Oesterreichische Kontrollbank AG Geschäftsbericht 2004 - OeKB
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Central<br />
Counterparty<br />
<strong>OeKB</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2004</strong> II. Lagebericht<br />
98,6 % der im Berichtsjahr im Rahmen des Clearings ermittelten stückeseitigen Nettopositionen wurden am<br />
dafür vorgesehenen Valutatag termingerecht abgewickelt. Der von der <strong>Kontrollbank</strong> mit dem Arrangementverfahren<br />
erzielte Grad an termingerechter Abwicklung von Börsegeschäften stellt damit im internationalen<br />
Vergleich erneut einen Spitzenwert dar.<br />
In Umsetzung eines wichtigen Zieles des Aktionsplanes des Regierungsbeauftragten für den Kapitalmarkt<br />
gründete die <strong>Kontrollbank</strong> Anfang August <strong>2004</strong> gemeinsam mit der Wiener Börse die CCP Austria<br />
Abwicklungsstelle für Börsengeschäfte GmbH (CCP.A). Mit Übernahme der Kassamarkt-Abwicklung von der<br />
<strong>Kontrollbank</strong> und der Terminmarkt-Abwicklung von der Wiener Börse wird die CCP.A ab 31. Jänner 2005<br />
Abwicklungsstelle der Wiener Börse und zentrale Gegenpartei (Central Counterparty) für alle an der Wiener<br />
Börse abgeschlossenen Geschäfte. Für das Clearing und die Abwicklung der Börsegeschäfte im Kassamarkt<br />
nutzt die CCP.A weiterhin das von der <strong>Kontrollbank</strong> entwickelte automatisierte System SICS — unter<br />
Heranziehung der WSB-Depots der Börsemitglieder — für die Verbuchung der Wertpapiersalden. Mit der<br />
CCP.A wurde im Gleichklang mit bestehenden oder in Planung befindlichen Strukturen an anderen<br />
europäischen Kapitalmärkten der optimale rechtliche Rahmen für die im österreichischen Kapitalmarkt<br />
bereits implementierten Geschäftsprozesse mit multilateralem Netting und Collateralverfahren zur<br />
Besicherung von offenen Nettopositionen geschaffen.<br />
6 Wertpapiersammelbank und Abwicklung der außerbörslichen Wertpapiergeschäfte<br />
WSB seit 1965<br />
Der <strong>Kontrollbank</strong> wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1965 die Funktion der Wertpapiersammelbank (WSB) in<br />
Österreich übertragen. Damit ist die zentrale Girosammelverwahrung von Wertpapieren mit ihren Vorteilen<br />
(Vereinfachung der Verwahrung und Verwaltung, der stückelosen Übertragung und des Effektenlombards)<br />
möglich. Ein Depotübertrag bei der Wertpapiersammelbank ersetzt die Bewegung der effektiven Wertpapierurkunden<br />
und wird in der Regel in Form eines elektronischen Auftrages im „Direktgeschäft-System (DS)“<br />
beordert. Durch die Sammelverwahrung erzielen die WSB-Teilnehmer eine erhöhte Effizienz und Sicherheit<br />
in der Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren, verbunden mit Zeit- und Kostenersparnissen im<br />
hauseigenen Depotgeschäft.<br />
6.1 Berichtsjahr <strong>2004</strong><br />
Zum 31. Dezember <strong>2004</strong> waren in der Wertpapiersammelbank für 112 Deponenten 1 14.225 Wertpapierkategorien<br />
(Vorjahr 126/11.823) verwahrt.<br />
Über das von der <strong>Kontrollbank</strong> entwickelte und im Jahr 1991 in Betrieb genommene elektronische<br />
„Direktgeschäft-System“ (DS-System, Direct Settlement System) für die automatische Abwicklung<br />
außerbörslicher Wertpapiergeschäfte und von Wertpapierüberträgen wurden im Berichtsjahr insgesamt<br />
691.877 Aufträge erteilt und abgewickelt (zum Vergleich 2003: 405.885).<br />
1 Depotinhaber können im Einvernehmen mit der WSB sein: Kreditinstitute, anerkannte Wertpapierfirmen, Mitglieder einer inländischen<br />
Wertpapierbörse, Sensale an der Wiener Wertpapierbörse, ausländische Zentralverwahrer und Wertpapier-Clearinginstitute.<br />
Die WSB kann auch andere juristische oder physische Personen sowie Gesellschaften als Depotinhaber zulassen.<br />
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