Schwarzbuch Leiharbeit - Antileiharbeits-Initiative Düsseldorf
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Als Dankeschön ein Aufsichtsratsposten<br />
„Marienhof":<br />
Geld für's Drehbuch<br />
Da ist zum Beispiel „Mr. <strong>Leiharbeit</strong>" Wolfgang Clement, wie der „Stern"<br />
ihn nannte. Der ehemalige Wirtschafts- und Arbeitsminister war es, der die<br />
Radikalreform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes durchdrückte.<br />
Sein Gesetz entsprach fast eins zu eins den Forderungen der <strong>Leiharbeit</strong>sfir-<br />
men. Adecco, die größte dieser Firmen, hat nicht vergessen, was Clement<br />
damals für sie getan hat. Nach dem Ausscheiden Clements aus dem Bundes<br />
kabinett gab es für ihn erst einen Aufsichtsratsposten in einem Tochter<br />
unternehmen, dann ein ganzes Institut: Seit Oktober 2006 ist der SPD-Poli<br />
tiker Vorsitzender des „Adecco Institute zur Erforschung der Arbeit", das<br />
mit Studien „einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung<br />
Europas leisten möchte", wie Clement großspurig verkündete.<br />
Wie diese gesellschaftliche Entwicklung nach Meinung von Clement und<br />
seinem Geldgeber auszusehen hat, zeigte sich dann schnell: Das Institut klagt<br />
über zu wenig gut ausgebildeten Nachwuchs, weshalb die Unternehmen vor<br />
Problemen stünden. Für Clement ist außerdem klar, „dass der Faktor private<br />
Arbeitsvermittlung in fast allen europäischen Ländern, aber nicht zuletzt bei<br />
uns in Deutschland, erheblich an Bedeutung gewinnen muss".<br />
Politiker gegen Mindestlohn<br />
Ein anderer Politiker, der zwar noch im Amt ist, aber trotzdem ein zweifel<br />
haftes Verhältnis zur <strong>Leiharbeit</strong>sbranche pflegt, ist der hessische Ministerprä<br />
sident Roland Koch. Der CÜU-Spitzenpolitiker ist nicht nur bekannt für sein<br />
Gerede vom „Lebensstil Sozialhilfe", sondern öfters auch mal bei der INSM zu<br />
Gast. Koch pflegt obendrein ein gutes Verhältnis zu der Dumpinglohn-Gewerk<br />
schaft CGM. Auf deren Bundeskongress in Frankfurt hat er im Oktober 2007<br />
ein Grußwort gesprochen.<br />
Märkte, Macher, Machenschaften 31<br />
NACHWUCHS<br />
MINDESTLÖHNE