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Schwarzbuch Leiharbeit - Antileiharbeits-Initiative Düsseldorf

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Abenteuer Betriebsratswahl<br />

Die Tricks der <strong>Leiharbeit</strong>sfirmen gegen Betriebsräte<br />

Was passiert, wenn man bei einer <strong>Leiharbeit</strong>sfirma einen Betriebsrat<br />

wählen will? Die Firma ändert ihren Namen, geht mit einer anderen zusam­<br />

men und lässt anfangs nur über ein Anwaltsbüro von sich hören. So ge­<br />

schehen bei der <strong>Leiharbeit</strong>sfirma Runtime* in Karlsruhe.<br />

Letzten Endes haben sie es geschafft. Seit Mitte Juni 2008 sind die etwa<br />

100 Mitarbeiter der <strong>Leiharbeit</strong>sfirma Runtime in Karlsruhe durch einen Be­<br />

triebsrat vertreten. Der Weg dahin war jedoch lang und steinig.<br />

„Alles fing an, als sich die <strong>Leiharbeit</strong>er letztes Jahr über die schlechte Be­<br />

handlung durch einzelne Vorgesetzte im Entleiherbetrieb BOA BKT GmbH und<br />

die ungerechte Bezahlung beschwert haben", erinnert sich Günter Schmidtke<br />

von der IG Metall Karlsruhe. Tatsächlich fand die IG Metall nach einer ersten<br />

Kontaktaufnahme heraus, dass die meisten Mitarbeiter lediglich in der gerin­<br />

gst möglichen Entgeltgruppe entlohnt werden. Je nach Steuerklasse hatten<br />

die Beschäftigten monatlich nur 800 bis 900 Euro zur Verfügung - und das im<br />

Drei-Schicht-Betrieb. Bei einer Bezahlung nach den Tarifverträgen der Metall-<br />

und Elektroindustrie hätte das Entgelt fast doppelt so hoch sein müssen.<br />

Manche der <strong>Leiharbeit</strong>er arbeiten bereits länger als fünf Jahre für BOA BKT,<br />

die der Private-Equity-Firma Odenwald gehört. Das mache deutlich, dass es<br />

hier nicht um Flexibilität geht, sondern um Ausbeutung, so Schmidtke.<br />

Im Frühjahr 2008 entwickelten auf einer Versammlung, an der auch zwei<br />

<strong>Leiharbeit</strong> - die schwarze Seite<br />

Bei einer Bezahlung nach den Tarifverträgen<br />

der Metall- und Elektroindustrie hätte das Entgelt<br />

fast doppelt so hoch sein müssen.<br />

Bundestagsabgeordnete teilnahmen, etwa 30 Runtime-Mitarbeiter die Idee,<br />

einen Betriebsrat zu gründen.

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