mit Inkrafttreten des Kapitalmarktgesetzes (KMG) per 1. Jänner 1992 wurde der <strong>Kontrollbank</strong> die Funktion<br />

der Meldestelle übertragen.<br />

Im Rahmen dieses Aufgabenbereiches ist sie Hinterlegungsstelle für Prospekte nach dem KMG, dem<br />

Investmentfondsgesetz (InvFG) sowie dem Immobilieninvestmentfondsgesetz (ImmoInvFG) und führt einen<br />

Emissionskalender für geplante Angebote von Wertpapieren und Veranlagungen im Sinne des KMG. Die dazu<br />

erhaltenen Meldungen werden anonymisiert als Vorschau täglich über Internet und einmal wöchentlich im<br />

„Kapitalmarktservice“, einer Informationsschrift der <strong>Kontrollbank</strong>, veröffentlicht. Im Verlauf des Jahres <strong>2004</strong><br />

hat die Meldestelle rund 2.000 Meldungen zum Emissionskalender bearbeitet. Insgesamt sind derzeit rund<br />

11.000 Prospekte (inkl. Prospektänderungen) nach dem KMG, dem InvFG und dem ImmoInvFG hinterlegt.<br />

Eine Reihe von Dienstleistungen, die nach dem Kapitalmarktgesetz erbracht werden, sind seit 1994 auch für<br />

die derzeit 1.611 inländischen Kapitalanlagefonds gemäß Investmentfondsgesetz zu erfüllen. Zuletzt wurden<br />

der Meldestelle entsprechende Funktionen durch das Immobilieninvestmentfondsgesetz 2003 übertragen.<br />

Seit dem EWR-Abkommen ist die Meldestelle auch mit der gegenseitigen Anerkennung, Billigung und<br />

Hinterlegung von Prospekten innerhalb der EWR-Mitgliedstaaten befasst.<br />

25


Rechtsinformationen<br />

WDBO<br />

26<br />

Mit Inkrafttreten des KMG haben das Bundesministerium für Finanzen und die <strong>Kontrollbank</strong> als Meldestelle<br />

ein Rechtsinformationssystem aufgebaut, das die Anwendung des KMG erleichterte. Die auf Grund des<br />

Rechtsinformationssystems ergangenen Rechtsansichten zum Börse- und Kapitalmarktrecht werden von<br />

der Meldestelle Anfragenden weiterhin zur Kenntnis gebracht, soweit diese Rechtsansichten vom Bundesministerium<br />

für Finanzen im Wege der Meldestelle in generell abstrakter Form veröffentlicht wurden. Die<br />

Meldestelle hat ferner Anfragen über die Einhaltung der formellen Publizitätsbestimmungen nach dem KMG,<br />

dem InvFG und dem ImmoInvFG zu beantworten, Abschriften der hinterlegten Prospekte zur Verfügung zu<br />

stellen und das Bundesministerium für Finanzen, die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) sowie die <strong>Oesterreichische</strong><br />

Nationalbank über die wahrgenommenen Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt zu unterrichten.<br />

4.4 Konzept Finanzmarkt Österreich<br />

4.5 <strong>OeKB</strong> FinanzDatenService<br />

Die „Finanzmarkt Austria Dienstleistungsgesellschaft m.b.H.“, eine 100 %ige<br />

Tochter der <strong>Kontrollbank</strong>, hat im Berichtsjahr die 11. Auflage der englischsprachigen<br />

Kapitalmarkt-Broschüre mit dem Titel „The Austrian Financial<br />

Markets — Facts and Figures“ in Kooperation mit der <strong>Oesterreichische</strong>n<br />

Nationalbank herausgegeben. Diese Broschüre dient als Entscheidungsgrundlage<br />

für ausländische Investoren, soll aber auch alle anderen am<br />

österreichischen Kapitalmarkt Interessierten informieren.<br />

Für 2005 ist die Einrichtung einer laufend aktualisierten Internet-Seite mit<br />

direkten Links zu den bisher in der Kapitalmarkt-Broschüre zusammengefassten<br />

Informationsquellen geplant.<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> als zentrale österreichische Wertpapier-Kennnummern-Vergabestelle hat mit der<br />

WertpapierDatenBank Österreich (WDBO) das umfangreichste Datenmaterial zu österreichischen<br />

Wertpapierstamm- und -ereignisdaten aufgebaut. Diese Daten werden Interessenten über ProfitWeb oder<br />

einen direkten Bezug angeboten.<br />

Die Hauptaktivitäten des Jahres <strong>2004</strong> konzentrierten sich auf die Vorbereitung der Erweiterung der<br />

Datenbanken um Informationen zu ausländischen Investmentfonds sowie — in Zusammenarbeit mit dem<br />

Fachverband der Pensionskassen — auf die Entwicklung einer Vergleichstabelle der unterschiedlichen<br />

Veranlagungsmodelle aller österreichischen Pensionskassen.<br />

Um dem Bedarf nach leicht zugänglichen, fundierten und transparenten<br />

Wertpapierinformationen nachzukommen, bietet die <strong>Kontrollbank</strong> mit dem<br />

Internet-Informationstool ProfitWeb unter www.profitweb.at Österreichs<br />

umfangreichsten und aktuellsten Datenpool zu Wertpapieren im Internet.


Renditen<br />

der Bundesanleihen<br />

(Quartalsdurchschnitte)<br />

Primärmarkt<br />

Sekundärmarkt<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

Das Beratungs- und Analyse-Instrument ProfitWeb umfasst:<br />

■ Basis- und Ereignisdaten zu allen in- und ausländischen Aktien, Optionsscheinen, Anleihen und Fonds<br />

■ Alle inländischen Fonds mit aktuellen Kursen<br />

■ Informationen zu allen in Österreich zugelassenen ausländischen Investmentfonds<br />

■ Neuemissionen, Ausschüttungen und Splits<br />

■ Kennzahlenvergleich nach Performance, Risiko, Ertrag und Volumen<br />

■ Persönliche Fondsliste mit den individuellen Favoriten<br />

■ Charting-Tool mit Vergleichsmöglichkeiten<br />

■ Komplexe Suchfunktion mit kombinierbaren Kriterien:<br />

Anlagekategorie, Währung, Region, Spezialität, Ertragstyp, etc.<br />

■ Individuell gestaltbare Auswertungsmöglichkeiten<br />

■ Wertpapier-Kennnummern-Verzeichnis.<br />

ProfitWeb ist so konzipiert, dass es sich zur Gänze oder modular in andere Websites/Internetapplikationen<br />

einbinden lässt.<br />

%<br />

6,5<br />

6,0<br />

5,5<br />

5,0<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2002<br />

2003 <strong>2004</strong><br />

Auf der Website der <strong>Kontrollbank</strong> sind Informationen<br />

wie die aggregierten Veranlagungsergebnisse<br />

aller österreichischen Pensionskassen,<br />

tagesaktuelle Sekundärmarktrenditen und Anleihenindizes<br />

sowie Preise und errechnete Werte<br />

zu Investmentfonds täglich aktuell abrufbar. Für<br />

österreichische Bundesanleihen wird — ebenfalls<br />

tagesaktuell — eine Zinsstrukturkurve nach dem<br />

Verfahren Svensson publiziert; diese Finanzkennzahl<br />

entspricht der internationalen Entwicklung<br />

moderner Parameter.<br />

Alle Informationen können auf der Website<br />

www.oekb.at abgefragt werden.<br />

27


5 Abwicklung der Arrangementgeschäfte an der Wiener Wertpapierbörse<br />

Arrangement<br />

seit 1949<br />

Umsatz im Arrangement<br />

2003<br />

<strong>2004</strong> +_ %<br />

2003<br />

<strong>2004</strong> +_ %<br />

Wertpapiere mit Prozentnotierung 185.877 151.332 — 19 x x x<br />

Rentenwerte<br />

EUR 152.060 131.301 — 14 EUR 142.577 121.000 — 15<br />

ATS 33.681 19.189 — 43 ATS 459.944 248.752 — 46<br />

DEM 109<br />

842 x DEM 180<br />

1.400 x<br />

USD 27<br />

— — 100 USD 34<br />

— — 100<br />

Wertpapiere mit Stücknotierung 12.233.103 27.877.132 + 128 684.119.827 1.370.027.376 + 100<br />

Rentenwerte<br />

5.827 31.193 x Stück 777.302 4.403.764 x<br />

Investmentzertifikate<br />

Aktien, Genussrechte,<br />

—<br />

— — Stück —<br />

— —<br />

Partizipationsscheine<br />

12.220.097 27.826.362 + 128 Stück 676.277.543 1.352.891.914 + 100<br />

Optionsscheine<br />

7.179 19.577 + 173 Stück 7.064.982 12.731.698 + 80<br />

28<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> ist über Auftrag der Wiener Börse seit 1949 als zentrale Abwicklungsstelle für in das<br />

Arrangement einbezogene Geschäfte an der Wiener Wertpapierbörse tätig. Durch das Arrangement werden<br />

Geld- und Wertpapierbewegungen durch multilaterales Netting auf ein Mindestmaß reduziert; dies wird<br />

durch Saldierung aller während einer Arrangementperiode abgeschlossenen Geschäfte erreicht (seit 1998<br />

über das elektronische Abwicklungssystem SICS — Settlement Information Clearing System). In Verbindung<br />

mit der Wertpapiersammelbank kann dadurch der Wertpapierhandel stückelos abgewickelt werden.<br />

Berichtsjahr <strong>2004</strong><br />

Der Gesamtumsatz im Arrangement nach Kurswerten erreichte im Berichtsjahr € 28,0 Milliarden und lag<br />

damit um 126 % über jenem des Vorjahres (€ 12,4 Milliarden). Das Schwergewicht des Umsatzes lag — wie<br />

bereits in den Vorjahren — auf dem Aktienmarkt, auf den 99 % des Gesamtumsatzes nach Kurswerten<br />

entfielen.<br />

Eine Gegenüberstellung des Börseumsatzes und des Umsatzes im Arrangement zeigt, dass im Berichtsjahr<br />

71 % des an der Börse gehandelten Umsatzvolumens nach Kurswerten bei der Abwicklung im<br />

Arrangementverfahren Geld- und Stückebewegungen auslösten (Umsatz im Arrangement), während 29 % des<br />

Börseumsatzes aus Kompensationsgeschäften resultierten, welche ohne Geld- und Stückebewegungen<br />

abgewickelt werden.<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> wurden 937 Anleihen, 13 Pfand- und Kommunalbriefreihen, 1 ausländische und 7 inländische<br />

Aktien sowie 365 Optionsscheinkategorien zum Arrangementverkehr zugelassen, während für 635<br />

Anleihen, 46 Pfand- und Kommunalbriefreihen, 1 ausländische und 12 inländische Aktien sowie für 462<br />

Optionsscheinkategorien die Notiz gelöscht wurde.<br />

nach Kurswerten<br />

in 1.000 EUR<br />

nach Nennwerten<br />

in 1.000 Währungseinheiten bzw. in Stück<br />

Insgesamt 12.418.980 28.028.464 + 126 x x x


Central<br />

Counterparty<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

98,6 % der im Berichtsjahr im Rahmen des Clearings ermittelten stückeseitigen Nettopositionen wurden am<br />

dafür vorgesehenen Valutatag termingerecht abgewickelt. Der von der <strong>Kontrollbank</strong> mit dem Arrangementverfahren<br />

erzielte Grad an termingerechter Abwicklung von Börsegeschäften stellt damit im internationalen<br />

Vergleich erneut einen Spitzenwert dar.<br />

In Umsetzung eines wichtigen Zieles des Aktionsplanes des Regierungsbeauftragten für den Kapitalmarkt<br />

gründete die <strong>Kontrollbank</strong> Anfang August <strong>2004</strong> gemeinsam mit der Wiener Börse die CCP Austria<br />

Abwicklungsstelle für Börsengeschäfte GmbH (CCP.A). Mit Übernahme der Kassamarkt-Abwicklung von der<br />

<strong>Kontrollbank</strong> und der Terminmarkt-Abwicklung von der Wiener Börse wird die CCP.A ab 31. Jänner 2005<br />

Abwicklungsstelle der Wiener Börse und zentrale Gegenpartei (Central Counterparty) für alle an der Wiener<br />

Börse abgeschlossenen Geschäfte. Für das Clearing und die Abwicklung der Börsegeschäfte im Kassamarkt<br />

nutzt die CCP.A weiterhin das von der <strong>Kontrollbank</strong> entwickelte automatisierte System SICS — unter<br />

Heranziehung der WSB-Depots der Börsemitglieder — für die Verbuchung der Wertpapiersalden. Mit der<br />

CCP.A wurde im Gleichklang mit bestehenden oder in Planung befindlichen Strukturen an anderen<br />

europäischen Kapitalmärkten der optimale rechtliche Rahmen für die im österreichischen Kapitalmarkt<br />

bereits implementierten Geschäftsprozesse mit multilateralem Netting und Collateralverfahren zur<br />

Besicherung von offenen Nettopositionen geschaffen.<br />

6 Wertpapiersammelbank und Abwicklung der außerbörslichen Wertpapiergeschäfte<br />

WSB seit 1965<br />

Der <strong>Kontrollbank</strong> wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1965 die Funktion der Wertpapiersammelbank (WSB) in<br />

Österreich übertragen. Damit ist die zentrale Girosammelverwahrung von Wertpapieren mit ihren Vorteilen<br />

(Vereinfachung der Verwahrung und Verwaltung, der stückelosen Übertragung und des Effektenlombards)<br />

möglich. Ein Depotübertrag bei der Wertpapiersammelbank ersetzt die Bewegung der effektiven Wertpapierurkunden<br />

und wird in der Regel in Form eines elektronischen Auftrages im „Direktgeschäft-System (DS)“<br />

beordert. Durch die Sammelverwahrung erzielen die WSB-Teilnehmer eine erhöhte Effizienz und Sicherheit<br />

in der Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren, verbunden mit Zeit- und Kostenersparnissen im<br />

hauseigenen Depotgeschäft.<br />

6.1 Berichtsjahr <strong>2004</strong><br />

Zum 31. Dezember <strong>2004</strong> waren in der Wertpapiersammelbank für 112 Deponenten 1 14.225 Wertpapierkategorien<br />

(Vorjahr 126/11.823) verwahrt.<br />

Über das von der <strong>Kontrollbank</strong> entwickelte und im Jahr 1991 in Betrieb genommene elektronische<br />

„Direktgeschäft-System“ (DS-System, Direct Settlement System) für die automatische Abwicklung<br />

außerbörslicher Wertpapiergeschäfte und von Wertpapierüberträgen wurden im Berichtsjahr insgesamt<br />

691.877 Aufträge erteilt und abgewickelt (zum Vergleich 2003: 405.885).<br />

1 Depotinhaber können im Einvernehmen mit der WSB sein: Kreditinstitute, anerkannte Wertpapierfirmen, Mitglieder einer inländischen<br />

Wertpapierbörse, Sensale an der Wiener Wertpapierbörse, ausländische Zentralverwahrer und Wertpapier-Clearinginstitute.<br />

Die WSB kann auch andere juristische oder physische Personen sowie Gesellschaften als Depotinhaber zulassen.<br />

29


Wertpapiersammelbank<br />

Nominale in 1.000 Währungseinheiten bzw. in Stück<br />

30<br />

Rentenwerte<br />

Aktien, Optionsscheine,<br />

Partizipationsscheine,<br />

Genussrechte und<br />

Investmentzertifikate<br />

Finalitätsgesetz<br />

Stand 31. 12. 2003<br />

EUR 171.351.604<br />

ATS 235.781.482<br />

DEM 2.723.146<br />

USD 887.053<br />

CHF 294.250<br />

ITL 2.000.000<br />

JPY 16.500.000<br />

NLG 448.555<br />

FRF 422.160<br />

CAD 20<br />

CZK 1.450.000<br />

ZAR 210.001<br />

HUF —<br />

SEK —<br />

Stück 6.942.427.536<br />

Stand 31. 12. <strong>2004</strong><br />

192.313.225<br />

184.709.336<br />

2.561.766<br />

842.810<br />

262.250<br />

8.000.000<br />

17.160.000<br />

451.055<br />

57.000<br />

—<br />

3.000.000<br />

210.001<br />

16.673.500<br />

46<br />

9.725.378.108<br />

Umsatz DS<br />

domestic market 2003<br />

EUR 144.373.491<br />

ATS 56.474.070<br />

DEM 304.888<br />

USD 17.162<br />

CHF —<br />

ITL —<br />

JPY —<br />

NLG —<br />

FRF —<br />

CAD —<br />

CZK 600.000<br />

ZAR 10.940<br />

HUF —<br />

SEK —<br />

Stück 2.398.500.595<br />

Umsatz DS<br />

domestic market <strong>2004</strong><br />

135.232.560<br />

43.390.586<br />

125.182<br />

109.878<br />

—<br />

—<br />

—<br />

—<br />

—<br />

—<br />

1.000.000<br />

16.600<br />

—<br />

—<br />

5.003.512.081<br />

Die in dieser Tabelle ausgewiesenen Depotstände und Umsätze unterstreichen die Bedeutung, welche die<br />

Wertpapiersammelbank und damit der stückelose Wertpapierverkehr in Österreich erlangt haben. Ungefähr<br />

90 % des Nennwertes der österreichischen Rentenwerte und über 90 % des Nennwertes aller börsenotierten<br />

österreichischen Beteiligungswerte sowie mehr als 70 % der österreichischen Investmentzertifikate werden<br />

von der WSB verwahrt und verwaltet.<br />

Mit Bescheid der <strong>Oesterreichische</strong>n Nationalbank vom 9. Dezember 2003 wurde die bei der <strong>Kontrollbank</strong><br />

eingerichtete und betriebene Wertpapiersammelbank als System gemäß Finalitätsgesetz anerkannt. Das<br />

Finalitätsgesetz setzt die Richtlinie 98/26/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 19. Mai<br />

1998 (Finalitätsrichtlinie) in Österreich um mit dem Ziel, die Sicherheit von Teilnehmern an Systemen im<br />

Sinne des Finalitätsgesetzes im Fall der Insolvenz eines anderen Teilnehmers zu erhöhen. In einem<br />

derartigen Fall sichert die Anerkennung der Wertpapiersammelbank als System gemäß Finalitätsgesetz den<br />

Kunden der Wertpapiersammelbank die bestmögliche Rechtsposition.<br />

Das als komplementäre Dienstleistung zur Wertpapiersammelbank konzipierte Produkt CCL D (Custody mit<br />

Clearing Link Deutschland) bietet den Kunden der Wertpapiersammelbank die Möglichkeit, die Vorteile einer<br />

direkten Mitgliedschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse zu nutzen, ohne dazu eine eigene Clearing- und<br />

Abwicklungsinfrastruktur aufbauen zu müssen. Die Gutschrift der in Frankfurt erworbenen Wertpapiere<br />

sowie deren Verwaltung erfolgt auf den Depots in der Wertpapiersammelbank („single point of entry“). Die<br />

<strong>Kontrollbank</strong> ist die erste Sammelbank in Europa, die ihren Kunden eine derartige Dienstleistung anbieten<br />

kann. Zum Jahresende <strong>2004</strong> ließen 11 österreichische Mitglieder an der Frankfurter Wertpapierbörse ihre<br />

Wertpapiergeschäfte über das Produkt CCL D der <strong>Kontrollbank</strong> abwickeln.


CCL D<br />

DS.Advanced<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

Das CCL D-Abwicklungsservice, welches zunächst nur Xetra-Frankfurt-Geschäfte abgedeckt hat, wird seit<br />

Anfang Oktober 2000 auch für Geschäfte an allen 8 deutschen Regionalbörsen angeboten. In Ergänzung<br />

des Abwicklungsservices übernimmt die <strong>Kontrollbank</strong> an den Regionalbörsen auch die Funktion eines<br />

Execution Brokers mit elektronischem Orderrouting. Die <strong>Kontrollbank</strong> hat dafür Mitgliedschaften an allen 8<br />

Parkettbörsen in Deutschland erworben und die entsprechende Infrastruktur für ein effizientes<br />

Risikomanagement sowie zur Erfüllung der Meldeverpflichtungen beim deutschen Bundesaufsichtsamt für<br />

den Wertpapierhandel geschaffen. Die Aufträge werden bei einer elektronischen Schnittstelle der Bank<br />

abgeholt und automatisch an den entsprechenden Börseplatz zur Ausführung weitergeleitet.<br />

6.2 Neuerungen <strong>2004</strong>/2005<br />

Im Projekt DS.A (DS.Advanced) zur Ablösung des seit 1991 in Betrieb befindlichen Abwicklungssystems der<br />

Wertpapiersammelbank wurden <strong>2004</strong> die Analysephase und die Designphase plangemäß abgeschlossen.<br />

Die mit der Implementierung des neuen Systems als Generalunternehmer beauftragte „smart technologies“<br />

Management-Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H., die sich mehrheitlich im Eigentum von<br />

Siemens Österreich befindet, hat im Laufe des 4. Quartals mit der Auslieferung der Software-Module<br />

begonnen, welche im ersten Halbjahr 2005 abgeschlossen sein soll. In Abhängigkeit von den Ergebnissen<br />

des Abnahmeverfahrens und des Roll-Out-Prozesses soll DS.A in der 2. Jahreshälfte 2005 den Betrieb<br />

aufnehmen.<br />

Die nunmehr bereits 3 Jahre anhaltende positive Entwicklung der österreichischen Aktienwerte veranlasste<br />

zuletzt mehrere international tätige Finanzinstitute, eine direkte Anbindung an die Infrastruktur des<br />

österreichischen Kapitalmarktes zu wählen. So ließen sich im Berichtsjahr 10 ausländische Marktteilnehmer<br />

Depots in der Wertpapiersammelbank eröffnen, 3 davon wurden auch Mitglieder an der Wiener Börse.<br />

7 Competence Center Energiemarkt<br />

Was ist<br />

Ausgleichsenergie<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> hat die Liberalisierung des Strommarktes in Österreich zur Entwicklung eines neuen<br />

Geschäftsfeldes genutzt und sich hinsichtlich der Funktionen Finanzclearing und Risikomanagement als<br />

Competence Center im gesamten Energiebereich positioniert. Die <strong>Kontrollbank</strong> übernimmt hiebei nicht die<br />

Funktion einer Abwicklungsstelle oder einer zentralen Vertragspartei.<br />

7.1 Ausgleichsenergie<br />

Teilnehmer an Energiemärkten (Strom, Gas) prognostizieren auf Basis von Erfahrungswerten, Witterung,<br />

Saison etc. die Energiemengen, die ihre Kunden verbrauchen bzw. ihre Anlagen produzieren und bereitstellen<br />

werden, und schließen entsprechende Kauf- bzw. Verkaufverträge ab. Der tatsächliche Verbrauch und die<br />

tatsächliche Erzeugung weichen regelmäßig von diesen Prognosen ab. Die Differenz zwischen den (auf Basis<br />

der Prognosen abgeschlossenen) Verträgen und dem tatsächlichen Verbrauch/der tatsächlichen Erzeugung<br />

nennt man Ausgleichsenergie, die von Marktteilnehmern aufgebracht oder abgenommen werden muss.<br />

31


APCS<br />

<strong>AG</strong>CS<br />

EXAA<br />

ECRA<br />

32<br />

Im Auftrag der APCS Power Clearing and Settlement <strong>AG</strong>, Wien, welche Anfang April 2001 vom Wirtschaftsministerium<br />

die Konzession als Verrechnungsstelle für Ausgleichsenergie (Strom) erhalten hat, führt die<br />

<strong>Kontrollbank</strong> seit 1. Oktober 2001 für Teilnehmer am Energiemarkt das Finanzclearing und Risikomanagement<br />

über alle im Zusammenhang mit Ausgleichsenergie entstehenden Positionen durch.<br />

Analog zu ihrer Tätigkeit im Strommarkt führt die <strong>Kontrollbank</strong> seit 1. Oktober 2002 im Auftrag der <strong>AG</strong>CS<br />

Gas Clearing and Settlement <strong>AG</strong>, Wien, welche Ende September 2002 vom Wirtschaftsministerium die<br />

Konzession als Verrechnungsstelle für Ausgleichsenergie (Erdgas) erhalten hat, das Finanzclearing und<br />

Risikomanagement auch im Gasmarkt durch.<br />

Das Geschäftsfeld Finanzclearing und Risikomanagement für Ausgleichsenergie konnte in die bestehende<br />

Aufbauorganisation der <strong>Kontrollbank</strong> vollumfänglich integriert werden. Auch das anzuwendende Verfahren<br />

mit der Abwicklung von Nettopositionen über eine Central Counterparty samt begleitendem Risikomanagement<br />

entspricht weitgehend dem Clearingprozess, den die <strong>Kontrollbank</strong> als Clearinghaus der Wiener<br />

Börse einsetzt. Der mit dem Finanzclearing einhergehende Inlands- und Auslandszahlungsverkehr wird über<br />

die bestehende technische Infrastruktur und die Bankenverbindungen der <strong>Kontrollbank</strong> abgewickelt.<br />

7.2 Strombörse<br />

Mit Eröffnung der österreichischen Strombörse EXAA Abwicklungsstelle für Energieprodukte <strong>AG</strong> in Graz am<br />

21. März 2002 übernahm die <strong>Kontrollbank</strong> auch für das Marktsegment des börsegehandelten Stromes die<br />

Durchführung des Finanzclearings und Risikomanagements.<br />

Im Rahmen der Vorbereitung der österreichischen Strombörse hat die <strong>Kontrollbank</strong> von der Firma „smart<br />

technologies“ Management-Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H., welche mehrheitlich im<br />

Eigentum von Siemens Österreich steht, eine Beteiligung an der Firma X-Trade Management Consulting<br />

GmbH, Graz, erworben. Ein weiterer Anteilseigner ist die Wiener Börse <strong>AG</strong>. X-Trade ist mit dem Betrieb des<br />

Handelssystems für die EXAA beauftragt worden und hat sich zum Ziel gesetzt, das System neben der EXAA<br />

auch an weitere Strombörsen zu verkaufen. Durch dieses Engagement ist gewährleistet, dass die <strong>Kontrollbank</strong><br />

in der gesamten Dienstleistungskette im Energiemarkt positioniert ist.<br />

7.3 Registerservicestelle für CO2-Emissionszertifikate<br />

Im Rahmen des Competence Center Energiemarkt gründete die <strong>Kontrollbank</strong> Anfang Mai <strong>2004</strong> gemeinsam<br />

mit der Wirtschaftskammer Österreich, Investkredit Bank <strong>AG</strong>, Lenzing <strong>AG</strong>, Porr, smart technologies, APCS,<br />

Vertretern aus Zement- und Betonindustrie sowie 7 Unternehmen aus dem Energiebereich, die ECRA<br />

Emission Certificate Registry GmbH, an der die <strong>Kontrollbank</strong> mit 12,5 % beteiligt ist. Die ECRA wurde in<br />

einem monatelangen Vergabeverfahren für die Konzession der Registerservicestelle als Bestbieter ermittelt<br />

und Ende November <strong>2004</strong> vom BMLFUW (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und<br />

Wasserwirtschaft) mit der Führung des Registers für CO2-Emissionszertifikate in Österreich beauftragt. Die<br />

Registerservicestelle führt für die Anlageninhaber die erforderlichen Konten, auf denen die Ausgabe der CO2-<br />

Emissionszertifikate sowie alle nachfolgenden Transfers (Käufe/Verkäufe) verbucht werden, wobei die<br />

geldseitige Abwicklung der Transfers über die <strong>Kontrollbank</strong> erfolgt.


8 Treuhandgeschäfte und Konsortialfinanzierungen<br />

9 Geldmarkttransaktionen<br />

10 Sonstige Angaben<br />

Jahresabschluss<br />

2003<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

Zu den Aufgaben der <strong>Kontrollbank</strong> zählen seit ihrer Gründung auch die Durchführung von<br />

Treuhandgeschäften sowie die Abwicklung von Konsortialfinanzierungen, insbesondere zwischen dem<br />

Bankgewerbe und öffentlich-rechtlichen Körperschaften.<br />

Neben den bilanzwirksamen Treuhandgeschäften und Konsortialfinanzierungen betreut die <strong>Kontrollbank</strong><br />

noch weitere Finanzierungen (Ende <strong>2004</strong>: € 380 Millionen; zum Vergleich Ende 2003: € 406 Millionen), bei<br />

denen auf Grund der vertraglichen Konstruktion lediglich eine allfällige Finanzierungsquote des Institutes in<br />

der Vermögens- und Finanzierungsrechnung aufscheint. Hervorzuheben sind vor allem die Finanzierung von<br />

Investitionen zur Erweiterung und Erneuerung des österreichischen Fernsprechnetzes auf Grund des<br />

Fernmelde-Investitionsgesetzes (seit 1964) sowie die im Jahr 1988 eingerichtete „Museenfinanzierung“ zur<br />

Durchführung von Sanierungsmaßnahmen in österreichischen Museen.<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> ist am österreichischen Geldmarkt innerhalb des Bankwesens durch den Handel mit Tag-,<br />

Termin- und Ultimogeld vertreten.<br />

Die in nachstehender Tabelle angeführten Werte geben eine Übersicht über die Größenordnung der kalendertägigen<br />

Stände im Jahresdurchschnitt sowie des jährlichen Gesamtumsatzes der von der <strong>Kontrollbank</strong><br />

geschlossenen Geldmarkttransaktionen.<br />

in Millionen Euro<br />

Ø Tagesstand 1<br />

Veränderung in %<br />

Gesamtumsatz 2<br />

Veränderung in %<br />

2002 2003 <strong>2004</strong><br />

Geldmarkttransaktionen der <strong>Kontrollbank</strong><br />

744<br />

— 45<br />

61.340<br />

+ 2<br />

494<br />

— 34<br />

44.987<br />

— 27<br />

1 Durchschnittlicher Tagesstand der Vergaben (Forderungen).<br />

2 Schlüsse zu Vergaben + Aufnahmen<br />

(Rückführungen werden nicht gezählt).<br />

672<br />

+ 36<br />

46.542<br />

+ 3<br />

Die Umsätze der <strong>Kontrollbank</strong> in dieser<br />

Geschäftssparte (€ 46,5 Milliarden) lagen<br />

im Jahr <strong>2004</strong> um 3 % über dem Vorjahresergebnis<br />

(€ 45,0 Milliarden). Der<br />

durchschnittliche Tagesstand an Geldmarkttransaktionen<br />

erhöhte sich von € 0,5<br />

Milliarden im Jahr 2003 auf C= 0,7 Milliarden<br />

im Berichtsjahr (+ 36 %).<br />

Die Behandlung des Jahresabschlusses 2003 erfolgte durch die 58. ordentliche Hauptversammlung der<br />

Aktionäre der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong> am 24. Mai <strong>2004</strong>; die entsprechenden Veröffentlichungen<br />

wurden am 26. Mai <strong>2004</strong> im Amtsblatt zur Wiener Zeitung (Nr. 101) vorgenommen. Der Jahresabschluss<br />

und der Konzernabschluss 2003 samt zugehörigen Unterlagen wurden durch den Vorstand gemäß §§ 277<br />

und 280 HGB am 3. Juni <strong>2004</strong> beim Handelsgericht Wien zur Firmenbuchnummer FN 85749 b eingereicht.<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> ist gemäß § 221 Abs. 3 HGB als große Aktiengesellschaft eingestuft.<br />

33


Aufsichtsrat Durch die 58. ordentliche Hauptversammlung wurden Mag. Wolfgang Haller, Franz Pinkl, Mag. Dr. Ludwig<br />

Scharinger und Dr. Johann Strobl in den Aufsichtsrat der <strong>Kontrollbank</strong> gewählt; die Mandate von<br />

Dr. Elisabeth Bleyleben-Koren und Dr. Angelo Rizzuti sind turnusmäßig abgelaufen. Mag. Friedrich<br />

Kadrnoska und Karl Samstag haben ihre Mandate im Aufsichtsrat mit 24. Mai <strong>2004</strong> zurückgelegt.<br />

Kreditrisiko<br />

Währungsrisiko<br />

Zinsänderungsrisiko<br />

34<br />

10.1 Risikobericht<br />

Risikosteuerung und Risikocontrolling stellen im Bankbetrieb wesentliche Prozesse dar, um die Sicherheit<br />

und die Rentabilität der Bank im Interesse der Kunden und der Eigentümer zu gewährleisten. In der<br />

<strong>Kontrollbank</strong> wird darauf geachtet, dass Risikoübernahmen in Übereinstimmung mit den Vorgaben des<br />

Vorstandes und den gesetzten Zielen der Bank stehen und dass gezielte Maßnahmen zur Risikovermeidung,<br />

-kompensation (Hedging) und -reduzierung gesetzt werden.<br />

Im Berichtsjahr wurde in Hinblick auf Basel II und eine Gesamtbanksteuerung die vom Vorstand<br />

beschlossene Neuordnung der Organisationsstruktur im Risikomanagement umgesetzt, die eine Ernennung<br />

von Abteilungs-Risk-Managern, die Bestellung eines Operational Risk Managers und eines Finance Risk<br />

Managers sowie die Bildung eines Risikomanagementkomitees vorsieht. Der Vorstand ist in die Risikosteuerung<br />

aktiv eingebunden.<br />

Die durch die spezifische Geschäftsausrichtung der <strong>Kontrollbank</strong> entstandenen Strukturen haben wesentlichen<br />

Einfluss auf die Risikosituation der Bank.<br />

Das Kreditrisiko hat im Risikomanagement — im Gegensatz zu Banken mit Privat- und Firmenkundengeschäft<br />

— nicht die zentrale Bedeutung, da die Kunden der <strong>Kontrollbank</strong> überwiegend Banken und<br />

öffentliche Stellen sind, oder Besicherungen, wie im Kapitel 3.1 („Voraussetzungen für die Refinanzierung“)<br />

beschrieben, vorliegen. Zur Absicherung von Kreditrisiken von derivativen Finanzgeschäften wurden mit den<br />

wichtigsten Vertragspartnern Collateralvereinbarungen abgeschlossen, mit sämtlichen Vertragspartnern<br />

bestehen Downgrade Trigger Klauseln (Möglichkeit der Abtretung an andere Vertragspartner oder Vertragskündigung<br />

nach einer definierten Bonitätsverschlechterung).<br />

Die Einstufung der Geschäftspartner in fünf interne Bonitätsklassen erfolgt auf Grund externer Ratings<br />

international anerkannter Ratingagenturen (Standard & Poor’s, Moody’s, FitchRatings). Die Entwicklung der<br />

Ratings wird laufend verfolgt. Bei Kunden, für die es kein externes Rating gibt, werden intern festgelegte<br />

Vorgaben angewendet.<br />

Währungsrisiken bestehen vor allem im Zusammenhang mit der Aufnahme von lang- und kurzfristigen<br />

Finanzierungsmitteln im Exportfinanzierungsverfahren. Diese Risiken werden durch eine Kursgarantie der<br />

Republik Österreich gemäß Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981 und durch derivative Finanzgeschäfte<br />

(Währungsswaps) abgesichert.<br />

Während Kredit- und Währungsrisiko weitestgehend durch Haftungen der Republik Österreich abgesichert<br />

sind, findet das Zinsänderungsrisiko im Risikomanagement der <strong>Kontrollbank</strong> besondere Beachtung. Die<br />

Risikosteuerung erfolgt im Rahmen des Portfoliomanagements durch gezielte Kapitalanlagen, -aufnahmen<br />

und Abschluss von fristenkonformen Derivaten. Bei den derivativen Instrumenten handelt es sich in erster<br />

Linie um Zinsswaps und Zins-/Währungsswaps, die OTC (over-the-counter) abgeschlossen und als Hedging-<br />

Instrumente für eigene Emissionen genutzt werden. Bei strukturierten Anleihen ist die gesamte Struktur<br />

Bestandteil des Hedging-Geschäftes. Darüber hinaus besteht im Exportfinanzierungsverfahren eine<br />

Rückstellung zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken.


Derivative<br />

Finanzgeschäfte<br />

Operationales<br />

Risiko<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

Die derivativen Finanzgeschäfte werden ausschließlich im Bankbuch geführt und sind dem Exportfinanzierungsverfahren<br />

zuzuordnen. Das Gesamtvolumen per 31. Dezember <strong>2004</strong> stellt sich wie folgt dar:<br />

in Millionen Euro<br />

Derivative Finanzgeschäfte<br />

Zinsbezogene Geschäfte<br />

OTC-Produkte<br />

588 5.967 159 6.714 406 49<br />

Zinstermingeschäfte<br />

—<br />

— — — — —<br />

Zinsswaps<br />

588 5.967 159 6.714 406 49<br />

Zinssatzoptionen<br />

—<br />

— — — — —<br />

Sonstige Zinskontrakte<br />

—<br />

— — — — —<br />

OTC-Produkte<br />

Devisentermingeschäfte<br />

Währungsswaps<br />

Währungsoptionen<br />

—<br />

— — — — —<br />

Sonstige Devisenkontrakte<br />

—<br />

— — — — —<br />

Wertpapierbezogene Geschäfte — — — — — —<br />

OTC-Produkte<br />

Aktien-/<br />

Indextermingeschäfte<br />

Aktien-/Indexoptionen<br />

bis 1 Jahr<br />

—<br />

1.983<br />

—<br />

—<br />

Nominalbetrag per 31.12.<strong>2004</strong> Marktwerte<br />

Restlaufzeit<br />

1 bis 5<br />

Jahre<br />

über<br />

5 Jahre<br />

Summe<br />

positiv negativ<br />

Währungsbezogene Geschäfte 1.983 6.851 809 9.643 100 1.559<br />

— — — — —<br />

6.851 809 9.643 100 1.559<br />

— — — — —<br />

— — — — —<br />

Summe 2.571 12.818 968 16.357 506 1.608<br />

Die ausgewiesenen Marktwerte stellen die Barwerte der Transaktionen dar, inkludierte Optionen wurden<br />

unter Verwendung von anerkannten Optionspreismodellen bewertet.<br />

Zur Beurteilung des Risikopotentiales erfolgt die Ermittlung von Zins- und Währungssensitivitätskennzahlen,<br />

die Entwicklung des maximal möglichen Verlustes wird durch VaR (Value at Risk) Berechnungen verfolgt und<br />

durch Stress-Tests wird die Auswirkung extremer Marktentwicklungen auf die Risikopositionen verdeutlicht.<br />

Mit der Basel II Eigenkapitalvereinbarung hat das operationale Risiko einen sehr hohen Stellenwert erhalten.<br />

In Zusammenarbeit mit den Fachbereichen wurden kritische Geschäftsprozesse erhoben. Im Risikohandbuch<br />

sind die risikopolitischen Grundsätze, Risikokategorien und Risikomanagementprozesse dokumentiert.<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> wurde eine Schadensfalldatenbank aufgebaut, die Aufschluss über alle Vorfälle der letzten zwei<br />

Jahre gibt. Die aufgetretenen Schadensfälle werden vierteljährlich dem Risikomanagementkomitee berichtet<br />

und in der Datenbank ergänzt.<br />

Zu den laufenden Aktivitäten im Risikomanagement zählen die Entwicklung und Umsetzung von Strategien<br />

zur Risikovermeidung bzw. -minimierung, die Implementierung zusätzlicher Auswertungstools zur Risikomessung<br />

sowie der Ausbau und die Verfeinerung der Risikosteuerungsmethoden.<br />

35


Neuerungen<br />

<strong>2004</strong>/2005<br />

Prognose<br />

Exogene<br />

Einflüsse<br />

36<br />

I NFORMATION S ERVICES<br />

10.2 Ausblick auf das Jahr 2005<br />

In den vorhergehenden Kapiteln des Lageberichtes wurde über die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche<br />

im Jahr <strong>2004</strong> berichtet. Des weiteren sind geplante oder bereits im Berichtsjahr beschlossene<br />

Neuerungen, welche im Jahr 2005 wirksam werden, angeführt.<br />

Über weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten<br />

sind, war bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichtes nicht zu berichten.<br />

Auf Grund der Ergebnisplanung werden im Jahr 2005 die Betriebserträge und die Betriebsaufwendungen in<br />

ähnlichem Umfang zurückgehen, womit das Ergebnis im Bereich des Jahres <strong>2004</strong> liegen wird.<br />

Zu den vielfältigen exogenen Einflüssen, denen die <strong>Kontrollbank</strong> in der Durchführung ihrer Hauptfunktionen<br />

im Exportservice- und Wertpapierbereich ausgesetzt ist, zählen neben der Entwicklung des österreichischen<br />

Exportes sowie der heimischen und der internationalen Finanzmärkte und Zinsenlandschaft auch die<br />

Änderungen der Rahmenbedingungen durch die EU-Mitgliedschaft Österreichs. In beiden vorgenannten<br />

Geschäftsfeldern und als Competence Center im Energiemarkt sowie als zentraler Information-Broker für<br />

Finanz und Wirtschaft liegen die strategischen Perspektiven im weiteren Ausbau einer innovativen, marktund<br />

kundenorientierten Dienstleistungsstruktur. Betriebsintern werden das effiziente Kosten-, Ertrags- und<br />

Risikomanagement ständig weiterentwickelt sowie die Personalentwicklungs- und Umweltmanagement-<br />

Systeme fortgeführt.<br />

11 Bank- und Wirtschaftsinformation<br />

Dem Faktor Information kommt in Anbetracht der fortschreitenden Globalisierung der Märkte insbesondere<br />

aus strategischer Sicht zunehmende Bedeutung zu. In der <strong>Kontrollbank</strong> wurde daher dem Informationsmanagement<br />

auch im Berichtsjahr <strong>2004</strong> ein hoher Stellenwert eingeräumt. Mit diesem Geschäftsbereich ist<br />

die Abteilung Bank- und Wirtschaftsinformation (BWI) betraut, die ihre Serviceleistungen im ständigen<br />

Dialog mit der Wirtschaft und den operativen Bereichen des Hauses erbringt.<br />

Dieser Service, der sich vor allem an Wirtschaftsunternehmen, Finanzdienstleister im In- und Ausland sowie<br />

an Institutionen aus Wissenschaft und Forschung richtet, konnte erheblich ausgebaut werden: Zunehmend<br />

steigt die Nachfrage nach professionellem, maßgeschneidertem Research. Exakt nach Kundenwunsch<br />

werden von den Experten der BWI Studien, Analysen oder aussagekräftige Kurzberichte erarbeitet:<br />

z.B. Markt- und Branchenberichte, vergleichende Standortanalysen, Peer Group Reviews, Länderreports.<br />

Weiters haben im Berichtsjahr führende Unternehmen ihre Informationsmanagement-Agenden über<br />

Rahmenvereinbarungen an die Abteilung Bank- und Wirtschaftsinformation der <strong>Kontrollbank</strong> ausgelagert.<br />

Die BWI konnte somit den bestehenden Trend zum Outsourcing von Informationsserviceleistungen für den<br />

Ausbau ihrer Stellung als zentraler Information-Broker für Finanz und Wirtschaft nutzen. Auch im Rahmen<br />

strategischer Partnerschaften mit internationalen Data Vendors konnte sich die BWI als Provider fundierter<br />

Marktinformationen profilieren.


austrian<br />

business monitor<br />

Information &<br />

Kommunikation,<br />

Knowledge-<br />

Management<br />

Ausblick auf 2005<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

Mit dem „Online-Pressespiegel“ bietet die BWI — im Rahmen einer bereits mehrjährigen erfolgreichen<br />

Kooperation mit der APA Austria Presse Agentur — ein Produkt an, das Unternehmen aus verschiedenen<br />

Wirtschaftsbereichen täglich mit fokussierten Informationen zum Tagesgeschehen versorgt: Das Mediaanalyse-Team<br />

der BWI filtert nach individuell definierten Profilen alles Wesentliche über das Finanz- und<br />

Wirtschaftsgeschehen, über relevante Märkte und Unternehmen aus der nationalen und internationalen<br />

Presseberichterstattung. Täglich ab 9 Uhr ist die personalisierte Meldungsübersicht via Internet im<br />

jeweiligen Unternehmen verfügbar. Sämtliche Medienberichte werden in einer Datenbank erfasst, die alle<br />

Vorteile eines umfassenden Pressearchivs aufweist.<br />

Dieses jüngste Produkt der BWI bietet täglich online umfassende Branchen- und Unternehmensinformationen:<br />

Ausgewählte Presseberichte aus einem breiten Medienspektrum liefern einen raschen<br />

Überblick über Trends in allen Wirtschaftssektoren und Branchen. Ebenfalls im Fokus steht die Berichterstattung<br />

über wesentliche internationale und sämtliche österreichischen Firmen — vom kleinen<br />

Familienbetrieb bis hin zum weltweit agierenden Konzern. Das tägliche Meldungs-Update wird in der Firmenund<br />

Branchendatenbank gespeichert. Das sichert den nachhaltigen Mehrwert. APA garantiert als<br />

Kooperationspartner absolute Rechtssicherheit.<br />

FINECON, die Finanz- und Wirtschaftsdatenbank der <strong>Kontrollbank</strong>, stellt sowohl für die <strong>Kontrollbank</strong> als auch<br />

für ihre Geschäftspartner ein zentrales Informationsmedium dar. Die Datenbank wird täglich aktualisiert und<br />

umfasst derzeit rund 36.000 Literaturhinweise sowie Fachbeiträge und Studien internationaler Experten im<br />

Originaltext. FINECON bietet fundierte Informationen zu wesentlichen Fragen des Wirtschaftsgeschehens<br />

weltweit: Fachartikel aus über 200 internationalen Knowledge-Sources für Wirtschaft, Finanz, Umwelt und<br />

Recht sowie Fachbücher und wissenschaftliche Arbeiten werden laufend in den Wissenspool eingebracht.<br />

FINECON ist über fünf internationale Hosts — APA Austria Presse Agentur, Thomson/Dialog, GBI, GENIOS<br />

und Dow Jones & Reuters/Factiva — weltweit abrufbar. Zusätzlich eröffnet die BWI — über personalisierte<br />

Gateways — Banken und Wirtschaftsunternehmen einen Online-Zugang zu FINECON.<br />

Im Berichtsjahr haben führende Banken im In- und Ausland das Know-how der <strong>OeKB</strong> Bank- und<br />

Wirtschaftsinformation im Bereich Information- und Knowledge-Management in Anspruch genommen.<br />

Hausintern wurden im Rahmen der Projektarbeit folgende Schwerpunkte gesetzt: Die <strong>Kontrollbank</strong>-internen<br />

Kommunikationsprozesse wurden nach Effizienzgesichtspunkten durchleuchtet und weiter gestrafft. Die<br />

Information Services für alle Fachbereiche des Hauses wurden einer forcierten Personalisierung unterzogen:<br />

Strategisches Ziel der BWI war und ist, einen unmittelbaren Mehrwert für das operative Geschäft der<br />

<strong>Kontrollbank</strong> zu erbringen. Darüber hinaus ist die BWI laufend bestrebt, durch den Auf- und Ausbau<br />

praxisnaher Wissensmanagement-Strukturen den Geschäftserfolg der <strong>Kontrollbank</strong> nachhaltig zu sichern.<br />

Für das kommende Jahr sieht die <strong>OeKB</strong> Bank- und Wirtschaftsinformation ihre wichtigste Herausforderung<br />

darin, ihre zentrale Rolle als wettbewerbsneutraler Information Provider für die österreichische Exportwirtschaft<br />

und den Finanzdienstleistungssektor im In- und Ausland weiter zu festigen.<br />

37


12 Publikationen der <strong>Kontrollbank</strong> – Internet Services<br />

■ + ■■<br />

■ + ■■<br />

■■■<br />

38<br />

12.1 Publikationen der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Hier finden Sie jene Publikationen zu den Geschäftsbereichen und Services der <strong>Kontrollbank</strong>, die wir<br />

Ihnen gerne als Ergänzung zu diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> zusenden.<br />

Sie können diese Berichte, Broschüren und Folder direkt auf der Website www.oekb.at oder bei den<br />

angeführten Abteilungen bestellen. Dort erhalten Sie auch nähere Informationen zu den Inhalten der<br />

Publikationen.<br />

Auf der <strong>OeKB</strong>-Website www.oekb.at können Sie PDF-Dateien der Publikationen jederzeit downloaden.<br />

■ + ■■ ■■■■+ ■■ ■■■■+ ■■<br />

■■■<br />

■■■ ■■<br />

■ + ■■ ■ + ■■<br />

■ + ■■ ■ + ■■<br />

■ + ■■<br />

■ + ■■


■■<br />

■■+ ■■ ■■+ ■■ ■■+ ■■ ■■■+ ■■ ■■■+ ■■<br />

■■■+ ■■<br />

■<br />

■■<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />

■ ■<br />

■<br />

Diese gedruckten Publikationen erhalten Sie von folgenden Abteilungen<br />

unter +43-1-531 27- Dw.:<br />

■ Rechnungs- und Berichtswesen -2314, Fax -5250, E-mail: berichtswesen@oekb.at<br />

■■ <strong>OeKB</strong> Öffentlichkeitsarbeit -2859, Fax -5698, E-mail: oeffentlichkeitsarbeit@oekb.at<br />

■■■ Bank- und Wirtschaftsinformation -2311, Fax -5818<br />

■■■ ■ Organisation, Bauen, Umwelt und Sicherheit -2841, Fax -5221<br />

■ Exportgarantien — Internationales und Services -2628, Fax -5694<br />

■■ Projekt- und Umweltanalysen -2224, Fax -5411<br />

■■■ Kreditabteilung -2496, Fax -5533, E-mail: kreditabteilung@oekb.at<br />

■ Wertpapierservice -2000, Fax -4000<br />

Bestellung/PDF-Downloads via www.oekb.at<br />

■ ■<br />

■ ■<br />

39


40<br />

12.2 Die Internet-Angebote der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Aktuelle Informationen zur <strong>Kontrollbank</strong> und ihren Aufgaben erhalten Sie im Internet unter der Adresse<br />

www.oekb.at. Dort finden Sie Kurzdarstellungen sowie vertiefte Experten-Informationen zu allen Services<br />

der <strong>OeKB</strong> — von den großen Geschäftsbereichen Exportservice und Wertpapierservice bis zu den<br />

Information Services, Dienstleistungen für den Energiemarkt und Veröffentlichungen für die Pensionskassen.<br />

Praktische Extranet-Anwendungen und Online-Tools erleichtern den Kunden die Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>Kontrollbank</strong>.<br />

Seit Mai <strong>2004</strong> ist das Webangebot der <strong>Kontrollbank</strong> nach Erkenntnissen der Usability-Forschung und auf<br />

Basis von Kunden-Feedback neu strukturiert und gestaltet. Anfang 2005 wurde der Wertpapier-Infopool<br />

www.profitweb.at ausgebaut: ProfitWeb enthält nun auch Daten und Analysekennzahlen zu allen in<br />

Österreich zugelassenen ausländischen Investmentfonds.<br />

Die neu geordnete Website der <strong>OeKB</strong> knüpft an Bewährtes<br />

aus dem bisherigen Webangebot an und wurde in Abstimmung<br />

mit Kunden und Usability-Experten noch User-freundlicher<br />

gestaltet. Die Informationen sind jetzt noch übersichtlicher<br />

gegliedert, gründlicher vernetzt und können dank moderner<br />

Wartungstechnologie noch schneller erweitert werden.<br />

Das Interesse an der „Zweiten Säule“ der Altersvorsorge hat <strong>2004</strong><br />

weiter stark zugenommen. Die Pensionskassen starteten im<br />

Herbst <strong>2004</strong> daher eine Informationsoffensive. Zentrale Maßnahme<br />

ist ein vierteljährlicher Leistungstest für fünf unterschiedliche Veranlagungsgruppen,<br />

der auf der <strong>OeKB</strong>-Website veröffentlicht wird.<br />

Die Wertpapier-Info-Plattform www.profitweb.at wurde im Februar<br />

2005 um Stammdaten, Kategorisierungsdaten, Ausschüttungs-<br />

und Splitdaten, Preis- und Volumensdaten sowie Performance- und<br />

Risikokennzahlen aller in Österreich zugelassenen ausländischen<br />

Investmentfonds erweitert. Neu sind auch standardisierte Angaben<br />

zu den Portfolios aller in- und ausländischen Fonds sowie die von<br />

den Kapitalanlagegesellschaften publizierten Asset Allocations.<br />

Einige weitere praktische Funktionen in ProfitWeb: individuell<br />

zusammenstellbare Auswertungen, Listen und Kennzahlenvergleiche,<br />

einfacher Datenexport sowie erweitertes Charting-Tool.


III. Jahresabschluss <strong>2004</strong><br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

1 Bilanz zum 31. Dezember <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

2 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Anhang<br />

Erläuterung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

1 Allgemeine Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

2 Erläuterung der Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

3 Eigene Mittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

4 Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

5 Ergänzende Angaben gemäß § 237 HGB und § 64 BWG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

6 Pflichtangaben gemäß §§ 239 und 240 HGB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

IV. Vorschlag für die Gewinnverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

V. Bestätigungsvermerk des Bankprüfers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

VI. Konzern-Jahresabschluss <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Seite<br />

41


42<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31. Dezember <strong>2004</strong><br />

31.12. <strong>2004</strong><br />

31.12. 2003<br />

EUR EUR 1.000<br />

01 Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken 155.993.527,73 87.116<br />

02 Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere 38.415.725,29 36.571<br />

03 Forderungen an Kreditinstitute 339.836.130,06 47.396<br />

a) täglich fällig 2.824.186,22 5.757<br />

b) sonstige Forderungen 337.011.943,84 41.639<br />

darunter: an verbundene Unternehmen ——,—— —<br />

04 Forderungen an Kunden 16.630.416,32 14.036<br />

darunter an:<br />

verbundene Unternehmen ——,—— —<br />

Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 64.547,49 70<br />

05 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 645.169.564,75 660.091<br />

a) von öffentlichen Emittenten 102.254.217,82 108.163<br />

b) von anderen Emittenten 542.915.346,93 551.928<br />

darunter:<br />

eigene Schuldverschreibungen 76.226.279,98 78.823<br />

Emissionen von Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht ——,—— —<br />

06 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 98.462.295,18 97.282<br />

07 Beteiligungen 11.023.525,99 5.491<br />

darunter: an Kreditinstituten ——,—— —<br />

08 Anteile an verbundenen Unternehmen 40.117.643,17 40.100<br />

darunter: an Kreditinstituten 5.987.514,80 5.988<br />

09 Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens 2.093.343,—— 3.428<br />

10 Sachanlagen 41.477.613,81 44.818<br />

darunter: Grundstücke und Bauten,<br />

die vom Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden<br />

13.1 Forderungen an Kreditinstitute<br />

34.817.114,47 36.900<br />

11 Sonstige Vermögensgegenstände 26.164.200,19 37.777<br />

12 Rechnungsabgrenzungsposten 66.325.829,07 58.978<br />

13 Aktiva im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung 23.123.942.521,68 22.966.925<br />

Sonstige 21.432.500.787,43 21.079.343<br />

darunter: an verbundene Unternehmen 693.000.000,—— 635.520<br />

13.2 Forderungen an Kunden 1.588.104.289,21 1.652.698<br />

13.3 Rechnungsabgrenzungsposten 103.337.445,04 234.884<br />

Posten unter der Bilanz<br />

darunter: wegen Begebung eigener Emissionen 103.337.445,04 225.235<br />

Summe der Aktiva 24.605.652.336,24 24.100.009<br />

1 Auslandsaktiva 5.886.801.507,71 5.644.101


Passiva<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss<br />

31.12. <strong>2004</strong><br />

31.12. 2003<br />

EUR EUR 1.000<br />

01 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.047.101.442,50 680.127<br />

a) täglich fällig 654.857.236,03 671.201<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 392.244.206,47 8.926<br />

darunter: gegenüber verbundenen Unternehmen 6.469,95 6<br />

02 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden / Sonstige 44.925.695,43 64.047<br />

darunter:<br />

aa) täglich fällig 44.925.695,43 64.047<br />

bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist ——,—— —<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 26.730.973,95 43.231<br />

gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 705.727,79 3.717<br />

03 Sonstige Verbindlichkeiten 20.764.712,24 26.231<br />

04 Rechnungsabgrenzungsposten 9.992.700,01 9.731<br />

05 Rückstellungen 114.345.788,52 115.885<br />

a) Rückstellungen für Abfertigungen 10.073.101,08 9.922<br />

b) Rückstellungen für Pensionen 57.285.988,26 55.461<br />

c) Steuerrückstellungen 14.702.563,68 28.662<br />

d) sonstige 32.284.135,50 21.840<br />

06 Gezeichnetes Kapital 130.000.000,—— 130.000<br />

07 Gebundene Kapitalrücklagen 3.347.629,63 3.347<br />

08 Gewinnrücklagen 66.366.534,66 56.838<br />

a) gesetzliche Rücklage 10.601.796,47 10.602<br />

b) andere Rücklagen 55.764.738,19 46.236<br />

09 Haftrücklage gemäß § 23 Abs. 6 BWG 23.850.000,—— 23.309<br />

10 Bilanzgewinn 15.270.788,61 13.775<br />

11 Unversteuerte Rücklagen 5.744.522,96 9.794<br />

a) Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen 5.744.522,96 5.746<br />

b) sonstige unversteuerte Rücklagen ——,—— 4.048<br />

darunter: Investitionsfreibetrag gemäß § 10 EStG 1988 ——,—— 4.048<br />

12 Passiva im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung 23.123.942.521,68 22.966.925<br />

12.1 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.396.320.245,35 1.998.242<br />

a) täglich fällig 1.103,16 1<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1.396.319.142,19 1.998.241<br />

12.2 Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist gegenüber Kunden 709.237.861,24 345.340<br />

12.3 Verbriefte Verbindlichkeiten 20.195.343.417,82 19.758.952<br />

a) begebene Schuldverschreibungen 14.257.210.042,44 14.138.709<br />

b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 5.938.133.375,38 5.620.243<br />

12.4 Rechnungsabgrenzungsposten 10.801.012,48 15.413<br />

12.5 Rückstellungen / Sonstige 812.239.984,79 848.978<br />

Summe der Passiva 24.605.652.336,24 24.100.009<br />

Posten unter der Bilanz<br />

1 Kreditrisiken 2.976.821.543,97 2.610.139<br />

2 Anrechenbare Eigenmittel gemäß § 23 Abs. 14 BWG 271.208.344,25 255.903<br />

3 Erforderliche Eigenmittel gemäß § 22 Abs. 1 BWG 39.105.304,93 34.229<br />

4 Auslandspassiva 21.539.064.338,53 20.466.339<br />

43


Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong><br />

44<br />

1. Zinsen und ähnliche Erträge 708.140.292,13 728.047<br />

darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren 22.634.644,59 24.214<br />

2. – Zinsen und ähnliche Aufwendungen 594.078.461,37 622.668<br />

3. + Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen 797.106,91 2.311<br />

a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten<br />

und nicht festverzinslichen Wertpapieren 168.537,16 460<br />

b) Erträge aus Beteiligungen 302.995,45 139<br />

c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 325.574,30 1.712<br />

4. + Provisionserträge 57.036.108,55 52.111<br />

5. – Provisionsaufwendungen 61.962.922,28 58.924<br />

6. ± Erträge / Aufwendungen aus Finanzgeschäften — 216.361,10 — 890<br />

7. + Sonstige betriebliche Erträge 12.975.264,85 18.792<br />

8. – Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 59.984.502,13 61.029<br />

a) Personalaufwand 37.993.989,22 38.029<br />

darunter:<br />

aa) Löhne und Gehälter 25.309.394,59 25.061<br />

bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene soziale Abgaben<br />

und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 5.516.833,50 5.557<br />

cc) sonstiger Sozialaufwand 1.193.191,23 1.123<br />

dd) Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 3.032.029,90 2.982<br />

ee) Dotierung der Pensionsrückstellung 1.825.240,—— 2.010<br />

ff) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen<br />

an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 1.117.300,—— 1.296<br />

b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) 21.990.512,91 23.000<br />

9. – Wertberichtigungen auf die in den<br />

Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände 5.934.660,01 6.741<br />

10. – Sonstige betriebliche Aufwendungen 12.994.117,56 13.860<br />

III. Betriebsaufwendungen — 78.913.279,70 — 81.630<br />

IV. Betriebsergebnis 43.777.747,99 37.149<br />

11. ± Ertrags- / Aufwandssaldo aus der Veräußerung und<br />

der Bewertung von Forderungen und Wertpapieren _ 11.089.032,08 _ 8.270<br />

12. ± Ertrags- / Aufwandssaldo aus der Veräußerung und der Bewertung<br />

von Wertpapieren, die wie Finanzanlagen bewertet sind,<br />

sowie von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen + 84.058,59 + 111<br />

13. – Steuern vom Einkommen und Ertrag 11.485.255,87 9.637<br />

14. – Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 13 auszuweisen ——,—— 300<br />

VI. Jahresüberschuss 21.287.518,63 19.053<br />

15. – Rücklagenbewegung 6.021.018,63 5.289<br />

darunter: Dotierung der Haftrücklage 541.498,81 —<br />

VII. Jahresgewinn <strong>2004</strong> (2003) 15.266.500,—— 13.764<br />

16. + Gewinnvortrag aus 2003 (2002) 4.288,61 11<br />

VIII. Bilanzgewinn 15.270.788,61 13.775<br />

Jahresabschlusspositionen sind nur insoweit angeführt, als dafür Wertansätze vorhanden sind.<br />

EUR<br />

<strong>2004</strong><br />

EUR<br />

2003<br />

EUR 1.000<br />

I. Nettozinsertrag 114.061.830,76 105.379<br />

II. Betriebserträge 122.691.027,69 118.779<br />

V. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 32.772.774,50 28.990


Anhang – Erläuterung der Bilanz<br />

sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

1 Allgemeine Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches unter Berücksichtigung<br />

der Sondervorschriften des Bankwesengesetzes.<br />

Entsprechend der bisherigen Bilanzierungspraxis wird vom Aktivierungswahlrecht nach § 198 Abs. 7 HGB<br />

Gebrauch gemacht.<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss – Anhang<br />

Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Zur Vermeidung von Unklarheiten und gestützt auf § 43 Abs. 2 Bankwesengesetz (BWG) geht die Gliederung<br />

der Bilanz insoweit über das Formblatt der Anlage 2 zu § 43 BWG hinaus, als die Posten im Zusammenhang<br />

mit dem von der <strong>Kontrollbank</strong> betriebenen Exportfinanzierungsverfahren gesondert dargestellt werden.<br />

Die gemäß Rechnungslegungsänderungsgesetz <strong>2004</strong> erforderlichen Anpassungen wurden vorgenommen.<br />

Bewertung<br />

Die Bewertung der Aktiv- und der Passivposten erfolgt grundsätzlich nach den Vorschriften der §§ 201 bis<br />

211 HGB mit den sich aus den §§ 55 bis 58 BWG ergebenden Abweichungen.<br />

Erläuterung zur Bewertung einzelner Bilanzposten:<br />

■ Wertpapiere werden zu Anschaffungskosten (ermittelt nach der Methode des Durchschnittspreisverfahrens)<br />

unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips (§§ 204 und 207 HGB unter Berücksichtigung<br />

von § 57 BWG) bewertet.<br />

■ Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Wertminderungen angesetzt.<br />

■ Anlagevermögen (Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung, Adaptierung gemieteter Räumlichkeiten,<br />

EDV-Software und sonstige Anlagen) ist zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer<br />

Abschreibungen bewertet. Die aus der Vornahme steuerlicher vorzeitiger Abschreibungen in früheren<br />

Jahren stammende Bewertungsreserve wird — wie im Formblatt vorgesehen — als gesonderte Position<br />

unter den Rücklagen gezeigt.<br />

■ Fremdwährungspositionen werden grundsätzlich zum Devisen-Mittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.<br />

Soweit jedoch eine Kursgarantie der Republik Österreich nach dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz<br />

(AFFG — BGBl. Nr. 216/1981 in der jeweils geltenden Fassung) vorliegt, erfolgt die Bewertung<br />

zum garantierten Kurs.<br />

■ Rückstellungen für Abfertigungen sowie laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen werden<br />

unter Zugrundelegung der anerkannten Regeln der Versicherungsmathematik unter Verwendung der<br />

AVÖ 1999 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung — Pagler & Pagler mit einem<br />

Rechnungszinsfuß von 3,5 % (Abfertigungen 4 %) berechnet.<br />

■ In Hinblick auf die künftige Aufstellung des Konzernabschlusses gemäß IFRS werden latente Steuern<br />

ab <strong>2004</strong> gemäß § 198 Abs. 9 und 10 HGB abgegrenzt.<br />

45


2 Erläuterung der Bilanz<br />

46<br />

2.1 Vorbemerkung<br />

Zur besseren Veranschaulichung der Entwicklung des Institutes im Geschäftsjahr <strong>2004</strong> wird eine in zwei<br />

Hauptgruppen gegliederte Gegenüberstellung der Vermögensrechnung erstellt, die folgendes Bild zeigt:<br />

Aktiva in 1.000 EUR<br />

I. Eigentliche Vermögensrechnung 1.186.986 1.133.084 + 348.626 30,8 1.481.710<br />

Barmittel<br />

2.522<br />

87.116 + 68.878 79,1 155.994<br />

Schuldtitel öffentlicher Stellen<br />

Forderungen an<br />

46.339<br />

36.571 + 1.845 5,0 38.416<br />

Kreditinstitute<br />

196.333<br />

47.396 + 292.440 x 339.836<br />

Kunden<br />

16.174<br />

14.036 + 2.594 18,5 16.630<br />

Wertpapiere<br />

725.131 757.373 — 13.741 1,8 743.632<br />

Beteiligungen<br />

45.765<br />

45.591 + 5.550 12,2 51.141<br />

Anlagevermögen<br />

52.710<br />

48.246 — 4.675 9,7 43.571<br />

Andere Aktiva<br />

102.012<br />

96.755 — 4.265 4,4 92.490<br />

Forderungen an<br />

Kreditinstitute<br />

Kunden<br />

Abgrenzungen<br />

Ende 2002<br />

Zusammengefasste Vermögensrechnung<br />

20.561.870<br />

1.345.448<br />

272.117<br />

Ende 2003 +_ Veränderung in % Ende <strong>2004</strong><br />

II. Exportfinanzierung 22.179.435 22.966.925 + 157.017 0,7 23.123.942<br />

21.079.343 + 353.158 1,7 21.432.501<br />

1.652.698 — 64.594 3,9 1.588.104<br />

234.884 — 131.547 56,0 103.337<br />

Summe der Aktiva 23.366.421 24.100.009 + 505.643 2,1 24.605.652<br />

Passiva in 1.000 EUR Ende 2002 Ende 2003 +_ Veränderung in % Ende <strong>2004</strong><br />

I. Eigentliche Vermögensrechnung<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

1.186.986 1.133.084 + 348.626 30,8 1.481.710<br />

Kreditinstituten<br />

724.388 680.127 + 366.974 54,0 1.047.101<br />

Kunden<br />

62.688 64.047 — 19.121 29,9 44.926<br />

Kernkapital und Sozialkapital<br />

281.006 288.671 + 7.997 2,8 296.668<br />

Bilanzgewinn<br />

16.722 13.775 + 1.496 10,9 15.271<br />

Andere Passiva<br />

102.182 86.464 — 8.720 10,1 77.744<br />

II. Exportfinanzierung<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

22.179.435 22.966.925 + 157.017 0,7 23.123.942<br />

Kreditinstituten<br />

2.793.389 1.998.242 — 601.922 30,1 1.396.320<br />

Kunden<br />

310.509 345.340 + 363.898 105,4 709.238<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 18.341.602 19.758.952 + 436.391 2,2 20.195.343<br />

Abgrenzungen<br />

22.981 15.413 — 4.612 29,9 10.801<br />

Rückstellungen<br />

710.954 848.978 — 36.738 4,3 812.240<br />

Summe der Passiva 23.366.421 24.100.009 + 505.643 2,1 24.605.652<br />

Die aus dieser Tabelle ersichtliche Zunahme der Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um rund € 0,5<br />

Milliarden (+ 2,1 %) auf € 24,6 Milliarden ist auf die Erhöhung der Ausleihungen in der Exportfinanzierung<br />

und auf Geldmarktgeschäfte mit Banken zurückzuführen.


in Millionen Euro<br />

Vermehrung von Aktiva:<br />

Barreserve<br />

Wertpapiere<br />

Bankguthaben<br />

Ausleihungen<br />

Beteiligungen<br />

Verminderung von Passiva:<br />

Bankverpflichtungen<br />

Sonstige Gläubiger<br />

Eigene Emissionen<br />

Alle übrigen Positionen saldiert<br />

Verminderung von Aktiva:<br />

Barreserve<br />

Wertpapiere<br />

Bankguthaben<br />

Ausleihungen<br />

Beteiligungen<br />

Vermehrung von Passiva:<br />

Bankverpflichtungen<br />

Sonstige Gläubiger<br />

Eigene Emissionen<br />

Eigenmittel<br />

(Veränderung von Rücklagen und<br />

Sozialkapital, Gewinndifferenz)<br />

Alle übrigen Positionen saldiert<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss – Anhang<br />

2.2 Zu I. Eigentliche Vermögensrechnung<br />

2002 2003 <strong>2004</strong><br />

Wertflussrechnung für die eigentliche Vermögensrechnung<br />

Mittelbedarf 987,5 615,8 948,7<br />

172,3<br />

158,1<br />

289,4<br />

0,3<br />

0,7<br />

350,4<br />

16,3<br />

—<br />

—<br />

349,0<br />

100,7<br />

124,3<br />

0,4<br />

0,1<br />

382,4<br />

8,9<br />

—<br />

6,7<br />

15,0<br />

162,0<br />

63,6<br />

111,6<br />

0,3<br />

—<br />

267,7<br />

10,6<br />

—<br />

—<br />

77,4<br />

32,7<br />

263,8<br />

0,5<br />

0,2<br />

210,6<br />

11,9<br />

—<br />

7,7<br />

11,0<br />

249,0<br />

54,9<br />

357,3<br />

0,1<br />

5,7<br />

256,1<br />

25,6<br />

—<br />

—<br />

Mittelaufbringung 987,5 615,8 948,7<br />

180,1<br />

55,8<br />

67,4<br />

0,5<br />

0,1<br />

589,9<br />

6,3<br />

—<br />

8,0<br />

40,6<br />

Für die Positionen dieser Hauptgruppe wurden<br />

die Nettoveränderungen zwischen den einzelnen<br />

Bilanzstichtagen bereits dargestellt. Zur Erläuterung<br />

dieser Veränderungen dient nebenstehende Wertflussrechnung.<br />

Die Veränderung der Bankverpflichtungen hängt mit<br />

den Geldmarktaktivitäten der Bank zusammen.<br />

In der Position Grundstücke und Gebäude sind<br />

Grundwerte im Betrag von € 4.658.774,47 enthalten.<br />

Vom Bestand der Wertpapiere wird ein<br />

Betrag von € 175.821.388,22 im Jahr 2005 fällig.<br />

Zu den einzelnen Wertpapierkategorien ist im Sinne<br />

von § 64 Abs. 1 Z 10 und 11 BWG zu berichten:<br />

Schuldverschreibungen<br />

und andere<br />

festverzinsliche<br />

Wertpapiere<br />

Aktien und andere<br />

nicht festverzinsliche<br />

Wertpapiere<br />

Beteiligungen<br />

Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen<br />

Angabe gemäß § 208 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 56 BWG: Bei den Wertpapieren des Umlaufvermögens<br />

beläuft sich der Unterschiedsbetrag zwischen Marktwert und Buchwert auf € 4.206.869,37.<br />

Angabe gemäß § 56 Abs. 2 und 3 BWG: Bei den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen<br />

Wertpapieren, die die Eigenschaft von Finanzanlagen haben, besteht ein Unterschiedsbetrag gemäß § 56<br />

Abs. 2 BWG in Höhe von € 29.062,95, welcher als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht<br />

worden ist, ferner ein Unterschiedsbetrag gemäß § 56 Abs. 3 BWG in Höhe von € 13.081,11. Vom Wahlrecht,<br />

diesen Unterschiedsbetrag zeitanteilig als Ertrag zu verbuchen, wurde kein Gebrauch gemacht.<br />

Während Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen ihrer Natur nach Anlagevermögen darstellen,<br />

hat der Vorstand für die übrigen Wertpapierkategorien Richtlinien beschlossen, nach denen<br />

Wertpapiere unter anderem in Abhängigkeit von der Laufzeit und dem Verhältnis von Anschaffungskosten<br />

und Nennwert als Anlagevermögen gewidmet wurden. Die übrigen Wertpapierbestände sind als sonstiges<br />

Umlaufvermögen gewidmet; das Institut hält keine Handelsbestände und führt daher kein Handelsbuch. Die<br />

Bewertung erfolgt – wie bereits erwähnt – nach den Vorschriften der §§ 204 und 207 HGB unter Berücksichtigung<br />

von § 57 BWG. In den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sind<br />

keine Vermögensgegenstände nachrangiger Art enthalten.<br />

in Euro<br />

zum Börsehandel<br />

zugelassen<br />

und börsenotiert<br />

645.169.564,75<br />

2.316.379,91<br />

——,——<br />

——,——<br />

hievon Wertpapiere<br />

des<br />

Anlagevermögens<br />

5.752.375,89<br />

289.978,23<br />

——,——<br />

——,——<br />

47


48<br />

Die Position „Andere Aktiva“ enthält neben Abgrenzungsposten vor allem Vermögensgegenstände im<br />

Zusammenhang mit den Leasingaktivitäten des Institutes (siehe auch den Anlagenspiegel unter Punkt 2.5).<br />

In den Rechnungsabgrenzungsposten sind aktivierte Steueraufwendungen gemäß § 198 Abs. 10 HGB in<br />

Höhe von € 65.083.308,09 enthalten (2003: € 57,7 Millionen).<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> ist gemäß § 3 Abs. 2 Z 1 BWG von den besonderen Liquiditätsvorschriften ausgenommen.<br />

Name und Sitz der Gesellschaft Beteiligungsquote am Nominalkapital<br />

Beteiligungen (Stand 31. Dezember <strong>2004</strong>)<br />

Beteiligungen mit mindestens 20 % Anteil<br />

<strong>OeKB</strong> Versicherung Aktiengesellschaft, Wien<br />

Eigenmittel: EUR 30.252.320,82.<br />

Ergebnis des Jahresabschlusses zum 31.12.<strong>2004</strong>: Jahresüberschuss von EUR 249.403,54.<br />

Die <strong>OeKB</strong> Versicherung <strong>AG</strong> ist spezialisiert auf die Kreditversicherung kurzfristiger Exportgeschäfte.<br />

Mit dieser Gesellschaft besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.<br />

100 % EUR 30.000.000,——<br />

„Österreichischer Exportfonds“ GmbH, Wien<br />

Eigenmittel: EUR 10.088.662,64.<br />

Ergebnis des Jahresabschlusses zum 31.12.<strong>2004</strong>: Jahresüberschuss von EUR 465.106,14.<br />

Die Gesellschaft betreut kleine und mittlere Unternehmen im Rahmen der Exportförderung.<br />

70 % EUR 4.069.678,71<br />

PRISMA Holding Gesellschaft m.b.H., Wien 100 % ATS 1.000.000,——<br />

Eigenmittel: EUR 6.793.632,46.<br />

Ergebnis des Jahresabschlusses zum 31.12.<strong>2004</strong>: Jahresüberschuss von EUR 653.838,71.<br />

Die Gesellschaft hält die Mehrheitsbeteiligung der <strong>Kontrollbank</strong> an der<br />

PRISMA Kreditversicherungs-<strong>AG</strong>.<br />

(EUR 72.672,83)<br />

Finanzmarkt Austria Dienstleistungsgesellschaft m.b.H., Wien<br />

Eigenmittel: EUR 5.114,58.<br />

Ergebnis des Jahresabschlusses zum 31.12.<strong>2004</strong>: Jahresüberschuss von EUR 4.840,35.<br />

Die Gesellschaft fungiert als zentrale Informations-, Koordinations- und Anlaufstelle<br />

für alle den österreichischen Finanzmarkt betreffenden in- und ausländischen Aktivitäten.<br />

100 % EUR 36.336,42<br />

<strong>OeKB</strong> Business Services GmbH, Wien<br />

Eigenmittel: EUR 1.448.958,77.<br />

Ergebnis des Jahresabschlusses zum 31.12.<strong>2004</strong>: Jahresüberschuss von EUR 85.481,08.<br />

Die Gesellschaft verwertet das umfassende Know-how der <strong>Kontrollbank</strong> in Sachen WebBusiness,<br />

IT-Sicherheit und Kapitalmarktinformationen und bietet maßgeschneiderte IT- und Contentlösungen an.<br />

100 % EUR 100.000,——<br />

CCP Austria Abwicklungsstelle für Börsengeschäfte GmbH, Wien<br />

Stammkapital: EUR 35.000,——.<br />

Die Gesellschaft ist Abwicklungsstelle der Wiener Börse und zentrale Gegenpartei<br />

(Central Counterparty) für alle an der Wiener Börse abgeschlossenen Geschäfte.<br />

50 % EUR 17.500,——<br />

<strong>AG</strong>CS Gas Clearing and Settlement <strong>AG</strong>, Wien<br />

Grundkapital: EUR 1.640.040,——.<br />

Die Gesellschaft ist Verrechnungsstelle für Ausgleichsenergie<br />

im liberalisierten Gasmarkt gemäß GWG II (Gaswirtschafts-Gesetz).<br />

Übrige Beteiligungen<br />

20 % EUR 328.020,——<br />

APCS Power Clearing and Settlement <strong>AG</strong>, Wien<br />

Grundkapital: EUR 2.200.000,——<br />

17 % EUR 374.000,——<br />

Wiener Börse <strong>AG</strong>, Wien<br />

Grundkapital: EUR 5.089.000,——<br />

5,86 % EUR 298.026,38<br />

EXAA Abwicklungsstelle für Energieprodukte <strong>AG</strong>, Graz<br />

Grundkapital: EUR 1.612.000,——<br />

8,06 % EUR 130.000,——<br />

ECRA Emission Certificate Registry GmbH, Wien<br />

Stammkapital: EUR 35.000,——<br />

12,5 % EUR 4.375,——<br />

„Garage Am Hof“ Gesellschaft m.b.H., Wien<br />

Stammkapital: EUR 220.000,——<br />

2 % EUR 4.400,——<br />

X-Trade Management Consulting GmbH, Graz<br />

Stammkapital: EUR 35.000,——<br />

10 % EUR 3.500,——<br />

Einlagensicherung der Banken & Bankiers Gesellschaft m.b.H., Wien<br />

Stammkapital: EUR 70.000,——<br />

0,10 % EUR 70,——<br />

Budapest Stock Exchange Ltd., Budapest<br />

Stammkapital: HUF 541.348.100,——<br />

11 % HUF 59.548.291,——<br />

Neben den genannten Beteiligungsverhältnissen hat sich das Institut mit je einer stillen Einlage an der<br />

LUB Leasing- und Unternehmensbeteiligungs GmbH, Wien, und an der TradeCon Leasing- und Unternehmensbeteiligungs GmbH, Wien, beteiligt.


in Millionen Euro<br />

2.3 Zu II. Exportfinanzierung<br />

Im Jahr <strong>2004</strong> hat der Zahlenansatz im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung um rund € 0,2 Milliarden<br />

zugenommen. Dies bedeutet eine Erhöhung um 0,7 % gegenüber dem Vorjahresstand.<br />

Ausnützung von Krediten<br />

Verminderung der<br />

Verbindlichkeiten im Inland:<br />

in Euro 1<br />

in fremder Währung<br />

Zwischenveranlagung im Inland:<br />

in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Rückführung von Auslandsaufnahmen:<br />

in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Zwischenveranlagung im Ausland:<br />

in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Tilgung von eigenen Emissionen:<br />

in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Abgrenzungsposten<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss – Anhang<br />

2002 2003 <strong>2004</strong><br />

Wertflussrechnung für das Exportfinanzierungsverfahren<br />

Verwendung 20.903 16.711 20.441<br />

1.823 3.097 2.803<br />

Rückflüsse aus gewährten Krediten<br />

Erhöhung der<br />

Verbindlichkeiten im Inland:<br />

in Euro 1<br />

in fremder Währung<br />

Zwischenveranlagung im Inland:<br />

in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Aufnahme von Auslandskrediten:<br />

in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Zwischenveranlagung im Ausland:<br />

in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Begebung von Schuldverschreibungen:<br />

in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Abgrenzungsposten<br />

3.628<br />

2.016<br />

0<br />

2<br />

1.581<br />

6.143<br />

—<br />

2.997<br />

540<br />

2.173<br />

0<br />

1.419<br />

1.645<br />

—<br />

10<br />

3.745<br />

4.616<br />

—<br />

—<br />

406<br />

1.679<br />

94<br />

3.546<br />

745<br />

—<br />

10<br />

5.223<br />

3.771<br />

1.253<br />

71<br />

545<br />

2.343<br />

131<br />

Herkunft 20.903 16.711 20.441<br />

2.825 2.206 2.765<br />

2.907<br />

1.855<br />

0<br />

9<br />

2.450<br />

4.907<br />

—<br />

2.997<br />

285<br />

2.530<br />

138<br />

1 Die Verminderungen und Erhöhungen der Euro-Verbindlichkeiten<br />

wurden monatlich kompensiert und nur der Überhang ausgewiesen.<br />

2.4 Treuhandgeschäfte<br />

2.174<br />

960<br />

—<br />

17<br />

4.576<br />

4.634<br />

—<br />

—<br />

—<br />

2.054<br />

90<br />

3.098<br />

289<br />

—<br />

13<br />

5.088<br />

4.804<br />

1.253<br />

71<br />

—<br />

2.811<br />

249<br />

Die in den zusammengefassten Bilanzen bereits<br />

dargestellten Nettoveränderungen werden in nebenstehender<br />

Wertflussrechnung näher erläutert.<br />

Die Summe aller Verwendungsposten im EFV betrug<br />

<strong>2004</strong> € 20,4 Milliarden. Hievon waren € 2,8<br />

Milliarden Kreditauszahlungen zuzurechnen, während<br />

€ 17,6 Milliarden im Wesentlichen auf die<br />

Rückführung aufgenommener Kredite entfielen. Die<br />

erforderlichen Mittel stammten in der Berichtsperiode<br />

mit € 2,8 Milliarden oder 14 % aus<br />

Rückflüssen auf gewährte Exportfinanzierungskredite,<br />

die neu aufgenommenen Mittel erreichten<br />

€ 17,6 Milliarden. Davon entfielen € 3,6 Milliarden<br />

auf das Inland (in Euro und diversen Fremdwährungen)<br />

und € 14,0 Milliarden auf das Ausland<br />

(gleichfalls in Euro und diversen Fremdwährungen).<br />

Im Berichtsjahr überwog somit — wie auch 2003 —<br />

die ausländische Finanzierungstangente. Das im<br />

Bereich der Exportfinanzierung bewegte Finanzierungsvolumen<br />

hat sich gegenüber 2003 um 22 %<br />

erhöht.<br />

Zum Jahresende <strong>2004</strong> waren 187 (titrierte und nicht<br />

titrierte) Passivtransaktionen der <strong>Kontrollbank</strong> aushaftend.<br />

Zum Ende des Berichtsjahres betrug der<br />

Gegenwert der durch die <strong>Kontrollbank</strong> nicht ausgenützten<br />

Vereinbarungen in Euro und diversen<br />

Fremdwährungen zur Dotierung des Exportfinanzierungsverfahrens<br />

rund € 17,3 Milliarden.<br />

Die von der <strong>Kontrollbank</strong> als Treuhänder gestionierten Geschäfte, die für die Bank weder ein wirtschaftliches<br />

noch ein rechtliches Obligo beinhalten, sind in der Bilanz in folgenden Positionen erfasst:<br />

Treuhandvermögen — Forderungen an Kunden: € 990.085,46<br />

Treuhandverpflichtungen — Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist: € 990.085,46.<br />

49


Inländische Gläubiger in Euro<br />

49.281 2026<br />

39.303 2024<br />

in diversen Fremdwährungen<br />

713.801 2011<br />

380.298 2011<br />

763.082<br />

419.601<br />

Ausländische Gläubiger in Euro<br />

—<br />

—<br />

in diversen Fremdwährungen<br />

183.125 2014<br />

309.234 2014<br />

183.125<br />

309.234<br />

Summe c)<br />

946.207<br />

728.835<br />

II. Eigentliche Vermögensrechnung 19.445 14.159<br />

d) Eigene Emissionen in Euro<br />

—<br />

—<br />

e) Sonstige Verpflichtungen in Euro<br />

19.445 2009<br />

14.159 2009<br />

f) Sonstige Verpflichtungen in fremder Währung<br />

—<br />

—<br />

Gesamtsumme I. + II. a) bis f) Langfristige Verbindlichkeiten 16.950.962 16.651.411<br />

Hievon vertraglich fällig im Folgejahr 3.208.915<br />

2.565.732<br />

davon betreffen Schuldverschreibungen 2.310.182<br />

1.868.925<br />

1 Zu diesen Aufnahmen bestehen zum Teil Swap-Vereinbarungen sowie Optionen.<br />

2 Hievon im eigenen Portefeuille — Ende 2003: EUR 78,449 Mio, Ende <strong>2004</strong>: EUR 75,865 Mio.<br />

50<br />

2.5 Sonstige Angaben zur Bilanz — Langfristige Verbindlichkeiten<br />

Im Hinblick auf die bedeutenden internationalen Geschäftsbeziehungen der <strong>Kontrollbank</strong> wird — im Einklang<br />

mit internationalen Gepflogenheiten der Berichtslegung — nachstehend eine Übersicht über die dem Institut<br />

zum Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden langfristigen Fremdmittel gegeben.<br />

Ursprünglicher<br />

Emissionsbetrag<br />

in 1.000<br />

Währungseinheiten<br />

Stand zum<br />

31.12.2003<br />

(inkl. Agio)<br />

in 1.000 EUR<br />

Langfristige Verbindlichkeiten<br />

(vertraglich vereinbarte ursprüngliche Laufzeit über ein Jahr; exklusive Zinsen und fällige Stücke)<br />

a) Emissionen in Euro-Währungen<br />

Europäische Währungseinheit EUR 1.679.092 1.530.018 2011<br />

Deutsche Mark<br />

DEM 1.750.000 894.761 2007<br />

Französische Francs<br />

FRF 4.780.000 728.706 2007<br />

Summe a)<br />

b) Emissionen in fremder Währung<br />

3.153.485<br />

US-Dollar<br />

USD 8.029.830 7.425.556 2013<br />

Japanische Yen<br />

JPY 245.000.000 1.678.875 2010<br />

Schweizer Franken<br />

CHF 5.500.000 3.348.658 2015<br />

Pfund Sterling<br />

GBP 150.000 230.400 2028<br />

Australische Dollar<br />

AUD 142.000 82.686 2006<br />

Kanadische Dollar<br />

CAD 100.000 65.650 2008<br />

Summe b)<br />

12.831.825<br />

Summe I. a) und b)<br />

15.985.310 2<br />

EUR 985.000 985.000 2008<br />

DEM 1.750.000 894.761 2007<br />

FRF 4.780.000 728.706 2007<br />

2.608.467<br />

USD 8.618.900 7.555.665 2014<br />

JPY 245.000.000 1.676.436 2010<br />

CHF 5.800.000 3.574.688 2015<br />

GBP 150.000 230.400 2028<br />

AUD 292.000 171.186 2007<br />

CAD 141.000 91.575 2008<br />

13.299.950<br />

15.908.417 2<br />

I. Exportfinanzierung 16.931.517<br />

c) Sonstige Verpflichtungen aus Exportfinanzierungen<br />

1 16.637.252 1<br />

letzte<br />

Fälligkeit<br />

Ursprünglicher<br />

Emissionsbetrag<br />

in 1.000<br />

Währungseinheiten<br />

Stand zum<br />

31.12. <strong>2004</strong><br />

(inkl. Agio)<br />

in 1.000 EUR<br />

letzte<br />

Fälligkeit


in Euro<br />

Anlagenspiegel <strong>2004</strong><br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens<br />

Sachanlagen<br />

Leasinggüter<br />

Wertpapiere<br />

Beteiligungen<br />

Summe<br />

in Euro<br />

Bewertungsreserven<br />

Rückstellungen<br />

Grundstücke und Gebäude<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

Leasinggüter<br />

Wertpapiere<br />

Summe<br />

Die im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung ausgewiesene Rückstellung (€ 812,2 Millionen) betrifft<br />

ausschließlich eine Zinsenausgleichsrückstellung zur Stabilisierung der Zinssätze für Exportfinanzierungskredite.<br />

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Risikovorsorgen im Hinblick auf verschiedene<br />

EDV-Softwareprojekte und allgemeine Geschäftsrisiken (€ 27,8 Millionen). In den Steuerrückstellungen ist<br />

eine Vorsorge für latente Steuern gemäß § 198 Abs. 9 HGB in Höhe von € 13,3 Millionen enthalten.<br />

Anschaffungs-<br />

und Herstellungskosten<br />

bis 1. 1. <strong>2004</strong><br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss – Anhang<br />

Zugänge<br />

<strong>2004</strong><br />

Abgänge<br />

<strong>2004</strong><br />

Kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

Buchwerte<br />

31. 12. <strong>2004</strong><br />

Buchwerte<br />

31. 12. 2003<br />

Abschreibungen<br />

<strong>2004</strong><br />

19.735.793,26 247.304,57 654.130,28 17.235.624,55 2.093.343,––– 3.427.773,––– 1.367.317,57<br />

105.749.670,99 1.344.706,53 6.658.099,78 58.958.663,93 41.477.613,81 44.817.758,21 4.567.342,44<br />

125.485.464,25 1.592.011,10 7.312.230,06 76.194.288,48 43.570.956,81 48.245.531,21 5.934.660,01<br />

79.143.944,91 –––,––– 20.956.616,10 39.519.212,81 18.668.116,––– 32.845.992,––– 9.790.828,––<br />

71.321.470,81 –––,––– 1.813.145,42 537.664,69 68.970.660,70 70.555.150,68 –––,––<br />

51.359.660,29 5.878.293,62 183.305,66 5.913.479,09 51.141.169,16 45.591.181,20 145.000,–––<br />

327.310.540,26 7.470.304,72 30.265.297,24 122.164.645,07 182.350.902,67 197.237.855,09 15.870.488,01<br />

Stand<br />

1. 1. <strong>2004</strong><br />

Zuführung <strong>2004</strong> Auflösung <strong>2004</strong><br />

Stand<br />

31. 12. <strong>2004</strong><br />

2.585.690,––– –––,––– 453,––– 2.585.237,–––<br />

2.060,––– –––,––– 866,––– 1.194,–––<br />

–––,––– –––,––– –––,––– –––,–––<br />

3.158.091,96 –––,––– –––,––– 3.158.091,96<br />

5.745.841,96 –––,––– 1.319,––– 5.744.522,96<br />

51


3 Eigene Mittel<br />

52<br />

Die nachstehende Tabelle enthält die Eigenmittel im Sinne des BWG sowie die reserveähnlichen Positionen.<br />

Im Berichtsjahr war eine Dotation der Haftrücklage in Höhe von € 541.498,81 vorzunehmen. Die<br />

Nettoveränderung der Investitionsfreibeträge beinhaltet die gesetzlich vorgesehene Auflösung des<br />

Investitionsfreibetrages 2000 in Höhe von € 4.048.093,32. Die Bewertungsreserven auf Grund des § 12<br />

EStG 1988, auf Grund von Sonderabschreibungen gemäß §§ 8 und 122 EStG 1972 sowie auf Grund von<br />

§ 13 EStG 1988 haben sich bestimmungsgemäß vermindert.<br />

in 1.000 EUR Ende 2002 Ende 2003 +_ Veränderung in % Ende <strong>2004</strong><br />

Entwicklung des Kernkapitals und des Sozialkapitals<br />

I. Grundkapital und Rücklagen (Kernkapital) 217.999 223.288 + 6.021 2,7 229.309<br />

Grundkapital<br />

100.000 130.000<br />

– – 130.000<br />

Haftrücklage<br />

23.309 23.309 + 541 2,3 23.850<br />

Gesetzliche Rücklage<br />

Gebundene Rücklage<br />

10.000 13.000<br />

– – 13.000<br />

im Sinne des § 130 Aktiengesetz<br />

949<br />

949<br />

– –<br />

949<br />

Investitionsfreibetrag gemäß § 10 EStG<br />

7.678 4.048 – 4.048 100,0<br />

–<br />

Bewertungsreserven<br />

5.758 5.746 – 1 0,0<br />

5.745<br />

Freie Rücklage und Sonderrücklage<br />

70.305 46.236 + 9.529 20,6 55.765<br />

II. Sozialkapital 63.007 65.383 + 1.976 3,0 67.359<br />

Pensionsrückstellung<br />

53.450 55.461 + 1.825 3,3 57.286<br />

Abfertigungsrückstellung<br />

9.557 9.922 + 151 1,5 10.073<br />

Summe Kernkapital und Sozialkapital 281.006 288.671 + 7.997 2,8 296.668


4 Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss – Anhang<br />

4.1 Die Bewertung von Forderungen, Beteiligungen und Wertpapieren ergibt einen Aufwandsüberhang.<br />

4.2 Der nachstehende Erfolgsvergleich gibt die Hauptpositionen der Gewinn- und Verlustrechnung wieder.<br />

in 1.000 EUR<br />

Zusammengefasste Erfolgsrechnung<br />

Nettozinsertrag,<br />

Wertpapier- und Beteiligungserträge<br />

Dienstleistungsgeschäft — Nettoertrag<br />

Finanzgeschäfte und sonstige betriebliche Erträge<br />

Betriebserträge<br />

Personal- und Sozialaufwand sowie Pensionen<br />

Sachaufwand<br />

Abschreibungen und<br />

Wertberichtigungen auf Sachanlagen<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Betriebsaufwendungen<br />

Betriebsergebnis<br />

Saldo aus der Bewertung von<br />

Forderungen, Beteiligungen und Wertpapieren<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

Steuern<br />

Jahresüberschuss<br />

Saldo der Rücklagenbewegungen<br />

Jahresgewinn<br />

Gewinnvortrag<br />

Bilanzgewinn<br />

Wie aus dieser Gegenüberstellung ersichtlich ist, erhöhten sich die „Betriebserträge“ gegenüber dem<br />

Vorjahr um 3,3 %.<br />

Die Verschlechterung des Ergebnisses im Dienstleistungsgeschäft ist auf die Erhöhung der an den Bund zu<br />

zahlenden Garantieprovision zurückzuführen.<br />

Die Position „Personal- und Sozialaufwand sowie Pensionen“ liegt um 0,1 % geringfügig unter dem<br />

Vergleichswert des Vorjahres.<br />

Der „Sachaufwand“ zeigt eine Verringerung von 4,4 % gegenüber 2003.<br />

Der Steueraufwand liegt über dem des Vorjahres. Dies ist einerseits auf das gestiegene Betriebsergebnis<br />

zurückzuführen, anderseits führte die Neubewertung der Steuerabgrenzungen zu einer Entlastung.<br />

2002<br />

2003 +_ Veränderung<br />

in %<br />

<strong>2004</strong><br />

107.687 107.690 + 7.169 6,7 114.859<br />

1.604 — 6.813 + 1.886 27,7 — 4.927<br />

21.752 17.902 — 5.143 28,7 12.759<br />

131.043 118.779 + 3.912 3,3 122.691<br />

37.717 38.029 — 35 0,1 37.994<br />

24.900 23.000 — 1.010 4,4 21.990<br />

7.256 6.741 — 806 12,0 5.935<br />

19.976 13.860 — 866 6,2 12.994<br />

89.849 81.630 — 2.717 3,3 78.913<br />

41.194 37.149 + 6.629 17,8 43.778<br />

— 12.105 — 8.159 + 2.846 34,9 — 11.005<br />

29.089 28.990 + 3.783 13,0 32.773<br />

8.340 9.937 + 1.548 15,6 11.485<br />

20.749 19.053 + 2.235 11,7 21.288<br />

— 4.146 — 5.289 + 732 13,8 — 6.021<br />

16.603 13.764 + 1.503 10,9 15.267<br />

119 11 — 7 63,6 4<br />

16.722 13.775 + 1.496 10,9 15.271<br />

53


5 Ergänzende Angaben gemäß § 237 HGB und § 64 BWG<br />

54<br />

Verpflichtungen aus der Nutzung von nicht in der Bilanz ausgewiesenen Sachanlagen:<br />

a) im folgenden Geschäftsjahr: € 1,2 Millionen<br />

b) in den folgenden fünf Geschäftsjahren insgesamt: € 6,9 Millionen.<br />

Derivate Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag:<br />

Gegenwert<br />

in Millionen Euro<br />

Zinsswaps<br />

Währungsswaps<br />

Nominal- Marktwerte<br />

betrag positiv negativ<br />

6.714 406 49<br />

9.643 100 1.559<br />

Die ausgewiesenen Marktwerte stellen die Barwerte der Transaktionen dar,<br />

inkludierte Optionen wurden unter Verwendung von anerkannten Optionspreismodellen bewertet.<br />

Diese Geschäfte stehen im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung.<br />

Aktiva und Passiva in Fremdwährung:<br />

In der Bilanz sind Fremdwährungspositionen mit folgenden Euro-Gegenwerten enthalten:<br />

Aktiva: € 340.812.329,24 Passiva: € 17.039.069.027,79<br />

Fristigkeitsverteilung der nicht täglich fälligen Forderungen und Verpflichtungen (Restlaufzeiten):<br />

Guthaben bei Kreditinstituten, Forderungen Verpflichtungen gegenüber<br />

gegenüber Kreditinstituten und Kunden Kreditinstituten und Kunden<br />

bis drei Monate € 1.885.642.104,04 bis drei Monate € 4.829.586.449,61<br />

darüber bis 1 Jahr € 5.761.710.034,07 darüber bis 1 Jahr € 2.616.060.486,76<br />

darüber bis 5 Jahre € 8.799.227.243,79 darüber bis 5 Jahre € 10.628.826.769,53<br />

darüber € 7.106.651.127,24 darüber € 2.311.066.654,91<br />

6 Pflichtangaben gemäß §§ 239 und 240 HGB<br />

6.1 Angaben über Arbeitnehmer und Organe<br />

■ Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer:<br />

<strong>2004</strong>: 349 (2003: 352) Angestellte<br />

■ Aufwendungen für Pensionen und Abfertigungen (einschließlich Dotationen der Vorsorgen):<br />

a) Vorstandsmitglieder<br />

(einschließlich ehemalige Vorstandsmitglieder oder deren Hinterbliebene) € 626.452,18<br />

b) Sonstige Arbeitnehmer € 5.348.117,72<br />

■ Organgesamtbezüge:<br />

a) Vorstandsmitglieder — Angabe unterbleibt im Hinblick auf § 241 Abs. 4 HGB<br />

b) Mitglieder des Aufsichtsrates € 218.500,--c)<br />

Ehemalige Vorstandsmitglieder oder deren Hinterbliebene € 199.823,23.


■ Mitglieder des Vorstandes<br />

Mag. Dr. Johannes Attems Dr. Rudolf Scholten<br />

■ Mitglieder des Aufsichtsrates<br />

Dkfm. Gerhard Randa, Vorsitzender<br />

Dr. Walter Rothensteiner, 1. Vorsitzender-Stellvertreter<br />

Mag. Andreas Treichl, 2. Vorsitzender-Stellvertreter<br />

Dr. Elisabeth Bleyleben-Koren (bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Jürgen Danzmayr<br />

Mag. Wolfgang Haller (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Dr. Erich Hampel<br />

Mag. Friedrich Kadrnoska (bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Markus Orsini-Rosenberg<br />

Mag. Reinhard Ortner<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss – Anhang<br />

Franz Pinkl (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Mag. DDr. Regina Prehofer<br />

Dr. Angelo Rizzuti (bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Karl Samstag (bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Mag. Dr. Ludwig Scharinger (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Dkfm. Dr. Herbert Stepic<br />

Dr. Johann Strobl (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />

Dkfm. Johann Zwettler<br />

Mag. Franz Zwickl<br />

■ Staatskommissäre<br />

Mag. Alfred Lejsek, Staatskommissär<br />

Matthias Winkler, Staatskommissär-Stellvertreter<br />

Die Staatskommissäre gemäß § 76 des Bankwesengesetzes sind gleichzeitig Beauftragte<br />

des Bundesministers für Finanzen gemäß § 6 des Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetzes 1981.<br />

■ Regierungskommissäre gemäß § 27 der Satzung (Deckungsfonds)<br />

Dr. Johannes Ranftl, Regierungskommissär<br />

Edith Wanger, Regierungskommissär-Stellvertreter<br />

■ Abschluss- und Bankprüfer<br />

KPMG Alpen-Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien<br />

6.2 Angaben zum Aktienkapital<br />

vom Betriebsrat entsandt:<br />

Dr. Doris Hanreich-Wiesler<br />

Mag. Martin Krull<br />

Hubert Lindinger<br />

Claudia Richter<br />

Mag. Erna Scheriau<br />

Otto Schrodt<br />

Dr. Ulrike Zabini<br />

Das Grundkapital der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong> beträgt € 130 Millionen; es ist in 880.000<br />

Stückaktien ohne Nennwert zerlegt. Diese vinkulierten Namensaktien (Stammaktien) sind pro Aktionär in<br />

Form von jeweils auf Namen lautenden Zwischenscheinen dargestellt. Die Verteilung der Aktien auf das<br />

Grundkapital (mit Stand 31. Dezember <strong>2004</strong>) ist auf Seite 4 dieses Berichtes ausgewiesen.<br />

55


56<br />

IV. Vorschlag für die Gewinnverteilung<br />

Es wird beantragt, den Jahresgewinn <strong>2004</strong> von € 15.266.500,——<br />

vermehrt um den Gewinnvortrag aus 2003 von € 4.288,61<br />

somit den Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong> von € 15.270.788,61<br />

wie folgt zu verwenden:<br />

Ausschüttung einer Dividende von € 17,10 pro Aktie € 15.048.000,——<br />

(880.000 Stückaktien ohne Nennwert)<br />

Vergütung einer Tantieme an den Aufsichtsrat € 218.500,——<br />

Vortrag auf neue Rechnung € 4.288,61<br />

Wien, am 25. Februar 2005<br />

<strong>Oesterreichische</strong><br />

<strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand<br />

Mag. Dr. Johannes Attems e.h. Dr. Rudolf Scholten e.h.<br />

V. Bestätigungsvermerk des Bankprüfers<br />

Die Buchführung und der Jahresabschluss entsprechen nach unserer pflichtgemäßen<br />

Prüfung den gesetzlichen Vorschriften. Der Jahresabschluss vermittelt unter Beachtung der<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem<br />

Jahresabschluss.<br />

Wien, am 25. Februar 2005<br />

KPMG Alpen-Treuhand GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

Mag. Dr. Johann Perthold e.h. ppa. Mag. Klaus-Peter Schmidt e.h.<br />

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater


<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong><br />

VI. Konzern-Jahresabschluss <strong>2004</strong><br />

1 Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

2 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Anhang zum Konzern-Jahresabschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Konzern-Lagebericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

Bestätigungsvermerk zum Konzernabschluss <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

Seite<br />

57


58<br />

Aktiva<br />

Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2004</strong><br />

a) täglich fällig 2.914.946,35 4.445<br />

b) sonstige Forderungen 337.011.943,84 41.639<br />

darunter: an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht ——,—— —<br />

darunter an:<br />

verbundene Unternehmen ——,—— —<br />

Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 64.547,49 70<br />

a) von öffentlichen Emittenten 102.254.217,82 108.163<br />

b) von anderen Emittenten 542.915.346,93 551.928<br />

darunter:<br />

eigene Schuldverschreibungen 76.226.279,98 78.823<br />

Emissionen von Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht ——,—— —<br />

darunter: an Kreditinstituten ——,—— —<br />

darunter: an Kreditinstituten ——,—— —<br />

13.1 Forderungen an Kreditinstitute<br />

31.12. <strong>2004</strong><br />

31.12. 2003<br />

EUR EUR 1.000<br />

01 Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken 155.996.236,75 87.118<br />

02 Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere 46.216.097,92 38.329<br />

03 Forderungen an Kreditinstitute 339.926.890,19 46.084<br />

04 Forderungen an Kunden 37.635.847,46 49.093<br />

05 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 645.169.564,75 660.091<br />

06 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 98.462.295,18 99.059<br />

07 Beteiligungen 12.374.719,56 6.781<br />

08 Anteile an verbundenen Unternehmen 9.846.874,50 7.633<br />

09 Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens 2.125.273,67 3.490<br />

10 Sachanlagen 41.627.743,70 44.887<br />

darunter: Grundstücke und Bauten,<br />

die vom Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden<br />

34.817.114,47 36.900<br />

11 Sonstige Vermögensgegenstände 8.351.461,94 5.022<br />

12 Rechnungsabgrenzungsposten 66.986.549,04 59.923<br />

13 Aktiva im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung 23.146.136.355,65 22.989.987<br />

Sonstige 20.739.500.787,43 20.443.822<br />

darunter: an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht ——,—— —<br />

13.2 Forderungen an Kunden 2.303.298.123,18 2.311.281<br />

13.3 Rechnungsabgrenzungsposten 103.337.445,04 234.884<br />

Posten unter der Bilanz<br />

darunter: wegen Begebung eigener Emissionen 103.337.445,04 225.235<br />

Summe der Aktiva 24.610.855.910,31 24.097.497<br />

1 Auslandsaktiva 5.887.891.645,28 5.645.191


Passiva<br />

a) täglich fällig 644.885.227,84 661.374<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 392.244.206,47 8.926<br />

darunter: gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht ——,—— —<br />

darunter:<br />

aa) täglich fällig 19.660.139,86 22.186<br />

bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist ——,—— —<br />

gegenüber verbundenen Unternehmen 1.474.168,38 1.369<br />

gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 705.727,79 3.717<br />

a) Rückstellungen für Abfertigungen 10.819.614,76 10.614<br />

b) Rückstellungen für Pensionen 58.263.021,26 56.463<br />

c) Steuerrückstellungen 16.342.562,22 31.000<br />

d) sonstige 22.055.941,96 21.948<br />

a) gezeichnetes Kapital 130.000.000,—— 130.000<br />

b) gebundene Kapitalrücklagen 3.347.629,63 3.347<br />

a) Gewinnrücklagen 108.753.560,42 103.169<br />

b) Konzern-Jahresüberschuss 24.548.817,48 19.950<br />

darunter: Ausgleichsposten aus der Kapitalkonsolidierung 384.922,30 385<br />

9.1 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.406.285.783,59 2.008.063<br />

a) täglich fällig 9.966.641,40 9.822<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1.396.319.142,19 1.998.241<br />

9.2 Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist gegenüber Kunden 709.237.861,24 345.340<br />

9.3 Verbriefte Verbindlichkeiten 20.195.343.417,82 19.758.952<br />

a) begebene Schuldverschreibungen 14.257.210.042,44 14.138.709<br />

b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 5.938.133.375,38 5.620.243<br />

9.4 Rechnungsabgrenzungsposten 10.801.012,48 15.413<br />

9.5 Rückstellungen / Sonstige 824.468.280,52 862.219<br />

1 Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten 1.445.000,––– 1.445<br />

2 Kreditrisiken 3.022.049.096,56 2.666.028<br />

3 Anrechenbare Eigenmittel gemäß § 23 Abs. 14 BWG 290.925.234,99 275.999<br />

4 Erforderliche Eigenmittel gemäß § 22 Abs. 1 BWG 36.814.501,34 35.155<br />

5 Auslandspassiva 21.539.064.339,53 20.466.339<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> VI. Konzern - Jahresabschluss<br />

31.12. <strong>2004</strong><br />

31.12. 2003<br />

01 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.037.129.434,31 670.300<br />

Posten unter der Bilanz<br />

EUR EUR 1.000<br />

02 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden / Sonstige 19.660.139,86 22.186<br />

03 Sonstige Verbindlichkeiten 20.849.204,10 26.345<br />

04 Rechnungsabgrenzungsposten 9.783.498,03 9.022<br />

05 Rückstellungen 107.481.140,20 120.025<br />

06 Eingezahltes Kapital 133.347.629,63 133.347<br />

07 Erwirtschaftetes Kapital 133.302.377,90 123.119<br />

08 Anteile anderer Gesellschafter 3.166.130,63 3.166<br />

09 Passiva im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung 23.146.136.355,65 22.989.987<br />

Summe der Passiva 24.610.855.910,31 24.097.497<br />

59


60<br />

1. Zinsen und ähnliche Erträge 714.429.389,10 735.176<br />

darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren 22.723.180,82 24.324<br />

2. – Zinsen und ähnliche Aufwendungen 596.009.760,38 624.400<br />

3. + Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen 3.924.657,28 1.999<br />

a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten<br />

und nicht festverzinslichen Wertpapieren 213.957,68 510<br />

b) Erträge aus Beteiligungen 302.995,45 139<br />

c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 3.407.704,15 1.350<br />

4. + Provisionserträge 57.036.150,15 52.111<br />

5. – Provisionsaufwendungen 61.962.934,76 58.924<br />

6. ± Erträge / Aufwendungen aus Finanzgeschäften — 216.361,10 — 890<br />

7. + Sonstige betriebliche Erträge 12.995.302,91 18.324<br />

8. – Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 61.972.321,97 62.886<br />

a) Personalaufwand 39.567.151,93 39.484<br />

darunter:<br />

aa) Löhne und Gehälter 26.421.084,43 26.127<br />

bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene soziale Abgaben<br />

und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 5.756.770,68 5.789<br />

cc) sonstiger Sozialaufwand 1.242.481,38 1.149<br />

dd) Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 3.150.028,76 3.099<br />

ee) Dotierung der Pensionsrückstellung 1.825.240,—— 2.010<br />

ff) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen<br />

an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 1.171.546,68 1.310<br />

b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) 22.405.170,04 23.402<br />

9. – Wertberichtigungen auf die in den<br />

Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände 6.004.504,13 6.806<br />

10. – Sonstige betriebliche Aufwendungen 14.968.230,75 13.868<br />

11. ± Ertrags- / Aufwandssaldo aus der Veräußerung und<br />

der Bewertung von Forderungen und Wertpapieren — 11.280.572,36 — 8.740<br />

12. ± Ertrags- / Aufwandssaldo aus der Veräußerung und der Bewertung<br />

von Wertpapieren, die wie Finanzanlagen bewertet sind,<br />

sowie von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen + 299.348,26 + 111<br />

13. – Steuern vom Einkommen und Ertrag 11.572.281,81 10.812<br />

14. – Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 13 auszuweisen 9.308,66 300<br />

15. – Fremdanteil am Jahresüberschuss 139.754,30 145<br />

VII. Konzern-Jahresüberschuss 24.548.817,48 19.950<br />

EUR<br />

<strong>2004</strong><br />

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong><br />

I. Nettozinsertrag 118.419.628,72 110.776<br />

II. Betriebserträge 130.196.443,20 123.396<br />

III. Betriebsaufwendungen — 82.945.056,85 — 83.560<br />

IV. Betriebsergebnis 47.251.386,35 39.836<br />

V. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 36.270.162,25 31.207<br />

VI. Jahresüberschuss 24.688.571,78 20.095<br />

Jahresabschlusspositionen sind nur insoweit angeführt, als dafür Wertansätze vorhanden sind.<br />

EUR<br />

2003<br />

EUR 1.000


Anhang zum Konzern-Jahresabschluss<br />

Konsolidierungskreis<br />

Der Konsolidierungskreis umfasst folgende Beteiligungen:<br />

Die <strong>OeKB</strong> Versicherung Aktiengesellschaft (ehemals <strong>OeKB</strong>-Liegenschafts- und Beteiligungsverwaltungs<br />

GmbH) nimmt ihre neue Geschäftstätigkeit als Versicherung mit Wirkung zum 1.1.2005 auf. Daher erfolgt<br />

die Einbeziehung in den Konzernabschluss <strong>2004</strong> noch unverändert durch Vollkonsolidierung.<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz<br />

Da die Konzernbilanz nicht wesentlich von der Bilanz der Muttergesellschaft abweicht, wird auf die ausführlichen<br />

Darstellungen im Anhang des Einzel-Jahresabschlusses verwiesen, soferne nicht eine gesonderte<br />

Angabe erforderlich ist.<br />

Entsprechend § 59 Abs. 7 BWG wurden die im Einzelabschluss unter den „Sonstigen Vermögensgegenständen“<br />

zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßigen Abschreibungen erfassten Leasinggüter im<br />

Konzernabschluss mit dem Barwert der diskontierten Leasingforderungen bewertet und den „Forderungen<br />

an Kunden“ zugeordnet.<br />

Zu den einzelnen Wertpapierkategorien ist im<br />

Sinne von § 64 Abs. 1 Z 10 und 11 BWG zu<br />

berichten:<br />

Angabe gemäß § 208 Abs. 3 HGB in Verbindung<br />

mit § 56 BWG: Bei den Wertpapieren des<br />

Umlaufvermögens beläuft sich der Unterschiedsbetrag<br />

zwischen Marktwert und Buchwert auf<br />

€ 4.206.869,37.<br />

Vom Bestand der Wertpapiere wird im Jahr 2005 ein Betrag von € 179.899.538,40 fällig.<br />

Im Sinne von § 253 Abs. 3 HGB werden die im Einzelabschluss erfassten „Unversteuerten Rücklagen“ nach<br />

Abzug der darauf entfallenden latenten Steuerlasten im Konzernabschluss als „Gewinnrücklagen“ ausgewiesen;<br />

für die Steuerlasten sind unter den Steuerrückstellungen Vorsorgen getroffen.<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> VI. Konzern - Jahresabschluss<br />

Unternehmen Anteil Art der Konsolidierung<br />

„Österreichischer Exportfonds“ GmbH, Wien<br />

<strong>OeKB</strong> Versicherung Aktiengesellschaft, Wien<br />

PRISMA Holding Gesellschaft m.b.H., Wien<br />

Finanzmarkt Austria Dienstleistungsgesellschaft m.b.H., Wien<br />

<strong>OeKB</strong> Business Services GmbH, Wien<br />

PRISMA Kreditversicherungs-<strong>AG</strong>, Wien<br />

CCP Austria Abwicklungsstelle für Börsengeschäfte GmbH, Wien<br />

Euler Hermes (Ungarn) Kreditversicherungs-<strong>AG</strong>, Budapest<br />

Euler Hermes Consult Finanzservice und Consulting GmbH, Budapest<br />

<strong>OeKB</strong> Südosteuropa Holding Ges.m.b.H., Wien<br />

in Euro<br />

Schuldverschreibungen<br />

und andere<br />

festverzinsliche<br />

Wertpapiere<br />

Aktien und andere<br />

nicht festverzinsliche<br />

Wertpapiere<br />

70 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

100 %<br />

51 %<br />

50 %<br />

25,1 %<br />

25,1 %<br />

20 %<br />

zum Börsehandel<br />

zugelassen<br />

und börsenotiert<br />

645.169.564,75<br />

2.316.379,91<br />

Vollkonsolidierung<br />

Vollkonsolidierung<br />

Vollkonsolidierung<br />

Konsolidierung „at equity“<br />

Konsolidierung „at equity“<br />

Konsolidierung „at equity“<br />

Konsolidierung „at equity“<br />

Konsolidierung „at equity“<br />

Konsolidierung „at equity“<br />

Konsolidierung „at equity“<br />

hievon Wertpapiere<br />

des<br />

Anlagevermögens<br />

5.752.375,89<br />

289.978,23<br />

61


62<br />

in Euro<br />

Konzern-Anlagenspiegel <strong>2004</strong><br />

Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens<br />

Sachanlagen<br />

Wertpapiere<br />

Beteiligungen<br />

Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen<br />

Summe<br />

Angaben gemäß § 226 HGB und § 43 BWG<br />

Anschaffungs-<br />

und Herstellungskosten<br />

bis 1. 1. <strong>2004</strong><br />

Zugänge<br />

<strong>2004</strong><br />

Abgänge<br />

<strong>2004</strong><br />

19.982.841,23 247.304,57 654.130,28 17.450.741,85 2.125.273,67 3.490.156,64 1.397.770,54<br />

106.061.534,73 1.464.949,33 6.660.374,78 59.238.365,58 41.627.743,70 44.887.036,45 4.606.733,59<br />

73.080.274,76 – –,– – 2.007.459,58 537.725,84 70.535.089,34 72.313.706,61 –––,– –<br />

12.549.654,68 6.060.863,62 183.305,65 6.052.493,09 12.374.719,56 6.781.175,59 284.014,– –<br />

4.030.390,99 8.750,– – 219.873,23 (E) 6.027.606,74 9.846.874,50 7.632.983,20 (E) 2.421.238,50<br />

215.704.696,39 7.781.867,52 9.725.143,52 77.251.719,62 136.509.700,77 135.105.058,49 3.867.279,63<br />

Ergänzende Angaben gemäß § 266 HGB und § 64 BWG<br />

Fristigkeitsverteilung der nicht täglich fälligen Forderungen und Verpflichtungen (Restlaufzeiten):<br />

Guthaben bei Kreditinstituten, Forderungen<br />

gegenüber Kreditinstituten und Nichtbanken<br />

bis drei Monate € 2.150.365.410,71<br />

darüber bis 1 Jahr € 5.537.524.073,96<br />

darüber bis 5 Jahre € 8.811.041.158,41<br />

darüber € 7.106.651.127,24<br />

Verpflichtungen aus der Nutzung von nicht in der Bilanz ausgewiesenen Sachanlagen:<br />

a) im folgenden Geschäftsjahr: C= 1,4 Millionen<br />

b) in den folgenden fünf Geschäftsjahren insgesamt: C= 7,7 Millionen.<br />

Angaben über Arbeitnehmer und Organe<br />

■ Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer:<br />

<strong>2004</strong>: 367 (2003: 369) Angestellte<br />

Kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

und Bewertung<br />

at equity (E)<br />

Buchwerte<br />

31. 12. <strong>2004</strong><br />

Buchwerte<br />

31. 12. 2003<br />

Verpflichtungen gegenüber<br />

Kreditinstituten und Nichtbanken<br />

■ Aufwendungen für Pensionen und Abfertigungen (einschließlich Dotationen der Vorsorgen):<br />

a) Vorstandsmitglieder<br />

(einschließlich ehemalige Vorstandsmitglieder oder deren Hinterbliebene) € 621.472,11<br />

b) Sonstige Arbeitnehmer € 5.402.940,63<br />

■ Organgesamtbezüge:<br />

a) Vorstandsmitglieder — Angabe unterbleibt im Hinblick auf § 266 Abs. 7 lit. b HGB<br />

b) Mitglieder des Aufsichtsrates € 218.500,——<br />

c) Ehemalige Vorstandsmitglieder oder deren Hinterbliebene € 199.823,23.<br />

Abschreibungen<br />

und Bewertung<br />

at equity (E)<br />

<strong>2004</strong><br />

bis drei Monate € 4.829.587.990,34<br />

darüber bis 1 Jahr € 2.616.060.486,76<br />

darüber bis 5 Jahre € 10.628.826.769,53<br />

darüber € 2.311.066.654,91


Konzern-Lagebericht<br />

Die Lage des Konzerns wird fast ausschließlich von jener der Muttergesellschaft bestimmt,<br />

sodass auf den im Einzelabschluss gegebenen Lagebericht verwiesen werden kann.<br />

Der Konzernabschluss entspricht nach unserer pflichtgemäßen Prüfung den gesetzlichen<br />

Vorschriften. Der Konzernabschluss vermittelt unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht im Einklang mit dem<br />

Konzernabschluss.<br />

<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> VI. Konzern - Jahresabschluss<br />

Wien, am 8. März 2005<br />

<strong>Oesterreichische</strong><br />

<strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand<br />

Mag. Dr. Johannes Attems e.h. Dr. Rudolf Scholten e.h.<br />

Bestätigungsvermerk zum Konzernabschluss <strong>2004</strong><br />

Wien, am 8. März 2005<br />

KPMG Alpen-Treuhand GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

Mag. Dr. Johann Perthold e.h. ppa. Mag. Klaus-Peter Schmidt e.h.<br />

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />

63


E XPORTSERVICE<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong><br />

Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />

Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Statistische Daten<br />

Gesetzliche Bestimmungen


Beträge in Millionen Euro<br />

Exportservice — Jahresvergleich<br />

Gesamtexporte<br />

Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />

Anzahl der Garantienehmer (mit Haftungsobligo)<br />

Neu übernommene Haftungen (Zusagen)<br />

Neu erteilte Promessen<br />

Exportumsatz mit Garantiedeckung (Schätzung)<br />

Deckungsquote des Exportes in %<br />

Anzahl der betreuten neuen Verträge<br />

Haftungsrahmen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz<br />

Haftungsobligo (Ausnützung des Haftungsrahmens gemäß AFG) zum 31. Dezember<br />

Freier Rahmen<br />

Anzahl der bestehenden Haftungen<br />

Vereinnahmte Entgelte und Zinsen<br />

Schadenszahlungen insgesamt<br />

Rückflüsse zu Schadenszahlungen<br />

Schadenszahlungen netto<br />

Abschreibungen wegen Uneinbringlichkeit insgesamt<br />

Stand der aushaftenden Forderungen des Garantiegebers zum 31. Dezember<br />

Zinsenreduktionen (Schuldenerleichterungen) netto<br />

Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Anzahl der erfassten Banken / Exportunternehmen<br />

Anzahl der betreuten Kredite<br />

Neu erteilte Finanzierungszusagen<br />

Neu erteilte Finanzierungspromessen<br />

Stand der Finanzierungszusagen und -promessen zum 31. Dezember<br />

Stand der Finanzierungszusagen (ohne Promessen) zum 31. Dezember<br />

hievon in Anspruch genommen (Ausnützungsstand)<br />

Kreditauszahlungen<br />

Rückflüsse aus gewährten Krediten<br />

Nettokreditausweitung (+) / -rückgang (–)<br />

Mittelaufbringung insgesamt<br />

Haftungsrahmen gemäß Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />

Ausnützung des Haftungsrahmens gemäß AFFG zum 31. Dezember<br />

Freier Rahmen<br />

Neu übernommene Haftungen gemäß AFFG insgesamt<br />

Quellen: 1 Statistik Österreich 2 WIFO-Prognose (Dezember) <strong>2004</strong><br />

2002<br />

1.900<br />

3.564<br />

1.747<br />

5.675<br />

7<br />

1.897<br />

35.000<br />

30.030<br />

4.970<br />

5.386<br />

262<br />

265<br />

67<br />

— 198<br />

256<br />

1.717<br />

99<br />

55/1.500<br />

4.100<br />

2.292<br />

136<br />

24.095<br />

23.934<br />

21.611<br />

1.823<br />

2.825<br />

— 1.002<br />

20.903<br />

25.000<br />

21.196<br />

3.804<br />

6.115<br />

2003<br />

77.400 1 78.903<br />

1.900<br />

4.235<br />

1.388<br />

5.892<br />

7<br />

1.539<br />

35.000<br />

30.401<br />

4.599<br />

5.027<br />

183<br />

138<br />

50<br />

— 88<br />

93<br />

1.712<br />

72<br />

64/1.500<br />

4.000<br />

3.724<br />

163<br />

25.112<br />

24.879<br />

22.502<br />

3.097<br />

2.206<br />

+ 891<br />

16.711<br />

25.000<br />

21.719<br />

3.281<br />

3.476<br />

<strong>2004</strong><br />

87.600<br />

1 2<br />

1.900<br />

5.191<br />

1.387<br />

6.326<br />

7<br />

1.469<br />

35.000<br />

31.749<br />

3.251<br />

4.896<br />

204<br />

202<br />

86<br />

— 116<br />

358<br />

1.470<br />

62<br />

64/1.500<br />

3.700<br />

3.407<br />

61<br />

25.516<br />

25.323<br />

22.540<br />

2.803<br />

2.765<br />

+ 38<br />

20.441<br />

25.000<br />

22.152<br />

2.848<br />

4.876


I. Allgemeine Informationen<br />

II. Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />

III. Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />

IV. Gesetzliche Bestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 27<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Definitionen und Erläuterungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 5<br />

2 Entwicklung der Exporthaftungen und Exportfinanzierung in Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . A 6<br />

1 Haftungsrahmen gemäß AFG 1981 –<br />

Entwicklung und Ausnützung; Haftungszusagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 7<br />

2 Haftungen nach Haftungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 8<br />

3 Fristigkeit der den Haftungen zugrunde liegenden Transaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 9<br />

4 Haftungen nach Regionen und Ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 10<br />

5 Garantien für Umschuldungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 12<br />

6 Deckungsrechnung – Haftungsfälle nach Regionen und Ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 13<br />

1 Stände und Nettoveränderungen des Exportfinanzierungsverfahrens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 17<br />

2 Umsätze des Exportfinanzierungsverfahrens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 18<br />

3 Exportfinanzierung nach Regionen und Ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 19<br />

4 Gebundene Finanzkredite – Forderungsankäufe (Finanzierungsform) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 22<br />

5 Entwicklung der Zinssätze im Exportfinanzierungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 23<br />

6 Mittelbeschaffung und -verwendung (Wertflussrechnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 24<br />

7 Haftungen der Republik Österreich<br />

nach dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 25<br />

Diese Gesetzlichen Bestimmungen sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen betreffend Haftungen<br />

der Republik Österreich nach dem Ausfuhrförderungsgesetz finden Sie auch im Internet (www.oekb.at),<br />

ebenso die aktuellen Deckungsrichtlinien für über 100 Exportmärkte, Informationen über das Entgelt-System<br />

zu Haftungen gemäß AFG sowie die gültigen Zinssätze im Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong>.<br />

Des weiteren sind im Internet Informationen über aktuelle Themen sowie die internationale Zusammenarbeit<br />

und Rahmenbedingungen enthalten.<br />

Seite<br />

A 3


I. Allgemeine Informationen<br />

1 Definitionen und Erläuterungen<br />

Garantiegeber<br />

Haftungen der Republik Österreich<br />

AFG<br />

AFVO<br />

Promesse<br />

Marktfähige Risken<br />

Höchstbetrag<br />

Selbstbehalt<br />

Deckungsquote<br />

Grundbetrag<br />

Deckungserfordernis<br />

Finanzierungsbedarf<br />

Haftungsobligo /<br />

Ausnützung des Haftungsrahmens<br />

Haftungszusagen<br />

EFV<br />

KRR<br />

AFFG<br />

Osteuropäische Länder<br />

(Tabellenwerte 2003)<br />

GUS<br />

Osteuropäische OECD-Länder (2003)<br />

OECD/EU/EFTA<br />

Außereuropäische<br />

Entwicklungsländer/OPEC<br />

Zeichenerklärung<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> I. Allgemeine Informationen<br />

Bundesminister für Finanzen namens der Republik Österreich.<br />

Garantien und Wechselbürgschaften<br />

gemäß<br />

Ausfuhrförderungsgesetz 1981,<br />

BGBl. Nr. 215/1981, in der jeweils geltenden Fassung,<br />

und der darauf basierenden<br />

Ausfuhrförderungsverordnung 1981,<br />

BGBl. Nr. 257/1981, in der jeweils geltenden Fassung.<br />

Bedingte Zusage auf Erteilung einer Haftung oder Finanzierung<br />

für ein noch in Verhandlung stehendes Geschäft.<br />

Wirtschaftliche und politische Risken (ausgenommen Katastrophenrisken)<br />

aus Exportgeschäften mit einer Risikodauer für Produktionszeit und Zahlungsziel von<br />

weniger als 2 Jahren und mit einem Vertragspartner in einem EU- oder OECD-Land,<br />

ausgenommen Mexiko, Südkorea und Türkei.<br />

Der in der Garantieerklärung oder in der Wechselbürgschaftszusage genannte Betrag,<br />

mit dem die Haftung begrenzt ist.<br />

Der Prozentsatz eines Schadens, der vom Garantienehmer zu tragen ist.<br />

Der Prozentsatz eines Schadens, der vom Bund getragen wird.<br />

Höchstbetrag im Ausmaß der Deckungsquote.<br />

Vierteljährliche Meldung des Garantienehmers über den Stand (Betrag)<br />

des jeweils zu deckenden Risikos (zu Garantien, die vor dem 1.7.1996 übernommen<br />

und nicht auf die <strong>AG</strong>B 1996 umgestellt wurden).<br />

Betrag, der quartalsweise entsprechend den tatsächlichen Erfordernissen<br />

vom Wechselbürgschaftsnehmer bekanntgegeben werden kann.<br />

Summe der Grundbeträge aus Haftungen G 1 bis G 9 und G 11 sowie<br />

des gemeldeten Finanzierungsbedarfes aus Wechselbürgschaftszusagen; exkl. Promessen.<br />

Neu übernommene Haftungen;<br />

Basis sind die Höchstbeträge der Garantien und Wechselbürgschaftszusagen.<br />

Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong>.<br />

<strong>Kontrollbank</strong> – Refinanzierungsrahmen für bundesverbürgte Wechselkredite<br />

von Kreditinstituten (in den Werten des EFV enthalten).<br />

Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981,<br />

BGBl. Nr. 216/1981, in der jeweils geltenden Fassung.<br />

Albanien, Bulgarien, Polen, Rumänien, Ungarn;<br />

ehem. CSFR, ˇ<br />

ehem. Jugoslawien und ehem. UdSSR sowie die daraus entstandenen Staaten.<br />

Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.<br />

Polen, Slowakische Republik, Tschechische Republik, Ungarn.<br />

Zuordnung der Länder laut Definition Statistik Österreich.<br />

Berücksichtigung der neuen EU-Mitgliedsländer bereits ab 1.1.<strong>2004</strong> (EU 25).<br />

– Zahlenwert ist null.<br />

0 Eine Größe, die kleiner als die Hälfte der ausgewiesenen Einheit ist.<br />

Rundungen können Rechendifferenzen ergeben.<br />

A 5


2 Entwicklung der Exporthaftungen und Exportfinanzierung in Österreich<br />

Markterschließungsstudien<br />

Exportförderung<br />

seit 1950<br />

Internationale<br />

Rahmenbedingungen<br />

Projekt-, Umweltund<br />

Länderanalysen<br />

Exportservice<br />

Jahresbericht<br />

<strong>2004</strong><br />

A 6<br />

Die zentrale Bedeutung einer starken Exportwirtschaft steht außer Frage. Der Zugang zu größeren Märkten<br />

bleibt ein entscheidender Faktor, der die moderne und rationelle Produktion hochwertiger Produkte<br />

gewährleistet, die Kapazität für betriebliche Forschung und Entwicklung erhöht und damit letztendlich eine<br />

entsprechende Beschäftigung des qualifizierten Arbeitskräftepotentials sichert. Die Einbindung in den<br />

Binnenmarkt der EU hat die Absatzchancen der österreichischen Wirtschaft signifikant erhöht, gleichzeitig<br />

kam es aber auch zu einer Internationalisierung der Konkurrenzsituation: Österreichische Unternehmen<br />

müssen sich verstärkt dem ausländischen Mitbewerb stellen. Ein wichtiges Element zur Unterstützung des<br />

heimischen Außenhandels und seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit stellen Exportabsicherungs- und<br />

Finanzierungsinstrumente dar.<br />

Die Wirtschaftspolitik hat der Bedeutung des Exportes Rechnung getragen und mit der Einrichtung eines<br />

modernen Exporthaftungssystems auch die Basis zur Finanzierung von Exporten geschaffen, ohne die die<br />

österreichische Exportwirtschaft nicht in der Lage gewesen wäre, sich im internationalen Wettbewerb zu<br />

behaupten. Im besonderen gilt dies für den Bereich der Investitionsgüterindustrie und die Erschließung<br />

neuer Absatzmärkte. Die im Rahmen des von der <strong>Kontrollbank</strong> betreuten Exportstudienprogrammes des<br />

Bundesministeriums für Finanzen erstellten Studien standen <strong>2004</strong> der Exportwirtschaft als Entscheidungsgrundlage<br />

zur Verfügung. Angesichts der guten Akzeptanz hat das Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Arbeit der <strong>Kontrollbank</strong> für <strong>2004</strong> ein ähnliches Programm für Markterschließungsstudien zur Betreuung und<br />

Abwicklung übertragen.<br />

Österreich verfügt wie alle anderen Industriestaaten über ein Exportförderungssystem zur Unterstützung<br />

seiner Exportwirtschaft auf den internationalen Märkten. Seit 1950 erfolgt die Gestion dieses Ausfuhrförderungsverfahrens<br />

durch die <strong>Kontrollbank</strong> als Bevollmächtigte der Republik Österreich.<br />

Die Richtlinien und Regelungen auf Grund von internationalen Vereinbarungen im Rahmen der OECD, der<br />

EU und der Berner Union sind bei der Übernahme von Haftungen und bei Kreditvergaben im Rahmen des<br />

Exportfinanzierungsverfahrens zu beachten.<br />

Eine effiziente, realistische banktechnische Beurteilung der zur Haftungsübernahme eingereichten<br />

Geschäftsfälle erfordert eine umfassende Risikobeurteilung durch Einbeziehung von Projekt- und Länderanalysen.<br />

Die verstärkte Berücksichtigung nachhaltiger Entwicklung, insbesondere von Umwelt- und<br />

sozialen Aspekten, gewinnt an Bedeutung.<br />

Für die Export- und Kreditwirtschaft ergeben sich wertvolle Synergieeffekte daraus, dass die <strong>Kontrollbank</strong><br />

mit der Abwicklung von Exporthaftungen betraut ist und gleichzeitig die entsprechende verfahrensmäßige<br />

Refinanzierung von Exportforderungen zur Verfügung stellen kann. Die bestehenden Instrumente den<br />

geänderten Situationen und Erfordernissen anzupassen sowie neue Verfahren zu entwickeln sind Aufgaben<br />

der Exportförderungspolitik, der betroffenen Institutionen und damit auch der <strong>Kontrollbank</strong>. Ziel dieser<br />

Maßnahmen ist, der österreichischen Exportwirtschaft auch in Zukunft ein konkurrenzfähiges Instrumentarium<br />

und effiziente Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.<br />

Statistische Übersichten zum Exportservice-Bereich sind in den folgenden Abschnitten enthalten. Um diese<br />

nicht mit verfahrenstechnischen Details zu überlasten, wird auf den diesem Jahresbericht beigefügten<br />

Abschnitt IV. Gesetzliche Bestimmungen sowie auf die vielfältigen Informationen der <strong>Kontrollbank</strong><br />

(Exportservice-Handbuch und diverse Folder, Internet-Service www.oekb.at) hingewiesen. Eine Darstellung<br />

der Entwicklung im Berichtsjahr <strong>2004</strong> ist in den Kapiteln 2 und 3 des Lageberichtes enthalten.


II. Haftungen der Republik Österreich<br />

gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />

1 Haftungsrahmen gemäß AFG 1981 –<br />

Entwicklung und Ausnützung; Haftungszusagen<br />

Exporthaftungen<br />

seit 1950<br />

Die Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981 werden in Form von Garantien für die ordnungsgemäße<br />

Erfüllung von Rechtsgeschäften durch ausländische Vertragspartner oder als Bürgschaftszusagen<br />

für Wechsel übernommen, die zur Finanzierung von Ausfuhrgeschäften dienen.<br />

Das geltende Haftungsverfahren beruht auf den Bestimmungen des Ausfuhrförderungsgesetzes 1981<br />

(AFG) sowie auf der zu dessen Durchführung erlassenen Verordnung des Bundesministers für Finanzen.<br />

Die vertraglichen Beziehungen zwischen der Republik Österreich und den Garantienehmern sind in<br />

„Allgemeinen Geschäftsbedingungen“ betreffend Garantien der Republik Österreich nach dem Ausfuhrförderungsgesetz<br />

sowie in den jeweiligen Garantieerklärungen geregelt. Die Richtlinien und Regelungen<br />

auf Grund von internationalen Vereinbarungen im Rahmen der OECD, der EU und der Berner Union sind<br />

bei der Übernahme von Haftungen zu beachten.<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> ist seit 1950 als Bevollmächtigte der Republik Österreich (Bundesministerium für<br />

Finanzen) mit der banktechnischen Behandlung (bankkaufmännische Beurteilung durch Bonitätsprüfung<br />

und Bearbeitung) der Anträge auf Übernahme von Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz, mit der<br />

Ausfertigung und administrativ-technischen Abwicklung der Haftungsverträge sowie mit der Wahrnehmung<br />

der Rechte der Republik Österreich aus den Haftungsverträgen betraut. Die <strong>Kontrollbank</strong> handelt in diesem<br />

Geschäftsbereich auf Rechnung der Republik Österreich.<br />

Haftungsrahmen<br />

Haftungsobligo<br />

(Ausnützungsstand)<br />

Veränderung zum Vorjahr<br />

Freier Rahmen<br />

1 BGBl. I Nr. 63/2000 und 71/2003.<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> II. Haftungen der Republik Österreich gemäß AFG<br />

Stand 31.12.2001 Stand 31.12.2002 Stand 31.12.2003 Stand 31.12. <strong>2004</strong><br />

1.1 Haftungsrahmen gemäß AFG 1981 – Entwicklung und Ausnützung<br />

Mio. EUR %<br />

35.000 1 100,0<br />

30.442 87,0<br />

+ 1.480 5,1<br />

4.558 13,0<br />

1.2 Entwicklung der Haftungszusagen<br />

Neu übernommene Haftungen<br />

(Zusagen) 1 in Millionen Euro<br />

Veränderung gegenüber dem Vorjahr:<br />

in Millionen Euro<br />

in Prozenten<br />

Mio. EUR %<br />

35.000 100,0<br />

30.030 85,8<br />

— 412 1,4<br />

4.970 14,2<br />

2001<br />

3.803<br />

— 585<br />

— 13,3<br />

2002<br />

3.564<br />

— 239<br />

— 6,3<br />

1 Inkl. Umwandlungen von Promessen in Garantien; exkl. neu erteilter Promessen.<br />

Mio. EUR %<br />

35.000 100,0<br />

30.401 86,9<br />

+ 371 1,2<br />

4.599 13,1<br />

2003<br />

4.235<br />

+ 671<br />

+ 18,8<br />

Mio. EUR %<br />

35.000 100,0<br />

31.749 90,7<br />

+ 1.348 4,4<br />

3.251 9,3<br />

<strong>2004</strong> 1950 – <strong>2004</strong><br />

5.191 138.672<br />

+ 956<br />

+ 22,6<br />

A 7


2 Haftungen nach Haftungsarten<br />

A 8<br />

Haftungsarten<br />

Haftungen nach Haftungsarten 1<br />

G 1<br />

G 2<br />

G 3<br />

G 4<br />

G 5<br />

G 6<br />

G 7<br />

G 8<br />

G 9<br />

G11<br />

G G 1 — G 9, G 11<br />

WB<br />

Summe<br />

Einzelgenehmigungen<br />

zu Pauschalgarantien<br />

G10<br />

Promessen<br />

Das Ausfuhrförderungssystem unterscheidet zwölf Haftungsarten. Für einzelne Haftungsarten können<br />

Promessen erteilt werden; diese sind auf den Haftungsrahmen nicht anzurechnen. Promessen dienen der<br />

Erleichterung der Vertragsverhandlungen des Exporteurs oder des finanzierenden Kreditinstitutes. Auf den<br />

diesem Jahresbericht beigefügten Abschnitt IV. Gesetzliche Bestimmungen wird hingewiesen.<br />

Anzahl Mio. EUR %<br />

653 815 19,2<br />

3 13 0,3<br />

106 860 20,3<br />

38 249 5,9<br />

266 33 0,8<br />

129 191 4,5<br />

15 7 0,2<br />

4 22 0,5<br />

54 29 0,7<br />

1 0 0,0<br />

1.269 2.219 52,4<br />

270 2.016 47,6<br />

1.539 4.235 100,0<br />

4.322 633<br />

— —<br />

265 1.388<br />

Anzahl Mio. EUR %<br />

817 1.229 4,0<br />

7 39 0,1<br />

702 12.881 42,4<br />

299 2.390 7,9<br />

667 92 0,3<br />

428 1.338 4,4<br />

35 34 0,1<br />

21 1.479 4,9<br />

226 312 1,0<br />

3 0 0,0<br />

3.205 19.794 65,1<br />

1.822 10.607 34,9<br />

5.027 30.401 100,0<br />

10.101 2.048<br />

— —<br />

206 2.177<br />

1 In diesen Werten sind Umschuldungsgarantien enthalten (siehe Kapitel II./5).<br />

Zusagen 2003 Haftungsobligo 31.12. 2003 Zusagen <strong>2004</strong><br />

Anzahl Mio. EUR %<br />

622 808 15,6<br />

7 14 0,3<br />

86 512 9,9<br />

43 488 9,4<br />

192 18 0,3<br />

123 142 2,7<br />

10 84 1,6<br />

4 828 15,9<br />

51 34 0,7<br />

— — —<br />

1.138 2.928 56,4<br />

331 2.263 43,6<br />

1.469 5.191 100,0<br />

4.894 730<br />

— —<br />

237 1.387<br />

Haftungsobligo 31.12.<strong>2004</strong><br />

Anzahl Mio. EUR %<br />

767 1.394 4,4<br />

8 18 0,1<br />

706 12.215 38,5<br />

259 2.245 7,1<br />

567 74 0,2<br />

435 1.434 4,5<br />

28 104 0,3<br />

30 2.322 7,3<br />

223 286 0,9<br />

3 0 0,0<br />

3.026 20.092 63,3<br />

1.870 11.657 36,7<br />

4.896 31.749 100,0<br />

9.660 1.989<br />

— —<br />

219 2.357<br />

G 1 – Garantie für direkte Lieferungen und Leistungen sowie diverse Sonderformen<br />

G 2 – Garantie für indirekte Lieferungen und Leistungen<br />

G 3 – Garantie für gebundene Finanzkredite, Kreditoperationen/Anleihen und Umschuldungskredite<br />

G 4 – Beteiligungsgarantie<br />

G 5 – Rahmengarantie (ein ausländischer Abnehmer)<br />

G 6 – Länderrahmen- oder Pauschalgarantie<br />

(alle ausländischen Abnehmer in einem, mehreren oder allen deckungsfähigen Ländern)<br />

G 7 – Konsignationslager-, Maschineneinsatz-, Vorleistungsgarantie<br />

G 8 – Rückgarantie zugunsten von Exportkredit- oder Exportkreditversicherungs-Institutionen<br />

G 9 – Garantie für Forderungsankäufe<br />

G 10 – Kursrisikogarantie (auf den Haftungsrahmen nicht anzurechnen)<br />

Die Erteilung von Kursrisikogarantien G 10 ist seit 1986 wegen des Schadensverlaufes ausgesetzt.<br />

G 11 – Markterschließungsgarantie<br />

WB – Bürgschaftszusage für Wechsel (Wechselbürgschaft)<br />

P – Promessen (auf den Haftungsrahmen nicht anzurechnen).


Revolvierende<br />

Garantien<br />

Wechselbürgschaften<br />

Revolvierend erteilte Garantien — Rahmengarantien G 5 und Pauschalgarantien G 6 sowie zum Großteil<br />

die Rückgarantien G 8 — werden nur im Jahr der Erteilung in den Haftungszusagen berücksichtigt,<br />

wogegen bei Einzelgarantien jeder Exportumsatz eine Haftungszusage auslöst. Berücksichtigt man den<br />

durch die revolvierend erteilten Garantien auf Grund des zumeist unterjährigen Zahlungszieles tatsächlich<br />

erfassten Export des gesamten Berichtsjahres (mit einem durchschnittlichen Umschlag, abhängig von der<br />

Haftungsart), errechnen sich wesentlich höhere Haftungszusagen als die nominell ausgewiesenen.<br />

Zu den Haftungsarten gemäß Ausfuhrförderungsgesetz zählen die Bürgschaftszusagen für Wechsel. Es sind<br />

dies Zusagen zur Übernahme einer Bürgschaft für den Aussteller (ab der Novelle 1993 zum AFG) oder für<br />

den Akzeptanten auf Wechseln, die von Kreditinstituten oder von Exportunternehmen zur Finanzierung von<br />

Ausfuhrgeschäften ausgestellt werden. Begünstigte aus der Wechselbürgschaft sind Exportunternehmen.<br />

Wechselbürgschaftsanträge sind im Wege der Hausbank einzureichen, welche auch die Finanzierung durchführt.<br />

Die Wechselbürgschaft dient der Erleichterung der Finanzierung von Ausfuhrgeschäften und von<br />

Beteiligungen im Ausland; teilweise bestehen zur Absicherung der Exportrisken gleichzeitig Garantien.<br />

3 Fristigkeit der den Haftungen zugrunde liegenden Transaktionen<br />

Ein großer Teil der den Haftungen zugrunde liegenden Transaktionen liegt anzahlmäßig und dem Wert nach<br />

innerhalb eines fünfjährigen Zahlungszieles. Die ausgewiesenen Daten erfassen die jeweils längste<br />

Fristigkeit (Zahlungsziel) der den Haftungen zugrunde liegenden Rechtsgeschäfte (Export- oder<br />

Kreditverträge, Beteiligungen). Die Laufzeit des längsten der in Kraft befindlichen Garantieverträge reicht<br />

bis in das Jahr 2043, da Haftungen für Exporte nach Entwicklungsländern, für Beteiligungen und für<br />

Umschuldungen enthalten sind.<br />

Fristigkeit in Jahren Einzelhaftungen<br />

bis 1<br />

über 1 bis 5<br />

über 5 bis 10<br />

über 10<br />

Summe<br />

bis 1<br />

über 1 bis 5<br />

über 5 bis 10<br />

über 10<br />

Summe<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> II. Haftungen der Republik Österreich gemäß AFG<br />

Revolvierende<br />

Haftungen<br />

Fristigkeit der den Haftungen zugrunde liegenden Transaktionen<br />

Anzahl Mio. EUR Anzahl Mio. EUR<br />

Zusagen 2003<br />

555 763 552 372<br />

247 287 — —<br />

112 2.075<br />

73 738<br />

987 3.863<br />

552 372<br />

Haftungsobligo 31. 12. 2003<br />

494 1.116 2.215 6.501<br />

950 1.409 12 1.368<br />

833 7.788<br />

523 12.219<br />

2.800 22.532 2.227 7.869<br />

Einzelhaftungen<br />

Revolvierende<br />

Haftungen<br />

Anzahl Mio. EUR Anzahl Mio. EUR<br />

Zusagen <strong>2004</strong><br />

493 732 485 432<br />

316 987 2 801<br />

115 1.620<br />

58 619<br />

982 3.958 487 1.233<br />

Haftungsobligo 31. 12. <strong>2004</strong><br />

478 1.243 2.103 6.534<br />

947 2.593 18 2.169<br />

830 7.356<br />

520 11.854<br />

2.775 23.046 2.121 8.703<br />

A 9


4 Haftungen nach Regionen und Ländern<br />

A 10<br />

Region / Ländergruppe Zusagen 2003 Haftungsobligo 31.12.2003 Zusagen <strong>2004</strong> Haftungsobligo 31.12.<strong>2004</strong><br />

4.1 Haftungen nach Regionen 1<br />

Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />

EU 15/25 2<br />

EFTA<br />

Nordamerika<br />

Lateinamerika<br />

Asien<br />

Australien, Ozeanien<br />

Afrika<br />

Pauschalgarantien (PG) 3<br />

G Garantien<br />

Bürgschaftszusagen (WB)<br />

Summe<br />

hievon (ohne PG und WB):<br />

OECD 4<br />

Außereuropäische<br />

Entwicklungsländer<br />

OPEC 5<br />

Die Aufgliederung der Haftungszusagen nach Regionen und Ländern sowie des entsprechenden Haftungsobligos<br />

gemäß Ausfuhrförderungsgesetz ist in den folgenden Übersichten enthalten. Ergänzend sei<br />

vermerkt, dass einzelne Großprojekte eine Verschiebung der relativen Anteile nach Regionen bewirken<br />

können.<br />

Anzahl Mio. EUR %<br />

599 948 22,4<br />

70 253 6,0<br />

2 0 0,0<br />

8 10 0,2<br />

59 64 1,5<br />

397 743 17,6<br />

— — —<br />

76 263 6,2<br />

130 191 4,5<br />

1.269 2.219 52,4<br />

270 2.016 47,6<br />

1.539 4.235 100,0<br />

285 487 11,5<br />

516 1.054 24,9<br />

162 489 11,5<br />

Anzahl Mio. EUR %<br />

1.466 9.174 30,2<br />

144 434 1,4<br />

7 3 0,0<br />

24 28 0,1<br />

215 631 2,1<br />

847 5.048 16,6<br />

— — —<br />

211 2.178 7,1<br />

442 2.735 9,0<br />

3.205 19.794 65,1<br />

1.822 10.607 34,9<br />

5.027 30.401 100,0<br />

891 4.764 15,7<br />

1.246 7.832 25,8<br />

320 3.536 11,6<br />

Anzahl Mio. EUR %<br />

510 1.101 21,2<br />

222 329 6,3<br />

4 1 0,0<br />

14 18 0,4<br />

75 37 0,7<br />

365 797 15,4<br />

— — —<br />

50 33 0,6<br />

124 942 18,1<br />

1.138 2.928 56,4<br />

331 2.263 43,6<br />

1.469 5.191 100,0<br />

267 310 6,0<br />

481 857 16,5<br />

110 217 4,2<br />

Anzahl Mio. EUR %<br />

1.304 8.914 28,1<br />

686 2.836 8,9<br />

8 3 0,0<br />

26 32 0,1<br />

208 557 1,8<br />

847 5.102 16,1<br />

— — —<br />

187 1.856 5,8<br />

454 3.631 11,4<br />

3.026 20.092 63,3<br />

1.870 11.657 36,7<br />

4.896 31.749 100,0<br />

786 4.184 13,2<br />

1.217 7.491 23,6<br />

297 3.247 10,2<br />

1 In diesen Werten sind Umschuldungsgarantien enthalten (siehe Kapitel II./5).<br />

Ohne Stand der aushaftenden Forderungen des Garantiegebers (Republik Österreich) aus geleisteten Schadenszahlungen zu Haftungsfällen (s. Tabellen zu Kapitel II./6).<br />

2 Haftungszusagen <strong>2004</strong> unter Berücksichtigung der neuen EU-Mitgliedsländer bereits ab 1.1.<strong>2004</strong>.<br />

3 In dieser Tabelle sind unter dem Sammelbegriff „Pauschalgarantien“, welche bestimmten Regionen nicht direkt zuordenbar sind,<br />

die revolvierend erteilten Haftungsarten G 6 und G 8 subsumiert.<br />

4 Organisation for Economic Cooperation and Development.<br />

5 Organisation of the Petroleum Exporting Countries.<br />

Länderdaten<br />

Im Zusammenhang mit der fortschreitenden Internationalisierung des Bereiches Exportgarantien und<br />

-finanzierung wird ein verstärktes Interesse an Länderdaten verzeichnet. Um auch in diesem Punkt erhöhte<br />

Transparenz zu gewährleisten, wurden in diesen Jahresbericht wieder, in Abstimmung mit dem<br />

Bundesministerium für Finanzen, Länderdaten zu Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz<br />

sowie zum Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> aufgenommen. Um diese<br />

Darstellung nicht mit Daten und Details zu überlasten, wurde die Aufnahme auf Länder mit einem<br />

Haftungsobligo ab € 25 Millionen eingeschränkt.


Land/ Region<br />

1 Länderdaten ohne Pauschalgarantien und Bürgschaftszusagen für Wechsel. Haftungszusagen und -obligo jeweils ohne Promessen.<br />

Ohne Stand aushaftende Forderungen des Garantiegebers aus geleisteten Schadenszahlungen zu Haftungsfällen (s. Tabellen Kapitel II./6).<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> II. Haftungen der Republik Österreich gemäß AFG<br />

Haftungszusagen <strong>2004</strong><br />

4.2 Haftungen nach Regionen und Ländern 1<br />

Haftungsobligo zum 31. 12. <strong>2004</strong><br />

in 1.000 Euro<br />

Insgesamt<br />

hievon<br />

Umschuldungsgar.<br />

Insgesamt<br />

hievon<br />

Umschuldungsgar.<br />

Insgesamt 5.191.255 7.291 31.748.731 6.458.342<br />

hievon Europa 1.100.797 1.693 8.913.547 4.348.505<br />

Deutschland<br />

113.329<br />

87.357<br />

Estland<br />

40.135<br />

40.331<br />

Frankreich<br />

29.821<br />

83.553<br />

Griechenland<br />

363<br />

173.606<br />

Italien<br />

50.445<br />

48.532<br />

Luxemburg<br />

—<br />

30.066<br />

Polen<br />

6.899<br />

1.876.020<br />

1.831.702<br />

Slowakische Republik<br />

731<br />

60.548<br />

Slowenien<br />

3.489<br />

46.638<br />

Tschechische Republik<br />

6.755<br />

143.536<br />

Ungarn<br />

5.547<br />

91.186<br />

Zypern<br />

44.533<br />

43.617<br />

Türkei<br />

41.648<br />

1.389.544<br />

Albanien<br />

2.446<br />

139.143<br />

Bosnien-Herzegowina<br />

22.577<br />

162.841<br />

92.026<br />

Bulgarien<br />

103.439<br />

143.328<br />

Georgien<br />

—<br />

60.996<br />

60.996<br />

Kasachstan<br />

3.442<br />

34.885<br />

Kroatien<br />

64.807<br />

597.043<br />

29.176<br />

Rumänien<br />

164.397<br />

362.990<br />

Russland<br />

318.290<br />

2.991.213<br />

2.281.718<br />

hievon ehem. UdSSR<br />

—<br />

2.281.718<br />

2.281.718<br />

Serbien und Montenegro<br />

43.948<br />

1.693<br />

157.752<br />

51.334<br />

Nordamerika 17.651 — 31.667 —<br />

USA<br />

17.651<br />

31.390<br />

Lateinamerika 37.332 — 557.530 133.818<br />

Argentinien<br />

1.430<br />

101.906<br />

20.793<br />

Brasilien<br />

5.975<br />

211.686<br />

7.164<br />

Kuba<br />

—<br />

47.379<br />

47.379<br />

Peru<br />

151<br />

58.701<br />

58.482<br />

Venezuela<br />

16.101<br />

105.852<br />

Asien 796.860 1.943 5.102.000 521.539<br />

Bhutan<br />

—<br />

31.249<br />

China (inkl. Hongkong)<br />

476.136<br />

1.748.896<br />

Indien<br />

15.194<br />

115.832<br />

Indonesien<br />

421<br />

1.424.884<br />

285.185<br />

Irak<br />

4.484<br />

114.958<br />

111.681<br />

Iran<br />

133.575<br />

673.775<br />

Jordanien<br />

4.883<br />

1.772<br />

58.025<br />

53.950<br />

Pakistan<br />

32.974<br />

171<br />

78.032<br />

33.029<br />

Philippinen<br />

515<br />

251.278<br />

19.982<br />

Saudi-Arabien<br />

28.395<br />

168.493<br />

Singapur<br />

74<br />

49.416<br />

Sri Lanka<br />

9.700<br />

62.739<br />

Südkorea<br />

13.133<br />

55.540<br />

Taiwan<br />

10.942<br />

37.209<br />

Thailand<br />

2.479<br />

83.355<br />

Vietnam<br />

20.754<br />

71.486<br />

17.712<br />

Afrika 33.421 3.655 1.855.624 1.454.480<br />

Ägypten<br />

3.693<br />

476.950<br />

438.114<br />

Algerien<br />

8.871<br />

518.928<br />

329.945<br />

Côte d’Ivoire<br />

46<br />

77.304<br />

77.304<br />

Gabun<br />

10<br />

25.978<br />

Ghana<br />

—<br />

49.197<br />

Kamerun<br />

3.548<br />

3.479<br />

286.501<br />

286.501<br />

Madagaskar<br />

159<br />

159<br />

41.007<br />

40.860<br />

Nigeria<br />

—<br />

217.860<br />

217.860<br />

A 11


5 Garantien für Umschuldungen<br />

Pariser Club<br />

Konventionelle<br />

Umschuldungen<br />

Schuldenreduktion<br />

–<br />

konzessionelle<br />

Umschuldungen<br />

A 12<br />

Umschuldungen werden in der Regel im Rahmen des „Pariser Clubs“ zwischen einem Schuldnerland und<br />

seinen Gläubigerländern multilateral und in der Folge mit jedem Gläubigerland bilateral vereinbart.<br />

Gegenstand dieser Vereinbarungen sind jene Auslandsschulden eines Schuldnerlandes, die aus<br />

Lieferungen und Leistungen stammen, die von den Gläubigerländern im Rahmen ihres jeweiligen<br />

Exportgarantiesystems versichert sind, sowie solche, die dem staatlichen Entwicklungshilfebereich zuzuordnen<br />

sind. Die bilaterale Umschuldung der garantierten Forderungen wird in Österreich in der Regel durch<br />

Refinanzierung mittels Umschuldungskreditvertrag durchgeführt; zur Überbrückung des Zeitraumes bis zu<br />

einer bilateralen Umschuldung kann ein Forderungsankauf vorgeschaltet werden. Die ordnungsgemäße<br />

Erfüllung dieser Verträge wird wieder seitens der Republik Österreich durch Garantien gemäß Ausfuhrförderungsgesetz<br />

abgesichert.<br />

Der „Pariser Club“ ist eine nach den Erfordernissen des Einzelfalles gebildete Gruppe öffentlicher Gläubiger,<br />

zu der 19 regelmäßig partizipierende Länder gehören, darunter die G 7, Russland, Australien, Österreich und<br />

der Großteil der EU-15. An den Sitzungen, die traditionellerweise in Paris unter dem Vorsitz des französischen<br />

Finanzministeriums stattfinden, nehmen in der Regel auch Repräsentanten des Internationalen<br />

Währungsfonds, der Weltbank, der UNCTAD, der OECD und — in Einzelfällen — der jeweiligen regionalen<br />

Entwicklungsbank teil. Österreich wird durch das Bundesministerium für Finanzen und die <strong>Kontrollbank</strong><br />

vertreten.<br />

In Verhandlungen werden zwischen dem Schuldnerland und seinen Gläubigerländern Rahmenbedingungen<br />

erarbeitet, die die Basis für bilaterale Abkommen bilden. Umschuldungen haben das Ziel, langfristig die<br />

Kreditwürdigkeit des Schuldnerlandes, unter gleichmäßiger Beteiligung sämtlicher Gläubigerländer an der<br />

Last der Umschuldung, wiederherzustellen. Durch eine Umschuldung werden in der Regel Fälligkeiten eines<br />

bestimmten Zeitabschnittes über einen längeren Zeitraum unter Verrechnung eines Marktzinssatzes<br />

erstreckt (konventionelle Umschuldungen), wodurch es zu einer Neuverteilung der Schuldenlast für das<br />

Schuldnerland kommt.<br />

Seit 1988 wurden schrittweise für die ärmsten Schuldnerländer multilaterale Schuldenerleichterungen in<br />

Form von Schuldenreduktionen vereinbart (konzessionelle Umschuldungen). Die gewährten Schuldenreduktionen<br />

lagen zunächst bei 33 % (Toronto-Konditionen) und wurden schrittweise auf 50 % (Trinidad-<br />

Konditionen) bzw. 67 % (Neapel-Konditionen) und 80 % (Lyon-Konditionen) erweitert. In der Folge des<br />

Kölner EU-Gipfels vom Juni 1999 wurde die sogenannte erweiterte HIPC (Heavily Indebted Poor Countries)<br />

-Initiative beschlossen, die Schuldenreduktionen von 90 % oder mehr für hochverschuldete arme Länder<br />

ermöglicht (Kölner-Konditionen).<br />

Schuldenreduktionen werden in Österreich entweder durch Zinssatzreduktion gegenüber dem Marktzinssatz<br />

oder — wie unter anderem bei der erweiterten HIPC-Initiative — durch Schuldenstreichungen<br />

verwirklicht.<br />

Daneben wurden auch für Polen (ab 1991) und Ägypten (ab 1992) außergewöhnliche Schuldenerleichterungen<br />

von der internationalen Gläubigergemeinschaft zugesagt; es wird dadurch eine Reduktion<br />

der aus bestimmten garantierten Verträgen bestehenden Gesamtaußenstände um die Hälfte ihres<br />

Barwertes erreicht. Die entsprechenden Beträge sind aus den Tabellen des folgenden Kapitels ersichtlich.


Region / Haftungsarten Zusagen 2003 Haftungsobligo 31. 12. 2003 Zusagen <strong>2004</strong> Haftungsobligo 31. 12. <strong>2004</strong><br />

Umschuldungsgarantien nach Regionen und Haftungsarten 1<br />

Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />

Lateinamerika<br />

Asien<br />

Afrika<br />

Summe<br />

hievon<br />

OECD<br />

Außereuropäische<br />

Entwicklungsländer<br />

OPEC<br />

Mio. EUR %<br />

Anzahl<br />

der Länder Mio. EUR %<br />

2 0,6 9 4.753 67,9<br />

— — 5 148 2,1<br />

92 29,4 8 551 7,9<br />

218 70,0 20 1.548 22,1<br />

312 100,0 42 7.000 100,0<br />

— —<br />

310 99,4<br />

297 95,2<br />

Bis 31. Dezember <strong>2004</strong> konnten kumulativ zu Umschuldungen Kapitalzahlungen in Höhe von € 3.148<br />

Millionen und Zinszahlungen im Ausmaß von € 2.851 Millionen vereinnahmt werden.<br />

Zum 31. Dezember des Berichtsjahres beträgt der von der <strong>Kontrollbank</strong> verwaltete Stand der aushaftenden<br />

Forderungen der Republik Österreich zufolge nicht ordnungsgemäßer Honorierung von Umschuldungskreditverträgen<br />

€ 770 Millionen, davon € 511 Millionen überfälliges Kapital und € 259 Millionen überfällige<br />

Zinsen. Hinsichtlich der Entwicklung der Haftungsfälle zu Umschuldungsgarantien wird auf die im<br />

folgenden Kapitel enthaltene Tabelle 6.2 verwiesen.<br />

6 Deckungsrechnung – Haftungsfälle nach Regionen und Ländern<br />

Nachstehende Zusammenfassungen geben einen Überblick über die Entgelteinnahmen und Schadenszahlungen<br />

aus Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz im Jahr <strong>2004</strong> und<br />

kumulativ seit 1950.<br />

Eine kundenorientierte Ausweitung des Instrumentariums ist mit einer flexiblen und vorsichtig offensiven,<br />

gleichzeitig aber budgetschonenden Deckungspolitik in Einklang zu bringen. Bei der Festlegung der<br />

Prämienhöhen des Haftungsentgeltes werden keine Gewinnziele, sondern eine Kostendeckung des<br />

Verfahrens auf längere Sicht angestrebt. Die im vorhergehenden Kapitel erläuterten Aufwendungen für<br />

Zinsenreduktionen zu konzessionellen Umschuldungen auf Grund internationaler Vereinbarungen beeinflussen<br />

jedoch die gesamte Deckungsrechnung nachhaltig.<br />

Werden bereits geleistete Zahlungen aus Haftungen in Umschuldungskreditverträge oder in Forderungsankäufe<br />

wegen (bevorstehender) Umschuldungen einbezogen, vermindern sie die Schadenszahlungen;<br />

die in den nachstehenden Tabellen enthaltenen Beträge sind bereits um Umbuchungen bereinigte/<br />

verminderte Werte (Umbuchungen 1978 bis <strong>2004</strong> kumulativ: € 5.466 Millionen).<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> II. Haftungen der Republik Österreich gemäß AFG<br />

1 2.114 30,2<br />

33 2.247 32,1<br />

5 994 14,2<br />

G 3<br />

312<br />

6.832<br />

G 9<br />

—<br />

168<br />

1 Die hier angeführten Beträge sind in den vorhergehenden Tabellen enthalten.<br />

Mio. EUR %<br />

2 23,2<br />

— —<br />

2 26,7<br />

3 50,1<br />

7 100,0<br />

— —<br />

5 76,8<br />

— —<br />

7<br />

—<br />

Anzahl<br />

der Länder Mio. EUR %<br />

8 4.348 67,3<br />

4 134 2,1<br />

8 522 8,1<br />

19 1.454 22,5<br />

39 6.458 100,0<br />

1 1.832 28,4<br />

31 2.110 32,7<br />

5 945 14,6<br />

6.303<br />

155<br />

A 13


A 14<br />

in Millionen Euro 2002 1950 – 2002<br />

6.1 Deckungsrechnung zu Haftungen der Republik Österreich nach dem AFG<br />

Vereinnahmte Entgelte<br />

± Zinsen / Kosten<br />

Zwischensumme<br />

Rückflüsse zu Schadenszahlungen<br />

Summe (+)<br />

Schadenszahlungen exkl. HIPC (—)<br />

Ergebnis (±) 1<br />

Zinsenreduktionen netto (—)<br />

Saldo nach Zinsenreduktionen (±) 1<br />

In Prozenten der kumulativen Haftungszusagen<br />

In Prozenten des Haftungsobligos gemäß AFG<br />

Stand der aushaftenden Forderungen der Republik<br />

Österreich zum Ultimo (exkl. HIPC), aus deren<br />

Betreibung weitere Rückflüsse zu erwarten sind<br />

Schadenszahlungen inkl. Zinsenreduktionen netto<br />

abzüglich der Rückflüsse zu Schadenszahlungen<br />

in Prozenten der<br />

Vereinnahmten Entgelte ± Zinsen / Kosten<br />

Zinsenreduktionen (—)<br />

Dotationen hiezu (+)<br />

Zinsenreduktionen netto (—) 2<br />

Abschreibungen wegen Uneinbringlichkeit exkl. HIPC (—) 3<br />

Summe (—)<br />

In Prozenten der kumulativen Haftungszusagen<br />

Haftungszusagen<br />

Haftungsobligo gemäß AFG zum Ultimo<br />

237 3.188<br />

25 877<br />

262 4.065<br />

67 2.202<br />

329 6.267<br />

177 5.159<br />

+ 152 + 1.108<br />

99 1.623<br />

+ 53 — 515<br />

0,40<br />

1,72<br />

1.711 1.711<br />

80,1 112,7<br />

140 2.002<br />

41 379<br />

99 1.623<br />

154 1.246<br />

253 2.869<br />

2,22<br />

3.564 129.246<br />

30.030 30.030<br />

2003 1950 – 2003 <strong>2004</strong> 1950 – <strong>2004</strong><br />

171 3.359<br />

12 889<br />

183 4.248<br />

50 2.252<br />

233 6.500<br />

96 5.255<br />

+ 137 + 1.245<br />

72 1.695<br />

+ 65 — 450<br />

0,34<br />

1,48<br />

1.711 1.711<br />

64,5 110,6<br />

101 2.103<br />

29 408<br />

72 1.695<br />

46 1.292<br />

118 2.987<br />

2,24<br />

4.235 133.481<br />

30.401 30.401<br />

1 Deckungsüberschuss (+); rechnerischer Abgang (—).<br />

2 Erläuterungen zu den Zinsenreduktionen und zur HIPC (Heavily Indebted Poor Countries)-Initiative auf Grund internationaler Vereinbarungen<br />

siehe Kapitel 5/Garantien für Umschuldungen.<br />

3 Inklusive Schuldenstreichung 2002 in Höhe von EUR 47 Mio im Rahmen der Umschuldung Serbien und Montenegro.<br />

188 3.547<br />

16 905<br />

204 4.452<br />

86 2.338<br />

290 6.790<br />

159 5.414<br />

+ 131 + 1.376<br />

62 1.757<br />

+ 69 — 381<br />

0,27<br />

1,20<br />

1.463 1.463<br />

66,0 108,5<br />

89 2.192<br />

27 435<br />

62 1.757<br />

321 1.613<br />

383 3.370<br />

2,43<br />

5.191 138.672<br />

31.749 31.749<br />

Die von der Republik Österreich geleisteten Schadenszahlungen aus Haftungen nach dem Ausfuhrförderungsgesetz<br />

sind hinsichtlich ihrer Höhe im Zusammenhang mit dem Gesamtvolumen der übernommenen<br />

Haftungen (Haftungszusagen) zu sehen. Die Haftungszusagen seit Einrichtung des Verfahrens im<br />

Jahr 1950 erreichten bis Ende <strong>2004</strong> € 138.672 Millionen. In diesem kumulativen Betrag sind revolvierend<br />

erteilte Haftungen nur nominell erfasst. Berücksichtigt man den durch diese Pauschalgarantien auf Grund<br />

des zumeist unterjährigen Zahlungszieles tatsächlich erfassten Export, errechnen sich wesentlich höhere<br />

Haftungszusagen als die nominell ausgewiesenen. Die kumulativen Abschreibungen durch den Garantiegeber<br />

wegen Uneinbringlichkeit während dieser 55 Jahre sowie die (seit 1989) für Schuldenerleichterungen<br />

durch Zinsenreduktion auf Grund internationaler Vereinbarungen erforderlichen Aufwendungen in Höhe von<br />

zusammen € 3.370 Millionen entsprechen 2,4 % der kumulativen Haftungszusagen.<br />

Der aus Budgetmitteln – verteilt auf die Jahre seit 1950 – zu finanzierende kumulative rechnerische Abgang<br />

aus Haftungen gemäß AFG (inklusive der Zinsenreduktionen) erreichte bis Ende <strong>2004</strong> € 381 Millionen oder<br />

0,3 % der kumulativen Haftungszusagen. Diesem Betrag stehen jedoch Forderungen des Garantiegebers aus<br />

geleisteten Schadenszahlungen gegenüber, aus deren Betreibung weitere Rückflüsse zu erwarten sind.


in Millionen Euro<br />

Region / Ländergruppe<br />

Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />

EU 25<br />

EFTA<br />

Nordamerika<br />

Lateinamerika<br />

Asien<br />

Australien, Ozeanien<br />

Afrika<br />

Salden-Rückgarantien<br />

G zu G 1 — G 9<br />

wirtschaftliche Risken<br />

politische Risken 1<br />

Kursrisikogarantien (G 10)<br />

G zu G 1 — G 10<br />

Wechselbürgschaften (WB)<br />

Summe<br />

hievon 2<br />

OECD<br />

Außereuropäische<br />

Entwicklungsländer<br />

OPEC<br />

HIPC-Initiative insgesamt<br />

Vergleich G 2003<br />

Vergleich G 2002<br />

Vergleich G 2001<br />

hievon für Umschuldungsgarantien<br />

Europa<br />

Lateinamerika<br />

Asien<br />

Afrika<br />

Summe<br />

Vergleich G 2003<br />

Vergleich G 2002<br />

Vergleich G 2001<br />

<strong>2004</strong> kum.<br />

Schadenszahlungen<br />

3 1.704<br />

19 825<br />

0 31<br />

1 39<br />

12 334<br />

88 1.876<br />

— 2<br />

95 1.444<br />

0 44<br />

199 5.443<br />

90 1.079<br />

109 4.364<br />

— 130<br />

199 5.573<br />

3 154<br />

202 5.727<br />

20 1.007<br />

195 3.634<br />

57 1.548<br />

43 3 313<br />

138 5.525<br />

265 5.387<br />

250 5.122<br />

17 914<br />

6 212<br />

17 796<br />

84 1.098<br />

124 3.020<br />

86 2.896<br />

169 2.810<br />

191 2.641<br />

1 Haftungsfälle aus politischen Tatbeständen inkl. der Haftungsfälle aus Umschuldungsgarantien.<br />

2 Ohne Berücksichtigung der den Regionen/Ländergruppen nicht direkt zurechenbaren Haftungsfälle zu Kursrisikogarantien und Wechselbürgschaften.<br />

Haftungsfälle zu Salden-Rückgarantien wurden der OECD zugeordnet.<br />

3 Hievon betrafen im Berichtsjahr EUR 0,8 Mio Umgliederungen von bereits in vorangegangenen Berichtsperioden erfolgten Schadenszahlungen zur HIPC-Initiative.<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> II. Haftungen der Republik Österreich gemäß AFG<br />

<strong>2004</strong> kum. <strong>2004</strong> kum.<br />

6.2 Haftungsfälle nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981 nach Regionen<br />

Rückflüsse zu<br />

Schadenszahlungen<br />

18 946<br />

1 382<br />

0 6<br />

0 7<br />

6 139<br />

18 548<br />

— 0<br />

38 616<br />

0 7<br />

80 2.263<br />

19 260<br />

61 2.003<br />

— 1<br />

80 2.264<br />

6 74<br />

86 2.338<br />

3 448<br />

62 1.285<br />

32 490<br />

— —<br />

50 2.252<br />

67 2.202<br />

98 2.135<br />

14 690<br />

— 97<br />

4 258<br />

37 426<br />

55 1.471<br />

32 1.416<br />

44 1.384<br />

60 1.340<br />

Abschreibungen<br />

wegen<br />

Uneinbringlichkeit<br />

42 661<br />

14 411<br />

— 24<br />

1 31<br />

2 94<br />

269 499<br />

— 2<br />

40 427<br />

2 16<br />

356 1.730<br />

17 545<br />

339 1.185<br />

— 129<br />

356 1.859<br />

2 60<br />

358 1.919<br />

17 489<br />

311 1.018<br />

263 478<br />

37 306<br />

93 1.561<br />

256 1.468<br />

193 1.212<br />

11 190<br />

1 64<br />

177 194<br />

30 331<br />

219 779<br />

63 560<br />

150 497<br />

119 347<br />

31. 12. <strong>2004</strong> 31. 12. <strong>2004</strong><br />

Stand der<br />

aushaftenden<br />

Forderungen der<br />

Republik Österreich<br />

97<br />

32<br />

1<br />

1<br />

101<br />

829<br />

0<br />

401<br />

21<br />

1.450<br />

274<br />

1.176<br />

—<br />

1.450<br />

20<br />

1.470<br />

70<br />

1.331<br />

580<br />

7<br />

1.712<br />

1.717<br />

1.775<br />

34<br />

51<br />

344<br />

341<br />

770<br />

920<br />

929<br />

954<br />

Anerkannte,<br />

aber noch nicht<br />

ausbezahlte<br />

Haftungsfälle<br />

3<br />

3<br />

—<br />

—<br />

35<br />

141<br />

—<br />

—<br />

—<br />

179<br />

179<br />

—<br />

—<br />

179<br />

—<br />

179<br />

3<br />

176<br />

50<br />

—<br />

154<br />

179<br />

63<br />

—<br />

—<br />

—<br />

—<br />

—<br />

—<br />

1<br />

—<br />

A 15


hievon Europa 3.683 1.704.346 18.425 946.179 42.616 661.511 96.656 3.409<br />

Deutschland<br />

210 75.067 34 12.888 197 61.588<br />

591<br />

—<br />

Frankreich<br />

— 36.531 70 6.377 20 28.961 1.193<br />

—<br />

Italien<br />

99 97.210 182 23.184 1.499 66.920 7.106<br />

—<br />

Polen<br />

13.723 480.779 734 306.599 11.036 165.585 8.595<br />

1.439<br />

Schweiz<br />

37 25.834<br />

— 5.624<br />

— 20.156<br />

54<br />

—<br />

Türkei<br />

582 52.824 322 40.893 518 3.393 8.538<br />

375<br />

Bulgarien<br />

18 112.742<br />

2 74.219<br />

— 38.507<br />

16<br />

—<br />

Georgien<br />

6.590 28.465 4.545 13.276<br />

— 3.403 11.786<br />

—<br />

Russland<br />

— 24.215 436.047 9.192 300.597 25.897 120.522 14.928<br />

—<br />

hievon ehem. UdSSR — 24.809 415.157 9.109 297.092 25.894 107.655 10.410<br />

—<br />

Serbien und Montenegro 138 152.161 24 79.161 384 54.928 18.072<br />

—<br />

Ukraine<br />

— 28.681 2.031 22.975<br />

— 1 5.705<br />

—<br />

Nordamerika 1.055 39.689 172 7.602 662 30.559 1.528 —<br />

USA<br />

1.055 27.181 172 5.615 662 20.038 1.528<br />

—<br />

Lateinamerika 12.035 333.366 5.677 138.471 2.056 93.430 101.465 35.156<br />

Argentinien<br />

4.889 65.679 2.554 45.031 388 3.383 17.265<br />

125<br />

Bolivien<br />

— 68.500<br />

— 4.708<br />

— 63.792<br />

—<br />

—<br />

Brasilien<br />

167 36.556 151 31.952 10 2.868 1.736<br />

80<br />

Kuba<br />

409 56.774<br />

— 1.910<br />

— 32 54.832<br />

—<br />

Venezuela<br />

4.712 28.941 1.658 6.668<br />

5 2.970 19.303 34.824<br />

Asien 88.365 1.876.457 18.073 547.739 269.083 499.787 828.931 140.748<br />

China (inkl. Hongkong) 13.755 68.039 1.475 9.078 18 1.894 57.067 37.749<br />

Indonesien<br />

13.551 90.083 48 9.950<br />

1 12.181 67.952 15.253<br />

Irak<br />

12.210 778.138<br />

— 78.777 260.000 264.123 435.238<br />

—<br />

Iran<br />

— 155.426<br />

— 85.091<br />

— 70.335<br />

—<br />

—<br />

Libanon<br />

196 74.923 2.951 38.538<br />

0 692 35.693<br />

—<br />

Myanmar<br />

— 52.298<br />

— 17.434<br />

— — 34.864<br />

—<br />

Nordkorea (DVR)<br />

3.684 231.795<br />

— 80.579<br />

0 6.627 144.589<br />

—<br />

Philippinen<br />

156 78.220<br />

— 74.394 584 3.826<br />

—<br />

—<br />

Saudi-Arabien<br />

89 59.477<br />

— 6.167 138 53.215<br />

95<br />

—<br />

Syrien<br />

— 25.441<br />

— 18.745<br />

— 6.696<br />

—<br />

—<br />

Thailand<br />

35.127 36.170 96 267 — 96 483 35.420 69.043<br />

Vereinigte Arab. Emirate — 3 133.961 4.338 73.096<br />

— 50.371 10.494<br />

—<br />

Afrika 94.568 1.443.212 38.190 616.006 40.197 426.799 400.407 —<br />

Ägypten<br />

12.200 114.421 9.652 85.199 2.226 28.260<br />

962<br />

—<br />

Algerien<br />

13.875 90.096 13.858 87.509 606 2.170<br />

417<br />

—<br />

Angola<br />

— 51.319<br />

— 6.759<br />

— 1.662 42.898<br />

—<br />

Kamerun<br />

32.575 177.028 182 13.503 25.912 157.044 6.481<br />

—<br />

Kenia<br />

561 64.799 544 57.595 960 1.537 5.667<br />

—<br />

Kongo DR (ehem. Zaire)<br />

— 82.556 65 15.905 74 983 65.668<br />

—<br />

Marokko<br />

1.741 120.559 1.741 117.105<br />

— 3.454<br />

—<br />

—<br />

Nigeria<br />

12.811 186.510 12.077 136.756 110 13.204 36.550<br />

—<br />

Sudan<br />

— 296.336<br />

— 7.891<br />

— 89.940 198.505<br />

—<br />

Tansania<br />

31 40.673 30 5.082<br />

— 35.580<br />

11<br />

—<br />

Togo<br />

2.091 32.327<br />

— 14.979 49 1.408 15.940<br />

—<br />

A 16<br />

in 1.000 Euro <strong>2004</strong> kum. <strong>2004</strong> kum. <strong>2004</strong> kum.<br />

6.3 Haftungsfälle nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981 nach Regionen und Ländern 1<br />

Land / Region<br />

Schadenszahlungen<br />

Rückflüsse zu<br />

Schadenszahlungen<br />

Abschreibungen<br />

wegen<br />

Uneinbringlichkeit<br />

31. 12. <strong>2004</strong> 31. 12. <strong>2004</strong><br />

Stand der<br />

aushaftenden<br />

Forderungen der<br />

Rep. Österreich<br />

Anerkannte,<br />

aber noch nicht<br />

ausbezahlte<br />

Haftungsfälle<br />

Insgesamt 202.078 5.727.229 86.483 2.338.599 357.860 1.918.740 1.469.890 179.313<br />

1 In diesen Werten sind Haftungsfälle aus Umschuldungsgarantien enthalten. Einzeln ausgewiesen werden Länder mit kumulativen Schadenszahlungen ab EUR 25 Mio<br />

(Länderdaten ohne Berücksichtigung der den Ländern nicht direkt zurechenbaren Haftungsfälle zu Salden-Rückgarantien, Kursrisikogarantien und Wechselbürgschaften).


III. Exportfinanzierungsverfahren<br />

der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />

1 Stände und Nettoveränderungen des Exportfinanzierungsverfahrens<br />

EFV seit 1960<br />

Voraussetzungen<br />

OECD-Consensus<br />

in Millionen Euro<br />

Finanzierungszusagen<br />

Finanzierungspromessen<br />

Insgesamt<br />

Ausnützung<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> betreut seit 1960 die Finanzierung des Exportes von Gütern und Leistungen auf vorwiegend<br />

mittel- und langfristige Zahlungsziele unter besonderer Berücksichtigung des österreichischen Investitionsgüterexportes.<br />

Das Exportfinanzierungsverfahren (EFV) wird zur Refinanzierung von Exportkrediten (Liefer-,<br />

Käufer- und Beteiligungsfinanzierungen sowie Exportwechselkrediten) von Kreditinstituten und zur Bedeckung<br />

der durch die <strong>Kontrollbank</strong> durchgeführten Direktfinanzierungen herangezogen. Durch die AFG-Novelle 1995<br />

wurde die Haftungsübernahme für ungebundene Finanzierungen ermöglicht.<br />

Voraussetzung für die Refinanzierung ist das Vorliegen einer den Bestimmungen des Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetzes<br />

1981 entsprechenden Haftung für das der Finanzierung zugrunde liegende Rechtsgeschäft<br />

oder Recht. Des weiteren ist die sicherstellungsweise Abtretung der entsprechenden Haftungsansprüche<br />

und der zugrunde liegenden (Export-)Forderungen vorzunehmen.<br />

Die Kreditvergaben im Rahmen des Exportfinanzierungsverfahrens erfolgen unter Beachtung der Bestimmungen<br />

des OECD-Arrangement on Guidelines for Officially Supported Export Credits („Consensus“).<br />

Das Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> in Form von Refinanzierungen für Kreditinstitute stellt ein<br />

offenes System dar; es steht generell inländischen und ausländischen Kreditinstituten als Refinanzierungsquelle<br />

offen, sofern diese einerseits den Bonitätskriterien der <strong>Kontrollbank</strong> entsprechen und anderseits<br />

sowohl die gesetzlich vorgegebenen Voraussetzungen hinsichtlich der zu finanzierenden Transaktionen als<br />

auch die Bedingungen für die einheitliche Abwicklung der Finanzierungen, insbesondere hinsichtlich der<br />

Sicherheitengestionierung, erfüllen.<br />

Stand<br />

31.12.2001<br />

1 In diesen Werten sind Umschuldungskredite enthalten.<br />

Nettoveränderungen<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> III. Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Stand<br />

31.12.2002<br />

Nettoveränderungen<br />

Stand<br />

31.12.2003<br />

1.1 Stände und Nettoveränderungen des Exportfinanzierungsverfahrens – Aktivgeschäft 1<br />

Nettoveränderungen<br />

Stand<br />

31.12.<strong>2004</strong><br />

24.579 — 645 23.934 + 945 24.879 + 444 25.323<br />

274 — 113 161 + 72 233 — 40 193<br />

24.853 — 758 24.095 + 1.017 25.112 + 404 25.516<br />

22.613 — 1.002 21.611 + 891 22.502 + 38 22.540<br />

Die zum 31. Dezember <strong>2004</strong> noch nicht ausgenützten<br />

Finanzierungszusagen und -promessen werden<br />

vereinbarungsgemäß wie folgt auszuzahlen sein:<br />

Finanzierungsin<br />

Millionen Euro Gesamt<br />

Zusagen<br />

Promessen<br />

1.2 Ausnützung von Krediten im EFV<br />

bis Ende 2005<br />

bis Ende 2006<br />

bis Ende 2007<br />

bis Ende 2008<br />

1.171 172 1.343<br />

1.398 13 1.411<br />

121 8 129<br />

93 — 93<br />

2.783 193 2.976<br />

A 17


A 18<br />

Finanzierungsin<br />

Millionen Euro Gesamt<br />

Zusagen Promessen<br />

1.3 Rückflüsse aus Krediten im EFV<br />

bis Ende 2005<br />

bis Ende 2006<br />

bis Ende 2007<br />

bis Ende 2008<br />

bis Ende 2009<br />

bis Ende 2010<br />

bis Ende 2011<br />

nach 2011<br />

(bis 2043)<br />

1.739 — 1.739<br />

2.431 — 2.431<br />

2.634 — 2.634<br />

1.813 3 1.816<br />

2.257 4 2.261<br />

1.615 6 1.621<br />

947 13 960<br />

11.887 167 12.054<br />

25.323 193 25.516<br />

2 Umsätze des Exportfinanzierungsverfahrens<br />

Die zum 31. Dezember <strong>2004</strong> erteilten und bereits<br />

ausgenützten Finanzierungszusagen sowie die zu<br />

diesem Stichtag noch nicht in Anspruch genommenen<br />

Finanzierungszusagen und -promessen in<br />

Höhe von insgesamt C= 25.516 Millionen werden<br />

vereinbarungsgemäß wie nebenstehend zur Rückzahlung<br />

durch die Kreditnehmer fällig.<br />

Die Laufzeit der längsten in Kraft befindlichen<br />

Kreditzusage reicht bis in das Jahr 2043.<br />

Ergänzend zur vorhergehenden Übersicht über die Zusagen- und Ausnützungsstände des von der<br />

<strong>Kontrollbank</strong> betreuten Exportfinanzierungsverfahrens wird in der folgenden Zusammenfassung eine<br />

Aufgliederung des Bruttoumsatzes vorgenommen.<br />

in Millionen Euro<br />

2001 2002 2003 <strong>2004</strong><br />

Umsätze des Exportfinanzierungsverfahrens — Aktivgeschäft<br />

Finanzierungszusagen:<br />

Neuzusagen 1<br />

Nichtinanspruchnahmen<br />

Rückflüsse aus Krediten<br />

hievon zu<br />

revolvierenden Krediten<br />

Ausnützung von Krediten<br />

Finanzierungspromessen:<br />

Neuzusagen<br />

Umwandlungen in Zusagen<br />

Nichtinanspruchnahmen<br />

2.928<br />

784<br />

1.788<br />

2.993<br />

102<br />

123<br />

42<br />

2.292<br />

706<br />

2.825<br />

594<br />

1.823<br />

136<br />

194<br />

55<br />

3.724<br />

977<br />

2.206<br />

404<br />

3.097<br />

Die Rückflüsse aus vergebenen Krediten (insgesamt € 2.765 Millionen) reichten im Berichtsjahr zur Deckung<br />

von 99 % des Auszahlungsvolumens.<br />

163<br />

62<br />

29<br />

1 Inkl. Umwandlungen von Finanzierungspromessen in Finanzierungszusagen;<br />

inkl. Umschuldungskredite. Revolvierende Kreditzusagen werden ab 2002<br />

nur im Jahr der Erteilung unter den Neuzusagen gezählt.<br />

3.407<br />

816<br />

2.765<br />

618<br />

2.803<br />

61<br />

77<br />

25


3 Exportfinanzierung nach Regionen und Ländern<br />

Region / Ländergruppe<br />

Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />

mit Promessen<br />

EU 15/25<br />

EFTA<br />

Nordamerika<br />

mit Promessen<br />

Lateinamerika<br />

mit Promessen<br />

Asien<br />

mit Promessen<br />

Australien, Ozeanien<br />

mit Promessen<br />

Afrika<br />

mit Promessen<br />

Pauschalgarantien 1<br />

mit Promessen<br />

Zwischensumme<br />

mit Promessen<br />

Wechselbürgschaften 2<br />

mit Promessen<br />

Summe *<br />

Zusagenstände<br />

mit Promessen<br />

* hievon (ohne PG und WB):<br />

OECD 3<br />

Außereuropäische<br />

Entwicklungsländer<br />

OPEC 4<br />

Die Zusagen- und Ausnützungsstände im Exportfinanzierungsverfahren sowie die neu erteilten<br />

Finanzierungszusagen und Kreditauszahlungen (Ausnützung von Krediten) sind in den folgenden Übersichten<br />

3.1 und 3.2 nach Regionen zusammengefasst; die entsprechenden Länderdaten sind in der<br />

Aufstellung 3.3 enthalten.<br />

6.717 26,7<br />

381 1,5<br />

6 0,0<br />

5 0,0<br />

5 0,0<br />

395 1,6<br />

395 1,6<br />

3.492 14,0<br />

3.723 14,8<br />

— —<br />

— —<br />

2.005 8,1<br />

2.007 8,0<br />

1.295 5,2<br />

1.295 5,2<br />

13.909 55,9<br />

14.142 56,3<br />

10.970 44,1<br />

10.970 43,7<br />

24.879 100,0<br />

25.112 100,0<br />

3.709 14,9<br />

5.889 23,7<br />

2.870 11,5<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> III. Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Zusagenstand Ausnützungsstand<br />

Zusagenstand<br />

Ausnützungsstand<br />

Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR %<br />

6.717 27,0 6.143 27,3<br />

6.446 25,5 5.891 26,2<br />

231 1,0<br />

2 0,0<br />

4 0,0<br />

352 1,6<br />

3.014 13,4<br />

— —<br />

1.980 8,8<br />

903 4,0<br />

12.396 55,1<br />

10.106 44,9<br />

22.502 100,0<br />

1 Finanzierte Exportverträge, gedeckt durch revolvierende Pauschal- und Rückgarantien (PG).<br />

6.451 25,3<br />

2.466 9,7<br />

6 0,0<br />

5 0,0<br />

5 0,0<br />

352 1,4<br />

352 1,4<br />

3.217 12,7<br />

3.405 13,3<br />

— —<br />

— —<br />

1.759 7,0<br />

1.759 6,9<br />

1.228 4,8<br />

1.228 4,8<br />

13.007 51,4<br />

13.200 51,7<br />

12.316 48,6<br />

12.316 48,3<br />

25.323 100,0<br />

25.516 100,0<br />

2.268 10,1<br />

1 0,0<br />

4 0,0<br />

312 1,4<br />

2.816 12,5<br />

— —<br />

1.743 7,7<br />

768 3,4<br />

11.534 51,2<br />

11.006 48,8<br />

22.540 100,0<br />

2 Finanzierte Exportverträge, gedeckt durch Wechselbürgschaften (WB); inkl. <strong>Kontrollbank</strong>-Refinanzierungsrahmen für Wechselkredite von Kreditinstituten (KRR).<br />

3 Organisation for Economic Cooperation and Development.<br />

4 Organisation of the Petroleum Exporting Countries.<br />

Stand 31. 12. 2003<br />

3.1 Zusagen- und Ausnützungsstände im EFV nach Regionen<br />

3.165 14,1<br />

5.345 23,8<br />

2.637 11,7<br />

3.377 13,3<br />

5.325 21,0<br />

2.607 10,3<br />

Stand 31. 12. <strong>2004</strong><br />

2.973 13,2<br />

4.870 21,6<br />

2.370 10,5<br />

A 19


A 20<br />

Region / Ländergruppe<br />

Neuzusagen Ausnützung von Krediten Neuzusagen Ausnützung von Krediten<br />

Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR %<br />

451 12,1<br />

442 14,3<br />

471 13,8<br />

490 17,5<br />

451 11,6<br />

263 7,1<br />

0 0,0<br />

1 0,0<br />

1 0,0<br />

24 0,7<br />

24 0,6<br />

573 15,4<br />

733 18,9<br />

— —<br />

— —<br />

231 6,2<br />

234 6,0<br />

82 2,2<br />

82 2,1<br />

1.362 36,6<br />

1.525 39,2<br />

2.362 63,4<br />

2.362 60,8<br />

3.724 100,0<br />

3.887 100,0<br />

332 8,9<br />

826 22,2<br />

640 17,2<br />

Umsätze 2003<br />

3.2 Neuzusagen und Kreditauszahlungen im EFV nach Regionen<br />

Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />

mit Promessen<br />

EU 15/25 1<br />

EFTA<br />

Nordamerika<br />

mit Promessen<br />

Lateinamerika<br />

mit Promessen<br />

Asien<br />

mit Promessen<br />

Australien, Ozeanien<br />

mit Promessen<br />

Afrika<br />

mit Promessen<br />

Pauschalgarantien<br />

mit Promessen<br />

Zwischensumme<br />

mit Promessen<br />

Wechselbürgschaften<br />

mit Promessen<br />

Summe *<br />

Neuzusagen<br />

mit Promessen<br />

* hievon (ohne PG und WB):<br />

OECD<br />

Außereuropäische<br />

Entwicklungsländer<br />

OPEC<br />

114 3,7<br />

18 0,6<br />

0 0,0<br />

16 0,5<br />

464 15,0<br />

— —<br />

238 7,7<br />

242 7,8<br />

1.402 45,3<br />

1.695 54,7<br />

3.097 100,0<br />

1 Umsätze <strong>2004</strong> unter Berücksichtigung der neuen EU-Mitgliedsländer bereits ab 1.1.<strong>2004</strong>.<br />

338 10,9<br />

718 23,2<br />

456 14,7<br />

476 13,7<br />

210 6,2<br />

0 0,0<br />

2 0,1<br />

2 0,1<br />

5 0,1<br />

5 0,1<br />

110 3,2<br />

166 4,8<br />

— —<br />

— —<br />

7 0,2<br />

7 0,2<br />

77 2,3<br />

77 2,2<br />

672 19,7<br />

733 21,1<br />

2.735 80,3<br />

2.735 78,9<br />

3.407 100,0<br />

3.468 100,0<br />

191 5,6<br />

120 3,5<br />

11 0,3<br />

Umsätze <strong>2004</strong><br />

149 5,3<br />

21 0,7<br />

1 0,1<br />

6 0,2<br />

158 5,6<br />

— —<br />

15 0,5<br />

271 9,7<br />

941 33,6<br />

1.862 66,4<br />

2.803 100,0<br />

329 11,7<br />

176 6,3<br />

5 0,2


Land/ Region<br />

Umsätze <strong>2004</strong><br />

3.3 Umsätze und Stände im EFV nach Regionen und Ländern 1<br />

Stand zum 31. 12. <strong>2004</strong><br />

in 1.000 Euro<br />

Neuzusagen Ausnützung v.Krediten Zusagenstand Ausnützungsstand<br />

Insgesamt 3.406.965 2.802.332 25.322.817 22.539.624<br />

hievon Europa 471.226 489.739 6.445.777 5.891.055<br />

Belgien<br />

3.000<br />

17.231<br />

25.235<br />

25.235<br />

Deutschland<br />

57.918<br />

36.843<br />

75.314<br />

74.612<br />

Estland<br />

37.868<br />

11.138<br />

37.868<br />

11.138<br />

Griechenland<br />

170<br />

62.914<br />

171.171<br />

103.792<br />

Italien<br />

315<br />

6.984<br />

44.107<br />

43.817<br />

Luxemburg<br />

—<br />

—<br />

27.839<br />

27.839<br />

Niederlande<br />

23.300<br />

—<br />

39.270<br />

15.970<br />

Polen<br />

5.757<br />

6.473<br />

1.845.406<br />

1.844.733<br />

Spanien<br />

80.090<br />

3.356<br />

90.717<br />

13.983<br />

Tschechische Republik<br />

265<br />

1.195<br />

32.821<br />

32.642<br />

Ungarn<br />

4.757<br />

5.393<br />

34.166<br />

33.420<br />

Türkei<br />

17.517<br />

166.521<br />

956.510<br />

729.061<br />

Bosnien-Herzegowina<br />

34<br />

92<br />

106.037<br />

105.645<br />

Bulgarien<br />

95.479<br />

7.528<br />

100.959<br />

13.009<br />

Georgien<br />

—<br />

—<br />

60.996<br />

60.996<br />

Kasachstan<br />

1.190<br />

157<br />

31.799<br />

30.784<br />

Kroatien<br />

— 4.176<br />

— 4.196<br />

101.617<br />

101.511<br />

Rumänien<br />

13.622<br />

14.199<br />

75.233<br />

75.180<br />

Russland<br />

116.200<br />

113.294<br />

2.440.705<br />

2.408.451<br />

hievon ehem. UdSSR<br />

—<br />

—<br />

2.281.718<br />

2.281.718<br />

Serbien und Montenegro<br />

20.000<br />

21.693<br />

78.588<br />

76.032<br />

Lateinamerika 5.286 6.338 352.090 311.915<br />

Brasilien<br />

990<br />

874<br />

141.665<br />

141.665<br />

Kuba<br />

—<br />

—<br />

84.137<br />

47.379<br />

Peru<br />

—<br />

—<br />

58.483<br />

58.483<br />

Venezuela<br />

—<br />

495<br />

32.136<br />

29.963<br />

Asien 109.679 157.990 3.216.514 2.815.759<br />

Bhutan<br />

—<br />

5.125<br />

31.249<br />

28.234<br />

China (inkl. Hongkong)<br />

63.374<br />

86.363<br />

723.051<br />

625.701<br />

Indien<br />

1.179<br />

3.075<br />

57.402<br />

56.758<br />

Indonesien<br />

—<br />

4.839<br />

1.379.353<br />

1.379.353<br />

Irak<br />

—<br />

— 12.210<br />

344.596<br />

111.680<br />

Iran<br />

240<br />

240<br />

83.873<br />

82.099<br />

Jordanien<br />

—<br />

4.711<br />

71.462<br />

55.070<br />

Pakistan<br />

—<br />

171<br />

50.875<br />

50.875<br />

Philippinen<br />

179<br />

22.307<br />

228.342<br />

216.037<br />

Saudi-Arabien<br />

333<br />

253<br />

78.279<br />

78.199<br />

Sri Lanka<br />

9.700<br />

15.692<br />

42.281<br />

24.169<br />

Vietnam<br />

20.000<br />

12.119<br />

70.897<br />

55.129<br />

Afrika 7.307 14.909 1.759.427 1.743.024<br />

Ägypten<br />

257<br />

257<br />

465.556<br />

465.556<br />

Algerien<br />

—<br />

1.086<br />

462.357<br />

462.357<br />

Côte d’Ivoire<br />

—<br />

—<br />

87.291<br />

77.304<br />

Gabun<br />

—<br />

8.247<br />

25.296<br />

24.210<br />

Ghana<br />

—<br />

—<br />

42.043<br />

42.043<br />

Kamerun<br />

859<br />

3.479<br />

286.501<br />

286.501<br />

Madagaskar<br />

—<br />

159<br />

40.860<br />

40.860<br />

Nigeria<br />

—<br />

—<br />

217.860<br />

217.860<br />

1 In diesen Werten sind Umschuldungskredite enthalten. Neuzusagen und Zusagenstände jeweils ohne Promessen.<br />

Einzeln ausgewiesen werden Länder mit einem Zusagenstand ab EUR 25 Mio<br />

(Länderdaten ohne finanzierte Exportverträge, gedeckt durch Pauschalgarantien und Wechselbürgschaften).<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> III. Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> A 21


4 Gebundene Finanzkredite – Forderungsankäufe (Finanzierungsform)<br />

A 22<br />

Gebundene Finanzkredite<br />

mit Promessen<br />

Forderungsankäufe<br />

mit Promessen<br />

Zwischensumme<br />

mit Promessen<br />

Sonstige Refinanzierungen<br />

mit Promessen<br />

Summe<br />

mit Promessen<br />

Die folgenden Tabellen zeigen die Anteile der gebundenen Finanzkredite und Forderungsankäufe am<br />

Gesamtvolumen der von der <strong>Kontrollbank</strong> betreuten Refinanzierung von Exportkrediten.<br />

Exporte auf Ziel können als Lieferkredit (Kaufpreisstundung durch den Exporteur) oder im Wege einer<br />

Krediteinräumung an den ausländischen Abnehmer (Käuferfinanzierung) finanziert werden. Für den an den<br />

ausländischen Abnehmer gewährten Lieferkredit kann sich der Exporteur bei einem Kreditinstitut refinanzieren.<br />

Im Falle der Einräumung eines gebundenen Finanzkredites oder eines Forderungsankaufes durch<br />

eine Bank erfolgt beim Exporteur eine Bilanzverkürzung. Das jeweilige Kreditinstitut kann den durch eine entsprechende<br />

Haftung gedeckten Teil des der Finanzierung zugrunde liegenden Rechtsgeschäftes oder<br />

Rechtes bei der <strong>Kontrollbank</strong> refinanzieren.<br />

Zusagenstand<br />

Mio. EUR %<br />

11.412 45,9<br />

11.645 46,4<br />

503 2,0<br />

503 2,0<br />

11.915 47,9<br />

12.148 48,4<br />

12.964 52,1<br />

12.964 51,6<br />

24.879 100,0<br />

25.112 100,0<br />

Stand 31. 12. 2003 Stand 31. 12. <strong>2004</strong><br />

4.1 Zusagen- und Ausnützungsstände im EFV nach der Finanzierungsform<br />

Gebundene Finanzkredite<br />

mit Promessen<br />

Forderungsankäufe<br />

mit Promessen<br />

Zwischensumme<br />

mit Promessen<br />

Sonstige Refinanzierungen<br />

mit Promessen<br />

Summe<br />

mit Promessen<br />

Neuzusagen<br />

Mio. EUR %<br />

1.101 29,5<br />

1.264 32,5<br />

29 0,8<br />

29 0,8<br />

1.130 30,3<br />

1.293 33,3<br />

2.594 69,7<br />

2.594 66,7<br />

3.724 100,0<br />

3.887 100,0<br />

Ausnützungsstand<br />

Mio. EUR %<br />

10.597 47,1<br />

241 1,1<br />

10.838 48,2<br />

11.664 51,8<br />

22.502 100,0<br />

Zusagenstand<br />

Mio. EUR %<br />

10.558 41,7<br />

10.751 42,1<br />

498 2,0<br />

498 2,0<br />

11.056 43,7<br />

11.249 44,1<br />

14.267 56,3<br />

14.267 55,9<br />

25.323 100,0<br />

25.516 100,0<br />

Umsätze 2003 Umsätze <strong>2004</strong><br />

4.2 Neuzusagen und Kreditauszahlungen im EFV nach der Finanzierungsform<br />

Ausnützung von Krediten<br />

Mio. EUR %<br />

1.169 37,8<br />

— 136 — 4,4<br />

1.033 33,4<br />

2.064 66,6<br />

3.097 100,0<br />

Neuzusagen<br />

Mio. EUR %<br />

283 8,3<br />

344 9,9<br />

38 1,1<br />

38 1,1<br />

321 9,4<br />

382 11,0<br />

3.086 90,6<br />

3.086 89,0<br />

3.407 100,0<br />

3.468 100,0<br />

Ausnützungsstand<br />

Mio. EUR %<br />

9.963 44,2<br />

226 1,0<br />

10.189 45,2<br />

12.351 54,8<br />

22.540 100,0<br />

Ausnützung von Krediten<br />

Mio. EUR %<br />

448 16,0<br />

24 0,8<br />

472 16,8<br />

2.331 83,2<br />

2.803 100,0


5 Entwicklung der Zinssätze im Exportfinanzierungsverfahren<br />

Verzinsung<br />

Vereinbartes Zahlungsziel<br />

des Exportgeschäftes<br />

in Jahren<br />

Finanzierungen von Liefer- und Käuferkrediten sowie von Beteiligungen werden zu variablen und festen<br />

Zinssätzen durchgeführt. Die Höhe des variablen Zinssatzes wird durch die <strong>Kontrollbank</strong> jeweils für drei<br />

Monate festgesetzt und orientiert sich an den durchschnittlichen marktmäßigen Beschaffungskosten des<br />

Institutes. Der zum variablen Zinssatz finanzierte Kreditteil wird bei Einzelkrediten als erster getilgt; somit<br />

erfolgt die Finanzierung des längerfristigen Kreditteiles zu einem festen Zinssatz (Sockelfinanzierung). Die<br />

Refinanzierung von revolvierenden Rahmenkrediten wird zu einem eigenen variablen Zinssatz durchgeführt,<br />

ebenso die Refinanzierung im <strong>Kontrollbank</strong>-Refinanzierungsrahmen für Wechselkredite von Kreditinstituten<br />

(KRR).<br />

Die aktuellen Zinssätze im EFV werden über REUTERS publiziert und können auch im Internet unter der<br />

Adresse www.oekb.at abgerufen werden. Das österreichische Exportfinanzierungsverfahren ist auch im<br />

sogenannten „Yellow Book“ dargestellt, welches von der OECD herausgegeben wird.<br />

unter 2<br />

von 2 bis unter 5<br />

von 5 bis unter 8<br />

von 8 und darüber<br />

Variabler Zinssatz 2<br />

Zinssatz revolvierende Finanzierungen 2<br />

Zinssatz KRR 2<br />

unter 2<br />

von 2 bis unter 5<br />

von 5 bis unter 8<br />

von 8 und darüber<br />

Variabler Zinssatz 2<br />

Zinssatz revolvierende Finanzierungen 2<br />

Zinssatz KRR 2<br />

Quote der Sockelfinanzierung<br />

in % 1<br />

zum festen<br />

Zinssatz in % p.a.<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> III. Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Durchschnittlicher<br />

Zinssatz aus festem<br />

und variablem Satz<br />

in % p.a.<br />

Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> — Entwicklung der Zinssätze<br />

unter 2<br />

von 2 bis unter 5<br />

von 5 bis unter 8<br />

von 8 und darüber<br />

Variabler Zinssatz 2<br />

Zinssatz revolvierende Finanzierungen 2<br />

Zinssatz KRR 2<br />

50 / 2,200<br />

3. Quartal 2003<br />

2,563<br />

70 / 2,750 2,823<br />

80 / 3,550 3,542<br />

90 / 4,100 4,088<br />

3,400<br />

2,500<br />

2,150<br />

50 / 2,000<br />

2. Quartal <strong>2004</strong><br />

2,423<br />

70 / 2,750 2,823<br />

80 / 3,600 3,589<br />

90 / 4,100 4,088<br />

3,400<br />

2,400<br />

2,050<br />

50 / 2,300<br />

4. Quartal <strong>2004</strong><br />

2,724<br />

70 / 3,050 3,123<br />

80 / 3,830 3,823<br />

90 / 4,340 4,329<br />

3,700<br />

2,600<br />

2,250<br />

Quote der Sockelfinanzierung<br />

in % 1<br />

zum festen<br />

Zinssatz in % p.a.<br />

Durchschnittlicher<br />

Zinssatz aus festem<br />

und variablem Satz<br />

in % p.a.<br />

4. Quartal 2003 / 1. Quartal <strong>2004</strong><br />

50 / 2,350 2,698<br />

70 / 3,200 3,234<br />

80 / 4,000 3,973<br />

90 / 4,450 4,433<br />

3,500<br />

2,500<br />

2,150<br />

50 / 2,300<br />

3. Quartal <strong>2004</strong><br />

2,724<br />

70 / 3,450 3,478<br />

80 / 4,200 4,173<br />

90 / 4,700 4,682<br />

3,700<br />

2,600<br />

2,250<br />

60 / 2,300<br />

ab 1. 1. 2005<br />

2,611<br />

70 / 2,600 2,724<br />

80 / 3,360 3,378<br />

90 / 3,840 3,838<br />

3,700<br />

2,600<br />

2,250<br />

1 … % des gesamten Kreditbetrages, rückzahlbar mit den jeweils letzten Fälligkeiten. Die Zinssatzfestlegung erfolgt durch das Exportfinanzierungskomitee.<br />

2 Die Zinssatzfestlegung für jeweils drei Monate erfolgt durch die <strong>Kontrollbank</strong>. Die Zinsen sind vierteljährlich im Nachhinein zahlbar.<br />

Das Entgelt für Haftungen ist in obigen Zinssätzen nicht enthalten.<br />

A 23


6 Mittelbeschaffung und -verwendung (Wertflussrechnung)<br />

A 24<br />

Die Mittelbeschaffung für das Exportfinanzierungsverfahren erfolgt durch Kreditoperationen der <strong>Kontrollbank</strong><br />

sowohl auf den inländischen als auch auf den internationalen Finanzmärkten. Die zusammengefasste<br />

Wertflussrechnung für das Exportfinanzierungsverfahren ist in der nachstehenden Tabelle enthalten.<br />

in Millionen Euro<br />

Wertflussrechnung für das Exportfinanzierungsverfahren 1<br />

2001 2002 2003 <strong>2004</strong> 1960 — <strong>2004</strong><br />

Verwendung 20.570 20.903 16.711 20.441 263.434<br />

Ausnützung von Krediten<br />

Verminderung der Verbindlichkeiten im Inland:<br />

in österreichischen Schilling/Euro 2<br />

in fremder Währung<br />

Zwischenveranlagung im Inland:<br />

in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Rückführung von Auslandsaufnahmen:<br />

in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Zwischenveranlagung im Ausland:<br />

in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Tilgung von eigenen Emissionen:<br />

in österreichischen Schilling/Euro<br />

in fremder Währung<br />

Abgrenzungsposten<br />

Rückflüsse aus gewährten Krediten<br />

Erhöhung der Verbindlichkeiten im Inland:<br />

in österreichischen Schilling/Euro 2<br />

2.993 1.823 3.097 2.803 85.404<br />

1.534 3.628 1.419 3.546 25.251<br />

2.882 2.016 1.645 745 26.816<br />

—<br />

0<br />

—<br />

—<br />

0<br />

108<br />

2 10 10<br />

238<br />

1.034 1.581 3.745 5.223 14.479<br />

8.320 6.143 4.616 3.771 65.322<br />

934<br />

—<br />

— 1.253<br />

2.187<br />

617 2.997<br />

— 71<br />

4.397<br />

337 540 406 545<br />

7.310<br />

1.574 2.173 1.679 2.343 28.292<br />

237<br />

0 94 131<br />

3.738<br />

Herkunft 20.570 20.903 16.711 20.441 263.434<br />

1.788 2.825 2.206 2.765 62.864<br />

1.490 2.907 2.174 3.098 26.689<br />

in fremder Währung<br />

Zwischenveranlagung im Inland:<br />

3.628 1.855 960 289 27.197<br />

in Euro<br />

—<br />

0<br />

—<br />

—<br />

0<br />

in fremder Währung<br />

Aufnahme von Auslandskrediten:<br />

16<br />

9 17 13<br />

163<br />

in Euro<br />

1.254 2.450 4.576 5.088 16.664<br />

in fremder Währung<br />

Zwischenveranlagung im Ausland:<br />

6.854 4.907 4.634 4.804 68.376<br />

in Euro<br />

934<br />

—<br />

— 1.253<br />

2.187<br />

in fremder Währung<br />

Begebung von Schuldverschreibungen:<br />

617 2.997<br />

— 71<br />

4.397<br />

in österreichischen Schilling/Euro<br />

0 285<br />

—<br />

—<br />

9.918<br />

in fremder Währung<br />

3.697 2.530 2.054 2.811 41.592<br />

Abgrenzungsposten<br />

292 138 90 249<br />

3.387<br />

1 Die Anfang 1999 und 2001 erfolgten Umschichtungen in den Positionen der Wertflussrechnung zufolge der Umstellung von<br />

bestehenden Kreditoperationen in Schilling bzw. in fremder Währung auf Euro sind nur in den kumulativen Werten 1960 – <strong>2004</strong> enthalten.<br />

2 Die Verminderungen und Erhöhungen der Schilling- und Euro-Verbindlichkeiten wurden monatlich kompensiert<br />

und nur der Überhang ausgewiesen.


7 Haftungen der Republik Österreich<br />

nach dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />

Durch das Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981 (AFFG) ist der Bundesminister für Finanzen ermächtigt,<br />

Haftungen in Form von Garantien zugunsten der Gläubiger für Kreditoperationen der <strong>Kontrollbank</strong> im<br />

Zusammenhang mit der Exportfinanzierung zu übernehmen. Weiters ist der Bundesminister für Finanzen<br />

ermächtigt, gegenüber der <strong>Kontrollbank</strong> die Haftung für das Kursrisiko, das sich aus der Durchführung von<br />

Kreditoperationen in fremder Währung ergibt, zu übernehmen. Ein Gesamtrahmen von € 25 Milliarden ist<br />

vorgesehen. Für diese Haftungen ist seitens der <strong>Kontrollbank</strong> ein Haftungsentgelt an das Bundesministerium<br />

für Finanzen zu entrichten. Auf den beigefügten Abschnitt IV. Gesetzliche Bestimmungen wird hingewiesen.<br />

Haftungen (in Millionen Euro) für<br />

Stand 31.12.2001<br />

Hievon Transaktionen in Euro-Währungen<br />

in fremder Währung<br />

Noch verfügbarer Rahmen (Rahmen: EUR 25.000 Mio.) 1<br />

Zugänge 2002<br />

Abgänge 2002<br />

Nettobewegung 2002<br />

Stand 31.12.2002<br />

Hievon Transaktionen in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Noch verfügbarer Rahmen (Rahmen: EUR 25.000 Mio.)<br />

Zugänge 2003<br />

Abgänge 2003<br />

Nettobewegung 2003<br />

Stand 31.12.2003<br />

Hievon Transaktionen in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Noch verfügbarer Rahmen (Rahmen: EUR 25.000 Mio.)<br />

Zugänge <strong>2004</strong><br />

Abgänge <strong>2004</strong><br />

Nettobewegung <strong>2004</strong><br />

Zugänge 1967 — <strong>2004</strong><br />

Abgänge 1967 — <strong>2004</strong><br />

Nettobewegung 1967 — <strong>2004</strong> = Stand 31.12.<strong>2004</strong><br />

Hievon Transaktionen in Euro<br />

in fremder Währung<br />

Noch verfügbarer Rahmen (Rahmen: EUR 25.000 Mio.)<br />

1 BGBl. I Nr. 64/2000 und 71/2003.<br />

2 Zinsen sind auf den Haftungsrahmen zufolge der Novelle 1980 nicht mehr anzurechnen.<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> III. Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />

Kapitalgrundbeträge<br />

Haftungen nach dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />

Zinsen Kursrisiko Gesamt<br />

18.889 — 2.634<br />

3.636 — 856<br />

15.253 — 1.778<br />

5.313 — 802<br />

6.053 — 389<br />

— 740 — 413<br />

18.149 — 3.047<br />

3.129 — 1.384<br />

15.020 — 1.663<br />

3.250 — 226<br />

2.767 — 186<br />

483 — 40<br />

18.632 — 3.087<br />

2.835 — 1.386<br />

15.797 — 1.701<br />

4.567 — 309<br />

4.195 — 248<br />

372 — 61<br />

81.410 2.776 8.277<br />

62.406 2.776 2 5.129<br />

19.004 — 3.148<br />

2.417 — 1.412<br />

16.587 — 1.736<br />

21.523<br />

4.492<br />

17.031<br />

3.477<br />

6.115<br />

6.442<br />

— 327<br />

21.196<br />

4.513<br />

16.683<br />

3.804<br />

3.476<br />

2.953<br />

523<br />

21.719<br />

4.221<br />

17.498<br />

3.281<br />

4.876<br />

4.443<br />

433<br />

92.463<br />

70.311<br />

22.152<br />

3.829<br />

18.323<br />

2.848<br />

A 25


Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong><br />

IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />

1 Ausfuhrförderungsgesetz 1981 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 28<br />

2 Ausfuhrförderungsverordnung 1981 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 31<br />

3 Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 37<br />

Diese Gesetzlichen Bestimmungen sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen betreffend Haftungen<br />

der Republik Österreich nach dem Ausfuhrförderungsgesetz finden Sie auch im Internet (www.oekb.at),<br />

ebenso die aktuellen Deckungsrichtlinien für über 100 Exportmärkte, Informationen über das Entgelt-System<br />

zu Haftungen gemäß AFG sowie die gültigen Zinssätze im Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong>.<br />

Des weiteren sind im Internet Informationen über aktuelle Themen sowie die internationale Zusammenarbeit<br />

und Rahmenbedingungen enthalten.<br />

Seite<br />

A 27


A 28<br />

1 Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />

Bundesgesetz vom 8. April 1981 betreffend die Übernahme von Haftungen<br />

für Rechtsgeschäfte und Rechte (Ausfuhrförderungsgesetz 1981), BGBl. Nr. 215/1981,<br />

in der Fassung der Bundesgesetze BGBl. Nr. 249/1984, 560/1986, 651/1987, 288/1991, 961/1993, 733/1995,<br />

I Nr. 63/2000 und 71/2003 (Budgetbegleitgesetz 2003/3. Teil, Artikel 35).<br />

Der Nationalrat hat beschlossen:<br />

§ 1. (Verfassungsbestimmung) (1) Der Bundesminister für Finanzen ist ermächtigt, namens des Bundes Haftungen für die ordnungsgemäße<br />

Erfüllung von Rechtsgeschäften durch ausländische Vertragspartner sowie für den aufrechten Bestand der Rechte<br />

von Exportunternehmen zu übernehmen, die direkt oder indirekt der Verbesserung der Leistungsbilanz dienen; diesen Rechtsgeschäften<br />

und Rechten sind Projekte im Ausland gleichgestellt, deren Realisierung durch in- oder ausländische Unternehmen von<br />

österreichischem Interesse ist; es sind dies insbesondere Projekte in den Bereichen Umweltschutz, Entsorgung und Infrastruktur;<br />

1. betreffend die Lieferung von Gütern einschließlich ihrer Herstellung sowie die Erbringung sonstiger Leistungen;<br />

2. betreffend die Finanzierung von Rechtsgeschäften gemäß Z 1 durch Gewährung von nichttitrierten oder titrierten Krediten<br />

oder Darlehen oder den Erwerb von Forderungen aus Rechtsgeschäften gemäß Z 1;<br />

3. betreffend die Unversehrtheit von Gütern, die in Konsignationslager in das Ausland geliefert werden, oder von Maschinen,<br />

die für die Herstellung von Gütern oder die Erbringung von Leistungen im Ausland verwendet werden, sowie von Bardepots,<br />

Kautionen und anderen Vorleistungen;<br />

4. betreffend Garantie- und Versicherungsverträge, die die Erfüllung der Verpflichtungen des Vertragspartners im Ausland<br />

gemäß Z 1 und 2 gewährleisten;<br />

5. betreffend Beteiligungen oder beteiligungsähnliche Rechtsgeschäfte an Unternehmen mit Sitz im Ausland.<br />

(2) Der Bundesminister für Finanzen ist ferner ermächtigt, Haftungen für den Bestand eines bestimmten Austauschverhältnisses<br />

zwischen Euro und der Vertragswährung zu übernehmen (Kursrisiko).<br />

(3) Der Bundesminister für Finanzen ist ferner ermächtigt, Haftungen für Forderungen aus Krediten oder aus dem Erwerb von<br />

Forderungen zu übernehmen, sofern für diese Forderungen bereits Haftungen gemäß Abs. 1 übernommen wurden.<br />

§2. (Verfassungsbestimmung) Der Bundesminister für Finanzen ist ferner ermächtigt, die Finanzierung von Rechtsgeschäften<br />

gemäß § 1 Abs. 1 dadurch zu erleichtern, dass er für den Aussteller oder für den Akzeptanten namens des Bundes die Bürgschaft auf<br />

Wechseln übernimmt.<br />

§3. (Verfassungsbestimmung) (1) Der jeweils ausstehende Gesamtbetrag der gemäß §§ 1 und 2 übernommenen Haftungen darf<br />

35 Milliarden Euro nicht übersteigen.<br />

(2) Auf den Haftungsrahmen sind anzurechnen:<br />

1. die gedeckten Grundbeträge (Höchstbeträge im Ausmaß der Deckungsquote) aus Haftungen gemäß § 1 Abs. 1 und 3;<br />

2. die Summe des gemeldeten Finanzierungsbedarfes und der bei Nichtmeldung als Finanzierungsbedarf geltenden Höchstbeträge<br />

aus Haftungen gemäß § 2.<br />

(3) Die in den Verträgen allenfalls vereinbarten Zinsen und Kosten sowie Haftungen gemäß § 1 Abs. 2 und Promessen sind auf<br />

den Haftungsrahmen nicht anzurechnen.<br />

(4) Die Haftungen können auf Euro, auf eine im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses frei konvertierbare Währung oder auf eine<br />

Verrechnungswährung lauten. Werden Haftungen in fremder Währung übernommen, hat die Umrechnung in Euro zu dem von der<br />

Europäischen Zentralbank verlautbarten Referenzkurs für Devisen zu erfolgen.<br />

§ 4. (Verfassungsbestimmung) (1) Der Bundesminister für Finanzen bestimmt mit Zustimmung des Hauptausschusses des<br />

Nationalrates durch Verordnung Richtlinien, nach denen Haftungen gemäß §§ 1 und 2 übernommen werden können.<br />

(2) Die Richtlinien haben auf den Förderungszweck der Haftungsübernahmen entsprechend Bedacht zu nehmen.


§ 5. (1) Der Bundesminister für Finanzen wird ermächtigt, die banktechnische Behandlung (bankkaufmännische Beurteilung durch<br />

Bonitätsprüfung und Bearbeitung) der Ansuchen um Haftungsübernahme, die Ausfertigung der Haftungsverträge sowie die Wahrnehmung<br />

der Rechte des Bundes aus Haftungsverträgen, ausgenommen deren gerichtliche Geltendmachung, einem Bevollmächtigten des Bundes<br />

nach § 1002 ff ABGB zu übertragen. Der Bevollmächtigte muss über die entsprechende Berechtigung zum Betrieb von Bankgeschäften<br />

gemäß § 1 Abs. 1 Z 1, 3, 4, 7, 8, 10 und 18 BWG oder gemäß § 9 BWG in Österreich verfügen. Ferner muss er eine solide, zuverlässige<br />

und kostengünstige Führung des Ausfuhrförderungsverfahrens gewährleisten. Die Bevollmächtigung ist zwischen Vollmachtgeber und<br />

Bevollmächtigtem im Einzelnen vertraglich zu regeln. Bei Ansuchen um Haftungsübernahme durch den Bevollmächtigten selbst wird die<br />

banktechnische Behandlung, bei Ansuchen von inländischen Exportkreditversicherern wird die Bearbeitung der <strong>Oesterreichische</strong>n<br />

Nationalbank übertragen.<br />

(2) Zur Begutachtung unter gesamtwirtschaftlichen Aspekten und der Bedingungen der Haftungsverträge von Ansuchen um<br />

Haftungsübernahme im Sinne der §§ 1 und 2, die im Einzelfall einhunderttausend Euro, nicht jedoch eine Million Euro übersteigen,<br />

wird ein Beirat beim Bundesministerium für Finanzen errichtet. Mitglieder des Beirates sind:<br />

1. ein Vertreter des Bundesministeriums für Finanzen als Vorsitzender<br />

und ein Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit;<br />

2. ein Vertreter der Wirtschaftskammer Österreich;<br />

3. ein Vertreter der Bundesarbeitskammer;<br />

4. ein Vertreter des Bevollmächtigten ohne Stimmrecht.<br />

(3) Zur Begutachtung unter gesamtwirtschaftlichen Aspekten und der Bedingungen der Haftungsverträge von Ansuchen um<br />

Haftungsübernahmen im Sinne der §§ 1 und 2, die im Einzelfall eine Million Euro übersteigen, wird ein erweiterter Beirat beim<br />

Bundesministerium für Finanzen errichtet. Mitglieder des erweiterten Beirates sind:<br />

1. ein Vertreter des Bundesministeriums für Finanzen als Vorsitzender, je ein Vertreter des Bundeskanzleramtes, des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit, des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und<br />

Wasserwirtschaft sowie des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten;<br />

2. je ein Vertreter der Wirtschaftskammer Österreich, der Bundesarbeitskammer, der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern<br />

Österreichs und des Österreichischen Gewerkschaftsbundes;<br />

3. ein Vertreter der <strong>Oesterreichische</strong>n Nationalbank;<br />

4. ein Vertreter des Bevollmächtigten ohne Stimmrecht.<br />

(4) Die Mitglieder der Beiräte und deren Ersatzmänner üben ihre Funktion ehrenamtlich aus.<br />

(5) Die Geschäfte der Beiräte werden vom Bundesministerium für Finanzen geführt.<br />

(6) Alle Personen, die mit der Behandlung und Begutachtung von Ansuchen um Haftungsübernahmen befasst sind, sind<br />

verpflichtet, über alle ihnen in Ausübung dieser Tätigkeit bekanntgewordenen Amts-, Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse<br />

Verschwiegenheit zu bewahren.<br />

§ 6. Über das Ausmaß der auf Grund dieses Bundesgesetzes übernommenen Haftungen sowie über die Abwicklung der infolge<br />

Inanspruchnahme von Haftungen geleisteten Zahlungen und Rückflüsse hat der Bundesminister für Finanzen dem Hauptausschuss<br />

des Nationalrates vierteljährlich zu berichten.<br />

§ 7. (1) Das Haftungsentgelt sowie alle Eingänge zu Schadenszahlungen sind vom Bevollmächtigten des Bundes (§ 5 Abs. 1) zu<br />

vereinnahmen und laufend einem Konto des Bundes gutzuschreiben, das beim Bevollmächtigten des Bundes einzurichten ist. Der<br />

Bevollmächtigte ist ermächtigt, die ihm zustehende Entschädigung diesem Konto anzulasten.<br />

(2) Wird der Bund aus Haftungen gemäß §§ 1 und 2 in Anspruch genommen oder sind zur Abwendung von Haftungsfällen oder<br />

zur Schadensminimierung Zinsen und Kosten aufzuwenden, ist das jeweilige Guthaben auf dem Konto des Bundes für Zahlungen<br />

heranzuziehen. Ist kein Guthaben vorhanden, hat der Bund sonstige Budgetmittel für diese Zahlungen zur Verfügung zu stellen.<br />

(3) Solange das Guthaben nicht für Zahlungen verwendet wird, ist die Verwendung des diesem Guthaben des Bundes<br />

entsprechenden Betrages im Exportfinanzierungsverfahren des Bevollmächtigten einzusetzen.<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />

A 29


A 30<br />

§ 8. (1) Nach § 2 verbürgte Wechsel sind von der Wechselgebühr befreit.<br />

(2) Versicherungsverträge, für die eine Rückhaftung des Bundes gemäß § 1 Abs. 1 Z 4 erteilt wird, sind von der<br />

Versicherungssteuer ausgenommen.<br />

§ 8a. (1) Bis zum Abschluss eines Bevollmächtigungsvertrages gemäß § 5 Abs. 1 bleibt die <strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong><br />

Aktiengesellschaft weiterhin Bevollmächtigter des Bundes.<br />

(2) Wird ein neuer Bevollmächtigter gem. § 5 Abs. 1 beauftragt, sind die bis dahin von der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong><br />

Aktiengesellschaft abgewickelten und noch nicht abgeschlossenen Geschäftsfälle von dieser gegen ein angemessenes Entgelt<br />

weiter zu bearbeiten.<br />

(3) Die Bundesregierung hat die <strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft zumindest zwei Jahre vor Einleitung eines<br />

geplanten Vergabeverfahrens gemäß § 5 Abs. 1 hievon in Kenntnis zu setzen.<br />

§ 9. (Verfassungsbestimmung) Das Ausfuhrförderungsgesetz 1964, BGBl. Nr. 200/1964, in der Fassung des Bundesverfassungsgesetzes<br />

BGBl. Nr. 267/1980 tritt am 31. Mai 1981 außer Kraft.<br />

§ 10. (Verfassungsbestimmung) (1) Dieses Bundesgesetz tritt am 1. Juni 1981 in Kraft.<br />

(2) Die zu seiner Durchführung zu erlassenden Verordnungen können schon an dem auf die Kundmachung folgenden Tag<br />

erlassen werden, sie treten jedoch frühestens gleichfalls am 1. Juni 1981 in Kraft.<br />

(3) Das Ausfuhrförderungsgesetz 1981, BGBl. Nr. 215, in der Fassung BGBl. I Nr. 63/2000 tritt mit Ablauf des 31. Dezember 2005<br />

außer Kraft. Vor diesem Zeitpunkt übernommene Haftungen bleiben hievon unberührt.<br />

§ 11. (Verfassungsbestimmung) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist der Bundesminister für Finanzen betraut.


2 Ausfuhrförderungsverordnung 1981<br />

Verordnung des Bundesministers für Finanzen vom 30. April 1981 betreffend die<br />

Richtlinien für die Übernahme von Haftungen des Bundes nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />

(Ausfuhrförderungsverordnung 1981), BGBl. Nr. 257/1981,<br />

in der Fassung der Verordnungen BGBl. Nr. 203/1988, 349/1991, 130/1994, 816/1995, II Nr. 88/1998, 212/1998 und 90/1999.<br />

Gemäß § 4 Abs. 1 des Ausfuhrförderungsgesetzes 1981, BGBl. Nr. 215/1981 in der geltenden Fassung, wird mit Zustimmung des<br />

Hauptausschusses des Nationalrates verordnet:<br />

Form und Gegenstand der Haftungen<br />

§ 1. (1) Die Haftungen werden in schriftlicher Form übernommen:<br />

a) als Garantien für die ordnungsgemäße Erfüllung der Rechtsgeschäfte durch ausländische Vertragspartner sowie als<br />

Garantien für den aufrechten Bestand der Rechte von Exportunternehmen gemäß § 1 Ausfuhrförderungsgesetz hinsichtlich<br />

wirtschaftlicher und/oder politischer Risken sowie des Kursrisikos;<br />

b) als Wechselbürgschaftszusagen für Wechsel, welche der Erleichterung der Finanzierung von Rechtsgeschäften und<br />

Rechten gemäß § 1 Ausfuhrförderungsgesetz dienen.<br />

(2) Die Übernahme einer Haftung kann in Aussicht gestellt werden (Promesse). Wird eine Promesse erteilt, ist der Bund verpflichtet,<br />

diese in eine Haftung gemäß Abs. 1 umzuwandeln, wenn die im Antrag auf Promessenerteilung genannten Vertragsbedingungen<br />

im endgültigen Vertrag nicht ungünstiger sind und während der Laufzeit keine wesentliche Änderung der für die<br />

Übernahme der Haftung maßgebenden Umstände eingetreten oder bekanntgeworden ist (§ 936 ABGB).<br />

(3) Den Garantien, die gemäß § 2 Abs. 1 Z 1 bis 7 und 9 übernommen werden, sind Allgemeine Geschäftsbedingungen zugrunde<br />

zu legen, die zusammen mit dem Inhalt der bezüglichen Garantien deren Vertragsinhalt bilden.<br />

Haftungsarten<br />

§ 2. (1) 1. Garantien zur Deckung von Risken aus<br />

a) Verträgen über die Lieferung und die Herstellung von Gütern und die Erbringung von Leistungen durch Exportunternehmen<br />

an ausländische Vertragspartner (Garantien für direkte Lieferungen und Leistungen);<br />

b) Lizenz- und Patentverwertungsverträgen, Verträgen über die Hingabe von Erfahrungswissen auf gewerblichem Gebiet,<br />

Werknutzungsrechten, Werknutzungsbewilligungen und Verlagsverträgen von Exportunternehmen sowie Verträgen<br />

betreffend die Erbringung sonstiger Leistungen mit ausländischen Vertragspartnern;<br />

c) Miet-, Pacht- oder Kaufmietverträgen über Güter von Exportunternehmen, die sich im Ausland im Besitz ausländischer<br />

Vertragspartner befinden und der Herstellung anderer Güter dienen;<br />

d) Verträgen über die Lieferung und die Herstellung von Gütern und die Erbringung von Leistungen von Unternehmen mit<br />

Sitz im Ausland, soweit der Erlös direkt oder indirekt der Bezahlung von Rechtsgeschäften von Exportunternehmen dient.<br />

2. Garantien zur Deckung von Risken aus Verträgen über die Lieferung und die Herstellung von Gütern und die Erbringung<br />

von Leistungen von Unternehmen mit Sitz im Ausland in dem Ausmaß, als Exportunternehmen an der Erfüllung des<br />

betreffenden Rechtsgeschäftes mitwirken (Garantien für indirekte Lieferungen und Leistungen).<br />

3. Garantien zur Deckung von Risken aus folgenden Verträgen oder Verpflichtungen von Kreditunternehmungen mit Sitz im<br />

In- oder Ausland:<br />

a) Darlehens- oder Kreditverträgen, welche mit Unternehmen mit Sitz im Ausland geschlossen werden und der Bezahlung<br />

von Rechtsgeschäften dienen (Garantien für gebundene Finanzkredite);<br />

b) Kreditoperationen (Anleihen, Verpflichtungen aus Wechseln und Schuldverschreibungen oder sonstigen Verpflichtungen),<br />

deren Erlös zur Bezahlung von Rechtsgeschäften verwendet wird;<br />

c) Kreditverträgen, welche zwischen einer Kreditunternehmung mit Sitz im Inland und einem ausländischen Vertragspartner<br />

geschlossen werden, sofern für die zugrunde liegenden Rechtsgeschäfte bereits Haftungen übernommen wurden<br />

(Umschuldungskreditverträge).<br />

4. Garantien zur Deckung von Risken aus Beteiligungen oder beteiligungsähnlichen Rechtsgeschäften von Exportunternehmen<br />

an Unternehmen mit Sitz im Ausland (Beteiligungsgarantien).<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />

A 31


5. Garantien zur Deckung von Risken aus einem Saldorahmen für Verträge über die Lieferung und die Herstellung von<br />

Gütern und die Erbringung von Leistungen durch Exportunternehmen an ein bestimmtes Unternehmen mit Sitz im Ausland<br />

(Rahmengarantien).<br />

6. Garantien zur Deckung von Risken aus Saldorahmen für sämtliche Verträge von Exportunternehmen über die Lieferung<br />

und die Herstellung von Gütern und die Erbringung von Leistungen an Unternehmen mit Sitz im Ausland, und zwar<br />

entweder in einem oder in mehreren Abnehmerländern (Länderrahmen- oder Pauschalgarantien).<br />

7. Garantien zur Deckung von<br />

a) politischen Risken aus der Errichtung von Warenlagern durch Exportunternehmen im Ausland, und zwar für die Unversehrtheit<br />

der sich in diesen Warenlagern befindlichen Güter (Konsignationslagergarantien);<br />

b) politischen Risken aus der Verwendung von Maschinen und Anlagen durch Exportunternehmen zur Erfüllung von Rechtsgeschäften<br />

im Ausland, und zwar für die Unversehrtheit solcher Maschinen und Anlagen (Maschineneinsatzgarantien);<br />

c) Risken aus Bardepots, Kautionen und anderen Vorleistungen von Exportunternehmen, die im Ausland im Zusammenhang<br />

mit Rechtsgeschäften erbracht werden (Vorleistungsgarantien).<br />

8. Garantien zur Deckung von Risken aus Garantie- oder Versicherungsverträgen, die Exportkredit- oder Exportkreditversicherungsinstitutionen<br />

abschließen (Rückgarantien).<br />

9. Garantien zur Deckung von Risken aus Forderungsankäufen:<br />

a) Garantien zur Deckung von Risken aus Verträgen von Kreditunternehmungen mit Sitz im In- oder Ausland, welche den<br />

Erwerb von Forderungen aus Rechtsgeschäften zum Gegenstand haben;<br />

b) Garantien zur Deckung von Risken aus von der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft erworbenen Forderungen,<br />

sofern für diese Forderungen bereits Haftungen übernommen wurden.<br />

10. Garantien zur Deckung des Bestandes eines bestimmten Austauschverhältnisses zwischen Schilling und der vertraglich<br />

vereinbarten frei konvertierbaren, nicht frei konvertierbaren Währung oder Verrechnungswährung (Kursrisikogarantien).<br />

11. Garantien zur Deckung von Risken im Zusammenhang mit Anbahnung von Rechtsgeschäften gemäß § 1 Ausfuhrförderungsgesetz<br />

(Markterschließungsgarantien).<br />

(2) Wechselbürgschaften: Bürgschaften für den Aussteller oder für den Akzeptanten auf Wechseln, die von Kreditunternehmungen<br />

oder von Exportunternehmen zur Finanzierung von Rechtsgeschäften ausgestellt werden.<br />

Übernahme der Haftung<br />

§ 3. (1) Die Anträge auf Erteilung einer Garantie oder Wechselbürgschaftszusage sind in schriftlicher oder elektronischer Form<br />

bei der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft einzureichen.<br />

(2) Die den Garantien oder Wechselbürgschaftszusagen zugrunde liegenden Rechtsgeschäfte können auf Schilling, auf eine frei<br />

konvertierbare, nicht frei konvertierbare Währung oder auf eine Verrechnungswährung lauten.<br />

(3) Die Garantien oder Wechselbürgschaftszusagen können auf Schilling, auf eine im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses frei<br />

konvertierbare Währung oder auf eine Verrechnungswährung lauten.<br />

(4) Die Garantien oder Wechselbürgschaftszusagen können für das gesamte zugrunde liegende Rechtsgeschäft oder Recht oder<br />

für einen Teil desselben erteilt werden (Teildeckung).<br />

(5) Bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 6 und 9 kann dem Garantienehmer für jeden Abnehmer eine Selbstentscheidungsgrenze<br />

und/oder eine Freigrenze eingeräumt werden, soweit nicht eine Einzelgenehmigung erteilt wird. Bei Verträgen im Rahmen der<br />

Selbstentscheidungsgrenze kann die Haftung des Bundes davon abhängig gemacht werden, dass der Garantienehmer sich der<br />

Bonität des ausländischen Vertragspartners vergewissert hat.<br />

(6) Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 8 können unbedingt übernommen werden.<br />

Selbstbehalt<br />

§ 4. (1) Bei Erteilung von Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 1 bis 9 kann ein Selbstbehalt des Garantienehmers für den Eintritt eines<br />

wirtschaftlichen und/oder politischen Tatbestandes festgesetzt werden.<br />

(2) Bei Erteilung von Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 10 und 11 kann ein Selbstbehalt des Garantienehmers festgesetzt werden.<br />

(3) Wird ein Selbstbehalt festgesetzt, hat dieser mindestens 5 %, höchstens 50 % von dem in der Garantieerklärung festgesetzten<br />

Höchstbetrag zu betragen.<br />

A 32


Besondere Verpflichtungen des Garantie- und Wechselbürgschaftsnehmers<br />

§ 5. (1) Es ist in den abzuschließenden Haftungsverträgen insbesondere vorzusehen, dass<br />

1. der Garantienehmer über Einzelheiten und Stand des der Garantie zugrunde liegenden Rechtsgeschäftes oder Rechtes<br />

über Anfrage dem Bund jederzeit Auskunft zu erteilen und Einsicht in seine Bücher und Unterlagen in dem für die Beurteilung<br />

des Geschäftsfalles notwendigen Umfang zu gewähren hat;<br />

2. der Garantienehmer vor einer wesentlichen Änderung der vertraglichen Grundlagen des der Garantie zugrunde liegenden<br />

Rechtsgeschäftes oder Rechtes die Zustimmung des Bundes einzuholen hat; als wesentliche Änderung ist insbesondere<br />

die Erstreckung des Zahlungs-/Gesamtzahlungszieles oder die Änderung von Sicherheiten anzusehen;<br />

3. der Garantienehmer die Betreibung einer offenen Forderung nach Ablauf einer bestimmten Frist durch ein Inkassobüro<br />

oder durch einen im Land des ausländischen Vertragspartners ansässigen Rechtsanwalt zu veranlassen hat, sofern der<br />

Bund keine andere Vorgangsweise genehmigt.<br />

Ferner kann der Garantienehmer verpflichtet werden, den Bund innerhalb einer bestimmten Frist von der Nichterfüllung<br />

oder Verletzung des der Garantie zugrunde liegenden Rechtsgeschäftes oder Rechtes, vom Eintritt eines Haftungsfalles<br />

gemäß § 6 sowie von der Einschaltung des Inkassobüros oder des Rechtsanwaltes schriftlich zu verständigen;<br />

4. der Bund den Garantienehmer jederzeit bei Nichterfüllung vertraglicher Verpflichtungen durch den ausländischen Vertragspartner<br />

oder bei Eintritt eines Tatbestandes gemäß § 6 anweisen kann, ob und in welcher Weise der Garantienehmer<br />

seine vertraglichen Verpflichtungen aus dem der Garantie zugrunde liegenden Rechtsgeschäft oder Recht zu erfüllen hat.<br />

Für Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 2 gilt das Weisungsrecht nur gegenüber dem Garantienehmer.<br />

Ferner ist vorzusehen, dass bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 5 und 6 der Bund dem Garantienehmer überdies den Abschluss<br />

weiterer Rechtsgeschäfte mit dem säumigen ausländischen Vertragspartner im Rahmen des Garantievertrages untersagen kann;<br />

5. bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 6 sich der Garantienehmer in der Regel der Bonität aller ausländischen Vertragspartner, für<br />

welche weder eine Einzelgenehmigung noch eine Freigrenze erteilt wurde, durch schriftliche Auskunftseinholung oder Überprüfung<br />

der bisherigen ordnungsgemäßen Vertragserfüllung durch den ausländischen Vertragspartner vergewissert hat;<br />

6. der Garantienehmer alle zur Durchsetzung seiner vertraglichen Rechte gegen den ausländischen Vertragspartner notwendigen<br />

Maßnahmen vorzunehmen hat. Sind Güter zur Erfüllung der Lieferverpflichtungen des Garantienehmers bereits hergestellt und<br />

befinden sie sich noch in der Verfügungsgewalt des Garantienehmers, hat er diese bestmöglich zu verwerten;<br />

7. der Garantienehmer verpflichtet ist, vom Bund in einer Umschuldung vereinbarte Konditionen für den Selbstbehalt zu<br />

übernehmen, es sei denn der Bund stimmt einer anderen Vorgangsweise zu;<br />

8. Kosten oder Verluste, welche im Zusammenhang mit Maßnahmen gemäß Z 4, 5 und 7 entstehen, dem Garantienehmer<br />

anteilig ersetzt werden.<br />

(2) Der Garantienehmer ist zu verpflichten, alles vorzukehren, um den Bund vor Schaden zu bewahren. Der Garantienehmer hat<br />

alle ihm zur Kenntnis gelangten Umstände, die die ordnungsgemäße Erfüllung des zugrunde liegenden Rechtsgeschäftes gefährden,<br />

unverzüglich, längstens jedoch innerhalb von 14 Tagen ab Kenntnis, zu berichten.<br />

(3) Es ist vorzusehen, dass der Begünstigte aus einer Wechselbürgschaftszusage (Aussteller oder Akzeptant) seinen Finanzierungsbedarf<br />

bei Antragstellung auf Erteilung der Wechselbürgschaftszusage und in der Folge jeweils zu Beginn eines jeden Verrechnungszeitraumes<br />

für diesen Zeitraum dem Bund schriftlich bekanntgibt. Eine Erhöhung des bekanntgegebenen Finanzierungsbedarfes<br />

während des Verrechnungszeitraumes ist möglich. Der gemeldete Finanzierungsbedarf ist mit dem in der Wechselbürgschaftszusage<br />

genannten Höchstbetrag begrenzt. Wird kein Finanzierungsbedarf bekanntgegeben, gilt der in der Wechselbürgschaftszusage genannte<br />

Höchstbetrag als Finanzierungsbedarf.<br />

Haftungsfälle<br />

§ 6. (1) Als Voraussetzung für den Eintritt des Haftungsfalles aus Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 1 bis 3, 5, 6 und 9 ist vorzusehen, dass<br />

1. der Garantienehmer seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt hat oder bereit ist, diese zu erfüllen,<br />

2. der ausländische Vertragspartner seine vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllt oder nicht erfüllen kann,<br />

3. ein wirtschaftlicher oder politischer Tatbestand gemäß Abs. 2 oder 3 nachgewiesen oder eingetreten ist und<br />

4. eine Frist von drei Monaten ab Fälligkeit bzw. im Produktionshaftungsfall eine Frist von sechs Monaten ab Eintritt eines<br />

Tatbestandes verstrichen ist (Wartefrist). Diese Wartefrist gelangt nicht zur Anwendung bei Vorliegen eines Tatbestandes<br />

gemäß Abs. 2 Z 2 sowie bei Haftungsfällen zu Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 3 lit. b und c, Z 5, Z 6 und Z 9 lit. b.<br />

(2) Wirtschaftliche Tatbestände sind:<br />

1. schriftliche Mahnung des Garantienehmers an seinen ausländischen Vertragspartner, den Vertrag zu erfüllen; dem steht<br />

die Vorlage von Wertpapieren zur Zahlung gleich;<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />

A 33


2. Zahlungsunfähigkeit des ausländischen Vertragspartners, sofern diese durch Einleitung eines Insolvenzverfahrens nachgewiesen<br />

ist;<br />

3. Unmöglichkeit der Erfüllung durch den Garantienehmer oder seine Erfüllungsgehilfen aus Umständen, die von ihnen nicht<br />

zu vertreten und die im Ausland eingetreten sind.<br />

(3) Politische Tatbestände sind:<br />

1. Krieg oder kriegerische Ereignisse;<br />

2. Aufruhr oder Revolution;<br />

3. behördliche Maßnahmen, durch welche der Transfer oder die freie Verfügung über die dem Garantienehmer zustehende<br />

Gegenleistung beschränkt oder gehindert wird; dem gleichzuhalten ist ein Zahlungsverzug, sofern der Zahlungsverpflichtete<br />

oder dessen Garant die Staatsgewalt verkörpert und weder auf gerichtlichem noch auf administrativem Wege in<br />

Konkurs gehen kann.<br />

Bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 5 und 6 tritt dieser Tatbestand erst dann ein, wenn der Transfer- oder der Zahlungsverzug<br />

länger als drei Monate andauert.<br />

4. Unmöglichkeit der Erfüllung aus sonstigen politischen Ereignissen.<br />

(4) Als Voraussetzung für den Eintritt des Haftungsfalles aus Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 4 ist vorzusehen, dass ein<br />

wirtschaftlicher oder politischer Tatbestand gemäß Z 1 oder 2 nachgewiesen oder eingetreten ist:<br />

1. Ein wirtschaftlicher Tatbestand liegt vor, wenn über das Unternehmen, an welchem Beteiligungsrechte oder Rechte aus<br />

beteiligungsähnlichen Rechtsgeschäften erworben wurden, das Ausgleichs- oder Konkursverfahren oder ein diesen<br />

gleichzuhaltendes Verfahren eröffnet wird.<br />

2. Ein politischer Tatbestand liegt vor, wenn<br />

a) Beteiligungsrechte oder Rechte aus beteiligungsähnlichen Rechtsgeschäften direkt oder indirekt, ganz oder teilweise entzogen<br />

werden,<br />

b) ein so wesentlicher Teil der Vermögenswerte zerstört oder entzogen wird, dass das Unternehmen ohne Verlust nicht<br />

mehr weitergeführt werden kann, oder<br />

c) der Transfer des Erlöses aus dem Verkauf oder der Abwicklung von Beteiligungsrechten, der Kapitalrückzahlungen und<br />

Zinsenzahlungen aus beteiligungsähnlichen Rechtsgeschäften, der Transfer einer Entschädigung oder die freie Verfügung<br />

über solche Vermögenswerte beschränkt oder gehindert wird.<br />

(5) 1. Als Voraussetzung für den Eintritt des Haftungsfalles aus Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 7 lit. a und lit. b ist vorzusehen,<br />

dass die in einem Konsignationslager im Ausland gehaltenen Güter oder die im Ausland befindlichen Maschinen und<br />

Anlagen aus direktem oder indirektem politischen Anlass zerstört oder entzogen werden.<br />

2. Als Voraussetzung für den Eintritt des Haftungsfalles aus Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 7 lit. c ist vorzusehen, dass ein<br />

wirtschaftlicher oder politischer Tatbestand gemäß lit. a oder lit. b nachgewiesen oder eingetreten ist:<br />

a) Ein wirtschaftlicher Tatbestand liegt vor, wenn eine Vorleistung auf Grund einer widerrechtlichen Handlung oder<br />

Unterlassung oder auf Grund der Zahlungsunfähigkeit des ausländischen Vertragspartners nicht zurückgezahlt oder<br />

entzogen wird.<br />

b) Ein politischer Tatbestand liegt vor, wenn eine Vorleistung aus direktem oder indirektem politischen Anlass nicht zurückgezahlt<br />

oder entzogen wird.<br />

§ 7. (1) Bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 10 ist vorzusehen, dass der Eintritt des Haftungsfalles gegeben ist, wenn sich der Kurs<br />

der bankmäßigen Berechnung am Zahlungstag gegenüber dem in der Garantieerklärung oder im Nachhang dazu schriftlich festgelegten<br />

Umrechnungskurs zum Nachteil des Garantienehmers verändert hat.<br />

(2) Bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 11 ist vorzusehen, dass der Eintritt des Haftungsfalles gegeben ist, wenn das in der<br />

Garantieerklärung festgelegte Marktziel nicht erreicht wurde.<br />

§ 8. Die Verträge, die mit Exportkredit- oder Exportkreditversicherungsinstitutionen geschlossen werden, haben vorzusehen, dass<br />

Haftungsfälle aus Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 8 gegeben sind, wenn diese aus übernommenen Haftungen und Rückgarantien<br />

eine Leistung erbringen.<br />

Ausschluss der Haftung<br />

§ 9. (1) Es ist vorzusehen, dass die Haftung aus den Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 1 bis 7, 9 und 10 insbesondere in folgenden<br />

Fällen auszuschließen ist:<br />

A 34


1. wenn Schäden eingetreten sind, die der Garantienehmer oder seine Erfüllungsgehilfen zu vertreten haben;<br />

2. wenn der Garantienehmer eine Bestimmung des Garantievertrages vorsätzlich oder grob fahrlässig verletzt;<br />

3. wenn der Garantienehmer gesetzliche Bestimmungen des In- oder Auslandes verletzt, es sei denn er beweist, dass die<br />

Nichterfüllung der vertraglichen Verpflichtungen des ausländischen Vertragspartners mit jener Rechtsverletzung in<br />

keinem ursächlichen Zusammenhang steht;<br />

4. wenn dem Garantienehmer zur Zeit der Antragstellung auf Übernahme der Garantie bereits bekannt war, dass<br />

a) die vertragliche Erfüllung durch den ausländischen Vertragspartner unmöglich ist,<br />

b) aus einer anderen vertraglichen Vereinbarung des Garantienehmers mit dem ausländischen Vertragspartner durch<br />

letzteren im Verlaufe der letzten zwei Jahre vor Antragstellung eine Vertragsverletzung erfolgt ist,<br />

c) der ausländische Vertragspartner zahlungsunfähig ist, insbesondere über das Vermögen des ausländischen Vertragspartners<br />

ein Insolvenzverfahren eingeleitet wurde, oder<br />

d) gegen das Vermögen des ausländischen Vertragspartners ein Zwangsvollstreckungsverfahren gerichtlich eröffnet wurde;<br />

5. wenn der Garantienehmer im Antrag auf Erteilung einer Garantie vorsätzlich oder grob fahrlässig unrichtige Angaben<br />

gemacht hat;<br />

6. wenn Schäden eingetreten sind, für die vom Garantienehmer handelsüblicherweise bei Versicherungsunternehmungen mit<br />

Sitz im Inland — ausgenommen die Versicherung des Zahlungsausfalles — Versicherungen eingegangen werden können;<br />

7. wenn bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 6 bei Eintritt eines wirtschaftlichen Tatbestandes die Bestimmungen des § 5 Abs. 1<br />

Z 6 nicht eingehalten wurden.<br />

(2) Es ist vorzusehen, dass der Garantienehmer die bereits empfangenen Beträge samt Zinsen zurückzuzahlen hat, wenn sich<br />

der Haftungsausschluss auf Umstände gründet, die erst nach Anerkennung des Haftungsfalles eingetreten oder hervorgekommen<br />

sind. In diesem Fall beginnt der Zinsenlauf mit Erhalt der Zahlung durch den Garantienehmer; der Zinssatz liegt drei Prozentpunkte<br />

über dem jeweiligen variablen Zinssatz des Exportfinanzierungsverfahrens der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft.<br />

Fälligkeit des Garantiebetrages<br />

§ 10. Die Fälligkeit des dem Garantienehmer für Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 1 bis 7 und 9 im Haftungsfall zustehenden Betrages<br />

ist mit Anerkennung des Haftungsfalles, keinesfalls jedoch vor vertraglicher Fälligkeit der garantierten Forderungen vorzusehen; ein<br />

zwischen dem Garantienehmer und dem ausländischen Vertragspartner vereinbarter Terminverlust kann dem Bund gegenüber nicht<br />

geltend gemacht werden.<br />

§ 11. Die Fälligkeit des dem Garantienehmer für Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 10 und 11 im Haftungsfall zustehenden Betrages<br />

ist gleichzeitig mit Anerkennung des Haftungsfalles vorzusehen.<br />

§ 12. Die vertraglichen Vereinbarungen mit Exportkredit- oder Exportkreditversicherungsinstitutionen haben den Zeitpunkt<br />

vorzusehen, zu welchem der garantierte Betrag zur Zahlung fällig ist.<br />

Abtretung der Forderungen nach Eintritt des Haftungsfalles und Kostenersatz<br />

§ 13. (1) Der Garantienehmer ist zu verpflichten, in dem Umfang, in dem der Bund den Haftungsfall anerkennt, den dem Garantiebetrag<br />

entsprechenden Anteil der Forderungen gegen den ausländischen Vertragspartner an den Bund spätestens nach Anerkennung<br />

des Haftungsfalles abzutreten, alle zu diesem Zweck erforderlichen Rechtshandlungen vorzunehmen und, falls der Garantienehmer<br />

Sicherheiten bedungen hat, auch diese Rechte anteilig und gleichrangig auf den Bund zu übertragen.<br />

(2) Für den Fall, dass die Forderung vom Bund nicht selbst vertreten wird, ist der Garantienehmer zu verpflichten, alle zur<br />

Durchsetzung der vertraglichen Rechte gegen den ausländischen Vertragspartner notwendigen Maßnahmen im eigenen Namen,<br />

jedoch mit Zustimmung des Bundes für anteilige Rechnung des Bundes vorzunehmen. Die Zustimmung ist zu erteilen, wenn das<br />

zu erwartende Ergebnis der notwendigen Maßnahmen in einem wirtschaftlich angemessenen Verhältnis zu den mit Setzung der<br />

Maßnahmen verbundenen Kosten steht. Für den Fall, dass Güter zur Erfüllung der Lieferverpflichtungen des Garantienehmers<br />

bereits hergestellt sind und sie sich noch in der Verfügungsgewalt des Garantienehmers befinden, ist dieser, soweit im Einzelfall<br />

nichts anderes bestimmt wird, zu verpflichten, die Güter im Einvernehmen mit dem Bund bestmöglich zu verwerten und auf<br />

Verlangen des Bundes an diesen Gütern ein Pfandrecht zugunsten des Bundes zu bestellen. Der Garantienehmer ist ferner zu<br />

verpflichten, Weisungen des Bundes zur Durchführung bestimmter Rechtsverfolgungsmaßnahmen zu befolgen.<br />

(3) Der Garantienehmer ist zu verpflichten, vom Bund in einer Umschuldung vereinbarte Konditionen für den Selbstbehalt zu<br />

übernehmen, es sei denn, der Bund stimmt einer anderen Vorgangsweise zu.<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />

A 35


(4) Vorzusehen ist weiters, in welcher Weise eingehende Zahlungen und sonstige Vermögensvorteile im Verhältnis zwischen<br />

Garantienehmer und Bund aufzuteilen sind.<br />

(5) Entstehen im Zusammenhang mit Maßnahmen gemäß Abs. 2 Kosten, sind diese dem Garantienehmer anteilig zu ersetzen.<br />

Bearbeitungs-, Garantie- und Wechselbürgschaftsentgelt<br />

§ 14. (1) Für die Bearbeitung von Anträgen ist ein Bearbeitungsentgelt, das auch bei Ablehnung eines Antrages zu entrichten ist,<br />

vorzusehen. Für die Übernahme einer Haftung gemäß § 1 Abs. 1 ist ein Entgelt zu vereinbaren. Für den Teil einer Garantie, für<br />

welchen eine unwiderrufliche Rückgarantie einer ausländischen Exportkredit- oder Exportkreditversicherungsinstitution vorliegt, ist<br />

kein Entgelt für den Bund vorzusehen.<br />

(2) Das Bearbeitungsentgelt hat ein Promille vom Wert des Geschäftsfalles, mindestens 10 Euro, höchstens aber 720 Euro, bzw.<br />

den entsprechenden Schillinggegenwert, zu betragen und ist nach Erhalt der Vorschreibung zur Zahlung fällig.<br />

(3) Für Garantien ist ein angemessenes, von Art und Umfang des gedeckten Risikos abhängiges Entgelt vorzusehen.<br />

(4) Sofern nichts anderes bestimmt wird, ist das Garantieentgelt für Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 1, Z 2, Z 3 lit. a und b, Z 4,<br />

Z 7, Z 8, Z 9 lit. a, Z 10 und Z 11 mit Annahme der Garantie in einem zur Zahlung fällig. Das Garantieentgelt für Garantien gemäß<br />

§ 2 Abs. 1 Z 3 lit. c, Z 5, Z 6 und Z 9 lit. b ist quartalsweise im Nachhinein vorzuschreiben und zur Zahlung fällig.<br />

(5) Stimmt der Bund einer Änderung des Inhalts oder des Umfangs einer Garantie zu, ist eine Neuberechnung des Entgelts sowie<br />

entweder eine Entgeltnachforderung oder eine Entgeltrückerstattung vorzusehen. Bei der Rückerstattung eines Guthabens kann<br />

eine Aufwandspauschale in Abzug gebracht werden.<br />

(6) a) Für Wechselbürgschaften ist ein dem Risiko entsprechendes Entgelt zu verrechnen. Dieses hat mindestens 0,05 % für<br />

jedes begonnene Kalenderquartal der Laufzeit der Wechselbürgschaftszusage zu betragen.<br />

b) Die Berechnung hat vom Höchstbetrag der Wechselbürgschaftszusage oder vom gemeldeten Finanzierungsbedarf für<br />

den jeweiligen Verrechnungszeitraum zu erfolgen. Sofern in der jeweiligen Wechselbürgschaftszusage nichts anderes<br />

bestimmt ist, entspricht der Verrechnungszeitraum einem Kalenderquartal. Bei längerfristigen Zusagen kann er ein Jahr<br />

oder länger betragen. Am Beginn der Laufzeit der Wechselbürgschaftszusage ist der Entgeltberechnung der Zeitraum ab<br />

Gültigkeit der Wechselbürgschaftszusage bis zum Beginn des nächsten Verrechnungszeitraumes zugrunde zu legen und<br />

das Entgelt anteilig zu berechnen. Dies gilt auch für die Nachmeldung eines höheren Finanzierungsbedarfes während des<br />

Verrechnungszeitraumes. Das erste Entgelt wird umgehend nach Erhalt der Wechselbürgschaftszusage, die Folgeentgelte<br />

werden umgehend nach Erhalt der Vorschreibung zur Zahlung fällig.<br />

(7) Wird bei Abwicklung eines bestimmten Rechtsgeschäftes ein garantiegedecktes Risiko durch Überleitung in einer anderen<br />

Garantie gedeckt, ist das bereits entrichtete Entgelt über Antrag vom Tage der Überleitung an anzurechnen oder rückzuvergüten.<br />

(8) Kann der Garantie- oder Wechselbürgschaftsnehmer eine bei Haftungsübernahme gesetzte Bedingung des Bundes nicht<br />

erfüllen, ist das bereits entrichtete Garantie- oder Wechselbürgschaftsentgelt über Antrag, bei Garantien abzüglich einer Aufwandspauschale,<br />

rückzuvergüten.<br />

(9) Wird das Bearbeitungs-, Garantie- oder Wechselbürgschaftsentgelt nicht umgehend nach Vorschreibung bezahlt, können für<br />

den Zeitraum ab Vorschreibung bis zum Einlangen des Entgeltes Verzugszinsen in der Höhe von drei Prozentpunkten über dem<br />

jeweiligen variablen Zinssatz des Exportfinanzierungsverfahrens der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft vorgeschrieben<br />

werden.<br />

Geltendmachung der Ansprüche aus Haftungsverträgen im Rechtsweg<br />

§ 15. (1) Die Abtretung von Ansprüchen aus der Garantie kann ausgeschlossen oder beschränkt werden.<br />

(2) Für die Geltendmachung von Ansprüchen aus Haftungsverträgen im Rechtsweg können Ausschlussfristen vorgesehen werden.<br />

Schlussbestimmung<br />

§ 16. Die Ausfuhrförderungsverordnung 1977, BGBl. Nr. 282, tritt außer Kraft.<br />

BGBl. II Nr. 90/1999:<br />

§ 17. Diese Änderungen der Verordnung treten mit 1. April 1999 in Kraft.<br />

§ 18. Diese Verordnung setzt die Richtlinie 98/29/EG des Rates, ABl. L 148/22 vom 19. Mai 1998, um.<br />

A 36


3 Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />

Bundesgesetz vom 8. April 1981 betreffend die Finanzierung von Rechtsgeschäften und Rechten<br />

(Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981), BGBl. Nr. 216/1981,<br />

in der Fassung der Bundesgesetze BGBl. Nr. 196/1967, 193/1969, 187/1970, 416/1974, 793/1974, 393/1975, 153/1976,<br />

158/1977, 219/1978, 668/1978, 268/1980, 216/1981, 221/1982, 250/1984, 561/1986, 343/1991, 962/1993, 212/1995,<br />

704/1995, I Nr. 81/1998, 64/2000 und 71/2003 (Budgetbegleitgesetz 2003/3. Teil, Artikel 34).<br />

Der Nationalrat hat beschlossen:<br />

§ 1. (1) Der Bundesminister für Finanzen wird ermächtigt, bis 31. Dezember 2006 namens des Bundes Haftungen in Form von<br />

Garantien für von dem Bevollmächtigten des Bundes gemäß § 5 Abs. 1 Ausfuhrförderungsgesetz 1981, BGBl. Nr. 215/1981, (AFG)<br />

durchzuführende Kreditoperationen (Anleihen, Darlehen, Kredite oder sonstige Verpflichtungen) zu übernehmen, wenn der Erlös der<br />

Kreditoperationen<br />

a) zur vollen oder teilweisen Finanzierung von Rechtsgeschäften oder Rechten, für die der Bund die Haftung nach dem<br />

Ausfuhrförderungsgesetz 1981, BGBl. Nr. 215, oder dem Ausfuhrförderungsgesetz 1964, BGBl. Nr. 200, in der jeweils<br />

geltenden Fassung übernommen hat, oder<br />

b) zur vollen oder teilweisen Finanzierung von Rechtsgeschäften oder Rechten, die den gesetzlichen Voraussetzungen einer<br />

Förderung nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981, BGBl. Nr. 215, in der jeweils geltenden Fassung entsprechen und<br />

für die ein Kreditversicherer die Haftung übernommen hat, oder<br />

c) zur vollen oder teilweisen Finanzierung von Beteiligungen oder sonstigen Investitionen im Ausland von Unternehmen im Inland,<br />

für die eine Garantie der Finanzierungsgarantie-Gesellschaft mit beschränkter Haftung/Ost-West-Fonds im Rahmen<br />

des Garantiegesetzes 1977 in der jeweils geltenden Fassung, der BÜRGES Förderungsbank des Bundesministeriums für<br />

wirtschaftliche Angelegenheiten Gesellschaft m.b.H. oder für die eine Haftung einer internationalen Organisation,<br />

i) bei der die Republik Österreich Mitglied ist oder<br />

ii) die im Finanzierungsbereich oder in der Entwicklungshilfe tätig ist,<br />

übernommen wurde, oder<br />

d) zur Zwischenveranlagung im Rahmen des Exportfinanzierungsverfahrens durch den vom Bund Bevollmächtigten, oder<br />

e) zur Bezahlung von Verpflichtungen des vom Bund Bevollmächtigten, für die Garantien nach diesem Bundesgesetz<br />

übernommen worden sind,<br />

dient.<br />

(2) Die Garantien werden übernommen:<br />

a) Zu Gunsten der Gläubiger des vom Bund Bevollmächtigten für die Erfüllung von dessen Verpflichtungen aus Kreditoperationen<br />

gemäß Abs. 1;<br />

b) zu Gunsten des vom Bund Bevollmächtigten für den Bestand eines bestimmten Austauschverhältnisses zwischen Euro<br />

und einer anderen Währung (Kursrisiko) bei Kreditoperationen gemäß Abs. 1 für den jeweiligen Zeitraum, für den der<br />

Erlös der Kreditoperation zur Finanzierung gemäß Abs. 1 in Euro verwendet wird; die Garantien gemäß dieses Absatzes<br />

können für die gesamte Dauer der Kreditoperation oder jeweils für Teilabschnitte der Laufzeit der Kreditoperation<br />

übernommen werden.<br />

(2a) Garantien gemäß Abs. 2 dürfen im Falle eines Wechsels des Bevollmächtigten auch für den bisherigen Bevollmächtigten<br />

übernommen werden, soweit dies erforderlich ist, um aus dem Erlös von neu vorzunehmenden Kreditoperationen im Zeitpunkt des<br />

Wechsels des Bevollmächtigten bestehende Finanzierungen aufrecht halten zu können. Nach dem Wechsel eines Bevollmächtigungsverhältnisses<br />

ist der bisherige Bevollmächtigte verpflichtet, Rückflüsse aus Finanzierungen, einschließlich allfälliger<br />

Erträgnisse aus interimistisch erfolgten Veranlagungen, zur Rückzahlung jener Kreditoperationen zu verwenden, deren Erlöse in der<br />

Exportfinanzierung eingesetzt wurden.<br />

(3) Der Bundesminister für Finanzen ist ermächtigt, für jeweils höchstens 20 Milliarden Euro der in Abs. 1 genannten Kreditoperationen<br />

(Nettoerlös der Kreditoperation ohne Zinsen und Kosten) die Beschaffungskosten durch Zuschüsse zu vermindern.<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />

A 37


§ 2. (1) Der Bundesminister für Finanzen darf Haftungen gemäß § 1 nur übernehmen<br />

1. wenn der jeweils ausstehende Gesamtbetrag der Haftungen 25 Milliarden Euro nicht übersteigt; dieser Haftungsrahmen<br />

bezieht sich auf Grundbeträge der Haftungssummen ohne Zinsen und Kosten; einzurechnen ist ein Zuschlag für Kursrisiko<br />

mit 10 vH des Euro-Wertes der Kreditoperation;<br />

2. wenn die Kreditoperation im Einzelfall den Betrag (Gegenwert) von 2,2 Milliarden Euro nicht übersteigt; dieser Haftungsrahmen<br />

bezieht sich auf den Grundbetrag der Haftungssumme ohne Zinsen und Kosten; einzurechnen ist ein Zuschlag<br />

für Kursrisiko mit 10 vH des Euro-Wertes der Kreditoperation;<br />

3. wenn die Laufzeit der Kreditoperationen gemäß § 1 40 Jahre nicht übersteigt;<br />

4. wenn bei Kreditoperationen die prozentuelle Gesamtbelastung, definiert als interner Zinsfuß gemäß § 2 Abs. 3 bezogen<br />

auf ein Jahr im Nachhinein, für den Bund nicht mehr als 15 Prozentpunkte über der am Vortag der Festlegung der Konditionen<br />

geltenden Sekundärmarktrendite der entsprechenden Staatsschuldverschreibung beträgt; dabei ist jene in nationaler<br />

Währung begebene Staatsschuldverschreibung maßgeblich, deren Restlaufzeit der Laufzeit der Kreditoperation bei<br />

Begebung am nächsten kommt; existieren keine Staatsschuldverschreibungen mit vergleichbarer Restlaufzeit, so sind<br />

analog in der angegebenen Reihenfolge staatsgarantierte oder von Gebietskörperschaften emittierte Schuldverschreibungen,<br />

Schuldverschreibungen internationaler Emittenten oder die Zinssätze im Bankenmarkt maßgeblich (jeweils der<br />

„geltende marktübliche Referenzsatz“);<br />

5. wenn bei Kreditoperationen, bei welchen die Zins- oder Kapitalzahlungen variabel in Abhängigkeit von einem geltenden<br />

marktüblichen Referenzsatz oder Referenzpreis bestimmt sind, die in Prozent ausgedrückten Kostenbestandteile, definiert<br />

als Provisionen, Margen und Agios, bezogen auf ein Jahr im Nachhinein und berechnet am Vortag der Festlegung<br />

der Konditionen nicht mehr als 15 Prozentpunkte betragen;<br />

6. wenn bei Kreditoperationen, deren Kapital- und Zinszahlungen in verschiedenen Währungen denominiert sind oder sein<br />

können, die Währung der Zinsbeträge zur Beurteilung der Gesetzmäßigkeit herangezogen wird;<br />

7. wenn im Fall, dass eine vorzeitige Kündigung der Kreditoperation vereinbart ist, auch bei Kündigung die prozentuelle<br />

Gesamtbelastung nicht überschritten wird;<br />

8. wenn die Währung der Kreditoperation auf Euro oder die nationale Währungseinheit eines teilnehmenden Mitgliedstaates<br />

oder eine Fremdwährung lautet.<br />

(2) Fremdwährungsbeträge sind zu dem von der Europäischen Zentralbank verlautbarten Referenzkurs für Devisen am Tag der<br />

Haftungsübernahme auf die genannten Haftungsbeträge anzurechnen; sollte für die Vertragswährung ein Referenzkurs von der<br />

Europäischen Zentralbank nicht verlautbart werden, so hat die Anrechnung zu einem im Markt festgestellten Kurs zu erfolgen.<br />

(3) Der interne Zinsfuß ist als jener jährliche, dekursive Zinsfuß definiert, der sich finanzmathematisch aus jenem Abzinsungsfaktor<br />

ableitet, zu dem sämtliche während der Laufzeit der Kreditoperation vertraglich bedungenen Zahlungen auf den Barwert zum<br />

Zeitpunkt der Begebung abgezinst dem Nettoerlös aus der Kreditoperation entsprechen.<br />

§ 3. Haftungsfälle aus Garantien sind gegeben,<br />

a) wenn der Kreditnehmer die im Zusammenhang mit einer Kreditoperation bestehenden vertraglichen Verpflichtungen nicht<br />

erfüllt;<br />

b) wenn der Euro-Gegenwert einer auf eine andere Währung als Euro lautenden Kreditoperation durch Änderung des Austauschverhältnisses<br />

zwischen dieser anderen Währung und Euro am Ende des jeweiligen Zeitraumes, für den der Euro-<br />

Gegenwert der Kreditoperation zur Finanzierung gemäß § 1 Abs. 1 verwendet wird, höher ist, als der Euro-Gegenwert der<br />

Kreditoperation in dieser anderen Währung am Anfang des genannten Zeitraumes.<br />

§ 4. Ist bei Garantien gemäß § 1 Abs. 2 lit. b der Euro-Gegenwert der Währung der Kreditoperation am Ende des dort genannten<br />

Zeitraumes höher als am Anfang dieses Zeitraumes, hat der Bund dem Bevollmächtigten den Differenzbetrag zu vergüten; ist der<br />

Euro-Gegenwert der Währung der Kreditoperation am Ende des dort genannten Zeitraumes niedriger als am Anfang dieses<br />

Zeitraumes, hat der vom Bund Bevollmächtigte diesem den Differenzbetrag zu vergüten.<br />

§ 5. (1) Beträge, die gemäß § 4 von dem vom Bund Bevollmächtigten zu vergüten sind, sind laufend einem Konto des Bundes bei<br />

dem Bevollmächtigten des Bundes unverzinslich gutzuschreiben.<br />

(2) Wird der Bund aus Garantien gemäß § 1 Abs. 2 lit. b in Anspruch genommen, ist das jeweilige Guthaben auf dem Konto des<br />

Bundes gemäß Abs. 1 zu verwenden. Ist kein Guthaben vorhanden, hat der Bund sonstige Budgetmittel für diese Zahlungen zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

A 38


(3) Das Guthaben des Bundes gemäß Abs. 1 ist im Exportfinanzierungsverfahren des vom Bund Bevollmächtigten einzusetzen.<br />

(4) Übersteigt das Guthaben des Bundes gemäß Abs. 1 zum 31. Dezember eines Kalenderjahres 1 vH des gemäß § 2 Abs. 1<br />

Z 1 festgesetzten Haftungsrahmens, ist der jeweils übersteigende Betrag bis zum 20. Jänner des folgenden Kalenderjahres an die<br />

Bundeskasse abzuführen.<br />

§ 6. Der Bundesminister für Finanzen kann zur Wahrung der Rechte bei der Übernahme von Haftungen einen Beauftragten und<br />

einen Stellvertreter des Beauftragten bei dem Bevollmächtigten des Bundes bestellen. Soweit dieses Bundesgesetz sich darauf<br />

bezieht, steht diesen Personen das Recht zu, in alle Bücher, Urkunden und sonstigen Schriften der Gesellschaft Einsicht zu nehmen<br />

und an allen Sitzungen teilzunehmen. Für die Tätigkeit des Beauftragten und seines Stellvertreters kann der Gesellschaft die<br />

Entrichtung eines jeweils durch den Bundesminister für Finanzen zu bestimmenden, an den Bundesschatz zu entrichtenden<br />

jährlichen Pauschalbetrages vorgeschrieben werden. Die Gebühr hat in einem angemessenen Verhältnis zu den mit der Tätigkeit<br />

verbundenen Aufwendungen zu stehen.<br />

§ 7. Für die Übernahme von Haftungen ist kein Entgelt zu entrichten.<br />

§ 7a. § 7 tritt mit Ablauf des 30. Juni 1991 außer Kraft.<br />

§ 8. Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist der Bundesminister für Finanzen betraut.<br />

Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />

A 39


Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

erscheint auch in englischer Sprache.<br />

Der <strong>Geschäftsbericht</strong> sowie Annual Report<br />

stehen Ihnen auch im Internet zur Verfügung.<br />

Eine Informationsbroschüre über die<br />

Geschäftstätigkeit der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />

wird in deutscher und englischer Sprache publiziert.<br />

Im Selbstverlag der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />

(Medieninhaber und Herausgeber)<br />

Redaktion:<br />

Rechnungs- und Berichtswesen / Ingrid Polterauer<br />

Nachbestellungen:<br />

Telefon +43-1-531 27-2314, Fax -5250<br />

E-mail: berichtswesen@oekb.at<br />

Fotos:<br />

Umschlag und Seite 8 — Peter Strobl, Wien<br />

Hersteller: Holzhausen Druck & Medien GmbH<br />

A-1140 Wien, Holzhausenplatz 1<br />

<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft<br />

Wien I., Am Hof 4 und Strauchgasse 1– 3<br />

Postfach 70, A-1011 Wien<br />

Telefon +43-1-531 27-0 oder Dw.<br />

Telegramme: <strong>Kontrollbank</strong> Wien<br />

Kontaktstelle für Tirol und Vorarlberg<br />

A-6900 Bregenz, Gallusstraße 25, Postfach 353<br />

Telefon +43-5574-424 62, Fax -14<br />

Die <strong>Kontrollbank</strong> im Internet: www.oekb.at<br />

Bankleitzahl 10000<br />

Firmensitz: Wien;<br />

Firmenbuchnummer FN 85749 b,<br />

Handelsgericht Wien.<br />

UID: ATU15350402, DVR: 0052019<br />

Gedruckt auf Recyclingpapier.<br />

<strong>Oesterreichische</strong><br />

<strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft


<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />

Rechnungs- und Berichtswesen<br />

A -1011 Wien, Am Hof 4<br />

und Strauchgasse 1–3<br />

Tel. +43-1-531 27-0<br />

www.oekb.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!