Oesterreichische Kontrollbank AG Geschäftsbericht 2004 - OeKB
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<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
<strong>Oesterreichische</strong><br />
<strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft
Beträge in Millionen Euro<br />
<strong>Kontrollbank</strong> – Daten<br />
Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer lt. HGB<br />
Bilanzdaten<br />
Bilanzsumme zum 31. Dezember<br />
hievon Exportfinanzierung<br />
Kernkapital und Sozialkapital<br />
Betriebserträge<br />
Betriebsaufwendungen<br />
Betriebsergebnis<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
Jahresüberschuss<br />
Jahresgewinn<br />
Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />
Anzahl der Garantienehmer (mit Haftungsobligo)<br />
Neu übernommene Haftungen (Zusagen)<br />
Exportumsatz mit Garantiedeckung (Schätzung)<br />
Deckungsquote des Exportes in %<br />
Gesamtexporte<br />
Anzahl der betreuten neuen Verträge<br />
Haftungsrahmen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz<br />
Haftungsobligo (Ausnützung des Haftungsrahmens gemäß AFG) zum 31. Dezember<br />
Anzahl der bestehenden Haftungen<br />
Vereinnahmte Entgelte und Zinsen<br />
Schadenszahlungen abzüglich der Rückflüsse<br />
Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Anzahl der erfassten Banken / Exportunternehmen<br />
Neu erteilte Finanzierungszusagen<br />
Stand der Finanzierungszusagen und -promessen zum 31. Dezember<br />
hievon in Anspruch genommen (Ausnützungsstand)<br />
Kreditauszahlungen<br />
Rückflüsse aus gewährten Krediten<br />
Nettokreditausweitung (+) / -rückgang (—)<br />
Mittelaufbringung insgesamt<br />
Haftungsrahmen gemäß Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />
Ausnützung des Haftungsrahmens gemäß AFFG zum 31. Dezember<br />
Neu übernommene Haftungen gemäß AFFG insgesamt<br />
Wertpapierservice und Geldmarkt<br />
Rentenmarkt — Öffentliche Nichtbankenemissionen insgesamt 3<br />
hievon durch die <strong>Kontrollbank</strong> betreut (in % / in Millionen)<br />
Arrangement — Gesamtumsatz nach Kurswerten<br />
Wertpapiersammelbank — EUR/ATS-Rentenwerte / Stand zum 31.12. (Nominale)<br />
EUR/ATS-Rentenwerte / Umsatz DS domestic market (Nominale)<br />
Anzahl der Deponenten / der verwahrten Wertpapierkategorien<br />
Geldmarkttransaktionen — durchschnittlicher Tagesstand<br />
Quellen: 1 Statistik Österreich 2 WIFO-Prognose (Dezember) <strong>2004</strong> 3 <strong>OeKB</strong>, eigene Berechnung<br />
2002<br />
2003<br />
348 352<br />
23.366<br />
22.179<br />
281<br />
131<br />
90<br />
41<br />
29<br />
21<br />
17<br />
1.900<br />
3.564<br />
5.675<br />
7<br />
77.400<br />
1.897<br />
35.000<br />
30.030<br />
5.386<br />
262<br />
— 198<br />
55/1.500<br />
2.292<br />
24.095<br />
21.611<br />
1.823<br />
2.825<br />
— 1.002<br />
20.903<br />
25.000<br />
21.196<br />
6.115<br />
14.294<br />
54/7.725<br />
8.496<br />
156.049<br />
190.402<br />
128/9.005<br />
744<br />
1<br />
24.100<br />
22.967<br />
289<br />
119<br />
82<br />
37<br />
29<br />
19<br />
14<br />
1.900<br />
4.235<br />
5.892<br />
7<br />
78.903<br />
1.539<br />
35.000<br />
30.401<br />
5.027<br />
183<br />
— 88<br />
64/1.500<br />
3.724<br />
25.112<br />
22.502<br />
3.097<br />
2.206<br />
+ 891<br />
16.711<br />
25.000<br />
21.719<br />
3.476<br />
16.252<br />
37/5.996<br />
12.419<br />
188.487<br />
148.478<br />
126/11.823<br />
494<br />
1<br />
<strong>2004</strong><br />
349<br />
24.606<br />
23.124<br />
297<br />
123<br />
79<br />
44<br />
33<br />
21<br />
15<br />
1.900<br />
5.191<br />
6.326<br />
7<br />
87.600<br />
1.469<br />
35.000<br />
31.749<br />
4.896<br />
204<br />
— 116<br />
64/1.500<br />
3.407<br />
25.516<br />
22.540<br />
2.803<br />
2.765<br />
+ 38<br />
20.441<br />
25.000<br />
22.152<br />
4.876<br />
14.566<br />
69/10.048<br />
28.028<br />
205.737<br />
138.386<br />
112/14.225<br />
672<br />
2
<strong>Oesterreichische</strong><br />
<strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Anlage: Exportservice - Jahresbericht <strong>2004</strong>
I. Allgemeine Informationen<br />
II. Lagebericht <strong>2004</strong><br />
III. Jahresabschluss <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
IV. Vorschlag für die Gewinnverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
V. Bestätigungsvermerk des Bankprüfers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
VI. Konzern-Jahresabschluss <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Anlage zum <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong><br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Aktionäre und Grundkapital :<br />
Verteilung der Aktien auf das Grundkapital (Stand 31. Dezember <strong>2004</strong>) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2 Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
3 Aufsichtsorgane :<br />
Aufsichtsrat – Staats- und Regierungskommissäre; Abschluss- und Bankprüfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
4 Organisationsstruktur der <strong>Kontrollbank</strong> / Geschäftsführung :<br />
Vorstand – Leitende Mitarbeiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
5 59. Ordentliche Hauptversammlung / 20. Mai 2005 – Tagesordnung . . . ............ .... 10<br />
6 Bericht des Aufsichtsrates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
1 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
2 Betreuung der Haftungen der Republik Österreich<br />
als deren Bevollmächtigte nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
3 Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
4 Kapitalmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
5 Abwicklung der Arrangementgeschäfte an der Wiener Wertpapierbörse . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
6 Wertpapiersammelbank<br />
und Abwicklung der außerbörslichen Wertpapiergeschäfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
7 Competence Center Energiemarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
8 Treuhandgeschäfte und Konsortialfinanzierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
9 Geldmarkttransaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
10 Sonstige Angaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
11 Bank- und Wirtschaftsinformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
12 Publikationen der <strong>Kontrollbank</strong> – lnternet Services . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . ... . . .. . ...... 38<br />
Haftungen der Republik Österreich gemäß AFG 1981 – Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Statistische Übersichten sowie die gesetzlichen Bestimmungen zu den der Export- und Kreditwirtschaft zur Verfügung<br />
stehenden Haftungsarten gemäß Ausfuhrförderungsgesetz sowie zum Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />
sind im beigefügten Exportservice – Jahresbericht enthalten.<br />
Seite<br />
3
1 Aktionäre und Grundkapital<br />
Grundkapital<br />
€ 130 Mio<br />
2 Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit<br />
Gründung 1946<br />
<strong>Kontrollbank</strong> —<br />
eine Bank<br />
mit besonderen<br />
Aufgaben<br />
4<br />
I. Allgemeine Informationen<br />
Das Grundkapital der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft beträgt € 130 Millionen. Im<br />
Hinblick auf die besonderen und spezialisierten Funktionen der <strong>Kontrollbank</strong> wurden die Aktien (Stückaktien<br />
ohne Nennwert) als auf Namen lautende vinkulierte Stammaktien ausgegeben und werden an der<br />
Wiener Börse nicht notiert.<br />
Verteilung der Aktien auf das Grundkapital (Stand 31. Dezember <strong>2004</strong>)<br />
Aktionäre<br />
CABET-Holding-Aktiengesellschaft, Wien 217.800 24,750<br />
(Bank Austria Creditanstalt-Gruppe)<br />
Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien 142.032 16,140<br />
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen <strong>AG</strong>, Wien 113.432 12,890<br />
Schoellerbank Aktiengesellschaft, Wien 72.688 8,260<br />
A & B Beteiligungsverwaltung drei GmbH, Wien 72.600 8,250<br />
Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien 71.456 8,120<br />
Bank für Arbeit und Wirtschaft Aktiengesellschaft, Wien 44.792 5,090<br />
Raiffeisen <strong>OeKB</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH, Wien 44.000 5,000<br />
Oberbank <strong>AG</strong>, Linz 34.224 3,890<br />
Bank für Kärnten und Steiermark Aktiengesellschaft, Klagenfurt 26.888 3,055<br />
Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, Innsbruck 26.888 3,055<br />
Österreichische Volksbanken-Aktiengesellschaft, Wien 13.200 1,500<br />
Die <strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong> (<strong>Kontrollbank</strong>) wurde am 22. Jänner 1946 als Dienstleistungsunternehmen<br />
der Kreditwirtschaft gegründet, um spezialisierte Bankdienstleistungen zu erbringen.<br />
Ihr Sitz befindet sich in Wien (Firmenbuchnummer FN 85749 b, Handelsgericht Wien).<br />
2.1 Strategische Positionierung der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Anzahl<br />
der Aktien<br />
Anteile<br />
in %<br />
880.000 100,000<br />
Die spezialisierten Dienstleistungen — vor allem in den großen Geschäftsfeldern der <strong>Kontrollbank</strong> als<br />
Exportservice-Institution und im Rahmen des Kapitalmarktes sowie im Bereich des Informationsmanagements<br />
— werden im Interesse aller Beteiligten durch die <strong>Kontrollbank</strong> sektorübergreifend, zentral<br />
und neutral erbracht sowie unter Nutzung bestehender Synergien effizienzsteigernd und für den einzelnen<br />
kostenschonend ständig weiterentwickelt und durch neue Serviceleistungen ergänzt.
Exportservice<br />
Wertpapierservice<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> I. Allgemeine Informationen<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> konnte durch ihre konstruktiven Beiträge zum Wirtschaftsgeschehen die Kompetenz und<br />
jenes Vertrauen erwerben, die zu ihrer heutigen besonderen und anerkannten Stellung innerhalb der<br />
österreichischen Wirtschaft sowie auf den internationalen Finanzmärkten führten. Spezialisierung und<br />
Innovation werden auch die Strategien sein, mit denen sich die <strong>Kontrollbank</strong> künftigen Herausforderungen<br />
zu stellen haben wird; dies wird wie bisher im Einklang mit den Aktionären der <strong>Kontrollbank</strong> sowie in<br />
Abstimmung mit dem gesamten Bankwesen und der Exportwirtschaft, mit den Teilnehmern am Kapitalmarkt<br />
und mit den involvierten Ministerien und Institutionen erfolgen. Die strategische Ausrichtung der Bank<br />
geht von einem Bekenntnis zur verstärkten Markt- und Kundenorientierung sowie dem weiteren Ausbau<br />
einer entsprechenden innovativen Produkt- und Dienstleistungsstruktur aus. Das effiziente Kosten-, Ertragsund<br />
Risikomanagement im Rahmen eines motivationsfördernden und umweltbewussten Betriebsklimas<br />
trägt zur Fortsetzung der leistungsorientierten Unternehmenskultur bei.<br />
Für die Export- und Kreditwirtschaft ergeben sich wertvolle Synergieeffekte daraus, dass die <strong>Kontrollbank</strong> mit<br />
der Abwicklung von Exporthaftungen betraut ist und gleichzeitig die entsprechende verfahrensmäßige<br />
Refinanzierung von Exportforderungen zur Verfügung stellen kann. Die bestehenden Instrumente den<br />
geänderten Situationen und Erfordernissen anzupassen sowie neue Verfahren zu entwickeln sind Aufgaben<br />
der Exportförderungspolitik, der betroffenen Institutionen und damit auch der <strong>Kontrollbank</strong>. Ziel dieser<br />
Maßnahmen ist, der österreichischen Exportwirtschaft auch in Zukunft ein konkurrenzfähiges<br />
Instrumentarium und effiziente Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.<br />
Im großen Wirkungsbereich der kapitalmarktbezogenen Dienstleistungen baut die <strong>Kontrollbank</strong> auf Grund<br />
ihrer zentralen Stellung auf dem Sektor der Wertpapierverwahrung und -verwaltung bestehende Dienste für<br />
die Banken und die Wertpapierbörse sowie für alle Teilnehmer am Kapitalmarkt aus und ergänzt sie durch<br />
Einführung weiterer Serviceleistungen unter Verwendung neuer Informationstechniken. Dies ist im Hinblick<br />
auf die unter anderem bedingt durch die EU-Mitgliedschaft Österreichs gegebenen Rahmenbedingungen<br />
und insbesondere die fortgesetzte Ausweitung des grenzüberschreitenden (stückelosen) Wertpapierverkehrs<br />
von Bedeutung. Diesen Erfordernissen der Marktentwicklung wird neben technischen Neuerungen und dem<br />
bereitgestellten FinanzDatenService auch durch den kontinuierlichen Ausbau der Auslandsverbindungen<br />
Rechnung getragen.<br />
2.2 Leistungsangebot<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> ist als Kreditinstitut mit Sonderaufgaben im Rahmen des österreichischen Bankwesens<br />
in folgenden Geschäftsbereichen tätig:<br />
■ Betreuung der Haftungen der Republik Österreich<br />
als deren Bevollmächtigte nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />
■ Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />
■ Geschäftsstelle für Anleiheemissionen<br />
■ Emittentenservice<br />
■ Meldestelle gemäß Kapitalmarktgesetz<br />
■ Abwicklung der Arrangementgeschäfte an der Wiener Wertpapierbörse<br />
■ Wertpapiersammelbank und Abwicklung der außerbörslichen Wertpapiergeschäfte<br />
■ Competence Center Energiemarkt<br />
■ Treuhandgeschäfte und Konsortialfinanzierungen<br />
■ Geldmarkttransaktionen<br />
■ Zentraler Information-Broker für Finanz und Wirtschaft<br />
5
3 Aufsichtsorgane<br />
6<br />
Aufsichtsrat<br />
Dkfm. Gerhard Randa<br />
Vorsitzender, Mitglied des Arbeitsausschusses<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates der<br />
Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien<br />
Dr. Walter Rothensteiner<br />
1. Vorsitzender-Stellvertreter,<br />
Mitglied des Arbeitsausschusses<br />
Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />
Raiffeisen Zentralbank Österreich<br />
Aktiengesellschaft, Wien<br />
Mag. Andreas Treichl<br />
2. Vorsitzender-Stellvertreter<br />
Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen <strong>AG</strong>, Wien<br />
Dr. Elisabeth Bleyleben-Koren<br />
(bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Generaldirektor-Stellvertreterin<br />
und Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes,<br />
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen <strong>AG</strong>, Wien<br />
Jürgen Danzmayr<br />
Direktor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />
Schoellerbank Aktiengesellschaft, Wien<br />
Mag. Wolfgang Haller (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Generaldirektor-Stellvertreter<br />
und Vorsitzender-Stellvertreter des Vorstandes,<br />
Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien<br />
Dr. Erich Hampel<br />
Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />
Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien<br />
Mag. Friedrich Kadrnoska, Wien<br />
(bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Markus Orsini-Rosenberg<br />
Direktor und Mitglied des Vorstandes,<br />
Bank für Kärnten und Steiermark Aktiengesellschaft,<br />
Klagenfurt (bis 31. Dezember <strong>2004</strong>)<br />
Mag. Reinhard Ortner<br />
Direktor und Mitglied des Vorstandes,<br />
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen <strong>AG</strong>, Wien<br />
Franz Pinkl (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />
Österreichische Volksbanken-Aktiengesellschaft, Wien<br />
Mag. DDr. Regina Prehofer<br />
Direktor und Mitglied des Vorstandes,<br />
Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien<br />
Dr. Angelo Rizzuti (bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien<br />
Komm.-Rat Karl Samstag, Wien<br />
(bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Komm.-Rat Mag. Dr. Ludwig Scharinger<br />
(seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich <strong>AG</strong>, Linz<br />
Dkfm. Dr. Herbert Stepic<br />
Generaldirektor-Stellvertreter<br />
und Vorsitzender-Stellvertreter des Vorstandes,<br />
Raiffeisen Zentralbank Österreich Aktiengesellschaft, Wien<br />
Dr. Johann Strobl (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Direktor und Mitglied des Vorstandes,<br />
Bank Austria Creditanstalt <strong>AG</strong>, Wien<br />
Dkfm. Johann Zwettler<br />
Generaldirektor und Vorsitzender des Vorstandes,<br />
Bank für Arbeit und Wirtschaft Aktiengesellschaft, Wien<br />
Mag. Franz Zwickl, Wien
Dr. Doris Hanreich-Wiesler<br />
Vorsitzende des Betriebsrates,<br />
Mitglied des Arbeitsausschusses<br />
Mag. Martin Krull<br />
Vorsitzender-Stellvertreter des Betriebsrates<br />
Hubert Lindinger<br />
Claudia Richter<br />
Mag. Erna Scheriau<br />
Otto Schrodt<br />
Dr. Ulrike Zabini<br />
vom Betriebsrat entsandt<br />
Staatskommissäre<br />
Mag. Alfred Lejsek<br />
Staatskommissär<br />
Bundesministerium für Finanzen<br />
Matthias Winkler<br />
Staatskommissär-Stellvertreter<br />
Bundesministerium für Finanzen<br />
Die Staatskommissäre gemäß § 76 des<br />
Bankwesengesetzes sind gleichzeitig Beauftragte<br />
des Bundesministers für Finanzen gemäß § 6<br />
des Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetzes 1981.<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> I. Allgemeine Informationen<br />
Regierungskommissäre<br />
Dr. Johannes Ranftl<br />
Regierungskommissär<br />
Ministerialrat im Bundesministerium für Finanzen<br />
Edith Wanger<br />
Regierungskommissär-Stellvertreter<br />
Amtsdirektorin im Bundesministerium für Finanzen<br />
Regierungskommissäre gemäß § 27 der Satzung<br />
(Deckungsfonds).<br />
Abschluss- und Bankprüfer<br />
(für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong>)<br />
KPMG Alpen-Treuhand GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und<br />
Steuerberatungsgesellschaft, Wien<br />
Die Abschlussprüfer gemäß Aktiengesetz<br />
fungieren gleichzeitig als Bankprüfer<br />
gemäß Bankwesengesetz.<br />
Rechtliche Beratung und Vertretung<br />
Ortner Pöch Foramitti<br />
Rechtsanwälte GmbH, Wien<br />
Dr. Peter Pöch, Syndikus<br />
(Stand: 1. März 2005)<br />
7
4 Organisationsstruktur der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Vorstand<br />
8<br />
Mag. Dr. Johannes Attems<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Direktor<br />
Bank- und Wirtschaftsinformation<br />
Informatik<br />
Internationale Finanzierungen<br />
Personalabteilung<br />
Rentenmarkt und<br />
Meldestelle nach dem Kapitalmarktgesetz<br />
Wertpapierservice<br />
Gesamtvorstand<br />
Dr. Rudolf Scholten<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
Direktor<br />
Interne Revision / Konzernrevision<br />
Vorstandsreferat / Öffentlichkeitsarbeit<br />
Rechtsfragen<br />
Exportgarantien — Forderungsmanagement<br />
Exportgarantien — Internationales und Services<br />
Exportgarantien — Projektgeschäft<br />
Kreditabteilung<br />
Organisation, Bauen, Umwelt und Sicherheit<br />
Projekt- und Umweltanalysen<br />
Rechnungs- und Berichtswesen<br />
Wechselbürgschaften
Leitende Mitarbeiter<br />
Bank- und Wirtschaftsinformation<br />
Mag. Angèle Eickhoff, Direktor<br />
Dr. Edith Hann, Prokurist<br />
Exportgarantien — Forderungsmanagement<br />
Dr. Christine Dangl, Direktor<br />
Dr. Peter Gaspari<br />
Norbert Wokusch, Prokurist<br />
Exportgarantien — Internationales und Services<br />
Mag. Sylvia Doritsch-Isepp, Direktor<br />
Mag. Gerhard Kinzelberger, Prokurist<br />
Rudolf Trhlik, Oberprokurist<br />
Heidemarie Ptacnik, Prokurist<br />
Exportgarantien — Projektgeschäft<br />
Mag. Ferdinand Schipfer, Direktor<br />
Mag. Andrea Hagmann, Prokurist<br />
Dipl.-Ing. Erwin Marchhart, Prokurist<br />
Mag. Karin Roitner, Prokurist<br />
Mag. Johannes Pflügl, Prokurist<br />
Informatik<br />
Mag. Lech Ledóchowski, Direktor<br />
Dipl.-Ing. Dr. Franz Macsek, Prokurist<br />
Mag. Manfred Heppe, Prokurist<br />
Dipl.-Ing. Michael Nedved, Prokurist<br />
Internationale Finanzierungen<br />
Mag. Waltraut Burghardt, Direktor<br />
Dr. Anton Ebner, stv. Direktor<br />
Mag. Monika Seitelberger, Prokurist<br />
Johannes Skarohlid, Prokurist<br />
Interne Revision / Konzernrevision<br />
Mag. Karl Sterrer, Direktor<br />
Mag. Gottfried Stocker, Prokurist<br />
Kreditabteilung<br />
Mag. DDr. Dieter Nell, Direktor<br />
Ing. Harald Klee, stv. Direktor<br />
Ilse Czermak, Prokurist<br />
Johann Hochreiter, Prokurist<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> I. Allgemeine Informationen<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Peter Gumpinger, Prokurist<br />
Organisation, Bauen, Umwelt und Sicherheit<br />
Dipl.-Ing. Dr. Eveline Balogh, Direktor<br />
Dipl.-Ing. Franz Uanschou, Prokurist<br />
Personalabteilung<br />
Mag. Karl Heinz Überlackner, Direktor<br />
Projekt- und Umweltanalysen<br />
Dipl.-Ing. Dr. Werner Schmied, Direktor<br />
Dr. Karl Netrval, stv. Direktor<br />
(Vorstandsreferat)<br />
Mag. Michael Wancata, stv. Direktor<br />
Rechnungs- und Berichtswesen<br />
Johann Goldschmidt, Direktor<br />
Mag. Robert Anderl, Oberprokurist<br />
Renate Kamenicky, Prokurist<br />
Gerda Klaus, Prokurist<br />
Michael Meier, Prokurist<br />
Mag. Angelika Sommer-Hemetsberger, Prokurist<br />
Rentenmarkt und<br />
Meldestelle nach dem Kapitalmarktgesetz<br />
Mag. Erich Weiss, Direktor<br />
Mag. Maria Kucera, Prokurist<br />
Wechselbürgschaften<br />
Mag. Ernst Mertl, Direktor<br />
Mag. Wolfgang Pitsch, stv. Direktor<br />
Dkfm. Franz Lipper, Prokurist<br />
Dr. Ulrike Zabini, Prokurist<br />
Wertpapierservice<br />
Dr. Georg Zinner, Direktor<br />
Mag. Christian Körbler, stv. Direktor<br />
Wolfgang Aubrunner, Prokurist<br />
Mag. Peter Felsinger, Prokurist<br />
Mag. Norbert Leitgeb, Prokurist<br />
Gerhard Mayer, Prokurist<br />
E-mail Adresse: vorname.nachname@oekb.at<br />
9
59. Ordentliche Hauptversammlung<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
10<br />
der Aktionäre der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft<br />
am Freitag, 20. Mai 2005, 11 Uhr 30,<br />
in den Räumen der <strong>Kontrollbank</strong> in Wien I.<br />
Tagesordnung:<br />
1 Vorlage des Lageberichtes des Vorstandes und des festgestellten Jahresabschlusses für <strong>2004</strong>,<br />
des Vorschlages für die Gewinnverteilung sowie des Berichtes des Aufsichtsrates.<br />
2 Beschlussfassung über die Verteilung des Bilanzgewinnes.<br />
3 Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates.<br />
4 Wahl des Abschluss- und Bankprüfers für das Jahr 2006.<br />
5 Wahlen in den Aufsichtsrat.<br />
Der Aufsichtsrat und sein Arbeitsausschuss haben im Jahr <strong>2004</strong> auf Grund der in regelmäßig abgehaltenen<br />
Sitzungen sowie schriftlich vom Vorstand erstatteten Berichte und durch wiederholte persönliche Fühlungnahme<br />
die Geschäftsführung überwacht und deren Maßnahmen gutgeheißen.<br />
Die Prüfung des vorliegenden Jahresabschlusses <strong>2004</strong> und des Lageberichtes sowie des Konzern-<br />
Jahresabschlusses und -Lageberichtes wurde durch die KPMG Alpen-Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsund<br />
Steuerberatungsgesellschaft, Wien, vorgenommen und die Rechnungslegung ohne Einwendungen als<br />
den gesetzlichen Vorschriften entsprechend bestätigt.<br />
Der Aufsichtsrat und sein Ausschuss zur Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses<br />
haben den Lagebericht und den Jahresabschluss einschließlich des Gewinnverteilungsvorschlages geprüft.<br />
Nach dem abschließenden Ergebnis dieser Prüfung ist kein Anlass zu Beanstandungen gegeben.<br />
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 18. März 2005 den Jahresabschluss <strong>2004</strong> gebilligt, der hiemit<br />
festgestellt ist, und erklärte sich mit den vom Vorstand erstatteten Vorschlägen über die Verwendung des<br />
Bilanzgewinnes einverstanden. Der Aufsichtsrat hat den Konzernabschluss und -lagebericht zur Kenntnis<br />
genommen.<br />
Für die im Berichtsjahr geleistete ausgezeichnete Arbeit spricht der Aufsichtsrat dem Vorstand sowie allen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>Kontrollbank</strong> Dank und Anerkennung aus.<br />
Wien, im Mai 2005<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Dkfm. Gerhard Randa e.h.<br />
Vorsitzender
1 Vorbemerkung<br />
Schwerpunkte<br />
der<br />
Geschäftstätigkeit<br />
II. Lagebericht <strong>2004</strong><br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
1.1 Berichtsjahr <strong>2004</strong><br />
MitarbeiterInnen der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Die Schwerpunkte der Tätigkeit der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong> lagen im Berichtsjahr <strong>2004</strong> wie<br />
bereits in den Vorjahren in der Betreuung der Haftungen der Republik Österreich als deren Bevollmächtigte<br />
nach dem Ausfuhrförderungsgesetz und in den Bereichen Exportfinanzierung, Kapitalmarkt sowie Informationsmanagement.<br />
Im Rahmen des von der <strong>Kontrollbank</strong> betreuten Exportservice wurde auch im Berichtsjahr die kundenorientierte<br />
Ausweitung des Instrumentariums sowie eine flexible und vorsichtig offensive, gleichzeitig aber<br />
budgetschonende, Deckungspolitik fortgeführt. Die <strong>Kontrollbank</strong> hat ihre traditionellen Aufgaben im Rahmen<br />
des Kapitalmarktes — als Geschäftsstelle für Anleiheemissionen und Hauptzahlstelle für Wertpapiere, als<br />
Meldestelle gemäß Kapitalmarktgesetz, als zentrale Abwicklungsstelle für in das Arrangement einbezogene<br />
Geschäfte an der Wiener Wertpapierbörse und als Wertpapiersammelbank — wahrgenommen und durch<br />
neue Serviceleistungen ergänzt. Im Übrigen war sie mit der Durchführung von Geldmarkttransaktionen, mit<br />
der Abwicklung von Treuhandgeschäften und Konsortialfinanzierungen, mit den Funktionen Finanzclearing<br />
und Risikomanagement als Competence Center im Energiebereich befasst sowie als zentraler Information-<br />
Broker für Finanz und Wirtschaft tätig. Die Entwicklung der einzelnen Geschäftssparten wird in den<br />
folgenden Kapiteln dargestellt.<br />
1.2 MitarbeiterInnen der <strong>Kontrollbank</strong> – Corporate Social Responsibility<br />
Die gesellschaftliche Relevanz und Bedeutung der spezialisierten Geschäftsfelder der <strong>Kontrollbank</strong> in<br />
Verbindung mit den betreuten Kundensegmenten stellen besondere Ansprüche an die fachliche sowie<br />
persönliche Qualität aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
2003<br />
<strong>2004</strong><br />
Anzahl insgesamt zum 31.12. 374 374<br />
hievon Teilzeitbeschäftigte<br />
umgerechnet auf<br />
64 67<br />
Vollzeitbeschäftigte insgesamt<br />
Durchschnittliche Zahl<br />
354 354<br />
der Arbeitnehmer lt. HGB<br />
Lebensalter in Jahren<br />
352 349<br />
bis 30 49 51<br />
über 30 bis 40 145 138<br />
über 40 bis 50 108 117<br />
über 50 bis 60 65 60<br />
über 60<br />
Dienstalter in Jahren<br />
7 8<br />
bis 5 96 102<br />
über 5 bis 10 38 34<br />
über 10 bis 20 134 130<br />
über 20 bis 30 78 83<br />
über 30 bis 40 21 18<br />
über 40 7 7<br />
Deshalb setzt die Bank zur Erhaltung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
neben der Ertrags- und Kostenorientierung auf die ständige<br />
Optimierung der Professionalität und Serviceorientierung. Mit dem Einsatz<br />
moderner und auf die Bank spezifisch adaptierter Personalentwicklungskonzepte<br />
werden für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jene<br />
Rahmenbedingungen geschaffen, die zur Erbringung der entsprechenden<br />
Performance erforderlich sind.<br />
Corporate Social Responsibility (CSR) ist seit jeher nicht nur ein Schlagwort<br />
in der Bank, sondern wird täglich gelebt. Nicht nur der im Vorjahr veröffentlichte<br />
Nachhaltigkeitsbericht belegt diese Haltung; Nachhaltigkeitsziele sind<br />
zum integrierten Bestandteil des jährlichen Mitarbeitergesprächs geworden.<br />
Auf Grund der Ergebnisse einer repräsentativen Mitarbeiterbefragung wurde<br />
im Jahr <strong>2004</strong> besonderes Augenmerk auf verstärkte Kommunikation und<br />
Information auf und zwischen allen Ebenen gelegt. So wurde beispielsweise<br />
von den Schulungsverantwortlichen der Abteilungen eine hausinterne<br />
„Messe“ veranstaltet, auf der sich die MitarbeiterInnen über die verschiedenen<br />
Geschäftsfelder und Produkte der Bank ausführlich informieren<br />
konnten. Vorstand und Führungskräfte diskutierten ergänzend zur alljährlichen<br />
Planungsklausur im Rahmen eines zweitägigen Führungsforums<br />
zukünftige Maßnahmen und Schritte zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Bank.<br />
11
12<br />
Eine besondere Herausforderung im Jahr <strong>2004</strong> war die Gründung der <strong>OeKB</strong> Versicherung <strong>AG</strong>, einer<br />
100 %igen Tochtergesellschaft, die — nachdem Bundesgarantien für kurzfristige Konsumgüterexporte in die<br />
neuen EU-Länder nicht mehr vergeben werden dürfen — als privater Kreditversicherer am Markt auftritt.<br />
Da neben einer attraktiven Prämiengestaltung die Servicequalität ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist,<br />
wird ein Großteil der MitarbeiterInnen der <strong>OeKB</strong> Versicherung <strong>AG</strong> aus der bewährten Stammmannschaft der<br />
<strong>Kontrollbank</strong> rekrutiert, deren Serviceorientierung immer wieder Dritte bestätigen. Neben den beiden<br />
Vorstandsmitgliedern sind per 1.1.2005 neunzehn weitere <strong>Kontrollbank</strong> MitarbeiterInnen an die<br />
Versicherungstochter überlassen. Klassische interne Serviceleistungen wie Personal-, Rechnungswesen<br />
oder IT kauft die Versicherung von der <strong>Kontrollbank</strong> zu.<br />
Gemeinsam mit der Wiener Börse <strong>AG</strong> wurde die CCP.A — CCP Austria Abwicklungsstelle für Börsengeschäfte<br />
GmbH — gegründet, die als zentrale Gegenpartei für das Clearing und Risikomanagement aller<br />
Geschäfte an der Wiener Börse (Kassa- und Terminmarkt) verantwortlich ist. Auch in diesem Fall werden<br />
zwei MitarbeiterInnen der <strong>Kontrollbank</strong> überlassen und Managementkapazitäten zur Verfügung gestellt, um<br />
die bewährte Qualität sicherzustellen.<br />
Trotz dieser Sonderfaktoren konnte der Personalstand mit im Jahresdurchschnitt 349 Personenkapazitäten<br />
unter dem Vorjahreswert gehalten werden. Gemeinsam ist es gelungen, diese neuen Herausforderungen<br />
effizient zu bewältigen.<br />
Der Vorstand spricht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Dank und Anerkennung für ihr Engagement und<br />
ihren Beitrag zum Geschäftserfolg aus. Dieser Dank gilt auch dem Betriebsrat, der in bewährter Tradition die<br />
Interessen der Belegschaft und der Bank vertreten hat.<br />
1.3 Nachhaltiges Wirtschaften<br />
Nachhaltigkeit bedeutet für uns gezielte Vorbereitung auf zukünftige Herausforderungen an die <strong>Kontrollbank</strong><br />
im ökonomischen, ökologischen und sozialen Umfeld. Unsere Arbeit in diesem Zusammenhang wurde im<br />
Berichtsjahr mit dem ersten Platz des AERA 2003 — dem Austrian Environmental Reporting Award —<br />
ausgezeichnet.<br />
„Der Bericht zeigt die notwendige Behandlung von Interessenskonflikten, die beim Versuch der<br />
gleichzeitigen Berücksichtigung von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten, auftreten.<br />
Bemerkenswert ist, dass die Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung in allen Abteilungen der Bank<br />
und dem gesamten Geschäftsprozess integriert sind“, hieß es im Juryprotokoll des AERA.<br />
Der Dialog war uns auch im letzten Jahr wieder ein besonderes Anliegen. In der Kommunikation mit Kunden,<br />
öffentlichen Stellen und NGOs (Non-Governmental Organization) wurden die indirekten Auswirkungen<br />
unserer Geschäftstätigkeit und die daraus entstehenden Zielkonflikte diskutiert. In einer Veranstaltung unter<br />
Teilnahme der EBRD (Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) bot die Sichtweise eines Direct<br />
Lenders wichtige Anregungen. Die Web-Plattform zur — freiwilligen — Veröffentlichung von Projektinformationen<br />
wurde aktiviert. Diesen Dialog werden wir auch im Jahr 2005 weiterführen.
E XPORTSERVICE<br />
Berner Union<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
Einer Überarbeitung der Einkaufsleitfäden folgte die Unterstützung des österreichischen BeschafferInnentages<br />
für ökologische Beschaffung, da die Haltung der Einkäufer als wichtige Marktteilnehmer zur<br />
Ökologisierung des Gesamtangebots beiträgt. Die Teilnahme an verschiedenen Benchmarking-Programmen<br />
führte zur ökologischen und ökonomischen Verbesserung der internen Dienstleistungen.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem universitären Bereich verstärkte sich im Laufe des Jahres <strong>2004</strong>. Ein Workshop<br />
mit slowakischen Studenten — aber auch die Teilnahme an Umfragen für Diplomarbeiten — konnte das<br />
Thema der Nachhaltigen Verantwortung auch bei Studenten positionieren.<br />
2 Betreuung der Haftungen der Republik Österreich<br />
als deren Bevollmächtigte nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981 1<br />
Exporthaftungen<br />
seit 1950<br />
2.1 Grundlagen<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> ist seit 1950 als Bevollmächtigte der Republik Österreich (Bundesministerium für<br />
Finanzen) mit der banktechnischen Behandlung (bankkaufmännische Beurteilung durch Bonitätsprüfung und<br />
Bearbeitung) der Anträge auf Übernahme von Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz, mit der<br />
Ausfertigung und administrativ-technischen Abwicklung der Haftungsverträge sowie mit der Wahrnehmung<br />
der Rechte der Republik Österreich aus den Haftungsverträgen betraut. Die <strong>Kontrollbank</strong> handelt in diesem<br />
Geschäftsbereich auf Rechnung der Republik Österreich.<br />
Die Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981 werden in Form von Garantien für die ordnungsgemäße<br />
Erfüllung von Rechtsgeschäften durch ausländische Vertragspartner oder als Bürgschaftszusagen für Wechsel<br />
übernommen, die zur Finanzierung von Ausfuhrgeschäften dienen.<br />
Das geltende Haftungsverfahren beruht auf den Bestimmungen des Ausfuhrförderungsgesetzes 1981 (AFG)<br />
sowie auf der zu dessen Durchführung erlassenen Verordnung des Bundesministers für Finanzen. Die<br />
vertraglichen Beziehungen zwischen der Republik Österreich und den Garantienehmern sind in „Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen“ betreffend Garantien der Republik Österreich nach dem Ausfuhrförderungsgesetz<br />
sowie in den jeweiligen Garantieerklärungen geregelt.<br />
Die Richtlinien und Regelungen auf Grund von internationalen Vereinbarungen im Rahmen der OECD, der EU<br />
und der Berner Union sind bei der Übernahme von Haftungen zu beachten.<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> ist seit 1954 Mitglied der Berner Union (International Union of Credit and Investment<br />
Insurers), London; es ist dies die internationale Vereinigung von derzeit 54 Exportgarantie- und Investitionsgarantie-Institutionen<br />
— 50 Mitglieder, darunter die „Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA)“ und<br />
4 Beobachter — aus 43 Ländern. Ziele sind eine Koordinierung der internationalen Handelskonditionen und<br />
ein umfassender Informationsaustausch zwischen den Mitgliedern.<br />
1 Weitere statistische Übersichten sowie die gesetzlichen Bestimmungen zu den der Export- und Kreditwirtschaft zur Verfügung<br />
stehenden Haftungsarten gemäß Ausfuhrförderungsgesetz sowie zum Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> sind im<br />
beigefügten Exportservice - Jahresbericht enthalten.<br />
Informationen über den Exportservice-Bereich sind auch via Internet unter der Adresse www.oekb.at abrufbar.<br />
13
Entwicklungen<br />
und Neuerungen<br />
<strong>2004</strong><br />
Internationale<br />
Zusammenarbeit<br />
Umweltaspekte<br />
Ausblick auf 2005<br />
14<br />
Nicht marktfähige Risken können bei der <strong>Kontrollbank</strong> als der Bevollmächtigten der Republik Österreich<br />
nach dem AFG unter Deckung genommen werden. Die Definition der marktfähigen Risken wurde im Jahr<br />
2001 durch eine EU-Mitteilung ausgeweitet.<br />
Das Jahr <strong>2004</strong> ist durch eine Ausweitung der internationalen Zusammenarbeit, die Umsetzung<br />
internationaler Entwicklungen auf dem Gebiet der Exportförderung, durch verstärkte Kundenkontakte und<br />
Ausbau des Kundenservice sowie die Fortführung der Informations- und Schulungstätigkeit gekennzeichnet.<br />
Die Neuerungen in der Deckungspolitik und ihres Instrumentariums sowie die verstärkte Flexibilität und<br />
Kundenorientierung der <strong>Kontrollbank</strong> haben sich für die Export- und Kreditwirtschaft auch im Berichtsjahr<br />
positiv ausgewirkt.<br />
Die seit Februar 2001 bestehende Möglichkeit, Garantien online über die<br />
Internet-Adresse www.exportservice.at zu beantragen, Meldungen zu übermitteln<br />
und Stände abzufragen stellt einen weiteren Schritt zur Realisierung des<br />
vorrangigen Anliegens der <strong>Kontrollbank</strong>, adäquate und zeitgemäße Instrumente<br />
zur Verfügung zu stellen und den Kundenservice zu optimieren, dar. Die<br />
Möglichkeit, den Kunden ihre Garantieakten vollständig elektronisch zugänglich<br />
zu machen, ist in Ausarbeitung.<br />
Die steigende Zahl von Multisourcing-Projekten und Geschäftsanfragen mit hohen Realisierungschancen<br />
bestätigt den von der <strong>Kontrollbank</strong> eingeschlagenen Weg, grenzüberschreitende Kooperationen auf<br />
Firmenebene durch Bereitstellung entsprechender Rahmenbedingungen — Kooperationsabkommen mit<br />
anderen Exportkreditversicherern, insbesondere in Form von Rückversicherungsabkommen — zu erleichtern<br />
und zu unterstützen. Es wird dadurch nicht nur die Zusammenarbeit vereinfacht, sondern auch<br />
das Zustandekommen von Großprojekten unter österreichischer Generalunternehmerschaft gefördert.<br />
Weitere Abkommen sind in Verhandlung.<br />
Im Dezember des Berichtsjahres fand in Wien ein Workshop der Berner Union zum Thema „Corporate Risks“<br />
statt; die <strong>Kontrollbank</strong> hat dieses Meeting organisatorisch betreut.<br />
Basierend auf den Beschlüssen der OECD werden seit Mitte 2000 in verstärktem Maße Umweltaspekte<br />
bei der Unterstützung von Projekten in die Prüfung einbezogen. Im Rahmen eines bei der <strong>Kontrollbank</strong><br />
eingerichteten Umweltprüfverfahrens wird die Umweltverträglichkeit von Projekten mit dem Ziel analysiert,<br />
umweltpolitische Schwachpunkte möglichst frühzeitig zu identifizieren, aktiv auf deren Behebung Einfluss zu<br />
nehmen und dadurch an der Förderung des Umweltbewusstseins in den Zielländern mitzuwirken. Seit Mitte<br />
des Jahres 2003 werden größere Exportprojekte auf der <strong>Kontrollbank</strong>-Website publiziert. Mit 1. April <strong>2004</strong><br />
trat ein überarbeitetes Umweltprüfverfahren in Kraft, welches sich durch verbesserte Vorhersehbarkeit,<br />
erhöhte Transparenz hinsichtlich der Prüfung selbst und der Bekanntgabe von geprüften und garantiegedeckten<br />
Transaktionen auszeichnet.<br />
Für 2005 wird eine weitere Intensivierung der Kooperationskontakte und -projekte erwartet, insbesondere<br />
mit jenen Partnern und Ländern, die sich aus Kostengründen, aus Gründen der Marktkenntnis und auch<br />
zufolge der bereits bestehenden Kontakte als die natürlichen Kooperationspartner der österreichischen<br />
Wirtschaft darstellen.
Beträge in Millionen Euro<br />
Haftungsrahmen zum 31.12.<br />
Haftungsobligo<br />
(Ausnützungsstand) zum 31.12.<br />
Anzahl der Garantienehmer<br />
(mit Haftungsobligo)<br />
Anzahl der bestehenden Haftungen<br />
Anzahl der betreuten neuen Verträge<br />
Neu übernommene Haftungen<br />
(Zusagen)<br />
Neu erteilte Promessen<br />
Exportumsatz mit Garantiedeckung<br />
(Schätzung)<br />
Deckungsquote des Exportes in %<br />
Gesamtexporte<br />
Vereinnahmte Entgelte und Zinsen<br />
Schadenszahlungen insgesamt<br />
Rückflüsse zu Schadenszahlungen<br />
Schadenszahlungen netto<br />
Abschreibungen wegen<br />
Uneinbringlichkeit insgesamt<br />
Stand der aushaftenden Forderungen<br />
des Garantiegebers zum 31.12.<br />
Zinsenreduktionen netto<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
Mit dem Beitritt der zehn Länder — Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakische Republik,<br />
Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern — zur Europäischen Union sind kurzfristige<br />
Geschäfte in diesen Märkten zu „marktfähigen Risken“ geworden. Nachdem der Großteil kurzfristiger<br />
österreichischer Exporte in diese Länder geht, hat sich die Republik entschlossen, das gesamte kurzfristige<br />
Geschäft dem privaten Markt zu überlassen. In diesem Marktsegment wird die neue 100 %-Tochter „<strong>OeKB</strong><br />
Versicherung <strong>AG</strong>“ ab 1.1.2005 Absicherungsmöglichkeiten anbieten. Die <strong>Kontrollbank</strong> selbst wird sich als<br />
Bevollmächtigte der Republik künftig auf das mittel- und langfristige Garantiegeschäft konzentrieren.<br />
2.2 Berichtsjahr <strong>2004</strong><br />
Die folgende Zusammenfassung gibt einen Überblick über die gemäß Ausfuhrförderungsgesetz übernommenen<br />
Haftungen.<br />
Die Anzahl der im Ausfuhrförderungsverfahren betreuten Garantie- und Wechselbürgschaftsnehmer (mit<br />
Haftungsobligo) betrug Ende des Berichtsjahres etwa 1.900. Darüber hinaus bestehen zu einer Vielzahl<br />
von Exportunternehmen Kontakte. Die beratende Tätigkeit der Kundenbetreuer — insbesondere auch<br />
persönlich vor Ort — anlässlich verschiedenartiger Anfragen, zu geplanten oder konkreten Exportgeschäften,<br />
hat an Bedeutung stark zugenommen. Sie wird durch das vielfältige Informationsmaterial über<br />
das bestehende Verfahren und die sich ergebenden Neuerungen unterstützt und ergänzt.<br />
Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />
2002 2003 <strong>2004</strong><br />
35.000<br />
30.030<br />
1.900<br />
5.386<br />
1.897<br />
3.564<br />
1.747<br />
5.675<br />
7<br />
77.400 1<br />
262<br />
265<br />
67<br />
— 198<br />
256<br />
1.717<br />
99<br />
35.000<br />
30.401<br />
Quellen: 1 Statistik Österreich 2 WIFO-Prognose (Dezember) <strong>2004</strong><br />
1.900<br />
5.027<br />
1.539<br />
4.235<br />
1.388<br />
5.892<br />
7<br />
78.903 1<br />
183<br />
138<br />
50<br />
— 88<br />
93<br />
1.712<br />
72<br />
35.000<br />
31.749<br />
1.900<br />
4.896<br />
1.469<br />
5.191<br />
1.387<br />
6.326<br />
7<br />
87.600 2<br />
204<br />
202<br />
86<br />
— 116<br />
358<br />
1.470<br />
62<br />
Mio. €<br />
36.000<br />
34.000<br />
32.000<br />
30.000<br />
28.000<br />
26.000<br />
24.000<br />
22.000<br />
20.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
Haftungsrahmen AFG<br />
Haftungsobligo<br />
(Ausnützungsstand)<br />
2002<br />
Neu übernommene<br />
Haftungen (Zusagen)<br />
Neu erteilte<br />
Promessen<br />
2003 <strong>2004</strong><br />
15
Haftungsrahmen<br />
€ 35 Mrd<br />
Ausnützung<br />
€ 31,7 Mrd<br />
Haftungszusagen<br />
€ 5,2 Mrd<br />
Deckungsquote<br />
7 %<br />
16<br />
Stand der<br />
aushaftenden<br />
Forderungen<br />
Schadenszahlungen<br />
AFG*<br />
hievon<br />
Abschreibungen<br />
Vereinnahmte<br />
Entgelte/Zinsen<br />
+ Rückflüsse<br />
hievon Rückflüsse zu<br />
Schadenszahlungen<br />
* Ohne Zinsenreduktionen<br />
und HIPC-Initiative<br />
Der Haftungsrahmen nach dem Ausfuhrförderungsgesetz in Höhe von € 35,0 Milliarden war zum<br />
31. Dezember <strong>2004</strong> mit € 31,7 Milliarden oder 90,7 % ausgenützt, verglichen mit € 30,4 Milliarden oder<br />
86,9 % zum Jahresende 2003. Die Ausnützung (Haftungsobligo) ist somit um € 1,3 Milliarden oder 4,4 %<br />
angestiegen. Die Laufzeit des längsten der in Kraft befindlichen Garantieverträge reicht bis in das Jahr 2043.<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> wurden 1.469 Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz (Garantien und Bürgschaftszusagen<br />
für Wechsel) mit einem Gesamtvolumen von € 5,2 Milliarden durch die Republik Österreich übernommen<br />
und von der <strong>Kontrollbank</strong> als deren Bevollmächtigte banktechnisch behandelt (zum Vergleich 2003:<br />
1.539/€ 4,2 Milliarden). Berücksichtigt man den durch die revolvierend erteilten Rahmengarantien G 5 und<br />
Pauschalgarantien G 6 auf Grund des zumeist unterjährigen Zahlungszieles tatsächlich erfassten Export des<br />
gesamten Berichtsjahres, errechnen sich wesentlich höhere Haftungszusagen als die nominell ausgewiesenen.<br />
In den vorgenannten Beträgen sind im Stand 31. Dezember <strong>2004</strong> Umschuldungsgarantien für 39 Länder mit<br />
einem Betrag von € 6,5 Milliarden und in den Zusagen <strong>2004</strong> mit € 7 Millionen enthalten (zum Vergleich<br />
2003: € 7,0/0,3 Milliarden).<br />
Der gesamte Export Österreichs erreichte im Jahr <strong>2004</strong> etwa € 87,6 Milliarden. Unter Berücksichtigung der<br />
<strong>2004</strong> neu übernommenen Haftungen (ohne Wechselbürgschaften und Umschuldungsgarantien) sowie der<br />
in Vorjahren erteilten und im Berichtsjahr bestehenden revolvierenden Haftungen wurden vom<br />
Haftungssystem gemäß Ausfuhrförderungsgesetz im Berichtsjahr etwa € 6,3 Milliarden oder 7 %<br />
(Deckungsquote) des Exportes erfasst (zum Vergleich 2003: € 78,9/5,9 Milliarden / 7 %).<br />
Klammert man sowohl für die Exportumsätze als auch für den garantierten Export die EU- und EFTA-Länder<br />
aus, errechnet sich eine wesentlich höhere Deckungsquote. Wie in den vergangenen Jahren wurde der<br />
Ausfuhr von Gütern mit hoher inländischer Wertschöpfungsquote besonderes Augenmerk gewidmet.<br />
Mio. €<br />
1.900<br />
1.800<br />
1.700<br />
1.600<br />
1.500<br />
1.400<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
2002<br />
2003 <strong>2004</strong><br />
Mio. €<br />
7.000<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
1950-2002 1950-2003 1950-<strong>2004</strong>
Schadenszahlungen<br />
und<br />
Entgelteinnahmen<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
Im Berichtsjahr wurden Entgelte und Zinsen in Höhe von € 204 Millionen vereinnahmt. Schadenszahlungen<br />
zu Haftungsfällen (inkl. jener aus Umschuldungsgarantien) wurden von der Republik Österreich in Höhe<br />
von € 202 Millionen geleistet; die Rückflüsse erreichten einen Betrag von € 86 Millionen. Die<br />
Abschreibungen durch die Republik Österreich wegen Uneinbringlichkeit und zufolge von Schuldenstreichungen<br />
betrugen im Jahr <strong>2004</strong> € 358 Millionen. Die entsprechenden kumulativen Werte seit Beginn<br />
der Übernahme von Haftungen gemäß AFG im Jahr 1950 erreichten (in Milliarden Euro): 4,5 (Entgelte und<br />
Zinsen) / 5,7 (Schadenszahlungen) / 2,3 (Rückflüsse) / 1,9 (Abschreibungen). Zum 31. Dezember <strong>2004</strong><br />
betrug der von der <strong>Kontrollbank</strong> verwaltete Stand der aushaftenden Forderungen der Republik Österreich<br />
€ 1,5 Milliarden, aus deren Betreibung weitere Rückflüsse zu erwarten sind. Die anerkannten, aber noch<br />
nicht ausbezahlten Haftungsfälle beliefen sich zum selben Stichtag auf € 179 Millionen.<br />
Die von der Republik Österreich geleisteten Schadenszahlungen aus Haftungen nach dem<br />
Ausfuhrförderungsgesetz sind hinsichtlich ihrer Höhe im Zusammenhang mit dem Gesamtvolumen der<br />
übernommenen Haftungen (Haftungszusagen) zu sehen. Die Haftungszusagen seit Einrichtung des<br />
Verfahrens im Jahr 1950 erreichten bis Ende <strong>2004</strong> € 138,7 Milliarden. In diesem kumulativen Betrag sind<br />
revolvierend erteilte Haftungen nur nominell erfasst. Die kumulativen Abschreibungen durch den Garantiegeber<br />
wegen Uneinbringlichkeit während dieser 55 Jahre sowie die (seit 1989) für Schuldenerleichterungen<br />
durch Zinsenreduktion auf Grund internationaler Vereinbarungen erforderlichen Aufwendungen in Höhe von<br />
zusammen € 3,4 Milliarden entsprechen 2,4 % der kumulativen Haftungszusagen.<br />
Eine kundenorientierte Ausweitung des Instrumentariums ist mit einer flexiblen und vorsichtig offensiven,<br />
gleichzeitig aber budgetschonenden Deckungspolitik in Einklang zu bringen. Bei der Festlegung der<br />
Prämienhöhen des Haftungsentgeltes werden keine Gewinnziele, sondern eine Kostendeckung des<br />
Verfahrens auf längere Sicht angestrebt. Die im Exportservice – Jahresbericht erläuterten Aufwendungen für<br />
Zinsenreduktionen zu konzessionellen Umschuldungen auf Grund internationaler Vereinbarungen<br />
beeinflussen jedoch die gesamte Deckungsrechnung nachhaltig. Der aus Budgetmitteln — verteilt auf die<br />
Jahre seit 1950 — zu finanzierende kumulative rechnerische Abgang aus Haftungen gemäß AFG (inklusive<br />
der Zinsenreduktionen) erreichte bis Ende <strong>2004</strong> € 0,4 Milliarden oder 0,3 % der kumulativen<br />
Haftungszusagen. Diesem Betrag stehen jedoch — wie bereits erwähnt — Forderungen des Garantiegebers<br />
aus geleisteten Schadenszahlungen gegenüber, aus deren Betreibung weitere Rückflüsse zu erwarten sind.<br />
Mit www.exportservice.at steht die Extranet-Anwendung der <strong>OeKB</strong><br />
Exportgarantien im Netz. Hier können die Exportgarantie-Kunden<br />
Garantieanträge stellen, Änderungen bekannt geben, laufende<br />
Meldungen abgeben und Informationen zu Garantieverträgen abfragen.<br />
Rasch und bequem von jedem Internet-PC aus.<br />
17
18<br />
Region / Ländergruppe<br />
Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />
EU 25 2<br />
EFTA<br />
Nordamerika<br />
Lateinamerika<br />
Asien<br />
Australien, Ozeanien<br />
Afrika<br />
Pauschalgarantien (PG)<br />
G Garantien<br />
Bürgschaftszusagen (WB)<br />
Summe<br />
hievon (ohne PG und WB):<br />
OECD<br />
Außereuropäische<br />
Entwicklungsländer<br />
OPEC<br />
Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />
Osteuropäische Länder<br />
Nordamerika<br />
Lateinamerika<br />
Asien<br />
Australien, Ozeanien<br />
Afrika<br />
Pauschalgarantien (PG)<br />
G Garantien<br />
Bürgschaftszusagen (WB)<br />
Summe<br />
hievon (ohne PG und WB):<br />
OECD 3<br />
EU 15<br />
EFTA<br />
Osteuropäische Länder<br />
Außereuropäische<br />
Entwicklungsländer<br />
OPEC<br />
2.3 Statistische Zusammenfassung nach Regionen<br />
Die in nachstehender Tabelle angeführten Werte geben eine Übersicht über die Größenordnung der übernommenen<br />
Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981 sowie des Exportfinanzierungsverfahrens der<br />
<strong>Kontrollbank</strong>, gegliedert nach Regionen und Ländergruppen. Eine weitergehende Aufgliederung nach Haftungsarten<br />
und Ländern ist in dem diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> beigefügten Exportservice – Jahresbericht enthalten.<br />
Exporte<br />
Exporte <strong>2004</strong><br />
Mio. EUR %<br />
87.600 4 100,0<br />
Exporte 2003 5<br />
Mio. EUR %<br />
67.106 85,0<br />
14.505 18,4<br />
4.681 5,9<br />
620 0,8<br />
4.921 6,2<br />
511 0,6<br />
867 1,1<br />
78.903 100,0<br />
66.873 84,8<br />
47.173 59,8<br />
4.639 5,9<br />
8.107 10,3<br />
5.402 6,8<br />
1.160 1,5<br />
Haftungszusagen<br />
<strong>2004</strong><br />
Mio. EUR %<br />
1.101 21,2<br />
329 6,3<br />
1 0,0<br />
18 0,4<br />
37 0,7<br />
797 15,4<br />
— —<br />
33 0,6<br />
942 18,1<br />
2.928 56,4<br />
2.263 43,6<br />
5.191 100,0<br />
310 6,0<br />
857 16,5<br />
217 4,2<br />
Haftungszusagen<br />
2003<br />
Mio. EUR %<br />
948 22,4<br />
581 13,7<br />
10 0,2<br />
64 1,5<br />
743 17,6<br />
— —<br />
263 6,2<br />
191 4,5<br />
2.219 52,4<br />
2.016 47,6<br />
4.235 100,0<br />
487 11,5<br />
253 6,0<br />
0 0,0<br />
80 1,9<br />
1.054 24,9<br />
489 11,5<br />
Haftungsobligo<br />
zum 31. 12. <strong>2004</strong><br />
Mio. EUR %<br />
8.914 28,1<br />
2.836 8,9<br />
3 0,0<br />
32 0,1<br />
557 1,8<br />
5.102 16,1<br />
— —<br />
1.856 5,8<br />
3.631 11,4<br />
20.092 63,3<br />
11.657 36,7<br />
31.749 100,0<br />
4.184 13,2<br />
7.491 23,6<br />
3.247 10,2<br />
Haftungsobligo<br />
zum 31. 12. 2003<br />
Mio. EUR %<br />
9.174 30,2<br />
7.231 23,8<br />
28 0,1<br />
631 2,1<br />
5.048 16,6<br />
— —<br />
2.178 7,1<br />
2.735 9,0<br />
19.794 65,1<br />
10.607 34,9<br />
30.401 100,0<br />
4.764 15,7<br />
434 1,4<br />
3 0,0<br />
2.732 9,0<br />
7.832 25,8<br />
3.536 11,6<br />
1 Haftungszusagen und -obligo sowie Stände Exportfinanzierungsverfahren jeweils ohne Promessen.<br />
2 Haftungszusagen <strong>2004</strong> unter Berücksichtigung der neuen EU-Mitgliedsländer bereits ab 1.1.<strong>2004</strong>.<br />
3 Organisation for Economic Cooperation and Development: inkl. Mexiko, Republik Korea (Südkorea);<br />
inkl. der osteuropäischen OECD-Mitgliedsländer Polen, Slowakische Republik, Tschechische Republik, Ungarn.<br />
Quellen: 4 WIFO-Prognose (Dezember) <strong>2004</strong> 5 Statistik Österreich<br />
Haftungen gemäß AFG Exportfinanzierungsverfahren<br />
Exporte, Haftungen gemäß AFG und Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> nach Regionen 1<br />
Stand zum 31. 12. <strong>2004</strong><br />
Zusagenstand<br />
Mio. EUR %<br />
6.446 25,5<br />
2.466 9,7<br />
6 0,0<br />
5 0,0<br />
352 1,4<br />
3.217 12,7<br />
— —<br />
1.759 7,0<br />
1.228 4,8<br />
13.007 51,4<br />
12.316 48,6<br />
25.323 100,0<br />
3.377 13,3<br />
5.325 21,0<br />
2.607 10,3<br />
Stand zum 31. 12. 2003<br />
Zusagenstand<br />
Mio. EUR %<br />
6.717 27,0<br />
5.304 21,3<br />
5 0,0<br />
395 1,6<br />
3.492 14,0<br />
— —<br />
2.005 8,1<br />
1.295 5,2<br />
13.909 55,9<br />
10.970 44,1<br />
24.879 100,0<br />
3.709 14,9<br />
381 1,5<br />
6 0,0<br />
2.284 9,2<br />
5.889 23,7<br />
2.870 11,5<br />
Ausnützungsstand<br />
Mio. EUR %<br />
5.891 26,2<br />
2.268 10,1<br />
1 0,0<br />
4 0,0<br />
312 1,4<br />
2.816 12,5<br />
— —<br />
1.743 7,7<br />
768 3,4<br />
11.534 51,2<br />
11.006 48,8<br />
22.540 100,0<br />
2.973 13,2<br />
4.870 21,6<br />
2.370 10,5<br />
Ausnützungsstand<br />
Mio. EUR %<br />
6.143 27,3<br />
5.261 23,4<br />
4 0,0<br />
352 1,6<br />
3.014 13,4<br />
— —<br />
1.980 8,8<br />
903 4,0<br />
12.396 55,1<br />
10.106 44,9<br />
22.502 100,0<br />
3.165 14,1<br />
231 1,0<br />
2 0,0<br />
2.279 10,1<br />
5.345 23,8<br />
2.637 11,7
3 Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> 1<br />
EFV seit 1960<br />
Voraussetzungen<br />
OECD-Consensus<br />
Verzinsung<br />
3.1 Grundlagen<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> betreut seit 1960 die Finanzierung des Exportes von Gütern und Leistungen auf vorwiegend<br />
mittel- und langfristige Zahlungsziele unter besonderer Berücksichtigung des österreichischen<br />
Investitionsgüterexportes. Das Exportfinanzierungsverfahren (EFV) wird zur Refinanzierung von Exportkrediten<br />
(Liefer-, Käufer- und Beteiligungsfinanzierungen sowie Exportwechselkrediten) von Kreditinstituten<br />
und zur Bedeckung der durch die <strong>Kontrollbank</strong> durchgeführten Direktfinanzierungen herangezogen. Durch<br />
die AFG-Novelle 1995 wurde die Haftungsübernahme für ungebundene Finanzierungen ermöglicht.<br />
Voraussetzung für die Refinanzierung ist das Vorliegen einer den Bestimmungen des Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetzes<br />
1981 entsprechenden Haftung für das der Finanzierung zugrunde liegende Rechtsgeschäft<br />
oder Recht:<br />
■ Haftung der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />
■ eine den Voraussetzungen dieses Gesetzes entsprechende Haftung eines Kreditversicherers<br />
■ Garantie der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />
im Rahmen des Garantiegesetzes 1977 und des KMU-Förderungsgesetzes<br />
■ Haftung einer internationalen Organisation, bei der die Republik Österreich Mitglied ist<br />
oder die im Finanzierungsbereich oder in der Entwicklungshilfe tätig ist.<br />
Des weiteren ist die sicherstellungsweise Abtretung der entsprechenden Haftungsansprüche und der<br />
zugrunde liegenden (Export-)Forderungen vorzunehmen.<br />
Die Kreditvergaben im Rahmen des Exportfinanzierungsverfahrens erfolgen unter Beachtung der Bestimmungen<br />
des OECD-Arrangement on Guidelines for Officially Supported Export Credits („Consensus“).<br />
Das Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> in Form von Refinanzierungen für Kreditinstitute stellt ein<br />
offenes System dar; es steht generell inländischen und ausländischen Kreditinstituten als Refinanzierungsquelle<br />
offen, sofern diese einerseits den Bonitätskriterien der <strong>Kontrollbank</strong> entsprechen und anderseits<br />
sowohl die gesetzlich vorgegebenen Voraussetzungen hinsichtlich der zu finanzierenden Transaktionen als<br />
auch die Bedingungen für die einheitliche Abwicklung der Finanzierungen, insbesondere hinsichtlich der<br />
Sicherheitengestionierung, erfüllen.<br />
Finanzierungen von Liefer- und Käuferkrediten sowie von Beteiligungen werden zu variablen und festen Zinssätzen<br />
durchgeführt. Die Höhe des variablen Zinssatzes wird durch die <strong>Kontrollbank</strong> jeweils für drei Monate<br />
festgesetzt und orientiert sich an den durchschnittlichen marktmäßigen Beschaffungskosten des Institutes.<br />
Der zum variablen Zinssatz finanzierte Kreditteil wird bei Einzelkrediten als erster getilgt; somit erfolgt die<br />
Finanzierung des längerfristigen Kreditteiles zu einem festen Zinssatz (Sockelfinanzierung). Die Refinanzierung<br />
von revolvierenden Rahmenkrediten wird zu einem eigenen variablen Zinssatz durchgeführt, ebenso die<br />
Refinanzierung im <strong>Kontrollbank</strong>-Refinanzierungsrahmen für Wechselkredite von Kreditinstituten (KRR).<br />
1 Weitere statistische Übersichten sowie die gesetzlichen Bestimmungen zu den der Export- und Kreditwirtschaft zur Verfügung<br />
stehenden Haftungsarten gemäß Ausfuhrförderungsgesetz sowie zum Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> sind im<br />
beigefügten Exportservice – Jahresbericht enthalten.<br />
Informationen über den Exportservice-Bereich sind auch via Internet unter der Adresse www.oekb.at abrufbar.<br />
19
Zinssätze<br />
Finanzierung von<br />
Sondergeschäften<br />
Fremdwährungsfinanzierung<br />
Entwicklungen<br />
und Neuerungen<br />
<strong>2004</strong>/2005<br />
20<br />
Die Entwicklung der Zinssätze im Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> seit dem 3. Quartal 2003<br />
ist im Exportservice – Jahresbericht (Kapitel III./5) enthalten. Die aktuellen Zinssätze im EFV werden über<br />
REUTERS publiziert und können auch im Internet unter der Adresse www.oekb.at abgerufen werden.<br />
Unter Bedachtnahme auf die einschlägigen Bestimmungen des Consensus können nach Beschlussfassung<br />
durch das Exportfinanzierungskomitee Einzelgeschäfte zu konzessionellen Konditionen finanziert werden.<br />
Zur Unterstützung der Exportwirtschaft wird als zusätzliches Instrument die Fremdwährungsfinanzierung<br />
angeboten. Exportfinanzierungen mit Laufzeiten von über zwei Jahren können unter bestimmten<br />
Voraussetzungen im Einzelfall auch in festverzinslicher Fremdwährung zur Verfügung gestellt werden.<br />
Im März <strong>2004</strong> wurden die überarbeiteten Kriterien für die Vergabe von Soft Loans der interessierten<br />
Öffentlichkeit präsentiert; sie können unter www.oekb.at abgerufen werden. Den im EFV refinanzierten<br />
Kommerzbanken wird seit 2003 eine Online-Verbindung (Online Exportfinanzierung — OLEF) als zusätzliche<br />
Kommunikationsschiene zur <strong>Kontrollbank</strong> angeboten. Damit wird der schnelle Zugriff auf Kreditkonten, die<br />
Eingabe von Kapitalbewegungen sowie die Einsicht in den Kreditakt im elektronischen Weg ermöglicht. Im<br />
Jahr <strong>2004</strong> wurden Vorarbeiten für eine Erweiterung von OLEF begonnen, die auch den elektronischen<br />
Vertragsabschluss ermöglichen sollen. Diese Option soll 2005 zur Verfügung stehen.<br />
3.2 Berichtsjahr <strong>2004</strong><br />
Die nachstehend angeführten Werte zeigen die Inanspruchnahme des Exportfinanzierungsverfahrens der<br />
<strong>Kontrollbank</strong> durch die Exportwirtschaft im Wege der Kreditinstitute. Das Exportfinanzierungsverfahren<br />
wurde zum Jahresende <strong>2004</strong> von 64 Banken in Anspruch genommen; die Anzahl der erfassten Exportunternehmen<br />
betrug über 1.500, die Anzahl der betreuten Kredite etwa 3.700.<br />
Beträge in Millionen Euro<br />
Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Anzahl der erfassten Banken / Exportunternehmen<br />
Anzahl der betreuten Kredite<br />
Stand der Finanzierungszusagen und -promessen zum 31. Dezember<br />
Stand der Finanzierungszusagen (ohne Promessen) zum 31. Dezember<br />
hievon in Anspruch genommen (Ausnützungsstand)<br />
Neu erteilte Finanzierungszusagen<br />
Neu erteilte Finanzierungspromessen<br />
Kreditauszahlungen<br />
Rückflüsse aus gewährten Krediten<br />
Nettokreditausweitung (+) / -rückgang (—)<br />
Mittelaufbringung insgesamt<br />
Haftungsrahmen gemäß Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />
Ausnützung des Haftungsrahmens zum 31. Dezember<br />
Neu übernommene Haftungen gemäß AFFG insgesamt<br />
2002 2003 <strong>2004</strong><br />
55/1.500<br />
4.100<br />
24.095<br />
23.934<br />
21.611<br />
2.292<br />
136<br />
1.823<br />
2.825<br />
— 1.002<br />
20.903<br />
25.000<br />
21.196<br />
6.115<br />
64/1.500<br />
4.000<br />
25.112<br />
24.879<br />
22.502<br />
3.724<br />
163<br />
3.097<br />
2.206<br />
+ 891<br />
16.711<br />
25.000<br />
21.719<br />
3.476<br />
64/1.500<br />
3.700<br />
25.516<br />
25.323<br />
22.540<br />
3.407<br />
61<br />
2.803<br />
2.765<br />
+ 38<br />
20.441<br />
25.000<br />
22.152<br />
4.876
Zusagenstand EFV<br />
mit Promessen<br />
Zusagenstand EFV<br />
ohne Promessen<br />
hievon ausgenützt<br />
(Ausnützungsstand)<br />
Neuzusagen EFV<br />
mit Promessen<br />
Neuzusagen EFV<br />
ohne Promessen<br />
Ausnützung<br />
von Krediten<br />
Rückflüsse<br />
aus Krediten<br />
Mio. €<br />
26.000<br />
24.000<br />
22.000<br />
20.000<br />
18.000<br />
16.000<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
Mio. €<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
2002<br />
2003 <strong>2004</strong><br />
2002 2003 <strong>2004</strong><br />
Im Exportfinanzierungsverfahren standen zum<br />
Jahresende <strong>2004</strong> Finanzierungszusagen und<br />
-promessen in Höhe von insgesamt € 25.516<br />
Millionen aus (2003: € 25.112 Millionen). Von<br />
diesem Betrag waren € 22.540 Millionen oder<br />
88,3 % in Anspruch genommen (2003: € 22.502<br />
Millionen oder 89,6 %). Die Nettoveränderung<br />
gegenüber dem Vorjahr betrug somit + € 404<br />
Millionen oder 1,6 % des Standes der Finanzierungszusagen<br />
(inkl. Promessen) und + € 38<br />
Millionen oder 0,2 % hinsichtlich des Ausnützungsstandes.<br />
Die Laufzeit der längsten in Kraft befindlichen<br />
Kreditzusage reicht bis in das Jahr 2043.<br />
Im Berichtsjahr wurden im EFV Auszahlungen in<br />
Höhe von € 2.803 Millionen vorgenommen,<br />
verglichen mit € 3.097 Millionen im Jahr 2003; die<br />
Rückflüsse aus gewährten Krediten erreichten<br />
€ 2.765 Millionen (2003: € 2.206 Millionen). Die<br />
Nettokreditausweitung <strong>2004</strong> betrug somit + € 38<br />
Millionen (2003: + € 891 Millionen); für das Jahr<br />
2005 wird mit einer Nettokreditausweitung im EFV<br />
von bis zu € 0,5 Milliarden gerechnet.<br />
In den 45 Jahren des Bestehens des von der<br />
<strong>Kontrollbank</strong> betreuten Exportfinanzierungsverfahrens<br />
wurden an die österreichische Exportund<br />
Kreditwirtschaft Auszahlungen in Höhe von<br />
€ 85,4 Milliarden vorgenommen, die Rückflüsse<br />
erreichten € 62,9 Milliarden.<br />
Die Summe aller Verwendungsposten im EFV<br />
betrug <strong>2004</strong> € 20,4 Milliarden. Die Größenordnung<br />
der ausgewiesenen Werte lässt die<br />
Bedeutung einer zentralen, fristenadäquaten und<br />
effizienten Beschaffung und Verwendung der<br />
erforderlichen Finanzierungsmittel erkennen.<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> ist als Exportfinanzierungsinstitution<br />
ein bedeutender Schuldner auf den<br />
internationalen Finanzmärkten. Die Anleihen der<br />
<strong>Kontrollbank</strong> sind mit einem AAA/Aaa Rating der<br />
Rating-Organisationen Standard & Poor’s und<br />
Moody’s versehen. Das entsprechende Rating für<br />
den kurzfristigen Bereich lautet A-1+/P-1.<br />
21
Haftungsrahmen<br />
€ 25 Mrd<br />
Ausnützung<br />
€ 22,2 Mrd<br />
22<br />
Die Mittelbeschaffung für das Exportfinanzierungsverfahren erfolgt durch Kreditoperationen der<br />
<strong>Kontrollbank</strong> sowohl auf den inländischen als auch auf den internationalen Finanzmärkten. Mit dem<br />
Garantiegeber gemäß Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981 (Bundesministerium für Finanzen) wird<br />
die Finanzierungspolitik laufend abgestimmt. Als Entscheidungshilfe für die Mittelbeschaffungspolitik<br />
bedient sich die <strong>Kontrollbank</strong> moderner Portefeuille-Optimierungstechniken. In der Umsetzung der Finanzierungspolitik<br />
werden im Sinne eines professionellen und effizienten Managements derivative<br />
Finanzinstrumente zur Kosten- und Risikosteuerung eingesetzt. Die Erfüllung adäquater Informations- und<br />
Steuerungsfunktionen wird unter anderem durch dem internationalen Standard entsprechende Datenbank-,<br />
Bewertungssoftware- und Risikomanagement-Systeme gewährleistet.<br />
3.3 Haftungen der Republik Österreich<br />
nach dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />
Durch das Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981 (AFFG) ist der Bundesminister für Finanzen ermächtigt,<br />
Haftungen in Form von Garantien zugunsten der Gläubiger für Kreditoperationen der <strong>Kontrollbank</strong> im<br />
Zusammenhang mit der Exportfinanzierung zu übernehmen. Weiters ist der Bundesminister für Finanzen<br />
ermächtigt, gegenüber der <strong>Kontrollbank</strong> die Haftung für das Kursrisiko, das sich aus der Durchführung von<br />
Kreditoperationen in fremder Währung ergibt, zu übernehmen. Ein Gesamtrahmen von € 25 Milliarden ist<br />
vorgesehen. Für diese Haftungen ist seitens der <strong>Kontrollbank</strong> ein Haftungsentgelt an das Bundesministerium<br />
für Finanzen zu entrichten.<br />
Der Verwendungskatalog der mit AFFG-Garantien versehenen aufgenommenen Mittel im Rahmen der<br />
Exportfinanzierung ist im § 1 Absatz 1 enthalten. Im Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz sind des<br />
weiteren Bestimmungen hinsichtlich der maximalen Laufzeit und prozentuellen Gesamtbelastung aus den<br />
garantierten Kreditaufnahmen sowie eine betragsmäßige Begrenzung der Haftungsübernahme für die<br />
einzelne Kreditoperation enthalten.<br />
Im Berichtsjahr <strong>2004</strong> wurden Garantien der<br />
Republik Österreich nach dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz<br />
für Kreditaufnahmen der<br />
<strong>Kontrollbank</strong> für einen Kapitalbetrag von € 4,6<br />
Milliarden erteilt. Zum Stichtag 31. Dezember <strong>2004</strong><br />
war der Haftungsrahmen in Höhe von € 25,0<br />
Milliarden mit € 22,2 Milliarden für Kapitalgrundbeträge<br />
und Kursrisken ausgenützt, verglichen mit<br />
€ 21,7 Milliarden zum Jahresende 2003.<br />
Haftungsrahmen AFFG<br />
Ausnützungsstand<br />
hievon<br />
Kapitalgrundbeträge<br />
Neu übernommene<br />
Haftungen<br />
hievon<br />
Kapitalgrundbeträge<br />
Mio. €<br />
26.000<br />
24.000<br />
22.000<br />
20.000<br />
18.000<br />
16.000<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
2002<br />
2003 <strong>2004</strong>
Ausgewählte Transaktionen<br />
der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />
im Jahr <strong>2004</strong><br />
<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong><br />
Aktiengesellschaft<br />
CAD 41,000,000<br />
2.95 per cent Fixed Rate Guaranteed Notes<br />
due 2008<br />
unconditionally and irrevocably guaranteed by the<br />
Republic of Austria<br />
Nomura International plc<br />
<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong><br />
Aktiengesellschaft<br />
CHF 400.000.000<br />
1,75 % Anleihe <strong>2004</strong> – 2009<br />
CHF 100.000.000<br />
Aufstockung der 3 % Anleihe 2003 – 2015<br />
mit der unbedingten und unwiderruflichen Garantie der<br />
Republik Österreich<br />
UBS Investment Bank<br />
<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong><br />
Aktiengesellschaft<br />
USD 1,250,000,000<br />
2.5 per cent Guaranteed Global Notes<br />
due 2007<br />
unconditionally and irrevocably guaranteed by the<br />
Republic of Austria<br />
Citigroup Goldman Sachs<br />
<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong><br />
Aktiengesellschaft<br />
AUD 150,000,000<br />
5.50 per cent Notes<br />
due 2007<br />
unconditionally and irrevocably guaranteed by the<br />
Republic of Austria<br />
Royal Bank of Canada Europe Limited<br />
<strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong><br />
Aktiengesellschaft<br />
CHF 500.000.000<br />
2 1/2 % Anleihe <strong>2004</strong> – 2012<br />
mit der unbedingten und unwiderruflichen Garantie der<br />
Republik Österreich<br />
Bayerische Hypo- und Vereinsbank <strong>AG</strong><br />
Credit Suisse First Boston<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht 23
4 Kapitalmarkt<br />
24<br />
W ERTPAPIERSERVICE<br />
www.oekb.at<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> hat seit ihrer Gründung in vielfacher Weise zur Organisation des Wertpapierwesens<br />
beigetragen sowie am Wiederaufbau und an der Entwicklung des österreichischen Kapitalmarktes,<br />
insbesondere des Rentenmarktes, maßgeblich mitgewirkt; dies geschieht seit jeher im Einklang mit der<br />
Wiener Börse und den Teilnehmern am Kapitalmarkt sowie in Abstimmung mit dem Bundesministerium für<br />
Finanzen und der <strong>Oesterreichische</strong>n Nationalbank.<br />
4.1 Geschäftsstelle für Anleiheemissionen<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> ist als Geschäftsstelle mit der Organisation von inländischen Anleiheemissionen betraut<br />
und in dieser Funktion insbesondere für die Bundesanleihen der Republik Österreich tätig. Die Abwicklung<br />
erfolgt über das von der <strong>Kontrollbank</strong> entwickelte automatisierte elektronische Tenderverfahren ADAS<br />
(Austrian Direct Auction System). Das von der <strong>Kontrollbank</strong> im Jahr <strong>2004</strong> betreute Emissionsnominale<br />
belief sich auf € 10,0 Milliarden, das sind 69,0 % der gesamten öffentlichen Nichtbankenemissionen in<br />
Höhe von € 14,6 Milliarden.<br />
Bundesanleihen<br />
der Republik Österreich<br />
im Jahr <strong>2004</strong><br />
Nominale<br />
in Mio. €<br />
4,300 % Bundesanleihe <strong>2004</strong>–2014/1/144A 3.000<br />
1. Aufstockung 1.320<br />
2. Aufstockung 1.436<br />
3. Aufstockung 1.320<br />
4. Aufstockung 926<br />
4,650 % Bundesanleihe 2003–2018/1/144A<br />
4. Aufstockung 1.794<br />
5. Aufstockung 1.100<br />
3,800 % Bundesanleihe 2003–2013/2/144A<br />
3. Aufstockung 1.171<br />
4. Aufstockung 852<br />
4,000 % Bundesanleihe 1999–2009/2<br />
5. Aufstockung 1.100<br />
Öffentliche Nichtbankenemissionen in Millionen €<br />
Quelle: <strong>OeKB</strong>, eigene Berechnung<br />
hievon unter Mitwirkung<br />
der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />
14.294<br />
7.725<br />
54,0 %<br />
2002<br />
16.252<br />
5.996<br />
36,9 %<br />
14.566<br />
10.048<br />
69,0 %<br />
2003 <strong>2004</strong>
Hauptzahlstelle<br />
MERCUR<br />
Hinterlegungsstelle<br />
Kapitalmarktservice<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
4.2 Emittentenservice<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> betreute im Jahr <strong>2004</strong> im Rahmen ihrer Funktion als Hauptzahlstelle 279 Wertpapierkategorien<br />
diverser Emittenten. Die Funktion einer Einreichstelle für Emissionen der Republik Österreich<br />
betrifft die Begebungen im Inland zwischen dem 2.1.1984 und 31.12.1988. Außerdem werden für 78 bereits<br />
fällig gewesene Anleihen die Resteinlösungen abgewickelt.<br />
Weiters ist die <strong>Kontrollbank</strong> seit 1986 für Bundesschatzscheine mit variabler Verzinsung mit der Aufgabe der<br />
Zinssatzfeststellung und seit 1995 für Austrian Treasury Bills (ATB) mit der Ermittlung der Emissionskurse<br />
sowie in beiden Wertpapierarten mit den Funktionen eines Treuhänders und der Hauptzahlstelle betraut. Seit<br />
März 1988 betreut die <strong>Kontrollbank</strong> die Geldmarkt-Bundesschatzscheine als Depotstelle und übernimmt den<br />
Zinsen- und Tilgungsdienst.<br />
Die Dienstleistungen zu wertpapiertechnischen Aspekten wurden verstärkt in Anspruch genommen.<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> wurde im Jahr 1994 seitens des Bundesministeriums für Justiz mit der Administration und<br />
Veröffentlichung des MERCUR (Anzeiger aufgebotener Wertpapiere und ähnlicher Urkunden gemäß Kraftloserklärungsgesetz)<br />
betraut. Im Jahr <strong>2004</strong> wurden im Rahmen dieser Tätigkeit 270 Wertpapierkategorien<br />
verwaltet. Der MERCUR kann auch auf Diskette bezogen oder elektronisch übermittelt werden.<br />
4.3 Meldestelle gemäß Kapitalmarktgesetz<br />
Mit Inkrafttreten des Kapitalmarktgesetzes (KMG) per 1. Jänner 1992 wurde der <strong>Kontrollbank</strong> die Funktion<br />
der Meldestelle übertragen.<br />
Im Rahmen dieses Aufgabenbereiches ist sie Hinterlegungsstelle für Prospekte nach dem KMG, dem<br />
Investmentfondsgesetz (InvFG) sowie dem Immobilieninvestmentfondsgesetz (ImmoInvFG) und führt einen<br />
Emissionskalender für geplante Angebote von Wertpapieren und Veranlagungen im Sinne des KMG. Die dazu<br />
erhaltenen Meldungen werden anonymisiert als Vorschau täglich über Internet und einmal wöchentlich im<br />
„Kapitalmarktservice“, einer Informationsschrift der <strong>Kontrollbank</strong>, veröffentlicht. Im Verlauf des Jahres <strong>2004</strong><br />
hat die Meldestelle rund 2.000 Meldungen zum Emissionskalender bearbeitet. Insgesamt sind derzeit rund<br />
11.000 Prospekte (inkl. Prospektänderungen) nach dem KMG, dem InvFG und dem ImmoInvFG hinterlegt.<br />
Eine Reihe von Dienstleistungen, die nach dem Kapitalmarktgesetz erbracht werden, sind seit 1994 auch für<br />
die derzeit 1.611 inländischen Kapitalanlagefonds gemäß Investmentfondsgesetz zu erfüllen. Zuletzt wurden<br />
der Meldestelle entsprechende Funktionen durch das Immobilieninvestmentfondsgesetz 2003 übertragen.<br />
Seit dem EWR-Abkommen ist die Meldestelle auch mit der gegenseitigen Anerkennung, Billigung und<br />
Hinterlegung von Prospekten innerhalb der EWR-Mitgliedstaaten befasst.<br />
25
Rechtsinformationen<br />
WDBO<br />
26<br />
Mit Inkrafttreten des KMG haben das Bundesministerium für Finanzen und die <strong>Kontrollbank</strong> als Meldestelle<br />
ein Rechtsinformationssystem aufgebaut, das die Anwendung des KMG erleichterte. Die auf Grund des<br />
Rechtsinformationssystems ergangenen Rechtsansichten zum Börse- und Kapitalmarktrecht werden von<br />
der Meldestelle Anfragenden weiterhin zur Kenntnis gebracht, soweit diese Rechtsansichten vom Bundesministerium<br />
für Finanzen im Wege der Meldestelle in generell abstrakter Form veröffentlicht wurden. Die<br />
Meldestelle hat ferner Anfragen über die Einhaltung der formellen Publizitätsbestimmungen nach dem KMG,<br />
dem InvFG und dem ImmoInvFG zu beantworten, Abschriften der hinterlegten Prospekte zur Verfügung zu<br />
stellen und das Bundesministerium für Finanzen, die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) sowie die <strong>Oesterreichische</strong><br />
Nationalbank über die wahrgenommenen Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt zu unterrichten.<br />
4.4 Konzept Finanzmarkt Österreich<br />
4.5 <strong>OeKB</strong> FinanzDatenService<br />
Die „Finanzmarkt Austria Dienstleistungsgesellschaft m.b.H.“, eine 100 %ige<br />
Tochter der <strong>Kontrollbank</strong>, hat im Berichtsjahr die 11. Auflage der englischsprachigen<br />
Kapitalmarkt-Broschüre mit dem Titel „The Austrian Financial<br />
Markets — Facts and Figures“ in Kooperation mit der <strong>Oesterreichische</strong>n<br />
Nationalbank herausgegeben. Diese Broschüre dient als Entscheidungsgrundlage<br />
für ausländische Investoren, soll aber auch alle anderen am<br />
österreichischen Kapitalmarkt Interessierten informieren.<br />
Für 2005 ist die Einrichtung einer laufend aktualisierten Internet-Seite mit<br />
direkten Links zu den bisher in der Kapitalmarkt-Broschüre zusammengefassten<br />
Informationsquellen geplant.<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> als zentrale österreichische Wertpapier-Kennnummern-Vergabestelle hat mit der<br />
WertpapierDatenBank Österreich (WDBO) das umfangreichste Datenmaterial zu österreichischen<br />
Wertpapierstamm- und -ereignisdaten aufgebaut. Diese Daten werden Interessenten über ProfitWeb oder<br />
einen direkten Bezug angeboten.<br />
Die Hauptaktivitäten des Jahres <strong>2004</strong> konzentrierten sich auf die Vorbereitung der Erweiterung der<br />
Datenbanken um Informationen zu ausländischen Investmentfonds sowie — in Zusammenarbeit mit dem<br />
Fachverband der Pensionskassen — auf die Entwicklung einer Vergleichstabelle der unterschiedlichen<br />
Veranlagungsmodelle aller österreichischen Pensionskassen.<br />
Um dem Bedarf nach leicht zugänglichen, fundierten und transparenten<br />
Wertpapierinformationen nachzukommen, bietet die <strong>Kontrollbank</strong> mit dem<br />
Internet-Informationstool ProfitWeb unter www.profitweb.at Österreichs<br />
umfangreichsten und aktuellsten Datenpool zu Wertpapieren im Internet.
Renditen<br />
der Bundesanleihen<br />
(Quartalsdurchschnitte)<br />
Primärmarkt<br />
Sekundärmarkt<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
Das Beratungs- und Analyse-Instrument ProfitWeb umfasst:<br />
■ Basis- und Ereignisdaten zu allen in- und ausländischen Aktien, Optionsscheinen, Anleihen und Fonds<br />
■ Alle inländischen Fonds mit aktuellen Kursen<br />
■ Informationen zu allen in Österreich zugelassenen ausländischen Investmentfonds<br />
■ Neuemissionen, Ausschüttungen und Splits<br />
■ Kennzahlenvergleich nach Performance, Risiko, Ertrag und Volumen<br />
■ Persönliche Fondsliste mit den individuellen Favoriten<br />
■ Charting-Tool mit Vergleichsmöglichkeiten<br />
■ Komplexe Suchfunktion mit kombinierbaren Kriterien:<br />
Anlagekategorie, Währung, Region, Spezialität, Ertragstyp, etc.<br />
■ Individuell gestaltbare Auswertungsmöglichkeiten<br />
■ Wertpapier-Kennnummern-Verzeichnis.<br />
ProfitWeb ist so konzipiert, dass es sich zur Gänze oder modular in andere Websites/Internetapplikationen<br />
einbinden lässt.<br />
%<br />
6,5<br />
6,0<br />
5,5<br />
5,0<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2002<br />
2003 <strong>2004</strong><br />
Auf der Website der <strong>Kontrollbank</strong> sind Informationen<br />
wie die aggregierten Veranlagungsergebnisse<br />
aller österreichischen Pensionskassen,<br />
tagesaktuelle Sekundärmarktrenditen und Anleihenindizes<br />
sowie Preise und errechnete Werte<br />
zu Investmentfonds täglich aktuell abrufbar. Für<br />
österreichische Bundesanleihen wird — ebenfalls<br />
tagesaktuell — eine Zinsstrukturkurve nach dem<br />
Verfahren Svensson publiziert; diese Finanzkennzahl<br />
entspricht der internationalen Entwicklung<br />
moderner Parameter.<br />
Alle Informationen können auf der Website<br />
www.oekb.at abgefragt werden.<br />
27
5 Abwicklung der Arrangementgeschäfte an der Wiener Wertpapierbörse<br />
Arrangement<br />
seit 1949<br />
Umsatz im Arrangement<br />
2003<br />
<strong>2004</strong> +_ %<br />
2003<br />
<strong>2004</strong> +_ %<br />
Wertpapiere mit Prozentnotierung 185.877 151.332 — 19 x x x<br />
Rentenwerte<br />
EUR 152.060 131.301 — 14 EUR 142.577 121.000 — 15<br />
ATS 33.681 19.189 — 43 ATS 459.944 248.752 — 46<br />
DEM 109<br />
842 x DEM 180<br />
1.400 x<br />
USD 27<br />
— — 100 USD 34<br />
— — 100<br />
Wertpapiere mit Stücknotierung 12.233.103 27.877.132 + 128 684.119.827 1.370.027.376 + 100<br />
Rentenwerte<br />
5.827 31.193 x Stück 777.302 4.403.764 x<br />
Investmentzertifikate<br />
Aktien, Genussrechte,<br />
—<br />
— — Stück —<br />
— —<br />
Partizipationsscheine<br />
12.220.097 27.826.362 + 128 Stück 676.277.543 1.352.891.914 + 100<br />
Optionsscheine<br />
7.179 19.577 + 173 Stück 7.064.982 12.731.698 + 80<br />
28<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> ist über Auftrag der Wiener Börse seit 1949 als zentrale Abwicklungsstelle für in das<br />
Arrangement einbezogene Geschäfte an der Wiener Wertpapierbörse tätig. Durch das Arrangement werden<br />
Geld- und Wertpapierbewegungen durch multilaterales Netting auf ein Mindestmaß reduziert; dies wird<br />
durch Saldierung aller während einer Arrangementperiode abgeschlossenen Geschäfte erreicht (seit 1998<br />
über das elektronische Abwicklungssystem SICS — Settlement Information Clearing System). In Verbindung<br />
mit der Wertpapiersammelbank kann dadurch der Wertpapierhandel stückelos abgewickelt werden.<br />
Berichtsjahr <strong>2004</strong><br />
Der Gesamtumsatz im Arrangement nach Kurswerten erreichte im Berichtsjahr € 28,0 Milliarden und lag<br />
damit um 126 % über jenem des Vorjahres (€ 12,4 Milliarden). Das Schwergewicht des Umsatzes lag — wie<br />
bereits in den Vorjahren — auf dem Aktienmarkt, auf den 99 % des Gesamtumsatzes nach Kurswerten<br />
entfielen.<br />
Eine Gegenüberstellung des Börseumsatzes und des Umsatzes im Arrangement zeigt, dass im Berichtsjahr<br />
71 % des an der Börse gehandelten Umsatzvolumens nach Kurswerten bei der Abwicklung im<br />
Arrangementverfahren Geld- und Stückebewegungen auslösten (Umsatz im Arrangement), während 29 % des<br />
Börseumsatzes aus Kompensationsgeschäften resultierten, welche ohne Geld- und Stückebewegungen<br />
abgewickelt werden.<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> wurden 937 Anleihen, 13 Pfand- und Kommunalbriefreihen, 1 ausländische und 7 inländische<br />
Aktien sowie 365 Optionsscheinkategorien zum Arrangementverkehr zugelassen, während für 635<br />
Anleihen, 46 Pfand- und Kommunalbriefreihen, 1 ausländische und 12 inländische Aktien sowie für 462<br />
Optionsscheinkategorien die Notiz gelöscht wurde.<br />
nach Kurswerten<br />
in 1.000 EUR<br />
nach Nennwerten<br />
in 1.000 Währungseinheiten bzw. in Stück<br />
Insgesamt 12.418.980 28.028.464 + 126 x x x
Central<br />
Counterparty<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
98,6 % der im Berichtsjahr im Rahmen des Clearings ermittelten stückeseitigen Nettopositionen wurden am<br />
dafür vorgesehenen Valutatag termingerecht abgewickelt. Der von der <strong>Kontrollbank</strong> mit dem Arrangementverfahren<br />
erzielte Grad an termingerechter Abwicklung von Börsegeschäften stellt damit im internationalen<br />
Vergleich erneut einen Spitzenwert dar.<br />
In Umsetzung eines wichtigen Zieles des Aktionsplanes des Regierungsbeauftragten für den Kapitalmarkt<br />
gründete die <strong>Kontrollbank</strong> Anfang August <strong>2004</strong> gemeinsam mit der Wiener Börse die CCP Austria<br />
Abwicklungsstelle für Börsengeschäfte GmbH (CCP.A). Mit Übernahme der Kassamarkt-Abwicklung von der<br />
<strong>Kontrollbank</strong> und der Terminmarkt-Abwicklung von der Wiener Börse wird die CCP.A ab 31. Jänner 2005<br />
Abwicklungsstelle der Wiener Börse und zentrale Gegenpartei (Central Counterparty) für alle an der Wiener<br />
Börse abgeschlossenen Geschäfte. Für das Clearing und die Abwicklung der Börsegeschäfte im Kassamarkt<br />
nutzt die CCP.A weiterhin das von der <strong>Kontrollbank</strong> entwickelte automatisierte System SICS — unter<br />
Heranziehung der WSB-Depots der Börsemitglieder — für die Verbuchung der Wertpapiersalden. Mit der<br />
CCP.A wurde im Gleichklang mit bestehenden oder in Planung befindlichen Strukturen an anderen<br />
europäischen Kapitalmärkten der optimale rechtliche Rahmen für die im österreichischen Kapitalmarkt<br />
bereits implementierten Geschäftsprozesse mit multilateralem Netting und Collateralverfahren zur<br />
Besicherung von offenen Nettopositionen geschaffen.<br />
6 Wertpapiersammelbank und Abwicklung der außerbörslichen Wertpapiergeschäfte<br />
WSB seit 1965<br />
Der <strong>Kontrollbank</strong> wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1965 die Funktion der Wertpapiersammelbank (WSB) in<br />
Österreich übertragen. Damit ist die zentrale Girosammelverwahrung von Wertpapieren mit ihren Vorteilen<br />
(Vereinfachung der Verwahrung und Verwaltung, der stückelosen Übertragung und des Effektenlombards)<br />
möglich. Ein Depotübertrag bei der Wertpapiersammelbank ersetzt die Bewegung der effektiven Wertpapierurkunden<br />
und wird in der Regel in Form eines elektronischen Auftrages im „Direktgeschäft-System (DS)“<br />
beordert. Durch die Sammelverwahrung erzielen die WSB-Teilnehmer eine erhöhte Effizienz und Sicherheit<br />
in der Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren, verbunden mit Zeit- und Kostenersparnissen im<br />
hauseigenen Depotgeschäft.<br />
6.1 Berichtsjahr <strong>2004</strong><br />
Zum 31. Dezember <strong>2004</strong> waren in der Wertpapiersammelbank für 112 Deponenten 1 14.225 Wertpapierkategorien<br />
(Vorjahr 126/11.823) verwahrt.<br />
Über das von der <strong>Kontrollbank</strong> entwickelte und im Jahr 1991 in Betrieb genommene elektronische<br />
„Direktgeschäft-System“ (DS-System, Direct Settlement System) für die automatische Abwicklung<br />
außerbörslicher Wertpapiergeschäfte und von Wertpapierüberträgen wurden im Berichtsjahr insgesamt<br />
691.877 Aufträge erteilt und abgewickelt (zum Vergleich 2003: 405.885).<br />
1 Depotinhaber können im Einvernehmen mit der WSB sein: Kreditinstitute, anerkannte Wertpapierfirmen, Mitglieder einer inländischen<br />
Wertpapierbörse, Sensale an der Wiener Wertpapierbörse, ausländische Zentralverwahrer und Wertpapier-Clearinginstitute.<br />
Die WSB kann auch andere juristische oder physische Personen sowie Gesellschaften als Depotinhaber zulassen.<br />
29
Wertpapiersammelbank<br />
Nominale in 1.000 Währungseinheiten bzw. in Stück<br />
30<br />
Rentenwerte<br />
Aktien, Optionsscheine,<br />
Partizipationsscheine,<br />
Genussrechte und<br />
Investmentzertifikate<br />
Finalitätsgesetz<br />
Stand 31. 12. 2003<br />
EUR 171.351.604<br />
ATS 235.781.482<br />
DEM 2.723.146<br />
USD 887.053<br />
CHF 294.250<br />
ITL 2.000.000<br />
JPY 16.500.000<br />
NLG 448.555<br />
FRF 422.160<br />
CAD 20<br />
CZK 1.450.000<br />
ZAR 210.001<br />
HUF —<br />
SEK —<br />
Stück 6.942.427.536<br />
Stand 31. 12. <strong>2004</strong><br />
192.313.225<br />
184.709.336<br />
2.561.766<br />
842.810<br />
262.250<br />
8.000.000<br />
17.160.000<br />
451.055<br />
57.000<br />
—<br />
3.000.000<br />
210.001<br />
16.673.500<br />
46<br />
9.725.378.108<br />
Umsatz DS<br />
domestic market 2003<br />
EUR 144.373.491<br />
ATS 56.474.070<br />
DEM 304.888<br />
USD 17.162<br />
CHF —<br />
ITL —<br />
JPY —<br />
NLG —<br />
FRF —<br />
CAD —<br />
CZK 600.000<br />
ZAR 10.940<br />
HUF —<br />
SEK —<br />
Stück 2.398.500.595<br />
Umsatz DS<br />
domestic market <strong>2004</strong><br />
135.232.560<br />
43.390.586<br />
125.182<br />
109.878<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
1.000.000<br />
16.600<br />
—<br />
—<br />
5.003.512.081<br />
Die in dieser Tabelle ausgewiesenen Depotstände und Umsätze unterstreichen die Bedeutung, welche die<br />
Wertpapiersammelbank und damit der stückelose Wertpapierverkehr in Österreich erlangt haben. Ungefähr<br />
90 % des Nennwertes der österreichischen Rentenwerte und über 90 % des Nennwertes aller börsenotierten<br />
österreichischen Beteiligungswerte sowie mehr als 70 % der österreichischen Investmentzertifikate werden<br />
von der WSB verwahrt und verwaltet.<br />
Mit Bescheid der <strong>Oesterreichische</strong>n Nationalbank vom 9. Dezember 2003 wurde die bei der <strong>Kontrollbank</strong><br />
eingerichtete und betriebene Wertpapiersammelbank als System gemäß Finalitätsgesetz anerkannt. Das<br />
Finalitätsgesetz setzt die Richtlinie 98/26/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 19. Mai<br />
1998 (Finalitätsrichtlinie) in Österreich um mit dem Ziel, die Sicherheit von Teilnehmern an Systemen im<br />
Sinne des Finalitätsgesetzes im Fall der Insolvenz eines anderen Teilnehmers zu erhöhen. In einem<br />
derartigen Fall sichert die Anerkennung der Wertpapiersammelbank als System gemäß Finalitätsgesetz den<br />
Kunden der Wertpapiersammelbank die bestmögliche Rechtsposition.<br />
Das als komplementäre Dienstleistung zur Wertpapiersammelbank konzipierte Produkt CCL D (Custody mit<br />
Clearing Link Deutschland) bietet den Kunden der Wertpapiersammelbank die Möglichkeit, die Vorteile einer<br />
direkten Mitgliedschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse zu nutzen, ohne dazu eine eigene Clearing- und<br />
Abwicklungsinfrastruktur aufbauen zu müssen. Die Gutschrift der in Frankfurt erworbenen Wertpapiere<br />
sowie deren Verwaltung erfolgt auf den Depots in der Wertpapiersammelbank („single point of entry“). Die<br />
<strong>Kontrollbank</strong> ist die erste Sammelbank in Europa, die ihren Kunden eine derartige Dienstleistung anbieten<br />
kann. Zum Jahresende <strong>2004</strong> ließen 11 österreichische Mitglieder an der Frankfurter Wertpapierbörse ihre<br />
Wertpapiergeschäfte über das Produkt CCL D der <strong>Kontrollbank</strong> abwickeln.
CCL D<br />
DS.Advanced<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
Das CCL D-Abwicklungsservice, welches zunächst nur Xetra-Frankfurt-Geschäfte abgedeckt hat, wird seit<br />
Anfang Oktober 2000 auch für Geschäfte an allen 8 deutschen Regionalbörsen angeboten. In Ergänzung<br />
des Abwicklungsservices übernimmt die <strong>Kontrollbank</strong> an den Regionalbörsen auch die Funktion eines<br />
Execution Brokers mit elektronischem Orderrouting. Die <strong>Kontrollbank</strong> hat dafür Mitgliedschaften an allen 8<br />
Parkettbörsen in Deutschland erworben und die entsprechende Infrastruktur für ein effizientes<br />
Risikomanagement sowie zur Erfüllung der Meldeverpflichtungen beim deutschen Bundesaufsichtsamt für<br />
den Wertpapierhandel geschaffen. Die Aufträge werden bei einer elektronischen Schnittstelle der Bank<br />
abgeholt und automatisch an den entsprechenden Börseplatz zur Ausführung weitergeleitet.<br />
6.2 Neuerungen <strong>2004</strong>/2005<br />
Im Projekt DS.A (DS.Advanced) zur Ablösung des seit 1991 in Betrieb befindlichen Abwicklungssystems der<br />
Wertpapiersammelbank wurden <strong>2004</strong> die Analysephase und die Designphase plangemäß abgeschlossen.<br />
Die mit der Implementierung des neuen Systems als Generalunternehmer beauftragte „smart technologies“<br />
Management-Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H., die sich mehrheitlich im Eigentum von<br />
Siemens Österreich befindet, hat im Laufe des 4. Quartals mit der Auslieferung der Software-Module<br />
begonnen, welche im ersten Halbjahr 2005 abgeschlossen sein soll. In Abhängigkeit von den Ergebnissen<br />
des Abnahmeverfahrens und des Roll-Out-Prozesses soll DS.A in der 2. Jahreshälfte 2005 den Betrieb<br />
aufnehmen.<br />
Die nunmehr bereits 3 Jahre anhaltende positive Entwicklung der österreichischen Aktienwerte veranlasste<br />
zuletzt mehrere international tätige Finanzinstitute, eine direkte Anbindung an die Infrastruktur des<br />
österreichischen Kapitalmarktes zu wählen. So ließen sich im Berichtsjahr 10 ausländische Marktteilnehmer<br />
Depots in der Wertpapiersammelbank eröffnen, 3 davon wurden auch Mitglieder an der Wiener Börse.<br />
7 Competence Center Energiemarkt<br />
Was ist<br />
Ausgleichsenergie<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> hat die Liberalisierung des Strommarktes in Österreich zur Entwicklung eines neuen<br />
Geschäftsfeldes genutzt und sich hinsichtlich der Funktionen Finanzclearing und Risikomanagement als<br />
Competence Center im gesamten Energiebereich positioniert. Die <strong>Kontrollbank</strong> übernimmt hiebei nicht die<br />
Funktion einer Abwicklungsstelle oder einer zentralen Vertragspartei.<br />
7.1 Ausgleichsenergie<br />
Teilnehmer an Energiemärkten (Strom, Gas) prognostizieren auf Basis von Erfahrungswerten, Witterung,<br />
Saison etc. die Energiemengen, die ihre Kunden verbrauchen bzw. ihre Anlagen produzieren und bereitstellen<br />
werden, und schließen entsprechende Kauf- bzw. Verkaufverträge ab. Der tatsächliche Verbrauch und die<br />
tatsächliche Erzeugung weichen regelmäßig von diesen Prognosen ab. Die Differenz zwischen den (auf Basis<br />
der Prognosen abgeschlossenen) Verträgen und dem tatsächlichen Verbrauch/der tatsächlichen Erzeugung<br />
nennt man Ausgleichsenergie, die von Marktteilnehmern aufgebracht oder abgenommen werden muss.<br />
31
APCS<br />
<strong>AG</strong>CS<br />
EXAA<br />
ECRA<br />
32<br />
Im Auftrag der APCS Power Clearing and Settlement <strong>AG</strong>, Wien, welche Anfang April 2001 vom Wirtschaftsministerium<br />
die Konzession als Verrechnungsstelle für Ausgleichsenergie (Strom) erhalten hat, führt die<br />
<strong>Kontrollbank</strong> seit 1. Oktober 2001 für Teilnehmer am Energiemarkt das Finanzclearing und Risikomanagement<br />
über alle im Zusammenhang mit Ausgleichsenergie entstehenden Positionen durch.<br />
Analog zu ihrer Tätigkeit im Strommarkt führt die <strong>Kontrollbank</strong> seit 1. Oktober 2002 im Auftrag der <strong>AG</strong>CS<br />
Gas Clearing and Settlement <strong>AG</strong>, Wien, welche Ende September 2002 vom Wirtschaftsministerium die<br />
Konzession als Verrechnungsstelle für Ausgleichsenergie (Erdgas) erhalten hat, das Finanzclearing und<br />
Risikomanagement auch im Gasmarkt durch.<br />
Das Geschäftsfeld Finanzclearing und Risikomanagement für Ausgleichsenergie konnte in die bestehende<br />
Aufbauorganisation der <strong>Kontrollbank</strong> vollumfänglich integriert werden. Auch das anzuwendende Verfahren<br />
mit der Abwicklung von Nettopositionen über eine Central Counterparty samt begleitendem Risikomanagement<br />
entspricht weitgehend dem Clearingprozess, den die <strong>Kontrollbank</strong> als Clearinghaus der Wiener<br />
Börse einsetzt. Der mit dem Finanzclearing einhergehende Inlands- und Auslandszahlungsverkehr wird über<br />
die bestehende technische Infrastruktur und die Bankenverbindungen der <strong>Kontrollbank</strong> abgewickelt.<br />
7.2 Strombörse<br />
Mit Eröffnung der österreichischen Strombörse EXAA Abwicklungsstelle für Energieprodukte <strong>AG</strong> in Graz am<br />
21. März 2002 übernahm die <strong>Kontrollbank</strong> auch für das Marktsegment des börsegehandelten Stromes die<br />
Durchführung des Finanzclearings und Risikomanagements.<br />
Im Rahmen der Vorbereitung der österreichischen Strombörse hat die <strong>Kontrollbank</strong> von der Firma „smart<br />
technologies“ Management-Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H., welche mehrheitlich im<br />
Eigentum von Siemens Österreich steht, eine Beteiligung an der Firma X-Trade Management Consulting<br />
GmbH, Graz, erworben. Ein weiterer Anteilseigner ist die Wiener Börse <strong>AG</strong>. X-Trade ist mit dem Betrieb des<br />
Handelssystems für die EXAA beauftragt worden und hat sich zum Ziel gesetzt, das System neben der EXAA<br />
auch an weitere Strombörsen zu verkaufen. Durch dieses Engagement ist gewährleistet, dass die <strong>Kontrollbank</strong><br />
in der gesamten Dienstleistungskette im Energiemarkt positioniert ist.<br />
7.3 Registerservicestelle für CO2-Emissionszertifikate<br />
Im Rahmen des Competence Center Energiemarkt gründete die <strong>Kontrollbank</strong> Anfang Mai <strong>2004</strong> gemeinsam<br />
mit der Wirtschaftskammer Österreich, Investkredit Bank <strong>AG</strong>, Lenzing <strong>AG</strong>, Porr, smart technologies, APCS,<br />
Vertretern aus Zement- und Betonindustrie sowie 7 Unternehmen aus dem Energiebereich, die ECRA<br />
Emission Certificate Registry GmbH, an der die <strong>Kontrollbank</strong> mit 12,5 % beteiligt ist. Die ECRA wurde in<br />
einem monatelangen Vergabeverfahren für die Konzession der Registerservicestelle als Bestbieter ermittelt<br />
und Ende November <strong>2004</strong> vom BMLFUW (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und<br />
Wasserwirtschaft) mit der Führung des Registers für CO2-Emissionszertifikate in Österreich beauftragt. Die<br />
Registerservicestelle führt für die Anlageninhaber die erforderlichen Konten, auf denen die Ausgabe der CO2-<br />
Emissionszertifikate sowie alle nachfolgenden Transfers (Käufe/Verkäufe) verbucht werden, wobei die<br />
geldseitige Abwicklung der Transfers über die <strong>Kontrollbank</strong> erfolgt.
8 Treuhandgeschäfte und Konsortialfinanzierungen<br />
9 Geldmarkttransaktionen<br />
10 Sonstige Angaben<br />
Jahresabschluss<br />
2003<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
Zu den Aufgaben der <strong>Kontrollbank</strong> zählen seit ihrer Gründung auch die Durchführung von<br />
Treuhandgeschäften sowie die Abwicklung von Konsortialfinanzierungen, insbesondere zwischen dem<br />
Bankgewerbe und öffentlich-rechtlichen Körperschaften.<br />
Neben den bilanzwirksamen Treuhandgeschäften und Konsortialfinanzierungen betreut die <strong>Kontrollbank</strong><br />
noch weitere Finanzierungen (Ende <strong>2004</strong>: € 380 Millionen; zum Vergleich Ende 2003: € 406 Millionen), bei<br />
denen auf Grund der vertraglichen Konstruktion lediglich eine allfällige Finanzierungsquote des Institutes in<br />
der Vermögens- und Finanzierungsrechnung aufscheint. Hervorzuheben sind vor allem die Finanzierung von<br />
Investitionen zur Erweiterung und Erneuerung des österreichischen Fernsprechnetzes auf Grund des<br />
Fernmelde-Investitionsgesetzes (seit 1964) sowie die im Jahr 1988 eingerichtete „Museenfinanzierung“ zur<br />
Durchführung von Sanierungsmaßnahmen in österreichischen Museen.<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> ist am österreichischen Geldmarkt innerhalb des Bankwesens durch den Handel mit Tag-,<br />
Termin- und Ultimogeld vertreten.<br />
Die in nachstehender Tabelle angeführten Werte geben eine Übersicht über die Größenordnung der kalendertägigen<br />
Stände im Jahresdurchschnitt sowie des jährlichen Gesamtumsatzes der von der <strong>Kontrollbank</strong><br />
geschlossenen Geldmarkttransaktionen.<br />
in Millionen Euro<br />
Ø Tagesstand 1<br />
Veränderung in %<br />
Gesamtumsatz 2<br />
Veränderung in %<br />
2002 2003 <strong>2004</strong><br />
Geldmarkttransaktionen der <strong>Kontrollbank</strong><br />
744<br />
— 45<br />
61.340<br />
+ 2<br />
494<br />
— 34<br />
44.987<br />
— 27<br />
1 Durchschnittlicher Tagesstand der Vergaben (Forderungen).<br />
2 Schlüsse zu Vergaben + Aufnahmen<br />
(Rückführungen werden nicht gezählt).<br />
672<br />
+ 36<br />
46.542<br />
+ 3<br />
Die Umsätze der <strong>Kontrollbank</strong> in dieser<br />
Geschäftssparte (€ 46,5 Milliarden) lagen<br />
im Jahr <strong>2004</strong> um 3 % über dem Vorjahresergebnis<br />
(€ 45,0 Milliarden). Der<br />
durchschnittliche Tagesstand an Geldmarkttransaktionen<br />
erhöhte sich von € 0,5<br />
Milliarden im Jahr 2003 auf C= 0,7 Milliarden<br />
im Berichtsjahr (+ 36 %).<br />
Die Behandlung des Jahresabschlusses 2003 erfolgte durch die 58. ordentliche Hauptversammlung der<br />
Aktionäre der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong> am 24. Mai <strong>2004</strong>; die entsprechenden Veröffentlichungen<br />
wurden am 26. Mai <strong>2004</strong> im Amtsblatt zur Wiener Zeitung (Nr. 101) vorgenommen. Der Jahresabschluss<br />
und der Konzernabschluss 2003 samt zugehörigen Unterlagen wurden durch den Vorstand gemäß §§ 277<br />
und 280 HGB am 3. Juni <strong>2004</strong> beim Handelsgericht Wien zur Firmenbuchnummer FN 85749 b eingereicht.<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> ist gemäß § 221 Abs. 3 HGB als große Aktiengesellschaft eingestuft.<br />
33
Aufsichtsrat Durch die 58. ordentliche Hauptversammlung wurden Mag. Wolfgang Haller, Franz Pinkl, Mag. Dr. Ludwig<br />
Scharinger und Dr. Johann Strobl in den Aufsichtsrat der <strong>Kontrollbank</strong> gewählt; die Mandate von<br />
Dr. Elisabeth Bleyleben-Koren und Dr. Angelo Rizzuti sind turnusmäßig abgelaufen. Mag. Friedrich<br />
Kadrnoska und Karl Samstag haben ihre Mandate im Aufsichtsrat mit 24. Mai <strong>2004</strong> zurückgelegt.<br />
Kreditrisiko<br />
Währungsrisiko<br />
Zinsänderungsrisiko<br />
34<br />
10.1 Risikobericht<br />
Risikosteuerung und Risikocontrolling stellen im Bankbetrieb wesentliche Prozesse dar, um die Sicherheit<br />
und die Rentabilität der Bank im Interesse der Kunden und der Eigentümer zu gewährleisten. In der<br />
<strong>Kontrollbank</strong> wird darauf geachtet, dass Risikoübernahmen in Übereinstimmung mit den Vorgaben des<br />
Vorstandes und den gesetzten Zielen der Bank stehen und dass gezielte Maßnahmen zur Risikovermeidung,<br />
-kompensation (Hedging) und -reduzierung gesetzt werden.<br />
Im Berichtsjahr wurde in Hinblick auf Basel II und eine Gesamtbanksteuerung die vom Vorstand<br />
beschlossene Neuordnung der Organisationsstruktur im Risikomanagement umgesetzt, die eine Ernennung<br />
von Abteilungs-Risk-Managern, die Bestellung eines Operational Risk Managers und eines Finance Risk<br />
Managers sowie die Bildung eines Risikomanagementkomitees vorsieht. Der Vorstand ist in die Risikosteuerung<br />
aktiv eingebunden.<br />
Die durch die spezifische Geschäftsausrichtung der <strong>Kontrollbank</strong> entstandenen Strukturen haben wesentlichen<br />
Einfluss auf die Risikosituation der Bank.<br />
Das Kreditrisiko hat im Risikomanagement — im Gegensatz zu Banken mit Privat- und Firmenkundengeschäft<br />
— nicht die zentrale Bedeutung, da die Kunden der <strong>Kontrollbank</strong> überwiegend Banken und<br />
öffentliche Stellen sind, oder Besicherungen, wie im Kapitel 3.1 („Voraussetzungen für die Refinanzierung“)<br />
beschrieben, vorliegen. Zur Absicherung von Kreditrisiken von derivativen Finanzgeschäften wurden mit den<br />
wichtigsten Vertragspartnern Collateralvereinbarungen abgeschlossen, mit sämtlichen Vertragspartnern<br />
bestehen Downgrade Trigger Klauseln (Möglichkeit der Abtretung an andere Vertragspartner oder Vertragskündigung<br />
nach einer definierten Bonitätsverschlechterung).<br />
Die Einstufung der Geschäftspartner in fünf interne Bonitätsklassen erfolgt auf Grund externer Ratings<br />
international anerkannter Ratingagenturen (Standard & Poor’s, Moody’s, FitchRatings). Die Entwicklung der<br />
Ratings wird laufend verfolgt. Bei Kunden, für die es kein externes Rating gibt, werden intern festgelegte<br />
Vorgaben angewendet.<br />
Währungsrisiken bestehen vor allem im Zusammenhang mit der Aufnahme von lang- und kurzfristigen<br />
Finanzierungsmitteln im Exportfinanzierungsverfahren. Diese Risiken werden durch eine Kursgarantie der<br />
Republik Österreich gemäß Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981 und durch derivative Finanzgeschäfte<br />
(Währungsswaps) abgesichert.<br />
Während Kredit- und Währungsrisiko weitestgehend durch Haftungen der Republik Österreich abgesichert<br />
sind, findet das Zinsänderungsrisiko im Risikomanagement der <strong>Kontrollbank</strong> besondere Beachtung. Die<br />
Risikosteuerung erfolgt im Rahmen des Portfoliomanagements durch gezielte Kapitalanlagen, -aufnahmen<br />
und Abschluss von fristenkonformen Derivaten. Bei den derivativen Instrumenten handelt es sich in erster<br />
Linie um Zinsswaps und Zins-/Währungsswaps, die OTC (over-the-counter) abgeschlossen und als Hedging-<br />
Instrumente für eigene Emissionen genutzt werden. Bei strukturierten Anleihen ist die gesamte Struktur<br />
Bestandteil des Hedging-Geschäftes. Darüber hinaus besteht im Exportfinanzierungsverfahren eine<br />
Rückstellung zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken.
Derivative<br />
Finanzgeschäfte<br />
Operationales<br />
Risiko<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
Die derivativen Finanzgeschäfte werden ausschließlich im Bankbuch geführt und sind dem Exportfinanzierungsverfahren<br />
zuzuordnen. Das Gesamtvolumen per 31. Dezember <strong>2004</strong> stellt sich wie folgt dar:<br />
in Millionen Euro<br />
Derivative Finanzgeschäfte<br />
Zinsbezogene Geschäfte<br />
OTC-Produkte<br />
588 5.967 159 6.714 406 49<br />
Zinstermingeschäfte<br />
—<br />
— — — — —<br />
Zinsswaps<br />
588 5.967 159 6.714 406 49<br />
Zinssatzoptionen<br />
—<br />
— — — — —<br />
Sonstige Zinskontrakte<br />
—<br />
— — — — —<br />
OTC-Produkte<br />
Devisentermingeschäfte<br />
Währungsswaps<br />
Währungsoptionen<br />
—<br />
— — — — —<br />
Sonstige Devisenkontrakte<br />
—<br />
— — — — —<br />
Wertpapierbezogene Geschäfte — — — — — —<br />
OTC-Produkte<br />
Aktien-/<br />
Indextermingeschäfte<br />
Aktien-/Indexoptionen<br />
bis 1 Jahr<br />
—<br />
1.983<br />
—<br />
—<br />
Nominalbetrag per 31.12.<strong>2004</strong> Marktwerte<br />
Restlaufzeit<br />
1 bis 5<br />
Jahre<br />
über<br />
5 Jahre<br />
Summe<br />
positiv negativ<br />
Währungsbezogene Geschäfte 1.983 6.851 809 9.643 100 1.559<br />
— — — — —<br />
6.851 809 9.643 100 1.559<br />
— — — — —<br />
— — — — —<br />
Summe 2.571 12.818 968 16.357 506 1.608<br />
Die ausgewiesenen Marktwerte stellen die Barwerte der Transaktionen dar, inkludierte Optionen wurden<br />
unter Verwendung von anerkannten Optionspreismodellen bewertet.<br />
Zur Beurteilung des Risikopotentiales erfolgt die Ermittlung von Zins- und Währungssensitivitätskennzahlen,<br />
die Entwicklung des maximal möglichen Verlustes wird durch VaR (Value at Risk) Berechnungen verfolgt und<br />
durch Stress-Tests wird die Auswirkung extremer Marktentwicklungen auf die Risikopositionen verdeutlicht.<br />
Mit der Basel II Eigenkapitalvereinbarung hat das operationale Risiko einen sehr hohen Stellenwert erhalten.<br />
In Zusammenarbeit mit den Fachbereichen wurden kritische Geschäftsprozesse erhoben. Im Risikohandbuch<br />
sind die risikopolitischen Grundsätze, Risikokategorien und Risikomanagementprozesse dokumentiert.<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> wurde eine Schadensfalldatenbank aufgebaut, die Aufschluss über alle Vorfälle der letzten zwei<br />
Jahre gibt. Die aufgetretenen Schadensfälle werden vierteljährlich dem Risikomanagementkomitee berichtet<br />
und in der Datenbank ergänzt.<br />
Zu den laufenden Aktivitäten im Risikomanagement zählen die Entwicklung und Umsetzung von Strategien<br />
zur Risikovermeidung bzw. -minimierung, die Implementierung zusätzlicher Auswertungstools zur Risikomessung<br />
sowie der Ausbau und die Verfeinerung der Risikosteuerungsmethoden.<br />
35
Neuerungen<br />
<strong>2004</strong>/2005<br />
Prognose<br />
Exogene<br />
Einflüsse<br />
36<br />
I NFORMATION S ERVICES<br />
10.2 Ausblick auf das Jahr 2005<br />
In den vorhergehenden Kapiteln des Lageberichtes wurde über die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche<br />
im Jahr <strong>2004</strong> berichtet. Des weiteren sind geplante oder bereits im Berichtsjahr beschlossene<br />
Neuerungen, welche im Jahr 2005 wirksam werden, angeführt.<br />
Über weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten<br />
sind, war bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichtes nicht zu berichten.<br />
Auf Grund der Ergebnisplanung werden im Jahr 2005 die Betriebserträge und die Betriebsaufwendungen in<br />
ähnlichem Umfang zurückgehen, womit das Ergebnis im Bereich des Jahres <strong>2004</strong> liegen wird.<br />
Zu den vielfältigen exogenen Einflüssen, denen die <strong>Kontrollbank</strong> in der Durchführung ihrer Hauptfunktionen<br />
im Exportservice- und Wertpapierbereich ausgesetzt ist, zählen neben der Entwicklung des österreichischen<br />
Exportes sowie der heimischen und der internationalen Finanzmärkte und Zinsenlandschaft auch die<br />
Änderungen der Rahmenbedingungen durch die EU-Mitgliedschaft Österreichs. In beiden vorgenannten<br />
Geschäftsfeldern und als Competence Center im Energiemarkt sowie als zentraler Information-Broker für<br />
Finanz und Wirtschaft liegen die strategischen Perspektiven im weiteren Ausbau einer innovativen, marktund<br />
kundenorientierten Dienstleistungsstruktur. Betriebsintern werden das effiziente Kosten-, Ertrags- und<br />
Risikomanagement ständig weiterentwickelt sowie die Personalentwicklungs- und Umweltmanagement-<br />
Systeme fortgeführt.<br />
11 Bank- und Wirtschaftsinformation<br />
Dem Faktor Information kommt in Anbetracht der fortschreitenden Globalisierung der Märkte insbesondere<br />
aus strategischer Sicht zunehmende Bedeutung zu. In der <strong>Kontrollbank</strong> wurde daher dem Informationsmanagement<br />
auch im Berichtsjahr <strong>2004</strong> ein hoher Stellenwert eingeräumt. Mit diesem Geschäftsbereich ist<br />
die Abteilung Bank- und Wirtschaftsinformation (BWI) betraut, die ihre Serviceleistungen im ständigen<br />
Dialog mit der Wirtschaft und den operativen Bereichen des Hauses erbringt.<br />
Dieser Service, der sich vor allem an Wirtschaftsunternehmen, Finanzdienstleister im In- und Ausland sowie<br />
an Institutionen aus Wissenschaft und Forschung richtet, konnte erheblich ausgebaut werden: Zunehmend<br />
steigt die Nachfrage nach professionellem, maßgeschneidertem Research. Exakt nach Kundenwunsch<br />
werden von den Experten der BWI Studien, Analysen oder aussagekräftige Kurzberichte erarbeitet:<br />
z.B. Markt- und Branchenberichte, vergleichende Standortanalysen, Peer Group Reviews, Länderreports.<br />
Weiters haben im Berichtsjahr führende Unternehmen ihre Informationsmanagement-Agenden über<br />
Rahmenvereinbarungen an die Abteilung Bank- und Wirtschaftsinformation der <strong>Kontrollbank</strong> ausgelagert.<br />
Die BWI konnte somit den bestehenden Trend zum Outsourcing von Informationsserviceleistungen für den<br />
Ausbau ihrer Stellung als zentraler Information-Broker für Finanz und Wirtschaft nutzen. Auch im Rahmen<br />
strategischer Partnerschaften mit internationalen Data Vendors konnte sich die BWI als Provider fundierter<br />
Marktinformationen profilieren.
austrian<br />
business monitor<br />
Information &<br />
Kommunikation,<br />
Knowledge-<br />
Management<br />
Ausblick auf 2005<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
Mit dem „Online-Pressespiegel“ bietet die BWI — im Rahmen einer bereits mehrjährigen erfolgreichen<br />
Kooperation mit der APA Austria Presse Agentur — ein Produkt an, das Unternehmen aus verschiedenen<br />
Wirtschaftsbereichen täglich mit fokussierten Informationen zum Tagesgeschehen versorgt: Das Mediaanalyse-Team<br />
der BWI filtert nach individuell definierten Profilen alles Wesentliche über das Finanz- und<br />
Wirtschaftsgeschehen, über relevante Märkte und Unternehmen aus der nationalen und internationalen<br />
Presseberichterstattung. Täglich ab 9 Uhr ist die personalisierte Meldungsübersicht via Internet im<br />
jeweiligen Unternehmen verfügbar. Sämtliche Medienberichte werden in einer Datenbank erfasst, die alle<br />
Vorteile eines umfassenden Pressearchivs aufweist.<br />
Dieses jüngste Produkt der BWI bietet täglich online umfassende Branchen- und Unternehmensinformationen:<br />
Ausgewählte Presseberichte aus einem breiten Medienspektrum liefern einen raschen<br />
Überblick über Trends in allen Wirtschaftssektoren und Branchen. Ebenfalls im Fokus steht die Berichterstattung<br />
über wesentliche internationale und sämtliche österreichischen Firmen — vom kleinen<br />
Familienbetrieb bis hin zum weltweit agierenden Konzern. Das tägliche Meldungs-Update wird in der Firmenund<br />
Branchendatenbank gespeichert. Das sichert den nachhaltigen Mehrwert. APA garantiert als<br />
Kooperationspartner absolute Rechtssicherheit.<br />
FINECON, die Finanz- und Wirtschaftsdatenbank der <strong>Kontrollbank</strong>, stellt sowohl für die <strong>Kontrollbank</strong> als auch<br />
für ihre Geschäftspartner ein zentrales Informationsmedium dar. Die Datenbank wird täglich aktualisiert und<br />
umfasst derzeit rund 36.000 Literaturhinweise sowie Fachbeiträge und Studien internationaler Experten im<br />
Originaltext. FINECON bietet fundierte Informationen zu wesentlichen Fragen des Wirtschaftsgeschehens<br />
weltweit: Fachartikel aus über 200 internationalen Knowledge-Sources für Wirtschaft, Finanz, Umwelt und<br />
Recht sowie Fachbücher und wissenschaftliche Arbeiten werden laufend in den Wissenspool eingebracht.<br />
FINECON ist über fünf internationale Hosts — APA Austria Presse Agentur, Thomson/Dialog, GBI, GENIOS<br />
und Dow Jones & Reuters/Factiva — weltweit abrufbar. Zusätzlich eröffnet die BWI — über personalisierte<br />
Gateways — Banken und Wirtschaftsunternehmen einen Online-Zugang zu FINECON.<br />
Im Berichtsjahr haben führende Banken im In- und Ausland das Know-how der <strong>OeKB</strong> Bank- und<br />
Wirtschaftsinformation im Bereich Information- und Knowledge-Management in Anspruch genommen.<br />
Hausintern wurden im Rahmen der Projektarbeit folgende Schwerpunkte gesetzt: Die <strong>Kontrollbank</strong>-internen<br />
Kommunikationsprozesse wurden nach Effizienzgesichtspunkten durchleuchtet und weiter gestrafft. Die<br />
Information Services für alle Fachbereiche des Hauses wurden einer forcierten Personalisierung unterzogen:<br />
Strategisches Ziel der BWI war und ist, einen unmittelbaren Mehrwert für das operative Geschäft der<br />
<strong>Kontrollbank</strong> zu erbringen. Darüber hinaus ist die BWI laufend bestrebt, durch den Auf- und Ausbau<br />
praxisnaher Wissensmanagement-Strukturen den Geschäftserfolg der <strong>Kontrollbank</strong> nachhaltig zu sichern.<br />
Für das kommende Jahr sieht die <strong>OeKB</strong> Bank- und Wirtschaftsinformation ihre wichtigste Herausforderung<br />
darin, ihre zentrale Rolle als wettbewerbsneutraler Information Provider für die österreichische Exportwirtschaft<br />
und den Finanzdienstleistungssektor im In- und Ausland weiter zu festigen.<br />
37
12 Publikationen der <strong>Kontrollbank</strong> – Internet Services<br />
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38<br />
12.1 Publikationen der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Hier finden Sie jene Publikationen zu den Geschäftsbereichen und Services der <strong>Kontrollbank</strong>, die wir<br />
Ihnen gerne als Ergänzung zu diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> zusenden.<br />
Sie können diese Berichte, Broschüren und Folder direkt auf der Website www.oekb.at oder bei den<br />
angeführten Abteilungen bestellen. Dort erhalten Sie auch nähere Informationen zu den Inhalten der<br />
Publikationen.<br />
Auf der <strong>OeKB</strong>-Website www.oekb.at können Sie PDF-Dateien der Publikationen jederzeit downloaden.<br />
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<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
■ ■<br />
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Diese gedruckten Publikationen erhalten Sie von folgenden Abteilungen<br />
unter +43-1-531 27- Dw.:<br />
■ Rechnungs- und Berichtswesen -2314, Fax -5250, E-mail: berichtswesen@oekb.at<br />
■■ <strong>OeKB</strong> Öffentlichkeitsarbeit -2859, Fax -5698, E-mail: oeffentlichkeitsarbeit@oekb.at<br />
■■■ Bank- und Wirtschaftsinformation -2311, Fax -5818<br />
■■■ ■ Organisation, Bauen, Umwelt und Sicherheit -2841, Fax -5221<br />
■ Exportgarantien — Internationales und Services -2628, Fax -5694<br />
■■ Projekt- und Umweltanalysen -2224, Fax -5411<br />
■■■ Kreditabteilung -2496, Fax -5533, E-mail: kreditabteilung@oekb.at<br />
■ Wertpapierservice -2000, Fax -4000<br />
Bestellung/PDF-Downloads via www.oekb.at<br />
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39
40<br />
12.2 Die Internet-Angebote der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Aktuelle Informationen zur <strong>Kontrollbank</strong> und ihren Aufgaben erhalten Sie im Internet unter der Adresse<br />
www.oekb.at. Dort finden Sie Kurzdarstellungen sowie vertiefte Experten-Informationen zu allen Services<br />
der <strong>OeKB</strong> — von den großen Geschäftsbereichen Exportservice und Wertpapierservice bis zu den<br />
Information Services, Dienstleistungen für den Energiemarkt und Veröffentlichungen für die Pensionskassen.<br />
Praktische Extranet-Anwendungen und Online-Tools erleichtern den Kunden die Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Kontrollbank</strong>.<br />
Seit Mai <strong>2004</strong> ist das Webangebot der <strong>Kontrollbank</strong> nach Erkenntnissen der Usability-Forschung und auf<br />
Basis von Kunden-Feedback neu strukturiert und gestaltet. Anfang 2005 wurde der Wertpapier-Infopool<br />
www.profitweb.at ausgebaut: ProfitWeb enthält nun auch Daten und Analysekennzahlen zu allen in<br />
Österreich zugelassenen ausländischen Investmentfonds.<br />
Die neu geordnete Website der <strong>OeKB</strong> knüpft an Bewährtes<br />
aus dem bisherigen Webangebot an und wurde in Abstimmung<br />
mit Kunden und Usability-Experten noch User-freundlicher<br />
gestaltet. Die Informationen sind jetzt noch übersichtlicher<br />
gegliedert, gründlicher vernetzt und können dank moderner<br />
Wartungstechnologie noch schneller erweitert werden.<br />
Das Interesse an der „Zweiten Säule“ der Altersvorsorge hat <strong>2004</strong><br />
weiter stark zugenommen. Die Pensionskassen starteten im<br />
Herbst <strong>2004</strong> daher eine Informationsoffensive. Zentrale Maßnahme<br />
ist ein vierteljährlicher Leistungstest für fünf unterschiedliche Veranlagungsgruppen,<br />
der auf der <strong>OeKB</strong>-Website veröffentlicht wird.<br />
Die Wertpapier-Info-Plattform www.profitweb.at wurde im Februar<br />
2005 um Stammdaten, Kategorisierungsdaten, Ausschüttungs-<br />
und Splitdaten, Preis- und Volumensdaten sowie Performance- und<br />
Risikokennzahlen aller in Österreich zugelassenen ausländischen<br />
Investmentfonds erweitert. Neu sind auch standardisierte Angaben<br />
zu den Portfolios aller in- und ausländischen Fonds sowie die von<br />
den Kapitalanlagegesellschaften publizierten Asset Allocations.<br />
Einige weitere praktische Funktionen in ProfitWeb: individuell<br />
zusammenstellbare Auswertungen, Listen und Kennzahlenvergleiche,<br />
einfacher Datenexport sowie erweitertes Charting-Tool.
III. Jahresabschluss <strong>2004</strong><br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
1 Bilanz zum 31. Dezember <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
2 Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Anhang<br />
Erläuterung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
1 Allgemeine Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
2 Erläuterung der Bilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
3 Eigene Mittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
4 Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
5 Ergänzende Angaben gemäß § 237 HGB und § 64 BWG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
6 Pflichtangaben gemäß §§ 239 und 240 HGB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
IV. Vorschlag für die Gewinnverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
V. Bestätigungsvermerk des Bankprüfers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
VI. Konzern-Jahresabschluss <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Seite<br />
41
42<br />
Aktiva<br />
Bilanz zum 31. Dezember <strong>2004</strong><br />
31.12. <strong>2004</strong><br />
31.12. 2003<br />
EUR EUR 1.000<br />
01 Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken 155.993.527,73 87.116<br />
02 Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere 38.415.725,29 36.571<br />
03 Forderungen an Kreditinstitute 339.836.130,06 47.396<br />
a) täglich fällig 2.824.186,22 5.757<br />
b) sonstige Forderungen 337.011.943,84 41.639<br />
darunter: an verbundene Unternehmen ——,—— —<br />
04 Forderungen an Kunden 16.630.416,32 14.036<br />
darunter an:<br />
verbundene Unternehmen ——,—— —<br />
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 64.547,49 70<br />
05 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 645.169.564,75 660.091<br />
a) von öffentlichen Emittenten 102.254.217,82 108.163<br />
b) von anderen Emittenten 542.915.346,93 551.928<br />
darunter:<br />
eigene Schuldverschreibungen 76.226.279,98 78.823<br />
Emissionen von Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht ——,—— —<br />
06 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 98.462.295,18 97.282<br />
07 Beteiligungen 11.023.525,99 5.491<br />
darunter: an Kreditinstituten ——,—— —<br />
08 Anteile an verbundenen Unternehmen 40.117.643,17 40.100<br />
darunter: an Kreditinstituten 5.987.514,80 5.988<br />
09 Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens 2.093.343,—— 3.428<br />
10 Sachanlagen 41.477.613,81 44.818<br />
darunter: Grundstücke und Bauten,<br />
die vom Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden<br />
13.1 Forderungen an Kreditinstitute<br />
34.817.114,47 36.900<br />
11 Sonstige Vermögensgegenstände 26.164.200,19 37.777<br />
12 Rechnungsabgrenzungsposten 66.325.829,07 58.978<br />
13 Aktiva im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung 23.123.942.521,68 22.966.925<br />
Sonstige 21.432.500.787,43 21.079.343<br />
darunter: an verbundene Unternehmen 693.000.000,—— 635.520<br />
13.2 Forderungen an Kunden 1.588.104.289,21 1.652.698<br />
13.3 Rechnungsabgrenzungsposten 103.337.445,04 234.884<br />
Posten unter der Bilanz<br />
darunter: wegen Begebung eigener Emissionen 103.337.445,04 225.235<br />
Summe der Aktiva 24.605.652.336,24 24.100.009<br />
1 Auslandsaktiva 5.886.801.507,71 5.644.101
Passiva<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss<br />
31.12. <strong>2004</strong><br />
31.12. 2003<br />
EUR EUR 1.000<br />
01 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.047.101.442,50 680.127<br />
a) täglich fällig 654.857.236,03 671.201<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 392.244.206,47 8.926<br />
darunter: gegenüber verbundenen Unternehmen 6.469,95 6<br />
02 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden / Sonstige 44.925.695,43 64.047<br />
darunter:<br />
aa) täglich fällig 44.925.695,43 64.047<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist ——,—— —<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen 26.730.973,95 43.231<br />
gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 705.727,79 3.717<br />
03 Sonstige Verbindlichkeiten 20.764.712,24 26.231<br />
04 Rechnungsabgrenzungsposten 9.992.700,01 9.731<br />
05 Rückstellungen 114.345.788,52 115.885<br />
a) Rückstellungen für Abfertigungen 10.073.101,08 9.922<br />
b) Rückstellungen für Pensionen 57.285.988,26 55.461<br />
c) Steuerrückstellungen 14.702.563,68 28.662<br />
d) sonstige 32.284.135,50 21.840<br />
06 Gezeichnetes Kapital 130.000.000,—— 130.000<br />
07 Gebundene Kapitalrücklagen 3.347.629,63 3.347<br />
08 Gewinnrücklagen 66.366.534,66 56.838<br />
a) gesetzliche Rücklage 10.601.796,47 10.602<br />
b) andere Rücklagen 55.764.738,19 46.236<br />
09 Haftrücklage gemäß § 23 Abs. 6 BWG 23.850.000,—— 23.309<br />
10 Bilanzgewinn 15.270.788,61 13.775<br />
11 Unversteuerte Rücklagen 5.744.522,96 9.794<br />
a) Bewertungsreserve auf Grund von Sonderabschreibungen 5.744.522,96 5.746<br />
b) sonstige unversteuerte Rücklagen ——,—— 4.048<br />
darunter: Investitionsfreibetrag gemäß § 10 EStG 1988 ——,—— 4.048<br />
12 Passiva im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung 23.123.942.521,68 22.966.925<br />
12.1 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.396.320.245,35 1.998.242<br />
a) täglich fällig 1.103,16 1<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1.396.319.142,19 1.998.241<br />
12.2 Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist gegenüber Kunden 709.237.861,24 345.340<br />
12.3 Verbriefte Verbindlichkeiten 20.195.343.417,82 19.758.952<br />
a) begebene Schuldverschreibungen 14.257.210.042,44 14.138.709<br />
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 5.938.133.375,38 5.620.243<br />
12.4 Rechnungsabgrenzungsposten 10.801.012,48 15.413<br />
12.5 Rückstellungen / Sonstige 812.239.984,79 848.978<br />
Summe der Passiva 24.605.652.336,24 24.100.009<br />
Posten unter der Bilanz<br />
1 Kreditrisiken 2.976.821.543,97 2.610.139<br />
2 Anrechenbare Eigenmittel gemäß § 23 Abs. 14 BWG 271.208.344,25 255.903<br />
3 Erforderliche Eigenmittel gemäß § 22 Abs. 1 BWG 39.105.304,93 34.229<br />
4 Auslandspassiva 21.539.064.338,53 20.466.339<br />
43
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong><br />
44<br />
1. Zinsen und ähnliche Erträge 708.140.292,13 728.047<br />
darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren 22.634.644,59 24.214<br />
2. – Zinsen und ähnliche Aufwendungen 594.078.461,37 622.668<br />
3. + Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen 797.106,91 2.311<br />
a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten<br />
und nicht festverzinslichen Wertpapieren 168.537,16 460<br />
b) Erträge aus Beteiligungen 302.995,45 139<br />
c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 325.574,30 1.712<br />
4. + Provisionserträge 57.036.108,55 52.111<br />
5. – Provisionsaufwendungen 61.962.922,28 58.924<br />
6. ± Erträge / Aufwendungen aus Finanzgeschäften — 216.361,10 — 890<br />
7. + Sonstige betriebliche Erträge 12.975.264,85 18.792<br />
8. – Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 59.984.502,13 61.029<br />
a) Personalaufwand 37.993.989,22 38.029<br />
darunter:<br />
aa) Löhne und Gehälter 25.309.394,59 25.061<br />
bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene soziale Abgaben<br />
und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 5.516.833,50 5.557<br />
cc) sonstiger Sozialaufwand 1.193.191,23 1.123<br />
dd) Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 3.032.029,90 2.982<br />
ee) Dotierung der Pensionsrückstellung 1.825.240,—— 2.010<br />
ff) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen<br />
an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 1.117.300,—— 1.296<br />
b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) 21.990.512,91 23.000<br />
9. – Wertberichtigungen auf die in den<br />
Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände 5.934.660,01 6.741<br />
10. – Sonstige betriebliche Aufwendungen 12.994.117,56 13.860<br />
III. Betriebsaufwendungen — 78.913.279,70 — 81.630<br />
IV. Betriebsergebnis 43.777.747,99 37.149<br />
11. ± Ertrags- / Aufwandssaldo aus der Veräußerung und<br />
der Bewertung von Forderungen und Wertpapieren _ 11.089.032,08 _ 8.270<br />
12. ± Ertrags- / Aufwandssaldo aus der Veräußerung und der Bewertung<br />
von Wertpapieren, die wie Finanzanlagen bewertet sind,<br />
sowie von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen + 84.058,59 + 111<br />
13. – Steuern vom Einkommen und Ertrag 11.485.255,87 9.637<br />
14. – Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 13 auszuweisen ——,—— 300<br />
VI. Jahresüberschuss 21.287.518,63 19.053<br />
15. – Rücklagenbewegung 6.021.018,63 5.289<br />
darunter: Dotierung der Haftrücklage 541.498,81 —<br />
VII. Jahresgewinn <strong>2004</strong> (2003) 15.266.500,—— 13.764<br />
16. + Gewinnvortrag aus 2003 (2002) 4.288,61 11<br />
VIII. Bilanzgewinn 15.270.788,61 13.775<br />
Jahresabschlusspositionen sind nur insoweit angeführt, als dafür Wertansätze vorhanden sind.<br />
EUR<br />
<strong>2004</strong><br />
EUR<br />
2003<br />
EUR 1.000<br />
I. Nettozinsertrag 114.061.830,76 105.379<br />
II. Betriebserträge 122.691.027,69 118.779<br />
V. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 32.772.774,50 28.990
Anhang – Erläuterung der Bilanz<br />
sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
1 Allgemeine Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches unter Berücksichtigung<br />
der Sondervorschriften des Bankwesengesetzes.<br />
Entsprechend der bisherigen Bilanzierungspraxis wird vom Aktivierungswahlrecht nach § 198 Abs. 7 HGB<br />
Gebrauch gemacht.<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss – Anhang<br />
Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Zur Vermeidung von Unklarheiten und gestützt auf § 43 Abs. 2 Bankwesengesetz (BWG) geht die Gliederung<br />
der Bilanz insoweit über das Formblatt der Anlage 2 zu § 43 BWG hinaus, als die Posten im Zusammenhang<br />
mit dem von der <strong>Kontrollbank</strong> betriebenen Exportfinanzierungsverfahren gesondert dargestellt werden.<br />
Die gemäß Rechnungslegungsänderungsgesetz <strong>2004</strong> erforderlichen Anpassungen wurden vorgenommen.<br />
Bewertung<br />
Die Bewertung der Aktiv- und der Passivposten erfolgt grundsätzlich nach den Vorschriften der §§ 201 bis<br />
211 HGB mit den sich aus den §§ 55 bis 58 BWG ergebenden Abweichungen.<br />
Erläuterung zur Bewertung einzelner Bilanzposten:<br />
■ Wertpapiere werden zu Anschaffungskosten (ermittelt nach der Methode des Durchschnittspreisverfahrens)<br />
unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips (§§ 204 und 207 HGB unter Berücksichtigung<br />
von § 57 BWG) bewertet.<br />
■ Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Wertminderungen angesetzt.<br />
■ Anlagevermögen (Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung, Adaptierung gemieteter Räumlichkeiten,<br />
EDV-Software und sonstige Anlagen) ist zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer<br />
Abschreibungen bewertet. Die aus der Vornahme steuerlicher vorzeitiger Abschreibungen in früheren<br />
Jahren stammende Bewertungsreserve wird — wie im Formblatt vorgesehen — als gesonderte Position<br />
unter den Rücklagen gezeigt.<br />
■ Fremdwährungspositionen werden grundsätzlich zum Devisen-Mittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.<br />
Soweit jedoch eine Kursgarantie der Republik Österreich nach dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz<br />
(AFFG — BGBl. Nr. 216/1981 in der jeweils geltenden Fassung) vorliegt, erfolgt die Bewertung<br />
zum garantierten Kurs.<br />
■ Rückstellungen für Abfertigungen sowie laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen werden<br />
unter Zugrundelegung der anerkannten Regeln der Versicherungsmathematik unter Verwendung der<br />
AVÖ 1999 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung — Pagler & Pagler mit einem<br />
Rechnungszinsfuß von 3,5 % (Abfertigungen 4 %) berechnet.<br />
■ In Hinblick auf die künftige Aufstellung des Konzernabschlusses gemäß IFRS werden latente Steuern<br />
ab <strong>2004</strong> gemäß § 198 Abs. 9 und 10 HGB abgegrenzt.<br />
45
2 Erläuterung der Bilanz<br />
46<br />
2.1 Vorbemerkung<br />
Zur besseren Veranschaulichung der Entwicklung des Institutes im Geschäftsjahr <strong>2004</strong> wird eine in zwei<br />
Hauptgruppen gegliederte Gegenüberstellung der Vermögensrechnung erstellt, die folgendes Bild zeigt:<br />
Aktiva in 1.000 EUR<br />
I. Eigentliche Vermögensrechnung 1.186.986 1.133.084 + 348.626 30,8 1.481.710<br />
Barmittel<br />
2.522<br />
87.116 + 68.878 79,1 155.994<br />
Schuldtitel öffentlicher Stellen<br />
Forderungen an<br />
46.339<br />
36.571 + 1.845 5,0 38.416<br />
Kreditinstitute<br />
196.333<br />
47.396 + 292.440 x 339.836<br />
Kunden<br />
16.174<br />
14.036 + 2.594 18,5 16.630<br />
Wertpapiere<br />
725.131 757.373 — 13.741 1,8 743.632<br />
Beteiligungen<br />
45.765<br />
45.591 + 5.550 12,2 51.141<br />
Anlagevermögen<br />
52.710<br />
48.246 — 4.675 9,7 43.571<br />
Andere Aktiva<br />
102.012<br />
96.755 — 4.265 4,4 92.490<br />
Forderungen an<br />
Kreditinstitute<br />
Kunden<br />
Abgrenzungen<br />
Ende 2002<br />
Zusammengefasste Vermögensrechnung<br />
20.561.870<br />
1.345.448<br />
272.117<br />
Ende 2003 +_ Veränderung in % Ende <strong>2004</strong><br />
II. Exportfinanzierung 22.179.435 22.966.925 + 157.017 0,7 23.123.942<br />
21.079.343 + 353.158 1,7 21.432.501<br />
1.652.698 — 64.594 3,9 1.588.104<br />
234.884 — 131.547 56,0 103.337<br />
Summe der Aktiva 23.366.421 24.100.009 + 505.643 2,1 24.605.652<br />
Passiva in 1.000 EUR Ende 2002 Ende 2003 +_ Veränderung in % Ende <strong>2004</strong><br />
I. Eigentliche Vermögensrechnung<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
1.186.986 1.133.084 + 348.626 30,8 1.481.710<br />
Kreditinstituten<br />
724.388 680.127 + 366.974 54,0 1.047.101<br />
Kunden<br />
62.688 64.047 — 19.121 29,9 44.926<br />
Kernkapital und Sozialkapital<br />
281.006 288.671 + 7.997 2,8 296.668<br />
Bilanzgewinn<br />
16.722 13.775 + 1.496 10,9 15.271<br />
Andere Passiva<br />
102.182 86.464 — 8.720 10,1 77.744<br />
II. Exportfinanzierung<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
22.179.435 22.966.925 + 157.017 0,7 23.123.942<br />
Kreditinstituten<br />
2.793.389 1.998.242 — 601.922 30,1 1.396.320<br />
Kunden<br />
310.509 345.340 + 363.898 105,4 709.238<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 18.341.602 19.758.952 + 436.391 2,2 20.195.343<br />
Abgrenzungen<br />
22.981 15.413 — 4.612 29,9 10.801<br />
Rückstellungen<br />
710.954 848.978 — 36.738 4,3 812.240<br />
Summe der Passiva 23.366.421 24.100.009 + 505.643 2,1 24.605.652<br />
Die aus dieser Tabelle ersichtliche Zunahme der Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um rund € 0,5<br />
Milliarden (+ 2,1 %) auf € 24,6 Milliarden ist auf die Erhöhung der Ausleihungen in der Exportfinanzierung<br />
und auf Geldmarktgeschäfte mit Banken zurückzuführen.
in Millionen Euro<br />
Vermehrung von Aktiva:<br />
Barreserve<br />
Wertpapiere<br />
Bankguthaben<br />
Ausleihungen<br />
Beteiligungen<br />
Verminderung von Passiva:<br />
Bankverpflichtungen<br />
Sonstige Gläubiger<br />
Eigene Emissionen<br />
Alle übrigen Positionen saldiert<br />
Verminderung von Aktiva:<br />
Barreserve<br />
Wertpapiere<br />
Bankguthaben<br />
Ausleihungen<br />
Beteiligungen<br />
Vermehrung von Passiva:<br />
Bankverpflichtungen<br />
Sonstige Gläubiger<br />
Eigene Emissionen<br />
Eigenmittel<br />
(Veränderung von Rücklagen und<br />
Sozialkapital, Gewinndifferenz)<br />
Alle übrigen Positionen saldiert<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss – Anhang<br />
2.2 Zu I. Eigentliche Vermögensrechnung<br />
2002 2003 <strong>2004</strong><br />
Wertflussrechnung für die eigentliche Vermögensrechnung<br />
Mittelbedarf 987,5 615,8 948,7<br />
172,3<br />
158,1<br />
289,4<br />
0,3<br />
0,7<br />
350,4<br />
16,3<br />
—<br />
—<br />
349,0<br />
100,7<br />
124,3<br />
0,4<br />
0,1<br />
382,4<br />
8,9<br />
—<br />
6,7<br />
15,0<br />
162,0<br />
63,6<br />
111,6<br />
0,3<br />
—<br />
267,7<br />
10,6<br />
—<br />
—<br />
77,4<br />
32,7<br />
263,8<br />
0,5<br />
0,2<br />
210,6<br />
11,9<br />
—<br />
7,7<br />
11,0<br />
249,0<br />
54,9<br />
357,3<br />
0,1<br />
5,7<br />
256,1<br />
25,6<br />
—<br />
—<br />
Mittelaufbringung 987,5 615,8 948,7<br />
180,1<br />
55,8<br />
67,4<br />
0,5<br />
0,1<br />
589,9<br />
6,3<br />
—<br />
8,0<br />
40,6<br />
Für die Positionen dieser Hauptgruppe wurden<br />
die Nettoveränderungen zwischen den einzelnen<br />
Bilanzstichtagen bereits dargestellt. Zur Erläuterung<br />
dieser Veränderungen dient nebenstehende Wertflussrechnung.<br />
Die Veränderung der Bankverpflichtungen hängt mit<br />
den Geldmarktaktivitäten der Bank zusammen.<br />
In der Position Grundstücke und Gebäude sind<br />
Grundwerte im Betrag von € 4.658.774,47 enthalten.<br />
Vom Bestand der Wertpapiere wird ein<br />
Betrag von € 175.821.388,22 im Jahr 2005 fällig.<br />
Zu den einzelnen Wertpapierkategorien ist im Sinne<br />
von § 64 Abs. 1 Z 10 und 11 BWG zu berichten:<br />
Schuldverschreibungen<br />
und andere<br />
festverzinsliche<br />
Wertpapiere<br />
Aktien und andere<br />
nicht festverzinsliche<br />
Wertpapiere<br />
Beteiligungen<br />
Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen<br />
Angabe gemäß § 208 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 56 BWG: Bei den Wertpapieren des Umlaufvermögens<br />
beläuft sich der Unterschiedsbetrag zwischen Marktwert und Buchwert auf € 4.206.869,37.<br />
Angabe gemäß § 56 Abs. 2 und 3 BWG: Bei den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen<br />
Wertpapieren, die die Eigenschaft von Finanzanlagen haben, besteht ein Unterschiedsbetrag gemäß § 56<br />
Abs. 2 BWG in Höhe von € 29.062,95, welcher als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht<br />
worden ist, ferner ein Unterschiedsbetrag gemäß § 56 Abs. 3 BWG in Höhe von € 13.081,11. Vom Wahlrecht,<br />
diesen Unterschiedsbetrag zeitanteilig als Ertrag zu verbuchen, wurde kein Gebrauch gemacht.<br />
Während Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen ihrer Natur nach Anlagevermögen darstellen,<br />
hat der Vorstand für die übrigen Wertpapierkategorien Richtlinien beschlossen, nach denen<br />
Wertpapiere unter anderem in Abhängigkeit von der Laufzeit und dem Verhältnis von Anschaffungskosten<br />
und Nennwert als Anlagevermögen gewidmet wurden. Die übrigen Wertpapierbestände sind als sonstiges<br />
Umlaufvermögen gewidmet; das Institut hält keine Handelsbestände und führt daher kein Handelsbuch. Die<br />
Bewertung erfolgt – wie bereits erwähnt – nach den Vorschriften der §§ 204 und 207 HGB unter Berücksichtigung<br />
von § 57 BWG. In den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sind<br />
keine Vermögensgegenstände nachrangiger Art enthalten.<br />
in Euro<br />
zum Börsehandel<br />
zugelassen<br />
und börsenotiert<br />
645.169.564,75<br />
2.316.379,91<br />
——,——<br />
——,——<br />
hievon Wertpapiere<br />
des<br />
Anlagevermögens<br />
5.752.375,89<br />
289.978,23<br />
——,——<br />
——,——<br />
47
48<br />
Die Position „Andere Aktiva“ enthält neben Abgrenzungsposten vor allem Vermögensgegenstände im<br />
Zusammenhang mit den Leasingaktivitäten des Institutes (siehe auch den Anlagenspiegel unter Punkt 2.5).<br />
In den Rechnungsabgrenzungsposten sind aktivierte Steueraufwendungen gemäß § 198 Abs. 10 HGB in<br />
Höhe von € 65.083.308,09 enthalten (2003: € 57,7 Millionen).<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> ist gemäß § 3 Abs. 2 Z 1 BWG von den besonderen Liquiditätsvorschriften ausgenommen.<br />
Name und Sitz der Gesellschaft Beteiligungsquote am Nominalkapital<br />
Beteiligungen (Stand 31. Dezember <strong>2004</strong>)<br />
Beteiligungen mit mindestens 20 % Anteil<br />
<strong>OeKB</strong> Versicherung Aktiengesellschaft, Wien<br />
Eigenmittel: EUR 30.252.320,82.<br />
Ergebnis des Jahresabschlusses zum 31.12.<strong>2004</strong>: Jahresüberschuss von EUR 249.403,54.<br />
Die <strong>OeKB</strong> Versicherung <strong>AG</strong> ist spezialisiert auf die Kreditversicherung kurzfristiger Exportgeschäfte.<br />
Mit dieser Gesellschaft besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.<br />
100 % EUR 30.000.000,——<br />
„Österreichischer Exportfonds“ GmbH, Wien<br />
Eigenmittel: EUR 10.088.662,64.<br />
Ergebnis des Jahresabschlusses zum 31.12.<strong>2004</strong>: Jahresüberschuss von EUR 465.106,14.<br />
Die Gesellschaft betreut kleine und mittlere Unternehmen im Rahmen der Exportförderung.<br />
70 % EUR 4.069.678,71<br />
PRISMA Holding Gesellschaft m.b.H., Wien 100 % ATS 1.000.000,——<br />
Eigenmittel: EUR 6.793.632,46.<br />
Ergebnis des Jahresabschlusses zum 31.12.<strong>2004</strong>: Jahresüberschuss von EUR 653.838,71.<br />
Die Gesellschaft hält die Mehrheitsbeteiligung der <strong>Kontrollbank</strong> an der<br />
PRISMA Kreditversicherungs-<strong>AG</strong>.<br />
(EUR 72.672,83)<br />
Finanzmarkt Austria Dienstleistungsgesellschaft m.b.H., Wien<br />
Eigenmittel: EUR 5.114,58.<br />
Ergebnis des Jahresabschlusses zum 31.12.<strong>2004</strong>: Jahresüberschuss von EUR 4.840,35.<br />
Die Gesellschaft fungiert als zentrale Informations-, Koordinations- und Anlaufstelle<br />
für alle den österreichischen Finanzmarkt betreffenden in- und ausländischen Aktivitäten.<br />
100 % EUR 36.336,42<br />
<strong>OeKB</strong> Business Services GmbH, Wien<br />
Eigenmittel: EUR 1.448.958,77.<br />
Ergebnis des Jahresabschlusses zum 31.12.<strong>2004</strong>: Jahresüberschuss von EUR 85.481,08.<br />
Die Gesellschaft verwertet das umfassende Know-how der <strong>Kontrollbank</strong> in Sachen WebBusiness,<br />
IT-Sicherheit und Kapitalmarktinformationen und bietet maßgeschneiderte IT- und Contentlösungen an.<br />
100 % EUR 100.000,——<br />
CCP Austria Abwicklungsstelle für Börsengeschäfte GmbH, Wien<br />
Stammkapital: EUR 35.000,——.<br />
Die Gesellschaft ist Abwicklungsstelle der Wiener Börse und zentrale Gegenpartei<br />
(Central Counterparty) für alle an der Wiener Börse abgeschlossenen Geschäfte.<br />
50 % EUR 17.500,——<br />
<strong>AG</strong>CS Gas Clearing and Settlement <strong>AG</strong>, Wien<br />
Grundkapital: EUR 1.640.040,——.<br />
Die Gesellschaft ist Verrechnungsstelle für Ausgleichsenergie<br />
im liberalisierten Gasmarkt gemäß GWG II (Gaswirtschafts-Gesetz).<br />
Übrige Beteiligungen<br />
20 % EUR 328.020,——<br />
APCS Power Clearing and Settlement <strong>AG</strong>, Wien<br />
Grundkapital: EUR 2.200.000,——<br />
17 % EUR 374.000,——<br />
Wiener Börse <strong>AG</strong>, Wien<br />
Grundkapital: EUR 5.089.000,——<br />
5,86 % EUR 298.026,38<br />
EXAA Abwicklungsstelle für Energieprodukte <strong>AG</strong>, Graz<br />
Grundkapital: EUR 1.612.000,——<br />
8,06 % EUR 130.000,——<br />
ECRA Emission Certificate Registry GmbH, Wien<br />
Stammkapital: EUR 35.000,——<br />
12,5 % EUR 4.375,——<br />
„Garage Am Hof“ Gesellschaft m.b.H., Wien<br />
Stammkapital: EUR 220.000,——<br />
2 % EUR 4.400,——<br />
X-Trade Management Consulting GmbH, Graz<br />
Stammkapital: EUR 35.000,——<br />
10 % EUR 3.500,——<br />
Einlagensicherung der Banken & Bankiers Gesellschaft m.b.H., Wien<br />
Stammkapital: EUR 70.000,——<br />
0,10 % EUR 70,——<br />
Budapest Stock Exchange Ltd., Budapest<br />
Stammkapital: HUF 541.348.100,——<br />
11 % HUF 59.548.291,——<br />
Neben den genannten Beteiligungsverhältnissen hat sich das Institut mit je einer stillen Einlage an der<br />
LUB Leasing- und Unternehmensbeteiligungs GmbH, Wien, und an der TradeCon Leasing- und Unternehmensbeteiligungs GmbH, Wien, beteiligt.
in Millionen Euro<br />
2.3 Zu II. Exportfinanzierung<br />
Im Jahr <strong>2004</strong> hat der Zahlenansatz im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung um rund € 0,2 Milliarden<br />
zugenommen. Dies bedeutet eine Erhöhung um 0,7 % gegenüber dem Vorjahresstand.<br />
Ausnützung von Krediten<br />
Verminderung der<br />
Verbindlichkeiten im Inland:<br />
in Euro 1<br />
in fremder Währung<br />
Zwischenveranlagung im Inland:<br />
in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Rückführung von Auslandsaufnahmen:<br />
in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Zwischenveranlagung im Ausland:<br />
in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Tilgung von eigenen Emissionen:<br />
in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Abgrenzungsposten<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss – Anhang<br />
2002 2003 <strong>2004</strong><br />
Wertflussrechnung für das Exportfinanzierungsverfahren<br />
Verwendung 20.903 16.711 20.441<br />
1.823 3.097 2.803<br />
Rückflüsse aus gewährten Krediten<br />
Erhöhung der<br />
Verbindlichkeiten im Inland:<br />
in Euro 1<br />
in fremder Währung<br />
Zwischenveranlagung im Inland:<br />
in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Aufnahme von Auslandskrediten:<br />
in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Zwischenveranlagung im Ausland:<br />
in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Begebung von Schuldverschreibungen:<br />
in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Abgrenzungsposten<br />
3.628<br />
2.016<br />
0<br />
2<br />
1.581<br />
6.143<br />
—<br />
2.997<br />
540<br />
2.173<br />
0<br />
1.419<br />
1.645<br />
—<br />
10<br />
3.745<br />
4.616<br />
—<br />
—<br />
406<br />
1.679<br />
94<br />
3.546<br />
745<br />
—<br />
10<br />
5.223<br />
3.771<br />
1.253<br />
71<br />
545<br />
2.343<br />
131<br />
Herkunft 20.903 16.711 20.441<br />
2.825 2.206 2.765<br />
2.907<br />
1.855<br />
0<br />
9<br />
2.450<br />
4.907<br />
—<br />
2.997<br />
285<br />
2.530<br />
138<br />
1 Die Verminderungen und Erhöhungen der Euro-Verbindlichkeiten<br />
wurden monatlich kompensiert und nur der Überhang ausgewiesen.<br />
2.4 Treuhandgeschäfte<br />
2.174<br />
960<br />
—<br />
17<br />
4.576<br />
4.634<br />
—<br />
—<br />
—<br />
2.054<br />
90<br />
3.098<br />
289<br />
—<br />
13<br />
5.088<br />
4.804<br />
1.253<br />
71<br />
—<br />
2.811<br />
249<br />
Die in den zusammengefassten Bilanzen bereits<br />
dargestellten Nettoveränderungen werden in nebenstehender<br />
Wertflussrechnung näher erläutert.<br />
Die Summe aller Verwendungsposten im EFV betrug<br />
<strong>2004</strong> € 20,4 Milliarden. Hievon waren € 2,8<br />
Milliarden Kreditauszahlungen zuzurechnen, während<br />
€ 17,6 Milliarden im Wesentlichen auf die<br />
Rückführung aufgenommener Kredite entfielen. Die<br />
erforderlichen Mittel stammten in der Berichtsperiode<br />
mit € 2,8 Milliarden oder 14 % aus<br />
Rückflüssen auf gewährte Exportfinanzierungskredite,<br />
die neu aufgenommenen Mittel erreichten<br />
€ 17,6 Milliarden. Davon entfielen € 3,6 Milliarden<br />
auf das Inland (in Euro und diversen Fremdwährungen)<br />
und € 14,0 Milliarden auf das Ausland<br />
(gleichfalls in Euro und diversen Fremdwährungen).<br />
Im Berichtsjahr überwog somit — wie auch 2003 —<br />
die ausländische Finanzierungstangente. Das im<br />
Bereich der Exportfinanzierung bewegte Finanzierungsvolumen<br />
hat sich gegenüber 2003 um 22 %<br />
erhöht.<br />
Zum Jahresende <strong>2004</strong> waren 187 (titrierte und nicht<br />
titrierte) Passivtransaktionen der <strong>Kontrollbank</strong> aushaftend.<br />
Zum Ende des Berichtsjahres betrug der<br />
Gegenwert der durch die <strong>Kontrollbank</strong> nicht ausgenützten<br />
Vereinbarungen in Euro und diversen<br />
Fremdwährungen zur Dotierung des Exportfinanzierungsverfahrens<br />
rund € 17,3 Milliarden.<br />
Die von der <strong>Kontrollbank</strong> als Treuhänder gestionierten Geschäfte, die für die Bank weder ein wirtschaftliches<br />
noch ein rechtliches Obligo beinhalten, sind in der Bilanz in folgenden Positionen erfasst:<br />
Treuhandvermögen — Forderungen an Kunden: € 990.085,46<br />
Treuhandverpflichtungen — Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist: € 990.085,46.<br />
49
Inländische Gläubiger in Euro<br />
49.281 2026<br />
39.303 2024<br />
in diversen Fremdwährungen<br />
713.801 2011<br />
380.298 2011<br />
763.082<br />
419.601<br />
Ausländische Gläubiger in Euro<br />
—<br />
—<br />
in diversen Fremdwährungen<br />
183.125 2014<br />
309.234 2014<br />
183.125<br />
309.234<br />
Summe c)<br />
946.207<br />
728.835<br />
II. Eigentliche Vermögensrechnung 19.445 14.159<br />
d) Eigene Emissionen in Euro<br />
—<br />
—<br />
e) Sonstige Verpflichtungen in Euro<br />
19.445 2009<br />
14.159 2009<br />
f) Sonstige Verpflichtungen in fremder Währung<br />
—<br />
—<br />
Gesamtsumme I. + II. a) bis f) Langfristige Verbindlichkeiten 16.950.962 16.651.411<br />
Hievon vertraglich fällig im Folgejahr 3.208.915<br />
2.565.732<br />
davon betreffen Schuldverschreibungen 2.310.182<br />
1.868.925<br />
1 Zu diesen Aufnahmen bestehen zum Teil Swap-Vereinbarungen sowie Optionen.<br />
2 Hievon im eigenen Portefeuille — Ende 2003: EUR 78,449 Mio, Ende <strong>2004</strong>: EUR 75,865 Mio.<br />
50<br />
2.5 Sonstige Angaben zur Bilanz — Langfristige Verbindlichkeiten<br />
Im Hinblick auf die bedeutenden internationalen Geschäftsbeziehungen der <strong>Kontrollbank</strong> wird — im Einklang<br />
mit internationalen Gepflogenheiten der Berichtslegung — nachstehend eine Übersicht über die dem Institut<br />
zum Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden langfristigen Fremdmittel gegeben.<br />
Ursprünglicher<br />
Emissionsbetrag<br />
in 1.000<br />
Währungseinheiten<br />
Stand zum<br />
31.12.2003<br />
(inkl. Agio)<br />
in 1.000 EUR<br />
Langfristige Verbindlichkeiten<br />
(vertraglich vereinbarte ursprüngliche Laufzeit über ein Jahr; exklusive Zinsen und fällige Stücke)<br />
a) Emissionen in Euro-Währungen<br />
Europäische Währungseinheit EUR 1.679.092 1.530.018 2011<br />
Deutsche Mark<br />
DEM 1.750.000 894.761 2007<br />
Französische Francs<br />
FRF 4.780.000 728.706 2007<br />
Summe a)<br />
b) Emissionen in fremder Währung<br />
3.153.485<br />
US-Dollar<br />
USD 8.029.830 7.425.556 2013<br />
Japanische Yen<br />
JPY 245.000.000 1.678.875 2010<br />
Schweizer Franken<br />
CHF 5.500.000 3.348.658 2015<br />
Pfund Sterling<br />
GBP 150.000 230.400 2028<br />
Australische Dollar<br />
AUD 142.000 82.686 2006<br />
Kanadische Dollar<br />
CAD 100.000 65.650 2008<br />
Summe b)<br />
12.831.825<br />
Summe I. a) und b)<br />
15.985.310 2<br />
EUR 985.000 985.000 2008<br />
DEM 1.750.000 894.761 2007<br />
FRF 4.780.000 728.706 2007<br />
2.608.467<br />
USD 8.618.900 7.555.665 2014<br />
JPY 245.000.000 1.676.436 2010<br />
CHF 5.800.000 3.574.688 2015<br />
GBP 150.000 230.400 2028<br />
AUD 292.000 171.186 2007<br />
CAD 141.000 91.575 2008<br />
13.299.950<br />
15.908.417 2<br />
I. Exportfinanzierung 16.931.517<br />
c) Sonstige Verpflichtungen aus Exportfinanzierungen<br />
1 16.637.252 1<br />
letzte<br />
Fälligkeit<br />
Ursprünglicher<br />
Emissionsbetrag<br />
in 1.000<br />
Währungseinheiten<br />
Stand zum<br />
31.12. <strong>2004</strong><br />
(inkl. Agio)<br />
in 1.000 EUR<br />
letzte<br />
Fälligkeit
in Euro<br />
Anlagenspiegel <strong>2004</strong><br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens<br />
Sachanlagen<br />
Leasinggüter<br />
Wertpapiere<br />
Beteiligungen<br />
Summe<br />
in Euro<br />
Bewertungsreserven<br />
Rückstellungen<br />
Grundstücke und Gebäude<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
Leasinggüter<br />
Wertpapiere<br />
Summe<br />
Die im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung ausgewiesene Rückstellung (€ 812,2 Millionen) betrifft<br />
ausschließlich eine Zinsenausgleichsrückstellung zur Stabilisierung der Zinssätze für Exportfinanzierungskredite.<br />
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Risikovorsorgen im Hinblick auf verschiedene<br />
EDV-Softwareprojekte und allgemeine Geschäftsrisiken (€ 27,8 Millionen). In den Steuerrückstellungen ist<br />
eine Vorsorge für latente Steuern gemäß § 198 Abs. 9 HGB in Höhe von € 13,3 Millionen enthalten.<br />
Anschaffungs-<br />
und Herstellungskosten<br />
bis 1. 1. <strong>2004</strong><br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss – Anhang<br />
Zugänge<br />
<strong>2004</strong><br />
Abgänge<br />
<strong>2004</strong><br />
Kumulierte<br />
Abschreibungen<br />
Buchwerte<br />
31. 12. <strong>2004</strong><br />
Buchwerte<br />
31. 12. 2003<br />
Abschreibungen<br />
<strong>2004</strong><br />
19.735.793,26 247.304,57 654.130,28 17.235.624,55 2.093.343,––– 3.427.773,––– 1.367.317,57<br />
105.749.670,99 1.344.706,53 6.658.099,78 58.958.663,93 41.477.613,81 44.817.758,21 4.567.342,44<br />
125.485.464,25 1.592.011,10 7.312.230,06 76.194.288,48 43.570.956,81 48.245.531,21 5.934.660,01<br />
79.143.944,91 –––,––– 20.956.616,10 39.519.212,81 18.668.116,––– 32.845.992,––– 9.790.828,––<br />
71.321.470,81 –––,––– 1.813.145,42 537.664,69 68.970.660,70 70.555.150,68 –––,––<br />
51.359.660,29 5.878.293,62 183.305,66 5.913.479,09 51.141.169,16 45.591.181,20 145.000,–––<br />
327.310.540,26 7.470.304,72 30.265.297,24 122.164.645,07 182.350.902,67 197.237.855,09 15.870.488,01<br />
Stand<br />
1. 1. <strong>2004</strong><br />
Zuführung <strong>2004</strong> Auflösung <strong>2004</strong><br />
Stand<br />
31. 12. <strong>2004</strong><br />
2.585.690,––– –––,––– 453,––– 2.585.237,–––<br />
2.060,––– –––,––– 866,––– 1.194,–––<br />
–––,––– –––,––– –––,––– –––,–––<br />
3.158.091,96 –––,––– –––,––– 3.158.091,96<br />
5.745.841,96 –––,––– 1.319,––– 5.744.522,96<br />
51
3 Eigene Mittel<br />
52<br />
Die nachstehende Tabelle enthält die Eigenmittel im Sinne des BWG sowie die reserveähnlichen Positionen.<br />
Im Berichtsjahr war eine Dotation der Haftrücklage in Höhe von € 541.498,81 vorzunehmen. Die<br />
Nettoveränderung der Investitionsfreibeträge beinhaltet die gesetzlich vorgesehene Auflösung des<br />
Investitionsfreibetrages 2000 in Höhe von € 4.048.093,32. Die Bewertungsreserven auf Grund des § 12<br />
EStG 1988, auf Grund von Sonderabschreibungen gemäß §§ 8 und 122 EStG 1972 sowie auf Grund von<br />
§ 13 EStG 1988 haben sich bestimmungsgemäß vermindert.<br />
in 1.000 EUR Ende 2002 Ende 2003 +_ Veränderung in % Ende <strong>2004</strong><br />
Entwicklung des Kernkapitals und des Sozialkapitals<br />
I. Grundkapital und Rücklagen (Kernkapital) 217.999 223.288 + 6.021 2,7 229.309<br />
Grundkapital<br />
100.000 130.000<br />
– – 130.000<br />
Haftrücklage<br />
23.309 23.309 + 541 2,3 23.850<br />
Gesetzliche Rücklage<br />
Gebundene Rücklage<br />
10.000 13.000<br />
– – 13.000<br />
im Sinne des § 130 Aktiengesetz<br />
949<br />
949<br />
– –<br />
949<br />
Investitionsfreibetrag gemäß § 10 EStG<br />
7.678 4.048 – 4.048 100,0<br />
–<br />
Bewertungsreserven<br />
5.758 5.746 – 1 0,0<br />
5.745<br />
Freie Rücklage und Sonderrücklage<br />
70.305 46.236 + 9.529 20,6 55.765<br />
II. Sozialkapital 63.007 65.383 + 1.976 3,0 67.359<br />
Pensionsrückstellung<br />
53.450 55.461 + 1.825 3,3 57.286<br />
Abfertigungsrückstellung<br />
9.557 9.922 + 151 1,5 10.073<br />
Summe Kernkapital und Sozialkapital 281.006 288.671 + 7.997 2,8 296.668
4 Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss – Anhang<br />
4.1 Die Bewertung von Forderungen, Beteiligungen und Wertpapieren ergibt einen Aufwandsüberhang.<br />
4.2 Der nachstehende Erfolgsvergleich gibt die Hauptpositionen der Gewinn- und Verlustrechnung wieder.<br />
in 1.000 EUR<br />
Zusammengefasste Erfolgsrechnung<br />
Nettozinsertrag,<br />
Wertpapier- und Beteiligungserträge<br />
Dienstleistungsgeschäft — Nettoertrag<br />
Finanzgeschäfte und sonstige betriebliche Erträge<br />
Betriebserträge<br />
Personal- und Sozialaufwand sowie Pensionen<br />
Sachaufwand<br />
Abschreibungen und<br />
Wertberichtigungen auf Sachanlagen<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Betriebsaufwendungen<br />
Betriebsergebnis<br />
Saldo aus der Bewertung von<br />
Forderungen, Beteiligungen und Wertpapieren<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
Steuern<br />
Jahresüberschuss<br />
Saldo der Rücklagenbewegungen<br />
Jahresgewinn<br />
Gewinnvortrag<br />
Bilanzgewinn<br />
Wie aus dieser Gegenüberstellung ersichtlich ist, erhöhten sich die „Betriebserträge“ gegenüber dem<br />
Vorjahr um 3,3 %.<br />
Die Verschlechterung des Ergebnisses im Dienstleistungsgeschäft ist auf die Erhöhung der an den Bund zu<br />
zahlenden Garantieprovision zurückzuführen.<br />
Die Position „Personal- und Sozialaufwand sowie Pensionen“ liegt um 0,1 % geringfügig unter dem<br />
Vergleichswert des Vorjahres.<br />
Der „Sachaufwand“ zeigt eine Verringerung von 4,4 % gegenüber 2003.<br />
Der Steueraufwand liegt über dem des Vorjahres. Dies ist einerseits auf das gestiegene Betriebsergebnis<br />
zurückzuführen, anderseits führte die Neubewertung der Steuerabgrenzungen zu einer Entlastung.<br />
2002<br />
2003 +_ Veränderung<br />
in %<br />
<strong>2004</strong><br />
107.687 107.690 + 7.169 6,7 114.859<br />
1.604 — 6.813 + 1.886 27,7 — 4.927<br />
21.752 17.902 — 5.143 28,7 12.759<br />
131.043 118.779 + 3.912 3,3 122.691<br />
37.717 38.029 — 35 0,1 37.994<br />
24.900 23.000 — 1.010 4,4 21.990<br />
7.256 6.741 — 806 12,0 5.935<br />
19.976 13.860 — 866 6,2 12.994<br />
89.849 81.630 — 2.717 3,3 78.913<br />
41.194 37.149 + 6.629 17,8 43.778<br />
— 12.105 — 8.159 + 2.846 34,9 — 11.005<br />
29.089 28.990 + 3.783 13,0 32.773<br />
8.340 9.937 + 1.548 15,6 11.485<br />
20.749 19.053 + 2.235 11,7 21.288<br />
— 4.146 — 5.289 + 732 13,8 — 6.021<br />
16.603 13.764 + 1.503 10,9 15.267<br />
119 11 — 7 63,6 4<br />
16.722 13.775 + 1.496 10,9 15.271<br />
53
5 Ergänzende Angaben gemäß § 237 HGB und § 64 BWG<br />
54<br />
Verpflichtungen aus der Nutzung von nicht in der Bilanz ausgewiesenen Sachanlagen:<br />
a) im folgenden Geschäftsjahr: € 1,2 Millionen<br />
b) in den folgenden fünf Geschäftsjahren insgesamt: € 6,9 Millionen.<br />
Derivate Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag:<br />
Gegenwert<br />
in Millionen Euro<br />
Zinsswaps<br />
Währungsswaps<br />
Nominal- Marktwerte<br />
betrag positiv negativ<br />
6.714 406 49<br />
9.643 100 1.559<br />
Die ausgewiesenen Marktwerte stellen die Barwerte der Transaktionen dar,<br />
inkludierte Optionen wurden unter Verwendung von anerkannten Optionspreismodellen bewertet.<br />
Diese Geschäfte stehen im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung.<br />
Aktiva und Passiva in Fremdwährung:<br />
In der Bilanz sind Fremdwährungspositionen mit folgenden Euro-Gegenwerten enthalten:<br />
Aktiva: € 340.812.329,24 Passiva: € 17.039.069.027,79<br />
Fristigkeitsverteilung der nicht täglich fälligen Forderungen und Verpflichtungen (Restlaufzeiten):<br />
Guthaben bei Kreditinstituten, Forderungen Verpflichtungen gegenüber<br />
gegenüber Kreditinstituten und Kunden Kreditinstituten und Kunden<br />
bis drei Monate € 1.885.642.104,04 bis drei Monate € 4.829.586.449,61<br />
darüber bis 1 Jahr € 5.761.710.034,07 darüber bis 1 Jahr € 2.616.060.486,76<br />
darüber bis 5 Jahre € 8.799.227.243,79 darüber bis 5 Jahre € 10.628.826.769,53<br />
darüber € 7.106.651.127,24 darüber € 2.311.066.654,91<br />
6 Pflichtangaben gemäß §§ 239 und 240 HGB<br />
6.1 Angaben über Arbeitnehmer und Organe<br />
■ Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer:<br />
<strong>2004</strong>: 349 (2003: 352) Angestellte<br />
■ Aufwendungen für Pensionen und Abfertigungen (einschließlich Dotationen der Vorsorgen):<br />
a) Vorstandsmitglieder<br />
(einschließlich ehemalige Vorstandsmitglieder oder deren Hinterbliebene) € 626.452,18<br />
b) Sonstige Arbeitnehmer € 5.348.117,72<br />
■ Organgesamtbezüge:<br />
a) Vorstandsmitglieder — Angabe unterbleibt im Hinblick auf § 241 Abs. 4 HGB<br />
b) Mitglieder des Aufsichtsrates € 218.500,--c)<br />
Ehemalige Vorstandsmitglieder oder deren Hinterbliebene € 199.823,23.
■ Mitglieder des Vorstandes<br />
Mag. Dr. Johannes Attems Dr. Rudolf Scholten<br />
■ Mitglieder des Aufsichtsrates<br />
Dkfm. Gerhard Randa, Vorsitzender<br />
Dr. Walter Rothensteiner, 1. Vorsitzender-Stellvertreter<br />
Mag. Andreas Treichl, 2. Vorsitzender-Stellvertreter<br />
Dr. Elisabeth Bleyleben-Koren (bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Jürgen Danzmayr<br />
Mag. Wolfgang Haller (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Dr. Erich Hampel<br />
Mag. Friedrich Kadrnoska (bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Markus Orsini-Rosenberg<br />
Mag. Reinhard Ortner<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> III. Jahresabschluss – Anhang<br />
Franz Pinkl (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Mag. DDr. Regina Prehofer<br />
Dr. Angelo Rizzuti (bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Karl Samstag (bis 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Mag. Dr. Ludwig Scharinger (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Dkfm. Dr. Herbert Stepic<br />
Dr. Johann Strobl (seit 24. Mai <strong>2004</strong>)<br />
Dkfm. Johann Zwettler<br />
Mag. Franz Zwickl<br />
■ Staatskommissäre<br />
Mag. Alfred Lejsek, Staatskommissär<br />
Matthias Winkler, Staatskommissär-Stellvertreter<br />
Die Staatskommissäre gemäß § 76 des Bankwesengesetzes sind gleichzeitig Beauftragte<br />
des Bundesministers für Finanzen gemäß § 6 des Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetzes 1981.<br />
■ Regierungskommissäre gemäß § 27 der Satzung (Deckungsfonds)<br />
Dr. Johannes Ranftl, Regierungskommissär<br />
Edith Wanger, Regierungskommissär-Stellvertreter<br />
■ Abschluss- und Bankprüfer<br />
KPMG Alpen-Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien<br />
6.2 Angaben zum Aktienkapital<br />
vom Betriebsrat entsandt:<br />
Dr. Doris Hanreich-Wiesler<br />
Mag. Martin Krull<br />
Hubert Lindinger<br />
Claudia Richter<br />
Mag. Erna Scheriau<br />
Otto Schrodt<br />
Dr. Ulrike Zabini<br />
Das Grundkapital der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong> beträgt € 130 Millionen; es ist in 880.000<br />
Stückaktien ohne Nennwert zerlegt. Diese vinkulierten Namensaktien (Stammaktien) sind pro Aktionär in<br />
Form von jeweils auf Namen lautenden Zwischenscheinen dargestellt. Die Verteilung der Aktien auf das<br />
Grundkapital (mit Stand 31. Dezember <strong>2004</strong>) ist auf Seite 4 dieses Berichtes ausgewiesen.<br />
55
56<br />
IV. Vorschlag für die Gewinnverteilung<br />
Es wird beantragt, den Jahresgewinn <strong>2004</strong> von € 15.266.500,——<br />
vermehrt um den Gewinnvortrag aus 2003 von € 4.288,61<br />
somit den Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong> von € 15.270.788,61<br />
wie folgt zu verwenden:<br />
Ausschüttung einer Dividende von € 17,10 pro Aktie € 15.048.000,——<br />
(880.000 Stückaktien ohne Nennwert)<br />
Vergütung einer Tantieme an den Aufsichtsrat € 218.500,——<br />
Vortrag auf neue Rechnung € 4.288,61<br />
Wien, am 25. Februar 2005<br />
<strong>Oesterreichische</strong><br />
<strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft<br />
Der Vorstand<br />
Mag. Dr. Johannes Attems e.h. Dr. Rudolf Scholten e.h.<br />
V. Bestätigungsvermerk des Bankprüfers<br />
Die Buchführung und der Jahresabschluss entsprechen nach unserer pflichtgemäßen<br />
Prüfung den gesetzlichen Vorschriften. Der Jahresabschluss vermittelt unter Beachtung der<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein möglichst getreues Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem<br />
Jahresabschluss.<br />
Wien, am 25. Februar 2005<br />
KPMG Alpen-Treuhand GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
Mag. Dr. Johann Perthold e.h. ppa. Mag. Klaus-Peter Schmidt e.h.<br />
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
VI. Konzern-Jahresabschluss <strong>2004</strong><br />
1 Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
2 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Anhang zum Konzern-Jahresabschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Konzern-Lagebericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
Bestätigungsvermerk zum Konzernabschluss <strong>2004</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
Seite<br />
57
58<br />
Aktiva<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2004</strong><br />
a) täglich fällig 2.914.946,35 4.445<br />
b) sonstige Forderungen 337.011.943,84 41.639<br />
darunter: an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht ——,—— —<br />
darunter an:<br />
verbundene Unternehmen ——,—— —<br />
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 64.547,49 70<br />
a) von öffentlichen Emittenten 102.254.217,82 108.163<br />
b) von anderen Emittenten 542.915.346,93 551.928<br />
darunter:<br />
eigene Schuldverschreibungen 76.226.279,98 78.823<br />
Emissionen von Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht ——,—— —<br />
darunter: an Kreditinstituten ——,—— —<br />
darunter: an Kreditinstituten ——,—— —<br />
13.1 Forderungen an Kreditinstitute<br />
31.12. <strong>2004</strong><br />
31.12. 2003<br />
EUR EUR 1.000<br />
01 Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken 155.996.236,75 87.118<br />
02 Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere 46.216.097,92 38.329<br />
03 Forderungen an Kreditinstitute 339.926.890,19 46.084<br />
04 Forderungen an Kunden 37.635.847,46 49.093<br />
05 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 645.169.564,75 660.091<br />
06 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 98.462.295,18 99.059<br />
07 Beteiligungen 12.374.719,56 6.781<br />
08 Anteile an verbundenen Unternehmen 9.846.874,50 7.633<br />
09 Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens 2.125.273,67 3.490<br />
10 Sachanlagen 41.627.743,70 44.887<br />
darunter: Grundstücke und Bauten,<br />
die vom Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden<br />
34.817.114,47 36.900<br />
11 Sonstige Vermögensgegenstände 8.351.461,94 5.022<br />
12 Rechnungsabgrenzungsposten 66.986.549,04 59.923<br />
13 Aktiva im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung 23.146.136.355,65 22.989.987<br />
Sonstige 20.739.500.787,43 20.443.822<br />
darunter: an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht ——,—— —<br />
13.2 Forderungen an Kunden 2.303.298.123,18 2.311.281<br />
13.3 Rechnungsabgrenzungsposten 103.337.445,04 234.884<br />
Posten unter der Bilanz<br />
darunter: wegen Begebung eigener Emissionen 103.337.445,04 225.235<br />
Summe der Aktiva 24.610.855.910,31 24.097.497<br />
1 Auslandsaktiva 5.887.891.645,28 5.645.191
Passiva<br />
a) täglich fällig 644.885.227,84 661.374<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 392.244.206,47 8.926<br />
darunter: gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht ——,—— —<br />
darunter:<br />
aa) täglich fällig 19.660.139,86 22.186<br />
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist ——,—— —<br />
gegenüber verbundenen Unternehmen 1.474.168,38 1.369<br />
gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 705.727,79 3.717<br />
a) Rückstellungen für Abfertigungen 10.819.614,76 10.614<br />
b) Rückstellungen für Pensionen 58.263.021,26 56.463<br />
c) Steuerrückstellungen 16.342.562,22 31.000<br />
d) sonstige 22.055.941,96 21.948<br />
a) gezeichnetes Kapital 130.000.000,—— 130.000<br />
b) gebundene Kapitalrücklagen 3.347.629,63 3.347<br />
a) Gewinnrücklagen 108.753.560,42 103.169<br />
b) Konzern-Jahresüberschuss 24.548.817,48 19.950<br />
darunter: Ausgleichsposten aus der Kapitalkonsolidierung 384.922,30 385<br />
9.1 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.406.285.783,59 2.008.063<br />
a) täglich fällig 9.966.641,40 9.822<br />
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 1.396.319.142,19 1.998.241<br />
9.2 Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist gegenüber Kunden 709.237.861,24 345.340<br />
9.3 Verbriefte Verbindlichkeiten 20.195.343.417,82 19.758.952<br />
a) begebene Schuldverschreibungen 14.257.210.042,44 14.138.709<br />
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 5.938.133.375,38 5.620.243<br />
9.4 Rechnungsabgrenzungsposten 10.801.012,48 15.413<br />
9.5 Rückstellungen / Sonstige 824.468.280,52 862.219<br />
1 Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten 1.445.000,––– 1.445<br />
2 Kreditrisiken 3.022.049.096,56 2.666.028<br />
3 Anrechenbare Eigenmittel gemäß § 23 Abs. 14 BWG 290.925.234,99 275.999<br />
4 Erforderliche Eigenmittel gemäß § 22 Abs. 1 BWG 36.814.501,34 35.155<br />
5 Auslandspassiva 21.539.064.339,53 20.466.339<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> VI. Konzern - Jahresabschluss<br />
31.12. <strong>2004</strong><br />
31.12. 2003<br />
01 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.037.129.434,31 670.300<br />
Posten unter der Bilanz<br />
EUR EUR 1.000<br />
02 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden / Sonstige 19.660.139,86 22.186<br />
03 Sonstige Verbindlichkeiten 20.849.204,10 26.345<br />
04 Rechnungsabgrenzungsposten 9.783.498,03 9.022<br />
05 Rückstellungen 107.481.140,20 120.025<br />
06 Eingezahltes Kapital 133.347.629,63 133.347<br />
07 Erwirtschaftetes Kapital 133.302.377,90 123.119<br />
08 Anteile anderer Gesellschafter 3.166.130,63 3.166<br />
09 Passiva im Zusammenhang mit der Exportfinanzierung 23.146.136.355,65 22.989.987<br />
Summe der Passiva 24.610.855.910,31 24.097.497<br />
59
60<br />
1. Zinsen und ähnliche Erträge 714.429.389,10 735.176<br />
darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren 22.723.180,82 24.324<br />
2. – Zinsen und ähnliche Aufwendungen 596.009.760,38 624.400<br />
3. + Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen 3.924.657,28 1.999<br />
a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten<br />
und nicht festverzinslichen Wertpapieren 213.957,68 510<br />
b) Erträge aus Beteiligungen 302.995,45 139<br />
c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 3.407.704,15 1.350<br />
4. + Provisionserträge 57.036.150,15 52.111<br />
5. – Provisionsaufwendungen 61.962.934,76 58.924<br />
6. ± Erträge / Aufwendungen aus Finanzgeschäften — 216.361,10 — 890<br />
7. + Sonstige betriebliche Erträge 12.995.302,91 18.324<br />
8. – Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 61.972.321,97 62.886<br />
a) Personalaufwand 39.567.151,93 39.484<br />
darunter:<br />
aa) Löhne und Gehälter 26.421.084,43 26.127<br />
bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene soziale Abgaben<br />
und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 5.756.770,68 5.789<br />
cc) sonstiger Sozialaufwand 1.242.481,38 1.149<br />
dd) Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 3.150.028,76 3.099<br />
ee) Dotierung der Pensionsrückstellung 1.825.240,—— 2.010<br />
ff) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen<br />
an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 1.171.546,68 1.310<br />
b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) 22.405.170,04 23.402<br />
9. – Wertberichtigungen auf die in den<br />
Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände 6.004.504,13 6.806<br />
10. – Sonstige betriebliche Aufwendungen 14.968.230,75 13.868<br />
11. ± Ertrags- / Aufwandssaldo aus der Veräußerung und<br />
der Bewertung von Forderungen und Wertpapieren — 11.280.572,36 — 8.740<br />
12. ± Ertrags- / Aufwandssaldo aus der Veräußerung und der Bewertung<br />
von Wertpapieren, die wie Finanzanlagen bewertet sind,<br />
sowie von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen + 299.348,26 + 111<br />
13. – Steuern vom Einkommen und Ertrag 11.572.281,81 10.812<br />
14. – Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 13 auszuweisen 9.308,66 300<br />
15. – Fremdanteil am Jahresüberschuss 139.754,30 145<br />
VII. Konzern-Jahresüberschuss 24.548.817,48 19.950<br />
EUR<br />
<strong>2004</strong><br />
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr <strong>2004</strong><br />
I. Nettozinsertrag 118.419.628,72 110.776<br />
II. Betriebserträge 130.196.443,20 123.396<br />
III. Betriebsaufwendungen — 82.945.056,85 — 83.560<br />
IV. Betriebsergebnis 47.251.386,35 39.836<br />
V. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 36.270.162,25 31.207<br />
VI. Jahresüberschuss 24.688.571,78 20.095<br />
Jahresabschlusspositionen sind nur insoweit angeführt, als dafür Wertansätze vorhanden sind.<br />
EUR<br />
2003<br />
EUR 1.000
Anhang zum Konzern-Jahresabschluss<br />
Konsolidierungskreis<br />
Der Konsolidierungskreis umfasst folgende Beteiligungen:<br />
Die <strong>OeKB</strong> Versicherung Aktiengesellschaft (ehemals <strong>OeKB</strong>-Liegenschafts- und Beteiligungsverwaltungs<br />
GmbH) nimmt ihre neue Geschäftstätigkeit als Versicherung mit Wirkung zum 1.1.2005 auf. Daher erfolgt<br />
die Einbeziehung in den Konzernabschluss <strong>2004</strong> noch unverändert durch Vollkonsolidierung.<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz<br />
Da die Konzernbilanz nicht wesentlich von der Bilanz der Muttergesellschaft abweicht, wird auf die ausführlichen<br />
Darstellungen im Anhang des Einzel-Jahresabschlusses verwiesen, soferne nicht eine gesonderte<br />
Angabe erforderlich ist.<br />
Entsprechend § 59 Abs. 7 BWG wurden die im Einzelabschluss unter den „Sonstigen Vermögensgegenständen“<br />
zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßigen Abschreibungen erfassten Leasinggüter im<br />
Konzernabschluss mit dem Barwert der diskontierten Leasingforderungen bewertet und den „Forderungen<br />
an Kunden“ zugeordnet.<br />
Zu den einzelnen Wertpapierkategorien ist im<br />
Sinne von § 64 Abs. 1 Z 10 und 11 BWG zu<br />
berichten:<br />
Angabe gemäß § 208 Abs. 3 HGB in Verbindung<br />
mit § 56 BWG: Bei den Wertpapieren des<br />
Umlaufvermögens beläuft sich der Unterschiedsbetrag<br />
zwischen Marktwert und Buchwert auf<br />
€ 4.206.869,37.<br />
Vom Bestand der Wertpapiere wird im Jahr 2005 ein Betrag von € 179.899.538,40 fällig.<br />
Im Sinne von § 253 Abs. 3 HGB werden die im Einzelabschluss erfassten „Unversteuerten Rücklagen“ nach<br />
Abzug der darauf entfallenden latenten Steuerlasten im Konzernabschluss als „Gewinnrücklagen“ ausgewiesen;<br />
für die Steuerlasten sind unter den Steuerrückstellungen Vorsorgen getroffen.<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> VI. Konzern - Jahresabschluss<br />
Unternehmen Anteil Art der Konsolidierung<br />
„Österreichischer Exportfonds“ GmbH, Wien<br />
<strong>OeKB</strong> Versicherung Aktiengesellschaft, Wien<br />
PRISMA Holding Gesellschaft m.b.H., Wien<br />
Finanzmarkt Austria Dienstleistungsgesellschaft m.b.H., Wien<br />
<strong>OeKB</strong> Business Services GmbH, Wien<br />
PRISMA Kreditversicherungs-<strong>AG</strong>, Wien<br />
CCP Austria Abwicklungsstelle für Börsengeschäfte GmbH, Wien<br />
Euler Hermes (Ungarn) Kreditversicherungs-<strong>AG</strong>, Budapest<br />
Euler Hermes Consult Finanzservice und Consulting GmbH, Budapest<br />
<strong>OeKB</strong> Südosteuropa Holding Ges.m.b.H., Wien<br />
in Euro<br />
Schuldverschreibungen<br />
und andere<br />
festverzinsliche<br />
Wertpapiere<br />
Aktien und andere<br />
nicht festverzinsliche<br />
Wertpapiere<br />
70 %<br />
100 %<br />
100 %<br />
100 %<br />
100 %<br />
51 %<br />
50 %<br />
25,1 %<br />
25,1 %<br />
20 %<br />
zum Börsehandel<br />
zugelassen<br />
und börsenotiert<br />
645.169.564,75<br />
2.316.379,91<br />
Vollkonsolidierung<br />
Vollkonsolidierung<br />
Vollkonsolidierung<br />
Konsolidierung „at equity“<br />
Konsolidierung „at equity“<br />
Konsolidierung „at equity“<br />
Konsolidierung „at equity“<br />
Konsolidierung „at equity“<br />
Konsolidierung „at equity“<br />
Konsolidierung „at equity“<br />
hievon Wertpapiere<br />
des<br />
Anlagevermögens<br />
5.752.375,89<br />
289.978,23<br />
61
62<br />
in Euro<br />
Konzern-Anlagenspiegel <strong>2004</strong><br />
Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens<br />
Sachanlagen<br />
Wertpapiere<br />
Beteiligungen<br />
Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen<br />
Summe<br />
Angaben gemäß § 226 HGB und § 43 BWG<br />
Anschaffungs-<br />
und Herstellungskosten<br />
bis 1. 1. <strong>2004</strong><br />
Zugänge<br />
<strong>2004</strong><br />
Abgänge<br />
<strong>2004</strong><br />
19.982.841,23 247.304,57 654.130,28 17.450.741,85 2.125.273,67 3.490.156,64 1.397.770,54<br />
106.061.534,73 1.464.949,33 6.660.374,78 59.238.365,58 41.627.743,70 44.887.036,45 4.606.733,59<br />
73.080.274,76 – –,– – 2.007.459,58 537.725,84 70.535.089,34 72.313.706,61 –––,– –<br />
12.549.654,68 6.060.863,62 183.305,65 6.052.493,09 12.374.719,56 6.781.175,59 284.014,– –<br />
4.030.390,99 8.750,– – 219.873,23 (E) 6.027.606,74 9.846.874,50 7.632.983,20 (E) 2.421.238,50<br />
215.704.696,39 7.781.867,52 9.725.143,52 77.251.719,62 136.509.700,77 135.105.058,49 3.867.279,63<br />
Ergänzende Angaben gemäß § 266 HGB und § 64 BWG<br />
Fristigkeitsverteilung der nicht täglich fälligen Forderungen und Verpflichtungen (Restlaufzeiten):<br />
Guthaben bei Kreditinstituten, Forderungen<br />
gegenüber Kreditinstituten und Nichtbanken<br />
bis drei Monate € 2.150.365.410,71<br />
darüber bis 1 Jahr € 5.537.524.073,96<br />
darüber bis 5 Jahre € 8.811.041.158,41<br />
darüber € 7.106.651.127,24<br />
Verpflichtungen aus der Nutzung von nicht in der Bilanz ausgewiesenen Sachanlagen:<br />
a) im folgenden Geschäftsjahr: C= 1,4 Millionen<br />
b) in den folgenden fünf Geschäftsjahren insgesamt: C= 7,7 Millionen.<br />
Angaben über Arbeitnehmer und Organe<br />
■ Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer:<br />
<strong>2004</strong>: 367 (2003: 369) Angestellte<br />
Kumulierte<br />
Abschreibungen<br />
und Bewertung<br />
at equity (E)<br />
Buchwerte<br />
31. 12. <strong>2004</strong><br />
Buchwerte<br />
31. 12. 2003<br />
Verpflichtungen gegenüber<br />
Kreditinstituten und Nichtbanken<br />
■ Aufwendungen für Pensionen und Abfertigungen (einschließlich Dotationen der Vorsorgen):<br />
a) Vorstandsmitglieder<br />
(einschließlich ehemalige Vorstandsmitglieder oder deren Hinterbliebene) € 621.472,11<br />
b) Sonstige Arbeitnehmer € 5.402.940,63<br />
■ Organgesamtbezüge:<br />
a) Vorstandsmitglieder — Angabe unterbleibt im Hinblick auf § 266 Abs. 7 lit. b HGB<br />
b) Mitglieder des Aufsichtsrates € 218.500,——<br />
c) Ehemalige Vorstandsmitglieder oder deren Hinterbliebene € 199.823,23.<br />
Abschreibungen<br />
und Bewertung<br />
at equity (E)<br />
<strong>2004</strong><br />
bis drei Monate € 4.829.587.990,34<br />
darüber bis 1 Jahr € 2.616.060.486,76<br />
darüber bis 5 Jahre € 10.628.826.769,53<br />
darüber € 2.311.066.654,91
Konzern-Lagebericht<br />
Die Lage des Konzerns wird fast ausschließlich von jener der Muttergesellschaft bestimmt,<br />
sodass auf den im Einzelabschluss gegebenen Lagebericht verwiesen werden kann.<br />
Der Konzernabschluss entspricht nach unserer pflichtgemäßen Prüfung den gesetzlichen<br />
Vorschriften. Der Konzernabschluss vermittelt unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht im Einklang mit dem<br />
Konzernabschluss.<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> VI. Konzern - Jahresabschluss<br />
Wien, am 8. März 2005<br />
<strong>Oesterreichische</strong><br />
<strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft<br />
Der Vorstand<br />
Mag. Dr. Johannes Attems e.h. Dr. Rudolf Scholten e.h.<br />
Bestätigungsvermerk zum Konzernabschluss <strong>2004</strong><br />
Wien, am 8. März 2005<br />
KPMG Alpen-Treuhand GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
Mag. Dr. Johann Perthold e.h. ppa. Mag. Klaus-Peter Schmidt e.h.<br />
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />
63
E XPORTSERVICE<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong><br />
Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />
Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Statistische Daten<br />
Gesetzliche Bestimmungen
Beträge in Millionen Euro<br />
Exportservice — Jahresvergleich<br />
Gesamtexporte<br />
Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />
Anzahl der Garantienehmer (mit Haftungsobligo)<br />
Neu übernommene Haftungen (Zusagen)<br />
Neu erteilte Promessen<br />
Exportumsatz mit Garantiedeckung (Schätzung)<br />
Deckungsquote des Exportes in %<br />
Anzahl der betreuten neuen Verträge<br />
Haftungsrahmen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz<br />
Haftungsobligo (Ausnützung des Haftungsrahmens gemäß AFG) zum 31. Dezember<br />
Freier Rahmen<br />
Anzahl der bestehenden Haftungen<br />
Vereinnahmte Entgelte und Zinsen<br />
Schadenszahlungen insgesamt<br />
Rückflüsse zu Schadenszahlungen<br />
Schadenszahlungen netto<br />
Abschreibungen wegen Uneinbringlichkeit insgesamt<br />
Stand der aushaftenden Forderungen des Garantiegebers zum 31. Dezember<br />
Zinsenreduktionen (Schuldenerleichterungen) netto<br />
Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Anzahl der erfassten Banken / Exportunternehmen<br />
Anzahl der betreuten Kredite<br />
Neu erteilte Finanzierungszusagen<br />
Neu erteilte Finanzierungspromessen<br />
Stand der Finanzierungszusagen und -promessen zum 31. Dezember<br />
Stand der Finanzierungszusagen (ohne Promessen) zum 31. Dezember<br />
hievon in Anspruch genommen (Ausnützungsstand)<br />
Kreditauszahlungen<br />
Rückflüsse aus gewährten Krediten<br />
Nettokreditausweitung (+) / -rückgang (–)<br />
Mittelaufbringung insgesamt<br />
Haftungsrahmen gemäß Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />
Ausnützung des Haftungsrahmens gemäß AFFG zum 31. Dezember<br />
Freier Rahmen<br />
Neu übernommene Haftungen gemäß AFFG insgesamt<br />
Quellen: 1 Statistik Österreich 2 WIFO-Prognose (Dezember) <strong>2004</strong><br />
2002<br />
1.900<br />
3.564<br />
1.747<br />
5.675<br />
7<br />
1.897<br />
35.000<br />
30.030<br />
4.970<br />
5.386<br />
262<br />
265<br />
67<br />
— 198<br />
256<br />
1.717<br />
99<br />
55/1.500<br />
4.100<br />
2.292<br />
136<br />
24.095<br />
23.934<br />
21.611<br />
1.823<br />
2.825<br />
— 1.002<br />
20.903<br />
25.000<br />
21.196<br />
3.804<br />
6.115<br />
2003<br />
77.400 1 78.903<br />
1.900<br />
4.235<br />
1.388<br />
5.892<br />
7<br />
1.539<br />
35.000<br />
30.401<br />
4.599<br />
5.027<br />
183<br />
138<br />
50<br />
— 88<br />
93<br />
1.712<br />
72<br />
64/1.500<br />
4.000<br />
3.724<br />
163<br />
25.112<br />
24.879<br />
22.502<br />
3.097<br />
2.206<br />
+ 891<br />
16.711<br />
25.000<br />
21.719<br />
3.281<br />
3.476<br />
<strong>2004</strong><br />
87.600<br />
1 2<br />
1.900<br />
5.191<br />
1.387<br />
6.326<br />
7<br />
1.469<br />
35.000<br />
31.749<br />
3.251<br />
4.896<br />
204<br />
202<br />
86<br />
— 116<br />
358<br />
1.470<br />
62<br />
64/1.500<br />
3.700<br />
3.407<br />
61<br />
25.516<br />
25.323<br />
22.540<br />
2.803<br />
2.765<br />
+ 38<br />
20.441<br />
25.000<br />
22.152<br />
2.848<br />
4.876
I. Allgemeine Informationen<br />
II. Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />
III. Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />
IV. Gesetzliche Bestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 27<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Definitionen und Erläuterungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 5<br />
2 Entwicklung der Exporthaftungen und Exportfinanzierung in Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . A 6<br />
1 Haftungsrahmen gemäß AFG 1981 –<br />
Entwicklung und Ausnützung; Haftungszusagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 7<br />
2 Haftungen nach Haftungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 8<br />
3 Fristigkeit der den Haftungen zugrunde liegenden Transaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 9<br />
4 Haftungen nach Regionen und Ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 10<br />
5 Garantien für Umschuldungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 12<br />
6 Deckungsrechnung – Haftungsfälle nach Regionen und Ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 13<br />
1 Stände und Nettoveränderungen des Exportfinanzierungsverfahrens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 17<br />
2 Umsätze des Exportfinanzierungsverfahrens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 18<br />
3 Exportfinanzierung nach Regionen und Ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 19<br />
4 Gebundene Finanzkredite – Forderungsankäufe (Finanzierungsform) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 22<br />
5 Entwicklung der Zinssätze im Exportfinanzierungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 23<br />
6 Mittelbeschaffung und -verwendung (Wertflussrechnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 24<br />
7 Haftungen der Republik Österreich<br />
nach dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 25<br />
Diese Gesetzlichen Bestimmungen sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen betreffend Haftungen<br />
der Republik Österreich nach dem Ausfuhrförderungsgesetz finden Sie auch im Internet (www.oekb.at),<br />
ebenso die aktuellen Deckungsrichtlinien für über 100 Exportmärkte, Informationen über das Entgelt-System<br />
zu Haftungen gemäß AFG sowie die gültigen Zinssätze im Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong>.<br />
Des weiteren sind im Internet Informationen über aktuelle Themen sowie die internationale Zusammenarbeit<br />
und Rahmenbedingungen enthalten.<br />
Seite<br />
A 3
I. Allgemeine Informationen<br />
1 Definitionen und Erläuterungen<br />
Garantiegeber<br />
Haftungen der Republik Österreich<br />
AFG<br />
AFVO<br />
Promesse<br />
Marktfähige Risken<br />
Höchstbetrag<br />
Selbstbehalt<br />
Deckungsquote<br />
Grundbetrag<br />
Deckungserfordernis<br />
Finanzierungsbedarf<br />
Haftungsobligo /<br />
Ausnützung des Haftungsrahmens<br />
Haftungszusagen<br />
EFV<br />
KRR<br />
AFFG<br />
Osteuropäische Länder<br />
(Tabellenwerte 2003)<br />
GUS<br />
Osteuropäische OECD-Länder (2003)<br />
OECD/EU/EFTA<br />
Außereuropäische<br />
Entwicklungsländer/OPEC<br />
Zeichenerklärung<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> I. Allgemeine Informationen<br />
Bundesminister für Finanzen namens der Republik Österreich.<br />
Garantien und Wechselbürgschaften<br />
gemäß<br />
Ausfuhrförderungsgesetz 1981,<br />
BGBl. Nr. 215/1981, in der jeweils geltenden Fassung,<br />
und der darauf basierenden<br />
Ausfuhrförderungsverordnung 1981,<br />
BGBl. Nr. 257/1981, in der jeweils geltenden Fassung.<br />
Bedingte Zusage auf Erteilung einer Haftung oder Finanzierung<br />
für ein noch in Verhandlung stehendes Geschäft.<br />
Wirtschaftliche und politische Risken (ausgenommen Katastrophenrisken)<br />
aus Exportgeschäften mit einer Risikodauer für Produktionszeit und Zahlungsziel von<br />
weniger als 2 Jahren und mit einem Vertragspartner in einem EU- oder OECD-Land,<br />
ausgenommen Mexiko, Südkorea und Türkei.<br />
Der in der Garantieerklärung oder in der Wechselbürgschaftszusage genannte Betrag,<br />
mit dem die Haftung begrenzt ist.<br />
Der Prozentsatz eines Schadens, der vom Garantienehmer zu tragen ist.<br />
Der Prozentsatz eines Schadens, der vom Bund getragen wird.<br />
Höchstbetrag im Ausmaß der Deckungsquote.<br />
Vierteljährliche Meldung des Garantienehmers über den Stand (Betrag)<br />
des jeweils zu deckenden Risikos (zu Garantien, die vor dem 1.7.1996 übernommen<br />
und nicht auf die <strong>AG</strong>B 1996 umgestellt wurden).<br />
Betrag, der quartalsweise entsprechend den tatsächlichen Erfordernissen<br />
vom Wechselbürgschaftsnehmer bekanntgegeben werden kann.<br />
Summe der Grundbeträge aus Haftungen G 1 bis G 9 und G 11 sowie<br />
des gemeldeten Finanzierungsbedarfes aus Wechselbürgschaftszusagen; exkl. Promessen.<br />
Neu übernommene Haftungen;<br />
Basis sind die Höchstbeträge der Garantien und Wechselbürgschaftszusagen.<br />
Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong>.<br />
<strong>Kontrollbank</strong> – Refinanzierungsrahmen für bundesverbürgte Wechselkredite<br />
von Kreditinstituten (in den Werten des EFV enthalten).<br />
Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981,<br />
BGBl. Nr. 216/1981, in der jeweils geltenden Fassung.<br />
Albanien, Bulgarien, Polen, Rumänien, Ungarn;<br />
ehem. CSFR, ˇ<br />
ehem. Jugoslawien und ehem. UdSSR sowie die daraus entstandenen Staaten.<br />
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.<br />
Polen, Slowakische Republik, Tschechische Republik, Ungarn.<br />
Zuordnung der Länder laut Definition Statistik Österreich.<br />
Berücksichtigung der neuen EU-Mitgliedsländer bereits ab 1.1.<strong>2004</strong> (EU 25).<br />
– Zahlenwert ist null.<br />
0 Eine Größe, die kleiner als die Hälfte der ausgewiesenen Einheit ist.<br />
Rundungen können Rechendifferenzen ergeben.<br />
A 5
2 Entwicklung der Exporthaftungen und Exportfinanzierung in Österreich<br />
Markterschließungsstudien<br />
Exportförderung<br />
seit 1950<br />
Internationale<br />
Rahmenbedingungen<br />
Projekt-, Umweltund<br />
Länderanalysen<br />
Exportservice<br />
Jahresbericht<br />
<strong>2004</strong><br />
A 6<br />
Die zentrale Bedeutung einer starken Exportwirtschaft steht außer Frage. Der Zugang zu größeren Märkten<br />
bleibt ein entscheidender Faktor, der die moderne und rationelle Produktion hochwertiger Produkte<br />
gewährleistet, die Kapazität für betriebliche Forschung und Entwicklung erhöht und damit letztendlich eine<br />
entsprechende Beschäftigung des qualifizierten Arbeitskräftepotentials sichert. Die Einbindung in den<br />
Binnenmarkt der EU hat die Absatzchancen der österreichischen Wirtschaft signifikant erhöht, gleichzeitig<br />
kam es aber auch zu einer Internationalisierung der Konkurrenzsituation: Österreichische Unternehmen<br />
müssen sich verstärkt dem ausländischen Mitbewerb stellen. Ein wichtiges Element zur Unterstützung des<br />
heimischen Außenhandels und seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit stellen Exportabsicherungs- und<br />
Finanzierungsinstrumente dar.<br />
Die Wirtschaftspolitik hat der Bedeutung des Exportes Rechnung getragen und mit der Einrichtung eines<br />
modernen Exporthaftungssystems auch die Basis zur Finanzierung von Exporten geschaffen, ohne die die<br />
österreichische Exportwirtschaft nicht in der Lage gewesen wäre, sich im internationalen Wettbewerb zu<br />
behaupten. Im besonderen gilt dies für den Bereich der Investitionsgüterindustrie und die Erschließung<br />
neuer Absatzmärkte. Die im Rahmen des von der <strong>Kontrollbank</strong> betreuten Exportstudienprogrammes des<br />
Bundesministeriums für Finanzen erstellten Studien standen <strong>2004</strong> der Exportwirtschaft als Entscheidungsgrundlage<br />
zur Verfügung. Angesichts der guten Akzeptanz hat das Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Arbeit der <strong>Kontrollbank</strong> für <strong>2004</strong> ein ähnliches Programm für Markterschließungsstudien zur Betreuung und<br />
Abwicklung übertragen.<br />
Österreich verfügt wie alle anderen Industriestaaten über ein Exportförderungssystem zur Unterstützung<br />
seiner Exportwirtschaft auf den internationalen Märkten. Seit 1950 erfolgt die Gestion dieses Ausfuhrförderungsverfahrens<br />
durch die <strong>Kontrollbank</strong> als Bevollmächtigte der Republik Österreich.<br />
Die Richtlinien und Regelungen auf Grund von internationalen Vereinbarungen im Rahmen der OECD, der<br />
EU und der Berner Union sind bei der Übernahme von Haftungen und bei Kreditvergaben im Rahmen des<br />
Exportfinanzierungsverfahrens zu beachten.<br />
Eine effiziente, realistische banktechnische Beurteilung der zur Haftungsübernahme eingereichten<br />
Geschäftsfälle erfordert eine umfassende Risikobeurteilung durch Einbeziehung von Projekt- und Länderanalysen.<br />
Die verstärkte Berücksichtigung nachhaltiger Entwicklung, insbesondere von Umwelt- und<br />
sozialen Aspekten, gewinnt an Bedeutung.<br />
Für die Export- und Kreditwirtschaft ergeben sich wertvolle Synergieeffekte daraus, dass die <strong>Kontrollbank</strong><br />
mit der Abwicklung von Exporthaftungen betraut ist und gleichzeitig die entsprechende verfahrensmäßige<br />
Refinanzierung von Exportforderungen zur Verfügung stellen kann. Die bestehenden Instrumente den<br />
geänderten Situationen und Erfordernissen anzupassen sowie neue Verfahren zu entwickeln sind Aufgaben<br />
der Exportförderungspolitik, der betroffenen Institutionen und damit auch der <strong>Kontrollbank</strong>. Ziel dieser<br />
Maßnahmen ist, der österreichischen Exportwirtschaft auch in Zukunft ein konkurrenzfähiges Instrumentarium<br />
und effiziente Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.<br />
Statistische Übersichten zum Exportservice-Bereich sind in den folgenden Abschnitten enthalten. Um diese<br />
nicht mit verfahrenstechnischen Details zu überlasten, wird auf den diesem Jahresbericht beigefügten<br />
Abschnitt IV. Gesetzliche Bestimmungen sowie auf die vielfältigen Informationen der <strong>Kontrollbank</strong><br />
(Exportservice-Handbuch und diverse Folder, Internet-Service www.oekb.at) hingewiesen. Eine Darstellung<br />
der Entwicklung im Berichtsjahr <strong>2004</strong> ist in den Kapiteln 2 und 3 des Lageberichtes enthalten.
II. Haftungen der Republik Österreich<br />
gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />
1 Haftungsrahmen gemäß AFG 1981 –<br />
Entwicklung und Ausnützung; Haftungszusagen<br />
Exporthaftungen<br />
seit 1950<br />
Die Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz 1981 werden in Form von Garantien für die ordnungsgemäße<br />
Erfüllung von Rechtsgeschäften durch ausländische Vertragspartner oder als Bürgschaftszusagen<br />
für Wechsel übernommen, die zur Finanzierung von Ausfuhrgeschäften dienen.<br />
Das geltende Haftungsverfahren beruht auf den Bestimmungen des Ausfuhrförderungsgesetzes 1981<br />
(AFG) sowie auf der zu dessen Durchführung erlassenen Verordnung des Bundesministers für Finanzen.<br />
Die vertraglichen Beziehungen zwischen der Republik Österreich und den Garantienehmern sind in<br />
„Allgemeinen Geschäftsbedingungen“ betreffend Garantien der Republik Österreich nach dem Ausfuhrförderungsgesetz<br />
sowie in den jeweiligen Garantieerklärungen geregelt. Die Richtlinien und Regelungen<br />
auf Grund von internationalen Vereinbarungen im Rahmen der OECD, der EU und der Berner Union sind<br />
bei der Übernahme von Haftungen zu beachten.<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> ist seit 1950 als Bevollmächtigte der Republik Österreich (Bundesministerium für<br />
Finanzen) mit der banktechnischen Behandlung (bankkaufmännische Beurteilung durch Bonitätsprüfung<br />
und Bearbeitung) der Anträge auf Übernahme von Haftungen gemäß Ausfuhrförderungsgesetz, mit der<br />
Ausfertigung und administrativ-technischen Abwicklung der Haftungsverträge sowie mit der Wahrnehmung<br />
der Rechte der Republik Österreich aus den Haftungsverträgen betraut. Die <strong>Kontrollbank</strong> handelt in diesem<br />
Geschäftsbereich auf Rechnung der Republik Österreich.<br />
Haftungsrahmen<br />
Haftungsobligo<br />
(Ausnützungsstand)<br />
Veränderung zum Vorjahr<br />
Freier Rahmen<br />
1 BGBl. I Nr. 63/2000 und 71/2003.<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> II. Haftungen der Republik Österreich gemäß AFG<br />
Stand 31.12.2001 Stand 31.12.2002 Stand 31.12.2003 Stand 31.12. <strong>2004</strong><br />
1.1 Haftungsrahmen gemäß AFG 1981 – Entwicklung und Ausnützung<br />
Mio. EUR %<br />
35.000 1 100,0<br />
30.442 87,0<br />
+ 1.480 5,1<br />
4.558 13,0<br />
1.2 Entwicklung der Haftungszusagen<br />
Neu übernommene Haftungen<br />
(Zusagen) 1 in Millionen Euro<br />
Veränderung gegenüber dem Vorjahr:<br />
in Millionen Euro<br />
in Prozenten<br />
Mio. EUR %<br />
35.000 100,0<br />
30.030 85,8<br />
— 412 1,4<br />
4.970 14,2<br />
2001<br />
3.803<br />
— 585<br />
— 13,3<br />
2002<br />
3.564<br />
— 239<br />
— 6,3<br />
1 Inkl. Umwandlungen von Promessen in Garantien; exkl. neu erteilter Promessen.<br />
Mio. EUR %<br />
35.000 100,0<br />
30.401 86,9<br />
+ 371 1,2<br />
4.599 13,1<br />
2003<br />
4.235<br />
+ 671<br />
+ 18,8<br />
Mio. EUR %<br />
35.000 100,0<br />
31.749 90,7<br />
+ 1.348 4,4<br />
3.251 9,3<br />
<strong>2004</strong> 1950 – <strong>2004</strong><br />
5.191 138.672<br />
+ 956<br />
+ 22,6<br />
A 7
2 Haftungen nach Haftungsarten<br />
A 8<br />
Haftungsarten<br />
Haftungen nach Haftungsarten 1<br />
G 1<br />
G 2<br />
G 3<br />
G 4<br />
G 5<br />
G 6<br />
G 7<br />
G 8<br />
G 9<br />
G11<br />
G G 1 — G 9, G 11<br />
WB<br />
Summe<br />
Einzelgenehmigungen<br />
zu Pauschalgarantien<br />
G10<br />
Promessen<br />
Das Ausfuhrförderungssystem unterscheidet zwölf Haftungsarten. Für einzelne Haftungsarten können<br />
Promessen erteilt werden; diese sind auf den Haftungsrahmen nicht anzurechnen. Promessen dienen der<br />
Erleichterung der Vertragsverhandlungen des Exporteurs oder des finanzierenden Kreditinstitutes. Auf den<br />
diesem Jahresbericht beigefügten Abschnitt IV. Gesetzliche Bestimmungen wird hingewiesen.<br />
Anzahl Mio. EUR %<br />
653 815 19,2<br />
3 13 0,3<br />
106 860 20,3<br />
38 249 5,9<br />
266 33 0,8<br />
129 191 4,5<br />
15 7 0,2<br />
4 22 0,5<br />
54 29 0,7<br />
1 0 0,0<br />
1.269 2.219 52,4<br />
270 2.016 47,6<br />
1.539 4.235 100,0<br />
4.322 633<br />
— —<br />
265 1.388<br />
Anzahl Mio. EUR %<br />
817 1.229 4,0<br />
7 39 0,1<br />
702 12.881 42,4<br />
299 2.390 7,9<br />
667 92 0,3<br />
428 1.338 4,4<br />
35 34 0,1<br />
21 1.479 4,9<br />
226 312 1,0<br />
3 0 0,0<br />
3.205 19.794 65,1<br />
1.822 10.607 34,9<br />
5.027 30.401 100,0<br />
10.101 2.048<br />
— —<br />
206 2.177<br />
1 In diesen Werten sind Umschuldungsgarantien enthalten (siehe Kapitel II./5).<br />
Zusagen 2003 Haftungsobligo 31.12. 2003 Zusagen <strong>2004</strong><br />
Anzahl Mio. EUR %<br />
622 808 15,6<br />
7 14 0,3<br />
86 512 9,9<br />
43 488 9,4<br />
192 18 0,3<br />
123 142 2,7<br />
10 84 1,6<br />
4 828 15,9<br />
51 34 0,7<br />
— — —<br />
1.138 2.928 56,4<br />
331 2.263 43,6<br />
1.469 5.191 100,0<br />
4.894 730<br />
— —<br />
237 1.387<br />
Haftungsobligo 31.12.<strong>2004</strong><br />
Anzahl Mio. EUR %<br />
767 1.394 4,4<br />
8 18 0,1<br />
706 12.215 38,5<br />
259 2.245 7,1<br />
567 74 0,2<br />
435 1.434 4,5<br />
28 104 0,3<br />
30 2.322 7,3<br />
223 286 0,9<br />
3 0 0,0<br />
3.026 20.092 63,3<br />
1.870 11.657 36,7<br />
4.896 31.749 100,0<br />
9.660 1.989<br />
— —<br />
219 2.357<br />
G 1 – Garantie für direkte Lieferungen und Leistungen sowie diverse Sonderformen<br />
G 2 – Garantie für indirekte Lieferungen und Leistungen<br />
G 3 – Garantie für gebundene Finanzkredite, Kreditoperationen/Anleihen und Umschuldungskredite<br />
G 4 – Beteiligungsgarantie<br />
G 5 – Rahmengarantie (ein ausländischer Abnehmer)<br />
G 6 – Länderrahmen- oder Pauschalgarantie<br />
(alle ausländischen Abnehmer in einem, mehreren oder allen deckungsfähigen Ländern)<br />
G 7 – Konsignationslager-, Maschineneinsatz-, Vorleistungsgarantie<br />
G 8 – Rückgarantie zugunsten von Exportkredit- oder Exportkreditversicherungs-Institutionen<br />
G 9 – Garantie für Forderungsankäufe<br />
G 10 – Kursrisikogarantie (auf den Haftungsrahmen nicht anzurechnen)<br />
Die Erteilung von Kursrisikogarantien G 10 ist seit 1986 wegen des Schadensverlaufes ausgesetzt.<br />
G 11 – Markterschließungsgarantie<br />
WB – Bürgschaftszusage für Wechsel (Wechselbürgschaft)<br />
P – Promessen (auf den Haftungsrahmen nicht anzurechnen).
Revolvierende<br />
Garantien<br />
Wechselbürgschaften<br />
Revolvierend erteilte Garantien — Rahmengarantien G 5 und Pauschalgarantien G 6 sowie zum Großteil<br />
die Rückgarantien G 8 — werden nur im Jahr der Erteilung in den Haftungszusagen berücksichtigt,<br />
wogegen bei Einzelgarantien jeder Exportumsatz eine Haftungszusage auslöst. Berücksichtigt man den<br />
durch die revolvierend erteilten Garantien auf Grund des zumeist unterjährigen Zahlungszieles tatsächlich<br />
erfassten Export des gesamten Berichtsjahres (mit einem durchschnittlichen Umschlag, abhängig von der<br />
Haftungsart), errechnen sich wesentlich höhere Haftungszusagen als die nominell ausgewiesenen.<br />
Zu den Haftungsarten gemäß Ausfuhrförderungsgesetz zählen die Bürgschaftszusagen für Wechsel. Es sind<br />
dies Zusagen zur Übernahme einer Bürgschaft für den Aussteller (ab der Novelle 1993 zum AFG) oder für<br />
den Akzeptanten auf Wechseln, die von Kreditinstituten oder von Exportunternehmen zur Finanzierung von<br />
Ausfuhrgeschäften ausgestellt werden. Begünstigte aus der Wechselbürgschaft sind Exportunternehmen.<br />
Wechselbürgschaftsanträge sind im Wege der Hausbank einzureichen, welche auch die Finanzierung durchführt.<br />
Die Wechselbürgschaft dient der Erleichterung der Finanzierung von Ausfuhrgeschäften und von<br />
Beteiligungen im Ausland; teilweise bestehen zur Absicherung der Exportrisken gleichzeitig Garantien.<br />
3 Fristigkeit der den Haftungen zugrunde liegenden Transaktionen<br />
Ein großer Teil der den Haftungen zugrunde liegenden Transaktionen liegt anzahlmäßig und dem Wert nach<br />
innerhalb eines fünfjährigen Zahlungszieles. Die ausgewiesenen Daten erfassen die jeweils längste<br />
Fristigkeit (Zahlungsziel) der den Haftungen zugrunde liegenden Rechtsgeschäfte (Export- oder<br />
Kreditverträge, Beteiligungen). Die Laufzeit des längsten der in Kraft befindlichen Garantieverträge reicht<br />
bis in das Jahr 2043, da Haftungen für Exporte nach Entwicklungsländern, für Beteiligungen und für<br />
Umschuldungen enthalten sind.<br />
Fristigkeit in Jahren Einzelhaftungen<br />
bis 1<br />
über 1 bis 5<br />
über 5 bis 10<br />
über 10<br />
Summe<br />
bis 1<br />
über 1 bis 5<br />
über 5 bis 10<br />
über 10<br />
Summe<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> II. Haftungen der Republik Österreich gemäß AFG<br />
Revolvierende<br />
Haftungen<br />
Fristigkeit der den Haftungen zugrunde liegenden Transaktionen<br />
Anzahl Mio. EUR Anzahl Mio. EUR<br />
Zusagen 2003<br />
555 763 552 372<br />
247 287 — —<br />
112 2.075<br />
73 738<br />
987 3.863<br />
552 372<br />
Haftungsobligo 31. 12. 2003<br />
494 1.116 2.215 6.501<br />
950 1.409 12 1.368<br />
833 7.788<br />
523 12.219<br />
2.800 22.532 2.227 7.869<br />
Einzelhaftungen<br />
Revolvierende<br />
Haftungen<br />
Anzahl Mio. EUR Anzahl Mio. EUR<br />
Zusagen <strong>2004</strong><br />
493 732 485 432<br />
316 987 2 801<br />
115 1.620<br />
58 619<br />
982 3.958 487 1.233<br />
Haftungsobligo 31. 12. <strong>2004</strong><br />
478 1.243 2.103 6.534<br />
947 2.593 18 2.169<br />
830 7.356<br />
520 11.854<br />
2.775 23.046 2.121 8.703<br />
A 9
4 Haftungen nach Regionen und Ländern<br />
A 10<br />
Region / Ländergruppe Zusagen 2003 Haftungsobligo 31.12.2003 Zusagen <strong>2004</strong> Haftungsobligo 31.12.<strong>2004</strong><br />
4.1 Haftungen nach Regionen 1<br />
Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />
EU 15/25 2<br />
EFTA<br />
Nordamerika<br />
Lateinamerika<br />
Asien<br />
Australien, Ozeanien<br />
Afrika<br />
Pauschalgarantien (PG) 3<br />
G Garantien<br />
Bürgschaftszusagen (WB)<br />
Summe<br />
hievon (ohne PG und WB):<br />
OECD 4<br />
Außereuropäische<br />
Entwicklungsländer<br />
OPEC 5<br />
Die Aufgliederung der Haftungszusagen nach Regionen und Ländern sowie des entsprechenden Haftungsobligos<br />
gemäß Ausfuhrförderungsgesetz ist in den folgenden Übersichten enthalten. Ergänzend sei<br />
vermerkt, dass einzelne Großprojekte eine Verschiebung der relativen Anteile nach Regionen bewirken<br />
können.<br />
Anzahl Mio. EUR %<br />
599 948 22,4<br />
70 253 6,0<br />
2 0 0,0<br />
8 10 0,2<br />
59 64 1,5<br />
397 743 17,6<br />
— — —<br />
76 263 6,2<br />
130 191 4,5<br />
1.269 2.219 52,4<br />
270 2.016 47,6<br />
1.539 4.235 100,0<br />
285 487 11,5<br />
516 1.054 24,9<br />
162 489 11,5<br />
Anzahl Mio. EUR %<br />
1.466 9.174 30,2<br />
144 434 1,4<br />
7 3 0,0<br />
24 28 0,1<br />
215 631 2,1<br />
847 5.048 16,6<br />
— — —<br />
211 2.178 7,1<br />
442 2.735 9,0<br />
3.205 19.794 65,1<br />
1.822 10.607 34,9<br />
5.027 30.401 100,0<br />
891 4.764 15,7<br />
1.246 7.832 25,8<br />
320 3.536 11,6<br />
Anzahl Mio. EUR %<br />
510 1.101 21,2<br />
222 329 6,3<br />
4 1 0,0<br />
14 18 0,4<br />
75 37 0,7<br />
365 797 15,4<br />
— — —<br />
50 33 0,6<br />
124 942 18,1<br />
1.138 2.928 56,4<br />
331 2.263 43,6<br />
1.469 5.191 100,0<br />
267 310 6,0<br />
481 857 16,5<br />
110 217 4,2<br />
Anzahl Mio. EUR %<br />
1.304 8.914 28,1<br />
686 2.836 8,9<br />
8 3 0,0<br />
26 32 0,1<br />
208 557 1,8<br />
847 5.102 16,1<br />
— — —<br />
187 1.856 5,8<br />
454 3.631 11,4<br />
3.026 20.092 63,3<br />
1.870 11.657 36,7<br />
4.896 31.749 100,0<br />
786 4.184 13,2<br />
1.217 7.491 23,6<br />
297 3.247 10,2<br />
1 In diesen Werten sind Umschuldungsgarantien enthalten (siehe Kapitel II./5).<br />
Ohne Stand der aushaftenden Forderungen des Garantiegebers (Republik Österreich) aus geleisteten Schadenszahlungen zu Haftungsfällen (s. Tabellen zu Kapitel II./6).<br />
2 Haftungszusagen <strong>2004</strong> unter Berücksichtigung der neuen EU-Mitgliedsländer bereits ab 1.1.<strong>2004</strong>.<br />
3 In dieser Tabelle sind unter dem Sammelbegriff „Pauschalgarantien“, welche bestimmten Regionen nicht direkt zuordenbar sind,<br />
die revolvierend erteilten Haftungsarten G 6 und G 8 subsumiert.<br />
4 Organisation for Economic Cooperation and Development.<br />
5 Organisation of the Petroleum Exporting Countries.<br />
Länderdaten<br />
Im Zusammenhang mit der fortschreitenden Internationalisierung des Bereiches Exportgarantien und<br />
-finanzierung wird ein verstärktes Interesse an Länderdaten verzeichnet. Um auch in diesem Punkt erhöhte<br />
Transparenz zu gewährleisten, wurden in diesen Jahresbericht wieder, in Abstimmung mit dem<br />
Bundesministerium für Finanzen, Länderdaten zu Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz<br />
sowie zum Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> aufgenommen. Um diese<br />
Darstellung nicht mit Daten und Details zu überlasten, wurde die Aufnahme auf Länder mit einem<br />
Haftungsobligo ab € 25 Millionen eingeschränkt.
Land/ Region<br />
1 Länderdaten ohne Pauschalgarantien und Bürgschaftszusagen für Wechsel. Haftungszusagen und -obligo jeweils ohne Promessen.<br />
Ohne Stand aushaftende Forderungen des Garantiegebers aus geleisteten Schadenszahlungen zu Haftungsfällen (s. Tabellen Kapitel II./6).<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> II. Haftungen der Republik Österreich gemäß AFG<br />
Haftungszusagen <strong>2004</strong><br />
4.2 Haftungen nach Regionen und Ländern 1<br />
Haftungsobligo zum 31. 12. <strong>2004</strong><br />
in 1.000 Euro<br />
Insgesamt<br />
hievon<br />
Umschuldungsgar.<br />
Insgesamt<br />
hievon<br />
Umschuldungsgar.<br />
Insgesamt 5.191.255 7.291 31.748.731 6.458.342<br />
hievon Europa 1.100.797 1.693 8.913.547 4.348.505<br />
Deutschland<br />
113.329<br />
87.357<br />
Estland<br />
40.135<br />
40.331<br />
Frankreich<br />
29.821<br />
83.553<br />
Griechenland<br />
363<br />
173.606<br />
Italien<br />
50.445<br />
48.532<br />
Luxemburg<br />
—<br />
30.066<br />
Polen<br />
6.899<br />
1.876.020<br />
1.831.702<br />
Slowakische Republik<br />
731<br />
60.548<br />
Slowenien<br />
3.489<br />
46.638<br />
Tschechische Republik<br />
6.755<br />
143.536<br />
Ungarn<br />
5.547<br />
91.186<br />
Zypern<br />
44.533<br />
43.617<br />
Türkei<br />
41.648<br />
1.389.544<br />
Albanien<br />
2.446<br />
139.143<br />
Bosnien-Herzegowina<br />
22.577<br />
162.841<br />
92.026<br />
Bulgarien<br />
103.439<br />
143.328<br />
Georgien<br />
—<br />
60.996<br />
60.996<br />
Kasachstan<br />
3.442<br />
34.885<br />
Kroatien<br />
64.807<br />
597.043<br />
29.176<br />
Rumänien<br />
164.397<br />
362.990<br />
Russland<br />
318.290<br />
2.991.213<br />
2.281.718<br />
hievon ehem. UdSSR<br />
—<br />
2.281.718<br />
2.281.718<br />
Serbien und Montenegro<br />
43.948<br />
1.693<br />
157.752<br />
51.334<br />
Nordamerika 17.651 — 31.667 —<br />
USA<br />
17.651<br />
31.390<br />
Lateinamerika 37.332 — 557.530 133.818<br />
Argentinien<br />
1.430<br />
101.906<br />
20.793<br />
Brasilien<br />
5.975<br />
211.686<br />
7.164<br />
Kuba<br />
—<br />
47.379<br />
47.379<br />
Peru<br />
151<br />
58.701<br />
58.482<br />
Venezuela<br />
16.101<br />
105.852<br />
Asien 796.860 1.943 5.102.000 521.539<br />
Bhutan<br />
—<br />
31.249<br />
China (inkl. Hongkong)<br />
476.136<br />
1.748.896<br />
Indien<br />
15.194<br />
115.832<br />
Indonesien<br />
421<br />
1.424.884<br />
285.185<br />
Irak<br />
4.484<br />
114.958<br />
111.681<br />
Iran<br />
133.575<br />
673.775<br />
Jordanien<br />
4.883<br />
1.772<br />
58.025<br />
53.950<br />
Pakistan<br />
32.974<br />
171<br />
78.032<br />
33.029<br />
Philippinen<br />
515<br />
251.278<br />
19.982<br />
Saudi-Arabien<br />
28.395<br />
168.493<br />
Singapur<br />
74<br />
49.416<br />
Sri Lanka<br />
9.700<br />
62.739<br />
Südkorea<br />
13.133<br />
55.540<br />
Taiwan<br />
10.942<br />
37.209<br />
Thailand<br />
2.479<br />
83.355<br />
Vietnam<br />
20.754<br />
71.486<br />
17.712<br />
Afrika 33.421 3.655 1.855.624 1.454.480<br />
Ägypten<br />
3.693<br />
476.950<br />
438.114<br />
Algerien<br />
8.871<br />
518.928<br />
329.945<br />
Côte d’Ivoire<br />
46<br />
77.304<br />
77.304<br />
Gabun<br />
10<br />
25.978<br />
Ghana<br />
—<br />
49.197<br />
Kamerun<br />
3.548<br />
3.479<br />
286.501<br />
286.501<br />
Madagaskar<br />
159<br />
159<br />
41.007<br />
40.860<br />
Nigeria<br />
—<br />
217.860<br />
217.860<br />
A 11
5 Garantien für Umschuldungen<br />
Pariser Club<br />
Konventionelle<br />
Umschuldungen<br />
Schuldenreduktion<br />
–<br />
konzessionelle<br />
Umschuldungen<br />
A 12<br />
Umschuldungen werden in der Regel im Rahmen des „Pariser Clubs“ zwischen einem Schuldnerland und<br />
seinen Gläubigerländern multilateral und in der Folge mit jedem Gläubigerland bilateral vereinbart.<br />
Gegenstand dieser Vereinbarungen sind jene Auslandsschulden eines Schuldnerlandes, die aus<br />
Lieferungen und Leistungen stammen, die von den Gläubigerländern im Rahmen ihres jeweiligen<br />
Exportgarantiesystems versichert sind, sowie solche, die dem staatlichen Entwicklungshilfebereich zuzuordnen<br />
sind. Die bilaterale Umschuldung der garantierten Forderungen wird in Österreich in der Regel durch<br />
Refinanzierung mittels Umschuldungskreditvertrag durchgeführt; zur Überbrückung des Zeitraumes bis zu<br />
einer bilateralen Umschuldung kann ein Forderungsankauf vorgeschaltet werden. Die ordnungsgemäße<br />
Erfüllung dieser Verträge wird wieder seitens der Republik Österreich durch Garantien gemäß Ausfuhrförderungsgesetz<br />
abgesichert.<br />
Der „Pariser Club“ ist eine nach den Erfordernissen des Einzelfalles gebildete Gruppe öffentlicher Gläubiger,<br />
zu der 19 regelmäßig partizipierende Länder gehören, darunter die G 7, Russland, Australien, Österreich und<br />
der Großteil der EU-15. An den Sitzungen, die traditionellerweise in Paris unter dem Vorsitz des französischen<br />
Finanzministeriums stattfinden, nehmen in der Regel auch Repräsentanten des Internationalen<br />
Währungsfonds, der Weltbank, der UNCTAD, der OECD und — in Einzelfällen — der jeweiligen regionalen<br />
Entwicklungsbank teil. Österreich wird durch das Bundesministerium für Finanzen und die <strong>Kontrollbank</strong><br />
vertreten.<br />
In Verhandlungen werden zwischen dem Schuldnerland und seinen Gläubigerländern Rahmenbedingungen<br />
erarbeitet, die die Basis für bilaterale Abkommen bilden. Umschuldungen haben das Ziel, langfristig die<br />
Kreditwürdigkeit des Schuldnerlandes, unter gleichmäßiger Beteiligung sämtlicher Gläubigerländer an der<br />
Last der Umschuldung, wiederherzustellen. Durch eine Umschuldung werden in der Regel Fälligkeiten eines<br />
bestimmten Zeitabschnittes über einen längeren Zeitraum unter Verrechnung eines Marktzinssatzes<br />
erstreckt (konventionelle Umschuldungen), wodurch es zu einer Neuverteilung der Schuldenlast für das<br />
Schuldnerland kommt.<br />
Seit 1988 wurden schrittweise für die ärmsten Schuldnerländer multilaterale Schuldenerleichterungen in<br />
Form von Schuldenreduktionen vereinbart (konzessionelle Umschuldungen). Die gewährten Schuldenreduktionen<br />
lagen zunächst bei 33 % (Toronto-Konditionen) und wurden schrittweise auf 50 % (Trinidad-<br />
Konditionen) bzw. 67 % (Neapel-Konditionen) und 80 % (Lyon-Konditionen) erweitert. In der Folge des<br />
Kölner EU-Gipfels vom Juni 1999 wurde die sogenannte erweiterte HIPC (Heavily Indebted Poor Countries)<br />
-Initiative beschlossen, die Schuldenreduktionen von 90 % oder mehr für hochverschuldete arme Länder<br />
ermöglicht (Kölner-Konditionen).<br />
Schuldenreduktionen werden in Österreich entweder durch Zinssatzreduktion gegenüber dem Marktzinssatz<br />
oder — wie unter anderem bei der erweiterten HIPC-Initiative — durch Schuldenstreichungen<br />
verwirklicht.<br />
Daneben wurden auch für Polen (ab 1991) und Ägypten (ab 1992) außergewöhnliche Schuldenerleichterungen<br />
von der internationalen Gläubigergemeinschaft zugesagt; es wird dadurch eine Reduktion<br />
der aus bestimmten garantierten Verträgen bestehenden Gesamtaußenstände um die Hälfte ihres<br />
Barwertes erreicht. Die entsprechenden Beträge sind aus den Tabellen des folgenden Kapitels ersichtlich.
Region / Haftungsarten Zusagen 2003 Haftungsobligo 31. 12. 2003 Zusagen <strong>2004</strong> Haftungsobligo 31. 12. <strong>2004</strong><br />
Umschuldungsgarantien nach Regionen und Haftungsarten 1<br />
Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />
Lateinamerika<br />
Asien<br />
Afrika<br />
Summe<br />
hievon<br />
OECD<br />
Außereuropäische<br />
Entwicklungsländer<br />
OPEC<br />
Mio. EUR %<br />
Anzahl<br />
der Länder Mio. EUR %<br />
2 0,6 9 4.753 67,9<br />
— — 5 148 2,1<br />
92 29,4 8 551 7,9<br />
218 70,0 20 1.548 22,1<br />
312 100,0 42 7.000 100,0<br />
— —<br />
310 99,4<br />
297 95,2<br />
Bis 31. Dezember <strong>2004</strong> konnten kumulativ zu Umschuldungen Kapitalzahlungen in Höhe von € 3.148<br />
Millionen und Zinszahlungen im Ausmaß von € 2.851 Millionen vereinnahmt werden.<br />
Zum 31. Dezember des Berichtsjahres beträgt der von der <strong>Kontrollbank</strong> verwaltete Stand der aushaftenden<br />
Forderungen der Republik Österreich zufolge nicht ordnungsgemäßer Honorierung von Umschuldungskreditverträgen<br />
€ 770 Millionen, davon € 511 Millionen überfälliges Kapital und € 259 Millionen überfällige<br />
Zinsen. Hinsichtlich der Entwicklung der Haftungsfälle zu Umschuldungsgarantien wird auf die im<br />
folgenden Kapitel enthaltene Tabelle 6.2 verwiesen.<br />
6 Deckungsrechnung – Haftungsfälle nach Regionen und Ländern<br />
Nachstehende Zusammenfassungen geben einen Überblick über die Entgelteinnahmen und Schadenszahlungen<br />
aus Haftungen der Republik Österreich gemäß Ausfuhrförderungsgesetz im Jahr <strong>2004</strong> und<br />
kumulativ seit 1950.<br />
Eine kundenorientierte Ausweitung des Instrumentariums ist mit einer flexiblen und vorsichtig offensiven,<br />
gleichzeitig aber budgetschonenden Deckungspolitik in Einklang zu bringen. Bei der Festlegung der<br />
Prämienhöhen des Haftungsentgeltes werden keine Gewinnziele, sondern eine Kostendeckung des<br />
Verfahrens auf längere Sicht angestrebt. Die im vorhergehenden Kapitel erläuterten Aufwendungen für<br />
Zinsenreduktionen zu konzessionellen Umschuldungen auf Grund internationaler Vereinbarungen beeinflussen<br />
jedoch die gesamte Deckungsrechnung nachhaltig.<br />
Werden bereits geleistete Zahlungen aus Haftungen in Umschuldungskreditverträge oder in Forderungsankäufe<br />
wegen (bevorstehender) Umschuldungen einbezogen, vermindern sie die Schadenszahlungen;<br />
die in den nachstehenden Tabellen enthaltenen Beträge sind bereits um Umbuchungen bereinigte/<br />
verminderte Werte (Umbuchungen 1978 bis <strong>2004</strong> kumulativ: € 5.466 Millionen).<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> II. Haftungen der Republik Österreich gemäß AFG<br />
1 2.114 30,2<br />
33 2.247 32,1<br />
5 994 14,2<br />
G 3<br />
312<br />
6.832<br />
G 9<br />
—<br />
168<br />
1 Die hier angeführten Beträge sind in den vorhergehenden Tabellen enthalten.<br />
Mio. EUR %<br />
2 23,2<br />
— —<br />
2 26,7<br />
3 50,1<br />
7 100,0<br />
— —<br />
5 76,8<br />
— —<br />
7<br />
—<br />
Anzahl<br />
der Länder Mio. EUR %<br />
8 4.348 67,3<br />
4 134 2,1<br />
8 522 8,1<br />
19 1.454 22,5<br />
39 6.458 100,0<br />
1 1.832 28,4<br />
31 2.110 32,7<br />
5 945 14,6<br />
6.303<br />
155<br />
A 13
A 14<br />
in Millionen Euro 2002 1950 – 2002<br />
6.1 Deckungsrechnung zu Haftungen der Republik Österreich nach dem AFG<br />
Vereinnahmte Entgelte<br />
± Zinsen / Kosten<br />
Zwischensumme<br />
Rückflüsse zu Schadenszahlungen<br />
Summe (+)<br />
Schadenszahlungen exkl. HIPC (—)<br />
Ergebnis (±) 1<br />
Zinsenreduktionen netto (—)<br />
Saldo nach Zinsenreduktionen (±) 1<br />
In Prozenten der kumulativen Haftungszusagen<br />
In Prozenten des Haftungsobligos gemäß AFG<br />
Stand der aushaftenden Forderungen der Republik<br />
Österreich zum Ultimo (exkl. HIPC), aus deren<br />
Betreibung weitere Rückflüsse zu erwarten sind<br />
Schadenszahlungen inkl. Zinsenreduktionen netto<br />
abzüglich der Rückflüsse zu Schadenszahlungen<br />
in Prozenten der<br />
Vereinnahmten Entgelte ± Zinsen / Kosten<br />
Zinsenreduktionen (—)<br />
Dotationen hiezu (+)<br />
Zinsenreduktionen netto (—) 2<br />
Abschreibungen wegen Uneinbringlichkeit exkl. HIPC (—) 3<br />
Summe (—)<br />
In Prozenten der kumulativen Haftungszusagen<br />
Haftungszusagen<br />
Haftungsobligo gemäß AFG zum Ultimo<br />
237 3.188<br />
25 877<br />
262 4.065<br />
67 2.202<br />
329 6.267<br />
177 5.159<br />
+ 152 + 1.108<br />
99 1.623<br />
+ 53 — 515<br />
0,40<br />
1,72<br />
1.711 1.711<br />
80,1 112,7<br />
140 2.002<br />
41 379<br />
99 1.623<br />
154 1.246<br />
253 2.869<br />
2,22<br />
3.564 129.246<br />
30.030 30.030<br />
2003 1950 – 2003 <strong>2004</strong> 1950 – <strong>2004</strong><br />
171 3.359<br />
12 889<br />
183 4.248<br />
50 2.252<br />
233 6.500<br />
96 5.255<br />
+ 137 + 1.245<br />
72 1.695<br />
+ 65 — 450<br />
0,34<br />
1,48<br />
1.711 1.711<br />
64,5 110,6<br />
101 2.103<br />
29 408<br />
72 1.695<br />
46 1.292<br />
118 2.987<br />
2,24<br />
4.235 133.481<br />
30.401 30.401<br />
1 Deckungsüberschuss (+); rechnerischer Abgang (—).<br />
2 Erläuterungen zu den Zinsenreduktionen und zur HIPC (Heavily Indebted Poor Countries)-Initiative auf Grund internationaler Vereinbarungen<br />
siehe Kapitel 5/Garantien für Umschuldungen.<br />
3 Inklusive Schuldenstreichung 2002 in Höhe von EUR 47 Mio im Rahmen der Umschuldung Serbien und Montenegro.<br />
188 3.547<br />
16 905<br />
204 4.452<br />
86 2.338<br />
290 6.790<br />
159 5.414<br />
+ 131 + 1.376<br />
62 1.757<br />
+ 69 — 381<br />
0,27<br />
1,20<br />
1.463 1.463<br />
66,0 108,5<br />
89 2.192<br />
27 435<br />
62 1.757<br />
321 1.613<br />
383 3.370<br />
2,43<br />
5.191 138.672<br />
31.749 31.749<br />
Die von der Republik Österreich geleisteten Schadenszahlungen aus Haftungen nach dem Ausfuhrförderungsgesetz<br />
sind hinsichtlich ihrer Höhe im Zusammenhang mit dem Gesamtvolumen der übernommenen<br />
Haftungen (Haftungszusagen) zu sehen. Die Haftungszusagen seit Einrichtung des Verfahrens im<br />
Jahr 1950 erreichten bis Ende <strong>2004</strong> € 138.672 Millionen. In diesem kumulativen Betrag sind revolvierend<br />
erteilte Haftungen nur nominell erfasst. Berücksichtigt man den durch diese Pauschalgarantien auf Grund<br />
des zumeist unterjährigen Zahlungszieles tatsächlich erfassten Export, errechnen sich wesentlich höhere<br />
Haftungszusagen als die nominell ausgewiesenen. Die kumulativen Abschreibungen durch den Garantiegeber<br />
wegen Uneinbringlichkeit während dieser 55 Jahre sowie die (seit 1989) für Schuldenerleichterungen<br />
durch Zinsenreduktion auf Grund internationaler Vereinbarungen erforderlichen Aufwendungen in Höhe von<br />
zusammen € 3.370 Millionen entsprechen 2,4 % der kumulativen Haftungszusagen.<br />
Der aus Budgetmitteln – verteilt auf die Jahre seit 1950 – zu finanzierende kumulative rechnerische Abgang<br />
aus Haftungen gemäß AFG (inklusive der Zinsenreduktionen) erreichte bis Ende <strong>2004</strong> € 381 Millionen oder<br />
0,3 % der kumulativen Haftungszusagen. Diesem Betrag stehen jedoch Forderungen des Garantiegebers aus<br />
geleisteten Schadenszahlungen gegenüber, aus deren Betreibung weitere Rückflüsse zu erwarten sind.
in Millionen Euro<br />
Region / Ländergruppe<br />
Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />
EU 25<br />
EFTA<br />
Nordamerika<br />
Lateinamerika<br />
Asien<br />
Australien, Ozeanien<br />
Afrika<br />
Salden-Rückgarantien<br />
G zu G 1 — G 9<br />
wirtschaftliche Risken<br />
politische Risken 1<br />
Kursrisikogarantien (G 10)<br />
G zu G 1 — G 10<br />
Wechselbürgschaften (WB)<br />
Summe<br />
hievon 2<br />
OECD<br />
Außereuropäische<br />
Entwicklungsländer<br />
OPEC<br />
HIPC-Initiative insgesamt<br />
Vergleich G 2003<br />
Vergleich G 2002<br />
Vergleich G 2001<br />
hievon für Umschuldungsgarantien<br />
Europa<br />
Lateinamerika<br />
Asien<br />
Afrika<br />
Summe<br />
Vergleich G 2003<br />
Vergleich G 2002<br />
Vergleich G 2001<br />
<strong>2004</strong> kum.<br />
Schadenszahlungen<br />
3 1.704<br />
19 825<br />
0 31<br />
1 39<br />
12 334<br />
88 1.876<br />
— 2<br />
95 1.444<br />
0 44<br />
199 5.443<br />
90 1.079<br />
109 4.364<br />
— 130<br />
199 5.573<br />
3 154<br />
202 5.727<br />
20 1.007<br />
195 3.634<br />
57 1.548<br />
43 3 313<br />
138 5.525<br />
265 5.387<br />
250 5.122<br />
17 914<br />
6 212<br />
17 796<br />
84 1.098<br />
124 3.020<br />
86 2.896<br />
169 2.810<br />
191 2.641<br />
1 Haftungsfälle aus politischen Tatbeständen inkl. der Haftungsfälle aus Umschuldungsgarantien.<br />
2 Ohne Berücksichtigung der den Regionen/Ländergruppen nicht direkt zurechenbaren Haftungsfälle zu Kursrisikogarantien und Wechselbürgschaften.<br />
Haftungsfälle zu Salden-Rückgarantien wurden der OECD zugeordnet.<br />
3 Hievon betrafen im Berichtsjahr EUR 0,8 Mio Umgliederungen von bereits in vorangegangenen Berichtsperioden erfolgten Schadenszahlungen zur HIPC-Initiative.<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> II. Haftungen der Republik Österreich gemäß AFG<br />
<strong>2004</strong> kum. <strong>2004</strong> kum.<br />
6.2 Haftungsfälle nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981 nach Regionen<br />
Rückflüsse zu<br />
Schadenszahlungen<br />
18 946<br />
1 382<br />
0 6<br />
0 7<br />
6 139<br />
18 548<br />
— 0<br />
38 616<br />
0 7<br />
80 2.263<br />
19 260<br />
61 2.003<br />
— 1<br />
80 2.264<br />
6 74<br />
86 2.338<br />
3 448<br />
62 1.285<br />
32 490<br />
— —<br />
50 2.252<br />
67 2.202<br />
98 2.135<br />
14 690<br />
— 97<br />
4 258<br />
37 426<br />
55 1.471<br />
32 1.416<br />
44 1.384<br />
60 1.340<br />
Abschreibungen<br />
wegen<br />
Uneinbringlichkeit<br />
42 661<br />
14 411<br />
— 24<br />
1 31<br />
2 94<br />
269 499<br />
— 2<br />
40 427<br />
2 16<br />
356 1.730<br />
17 545<br />
339 1.185<br />
— 129<br />
356 1.859<br />
2 60<br />
358 1.919<br />
17 489<br />
311 1.018<br />
263 478<br />
37 306<br />
93 1.561<br />
256 1.468<br />
193 1.212<br />
11 190<br />
1 64<br />
177 194<br />
30 331<br />
219 779<br />
63 560<br />
150 497<br />
119 347<br />
31. 12. <strong>2004</strong> 31. 12. <strong>2004</strong><br />
Stand der<br />
aushaftenden<br />
Forderungen der<br />
Republik Österreich<br />
97<br />
32<br />
1<br />
1<br />
101<br />
829<br />
0<br />
401<br />
21<br />
1.450<br />
274<br />
1.176<br />
—<br />
1.450<br />
20<br />
1.470<br />
70<br />
1.331<br />
580<br />
7<br />
1.712<br />
1.717<br />
1.775<br />
34<br />
51<br />
344<br />
341<br />
770<br />
920<br />
929<br />
954<br />
Anerkannte,<br />
aber noch nicht<br />
ausbezahlte<br />
Haftungsfälle<br />
3<br />
3<br />
—<br />
—<br />
35<br />
141<br />
—<br />
—<br />
—<br />
179<br />
179<br />
—<br />
—<br />
179<br />
—<br />
179<br />
3<br />
176<br />
50<br />
—<br />
154<br />
179<br />
63<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
—<br />
1<br />
—<br />
A 15
hievon Europa 3.683 1.704.346 18.425 946.179 42.616 661.511 96.656 3.409<br />
Deutschland<br />
210 75.067 34 12.888 197 61.588<br />
591<br />
—<br />
Frankreich<br />
— 36.531 70 6.377 20 28.961 1.193<br />
—<br />
Italien<br />
99 97.210 182 23.184 1.499 66.920 7.106<br />
—<br />
Polen<br />
13.723 480.779 734 306.599 11.036 165.585 8.595<br />
1.439<br />
Schweiz<br />
37 25.834<br />
— 5.624<br />
— 20.156<br />
54<br />
—<br />
Türkei<br />
582 52.824 322 40.893 518 3.393 8.538<br />
375<br />
Bulgarien<br />
18 112.742<br />
2 74.219<br />
— 38.507<br />
16<br />
—<br />
Georgien<br />
6.590 28.465 4.545 13.276<br />
— 3.403 11.786<br />
—<br />
Russland<br />
— 24.215 436.047 9.192 300.597 25.897 120.522 14.928<br />
—<br />
hievon ehem. UdSSR — 24.809 415.157 9.109 297.092 25.894 107.655 10.410<br />
—<br />
Serbien und Montenegro 138 152.161 24 79.161 384 54.928 18.072<br />
—<br />
Ukraine<br />
— 28.681 2.031 22.975<br />
— 1 5.705<br />
—<br />
Nordamerika 1.055 39.689 172 7.602 662 30.559 1.528 —<br />
USA<br />
1.055 27.181 172 5.615 662 20.038 1.528<br />
—<br />
Lateinamerika 12.035 333.366 5.677 138.471 2.056 93.430 101.465 35.156<br />
Argentinien<br />
4.889 65.679 2.554 45.031 388 3.383 17.265<br />
125<br />
Bolivien<br />
— 68.500<br />
— 4.708<br />
— 63.792<br />
—<br />
—<br />
Brasilien<br />
167 36.556 151 31.952 10 2.868 1.736<br />
80<br />
Kuba<br />
409 56.774<br />
— 1.910<br />
— 32 54.832<br />
—<br />
Venezuela<br />
4.712 28.941 1.658 6.668<br />
5 2.970 19.303 34.824<br />
Asien 88.365 1.876.457 18.073 547.739 269.083 499.787 828.931 140.748<br />
China (inkl. Hongkong) 13.755 68.039 1.475 9.078 18 1.894 57.067 37.749<br />
Indonesien<br />
13.551 90.083 48 9.950<br />
1 12.181 67.952 15.253<br />
Irak<br />
12.210 778.138<br />
— 78.777 260.000 264.123 435.238<br />
—<br />
Iran<br />
— 155.426<br />
— 85.091<br />
— 70.335<br />
—<br />
—<br />
Libanon<br />
196 74.923 2.951 38.538<br />
0 692 35.693<br />
—<br />
Myanmar<br />
— 52.298<br />
— 17.434<br />
— — 34.864<br />
—<br />
Nordkorea (DVR)<br />
3.684 231.795<br />
— 80.579<br />
0 6.627 144.589<br />
—<br />
Philippinen<br />
156 78.220<br />
— 74.394 584 3.826<br />
—<br />
—<br />
Saudi-Arabien<br />
89 59.477<br />
— 6.167 138 53.215<br />
95<br />
—<br />
Syrien<br />
— 25.441<br />
— 18.745<br />
— 6.696<br />
—<br />
—<br />
Thailand<br />
35.127 36.170 96 267 — 96 483 35.420 69.043<br />
Vereinigte Arab. Emirate — 3 133.961 4.338 73.096<br />
— 50.371 10.494<br />
—<br />
Afrika 94.568 1.443.212 38.190 616.006 40.197 426.799 400.407 —<br />
Ägypten<br />
12.200 114.421 9.652 85.199 2.226 28.260<br />
962<br />
—<br />
Algerien<br />
13.875 90.096 13.858 87.509 606 2.170<br />
417<br />
—<br />
Angola<br />
— 51.319<br />
— 6.759<br />
— 1.662 42.898<br />
—<br />
Kamerun<br />
32.575 177.028 182 13.503 25.912 157.044 6.481<br />
—<br />
Kenia<br />
561 64.799 544 57.595 960 1.537 5.667<br />
—<br />
Kongo DR (ehem. Zaire)<br />
— 82.556 65 15.905 74 983 65.668<br />
—<br />
Marokko<br />
1.741 120.559 1.741 117.105<br />
— 3.454<br />
—<br />
—<br />
Nigeria<br />
12.811 186.510 12.077 136.756 110 13.204 36.550<br />
—<br />
Sudan<br />
— 296.336<br />
— 7.891<br />
— 89.940 198.505<br />
—<br />
Tansania<br />
31 40.673 30 5.082<br />
— 35.580<br />
11<br />
—<br />
Togo<br />
2.091 32.327<br />
— 14.979 49 1.408 15.940<br />
—<br />
A 16<br />
in 1.000 Euro <strong>2004</strong> kum. <strong>2004</strong> kum. <strong>2004</strong> kum.<br />
6.3 Haftungsfälle nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981 nach Regionen und Ländern 1<br />
Land / Region<br />
Schadenszahlungen<br />
Rückflüsse zu<br />
Schadenszahlungen<br />
Abschreibungen<br />
wegen<br />
Uneinbringlichkeit<br />
31. 12. <strong>2004</strong> 31. 12. <strong>2004</strong><br />
Stand der<br />
aushaftenden<br />
Forderungen der<br />
Rep. Österreich<br />
Anerkannte,<br />
aber noch nicht<br />
ausbezahlte<br />
Haftungsfälle<br />
Insgesamt 202.078 5.727.229 86.483 2.338.599 357.860 1.918.740 1.469.890 179.313<br />
1 In diesen Werten sind Haftungsfälle aus Umschuldungsgarantien enthalten. Einzeln ausgewiesen werden Länder mit kumulativen Schadenszahlungen ab EUR 25 Mio<br />
(Länderdaten ohne Berücksichtigung der den Ländern nicht direkt zurechenbaren Haftungsfälle zu Salden-Rückgarantien, Kursrisikogarantien und Wechselbürgschaften).
III. Exportfinanzierungsverfahren<br />
der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> <strong>AG</strong><br />
1 Stände und Nettoveränderungen des Exportfinanzierungsverfahrens<br />
EFV seit 1960<br />
Voraussetzungen<br />
OECD-Consensus<br />
in Millionen Euro<br />
Finanzierungszusagen<br />
Finanzierungspromessen<br />
Insgesamt<br />
Ausnützung<br />
Die <strong>Kontrollbank</strong> betreut seit 1960 die Finanzierung des Exportes von Gütern und Leistungen auf vorwiegend<br />
mittel- und langfristige Zahlungsziele unter besonderer Berücksichtigung des österreichischen Investitionsgüterexportes.<br />
Das Exportfinanzierungsverfahren (EFV) wird zur Refinanzierung von Exportkrediten (Liefer-,<br />
Käufer- und Beteiligungsfinanzierungen sowie Exportwechselkrediten) von Kreditinstituten und zur Bedeckung<br />
der durch die <strong>Kontrollbank</strong> durchgeführten Direktfinanzierungen herangezogen. Durch die AFG-Novelle 1995<br />
wurde die Haftungsübernahme für ungebundene Finanzierungen ermöglicht.<br />
Voraussetzung für die Refinanzierung ist das Vorliegen einer den Bestimmungen des Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetzes<br />
1981 entsprechenden Haftung für das der Finanzierung zugrunde liegende Rechtsgeschäft<br />
oder Recht. Des weiteren ist die sicherstellungsweise Abtretung der entsprechenden Haftungsansprüche<br />
und der zugrunde liegenden (Export-)Forderungen vorzunehmen.<br />
Die Kreditvergaben im Rahmen des Exportfinanzierungsverfahrens erfolgen unter Beachtung der Bestimmungen<br />
des OECD-Arrangement on Guidelines for Officially Supported Export Credits („Consensus“).<br />
Das Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> in Form von Refinanzierungen für Kreditinstitute stellt ein<br />
offenes System dar; es steht generell inländischen und ausländischen Kreditinstituten als Refinanzierungsquelle<br />
offen, sofern diese einerseits den Bonitätskriterien der <strong>Kontrollbank</strong> entsprechen und anderseits<br />
sowohl die gesetzlich vorgegebenen Voraussetzungen hinsichtlich der zu finanzierenden Transaktionen als<br />
auch die Bedingungen für die einheitliche Abwicklung der Finanzierungen, insbesondere hinsichtlich der<br />
Sicherheitengestionierung, erfüllen.<br />
Stand<br />
31.12.2001<br />
1 In diesen Werten sind Umschuldungskredite enthalten.<br />
Nettoveränderungen<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> III. Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Stand<br />
31.12.2002<br />
Nettoveränderungen<br />
Stand<br />
31.12.2003<br />
1.1 Stände und Nettoveränderungen des Exportfinanzierungsverfahrens – Aktivgeschäft 1<br />
Nettoveränderungen<br />
Stand<br />
31.12.<strong>2004</strong><br />
24.579 — 645 23.934 + 945 24.879 + 444 25.323<br />
274 — 113 161 + 72 233 — 40 193<br />
24.853 — 758 24.095 + 1.017 25.112 + 404 25.516<br />
22.613 — 1.002 21.611 + 891 22.502 + 38 22.540<br />
Die zum 31. Dezember <strong>2004</strong> noch nicht ausgenützten<br />
Finanzierungszusagen und -promessen werden<br />
vereinbarungsgemäß wie folgt auszuzahlen sein:<br />
Finanzierungsin<br />
Millionen Euro Gesamt<br />
Zusagen<br />
Promessen<br />
1.2 Ausnützung von Krediten im EFV<br />
bis Ende 2005<br />
bis Ende 2006<br />
bis Ende 2007<br />
bis Ende 2008<br />
1.171 172 1.343<br />
1.398 13 1.411<br />
121 8 129<br />
93 — 93<br />
2.783 193 2.976<br />
A 17
A 18<br />
Finanzierungsin<br />
Millionen Euro Gesamt<br />
Zusagen Promessen<br />
1.3 Rückflüsse aus Krediten im EFV<br />
bis Ende 2005<br />
bis Ende 2006<br />
bis Ende 2007<br />
bis Ende 2008<br />
bis Ende 2009<br />
bis Ende 2010<br />
bis Ende 2011<br />
nach 2011<br />
(bis 2043)<br />
1.739 — 1.739<br />
2.431 — 2.431<br />
2.634 — 2.634<br />
1.813 3 1.816<br />
2.257 4 2.261<br />
1.615 6 1.621<br />
947 13 960<br />
11.887 167 12.054<br />
25.323 193 25.516<br />
2 Umsätze des Exportfinanzierungsverfahrens<br />
Die zum 31. Dezember <strong>2004</strong> erteilten und bereits<br />
ausgenützten Finanzierungszusagen sowie die zu<br />
diesem Stichtag noch nicht in Anspruch genommenen<br />
Finanzierungszusagen und -promessen in<br />
Höhe von insgesamt C= 25.516 Millionen werden<br />
vereinbarungsgemäß wie nebenstehend zur Rückzahlung<br />
durch die Kreditnehmer fällig.<br />
Die Laufzeit der längsten in Kraft befindlichen<br />
Kreditzusage reicht bis in das Jahr 2043.<br />
Ergänzend zur vorhergehenden Übersicht über die Zusagen- und Ausnützungsstände des von der<br />
<strong>Kontrollbank</strong> betreuten Exportfinanzierungsverfahrens wird in der folgenden Zusammenfassung eine<br />
Aufgliederung des Bruttoumsatzes vorgenommen.<br />
in Millionen Euro<br />
2001 2002 2003 <strong>2004</strong><br />
Umsätze des Exportfinanzierungsverfahrens — Aktivgeschäft<br />
Finanzierungszusagen:<br />
Neuzusagen 1<br />
Nichtinanspruchnahmen<br />
Rückflüsse aus Krediten<br />
hievon zu<br />
revolvierenden Krediten<br />
Ausnützung von Krediten<br />
Finanzierungspromessen:<br />
Neuzusagen<br />
Umwandlungen in Zusagen<br />
Nichtinanspruchnahmen<br />
2.928<br />
784<br />
1.788<br />
2.993<br />
102<br />
123<br />
42<br />
2.292<br />
706<br />
2.825<br />
594<br />
1.823<br />
136<br />
194<br />
55<br />
3.724<br />
977<br />
2.206<br />
404<br />
3.097<br />
Die Rückflüsse aus vergebenen Krediten (insgesamt € 2.765 Millionen) reichten im Berichtsjahr zur Deckung<br />
von 99 % des Auszahlungsvolumens.<br />
163<br />
62<br />
29<br />
1 Inkl. Umwandlungen von Finanzierungspromessen in Finanzierungszusagen;<br />
inkl. Umschuldungskredite. Revolvierende Kreditzusagen werden ab 2002<br />
nur im Jahr der Erteilung unter den Neuzusagen gezählt.<br />
3.407<br />
816<br />
2.765<br />
618<br />
2.803<br />
61<br />
77<br />
25
3 Exportfinanzierung nach Regionen und Ländern<br />
Region / Ländergruppe<br />
Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />
mit Promessen<br />
EU 15/25<br />
EFTA<br />
Nordamerika<br />
mit Promessen<br />
Lateinamerika<br />
mit Promessen<br />
Asien<br />
mit Promessen<br />
Australien, Ozeanien<br />
mit Promessen<br />
Afrika<br />
mit Promessen<br />
Pauschalgarantien 1<br />
mit Promessen<br />
Zwischensumme<br />
mit Promessen<br />
Wechselbürgschaften 2<br />
mit Promessen<br />
Summe *<br />
Zusagenstände<br />
mit Promessen<br />
* hievon (ohne PG und WB):<br />
OECD 3<br />
Außereuropäische<br />
Entwicklungsländer<br />
OPEC 4<br />
Die Zusagen- und Ausnützungsstände im Exportfinanzierungsverfahren sowie die neu erteilten<br />
Finanzierungszusagen und Kreditauszahlungen (Ausnützung von Krediten) sind in den folgenden Übersichten<br />
3.1 und 3.2 nach Regionen zusammengefasst; die entsprechenden Länderdaten sind in der<br />
Aufstellung 3.3 enthalten.<br />
6.717 26,7<br />
381 1,5<br />
6 0,0<br />
5 0,0<br />
5 0,0<br />
395 1,6<br />
395 1,6<br />
3.492 14,0<br />
3.723 14,8<br />
— —<br />
— —<br />
2.005 8,1<br />
2.007 8,0<br />
1.295 5,2<br />
1.295 5,2<br />
13.909 55,9<br />
14.142 56,3<br />
10.970 44,1<br />
10.970 43,7<br />
24.879 100,0<br />
25.112 100,0<br />
3.709 14,9<br />
5.889 23,7<br />
2.870 11,5<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> III. Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Zusagenstand Ausnützungsstand<br />
Zusagenstand<br />
Ausnützungsstand<br />
Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR %<br />
6.717 27,0 6.143 27,3<br />
6.446 25,5 5.891 26,2<br />
231 1,0<br />
2 0,0<br />
4 0,0<br />
352 1,6<br />
3.014 13,4<br />
— —<br />
1.980 8,8<br />
903 4,0<br />
12.396 55,1<br />
10.106 44,9<br />
22.502 100,0<br />
1 Finanzierte Exportverträge, gedeckt durch revolvierende Pauschal- und Rückgarantien (PG).<br />
6.451 25,3<br />
2.466 9,7<br />
6 0,0<br />
5 0,0<br />
5 0,0<br />
352 1,4<br />
352 1,4<br />
3.217 12,7<br />
3.405 13,3<br />
— —<br />
— —<br />
1.759 7,0<br />
1.759 6,9<br />
1.228 4,8<br />
1.228 4,8<br />
13.007 51,4<br />
13.200 51,7<br />
12.316 48,6<br />
12.316 48,3<br />
25.323 100,0<br />
25.516 100,0<br />
2.268 10,1<br />
1 0,0<br />
4 0,0<br />
312 1,4<br />
2.816 12,5<br />
— —<br />
1.743 7,7<br />
768 3,4<br />
11.534 51,2<br />
11.006 48,8<br />
22.540 100,0<br />
2 Finanzierte Exportverträge, gedeckt durch Wechselbürgschaften (WB); inkl. <strong>Kontrollbank</strong>-Refinanzierungsrahmen für Wechselkredite von Kreditinstituten (KRR).<br />
3 Organisation for Economic Cooperation and Development.<br />
4 Organisation of the Petroleum Exporting Countries.<br />
Stand 31. 12. 2003<br />
3.1 Zusagen- und Ausnützungsstände im EFV nach Regionen<br />
3.165 14,1<br />
5.345 23,8<br />
2.637 11,7<br />
3.377 13,3<br />
5.325 21,0<br />
2.607 10,3<br />
Stand 31. 12. <strong>2004</strong><br />
2.973 13,2<br />
4.870 21,6<br />
2.370 10,5<br />
A 19
A 20<br />
Region / Ländergruppe<br />
Neuzusagen Ausnützung von Krediten Neuzusagen Ausnützung von Krediten<br />
Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR %<br />
451 12,1<br />
442 14,3<br />
471 13,8<br />
490 17,5<br />
451 11,6<br />
263 7,1<br />
0 0,0<br />
1 0,0<br />
1 0,0<br />
24 0,7<br />
24 0,6<br />
573 15,4<br />
733 18,9<br />
— —<br />
— —<br />
231 6,2<br />
234 6,0<br />
82 2,2<br />
82 2,1<br />
1.362 36,6<br />
1.525 39,2<br />
2.362 63,4<br />
2.362 60,8<br />
3.724 100,0<br />
3.887 100,0<br />
332 8,9<br />
826 22,2<br />
640 17,2<br />
Umsätze 2003<br />
3.2 Neuzusagen und Kreditauszahlungen im EFV nach Regionen<br />
Europa (inkl. Türkei/GUS)<br />
mit Promessen<br />
EU 15/25 1<br />
EFTA<br />
Nordamerika<br />
mit Promessen<br />
Lateinamerika<br />
mit Promessen<br />
Asien<br />
mit Promessen<br />
Australien, Ozeanien<br />
mit Promessen<br />
Afrika<br />
mit Promessen<br />
Pauschalgarantien<br />
mit Promessen<br />
Zwischensumme<br />
mit Promessen<br />
Wechselbürgschaften<br />
mit Promessen<br />
Summe *<br />
Neuzusagen<br />
mit Promessen<br />
* hievon (ohne PG und WB):<br />
OECD<br />
Außereuropäische<br />
Entwicklungsländer<br />
OPEC<br />
114 3,7<br />
18 0,6<br />
0 0,0<br />
16 0,5<br />
464 15,0<br />
— —<br />
238 7,7<br />
242 7,8<br />
1.402 45,3<br />
1.695 54,7<br />
3.097 100,0<br />
1 Umsätze <strong>2004</strong> unter Berücksichtigung der neuen EU-Mitgliedsländer bereits ab 1.1.<strong>2004</strong>.<br />
338 10,9<br />
718 23,2<br />
456 14,7<br />
476 13,7<br />
210 6,2<br />
0 0,0<br />
2 0,1<br />
2 0,1<br />
5 0,1<br />
5 0,1<br />
110 3,2<br />
166 4,8<br />
— —<br />
— —<br />
7 0,2<br />
7 0,2<br />
77 2,3<br />
77 2,2<br />
672 19,7<br />
733 21,1<br />
2.735 80,3<br />
2.735 78,9<br />
3.407 100,0<br />
3.468 100,0<br />
191 5,6<br />
120 3,5<br />
11 0,3<br />
Umsätze <strong>2004</strong><br />
149 5,3<br />
21 0,7<br />
1 0,1<br />
6 0,2<br />
158 5,6<br />
— —<br />
15 0,5<br />
271 9,7<br />
941 33,6<br />
1.862 66,4<br />
2.803 100,0<br />
329 11,7<br />
176 6,3<br />
5 0,2
Land/ Region<br />
Umsätze <strong>2004</strong><br />
3.3 Umsätze und Stände im EFV nach Regionen und Ländern 1<br />
Stand zum 31. 12. <strong>2004</strong><br />
in 1.000 Euro<br />
Neuzusagen Ausnützung v.Krediten Zusagenstand Ausnützungsstand<br />
Insgesamt 3.406.965 2.802.332 25.322.817 22.539.624<br />
hievon Europa 471.226 489.739 6.445.777 5.891.055<br />
Belgien<br />
3.000<br />
17.231<br />
25.235<br />
25.235<br />
Deutschland<br />
57.918<br />
36.843<br />
75.314<br />
74.612<br />
Estland<br />
37.868<br />
11.138<br />
37.868<br />
11.138<br />
Griechenland<br />
170<br />
62.914<br />
171.171<br />
103.792<br />
Italien<br />
315<br />
6.984<br />
44.107<br />
43.817<br />
Luxemburg<br />
—<br />
—<br />
27.839<br />
27.839<br />
Niederlande<br />
23.300<br />
—<br />
39.270<br />
15.970<br />
Polen<br />
5.757<br />
6.473<br />
1.845.406<br />
1.844.733<br />
Spanien<br />
80.090<br />
3.356<br />
90.717<br />
13.983<br />
Tschechische Republik<br />
265<br />
1.195<br />
32.821<br />
32.642<br />
Ungarn<br />
4.757<br />
5.393<br />
34.166<br />
33.420<br />
Türkei<br />
17.517<br />
166.521<br />
956.510<br />
729.061<br />
Bosnien-Herzegowina<br />
34<br />
92<br />
106.037<br />
105.645<br />
Bulgarien<br />
95.479<br />
7.528<br />
100.959<br />
13.009<br />
Georgien<br />
—<br />
—<br />
60.996<br />
60.996<br />
Kasachstan<br />
1.190<br />
157<br />
31.799<br />
30.784<br />
Kroatien<br />
— 4.176<br />
— 4.196<br />
101.617<br />
101.511<br />
Rumänien<br />
13.622<br />
14.199<br />
75.233<br />
75.180<br />
Russland<br />
116.200<br />
113.294<br />
2.440.705<br />
2.408.451<br />
hievon ehem. UdSSR<br />
—<br />
—<br />
2.281.718<br />
2.281.718<br />
Serbien und Montenegro<br />
20.000<br />
21.693<br />
78.588<br />
76.032<br />
Lateinamerika 5.286 6.338 352.090 311.915<br />
Brasilien<br />
990<br />
874<br />
141.665<br />
141.665<br />
Kuba<br />
—<br />
—<br />
84.137<br />
47.379<br />
Peru<br />
—<br />
—<br />
58.483<br />
58.483<br />
Venezuela<br />
—<br />
495<br />
32.136<br />
29.963<br />
Asien 109.679 157.990 3.216.514 2.815.759<br />
Bhutan<br />
—<br />
5.125<br />
31.249<br />
28.234<br />
China (inkl. Hongkong)<br />
63.374<br />
86.363<br />
723.051<br />
625.701<br />
Indien<br />
1.179<br />
3.075<br />
57.402<br />
56.758<br />
Indonesien<br />
—<br />
4.839<br />
1.379.353<br />
1.379.353<br />
Irak<br />
—<br />
— 12.210<br />
344.596<br />
111.680<br />
Iran<br />
240<br />
240<br />
83.873<br />
82.099<br />
Jordanien<br />
—<br />
4.711<br />
71.462<br />
55.070<br />
Pakistan<br />
—<br />
171<br />
50.875<br />
50.875<br />
Philippinen<br />
179<br />
22.307<br />
228.342<br />
216.037<br />
Saudi-Arabien<br />
333<br />
253<br />
78.279<br />
78.199<br />
Sri Lanka<br />
9.700<br />
15.692<br />
42.281<br />
24.169<br />
Vietnam<br />
20.000<br />
12.119<br />
70.897<br />
55.129<br />
Afrika 7.307 14.909 1.759.427 1.743.024<br />
Ägypten<br />
257<br />
257<br />
465.556<br />
465.556<br />
Algerien<br />
—<br />
1.086<br />
462.357<br />
462.357<br />
Côte d’Ivoire<br />
—<br />
—<br />
87.291<br />
77.304<br />
Gabun<br />
—<br />
8.247<br />
25.296<br />
24.210<br />
Ghana<br />
—<br />
—<br />
42.043<br />
42.043<br />
Kamerun<br />
859<br />
3.479<br />
286.501<br />
286.501<br />
Madagaskar<br />
—<br />
159<br />
40.860<br />
40.860<br />
Nigeria<br />
—<br />
—<br />
217.860<br />
217.860<br />
1 In diesen Werten sind Umschuldungskredite enthalten. Neuzusagen und Zusagenstände jeweils ohne Promessen.<br />
Einzeln ausgewiesen werden Länder mit einem Zusagenstand ab EUR 25 Mio<br />
(Länderdaten ohne finanzierte Exportverträge, gedeckt durch Pauschalgarantien und Wechselbürgschaften).<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> III. Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> A 21
4 Gebundene Finanzkredite – Forderungsankäufe (Finanzierungsform)<br />
A 22<br />
Gebundene Finanzkredite<br />
mit Promessen<br />
Forderungsankäufe<br />
mit Promessen<br />
Zwischensumme<br />
mit Promessen<br />
Sonstige Refinanzierungen<br />
mit Promessen<br />
Summe<br />
mit Promessen<br />
Die folgenden Tabellen zeigen die Anteile der gebundenen Finanzkredite und Forderungsankäufe am<br />
Gesamtvolumen der von der <strong>Kontrollbank</strong> betreuten Refinanzierung von Exportkrediten.<br />
Exporte auf Ziel können als Lieferkredit (Kaufpreisstundung durch den Exporteur) oder im Wege einer<br />
Krediteinräumung an den ausländischen Abnehmer (Käuferfinanzierung) finanziert werden. Für den an den<br />
ausländischen Abnehmer gewährten Lieferkredit kann sich der Exporteur bei einem Kreditinstitut refinanzieren.<br />
Im Falle der Einräumung eines gebundenen Finanzkredites oder eines Forderungsankaufes durch<br />
eine Bank erfolgt beim Exporteur eine Bilanzverkürzung. Das jeweilige Kreditinstitut kann den durch eine entsprechende<br />
Haftung gedeckten Teil des der Finanzierung zugrunde liegenden Rechtsgeschäftes oder<br />
Rechtes bei der <strong>Kontrollbank</strong> refinanzieren.<br />
Zusagenstand<br />
Mio. EUR %<br />
11.412 45,9<br />
11.645 46,4<br />
503 2,0<br />
503 2,0<br />
11.915 47,9<br />
12.148 48,4<br />
12.964 52,1<br />
12.964 51,6<br />
24.879 100,0<br />
25.112 100,0<br />
Stand 31. 12. 2003 Stand 31. 12. <strong>2004</strong><br />
4.1 Zusagen- und Ausnützungsstände im EFV nach der Finanzierungsform<br />
Gebundene Finanzkredite<br />
mit Promessen<br />
Forderungsankäufe<br />
mit Promessen<br />
Zwischensumme<br />
mit Promessen<br />
Sonstige Refinanzierungen<br />
mit Promessen<br />
Summe<br />
mit Promessen<br />
Neuzusagen<br />
Mio. EUR %<br />
1.101 29,5<br />
1.264 32,5<br />
29 0,8<br />
29 0,8<br />
1.130 30,3<br />
1.293 33,3<br />
2.594 69,7<br />
2.594 66,7<br />
3.724 100,0<br />
3.887 100,0<br />
Ausnützungsstand<br />
Mio. EUR %<br />
10.597 47,1<br />
241 1,1<br />
10.838 48,2<br />
11.664 51,8<br />
22.502 100,0<br />
Zusagenstand<br />
Mio. EUR %<br />
10.558 41,7<br />
10.751 42,1<br />
498 2,0<br />
498 2,0<br />
11.056 43,7<br />
11.249 44,1<br />
14.267 56,3<br />
14.267 55,9<br />
25.323 100,0<br />
25.516 100,0<br />
Umsätze 2003 Umsätze <strong>2004</strong><br />
4.2 Neuzusagen und Kreditauszahlungen im EFV nach der Finanzierungsform<br />
Ausnützung von Krediten<br />
Mio. EUR %<br />
1.169 37,8<br />
— 136 — 4,4<br />
1.033 33,4<br />
2.064 66,6<br />
3.097 100,0<br />
Neuzusagen<br />
Mio. EUR %<br />
283 8,3<br />
344 9,9<br />
38 1,1<br />
38 1,1<br />
321 9,4<br />
382 11,0<br />
3.086 90,6<br />
3.086 89,0<br />
3.407 100,0<br />
3.468 100,0<br />
Ausnützungsstand<br />
Mio. EUR %<br />
9.963 44,2<br />
226 1,0<br />
10.189 45,2<br />
12.351 54,8<br />
22.540 100,0<br />
Ausnützung von Krediten<br />
Mio. EUR %<br />
448 16,0<br />
24 0,8<br />
472 16,8<br />
2.331 83,2<br />
2.803 100,0
5 Entwicklung der Zinssätze im Exportfinanzierungsverfahren<br />
Verzinsung<br />
Vereinbartes Zahlungsziel<br />
des Exportgeschäftes<br />
in Jahren<br />
Finanzierungen von Liefer- und Käuferkrediten sowie von Beteiligungen werden zu variablen und festen<br />
Zinssätzen durchgeführt. Die Höhe des variablen Zinssatzes wird durch die <strong>Kontrollbank</strong> jeweils für drei<br />
Monate festgesetzt und orientiert sich an den durchschnittlichen marktmäßigen Beschaffungskosten des<br />
Institutes. Der zum variablen Zinssatz finanzierte Kreditteil wird bei Einzelkrediten als erster getilgt; somit<br />
erfolgt die Finanzierung des längerfristigen Kreditteiles zu einem festen Zinssatz (Sockelfinanzierung). Die<br />
Refinanzierung von revolvierenden Rahmenkrediten wird zu einem eigenen variablen Zinssatz durchgeführt,<br />
ebenso die Refinanzierung im <strong>Kontrollbank</strong>-Refinanzierungsrahmen für Wechselkredite von Kreditinstituten<br />
(KRR).<br />
Die aktuellen Zinssätze im EFV werden über REUTERS publiziert und können auch im Internet unter der<br />
Adresse www.oekb.at abgerufen werden. Das österreichische Exportfinanzierungsverfahren ist auch im<br />
sogenannten „Yellow Book“ dargestellt, welches von der OECD herausgegeben wird.<br />
unter 2<br />
von 2 bis unter 5<br />
von 5 bis unter 8<br />
von 8 und darüber<br />
Variabler Zinssatz 2<br />
Zinssatz revolvierende Finanzierungen 2<br />
Zinssatz KRR 2<br />
unter 2<br />
von 2 bis unter 5<br />
von 5 bis unter 8<br />
von 8 und darüber<br />
Variabler Zinssatz 2<br />
Zinssatz revolvierende Finanzierungen 2<br />
Zinssatz KRR 2<br />
Quote der Sockelfinanzierung<br />
in % 1<br />
zum festen<br />
Zinssatz in % p.a.<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> III. Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Durchschnittlicher<br />
Zinssatz aus festem<br />
und variablem Satz<br />
in % p.a.<br />
Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong> — Entwicklung der Zinssätze<br />
unter 2<br />
von 2 bis unter 5<br />
von 5 bis unter 8<br />
von 8 und darüber<br />
Variabler Zinssatz 2<br />
Zinssatz revolvierende Finanzierungen 2<br />
Zinssatz KRR 2<br />
50 / 2,200<br />
3. Quartal 2003<br />
2,563<br />
70 / 2,750 2,823<br />
80 / 3,550 3,542<br />
90 / 4,100 4,088<br />
3,400<br />
2,500<br />
2,150<br />
50 / 2,000<br />
2. Quartal <strong>2004</strong><br />
2,423<br />
70 / 2,750 2,823<br />
80 / 3,600 3,589<br />
90 / 4,100 4,088<br />
3,400<br />
2,400<br />
2,050<br />
50 / 2,300<br />
4. Quartal <strong>2004</strong><br />
2,724<br />
70 / 3,050 3,123<br />
80 / 3,830 3,823<br />
90 / 4,340 4,329<br />
3,700<br />
2,600<br />
2,250<br />
Quote der Sockelfinanzierung<br />
in % 1<br />
zum festen<br />
Zinssatz in % p.a.<br />
Durchschnittlicher<br />
Zinssatz aus festem<br />
und variablem Satz<br />
in % p.a.<br />
4. Quartal 2003 / 1. Quartal <strong>2004</strong><br />
50 / 2,350 2,698<br />
70 / 3,200 3,234<br />
80 / 4,000 3,973<br />
90 / 4,450 4,433<br />
3,500<br />
2,500<br />
2,150<br />
50 / 2,300<br />
3. Quartal <strong>2004</strong><br />
2,724<br />
70 / 3,450 3,478<br />
80 / 4,200 4,173<br />
90 / 4,700 4,682<br />
3,700<br />
2,600<br />
2,250<br />
60 / 2,300<br />
ab 1. 1. 2005<br />
2,611<br />
70 / 2,600 2,724<br />
80 / 3,360 3,378<br />
90 / 3,840 3,838<br />
3,700<br />
2,600<br />
2,250<br />
1 … % des gesamten Kreditbetrages, rückzahlbar mit den jeweils letzten Fälligkeiten. Die Zinssatzfestlegung erfolgt durch das Exportfinanzierungskomitee.<br />
2 Die Zinssatzfestlegung für jeweils drei Monate erfolgt durch die <strong>Kontrollbank</strong>. Die Zinsen sind vierteljährlich im Nachhinein zahlbar.<br />
Das Entgelt für Haftungen ist in obigen Zinssätzen nicht enthalten.<br />
A 23
6 Mittelbeschaffung und -verwendung (Wertflussrechnung)<br />
A 24<br />
Die Mittelbeschaffung für das Exportfinanzierungsverfahren erfolgt durch Kreditoperationen der <strong>Kontrollbank</strong><br />
sowohl auf den inländischen als auch auf den internationalen Finanzmärkten. Die zusammengefasste<br />
Wertflussrechnung für das Exportfinanzierungsverfahren ist in der nachstehenden Tabelle enthalten.<br />
in Millionen Euro<br />
Wertflussrechnung für das Exportfinanzierungsverfahren 1<br />
2001 2002 2003 <strong>2004</strong> 1960 — <strong>2004</strong><br />
Verwendung 20.570 20.903 16.711 20.441 263.434<br />
Ausnützung von Krediten<br />
Verminderung der Verbindlichkeiten im Inland:<br />
in österreichischen Schilling/Euro 2<br />
in fremder Währung<br />
Zwischenveranlagung im Inland:<br />
in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Rückführung von Auslandsaufnahmen:<br />
in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Zwischenveranlagung im Ausland:<br />
in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Tilgung von eigenen Emissionen:<br />
in österreichischen Schilling/Euro<br />
in fremder Währung<br />
Abgrenzungsposten<br />
Rückflüsse aus gewährten Krediten<br />
Erhöhung der Verbindlichkeiten im Inland:<br />
in österreichischen Schilling/Euro 2<br />
2.993 1.823 3.097 2.803 85.404<br />
1.534 3.628 1.419 3.546 25.251<br />
2.882 2.016 1.645 745 26.816<br />
—<br />
0<br />
—<br />
—<br />
0<br />
108<br />
2 10 10<br />
238<br />
1.034 1.581 3.745 5.223 14.479<br />
8.320 6.143 4.616 3.771 65.322<br />
934<br />
—<br />
— 1.253<br />
2.187<br />
617 2.997<br />
— 71<br />
4.397<br />
337 540 406 545<br />
7.310<br />
1.574 2.173 1.679 2.343 28.292<br />
237<br />
0 94 131<br />
3.738<br />
Herkunft 20.570 20.903 16.711 20.441 263.434<br />
1.788 2.825 2.206 2.765 62.864<br />
1.490 2.907 2.174 3.098 26.689<br />
in fremder Währung<br />
Zwischenveranlagung im Inland:<br />
3.628 1.855 960 289 27.197<br />
in Euro<br />
—<br />
0<br />
—<br />
—<br />
0<br />
in fremder Währung<br />
Aufnahme von Auslandskrediten:<br />
16<br />
9 17 13<br />
163<br />
in Euro<br />
1.254 2.450 4.576 5.088 16.664<br />
in fremder Währung<br />
Zwischenveranlagung im Ausland:<br />
6.854 4.907 4.634 4.804 68.376<br />
in Euro<br />
934<br />
—<br />
— 1.253<br />
2.187<br />
in fremder Währung<br />
Begebung von Schuldverschreibungen:<br />
617 2.997<br />
— 71<br />
4.397<br />
in österreichischen Schilling/Euro<br />
0 285<br />
—<br />
—<br />
9.918<br />
in fremder Währung<br />
3.697 2.530 2.054 2.811 41.592<br />
Abgrenzungsposten<br />
292 138 90 249<br />
3.387<br />
1 Die Anfang 1999 und 2001 erfolgten Umschichtungen in den Positionen der Wertflussrechnung zufolge der Umstellung von<br />
bestehenden Kreditoperationen in Schilling bzw. in fremder Währung auf Euro sind nur in den kumulativen Werten 1960 – <strong>2004</strong> enthalten.<br />
2 Die Verminderungen und Erhöhungen der Schilling- und Euro-Verbindlichkeiten wurden monatlich kompensiert<br />
und nur der Überhang ausgewiesen.
7 Haftungen der Republik Österreich<br />
nach dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />
Durch das Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981 (AFFG) ist der Bundesminister für Finanzen ermächtigt,<br />
Haftungen in Form von Garantien zugunsten der Gläubiger für Kreditoperationen der <strong>Kontrollbank</strong> im<br />
Zusammenhang mit der Exportfinanzierung zu übernehmen. Weiters ist der Bundesminister für Finanzen<br />
ermächtigt, gegenüber der <strong>Kontrollbank</strong> die Haftung für das Kursrisiko, das sich aus der Durchführung von<br />
Kreditoperationen in fremder Währung ergibt, zu übernehmen. Ein Gesamtrahmen von € 25 Milliarden ist<br />
vorgesehen. Für diese Haftungen ist seitens der <strong>Kontrollbank</strong> ein Haftungsentgelt an das Bundesministerium<br />
für Finanzen zu entrichten. Auf den beigefügten Abschnitt IV. Gesetzliche Bestimmungen wird hingewiesen.<br />
Haftungen (in Millionen Euro) für<br />
Stand 31.12.2001<br />
Hievon Transaktionen in Euro-Währungen<br />
in fremder Währung<br />
Noch verfügbarer Rahmen (Rahmen: EUR 25.000 Mio.) 1<br />
Zugänge 2002<br />
Abgänge 2002<br />
Nettobewegung 2002<br />
Stand 31.12.2002<br />
Hievon Transaktionen in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Noch verfügbarer Rahmen (Rahmen: EUR 25.000 Mio.)<br />
Zugänge 2003<br />
Abgänge 2003<br />
Nettobewegung 2003<br />
Stand 31.12.2003<br />
Hievon Transaktionen in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Noch verfügbarer Rahmen (Rahmen: EUR 25.000 Mio.)<br />
Zugänge <strong>2004</strong><br />
Abgänge <strong>2004</strong><br />
Nettobewegung <strong>2004</strong><br />
Zugänge 1967 — <strong>2004</strong><br />
Abgänge 1967 — <strong>2004</strong><br />
Nettobewegung 1967 — <strong>2004</strong> = Stand 31.12.<strong>2004</strong><br />
Hievon Transaktionen in Euro<br />
in fremder Währung<br />
Noch verfügbarer Rahmen (Rahmen: EUR 25.000 Mio.)<br />
1 BGBl. I Nr. 64/2000 und 71/2003.<br />
2 Zinsen sind auf den Haftungsrahmen zufolge der Novelle 1980 nicht mehr anzurechnen.<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> III. Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong><br />
Kapitalgrundbeträge<br />
Haftungen nach dem Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />
Zinsen Kursrisiko Gesamt<br />
18.889 — 2.634<br />
3.636 — 856<br />
15.253 — 1.778<br />
5.313 — 802<br />
6.053 — 389<br />
— 740 — 413<br />
18.149 — 3.047<br />
3.129 — 1.384<br />
15.020 — 1.663<br />
3.250 — 226<br />
2.767 — 186<br />
483 — 40<br />
18.632 — 3.087<br />
2.835 — 1.386<br />
15.797 — 1.701<br />
4.567 — 309<br />
4.195 — 248<br />
372 — 61<br />
81.410 2.776 8.277<br />
62.406 2.776 2 5.129<br />
19.004 — 3.148<br />
2.417 — 1.412<br />
16.587 — 1.736<br />
21.523<br />
4.492<br />
17.031<br />
3.477<br />
6.115<br />
6.442<br />
— 327<br />
21.196<br />
4.513<br />
16.683<br />
3.804<br />
3.476<br />
2.953<br />
523<br />
21.719<br />
4.221<br />
17.498<br />
3.281<br />
4.876<br />
4.443<br />
433<br />
92.463<br />
70.311<br />
22.152<br />
3.829<br />
18.323<br />
2.848<br />
A 25
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong><br />
IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />
1 Ausfuhrförderungsgesetz 1981 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 28<br />
2 Ausfuhrförderungsverordnung 1981 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 31<br />
3 Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A 37<br />
Diese Gesetzlichen Bestimmungen sowie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen betreffend Haftungen<br />
der Republik Österreich nach dem Ausfuhrförderungsgesetz finden Sie auch im Internet (www.oekb.at),<br />
ebenso die aktuellen Deckungsrichtlinien für über 100 Exportmärkte, Informationen über das Entgelt-System<br />
zu Haftungen gemäß AFG sowie die gültigen Zinssätze im Exportfinanzierungsverfahren der <strong>Kontrollbank</strong>.<br />
Des weiteren sind im Internet Informationen über aktuelle Themen sowie die internationale Zusammenarbeit<br />
und Rahmenbedingungen enthalten.<br />
Seite<br />
A 27
A 28<br />
1 Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />
Bundesgesetz vom 8. April 1981 betreffend die Übernahme von Haftungen<br />
für Rechtsgeschäfte und Rechte (Ausfuhrförderungsgesetz 1981), BGBl. Nr. 215/1981,<br />
in der Fassung der Bundesgesetze BGBl. Nr. 249/1984, 560/1986, 651/1987, 288/1991, 961/1993, 733/1995,<br />
I Nr. 63/2000 und 71/2003 (Budgetbegleitgesetz 2003/3. Teil, Artikel 35).<br />
Der Nationalrat hat beschlossen:<br />
§ 1. (Verfassungsbestimmung) (1) Der Bundesminister für Finanzen ist ermächtigt, namens des Bundes Haftungen für die ordnungsgemäße<br />
Erfüllung von Rechtsgeschäften durch ausländische Vertragspartner sowie für den aufrechten Bestand der Rechte<br />
von Exportunternehmen zu übernehmen, die direkt oder indirekt der Verbesserung der Leistungsbilanz dienen; diesen Rechtsgeschäften<br />
und Rechten sind Projekte im Ausland gleichgestellt, deren Realisierung durch in- oder ausländische Unternehmen von<br />
österreichischem Interesse ist; es sind dies insbesondere Projekte in den Bereichen Umweltschutz, Entsorgung und Infrastruktur;<br />
1. betreffend die Lieferung von Gütern einschließlich ihrer Herstellung sowie die Erbringung sonstiger Leistungen;<br />
2. betreffend die Finanzierung von Rechtsgeschäften gemäß Z 1 durch Gewährung von nichttitrierten oder titrierten Krediten<br />
oder Darlehen oder den Erwerb von Forderungen aus Rechtsgeschäften gemäß Z 1;<br />
3. betreffend die Unversehrtheit von Gütern, die in Konsignationslager in das Ausland geliefert werden, oder von Maschinen,<br />
die für die Herstellung von Gütern oder die Erbringung von Leistungen im Ausland verwendet werden, sowie von Bardepots,<br />
Kautionen und anderen Vorleistungen;<br />
4. betreffend Garantie- und Versicherungsverträge, die die Erfüllung der Verpflichtungen des Vertragspartners im Ausland<br />
gemäß Z 1 und 2 gewährleisten;<br />
5. betreffend Beteiligungen oder beteiligungsähnliche Rechtsgeschäfte an Unternehmen mit Sitz im Ausland.<br />
(2) Der Bundesminister für Finanzen ist ferner ermächtigt, Haftungen für den Bestand eines bestimmten Austauschverhältnisses<br />
zwischen Euro und der Vertragswährung zu übernehmen (Kursrisiko).<br />
(3) Der Bundesminister für Finanzen ist ferner ermächtigt, Haftungen für Forderungen aus Krediten oder aus dem Erwerb von<br />
Forderungen zu übernehmen, sofern für diese Forderungen bereits Haftungen gemäß Abs. 1 übernommen wurden.<br />
§2. (Verfassungsbestimmung) Der Bundesminister für Finanzen ist ferner ermächtigt, die Finanzierung von Rechtsgeschäften<br />
gemäß § 1 Abs. 1 dadurch zu erleichtern, dass er für den Aussteller oder für den Akzeptanten namens des Bundes die Bürgschaft auf<br />
Wechseln übernimmt.<br />
§3. (Verfassungsbestimmung) (1) Der jeweils ausstehende Gesamtbetrag der gemäß §§ 1 und 2 übernommenen Haftungen darf<br />
35 Milliarden Euro nicht übersteigen.<br />
(2) Auf den Haftungsrahmen sind anzurechnen:<br />
1. die gedeckten Grundbeträge (Höchstbeträge im Ausmaß der Deckungsquote) aus Haftungen gemäß § 1 Abs. 1 und 3;<br />
2. die Summe des gemeldeten Finanzierungsbedarfes und der bei Nichtmeldung als Finanzierungsbedarf geltenden Höchstbeträge<br />
aus Haftungen gemäß § 2.<br />
(3) Die in den Verträgen allenfalls vereinbarten Zinsen und Kosten sowie Haftungen gemäß § 1 Abs. 2 und Promessen sind auf<br />
den Haftungsrahmen nicht anzurechnen.<br />
(4) Die Haftungen können auf Euro, auf eine im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses frei konvertierbare Währung oder auf eine<br />
Verrechnungswährung lauten. Werden Haftungen in fremder Währung übernommen, hat die Umrechnung in Euro zu dem von der<br />
Europäischen Zentralbank verlautbarten Referenzkurs für Devisen zu erfolgen.<br />
§ 4. (Verfassungsbestimmung) (1) Der Bundesminister für Finanzen bestimmt mit Zustimmung des Hauptausschusses des<br />
Nationalrates durch Verordnung Richtlinien, nach denen Haftungen gemäß §§ 1 und 2 übernommen werden können.<br />
(2) Die Richtlinien haben auf den Förderungszweck der Haftungsübernahmen entsprechend Bedacht zu nehmen.
§ 5. (1) Der Bundesminister für Finanzen wird ermächtigt, die banktechnische Behandlung (bankkaufmännische Beurteilung durch<br />
Bonitätsprüfung und Bearbeitung) der Ansuchen um Haftungsübernahme, die Ausfertigung der Haftungsverträge sowie die Wahrnehmung<br />
der Rechte des Bundes aus Haftungsverträgen, ausgenommen deren gerichtliche Geltendmachung, einem Bevollmächtigten des Bundes<br />
nach § 1002 ff ABGB zu übertragen. Der Bevollmächtigte muss über die entsprechende Berechtigung zum Betrieb von Bankgeschäften<br />
gemäß § 1 Abs. 1 Z 1, 3, 4, 7, 8, 10 und 18 BWG oder gemäß § 9 BWG in Österreich verfügen. Ferner muss er eine solide, zuverlässige<br />
und kostengünstige Führung des Ausfuhrförderungsverfahrens gewährleisten. Die Bevollmächtigung ist zwischen Vollmachtgeber und<br />
Bevollmächtigtem im Einzelnen vertraglich zu regeln. Bei Ansuchen um Haftungsübernahme durch den Bevollmächtigten selbst wird die<br />
banktechnische Behandlung, bei Ansuchen von inländischen Exportkreditversicherern wird die Bearbeitung der <strong>Oesterreichische</strong>n<br />
Nationalbank übertragen.<br />
(2) Zur Begutachtung unter gesamtwirtschaftlichen Aspekten und der Bedingungen der Haftungsverträge von Ansuchen um<br />
Haftungsübernahme im Sinne der §§ 1 und 2, die im Einzelfall einhunderttausend Euro, nicht jedoch eine Million Euro übersteigen,<br />
wird ein Beirat beim Bundesministerium für Finanzen errichtet. Mitglieder des Beirates sind:<br />
1. ein Vertreter des Bundesministeriums für Finanzen als Vorsitzender<br />
und ein Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit;<br />
2. ein Vertreter der Wirtschaftskammer Österreich;<br />
3. ein Vertreter der Bundesarbeitskammer;<br />
4. ein Vertreter des Bevollmächtigten ohne Stimmrecht.<br />
(3) Zur Begutachtung unter gesamtwirtschaftlichen Aspekten und der Bedingungen der Haftungsverträge von Ansuchen um<br />
Haftungsübernahmen im Sinne der §§ 1 und 2, die im Einzelfall eine Million Euro übersteigen, wird ein erweiterter Beirat beim<br />
Bundesministerium für Finanzen errichtet. Mitglieder des erweiterten Beirates sind:<br />
1. ein Vertreter des Bundesministeriums für Finanzen als Vorsitzender, je ein Vertreter des Bundeskanzleramtes, des<br />
Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit, des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und<br />
Wasserwirtschaft sowie des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten;<br />
2. je ein Vertreter der Wirtschaftskammer Österreich, der Bundesarbeitskammer, der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern<br />
Österreichs und des Österreichischen Gewerkschaftsbundes;<br />
3. ein Vertreter der <strong>Oesterreichische</strong>n Nationalbank;<br />
4. ein Vertreter des Bevollmächtigten ohne Stimmrecht.<br />
(4) Die Mitglieder der Beiräte und deren Ersatzmänner üben ihre Funktion ehrenamtlich aus.<br />
(5) Die Geschäfte der Beiräte werden vom Bundesministerium für Finanzen geführt.<br />
(6) Alle Personen, die mit der Behandlung und Begutachtung von Ansuchen um Haftungsübernahmen befasst sind, sind<br />
verpflichtet, über alle ihnen in Ausübung dieser Tätigkeit bekanntgewordenen Amts-, Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse<br />
Verschwiegenheit zu bewahren.<br />
§ 6. Über das Ausmaß der auf Grund dieses Bundesgesetzes übernommenen Haftungen sowie über die Abwicklung der infolge<br />
Inanspruchnahme von Haftungen geleisteten Zahlungen und Rückflüsse hat der Bundesminister für Finanzen dem Hauptausschuss<br />
des Nationalrates vierteljährlich zu berichten.<br />
§ 7. (1) Das Haftungsentgelt sowie alle Eingänge zu Schadenszahlungen sind vom Bevollmächtigten des Bundes (§ 5 Abs. 1) zu<br />
vereinnahmen und laufend einem Konto des Bundes gutzuschreiben, das beim Bevollmächtigten des Bundes einzurichten ist. Der<br />
Bevollmächtigte ist ermächtigt, die ihm zustehende Entschädigung diesem Konto anzulasten.<br />
(2) Wird der Bund aus Haftungen gemäß §§ 1 und 2 in Anspruch genommen oder sind zur Abwendung von Haftungsfällen oder<br />
zur Schadensminimierung Zinsen und Kosten aufzuwenden, ist das jeweilige Guthaben auf dem Konto des Bundes für Zahlungen<br />
heranzuziehen. Ist kein Guthaben vorhanden, hat der Bund sonstige Budgetmittel für diese Zahlungen zur Verfügung zu stellen.<br />
(3) Solange das Guthaben nicht für Zahlungen verwendet wird, ist die Verwendung des diesem Guthaben des Bundes<br />
entsprechenden Betrages im Exportfinanzierungsverfahren des Bevollmächtigten einzusetzen.<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />
A 29
A 30<br />
§ 8. (1) Nach § 2 verbürgte Wechsel sind von der Wechselgebühr befreit.<br />
(2) Versicherungsverträge, für die eine Rückhaftung des Bundes gemäß § 1 Abs. 1 Z 4 erteilt wird, sind von der<br />
Versicherungssteuer ausgenommen.<br />
§ 8a. (1) Bis zum Abschluss eines Bevollmächtigungsvertrages gemäß § 5 Abs. 1 bleibt die <strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong><br />
Aktiengesellschaft weiterhin Bevollmächtigter des Bundes.<br />
(2) Wird ein neuer Bevollmächtigter gem. § 5 Abs. 1 beauftragt, sind die bis dahin von der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong><br />
Aktiengesellschaft abgewickelten und noch nicht abgeschlossenen Geschäftsfälle von dieser gegen ein angemessenes Entgelt<br />
weiter zu bearbeiten.<br />
(3) Die Bundesregierung hat die <strong>Oesterreichische</strong> <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft zumindest zwei Jahre vor Einleitung eines<br />
geplanten Vergabeverfahrens gemäß § 5 Abs. 1 hievon in Kenntnis zu setzen.<br />
§ 9. (Verfassungsbestimmung) Das Ausfuhrförderungsgesetz 1964, BGBl. Nr. 200/1964, in der Fassung des Bundesverfassungsgesetzes<br />
BGBl. Nr. 267/1980 tritt am 31. Mai 1981 außer Kraft.<br />
§ 10. (Verfassungsbestimmung) (1) Dieses Bundesgesetz tritt am 1. Juni 1981 in Kraft.<br />
(2) Die zu seiner Durchführung zu erlassenden Verordnungen können schon an dem auf die Kundmachung folgenden Tag<br />
erlassen werden, sie treten jedoch frühestens gleichfalls am 1. Juni 1981 in Kraft.<br />
(3) Das Ausfuhrförderungsgesetz 1981, BGBl. Nr. 215, in der Fassung BGBl. I Nr. 63/2000 tritt mit Ablauf des 31. Dezember 2005<br />
außer Kraft. Vor diesem Zeitpunkt übernommene Haftungen bleiben hievon unberührt.<br />
§ 11. (Verfassungsbestimmung) Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist der Bundesminister für Finanzen betraut.
2 Ausfuhrförderungsverordnung 1981<br />
Verordnung des Bundesministers für Finanzen vom 30. April 1981 betreffend die<br />
Richtlinien für die Übernahme von Haftungen des Bundes nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981<br />
(Ausfuhrförderungsverordnung 1981), BGBl. Nr. 257/1981,<br />
in der Fassung der Verordnungen BGBl. Nr. 203/1988, 349/1991, 130/1994, 816/1995, II Nr. 88/1998, 212/1998 und 90/1999.<br />
Gemäß § 4 Abs. 1 des Ausfuhrförderungsgesetzes 1981, BGBl. Nr. 215/1981 in der geltenden Fassung, wird mit Zustimmung des<br />
Hauptausschusses des Nationalrates verordnet:<br />
Form und Gegenstand der Haftungen<br />
§ 1. (1) Die Haftungen werden in schriftlicher Form übernommen:<br />
a) als Garantien für die ordnungsgemäße Erfüllung der Rechtsgeschäfte durch ausländische Vertragspartner sowie als<br />
Garantien für den aufrechten Bestand der Rechte von Exportunternehmen gemäß § 1 Ausfuhrförderungsgesetz hinsichtlich<br />
wirtschaftlicher und/oder politischer Risken sowie des Kursrisikos;<br />
b) als Wechselbürgschaftszusagen für Wechsel, welche der Erleichterung der Finanzierung von Rechtsgeschäften und<br />
Rechten gemäß § 1 Ausfuhrförderungsgesetz dienen.<br />
(2) Die Übernahme einer Haftung kann in Aussicht gestellt werden (Promesse). Wird eine Promesse erteilt, ist der Bund verpflichtet,<br />
diese in eine Haftung gemäß Abs. 1 umzuwandeln, wenn die im Antrag auf Promessenerteilung genannten Vertragsbedingungen<br />
im endgültigen Vertrag nicht ungünstiger sind und während der Laufzeit keine wesentliche Änderung der für die<br />
Übernahme der Haftung maßgebenden Umstände eingetreten oder bekanntgeworden ist (§ 936 ABGB).<br />
(3) Den Garantien, die gemäß § 2 Abs. 1 Z 1 bis 7 und 9 übernommen werden, sind Allgemeine Geschäftsbedingungen zugrunde<br />
zu legen, die zusammen mit dem Inhalt der bezüglichen Garantien deren Vertragsinhalt bilden.<br />
Haftungsarten<br />
§ 2. (1) 1. Garantien zur Deckung von Risken aus<br />
a) Verträgen über die Lieferung und die Herstellung von Gütern und die Erbringung von Leistungen durch Exportunternehmen<br />
an ausländische Vertragspartner (Garantien für direkte Lieferungen und Leistungen);<br />
b) Lizenz- und Patentverwertungsverträgen, Verträgen über die Hingabe von Erfahrungswissen auf gewerblichem Gebiet,<br />
Werknutzungsrechten, Werknutzungsbewilligungen und Verlagsverträgen von Exportunternehmen sowie Verträgen<br />
betreffend die Erbringung sonstiger Leistungen mit ausländischen Vertragspartnern;<br />
c) Miet-, Pacht- oder Kaufmietverträgen über Güter von Exportunternehmen, die sich im Ausland im Besitz ausländischer<br />
Vertragspartner befinden und der Herstellung anderer Güter dienen;<br />
d) Verträgen über die Lieferung und die Herstellung von Gütern und die Erbringung von Leistungen von Unternehmen mit<br />
Sitz im Ausland, soweit der Erlös direkt oder indirekt der Bezahlung von Rechtsgeschäften von Exportunternehmen dient.<br />
2. Garantien zur Deckung von Risken aus Verträgen über die Lieferung und die Herstellung von Gütern und die Erbringung<br />
von Leistungen von Unternehmen mit Sitz im Ausland in dem Ausmaß, als Exportunternehmen an der Erfüllung des<br />
betreffenden Rechtsgeschäftes mitwirken (Garantien für indirekte Lieferungen und Leistungen).<br />
3. Garantien zur Deckung von Risken aus folgenden Verträgen oder Verpflichtungen von Kreditunternehmungen mit Sitz im<br />
In- oder Ausland:<br />
a) Darlehens- oder Kreditverträgen, welche mit Unternehmen mit Sitz im Ausland geschlossen werden und der Bezahlung<br />
von Rechtsgeschäften dienen (Garantien für gebundene Finanzkredite);<br />
b) Kreditoperationen (Anleihen, Verpflichtungen aus Wechseln und Schuldverschreibungen oder sonstigen Verpflichtungen),<br />
deren Erlös zur Bezahlung von Rechtsgeschäften verwendet wird;<br />
c) Kreditverträgen, welche zwischen einer Kreditunternehmung mit Sitz im Inland und einem ausländischen Vertragspartner<br />
geschlossen werden, sofern für die zugrunde liegenden Rechtsgeschäfte bereits Haftungen übernommen wurden<br />
(Umschuldungskreditverträge).<br />
4. Garantien zur Deckung von Risken aus Beteiligungen oder beteiligungsähnlichen Rechtsgeschäften von Exportunternehmen<br />
an Unternehmen mit Sitz im Ausland (Beteiligungsgarantien).<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />
A 31
5. Garantien zur Deckung von Risken aus einem Saldorahmen für Verträge über die Lieferung und die Herstellung von<br />
Gütern und die Erbringung von Leistungen durch Exportunternehmen an ein bestimmtes Unternehmen mit Sitz im Ausland<br />
(Rahmengarantien).<br />
6. Garantien zur Deckung von Risken aus Saldorahmen für sämtliche Verträge von Exportunternehmen über die Lieferung<br />
und die Herstellung von Gütern und die Erbringung von Leistungen an Unternehmen mit Sitz im Ausland, und zwar<br />
entweder in einem oder in mehreren Abnehmerländern (Länderrahmen- oder Pauschalgarantien).<br />
7. Garantien zur Deckung von<br />
a) politischen Risken aus der Errichtung von Warenlagern durch Exportunternehmen im Ausland, und zwar für die Unversehrtheit<br />
der sich in diesen Warenlagern befindlichen Güter (Konsignationslagergarantien);<br />
b) politischen Risken aus der Verwendung von Maschinen und Anlagen durch Exportunternehmen zur Erfüllung von Rechtsgeschäften<br />
im Ausland, und zwar für die Unversehrtheit solcher Maschinen und Anlagen (Maschineneinsatzgarantien);<br />
c) Risken aus Bardepots, Kautionen und anderen Vorleistungen von Exportunternehmen, die im Ausland im Zusammenhang<br />
mit Rechtsgeschäften erbracht werden (Vorleistungsgarantien).<br />
8. Garantien zur Deckung von Risken aus Garantie- oder Versicherungsverträgen, die Exportkredit- oder Exportkreditversicherungsinstitutionen<br />
abschließen (Rückgarantien).<br />
9. Garantien zur Deckung von Risken aus Forderungsankäufen:<br />
a) Garantien zur Deckung von Risken aus Verträgen von Kreditunternehmungen mit Sitz im In- oder Ausland, welche den<br />
Erwerb von Forderungen aus Rechtsgeschäften zum Gegenstand haben;<br />
b) Garantien zur Deckung von Risken aus von der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft erworbenen Forderungen,<br />
sofern für diese Forderungen bereits Haftungen übernommen wurden.<br />
10. Garantien zur Deckung des Bestandes eines bestimmten Austauschverhältnisses zwischen Schilling und der vertraglich<br />
vereinbarten frei konvertierbaren, nicht frei konvertierbaren Währung oder Verrechnungswährung (Kursrisikogarantien).<br />
11. Garantien zur Deckung von Risken im Zusammenhang mit Anbahnung von Rechtsgeschäften gemäß § 1 Ausfuhrförderungsgesetz<br />
(Markterschließungsgarantien).<br />
(2) Wechselbürgschaften: Bürgschaften für den Aussteller oder für den Akzeptanten auf Wechseln, die von Kreditunternehmungen<br />
oder von Exportunternehmen zur Finanzierung von Rechtsgeschäften ausgestellt werden.<br />
Übernahme der Haftung<br />
§ 3. (1) Die Anträge auf Erteilung einer Garantie oder Wechselbürgschaftszusage sind in schriftlicher oder elektronischer Form<br />
bei der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft einzureichen.<br />
(2) Die den Garantien oder Wechselbürgschaftszusagen zugrunde liegenden Rechtsgeschäfte können auf Schilling, auf eine frei<br />
konvertierbare, nicht frei konvertierbare Währung oder auf eine Verrechnungswährung lauten.<br />
(3) Die Garantien oder Wechselbürgschaftszusagen können auf Schilling, auf eine im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses frei<br />
konvertierbare Währung oder auf eine Verrechnungswährung lauten.<br />
(4) Die Garantien oder Wechselbürgschaftszusagen können für das gesamte zugrunde liegende Rechtsgeschäft oder Recht oder<br />
für einen Teil desselben erteilt werden (Teildeckung).<br />
(5) Bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 6 und 9 kann dem Garantienehmer für jeden Abnehmer eine Selbstentscheidungsgrenze<br />
und/oder eine Freigrenze eingeräumt werden, soweit nicht eine Einzelgenehmigung erteilt wird. Bei Verträgen im Rahmen der<br />
Selbstentscheidungsgrenze kann die Haftung des Bundes davon abhängig gemacht werden, dass der Garantienehmer sich der<br />
Bonität des ausländischen Vertragspartners vergewissert hat.<br />
(6) Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 8 können unbedingt übernommen werden.<br />
Selbstbehalt<br />
§ 4. (1) Bei Erteilung von Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 1 bis 9 kann ein Selbstbehalt des Garantienehmers für den Eintritt eines<br />
wirtschaftlichen und/oder politischen Tatbestandes festgesetzt werden.<br />
(2) Bei Erteilung von Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 10 und 11 kann ein Selbstbehalt des Garantienehmers festgesetzt werden.<br />
(3) Wird ein Selbstbehalt festgesetzt, hat dieser mindestens 5 %, höchstens 50 % von dem in der Garantieerklärung festgesetzten<br />
Höchstbetrag zu betragen.<br />
A 32
Besondere Verpflichtungen des Garantie- und Wechselbürgschaftsnehmers<br />
§ 5. (1) Es ist in den abzuschließenden Haftungsverträgen insbesondere vorzusehen, dass<br />
1. der Garantienehmer über Einzelheiten und Stand des der Garantie zugrunde liegenden Rechtsgeschäftes oder Rechtes<br />
über Anfrage dem Bund jederzeit Auskunft zu erteilen und Einsicht in seine Bücher und Unterlagen in dem für die Beurteilung<br />
des Geschäftsfalles notwendigen Umfang zu gewähren hat;<br />
2. der Garantienehmer vor einer wesentlichen Änderung der vertraglichen Grundlagen des der Garantie zugrunde liegenden<br />
Rechtsgeschäftes oder Rechtes die Zustimmung des Bundes einzuholen hat; als wesentliche Änderung ist insbesondere<br />
die Erstreckung des Zahlungs-/Gesamtzahlungszieles oder die Änderung von Sicherheiten anzusehen;<br />
3. der Garantienehmer die Betreibung einer offenen Forderung nach Ablauf einer bestimmten Frist durch ein Inkassobüro<br />
oder durch einen im Land des ausländischen Vertragspartners ansässigen Rechtsanwalt zu veranlassen hat, sofern der<br />
Bund keine andere Vorgangsweise genehmigt.<br />
Ferner kann der Garantienehmer verpflichtet werden, den Bund innerhalb einer bestimmten Frist von der Nichterfüllung<br />
oder Verletzung des der Garantie zugrunde liegenden Rechtsgeschäftes oder Rechtes, vom Eintritt eines Haftungsfalles<br />
gemäß § 6 sowie von der Einschaltung des Inkassobüros oder des Rechtsanwaltes schriftlich zu verständigen;<br />
4. der Bund den Garantienehmer jederzeit bei Nichterfüllung vertraglicher Verpflichtungen durch den ausländischen Vertragspartner<br />
oder bei Eintritt eines Tatbestandes gemäß § 6 anweisen kann, ob und in welcher Weise der Garantienehmer<br />
seine vertraglichen Verpflichtungen aus dem der Garantie zugrunde liegenden Rechtsgeschäft oder Recht zu erfüllen hat.<br />
Für Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 2 gilt das Weisungsrecht nur gegenüber dem Garantienehmer.<br />
Ferner ist vorzusehen, dass bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 5 und 6 der Bund dem Garantienehmer überdies den Abschluss<br />
weiterer Rechtsgeschäfte mit dem säumigen ausländischen Vertragspartner im Rahmen des Garantievertrages untersagen kann;<br />
5. bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 6 sich der Garantienehmer in der Regel der Bonität aller ausländischen Vertragspartner, für<br />
welche weder eine Einzelgenehmigung noch eine Freigrenze erteilt wurde, durch schriftliche Auskunftseinholung oder Überprüfung<br />
der bisherigen ordnungsgemäßen Vertragserfüllung durch den ausländischen Vertragspartner vergewissert hat;<br />
6. der Garantienehmer alle zur Durchsetzung seiner vertraglichen Rechte gegen den ausländischen Vertragspartner notwendigen<br />
Maßnahmen vorzunehmen hat. Sind Güter zur Erfüllung der Lieferverpflichtungen des Garantienehmers bereits hergestellt und<br />
befinden sie sich noch in der Verfügungsgewalt des Garantienehmers, hat er diese bestmöglich zu verwerten;<br />
7. der Garantienehmer verpflichtet ist, vom Bund in einer Umschuldung vereinbarte Konditionen für den Selbstbehalt zu<br />
übernehmen, es sei denn der Bund stimmt einer anderen Vorgangsweise zu;<br />
8. Kosten oder Verluste, welche im Zusammenhang mit Maßnahmen gemäß Z 4, 5 und 7 entstehen, dem Garantienehmer<br />
anteilig ersetzt werden.<br />
(2) Der Garantienehmer ist zu verpflichten, alles vorzukehren, um den Bund vor Schaden zu bewahren. Der Garantienehmer hat<br />
alle ihm zur Kenntnis gelangten Umstände, die die ordnungsgemäße Erfüllung des zugrunde liegenden Rechtsgeschäftes gefährden,<br />
unverzüglich, längstens jedoch innerhalb von 14 Tagen ab Kenntnis, zu berichten.<br />
(3) Es ist vorzusehen, dass der Begünstigte aus einer Wechselbürgschaftszusage (Aussteller oder Akzeptant) seinen Finanzierungsbedarf<br />
bei Antragstellung auf Erteilung der Wechselbürgschaftszusage und in der Folge jeweils zu Beginn eines jeden Verrechnungszeitraumes<br />
für diesen Zeitraum dem Bund schriftlich bekanntgibt. Eine Erhöhung des bekanntgegebenen Finanzierungsbedarfes<br />
während des Verrechnungszeitraumes ist möglich. Der gemeldete Finanzierungsbedarf ist mit dem in der Wechselbürgschaftszusage<br />
genannten Höchstbetrag begrenzt. Wird kein Finanzierungsbedarf bekanntgegeben, gilt der in der Wechselbürgschaftszusage genannte<br />
Höchstbetrag als Finanzierungsbedarf.<br />
Haftungsfälle<br />
§ 6. (1) Als Voraussetzung für den Eintritt des Haftungsfalles aus Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 1 bis 3, 5, 6 und 9 ist vorzusehen, dass<br />
1. der Garantienehmer seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllt hat oder bereit ist, diese zu erfüllen,<br />
2. der ausländische Vertragspartner seine vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllt oder nicht erfüllen kann,<br />
3. ein wirtschaftlicher oder politischer Tatbestand gemäß Abs. 2 oder 3 nachgewiesen oder eingetreten ist und<br />
4. eine Frist von drei Monaten ab Fälligkeit bzw. im Produktionshaftungsfall eine Frist von sechs Monaten ab Eintritt eines<br />
Tatbestandes verstrichen ist (Wartefrist). Diese Wartefrist gelangt nicht zur Anwendung bei Vorliegen eines Tatbestandes<br />
gemäß Abs. 2 Z 2 sowie bei Haftungsfällen zu Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 3 lit. b und c, Z 5, Z 6 und Z 9 lit. b.<br />
(2) Wirtschaftliche Tatbestände sind:<br />
1. schriftliche Mahnung des Garantienehmers an seinen ausländischen Vertragspartner, den Vertrag zu erfüllen; dem steht<br />
die Vorlage von Wertpapieren zur Zahlung gleich;<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />
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2. Zahlungsunfähigkeit des ausländischen Vertragspartners, sofern diese durch Einleitung eines Insolvenzverfahrens nachgewiesen<br />
ist;<br />
3. Unmöglichkeit der Erfüllung durch den Garantienehmer oder seine Erfüllungsgehilfen aus Umständen, die von ihnen nicht<br />
zu vertreten und die im Ausland eingetreten sind.<br />
(3) Politische Tatbestände sind:<br />
1. Krieg oder kriegerische Ereignisse;<br />
2. Aufruhr oder Revolution;<br />
3. behördliche Maßnahmen, durch welche der Transfer oder die freie Verfügung über die dem Garantienehmer zustehende<br />
Gegenleistung beschränkt oder gehindert wird; dem gleichzuhalten ist ein Zahlungsverzug, sofern der Zahlungsverpflichtete<br />
oder dessen Garant die Staatsgewalt verkörpert und weder auf gerichtlichem noch auf administrativem Wege in<br />
Konkurs gehen kann.<br />
Bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 5 und 6 tritt dieser Tatbestand erst dann ein, wenn der Transfer- oder der Zahlungsverzug<br />
länger als drei Monate andauert.<br />
4. Unmöglichkeit der Erfüllung aus sonstigen politischen Ereignissen.<br />
(4) Als Voraussetzung für den Eintritt des Haftungsfalles aus Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 4 ist vorzusehen, dass ein<br />
wirtschaftlicher oder politischer Tatbestand gemäß Z 1 oder 2 nachgewiesen oder eingetreten ist:<br />
1. Ein wirtschaftlicher Tatbestand liegt vor, wenn über das Unternehmen, an welchem Beteiligungsrechte oder Rechte aus<br />
beteiligungsähnlichen Rechtsgeschäften erworben wurden, das Ausgleichs- oder Konkursverfahren oder ein diesen<br />
gleichzuhaltendes Verfahren eröffnet wird.<br />
2. Ein politischer Tatbestand liegt vor, wenn<br />
a) Beteiligungsrechte oder Rechte aus beteiligungsähnlichen Rechtsgeschäften direkt oder indirekt, ganz oder teilweise entzogen<br />
werden,<br />
b) ein so wesentlicher Teil der Vermögenswerte zerstört oder entzogen wird, dass das Unternehmen ohne Verlust nicht<br />
mehr weitergeführt werden kann, oder<br />
c) der Transfer des Erlöses aus dem Verkauf oder der Abwicklung von Beteiligungsrechten, der Kapitalrückzahlungen und<br />
Zinsenzahlungen aus beteiligungsähnlichen Rechtsgeschäften, der Transfer einer Entschädigung oder die freie Verfügung<br />
über solche Vermögenswerte beschränkt oder gehindert wird.<br />
(5) 1. Als Voraussetzung für den Eintritt des Haftungsfalles aus Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 7 lit. a und lit. b ist vorzusehen,<br />
dass die in einem Konsignationslager im Ausland gehaltenen Güter oder die im Ausland befindlichen Maschinen und<br />
Anlagen aus direktem oder indirektem politischen Anlass zerstört oder entzogen werden.<br />
2. Als Voraussetzung für den Eintritt des Haftungsfalles aus Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 7 lit. c ist vorzusehen, dass ein<br />
wirtschaftlicher oder politischer Tatbestand gemäß lit. a oder lit. b nachgewiesen oder eingetreten ist:<br />
a) Ein wirtschaftlicher Tatbestand liegt vor, wenn eine Vorleistung auf Grund einer widerrechtlichen Handlung oder<br />
Unterlassung oder auf Grund der Zahlungsunfähigkeit des ausländischen Vertragspartners nicht zurückgezahlt oder<br />
entzogen wird.<br />
b) Ein politischer Tatbestand liegt vor, wenn eine Vorleistung aus direktem oder indirektem politischen Anlass nicht zurückgezahlt<br />
oder entzogen wird.<br />
§ 7. (1) Bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 10 ist vorzusehen, dass der Eintritt des Haftungsfalles gegeben ist, wenn sich der Kurs<br />
der bankmäßigen Berechnung am Zahlungstag gegenüber dem in der Garantieerklärung oder im Nachhang dazu schriftlich festgelegten<br />
Umrechnungskurs zum Nachteil des Garantienehmers verändert hat.<br />
(2) Bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 11 ist vorzusehen, dass der Eintritt des Haftungsfalles gegeben ist, wenn das in der<br />
Garantieerklärung festgelegte Marktziel nicht erreicht wurde.<br />
§ 8. Die Verträge, die mit Exportkredit- oder Exportkreditversicherungsinstitutionen geschlossen werden, haben vorzusehen, dass<br />
Haftungsfälle aus Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 8 gegeben sind, wenn diese aus übernommenen Haftungen und Rückgarantien<br />
eine Leistung erbringen.<br />
Ausschluss der Haftung<br />
§ 9. (1) Es ist vorzusehen, dass die Haftung aus den Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 1 bis 7, 9 und 10 insbesondere in folgenden<br />
Fällen auszuschließen ist:<br />
A 34
1. wenn Schäden eingetreten sind, die der Garantienehmer oder seine Erfüllungsgehilfen zu vertreten haben;<br />
2. wenn der Garantienehmer eine Bestimmung des Garantievertrages vorsätzlich oder grob fahrlässig verletzt;<br />
3. wenn der Garantienehmer gesetzliche Bestimmungen des In- oder Auslandes verletzt, es sei denn er beweist, dass die<br />
Nichterfüllung der vertraglichen Verpflichtungen des ausländischen Vertragspartners mit jener Rechtsverletzung in<br />
keinem ursächlichen Zusammenhang steht;<br />
4. wenn dem Garantienehmer zur Zeit der Antragstellung auf Übernahme der Garantie bereits bekannt war, dass<br />
a) die vertragliche Erfüllung durch den ausländischen Vertragspartner unmöglich ist,<br />
b) aus einer anderen vertraglichen Vereinbarung des Garantienehmers mit dem ausländischen Vertragspartner durch<br />
letzteren im Verlaufe der letzten zwei Jahre vor Antragstellung eine Vertragsverletzung erfolgt ist,<br />
c) der ausländische Vertragspartner zahlungsunfähig ist, insbesondere über das Vermögen des ausländischen Vertragspartners<br />
ein Insolvenzverfahren eingeleitet wurde, oder<br />
d) gegen das Vermögen des ausländischen Vertragspartners ein Zwangsvollstreckungsverfahren gerichtlich eröffnet wurde;<br />
5. wenn der Garantienehmer im Antrag auf Erteilung einer Garantie vorsätzlich oder grob fahrlässig unrichtige Angaben<br />
gemacht hat;<br />
6. wenn Schäden eingetreten sind, für die vom Garantienehmer handelsüblicherweise bei Versicherungsunternehmungen mit<br />
Sitz im Inland — ausgenommen die Versicherung des Zahlungsausfalles — Versicherungen eingegangen werden können;<br />
7. wenn bei Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 6 bei Eintritt eines wirtschaftlichen Tatbestandes die Bestimmungen des § 5 Abs. 1<br />
Z 6 nicht eingehalten wurden.<br />
(2) Es ist vorzusehen, dass der Garantienehmer die bereits empfangenen Beträge samt Zinsen zurückzuzahlen hat, wenn sich<br />
der Haftungsausschluss auf Umstände gründet, die erst nach Anerkennung des Haftungsfalles eingetreten oder hervorgekommen<br />
sind. In diesem Fall beginnt der Zinsenlauf mit Erhalt der Zahlung durch den Garantienehmer; der Zinssatz liegt drei Prozentpunkte<br />
über dem jeweiligen variablen Zinssatz des Exportfinanzierungsverfahrens der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft.<br />
Fälligkeit des Garantiebetrages<br />
§ 10. Die Fälligkeit des dem Garantienehmer für Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 1 bis 7 und 9 im Haftungsfall zustehenden Betrages<br />
ist mit Anerkennung des Haftungsfalles, keinesfalls jedoch vor vertraglicher Fälligkeit der garantierten Forderungen vorzusehen; ein<br />
zwischen dem Garantienehmer und dem ausländischen Vertragspartner vereinbarter Terminverlust kann dem Bund gegenüber nicht<br />
geltend gemacht werden.<br />
§ 11. Die Fälligkeit des dem Garantienehmer für Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 10 und 11 im Haftungsfall zustehenden Betrages<br />
ist gleichzeitig mit Anerkennung des Haftungsfalles vorzusehen.<br />
§ 12. Die vertraglichen Vereinbarungen mit Exportkredit- oder Exportkreditversicherungsinstitutionen haben den Zeitpunkt<br />
vorzusehen, zu welchem der garantierte Betrag zur Zahlung fällig ist.<br />
Abtretung der Forderungen nach Eintritt des Haftungsfalles und Kostenersatz<br />
§ 13. (1) Der Garantienehmer ist zu verpflichten, in dem Umfang, in dem der Bund den Haftungsfall anerkennt, den dem Garantiebetrag<br />
entsprechenden Anteil der Forderungen gegen den ausländischen Vertragspartner an den Bund spätestens nach Anerkennung<br />
des Haftungsfalles abzutreten, alle zu diesem Zweck erforderlichen Rechtshandlungen vorzunehmen und, falls der Garantienehmer<br />
Sicherheiten bedungen hat, auch diese Rechte anteilig und gleichrangig auf den Bund zu übertragen.<br />
(2) Für den Fall, dass die Forderung vom Bund nicht selbst vertreten wird, ist der Garantienehmer zu verpflichten, alle zur<br />
Durchsetzung der vertraglichen Rechte gegen den ausländischen Vertragspartner notwendigen Maßnahmen im eigenen Namen,<br />
jedoch mit Zustimmung des Bundes für anteilige Rechnung des Bundes vorzunehmen. Die Zustimmung ist zu erteilen, wenn das<br />
zu erwartende Ergebnis der notwendigen Maßnahmen in einem wirtschaftlich angemessenen Verhältnis zu den mit Setzung der<br />
Maßnahmen verbundenen Kosten steht. Für den Fall, dass Güter zur Erfüllung der Lieferverpflichtungen des Garantienehmers<br />
bereits hergestellt sind und sie sich noch in der Verfügungsgewalt des Garantienehmers befinden, ist dieser, soweit im Einzelfall<br />
nichts anderes bestimmt wird, zu verpflichten, die Güter im Einvernehmen mit dem Bund bestmöglich zu verwerten und auf<br />
Verlangen des Bundes an diesen Gütern ein Pfandrecht zugunsten des Bundes zu bestellen. Der Garantienehmer ist ferner zu<br />
verpflichten, Weisungen des Bundes zur Durchführung bestimmter Rechtsverfolgungsmaßnahmen zu befolgen.<br />
(3) Der Garantienehmer ist zu verpflichten, vom Bund in einer Umschuldung vereinbarte Konditionen für den Selbstbehalt zu<br />
übernehmen, es sei denn, der Bund stimmt einer anderen Vorgangsweise zu.<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />
A 35
(4) Vorzusehen ist weiters, in welcher Weise eingehende Zahlungen und sonstige Vermögensvorteile im Verhältnis zwischen<br />
Garantienehmer und Bund aufzuteilen sind.<br />
(5) Entstehen im Zusammenhang mit Maßnahmen gemäß Abs. 2 Kosten, sind diese dem Garantienehmer anteilig zu ersetzen.<br />
Bearbeitungs-, Garantie- und Wechselbürgschaftsentgelt<br />
§ 14. (1) Für die Bearbeitung von Anträgen ist ein Bearbeitungsentgelt, das auch bei Ablehnung eines Antrages zu entrichten ist,<br />
vorzusehen. Für die Übernahme einer Haftung gemäß § 1 Abs. 1 ist ein Entgelt zu vereinbaren. Für den Teil einer Garantie, für<br />
welchen eine unwiderrufliche Rückgarantie einer ausländischen Exportkredit- oder Exportkreditversicherungsinstitution vorliegt, ist<br />
kein Entgelt für den Bund vorzusehen.<br />
(2) Das Bearbeitungsentgelt hat ein Promille vom Wert des Geschäftsfalles, mindestens 10 Euro, höchstens aber 720 Euro, bzw.<br />
den entsprechenden Schillinggegenwert, zu betragen und ist nach Erhalt der Vorschreibung zur Zahlung fällig.<br />
(3) Für Garantien ist ein angemessenes, von Art und Umfang des gedeckten Risikos abhängiges Entgelt vorzusehen.<br />
(4) Sofern nichts anderes bestimmt wird, ist das Garantieentgelt für Garantien gemäß § 2 Abs. 1 Z 1, Z 2, Z 3 lit. a und b, Z 4,<br />
Z 7, Z 8, Z 9 lit. a, Z 10 und Z 11 mit Annahme der Garantie in einem zur Zahlung fällig. Das Garantieentgelt für Garantien gemäß<br />
§ 2 Abs. 1 Z 3 lit. c, Z 5, Z 6 und Z 9 lit. b ist quartalsweise im Nachhinein vorzuschreiben und zur Zahlung fällig.<br />
(5) Stimmt der Bund einer Änderung des Inhalts oder des Umfangs einer Garantie zu, ist eine Neuberechnung des Entgelts sowie<br />
entweder eine Entgeltnachforderung oder eine Entgeltrückerstattung vorzusehen. Bei der Rückerstattung eines Guthabens kann<br />
eine Aufwandspauschale in Abzug gebracht werden.<br />
(6) a) Für Wechselbürgschaften ist ein dem Risiko entsprechendes Entgelt zu verrechnen. Dieses hat mindestens 0,05 % für<br />
jedes begonnene Kalenderquartal der Laufzeit der Wechselbürgschaftszusage zu betragen.<br />
b) Die Berechnung hat vom Höchstbetrag der Wechselbürgschaftszusage oder vom gemeldeten Finanzierungsbedarf für<br />
den jeweiligen Verrechnungszeitraum zu erfolgen. Sofern in der jeweiligen Wechselbürgschaftszusage nichts anderes<br />
bestimmt ist, entspricht der Verrechnungszeitraum einem Kalenderquartal. Bei längerfristigen Zusagen kann er ein Jahr<br />
oder länger betragen. Am Beginn der Laufzeit der Wechselbürgschaftszusage ist der Entgeltberechnung der Zeitraum ab<br />
Gültigkeit der Wechselbürgschaftszusage bis zum Beginn des nächsten Verrechnungszeitraumes zugrunde zu legen und<br />
das Entgelt anteilig zu berechnen. Dies gilt auch für die Nachmeldung eines höheren Finanzierungsbedarfes während des<br />
Verrechnungszeitraumes. Das erste Entgelt wird umgehend nach Erhalt der Wechselbürgschaftszusage, die Folgeentgelte<br />
werden umgehend nach Erhalt der Vorschreibung zur Zahlung fällig.<br />
(7) Wird bei Abwicklung eines bestimmten Rechtsgeschäftes ein garantiegedecktes Risiko durch Überleitung in einer anderen<br />
Garantie gedeckt, ist das bereits entrichtete Entgelt über Antrag vom Tage der Überleitung an anzurechnen oder rückzuvergüten.<br />
(8) Kann der Garantie- oder Wechselbürgschaftsnehmer eine bei Haftungsübernahme gesetzte Bedingung des Bundes nicht<br />
erfüllen, ist das bereits entrichtete Garantie- oder Wechselbürgschaftsentgelt über Antrag, bei Garantien abzüglich einer Aufwandspauschale,<br />
rückzuvergüten.<br />
(9) Wird das Bearbeitungs-, Garantie- oder Wechselbürgschaftsentgelt nicht umgehend nach Vorschreibung bezahlt, können für<br />
den Zeitraum ab Vorschreibung bis zum Einlangen des Entgeltes Verzugszinsen in der Höhe von drei Prozentpunkten über dem<br />
jeweiligen variablen Zinssatz des Exportfinanzierungsverfahrens der <strong>Oesterreichische</strong>n <strong>Kontrollbank</strong> Aktiengesellschaft vorgeschrieben<br />
werden.<br />
Geltendmachung der Ansprüche aus Haftungsverträgen im Rechtsweg<br />
§ 15. (1) Die Abtretung von Ansprüchen aus der Garantie kann ausgeschlossen oder beschränkt werden.<br />
(2) Für die Geltendmachung von Ansprüchen aus Haftungsverträgen im Rechtsweg können Ausschlussfristen vorgesehen werden.<br />
Schlussbestimmung<br />
§ 16. Die Ausfuhrförderungsverordnung 1977, BGBl. Nr. 282, tritt außer Kraft.<br />
BGBl. II Nr. 90/1999:<br />
§ 17. Diese Änderungen der Verordnung treten mit 1. April 1999 in Kraft.<br />
§ 18. Diese Verordnung setzt die Richtlinie 98/29/EG des Rates, ABl. L 148/22 vom 19. Mai 1998, um.<br />
A 36
3 Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981<br />
Bundesgesetz vom 8. April 1981 betreffend die Finanzierung von Rechtsgeschäften und Rechten<br />
(Ausfuhrfinanzierungsförderungsgesetz 1981), BGBl. Nr. 216/1981,<br />
in der Fassung der Bundesgesetze BGBl. Nr. 196/1967, 193/1969, 187/1970, 416/1974, 793/1974, 393/1975, 153/1976,<br />
158/1977, 219/1978, 668/1978, 268/1980, 216/1981, 221/1982, 250/1984, 561/1986, 343/1991, 962/1993, 212/1995,<br />
704/1995, I Nr. 81/1998, 64/2000 und 71/2003 (Budgetbegleitgesetz 2003/3. Teil, Artikel 34).<br />
Der Nationalrat hat beschlossen:<br />
§ 1. (1) Der Bundesminister für Finanzen wird ermächtigt, bis 31. Dezember 2006 namens des Bundes Haftungen in Form von<br />
Garantien für von dem Bevollmächtigten des Bundes gemäß § 5 Abs. 1 Ausfuhrförderungsgesetz 1981, BGBl. Nr. 215/1981, (AFG)<br />
durchzuführende Kreditoperationen (Anleihen, Darlehen, Kredite oder sonstige Verpflichtungen) zu übernehmen, wenn der Erlös der<br />
Kreditoperationen<br />
a) zur vollen oder teilweisen Finanzierung von Rechtsgeschäften oder Rechten, für die der Bund die Haftung nach dem<br />
Ausfuhrförderungsgesetz 1981, BGBl. Nr. 215, oder dem Ausfuhrförderungsgesetz 1964, BGBl. Nr. 200, in der jeweils<br />
geltenden Fassung übernommen hat, oder<br />
b) zur vollen oder teilweisen Finanzierung von Rechtsgeschäften oder Rechten, die den gesetzlichen Voraussetzungen einer<br />
Förderung nach dem Ausfuhrförderungsgesetz 1981, BGBl. Nr. 215, in der jeweils geltenden Fassung entsprechen und<br />
für die ein Kreditversicherer die Haftung übernommen hat, oder<br />
c) zur vollen oder teilweisen Finanzierung von Beteiligungen oder sonstigen Investitionen im Ausland von Unternehmen im Inland,<br />
für die eine Garantie der Finanzierungsgarantie-Gesellschaft mit beschränkter Haftung/Ost-West-Fonds im Rahmen<br />
des Garantiegesetzes 1977 in der jeweils geltenden Fassung, der BÜRGES Förderungsbank des Bundesministeriums für<br />
wirtschaftliche Angelegenheiten Gesellschaft m.b.H. oder für die eine Haftung einer internationalen Organisation,<br />
i) bei der die Republik Österreich Mitglied ist oder<br />
ii) die im Finanzierungsbereich oder in der Entwicklungshilfe tätig ist,<br />
übernommen wurde, oder<br />
d) zur Zwischenveranlagung im Rahmen des Exportfinanzierungsverfahrens durch den vom Bund Bevollmächtigten, oder<br />
e) zur Bezahlung von Verpflichtungen des vom Bund Bevollmächtigten, für die Garantien nach diesem Bundesgesetz<br />
übernommen worden sind,<br />
dient.<br />
(2) Die Garantien werden übernommen:<br />
a) Zu Gunsten der Gläubiger des vom Bund Bevollmächtigten für die Erfüllung von dessen Verpflichtungen aus Kreditoperationen<br />
gemäß Abs. 1;<br />
b) zu Gunsten des vom Bund Bevollmächtigten für den Bestand eines bestimmten Austauschverhältnisses zwischen Euro<br />
und einer anderen Währung (Kursrisiko) bei Kreditoperationen gemäß Abs. 1 für den jeweiligen Zeitraum, für den der<br />
Erlös der Kreditoperation zur Finanzierung gemäß Abs. 1 in Euro verwendet wird; die Garantien gemäß dieses Absatzes<br />
können für die gesamte Dauer der Kreditoperation oder jeweils für Teilabschnitte der Laufzeit der Kreditoperation<br />
übernommen werden.<br />
(2a) Garantien gemäß Abs. 2 dürfen im Falle eines Wechsels des Bevollmächtigten auch für den bisherigen Bevollmächtigten<br />
übernommen werden, soweit dies erforderlich ist, um aus dem Erlös von neu vorzunehmenden Kreditoperationen im Zeitpunkt des<br />
Wechsels des Bevollmächtigten bestehende Finanzierungen aufrecht halten zu können. Nach dem Wechsel eines Bevollmächtigungsverhältnisses<br />
ist der bisherige Bevollmächtigte verpflichtet, Rückflüsse aus Finanzierungen, einschließlich allfälliger<br />
Erträgnisse aus interimistisch erfolgten Veranlagungen, zur Rückzahlung jener Kreditoperationen zu verwenden, deren Erlöse in der<br />
Exportfinanzierung eingesetzt wurden.<br />
(3) Der Bundesminister für Finanzen ist ermächtigt, für jeweils höchstens 20 Milliarden Euro der in Abs. 1 genannten Kreditoperationen<br />
(Nettoerlös der Kreditoperation ohne Zinsen und Kosten) die Beschaffungskosten durch Zuschüsse zu vermindern.<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />
A 37
§ 2. (1) Der Bundesminister für Finanzen darf Haftungen gemäß § 1 nur übernehmen<br />
1. wenn der jeweils ausstehende Gesamtbetrag der Haftungen 25 Milliarden Euro nicht übersteigt; dieser Haftungsrahmen<br />
bezieht sich auf Grundbeträge der Haftungssummen ohne Zinsen und Kosten; einzurechnen ist ein Zuschlag für Kursrisiko<br />
mit 10 vH des Euro-Wertes der Kreditoperation;<br />
2. wenn die Kreditoperation im Einzelfall den Betrag (Gegenwert) von 2,2 Milliarden Euro nicht übersteigt; dieser Haftungsrahmen<br />
bezieht sich auf den Grundbetrag der Haftungssumme ohne Zinsen und Kosten; einzurechnen ist ein Zuschlag<br />
für Kursrisiko mit 10 vH des Euro-Wertes der Kreditoperation;<br />
3. wenn die Laufzeit der Kreditoperationen gemäß § 1 40 Jahre nicht übersteigt;<br />
4. wenn bei Kreditoperationen die prozentuelle Gesamtbelastung, definiert als interner Zinsfuß gemäß § 2 Abs. 3 bezogen<br />
auf ein Jahr im Nachhinein, für den Bund nicht mehr als 15 Prozentpunkte über der am Vortag der Festlegung der Konditionen<br />
geltenden Sekundärmarktrendite der entsprechenden Staatsschuldverschreibung beträgt; dabei ist jene in nationaler<br />
Währung begebene Staatsschuldverschreibung maßgeblich, deren Restlaufzeit der Laufzeit der Kreditoperation bei<br />
Begebung am nächsten kommt; existieren keine Staatsschuldverschreibungen mit vergleichbarer Restlaufzeit, so sind<br />
analog in der angegebenen Reihenfolge staatsgarantierte oder von Gebietskörperschaften emittierte Schuldverschreibungen,<br />
Schuldverschreibungen internationaler Emittenten oder die Zinssätze im Bankenmarkt maßgeblich (jeweils der<br />
„geltende marktübliche Referenzsatz“);<br />
5. wenn bei Kreditoperationen, bei welchen die Zins- oder Kapitalzahlungen variabel in Abhängigkeit von einem geltenden<br />
marktüblichen Referenzsatz oder Referenzpreis bestimmt sind, die in Prozent ausgedrückten Kostenbestandteile, definiert<br />
als Provisionen, Margen und Agios, bezogen auf ein Jahr im Nachhinein und berechnet am Vortag der Festlegung<br />
der Konditionen nicht mehr als 15 Prozentpunkte betragen;<br />
6. wenn bei Kreditoperationen, deren Kapital- und Zinszahlungen in verschiedenen Währungen denominiert sind oder sein<br />
können, die Währung der Zinsbeträge zur Beurteilung der Gesetzmäßigkeit herangezogen wird;<br />
7. wenn im Fall, dass eine vorzeitige Kündigung der Kreditoperation vereinbart ist, auch bei Kündigung die prozentuelle<br />
Gesamtbelastung nicht überschritten wird;<br />
8. wenn die Währung der Kreditoperation auf Euro oder die nationale Währungseinheit eines teilnehmenden Mitgliedstaates<br />
oder eine Fremdwährung lautet.<br />
(2) Fremdwährungsbeträge sind zu dem von der Europäischen Zentralbank verlautbarten Referenzkurs für Devisen am Tag der<br />
Haftungsübernahme auf die genannten Haftungsbeträge anzurechnen; sollte für die Vertragswährung ein Referenzkurs von der<br />
Europäischen Zentralbank nicht verlautbart werden, so hat die Anrechnung zu einem im Markt festgestellten Kurs zu erfolgen.<br />
(3) Der interne Zinsfuß ist als jener jährliche, dekursive Zinsfuß definiert, der sich finanzmathematisch aus jenem Abzinsungsfaktor<br />
ableitet, zu dem sämtliche während der Laufzeit der Kreditoperation vertraglich bedungenen Zahlungen auf den Barwert zum<br />
Zeitpunkt der Begebung abgezinst dem Nettoerlös aus der Kreditoperation entsprechen.<br />
§ 3. Haftungsfälle aus Garantien sind gegeben,<br />
a) wenn der Kreditnehmer die im Zusammenhang mit einer Kreditoperation bestehenden vertraglichen Verpflichtungen nicht<br />
erfüllt;<br />
b) wenn der Euro-Gegenwert einer auf eine andere Währung als Euro lautenden Kreditoperation durch Änderung des Austauschverhältnisses<br />
zwischen dieser anderen Währung und Euro am Ende des jeweiligen Zeitraumes, für den der Euro-<br />
Gegenwert der Kreditoperation zur Finanzierung gemäß § 1 Abs. 1 verwendet wird, höher ist, als der Euro-Gegenwert der<br />
Kreditoperation in dieser anderen Währung am Anfang des genannten Zeitraumes.<br />
§ 4. Ist bei Garantien gemäß § 1 Abs. 2 lit. b der Euro-Gegenwert der Währung der Kreditoperation am Ende des dort genannten<br />
Zeitraumes höher als am Anfang dieses Zeitraumes, hat der Bund dem Bevollmächtigten den Differenzbetrag zu vergüten; ist der<br />
Euro-Gegenwert der Währung der Kreditoperation am Ende des dort genannten Zeitraumes niedriger als am Anfang dieses<br />
Zeitraumes, hat der vom Bund Bevollmächtigte diesem den Differenzbetrag zu vergüten.<br />
§ 5. (1) Beträge, die gemäß § 4 von dem vom Bund Bevollmächtigten zu vergüten sind, sind laufend einem Konto des Bundes bei<br />
dem Bevollmächtigten des Bundes unverzinslich gutzuschreiben.<br />
(2) Wird der Bund aus Garantien gemäß § 1 Abs. 2 lit. b in Anspruch genommen, ist das jeweilige Guthaben auf dem Konto des<br />
Bundes gemäß Abs. 1 zu verwenden. Ist kein Guthaben vorhanden, hat der Bund sonstige Budgetmittel für diese Zahlungen zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
A 38
(3) Das Guthaben des Bundes gemäß Abs. 1 ist im Exportfinanzierungsverfahren des vom Bund Bevollmächtigten einzusetzen.<br />
(4) Übersteigt das Guthaben des Bundes gemäß Abs. 1 zum 31. Dezember eines Kalenderjahres 1 vH des gemäß § 2 Abs. 1<br />
Z 1 festgesetzten Haftungsrahmens, ist der jeweils übersteigende Betrag bis zum 20. Jänner des folgenden Kalenderjahres an die<br />
Bundeskasse abzuführen.<br />
§ 6. Der Bundesminister für Finanzen kann zur Wahrung der Rechte bei der Übernahme von Haftungen einen Beauftragten und<br />
einen Stellvertreter des Beauftragten bei dem Bevollmächtigten des Bundes bestellen. Soweit dieses Bundesgesetz sich darauf<br />
bezieht, steht diesen Personen das Recht zu, in alle Bücher, Urkunden und sonstigen Schriften der Gesellschaft Einsicht zu nehmen<br />
und an allen Sitzungen teilzunehmen. Für die Tätigkeit des Beauftragten und seines Stellvertreters kann der Gesellschaft die<br />
Entrichtung eines jeweils durch den Bundesminister für Finanzen zu bestimmenden, an den Bundesschatz zu entrichtenden<br />
jährlichen Pauschalbetrages vorgeschrieben werden. Die Gebühr hat in einem angemessenen Verhältnis zu den mit der Tätigkeit<br />
verbundenen Aufwendungen zu stehen.<br />
§ 7. Für die Übernahme von Haftungen ist kein Entgelt zu entrichten.<br />
§ 7a. § 7 tritt mit Ablauf des 30. Juni 1991 außer Kraft.<br />
§ 8. Mit der Vollziehung dieses Bundesgesetzes ist der Bundesminister für Finanzen betraut.<br />
Exportservice – Jahresbericht <strong>2004</strong> IV. Gesetzliche Bestimmungen<br />
A 39
Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong><br />
erscheint auch in englischer Sprache.<br />
Der <strong>Geschäftsbericht</strong> sowie Annual Report<br />
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Eine Informationsbroschüre über die<br />
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wird in deutscher und englischer Sprache publiziert.<br />
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