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Stadt-, Regional- und Raumsoziologie

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<strong>Stadt</strong>-, <strong>Regional</strong>- <strong>und</strong> <strong>Raumsoziologie</strong><br />

<strong>Stadt</strong>-, <strong>Regional</strong>- <strong>und</strong> <strong>Raumsoziologie</strong><br />

Claiming the city: Städtische Subkulturen <strong>und</strong> Raumaneignung<br />

0637 L 653, Projekt, 2.0 SWS<br />

Mo, wöchentl, 14:00 - 18:00, 22.10.2012 - 11.02.2013<br />

Inhalt Traceure, Jesus Freaks, Punks <strong>und</strong> Schrebergärtnerinnen haben wenig offensichtliche<br />

Gemeinsamkeiten, aber bei allen handelt es sich um relativ organisierte Kollektive mit<br />

gruppenspezifischen Wertvorstellungen <strong>und</strong> daran angelehnten Verhaltensweisen. Hinzu<br />

kommt, dass sie zumindest ihren Ursprung in (groß-)städtischen Kontexten haben <strong>und</strong><br />

städtische Subkulturen im klassischen Sinne darstellen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> stellen<br />

sie auch je unterschiedliche Ansprüche an die Gestaltung ihrer (städtischen) Umwelt.<br />

Im stadtsoziologischen Thesis-Projekt wollen wir der gr<strong>und</strong>legenden Frage nachgehen,<br />

warum <strong>und</strong> wie sich in städtischen Gesellschaften eine so große Vielzahl an<br />

unterschiedlich motivierten Lebensstilen in der Form organisierter Subkulturen entwickelt.<br />

Damit eng verb<strong>und</strong>en ist die Frage, welche städtischen Räume diese Gruppen für sich<br />

beanspruchen, wo Konflikte unterschiedlicher Raumaneignungsansprüche ausbrechen,<br />

<strong>und</strong> wie die Politik <strong>und</strong> Planung diesen gerecht werden kann.<br />

Die Dozentin ist Johanna Hoerning.<br />

Die Lehrveranstaltung findet in B 109 statt.<br />

Bemerkung In der Veranstaltung werden wir zunächst die theoretische Auseinandersetzung<br />

mit dem Phänomen städtischer Subkulturen im Rahmen von Urbanitätstheorie,<br />

Lebensstilforschung, Subkultureller Theorie <strong>und</strong> Raumtheorie aufgreifen. Daran<br />

angelehnt sollen die sich daraus ergebenden empirischen <strong>und</strong> planerischen Probleme<br />

aus soziologischer Sicht erarbeitet werden. Übergeordnete Fragestellung ist die nach<br />

dem Zusammenhang von subkulturellen Lebensstilen, deren Raumpraxis <strong>und</strong> den<br />

Gestaltungs- <strong>und</strong> Regulierungsformen von Politik <strong>und</strong> Planung. Für die Bearbeitung<br />

des Projektes werden die notwendigen Gr<strong>und</strong>lagen empirischer Sozialforschung<br />

herangezogen.<br />

Im Laufe des Semesters werden die Studierenden selbst spezifische Subkulturen<br />

auswählen, die entlang der drei Dimensionen – Lebensstil, Raumpraxis, Politik/<br />

Planung – untersucht werden sollen. Gemeinsam werden wir aus den aufgeworfenen<br />

empirischen <strong>und</strong> planerischen Problemen einzelne Fragen entwickeln, die<br />

in Kleingruppen bearbeitet werden können, aber auch überleiten in konkrete<br />

Problemstellungen <strong>und</strong> denkbare Bachelorarbeiten. Möglich sind dabei Vergleiche<br />

unterschiedlicher Subkulturen, die in unterschiedlich starkem Ausmaß Orte des<br />

Rückzugs <strong>und</strong> Orte der Öffentlichkeit beanspruchen, <strong>und</strong> wie aus planerischer<br />

Perspektive für sich daraus ergebende Konfliktfälle Lösungen erarbeitet werden<br />

können. Denkbar sind aber auch Vergleiche zwischen den unterschiedlichen<br />

Raumpraktiken ähnlicher Subkulturen in groß- <strong>und</strong> kleinstädtischen Kontexten.<br />

Ansprechpartner für diese Lehrveranstaltung ist das FG <strong>Stadt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Regional</strong>soziologie.<br />

Ungleichheit <strong>und</strong> Heterogenität städtischer Gesellschaften (<strong>Stadt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Regional</strong>soziologie für<br />

Fortgeschrittene)<br />

0637 L 655, Seminar, 2.0 SWS<br />

Di, wöchentl, 14:00 - 16:00, 16.10.2012 - 12.02.2013, FH 301<br />

Inhalt Städte werden seit jeher als Orte des Differenten gesehen <strong>und</strong> damit häufig<br />

unter dem Aspekt der Integration von Unterschieden. Die „Integrationsmaschine<br />

<strong>Stadt</strong>“ ist zentraler Ort der Konfliktaustragung zwischen unterschiedlichen kulturellen,<br />

ökonomischen <strong>und</strong> politischen Geltungs- <strong>und</strong> Gestaltungsansprüchen – Unterschiede,<br />

die nicht gleichberechtigt verhandelt werden, sondern unter dem Vorzeichen sozialer<br />

WiSe 2012/13 1


<strong>Stadt</strong>-, <strong>Regional</strong>- <strong>und</strong> <strong>Raumsoziologie</strong><br />

Ungleichheit stehen. Im Seminar werden wir der gr<strong>und</strong>legenden Frage nachgehen,<br />

in welchem Zusammenhang soziale Heterogenität <strong>und</strong> Ungleichheit städtischer<br />

Gesellschaften stehen. Es wird zu klären sein, welche Bedeutung beide Konzepte<br />

in modernen <strong>und</strong> postmodernen Gesellschaftstheorien haben <strong>und</strong> welche räumliche<br />

Organisation jeweils damit einher geht. Dafür werden unterschiedliche Konzipierungen<br />

von Heterogenität nachvollzogen: Von der modernen Großstadt des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

<strong>und</strong> ihren Differenzierungsprozessen im Rahmen kapitalistischer Arbeitsteilung bis hin<br />

zur postmodernen <strong>Stadt</strong>gesellschaft, für die (radikale) Pluralisierung <strong>und</strong> ethnische<br />

Vielfalt als zentrale Momente beansprucht werden. Schwerpunkte werden auf der<br />

Ausbildung von subkultureller Heterogenität <strong>und</strong> neueren Debatten zur Fragmentierung<br />

<strong>und</strong> Polarisierung in Städten des globalen Nordens <strong>und</strong> Südens liegen. Hinzu kommt der<br />

Fokus auf die Bedeutung von ethnischer Diversität für die Integrationsleistung städtischer<br />

Gesellschaften.<br />

Die Dozentin ist Johanna Hoerning.<br />

Nachweis Anforderungen:<br />

Von den Studierenden wird die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte<br />

sowie eine aktive Teilnahme mit Kurzpräsentation eines Textes aus der Zusatzliteratur<br />

erwartet. Leistungsanforderung für den Abschluss des Moduls ist ein Referat (4 ECTS/<br />

LP, SWP3-6) bzw. eine Hausarbeit (7ECTS/LP, SWP1-2).<br />

Literatur Literatur zur Vorbereitung:<br />

Bourdieu, Pierre (1985), Praktische Vernunft. Zur Theorie des Handelns . Frankfurt am<br />

Main: Suhrkamp, S. 13-29<br />

Wirth, Louis (1974 [1938]), „Urbanität als Lebensform.“ In: Herlyn, U. (Hrsg.), <strong>Stadt</strong>- <strong>und</strong><br />

Sozialstruktur. Arbeiten zur sozialen Segregation, Ghettobildung <strong>und</strong> <strong>Stadt</strong>planung .<br />

München: Nymphenburger, S. 42-66<br />

Sozialtheorie: Raumsoziologische Theorien<br />

0637 L 659, Seminar, 2.0 SWS<br />

Do, wöchentl, 14:00 - 16:00, 25.10.2012 - 14.02.2013, EB 224<br />

Inhalt Der globale <strong>und</strong> der nationale Raum, der private <strong>und</strong> der öffentliche Raum: Räume<br />

konstituieren sich über alltägliche Handlungen, machtvolle Diskurse, politische <strong>und</strong><br />

ökonomische Prozesse, <strong>und</strong> nicht zuletzt durch das Bauen <strong>und</strong> Planen. Aus einer<br />

soziologischen Perspektive heraus macht es Sinn Raum als dynamisch, als etwas<br />

Gemachtes <strong>und</strong> Gewordenes, zu begreifen <strong>und</strong> die Arten <strong>und</strong> Weisen seiner Konstruktion<br />

zu analysieren. Dabei geraten Prozesse <strong>und</strong> Strukturen (z.B. Gebäude), die den Raum<br />

ausmachen, in den Blick. Es ist das Ziel des Seminars, in zentrale raumsoziologische<br />

Theorien einzuführen <strong>und</strong> Raum in seiner gesellschaftlichen Vielfalt zu analysieren.<br />

Der Dozent ist Dr. Lars Meier, Ansprechpartner das FG <strong>Stadt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Regional</strong>soziologie.<br />

Das Seminar findet in EB 224 statt.<br />

Nachweis Regelmäßige aktive Teilnahme, Diskussionspapiere in Gruppenarbeit, Referat,<br />

Hausarbeit. Welche Leistungen konkret für den Erwerb von 3, 4 oder 7 ECTS<br />

erforderlich sind, wird in der ersten Seminarsitzung bekanntgegeben.<br />

Literatur Döring, Jörg/Thielmann, Tristan (Hrsg.) (2008): Spatial Turn. Das Raumparadigma in<br />

den Kultur- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften; Bielefeld: Transcript Verlag.<br />

Dünne, Jörg/Günzel, Stephan (Hrsg.) (2006): Raumtheorie. Gr<strong>und</strong>lagentexte aus<br />

Philosophie <strong>und</strong> Kulturwissenschaften; Frankfurt: Suhrkamp Verlag.<br />

Löw, Martina (2001): <strong>Raumsoziologie</strong>; Frankfurt: Suhrkamp Verlag.<br />

WiSe 2012/13 2


<strong>Stadt</strong>-, <strong>Regional</strong>- <strong>und</strong> <strong>Raumsoziologie</strong><br />

Crang, Mike/Thrift, Nigel (2000): Thinking Space; London: Routledge.<br />

Einführung in die <strong>Stadt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Regional</strong>soziologie<br />

06371500 L 01, Integrierte LV (VL mit UE), 4.0 SWS<br />

Mi, wöchentl, 13:00 - 16:00, 24.10.2012 - 13.02.2013, EB 222 , Frank<br />

Fr, wöchentl, 10:00 - 12:00, 26.10.2012 - 15.02.2013, EB 224<br />

Fr, wöchentl, 12:00 - 14:00, 26.10.2012 - 15.02.2013, EB 224<br />

Inhalt Die Integrierte Veranstaltung befasst sich mit den Entstehungsbedingungen,<br />

Fragestellungen, theoretischen Ansätzen <strong>und</strong> empirischen Ergebnissen der<br />

<strong>Stadt</strong>soziologie. Sie gibt einen Überblick über die soziologische Thematisierung der <strong>Stadt</strong><br />

vom Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts bis heute.<br />

In den ersten Semesterwochen werden in der Einführungsveranstaltung die<br />

wichtigsten theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Stadt</strong>-, <strong>Regional</strong>- <strong>und</strong> <strong>Raumsoziologie</strong><br />

vermittelt. Anschließend werden anhand von Debatten über verschiedene <strong>Stadt</strong>modelle<br />

theoretische <strong>und</strong> empirische Einsichten in aktuelle städtische Problemlagen erarbeitet.<br />

Dabei sollen stets auch mögliche Lösungsansätze diskutiert werden. Unter anderem<br />

werden die folgenden Themen behandelt:<br />

• Die <strong>Stadt</strong> als Gegenstand der Soziologie<br />

• <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> Urbanität, Urbanisierung <strong>und</strong> Verstädterung<br />

• Gesellschaftstheoretische Zugänge zum Thema <strong>Stadt</strong><br />

• <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> Raum, räumliche Entwicklungsunterschiede<br />

• Die europäische <strong>Stadt</strong><br />

• Die funktionelle <strong>Stadt</strong><br />

• Die Zwischenstadt<br />

• Die gespaltene <strong>Stadt</strong><br />

• Die schrumpfende <strong>Stadt</strong><br />

• Die Global City<br />

• Die postkoloniale <strong>Stadt</strong><br />

• Die eigenlogische <strong>Stadt</strong><br />

Die Integrierte Veranstaltung (4 SWS) umfasst ein wöchentlich stattfindendes Plenum,<br />

das als Seminar gestaltet wird (3 SWS), sowie ein begleitendes Tutorium (1 SWS),<br />

in dem in Kleingruppen Referate vorbesprochen <strong>und</strong> Textessays diskutiert werden. An<br />

dem Tutorium müssen Studierende lediglich dreimal im Semester aktiv teilnehmen. Das<br />

Tutorium findet freitags von 10-12 bzw. (inhaltsgleich) von 12-14 Uhr statt.<br />

Nachweis ECTS können erworben werden mit Protokoll, Textessays, Referat oder Hausarbeit.<br />

Welche Leistungen konkret für den Erwerb von 3, 4 oder 7 ECTS erforderlich sind, wird<br />

in der ersten Seminarsitzung bekanntgegeben. In der ersten Sitzung findet auch die<br />

Verteilung der Studierenden auf die beiden inhaltsgleichen Tutorien statt.<br />

Literatur Häußermann, Hartmut <strong>und</strong> Walter Siebel (2004): <strong>Stadt</strong>soziologie. Eine Einführung.<br />

Frankfurt am Main/New York: Campus.<br />

Löw, Martina, Silke Steets <strong>und</strong> Sergej Stoetzer (2007): Einführung in die <strong>Stadt</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Raumsoziologie</strong>. Opladen: Barbara-Budrich.<br />

Eckardt, Frank (2012): Handbuch <strong>Stadt</strong>soziologie. Wiesbaden: VS Verlag für<br />

Sozialwissenschaften.<br />

WiSe 2012/13 3

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