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lehrgang zur qualifizierten integrationsfachkraft für schulassistenz

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Gefördert aus Mitteln des<br />

Europäischen Sozialfonds und aus<br />

Mitteln des Bundesministeriums<br />

<strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit.<br />

Die EQUAL-Partnerschaft <strong>zur</strong><br />

Entwicklung einheitlicher<br />

Standards <strong>für</strong> Ausbildungen im<br />

Integrationsbereich und <strong>zur</strong><br />

Integration behinderter<br />

Menschen in den Arbeitsmarkt<br />

LEHRGANG ZUR QUALIFIZIERTEN<br />

INTEGRATIONSFACHKRAFT FÜR SCHULASSISTENZ<br />

SPEZIALCURRICULUM<br />

Entwickelt und erprobt im Rahmen des Pilot<strong>lehrgang</strong>s<br />

„Qualifizierte Integrationsfachkraft <strong>für</strong> Schulassistenz“<br />

der EQUAL Entwicklungspartnerschaft QSI


LEHRGANG ZUR QUALIFIZIERTEN<br />

INTEGRATIONSFACHKRAFT FÜR SCHULASSISTENZ<br />

SPEZIALCURRICULUM<br />

Entwickelt und erprobt im Rahmen des Pilot<strong>lehrgang</strong>s<br />

„Qualifizierte Integrationsfachkraft <strong>für</strong> Schulassistenz“<br />

der EQUAL Entwicklungspartnerschaft QSI<br />

Ein Produkt des Vereins der Freunde der<br />

Pädagogischen Akademie des Bundes in Oberösterreich, Linz,<br />

<strong>für</strong> die EQUAL Entwicklungspartnerschaft QSI<br />

November 2004


IMPRESSUM<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Dipl. Päd. in Eva Prammer-Semmler, Ulrike Schwarz,<br />

Prof. Dr. Ewald Feyerer, Dir. Dr. Josef Fragner<br />

(Pädagogische Akademie des Bundes in OÖ, Linz)<br />

Hrsg.: EQUAL Entwicklungspartnerschaft QSI<br />

Quality Supported Skills for Integration<br />

Koordinierende Stelle<br />

Integration:Österreich<br />

Tannhäuserplatz 2<br />

1150 Wien<br />

T: 01/789 17 47-22<br />

F: 01/789 17 46<br />

info@qsi.at<br />

www.qsi.at<br />

QSI Entwicklungspartner<br />

Die Förderagentur, Graz<br />

Integration:Österreich, Wien<br />

SFS Sozialökonomische Forschungsstelle, Wien<br />

Pädagogische Akademie des Bundes in OÖ, Linz<br />

Verein der Freunde der Pädagogischen<br />

Akademie des Bundes in OÖ, Linz<br />

Institut <strong>für</strong> Erziehungswissenschaft<br />

der Universität Salzburg<br />

Mobiler Hilfsdienst GmbH, Mohi Salzburg<br />

Selbstbestimmt Leben Initiative Wien<br />

Miteinander GmbH, Linz<br />

BAB GesmbH Unternehmensberatung, Wien<br />

BSB Steiermark<br />

Bundesarbeiterkammer<br />

Wirtschaftskammer Österreich


INHALT<br />

VORWORT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

EINLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

TEIL A: DER QSI PILOTLEHRGANG „QUALIFIZIERTE<br />

INTEGRATIONSFACHKRAFT FÜR SCHULASSISTENZ“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

TEIL B: DAS SPEZIALCURRICULUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

B.1. Allgemeine Ausbildungsziele und curriculare Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

B.2. Anforderungen <strong>für</strong> den Abschluss des Lehrgangs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

B.3. Beschreibung der Spezialbausteine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Spezialbaustein S1:<br />

Rechtliche Bestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Spezialbaustein S2:<br />

Das Berufsumfeld einer<br />

Schulassistentin bzw. eines Schulassistenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Spezialbaustein S3:<br />

Transfer in den Alltag der Schulassistenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Spezialbaustein S4:<br />

Aspekte des sozialen Lernens und der Lernbegleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Spezialbaustein S5:<br />

Aspekte der Umsetzung und Verankerung<br />

von Integration/Inklusion im System Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Spezialbaustein S6:<br />

Teamarbeit im System Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

PRODUKTE der EQUAL Entwicklungspartnerschaft QSI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28


VORWORT<br />

Das vorliegende Spezialcurriculum zum Lehrgang „Qualifizierte Integrationsfachkraft <strong>für</strong> Schulassistenz“<br />

wurde seit Oktober 2002 im Rahmen der EQUAL Entwicklungspartnerschaft QSI – Quality Supported Skills<br />

for Integration von der Pädagogischen Akademie des Bundes in OÖ, Linz, entwickelt und im Rahmen eines<br />

Pilot<strong>lehrgang</strong>s erprobt.<br />

Der Lehrgang, den 23 Frauen absolvierten, war einer von vier QSI Pilotlehrgängen. Neben Qualifizierten<br />

Integrationsfachkräften <strong>für</strong> Schulassistenz wurden im Projekt QSI auch Integrationsfachkräfte zu den Bereichen<br />

Elternbildung mit Schwerpunkt Eltern behinderter Kinder, Familienberatung mit Schwerpunkt Integration<br />

sowie Individuelle Hilfe und Familienentlastung ausgebildet.<br />

Der Lehrgang gliederte sich – wie alle QSI Lehrgänge – in einen Basis- und einen Spezialteil. Der Basisteil,<br />

der das Fundament <strong>für</strong> alle vier Lehrgänge darstellte, baute auf dem QSI Basiscurriculum auf, das jene<br />

grundlegenden Informationen vermittelt, die <strong>für</strong> jeden Bereich der Integrationsarbeit relevant sind. Das Basiscurriculum<br />

ist modular aufgebaut und professions- und trägerübergreifend. Es kann daher <strong>für</strong> die spezifischen<br />

Anforderungen und Bedürfnisse unterschiedlicher AusbildungsträgerInnen leicht adaptiert werden.<br />

Das Spezialcurriulum <strong>für</strong> Schulassistenz qualifiziert Frauen und Männer <strong>für</strong> die pädagogische Arbeit in Integrationsklassen<br />

bzw. in der Arbeit mit SchülerInnen mit Sonderpädagogischem Förderbedarf.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass es notwendig ist, neben Wissen und Können auch eine entsprechende<br />

Grundhaltung zu vermitteln. Dadurch sind unsere AbsolventInnen in der Lage, SchülerInnen auf der Grundlage<br />

der Prinzipien von Integration und Selbstbestimmung zu unterstützen, um ihnen so die Teilhabe am<br />

gemeinsamen Lernen und das Erreichen der Lehrplanziele zu ermöglichen.<br />

Dass es Bedarf an einer Qualifzierung in diesem noch jungen Feld der pädagogischen Arbeit gibt und dass<br />

unsere Prinzipien von Selbstbestimmung, Integration, Empowerment und Peer Support <strong>für</strong> die pädagogische<br />

Arbeit von besonderer Bedeutung sind, zeigt die Tatsache, dass ein Fortbestehen des Lehrgangs über<br />

die Projektlaufzeit hinaus bereits gesichert ist.<br />

Für all jene, die sich neben dem vorliegenden Spezialcurriculum auch <strong>für</strong> die anderen QSI Curricula oder<br />

weitere im Projekt erstellte Publikationen zum Themenbereich der Qualitätssicherung in der Integrationsarbeit<br />

interessieren, findet sich auf den letzten Seiten eine Liste aller Produkte des Projekts.<br />

Mag. a Dr. in Patricia Hladschik Heidrun Aigner<br />

Koordinatorin der EQUAL Entwicklungspartnerschaft QSI Koordinatorin der QSI Pilotlehrgänge<br />

6


EINLEITUNG<br />

Die Ausgangslage<br />

Der Einsatz von SchulassistentenInnen wird in Österreich unterschiedlich und abhängig von den jeweiligen<br />

Landesrichtlinien gehandhabt. In Oberösterreich zum Beispiel unterstützen und begleiten SchulassistentInnen<br />

PflichtschülerInnen mit Sonderpädagogischem Förderbedarf, die integrativ unterrichtet werden.<br />

SchulassistentInnen werden eingesetzt, wenn der Bedarf von Seiten der Schule pädagogisch begründet<br />

und vom Bezirksschulrat genehmigt wird. Sie arbeiten im Team mit den LehrerInnen und leisten pädagogische<br />

Assistenzarbeit.<br />

Als SchulassistentIn arbeiten zu einem hohen Prozentsatz Frauen aus unterschiedlichen Quellenberufen.<br />

Der QSI Lehrgang bietet erstmalig in Österreich die Möglichkeit, sich speziell <strong>für</strong> diese Tätigkeit zu qualifizieren.<br />

Auf Grund der Tatsache, dass SchulassistentInnen eng in das System Schule eingebunden sind<br />

und einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen pädagogischer und integrativer Arbeit zu leisten imstande<br />

sind, wurde im Rahmen des Pilot<strong>lehrgang</strong>s „Qualifizierte Integrationsfachkraft <strong>für</strong> Schulassistenz“ ein<br />

Curriculum entwickelt, erprobt und evaluiert, das die Qualifikation einzelner Personen, aber auch die Qualität<br />

der pädagogischen Arbeit insgesamt steigern soll.<br />

Leitprinzipien der Schulassistenz laut Erlass des Landesschulrates <strong>für</strong> Oberösterreich vom 22.5.03:<br />

• Das Wohl der Schülerin bzw. des Schülers, die Achtung und Wertschätzung der individuellen und persönlichen<br />

Entfaltung jeder/jedes Einzelnen stehen im Mittelpunkt.<br />

• Die Einbeziehung der individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Schülerin bzw. des Schülers ist die<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> eine nicht diskriminierende Lebenswelt. Die/der SchülerIn soll so angenommen<br />

werden, wie sie/er ist und soll den Schulalltag mitbestimmen können.<br />

• Sensibilität der Schulassistenz ist notwendig, um die individuellen und emotionalen Bedürfnisse der<br />

Schülerin bzw. des Schülers zu erkennen und darauf einzugehen.<br />

• Durch die Schaffung von optimalen Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die/den SchülerIn ist Lernen erst möglich.<br />

Dazu ist eine Kooperation mit dem Lehrpersonal notwendig.<br />

Aufgaben der SchulassistentInnen<br />

Das Tätigkeitsprofil der SchulassistentInnen beschreiben die Sonderpädagogischen Zentren in Oberösterreich<br />

wie folgt:<br />

SchulassistentInnen unterstützen LehrerInnen in ihrer Arbeit, indem sie<br />

• SchülerInnen ermutigen, sich in die Gruppe zu integrieren,<br />

• individuelle Lernhilfen <strong>zur</strong> Übung und Vertiefung des Lernstoffes anbieten,<br />

• sich in die Erziehungsarbeit einbringen,<br />

• SchülerInnen bei pflegerischen Tätigkeiten begleiten und assistieren,<br />

• wichtige Informationen und Beobachtungen über SchülerInnen im Team reflektieren.<br />

Da die pädagogische Schulassistenz ein noch junges Feld in der Schularbeit darstellt, sind in der nachfolgenden<br />

Tabelle die Tätigkeiten der SchulassistentInnen und die pädagogischen Tätigkeiten der LehrerInnen<br />

gegenüber gestellt. Dies dient <strong>zur</strong> Erläuterung der unterschiedlichen Aufgabenbereiche:<br />

7


Die Arbeit der Schulassistenz dient ausschließlich dem Ziel, einzelnen SchülerInnen die Teilhabe am gemeinsamen<br />

Lernen und das Erreichen der Lehrplanziele zu ermöglichen. Die Umsetzung erfolgt nach Anleitung<br />

der und in enger Kooperation mit den LehrerInnen.<br />

Dipl. Päd. in Eva Prammer-Semmler<br />

Ulrike Schwarz<br />

Prof. Dr. Ewald Feyerer<br />

Dir. Dr. Josef Fragner<br />

(Verantwortlich <strong>für</strong> die Entwicklung des Spezialcurriculums)<br />

8<br />

Pädagogische Tätigkeiten der Sonderschullehrerin<br />

bzw. des Sonderschullehrers in Kooperation<br />

mit Volksschul- und HauptschullehrerInnen<br />

Klassenführung und administrative Tätigkeiten<br />

Planung des Unterrichts<br />

und der Erziehungsarbeit<br />

Durchführung des Unterrichts<br />

und der Erziehungsarbeit<br />

Förderdiagnostische Arbeit<br />

Erstellen eines Förderplans<br />

Elternarbeit<br />

Pflege als Teil des Förderplans<br />

Unterstützung in alltäglichen<br />

Handlungen als Teil des Förderplans<br />

Kooperation im Team<br />

Teilnahme an Konferenzen und Besprechungen<br />

Teilnahme an und Organisation von schulbezogenen<br />

Veranstaltungen<br />

Pädagogische Assistenztätigkeiten<br />

von SchulassistentInnen<br />

administrative Tätigkeiten <strong>für</strong><br />

die/den jeweiligeN DienstgeberIn<br />

Absprache, soweit dies <strong>für</strong><br />

die Assistenzarbeit notwendig ist<br />

Unterstützung einzelner SchülerInnen oder SchülerInnengruppen<br />

nach Anleitung der LehrerInnen<br />

Einbringen von Beobachtungen,<br />

Hypothesen und Meinungen<br />

Absprache, soweit dies <strong>für</strong><br />

die Assistenzarbeit notwendig ist<br />

Mitarbeit nach den im<br />

Team vereinbarten Kriterien<br />

Unterstützung einzelner<br />

SchülerInnen nach Anleitung der LehrerInnen<br />

Unterstützung einzelner<br />

SchülerInnen nach Anleitung der LehrerInnen<br />

Teilnahme an Teambesprechungen<br />

im da<strong>für</strong> vorgesehenen Zeitausmaß<br />

Teilnahme an Konferenzen und Besprechungen<br />

nach den in der Schule vereinbarten Kriterien<br />

Teilnahme an schulbezogenen Veranstaltungen<br />

im Rahmen der da<strong>für</strong> vorgesehenen Stunden


TEIL A: DER QSI PILOTLEHRGANG<br />

„QUALIFIZIERTE INTEGRATIONSFACHKRAFT FÜR SCHULASSISTENZ“<br />

Ziel des Lehrgangs<br />

Dieser Lehrgang qualifiziert Frauen und Männer <strong>für</strong><br />

die pädagogische Arbeit in Integrationsklassen bzw.<br />

in der Arbeit mit SchülerInnen mit Sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf.<br />

Folgende Inhalte werden vermittelt:<br />

• Stärkung des eigenen Berufsverständnisses<br />

• Grenzen und Möglichkeiten der beruflichen Tätigkeit<br />

• Verständnis <strong>für</strong> alle relevanten pädagogischen<br />

Inhalte des Arbeitsumfelds<br />

• Teamarbeit<br />

• Zusammenarbeit mit Eltern<br />

• interdisziplinäre Kooperation<br />

Zielgruppe des Lehrgangs<br />

Der Lehrgang richtet sich an Frauen und Männer,<br />

die zum Ziel haben, sich <strong>zur</strong> <strong>qualifizierten</strong> Fachkraft<br />

<strong>für</strong> Schulassistenz auszubilden.<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> die Teilnahme sind:<br />

• Mindestalter von 25 Jahren<br />

• Berufserfahrung als SchulassistentIn<br />

• Interesse an der Tätigkeit als SchulassistentIn<br />

Dauer, Umfang und<br />

zeitliche Struktur des Lehrgangs<br />

Der Lehrgang umfasst insgesamt 390 Stunden und<br />

dauert drei Semester.<br />

Der theoretische Teil mit 144 Stunden teilt sich in<br />

einen Grundlagenteil von 72 Stunden und einen<br />

Spezialteil von ebenfalls 72 Stunden. Die TeilnehmerInnen<br />

leisten durch Selbststudium, Peer Gruppenarbeit,<br />

Eigenreflexion, Vorbereitung auf die<br />

Grundlagenprüfung und positives Prüfungsgespräch<br />

über das Basiscurriculum 160 Stunden. Sofern<br />

die LehrgangsteilnehmerInnen nicht schon als<br />

SchulassistentInnen tätig sind, ist eine Praxis von<br />

insgesamt 40 Stunden einzuplanen. Über diese<br />

wird eine schriftliche Projektarbeit im Umfang von<br />

15 bis 20 Seiten verfasst und präsentiert (40 Stunden).<br />

Der Umfang des gesamten Lehrgangs kann<br />

nach dem European Credit Transfer System mit 15<br />

ECs festgelegt werden (1 EC entspricht einem Workload<br />

von 26 Stunden).<br />

Die Theoriestunden sind großteils in Form von Wochenendseminaren<br />

konzipiert (12 Wochenendseminare<br />

à 12 Stunden). Hinzu kommt die Arbeit in Peer<br />

Gruppen und das Selbststudium.<br />

Praxisphase<br />

a) Die TeilnehmerInnen arbeiten bereits als<br />

SchulassistentInnen und absolvieren den<br />

Lehrgang berufsbegleitend: Erfahrungsgemäß<br />

trifft dies auf einen Großteil der TeilnehmerInnen<br />

zu. Die Seminare sind so gestaltet,<br />

dass die TeilnehmerInnen genügend<br />

Zeit haben, die Inhalte auf ihre spezifische<br />

Arbeitssituation übertragen zu können. Die<br />

Abschlussarbeit hat die Weiterentwicklung<br />

der eigenen Arbeitspraxis zum Inhalt und<br />

wird durch Peer Gruppen begleitet, die teilweise<br />

von ReferentInnen betreut werden.<br />

b) Die TeilnehmerInnen absolvieren den Lehrgang<br />

im Sinne einer Vorbereitung <strong>für</strong> die<br />

künftige Berufsausübung. Im Rahmen des<br />

Lehrgangs ist eine Praxisphase von 40<br />

Stunden an einer Schule, an der bereits<br />

einE SchulassistentIn tätig ist, vorgesehen.<br />

Die LehrgangsteilnehmerInnen hospitieren<br />

und machen erste Erfahrungen in diesem<br />

Arbeitsbereich. Ein wesentliches Ziel der Praxisphase<br />

ist der Transfer fachtheoretischer<br />

Kenntnisse in das Tätigkeitsfeld der Schulassistenz.<br />

Beschreibung und Reflexion der Praxis sind ebenfalls<br />

Inhalte der Abschlussarbeit des Lehrgangs.<br />

Inhalte der Praxisphase<br />

• Einführung in die spezifische Arbeitssituation<br />

als SchulassistentIn<br />

9


• Hospitation<br />

• Sammlung erster Erfahrungen in diesem Arbeitsbereich<br />

unter Anleitung einer Schulassistentin<br />

bzw. eines Schulassistenten<br />

Ziele der Praxisphase<br />

• Sammlung von Erfahrungen im Bereich der<br />

Schulassistenz<br />

• Möglichkeiten des Transfers der Seminarinhalte<br />

in die spezifische Praxissituation<br />

• eigenverantwortliches Handeln im Berufsalltag<br />

• Reflexion der Abschlussarbeit in Gesprächen mit<br />

der zuständigen Schulassistentin bzw. dem zuständigen<br />

Schulassistenten.<br />

Aufnahmeverfahren<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die Aufnahme in den Lehrgang<br />

ist die Teilnahme an einem eintägigen Entscheidungsseminar<br />

und einem Einzelgespräch.<br />

BewerberInnen erhalten die Möglichkeit,<br />

• die Lehrgangsleitung sowie die/den LehrgangsbegleiterIn<br />

• und andere InteressentInnen kennen zu lernen,<br />

• Informationen über Konzept, Dauer, Inhalte und<br />

methodischen Ablauf des Lehrgangs zu erhalten,<br />

10<br />

• die eigene Motivation als zukünftigeR SchulassistentIn<br />

genau abzuklären.<br />

BewerberInnen können <strong>für</strong> sich abklären, ob der<br />

Lehrgang ihren Vorstellungen und Erwartungen entspricht.<br />

Für die Lehrgangsleitung besteht die Möglichkeit,<br />

die InteressentInnen kennen zu lernen und<br />

deren Eignung zu überprüfen. Noch offene Fragen<br />

der InteressentInnen und AnbieterInnen können<br />

besprochen werden.<br />

BewerberInnen reichen folgende schriftliche Bewerbungsunterlagen<br />

ein:<br />

• Lebenslauf<br />

• Bewerbungsschreiben mit folgenden Inhalten:<br />

– Warum bewerbe ich mich <strong>für</strong> diesen Lehrgang<br />

bzw. was ist meine Motivation?<br />

–Welche Erfahrungen bringe ich aus dem<br />

privaten oder beruflichen Bereich mit?<br />

–Welche Kompetenzen möchte ich erwerben?<br />

–Was sind meine Erwartungen und Wünsche<br />

an das Bildungsangebot?<br />

Die Lehrgangsleitung hat die Möglichkeit, BewerberInnen<br />

unter Angabe von Gründen abzulehnen.<br />

Nach positiver Beurteilung des Entscheidungsseminars<br />

inklusive des Einzelgesprächs kann die endgültige<br />

Anmeldung erfolgen.


TEIL B: DAS SPEZIALCURRICULUM<br />

Das Spezialcurriculum baut auf das Basiscurriculum auf, das aus folgenden sechs Grundblöcken (G) besteht:<br />

G1: Persönliche Perspektiven, Einstellungen und subjektive Theorien<br />

Zusammenfinden der Gruppe und Orientierung im Lehrgang; erste kritische Reflexion der eigenen<br />

Einstellung zu Behinderung; Auseinandersetzung mit den Begriffen Segregation, Integration und<br />

Inklusion; unterschiedliche Entwicklungserwartungen<br />

G2: Gesellschaftliche Perspektiven – von der Aussonderung <strong>zur</strong> Integration<br />

Entwicklung des gesellschaftlichen Umgangs mit behinderten Menschen anhand von Beispielen;<br />

frühere und heutige Mechanismen der Aussonderung<br />

G3: Theorien, Methoden und Ansätze integrativer Arbeit<br />

Vertiefende Auseinandersetzung mit den Grundhaltungen der Integration und Transfer in das<br />

eigene Arbeitsfeld; integrationsfördernde Methoden; Fallbeispiele<br />

G4: Perspektiven und Grundsätze eines selbstbestimmten Lebens<br />

Perspektiven der Betroffenheit aus Sicht behinderter Frauen und Männer und Eltern behinderter<br />

Töchter und Söhne; Grundverständnis und geschichtliche Entwicklung von Selbstbestimmung<br />

und Empowerment; ExpertInnentum in eigener Sache und daraus folgende Konsequenzen <strong>für</strong><br />

begleitende, beratende und assistierende Berufsgruppen; (mögliches) Spannungsverhältnis von<br />

Betroffenen und ProfessionistInnen<br />

G5: Kommunikation und Kooperation, interdisziplinäres Arbeiten<br />

Grundlagen der Kommunikation und der Kooperation in integrativen Gruppen; interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb von Institutionen: ProfessionistInnen, Betroffene,<br />

Angehörige; Einbeziehung der eigenen Betroffenheit, Schuldgefühle, Trauer, Wut und Aggression<br />

G6: Transfer, Evaluation und Qualität integrativer Arbeit<br />

Eckpunkte (Qualitätskriterien) integrativer Arbeit; Evaluationsprozesse; einfache Methoden der<br />

Selbstevaluation; Literaturstudium; Grundlagen der (nicht diskriminierenden) Dokumentation;<br />

einfache Instrumente <strong>zur</strong> Datenerhebung<br />

11


B.1. Allgemeine Ausbildungsziele<br />

und curriculare Aspekte<br />

Das Curriculum <strong>zur</strong> <strong>qualifizierten</strong> Integrationsfachkraft<br />

<strong>für</strong> Schulassistenz unterteilt sich in das Basiscurriculum<br />

und das darauf aufbauende Spezialcurriculum.<br />

Im Sinne einer inklusiven Pädagogik ist<br />

das Basiscurriculum weitgehend offen gestaltet,<br />

um auf die Individualität der TeilnehmerInnen, die<br />

Heterogenität der Lerngruppe sowie die Kompetenzen<br />

der ReferentInnen Rücksicht nehmen zu können.<br />

In Abstimmung mit dem Tätigkeitsfeld bzw.<br />

darauf aufbauend werden im Spezialcurriculum Inhalte<br />

und Methoden vermittelt, die <strong>für</strong> die Tätigkeit<br />

als SchulassistentIn erforderlich sind.<br />

Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist die Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Die Auseinandersetzung<br />

mit den eigenen Prägungen, Werthaltungen, Geschlechterrollen,<br />

Grenzen und Möglichkeiten sowie<br />

die Fähigkeit <strong>zur</strong> Selbstreflexion gehören zu den<br />

Schlüsselqualifikationen von SchulassistentInnen.<br />

Theorie, Praxis, Selbst- und Gruppenreflexion nehmen<br />

in der Ausbildung eine bedeutende Rolle ein.<br />

12<br />

Auf Basis theoretischer Grundlagen werden in der<br />

Praxisphase Erfahrungen erworben, die zu neuen<br />

Erkenntnissen <strong>für</strong> die Ausbildungs- und Praxisarbeit<br />

führen. Die Lebenswelten der TeilnehmerInnen<br />

sowie das Lernen in der Gruppe bieten sich als weitere<br />

Erfahrungs- und Lernquellen an.<br />

Peer Gruppen<br />

Während der gesamten Ausbildungszeit treffen sich<br />

die TeilnehmerInnen außerhalb des Lehrgangs in<br />

Peer Gruppen <strong>zur</strong> Reflexion der Gruppenprozesse<br />

und <strong>zur</strong> Vertiefung der Thematik. Die da<strong>für</strong> einzusetzende<br />

Zeit wird von der Lehrgangsleitung unter<br />

Berücksichtigung der persönlichen und privaten Verpflichtungen<br />

von Frauen und Männern festgelegt.<br />

Anzahl der TeilnehmerInnen<br />

Der Lehrgang wird als kontinuierlicher Gruppenprozess<br />

geführt und sollte mind. 15 und max. 25<br />

Personen umfassen, damit genügend Raum <strong>für</strong><br />

prozesshaftes Lernen in der Gruppe vorhanden ist.


B.2. Anforderungen <strong>für</strong> den<br />

Abschluss des Lehrgangs<br />

• Erfolgreiche Teilnahme an den Grundlagenund<br />

Spezialbausteinen (zumindest 85% Anwesenheit,<br />

aktive Mitarbeit) und Selbststudium,<br />

Peer Gruppenarbeit, Eigenreflexion, Vorbereitung<br />

auf die Grundlagenprüfung und positives<br />

Prüfungsgespräch über das Basiscurriculum im<br />

Ausmaß von insgesamt 12 ECs (= 312 Stunden)<br />

• Praxis bzw. Reflexion der eigenen Arbeit als<br />

SchulassistentIn im Ausmaß von 1,5 ECs (= 40<br />

Stunden)<br />

• Verfassen einer schriftlichen Projektarbeit im<br />

Umfang von 15 bis 20 Seiten und öffentliche<br />

Präsentation derselben im Ausmaß von 1,5 ECs<br />

(= 40 Stunden)<br />

Im Sinne eines prozess- und nicht produktorientierten<br />

Lernens wird auf ein rein kontrollierendes<br />

Abfragen verzichtet. Die TeilnehmerInnen weisen<br />

ihr erworbenes Wissen, ihre Kompetenzen und ihre<br />

Haltungen auf vielfältige Weise nach.<br />

So findet nach Absolvierung des Grundlagenbausteins<br />

ein kommissionelles Abschlussgespräch statt,<br />

das auf<br />

a) der Auseinandersetzung mit aktueller Literatur zu<br />

einem frei gewählten Schwerpunkt sowie<br />

b) der Beantwortung und Diskussion einer von zehn<br />

vorgegebenen Fragen/Aufgaben aus den Inhalten<br />

der Grundlagenbausteine G1 bis G6 aufbaut.<br />

In der Projektarbeit wird eine bestimmte Forschungsfrage<br />

aus dem Tätigkeitsfeld Schulassistenz unter<br />

Einbeziehung von Literatur vertiefend analysiert. Die<br />

Beurteilung der Projektarbeit durch zwei BegutachterInnen<br />

erfolgt am Ende des Lehrgangs. In einem<br />

eintägigen Baustein werden die Projektarbeiten in<br />

einer Fachöffentlichkeit präsentiert und diskutiert.<br />

Bei sämtlichen Formen der Leistungsdokumentation<br />

wird versucht, Lernerfolge in den drei curricularen<br />

Bereichen WISSEN, KÖNNEN und HALTUNG<br />

zu erfassen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf folgenden<br />

Aspekten:<br />

WISSEN<br />

• Grundlagen der Schulassistenz und ihre Relevanz<br />

im gesellschaftspolitischen Kontext kennen<br />

• Grundlagen des allgemeinen Arbeitsrechts kennen<br />

• Auseinandersetzung mit der Schule als System<br />

• um Möglichkeiten und Grenzen in der Arbeit<br />

als SchulassistentIn Bescheid wissen<br />

• Teamarbeit<br />

• Zusammenarbeit mit den Eltern<br />

• Verständnis <strong>für</strong> alle relevanten pädagogischen<br />

Inhalte, im Besonderen <strong>für</strong> Methodik/Didaktik,<br />

Förderdiagnostik, Lernbegleitung u.a. entwickeln<br />

• Möglichkeiten der ressourcenorientierten Unterstützung<br />

von SchülerInnen kennen<br />

• relevante gesetzliche Grundlagen der Arbeit als<br />

SchulassistentIn kennen<br />

KÖNNEN<br />

• das Menschen- und Gesellschaftsbild des Lehrgangs<br />

anhand konkreter Beispiele aus dem eigenen<br />

Berufs- und Lebenszusammenhang beschreiben<br />

• ein eigenes Berufsverständnis entwickeln<br />

• eigene Lernfortschritte evaluieren und kritisch<br />

reflektieren<br />

• Reflexion geschlechtsspezifischer Rollenbilder:<br />

bewusstes Wahrnehmen aller AkteurInnen als<br />

Mädchen/Frauen und Buben/Männer im gesamten<br />

Prozess<br />

• Umsetzung von pädagogischer Assistenz in der<br />

Teamarbeit mit LehrerInnen<br />

HALTUNG<br />

• Grundhaltung wertschätzenden Umgangs auf<br />

Erwachsenen- und SchülerInnenebene<br />

• Kontakt- und Beziehungsfähigkeit<br />

• Kritikfähigkeit sich selbst und anderen gegenüber<br />

• dialogischer und partnerschaftlicher Umgang<br />

mit anderen Menschen<br />

• Sensibilität und soziales Verantwortungsgefühl<br />

<strong>für</strong> Menschen und deren Umwelt entwickeln<br />

13


• jede Person im „Hier und Jetzt abholen“<br />

• durchgängiges Prinzip der Haltung:<br />

– Integration<br />

– Selbstbestimmung<br />

– Gleichwertigkeit<br />

– Behinderung als soziale Folge/soziales<br />

Modell<br />

– Integration und Behinderung als Konstrukt<br />

begreifen<br />

14<br />

– systemisches Denken und Handeln<br />

– Akzeptanz und Toleranz von Verschiedenheit<br />

und Fremdheit<br />

– Gleichheit in Verschiedenheit (dialektische<br />

Wechselwirkungsbeziehung in allen Lebensbereichen)<br />

–Förderung der Gleichstellung von Mädchen/Frauen<br />

und Buben/Männern<br />

– geschlechtssensibler Sprachgebrauch


B.3. Beschreibung der Spezialbausteine<br />

Das Curriculum besteht aus folgenden sechs Spezialbausteinen (S):<br />

S1: Das Berufsumfeld einer Schulassistentin bzw. eines Schulassistenten<br />

Reflexion der Einstellungen zum Beruf und <strong>zur</strong> Schule; Bewusstmachung der persönlichen Stärken;<br />

Austausch von Arbeitserfahrungen; Berufsrichtlinien und arbeitsrechtliche Aspekte; die Bedeutung<br />

der Arbeit mit Müttern und Vätern von SchülerInnen mit Behinderung<br />

S2: Transfer in den Alltag der Schulassistenz<br />

Anleitung und Begleitung beim Verfassen der persönlichen Projektarbeit<br />

S3: Medizinische und therapeutische Aspekte<br />

Vermittlung von grundlegenden medizinischen und physiotherapeutischen Kenntnissen und deren<br />

kritische Analyse; Medizin und Therapie als Chance <strong>für</strong> erhöhte Lebensqualität oder Gefahr der<br />

Bevormundung<br />

S4: Aspekte des sozialen Lernens und der Lernbegleitung<br />

Kompetenzen der systematischen Beobachtung; Methoden und Instrumente der ressourcenorientierten<br />

Entwicklungsdiagnostik bzw. Lernprozessanalyse; lernbegleitende Maßnahmen<br />

S5: Aspekte der Umsetzung und Verankerung von Integration/Inklusion im System Schule<br />

Netzwerke als Weiterentwicklung von Integration im Bildungssystem und in der Gesellschaft<br />

durch Kenntnis aller im System beteiligten AkteurInnen und der vorhandenen Ressourcen; Integration<br />

durch entsprechende Didaktik; schulische Integration von Kindern und Jugendlichen mit<br />

Beeinträchtigungen; Prinzipien integrativen Unterrichts<br />

S6: Teamarbeit im System Schule<br />

gelungene Teamarbeit mit den KlassenlehrerInnen; Umsetzungsmöglichkeiten idealer Teamarbeit<br />

in konkreten Fallbeispielen<br />

Im Folgenden findet sich eine genauere Beschreibung der einzelnen Bausteine nach einem einheitlichen<br />

Schema:<br />

• Hintergrund<br />

• Kurzbeschreibung<br />

• Ziele in Bezug auf Wissen und Können. Die zu erwerbenden Haltungen wurden bereits oben beschrieben<br />

und werden selbstverständlich in jedem Baustein entsprechend betont und berücksichtigt.<br />

• Inhalte<br />

• Methoden<br />

• Literatur<br />

15


Baustein S1: Das Berufsumfeld einer<br />

Schulassistentin bzw. eines Schulassistenten<br />

Hintergrund<br />

Hier wird an die Erfahrungen von Grundlagenbaustein<br />

G1 angeknüpft, in dem sich die TeilnehmerInnen<br />

mit ihrer Motivation, diesen Lehrgang zu absolvieren,<br />

auseinander gesetzt haben.<br />

Der Beruf der Schulassistentin bzw. des Schulassistenten<br />

wird großteils von Frauen ausgeübt, die sich<br />

<strong>für</strong> ihre Arbeit sehr hohe Ziele setzen und die ihre<br />

zu begleitenden SchülerInnen bestmöglich unterstützen<br />

wollen. Oft stehen sie im Spannungsverhältnis<br />

der unterschiedlichen Erwartungen von<br />

DienstgeberInnen, Lehrkräften, SchülerInnen und<br />

deren Müttern und Vätern.<br />

Die Aufgaben der Schulassistenz sind sehr vielfältig<br />

und auch jeweils abhängig von den Bedürfnissen<br />

und Fähigkeiten der SchülerInnen, dem Schultyp<br />

bzw. der Schulstufe. Um Selbstwert zu entwickeln<br />

und Kompetenzen im Umgang mit anderen Menschen<br />

herauszubilden, ist es unumgänglich, die<br />

Motive <strong>für</strong> diese Arbeit zu hinterfragen.<br />

Kurzbeschreibung des Bausteins<br />

In diesem Baustein haben die TeilnehmerInnen die<br />

Möglichkeit, ihre Einstellungen zum Beruf und <strong>zur</strong><br />

Schule zu reflektieren, sich der eigenen Stärken bewusst<br />

zu werden und Erfahrungen auszutauschen.<br />

Das Wissen über Berufsrichtlinien und arbeitsrechtliche<br />

Aspekte soll den „Berufswert“ fördern.<br />

Möglichkeiten der Zusammenarbeit innerhalb und<br />

außerhalb der Institution Schule werden erläutert<br />

und anhand von Fallbeispielen diskutiert. Der Arbeit<br />

mit Müttern und Vätern von SchülerInnen mit<br />

Behinderung wird besonderes Gewicht beigemessen.<br />

Ziele<br />

WISSEN<br />

• Erkennen der persönlichen Motivation <strong>für</strong> die<br />

Berufswahl<br />

• Definition der eigenen Berufsrolle und der Eigenwahrnehmung<br />

• dienst- und arbeitsrechtliche Grundlagen der<br />

Schulassistenz kennen<br />

16<br />

• den eigenen Arbeitsbereich als Teil des Systems<br />

Schule wahrnehmen<br />

• die Notwendigkeit von Zusammenarbeit erkennen<br />

• die eigene Berufsrolle in Bezug auf SchülerInnen,<br />

LehrerInnen und Eltern definieren und die<br />

eigenen schulischen Erfahrungen reflektieren<br />

• die Situation von Müttern und Vätern von behinderten<br />

SchülerInnen kennen lernen<br />

• anerkennen, dass Mütter und Väter ExpertInnen<br />

<strong>für</strong> ihre Lebenssituationen sind<br />

• Kommunikationstheorien kennen<br />

KÖNNEN<br />

• eigene Fähigkeiten erkennen<br />

• Erkennen und Abgrenzen der eigenen Rolle<br />

• das Berufsbild definieren können, Rechte und<br />

Pflichten der Schulassistenz kennen<br />

• Reflexion geschlechtsspezifischer Rollenbilder<br />

• eigene Erwartungen und Ängste reflektieren<br />

• Wissen um behindernde gesellschaftliche Rahmenbedingungen,<br />

denen Familien mit behinderten<br />

Kindern ausgesetzt sind<br />

• einfache Gesprächsregeln erproben und reflektieren<br />

Inhalte<br />

S1.1 (6 Stunden)<br />

• Reflexion der eigenen Erfahrungen mit Schule<br />

• Reflexion der eigenen Einstellungen <strong>zur</strong> integrativen<br />

Bildung <strong>für</strong> alle<br />

• Thematisieren der unterschiedlichen Haltungen<br />

(helfen/begleiten/unterstützen/fördern/therapieren/dienen)<br />

und deren Auswirkungen auf die<br />

konkrete Arbeit<br />

• das eigene Potential kreativ entdecken<br />

• Auseinandersetzung mit Rechten und Pflichten<br />

von SchulassistentInnen<br />

S1.2 (6 Stunden)<br />

• Auseinandersetzung mit Veränderungen und<br />

Besonderheiten im familiären Leben mit einem<br />

behinderten Kind


• Kommunikationstheorien und grundlegende Gesprächstechniken<br />

Methodisch-didaktische Hinweise<br />

Theorie-Inputs beziehen sich vor allem auf die Vermittlung<br />

von arbeits- und dienstrechtlichen Aspekten<br />

und auf die Definition von Aufgabenbereichen.<br />

Sie beinhalten Kommunikationstheorien und die<br />

Thematik der gesellschaftlichen Situation von Familien<br />

mit behinderten Kindern.<br />

Literatur<br />

Amt der O.Ö. Sozialabteilung (2002): Wege finden – Informationen<br />

<strong>für</strong> Menschen mit Behinderungen. Linz:<br />

Eigenverlag<br />

Aubrecht, B.; Oberndorfer, B.; Schönwiese, V. (1999): Eltern<br />

beraten Eltern. Ein Pilotprojekt von Integration:<br />

Österreich stellt sich vor. In: Behinderte in Familie, Schule<br />

und Gesellschaft 4/5, S. 42-51<br />

Baur, E.; Marti, M. (2000): Kurs auf Genderkompetenz.<br />

Leitfaden <strong>für</strong> eine geschlechtergerechte Didaktik in der<br />

Erwachsenenbildung. Basel: Gleichstellungsbüro Basel-<br />

Stadt<br />

Feyerer, E.; Prammer, W. (Hrsg.) (2000): 10 Jahre Integration<br />

in Oberösterreich. Ein Grund zum Feiern!? Beiträge<br />

zum 5. Praktikerforum. Schriften der Pädagogischen<br />

Akademie des Bundes in Oberösterreich, Band 10.<br />

Linz: Universitätsverlag Rudolf Trauner<br />

Feyerer, E.; Prammer, W. (Hrsg.) (2002): Eine kindgerechte<br />

Schule <strong>für</strong> alle. Beiträge zum 7. Praktikerforum.<br />

Schriften der Pädagogischen Akademie des Bundes in<br />

Oberösterreich, Band 14. Linz: Universitätsverlag Rudolf<br />

Trauner<br />

Die TeilnehmerInnen besprechen Motivation, Haltungen<br />

und aus der eigenen Schulzeit stammende<br />

Erfahrungen, erarbeiten die Relevanz <strong>für</strong> den Berufsalltag<br />

in entsprechenden Übungen und lernen<br />

grundlegende Kommunikationsregeln kennen.<br />

Um den Lernbedürfnissen der TeilnehmerInnen zu<br />

entsprechen, ist von deren Erfahrungen und Fragen<br />

zu diesen Themenbereichen auszugehen.<br />

Forster, R.; Schönwiese, V. (Hrsg.) (1982): Behindertenalltag<br />

– wie man behindert wird. Wien: Jugend und Volk<br />

Johnson, H. (1999): Qualitätsmanagement in der Betreuung<br />

behinderter Menschen. In: Gemeinsam leben –<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> integrative Erziehung Nr. 2-99. Neuwied:<br />

Hermann Luchterhand Verlag. Online im WWW abrufbar<br />

unter http://bidok.uibk.ac.at/bib/zeitschriften/gl/gl2-99management.html<br />

Theunissen, G. (1998): Eltern behinderter Kinder als Experten<br />

in eigener Sache. In: Zeitschrift <strong>für</strong> Heilpädagogik<br />

3/1998 (b), S. 100-106<br />

Theunissen, G.; Garlipp, B. (1999): Kompetente Eltern –<br />

Vergessen in der Professionalität der Behindertenarbeit?<br />

In: Behinderte in Familie, Schule und Gesellschaft Nr.<br />

4/5/99. Online im WWW abrufbar unter http://bidok.uibk.<br />

ac.at/bib/zeitschriften/beh/beh4-99-vergessen.html<br />

Zentrum Spattstraße (2004): Schulassistenz. Wissenswertes<br />

<strong>für</strong> DirektorInnen. Linz: Eigenverlag<br />

17


Baustein S2: Transfer in<br />

den Alltag der Schulassistenz<br />

Hintergrund<br />

Im Grundlagenbaustein G6 haben sich die TeilnehmerInnen<br />

mit Qualitätskriterien integrativer Arbeit,<br />

Methoden der Selbstevaluation und der Datenerhebung<br />

beschäftigt.<br />

Dieser Baustein ist als Reflexionsangebot hinsichtlich<br />

des erwünschten Transfers der eigenen Lernerfahrungen<br />

auf unterschiedlichen Ebenen konzipiert.<br />

Er beinhaltet die Reflexion und Sicherung der Lernund<br />

Arbeitserfahrungen der TeilnehmerInnen, Vermittlungsstrategien<br />

sowie Unterstützungs- und<br />

Vernetzungsmöglichkeiten bezogen auf ihre Arbeitspraxis.<br />

Die TeilnehmerInnen schließen ihre Qualifizierung<br />

mit einer Projektarbeit ab. Inhalt dieser Arbeit ist die<br />

Verankerung der Lehrgangsinhalte im individuellen<br />

Praxisumfeld durch Fallanalysen oder durch Umsetzung<br />

der Lehrinhalte in die konkrete Arbeitssituation<br />

(pädagogische Assistenz <strong>zur</strong> Umsetzung sozialer<br />

Integration, Arbeit in interdisziplinären Teams,<br />

Paradigmenwechsel von der Betreuung <strong>zur</strong> Begleitung).<br />

Kurzbeschreibung des Bausteins<br />

Dieser Baustein bietet Anleitung beim Verfassen einer<br />

Projektarbeit und beim Finden individuell relevanter<br />

Aufgabenstellungen. Die TeilnehmerInnen<br />

unterstützen sich gegenseitig beim Erreichen ihrer<br />

selbst gesetzten Ziele im Rahmen einer Peer Gruppe.<br />

Ziele<br />

WISSEN<br />

• Kriterien <strong>zur</strong> Erstellung einer Projektarbeit kennen<br />

• Reflexion des eigenen Praxisumfelds mit anderen<br />

TeilnehmerInnen, ReferentInnen und unter<br />

Einbeziehung von Literatur<br />

• Umsetzung und Evaluierung persönlich relevanter<br />

Ziele, die sich auf eine Weiterentwicklung<br />

im eigenen Arbeitsfeld beziehen<br />

• Setzen von realistischen Zielen, die in der eigenen<br />

Kompetenz liegen<br />

18<br />

KÖNNEN<br />

• Verfassen einer Projektarbeit<br />

• Durchführung und Auswertung einer Ist-Analyse<br />

der eigenen Arbeitssituation<br />

• Reflexion der eigenen Arbeit<br />

• Feedback geben und annehmen können<br />

• die eigene Arbeitssituation als entwicklungsfähig<br />

erfahren<br />

• Ziele <strong>für</strong> die Weiterentwicklung der eigenen Arbeit<br />

formulieren und evaluieren<br />

• Strategien <strong>zur</strong> Umsetzung dieser Ziele entwikkeln<br />

• Entwicklung von methodischem Handwerkszeug<br />

<strong>für</strong> die Arbeit in Peer Gruppen<br />

Inhalte<br />

S2.1 Einführung ins Verfassen einer Projektarbeit<br />

(6 Stunden)<br />

• Richtlinien zum Verfassen einer Projektarbeit<br />

• Unterstützung bei der Festlegung individueller<br />

Arbeitsthemen<br />

• Kommunikations- und Arbeitstechniken, die ein<br />

ressourcenorientiertes Arbeiten in Kleingruppen<br />

ermöglichen<br />

S2.2 Begleitung der Projektarbeit in Peer Gruppen<br />

(6 Stunden)<br />

• Organisation von Peer Gruppen<br />

• Einführung in die Peer Gruppenarbeit<br />

• gegenseitige Unterstützung und Begleitung der<br />

Peer Gruppenarbeit durch LehrgangsleiterInnen<br />

und TeilnehmerInnen<br />

Methodisch-didaktische Hinweise<br />

Aufbauend auf das notwendige Grundlagenwissen<br />

zu Qualitätsentwicklung werden die TeilnehmerInnen<br />

<strong>zur</strong> Ist-Stand-Erhebung in ihrem Arbeitsbereich,<br />

zum Formulieren von Zielen und <strong>zur</strong> Evaluation ermutigt.<br />

Die Projektarbeit ist das Produkt eines längeren<br />

Arbeitsprozesses im eigenen Praxisumfeld. In den<br />

folgenden Bausteinen werden die TeilnehmerInnen<br />

immer wieder darauf hingewiesen, inwiefern vermittelte<br />

Inhalte <strong>für</strong> die Projektarbeit relevant sein<br />

können.


Die Herstellung des Bezugs zwischen Theorie und<br />

individueller Praxis wird in angeleiteter Kleingruppenarbeit<br />

vermittelt. Um das Arbeiten in Peer Gruppen<br />

effizient zu gestalten, wird während des Seminars<br />

besonderer Wert auf das Trainieren von einfachen<br />

Kommunikations- und Feedbackregeln gelegt.<br />

Die TeilnehmerInnen – teilweise begleitet von den<br />

Literatur<br />

Altrichter, H.; Posch, P. (1998): Lehrer erforschen ihren<br />

Unterricht. Eine Einführung in die Methode der Aktionsforschung.<br />

Bad Heilbrunn: Klinkhardt<br />

Altrichter, H.; Posch, P. (1998): Wege <strong>zur</strong> Schulqualität.<br />

Bad Heilbrunn: Klinkhardt<br />

ReferentInnen – erhalten die Gelegenheit, sich bei<br />

der Erstellung ihrer Projektarbeiten in Peer Gruppen<br />

gegenseitig zu unterstützen. Es wird empfohlen,<br />

in den Peer Gruppen mit zwei ReferentInnen zu<br />

arbeiten, um die Begleitung so effizient wie möglich<br />

zu gestalten.<br />

Eikenbusch, G. (1998): Praxishandbuch Schulentwicklung.<br />

Berlin: Cornelsen<br />

Schratz, M.; Iby, M.; Radnitzky, E. (2000): Qualitätsentwicklung.<br />

Weinheim, Basel: Beltz<br />

19


Baustein S3: Medizinische<br />

und therapeutische Aspekte<br />

Hintergrund<br />

Die Auseinandersetzung mit Medizin und Therapie<br />

und deren Einflüssen auf die Lebensqualität von<br />

Menschen mit Behinderung stellen eine gesellschaftliche<br />

wie schulische Realität dar. Um diesem<br />

Thema entsprechend sensibel begegnen zu können,<br />

werden die Erfahrungen der TeilnehmerInnen<br />

aus dem Grundlagenbaustein G4 einbezogen.<br />

SchulassistentInnen arbeiten immer wieder in sehr<br />

engem Kontakt mit den einzelnen SchülerInnen<br />

und haben den Auftrag, diese bei der Bewältigung<br />

des schulischen Alltags zu unterstützen. Es handelt<br />

sich dabei im Regelfall um SchülerInnen, die auf<br />

Grund einer körperlichen Beeinträchtigung, einer<br />

Lernbehinderung oder wegen ihres – als problematisch<br />

definierten – sozialen Verhaltens eine Begleitung<br />

durch SchulassistentInnen benötigen. Häufig<br />

liegen <strong>für</strong> einzelne SchülerInnen medizinische Diagnosen<br />

vor.<br />

Diese Kinder benötigen eine entsprechend kompetente<br />

Assistenz mit einem grundlegenden Wissen<br />

über medizinische Zusammenhänge und die Möglichkeiten<br />

therapeutischer Unterstützung. In diesem<br />

Zusammenhang geht es auch um eine kritische<br />

Betrachtung von Medizin und Therapie dort,<br />

wo diese auf die Beseitigung der Beeinträchtigungen<br />

abzielen und dabei den Blick auf die Möglichkeiten<br />

verstellen, die einschränkenden Rahmenbedingungen<br />

zu verändern.<br />

Zusammenfassend bietet dieser Baustein sowohl<br />

die Vermittlung von grundlegendem Wissen als<br />

auch eine kritische Analyse, wie weit Medizin und<br />

Therapie die Lebensqualität von behinderten SchülerInnen<br />

und deren Eltern erhöhen oder aber die<br />

Gefahr der Bevormundung bergen.<br />

Kurzbeschreibung des Bausteins<br />

Medizinische und therapeutische Aspekte werden<br />

im Sinne einer kritischen Betrachtung der Diskrepanz<br />

zwischen Verbesserung der Lebensqualität und<br />

Gefahr der Bevormundung analysiert. Die Frage, was<br />

„das Beste“ <strong>für</strong> die SchülerInnen ist und bei wem<br />

die Definitionsmacht da<strong>für</strong> liegt, wird aus unter-<br />

20<br />

schiedlichen Perspektiven (ÄrztInnen, TherapeutInnen,<br />

SchülerInnen, Eltern) beleuchtet.<br />

Ziele<br />

WISSEN<br />

• medizinische Paradigmen und ihre möglichen<br />

Auswirkungen auf die Lebensqualität von SchülerInnen<br />

mit Behinderung und deren Eltern diskutieren<br />

und kritisch hinterfragen<br />

• Umgang mit möglichen medizinischen Risikofaktoren<br />

(z.B. Epilepsie, Hyperaktivität)<br />

• unterschiedliche therapeutische Unterstützungsmöglichkeiten<br />

kennen lernen und unter<br />

dem Aspekt der Selbstbestimmung durchleuchten<br />

• medizinische und therapeutische Interventionen<br />

unter dem Aspekt der Lebensqualität betroffener<br />

Menschen reflektieren und die Erkenntnisse<br />

<strong>für</strong> die persönliche Arbeitssituation fruchtbar<br />

machen<br />

• Therapieaufträge kritisch hinterfragen<br />

KÖNNEN<br />

• Möglichkeiten und Risken medizinischer Erklärungsmodelle<br />

erläutern<br />

• medizinische Herangehensweisen anhand von<br />

Fallanalysen aus der eigenen Praxis kritisch hinterfragen<br />

• therapeutische Unterstützung durch Selbsterfahrung<br />

erproben und reflektieren<br />

• medizinische und therapeutische Indikationen<br />

unter dem Aspekt der Steigerung der Lebensqualität<br />

einzelner betroffener SchülerInnen beleuchten<br />

Inhalte<br />

S3.1 Medizinische Aspekte (6 Stunden)<br />

• medizinische Sichtweise von Behinderung<br />

• mögliche Auswirkungen medizinischer Sichtweisen<br />

auf Integration und Selbstbestimmung<br />

behinderter Menschen<br />

• mögliche medizinische Risikofaktoren und deren<br />

Bedeutung <strong>für</strong> den alltäglichen Umgang<br />

• kritisches Hinterfragen medizinischer Herangehensweisen<br />

anhand von Fallanalysen


S3.2 Therapeutische Aspekte (6 Stunden)<br />

• menschliche Motorik und Wahrnehmung<br />

• Möglichkeiten therapeutischer Unterstützung<br />

• Hilfsmittel, Bezugsquellen, finanzielle Unterstützung<br />

• Selbsterfahrung zum Thema Wahrnehmung und<br />

Motorik<br />

Methodisch-didaktische Hinweise<br />

Ein grundlegendes Wissen beinhaltet vor allem eine<br />

Übersicht über medizinische Sichtweisen von Behinderung<br />

und über mögliche bewegungstherapeu-<br />

Literatur<br />

Aly, M.; Aly, G.; Tumler M. (1975): Kopfkorrektur. Ein<br />

behindertes Kind zwischen Alltag und Therapie. Berlin:<br />

Rotbuch Verlag<br />

Aly, M.: Therapie und Pädagogik: Ein Spannungsverhältnis<br />

bei der Integration behinderter Kinder. Vortrag im<br />

Rahmen der Informationsveranstaltung <strong>zur</strong> „Integration<br />

von Kindern mit besonderen Bedürfnissen“, veranstaltet<br />

von der Sozialpädagogischen Fortbildungsstätte „Haus<br />

am Rupenhorn“ in Kooperation mit der Pikler-Gesellschaft.<br />

Berlin am 10. Februar 1989. Online im WWW<br />

abrufbar unter http://bidok.uibk.ac.at/bib/therapie/alytherapie.html<br />

Berger, E. (1966): Behinderung – Rehabilitation – Integration.<br />

Collegium Publicum des Fortbildungsreferats<br />

der Ärztekammer <strong>für</strong> Wien, 23.3.1996. Kurzfassung Online<br />

im WWW abrufbar unter http://bidok.uibk.ac.at/bib/<br />

grundlagen/berger-rehabilitation.html<br />

Eggert, D. (1996): Abschied von der Klassifikation von<br />

Menschen mit geistiger Behinderung. Der Paradigmen-<br />

tische Interventionen. Diese Übersicht kann durch<br />

Inputs und/oder ausgewählte Literatur geboten<br />

werden. In weiterer Folge werden den TeilnehmerInnen<br />

ausreichend Angebote gemacht, die anregen,<br />

ihren kritischen Blick zu schärfen oder auch Bewegung<br />

und Wahrnehmung an sich selbst bewusst zu<br />

erfahren.<br />

Um medizinische und therapeutische Indikationen<br />

kritisch durchleuchten zu können, ist es notwendig,<br />

von konkreten Menschen und deren Lebensbezügen<br />

zu sprechen. Aus diesem Grund sind Bezüge<br />

zu spezifischen Arbeitssituationen einzelner TeilnehmerInnen<br />

herzustellen.<br />

wandel in der Diagnostik und seine Konsequenzen. In:<br />

Behinderte in Familie, Schule und Gesellschaft, 19. Jg,<br />

Heft 1/1996, S. 43-64<br />

Holtz, R. (2004): Therapie und Alltagshilfen <strong>für</strong> zerebralparetische<br />

Kinder. Für Physiotherapeuten, Pädiater, Kinderorthopäden,<br />

Erzieher, Sonderschullehrer und Eltern.<br />

2. überarb. und erw. Auflage. München: Pflaum<br />

Janssen, E.; Lüpke von, H. (Hrsg.) (1996): Von der Behandlung<br />

der Krankheit <strong>zur</strong> Sorge um Gesundheit – Konzept<br />

einer am Kind orientierten Gesundheitsförderung<br />

von Prof. Milani Comparetti. Hrsg. im Auftrag des Paritätischen<br />

Bildungswerks Bundesverband e.V., Frankfurt.<br />

Online im WWW abrufbar unter http://bidok.uibk.ac.at/<br />

bib/vorschulisch/comparetti-milani_medizin.html<br />

Jetter, K. H. (1975): Kindliches Handeln und kognitive Entwicklung.<br />

Bern: Huber<br />

Pikler, E. (1988): Laß mir Zeit. Die selbständige Bewegungsentwicklung<br />

des Kindes bis zum freien Gehen. München:<br />

Pflaum<br />

21


Baustein S4: Aspekte des sozialen Lernens<br />

und der Lernbegleitung<br />

Hintergrund<br />

In der direkten Begegnung mit einzelnen SchülerInnen<br />

oder SchülerInnengruppen und um entsprechende<br />

dialogische Unterrichtsangebote setzen zu<br />

können, ist es hilfreich, wenn SchulassistentInnen<br />

das Verhalten der SchülerInnen verstehen, als subjektiv<br />

bedeutsam begreifen und im Sinne der<br />

Selbstbestimmung der SchülerInnen interpretieren.<br />

In der Frage sozialen Verhaltens und sozialer Kompetenzen<br />

ist den geschlechtsspezifischen Rollen<br />

nachzugehen. Im gemeinsamen Schulalltag bilden<br />

Mädchen und Buben geschlechtsspezifische Rollen<br />

und Verhaltensweisen aus. Mädchen stecken eher<br />

<strong>zur</strong>ück, wenn sie in Konkurrenz geraten. Gerade in<br />

letzter Zeit ist die Schuldebatte von der Frage geprägt,<br />

welches der beiden Geschlechter stärker benachteiligt<br />

ist. Fest steht, dass sowohl Mädchen als<br />

auch Buben in ihrer Geschlechtsrollenidentifikation<br />

eingeengt und Zwängen unterworfen sind, wenn<br />

auch mit jeweils unterschiedlichen Konsequenzen.<br />

Beide Geschlechter brauchen Unterstützung, um<br />

die in ihnen angelegten Potentiale entfalten zu können<br />

und ein breites Spektrum sozialer Fähigkeiten<br />

und intellektueller Leistungsmöglichkeiten zu erwerben.<br />

Mädchen brauchen vor allem Stärkung, um die eigenen<br />

Fähigkeiten in alle Bereiche ihrer Lebensgestaltung<br />

einbringen zu können und eine eigenständige,<br />

unabhängige Persönlichkeit mit einem starken<br />

Selbstwertgefühl zu entwickeln. Sie benötigen<br />

Übung im selbstbestimmten Umgang mit dem eigenen<br />

Körper und den eigenen Gefühlen, damit sie<br />

• Grenzen setzen lernen,<br />

• sich trauen, Raum einzunehmen,<br />

• Gleichwertigkeit und gleichgewichtige Einflussnahme<br />

beanspruchen können.<br />

Buben haben Nachholbedarf in Sachen Sozialkompetenz.<br />

Ausgehend von den Ressourcen der Buben<br />

sollen diese sichtbar gemacht, erweitert und ins<br />

kollektive Zusammenleben eingebracht werden.<br />

Die entsprechenden Lernziele sind<br />

22<br />

• Nähe zulassen,<br />

• Grenzen akzeptieren,<br />

• Vorteile eines kooperativen Verhaltens erfahrbar<br />

machen.<br />

Optimale pädagogische Zielsetzungen werden aus<br />

unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und analysiert.<br />

Die SchülerInnen, deren Mütter und Väter,<br />

die MitschülerInnen, die LehrerInnen und die SchulassistentInnen<br />

bringen selbst jeweils verschiedene<br />

Perspektiven ein. SchulassistentInnen sind im Gegensatz<br />

zu LehrerInnen nicht <strong>für</strong> die Führung einer<br />

ganzen Klasse, sondern <strong>für</strong> definierte Teilbereiche<br />

des Schulalltags zuständig. Dadurch erleben sie<br />

SchülerInnen oft in einer anderen Qualität als LehrerInnen.<br />

Im Optimalfall können SchulassistentInnen<br />

ihre Beobachtungen im Team mitteilen, aber<br />

auch pädagogische Maßnahmen verstehen und<br />

umsetzen, die von den LehrerInnen ausgehen. Austausch<br />

und pädagogische Interventionen haben in<br />

Absprache mit den LehrerInnen zu geschehen;<br />

trotzdem verlangt die große Nähe zu den SchülerInnen<br />

im Alltag ein Verstehen und Interpretieren<br />

ihrer Bedürfnisse, um adäquate Angebote machen<br />

zu können.<br />

Kurzbeschreibung des Bausteins<br />

In diesem Baustein interpretieren die TeilnehmerInnen<br />

das Verhalten von SchülerInnen auf unterschiedliche<br />

Weise und hinterfragen eigene Vorurteile bezüglich<br />

kindlichen Verhaltens. Es geht darum zu erkennen,<br />

dass „Verhaltensstörung“ keine Behinderung<br />

an sich ist, sondern stark von den Angeboten<br />

der sozialen Umwelt abhängt und nur über diese<br />

verändert werden kann.<br />

Durch eine grundlegende Auseinandersetzung mit<br />

Zielen und Methoden der Förderdiagnostik erhalten<br />

die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, den Prozess<br />

der Diagnostik und Lernbegleitung zu verstehen.<br />

Ziele<br />

WISSEN<br />

• „Verhaltensauffälligkeit“ als systemisches Phänomen<br />

begreifen lernen<br />

• den Zusammenhang zwischen individuellem<br />

Verhalten und Angeboten des sozialen Umfelds<br />

erkennen


• Leistung und Verhalten als Ergebnis systembedingter<br />

Faktoren wahrnehmen<br />

• Verhaltensauffälligkeit im Kontext definieren und<br />

den eigenen Anteil erkennen und reflektieren<br />

• Grundlagen förderdiagnostischen und lernbegleitenden<br />

Arbeitens kennen lernen und die eigene<br />

Rolle bei dessen Umsetzung erkennen<br />

KÖNNEN<br />

• subjektive Theorien über „Verhaltensauffälligkeit“<br />

erörtern und bewusst machen<br />

• Erkennen des Zusammenhangs zwischen Verhalten<br />

und Angeboten<br />

• kindliche Handlungen als Kompetenz von SchülerInnen<br />

verstehen<br />

• Aspekte diagnostischer und lernbegleitender<br />

Arbeit im eigenen Arbeitsumfeld einsetzen<br />

• die Perspektive von betroffenen Menschen mit<br />

einbeziehen<br />

Inhalte<br />

S4.1 Aspekte des sozialen Lernens (6 Stunden)<br />

• subjektive und objektive Theorien <strong>zur</strong> „Verhaltensauffälligkeit“<br />

• systemische Sichtweise und gegenseitiges Bedingen<br />

von Verhalten und Angebot<br />

• subjektiver Sinn von „Verhaltensauffälligkeit“<br />

• Arbeit an konkreten Situationen aus der eigenen<br />

schulischen Praxis<br />

S4.2 Lernbegleitung (6 Stunden)<br />

• Grundgedanken und Instrumente einer dialogischen<br />

und ressourcenorientierten Entwicklungsund<br />

Förderdiagnostik<br />

• Vermittlung grundlegender diagnostischer Instrumentarien<br />

(Beobachten statt Interpretieren,<br />

Tagebuch)<br />

• Theorie-Praxis-Bezug durch Besprechung konkreter<br />

Situationen aus dem schulischen Alltag<br />

der TeilnehmerInnen<br />

Methodisch-didaktische Hinweise<br />

Um Verhaltensauffälligkeit zu verstehen, braucht es<br />

ein grundlegendes Wissen über systemische Sicht-<br />

weisen und entsprechende Aufbereitung als Input.<br />

Moderierte Situationsanalysen sollen die TeilnehmerInnen<br />

darin unterstützen, ihre Interventionen<br />

an SchülerInnen, deren Verhalten sie als schwierig<br />

empfinden, kritisch zu hinterfragen, den eigenen<br />

Anteil an deren Verhalten zu erkennen und mögliche<br />

Alternativen aufzuzeigen. Was dialogische und<br />

ressourcenorientierte Entwicklungs- und Förderdiagnostik<br />

leisten kann und welche Kompetenzen da<strong>für</strong><br />

nötig sind, wird den TeilnehmerInnen durch entsprechende<br />

Inputs nahe gebracht. In moderierten<br />

Gruppengesprächen haben die TeilnehmerInnen<br />

Gelegenheit, ähnliche Arbeitsformen in ihrem Berufsumfeld<br />

zu erkennen und ihre persönliche Mitwirkung<br />

an diesem Prozess zu definieren.<br />

Literatur<br />

Baur, E.; Marti, M. (2000): Kurs auf Gender Kompetenz.<br />

Leitfaden <strong>für</strong> eine geschlechtergerechte Didaktik in der<br />

Erwachsenenbildung. Basel: Gleichstellungsbüro Basel<br />

Stadt<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft und Kultur/Abteilung<br />

<strong>für</strong> geschlechtsspezifische Bildungsfragen<br />

(Hrsg.) (2001): Unterrichtsprinzip/Erziehung <strong>zur</strong> Gleichstellung<br />

von Frauen und Männern/Informationen und<br />

Anregungen <strong>zur</strong> Umsetzung in der Volksschule. Wien:<br />

Eigenverlag<br />

Eberwein, H.; Knauer, S. (Hrsg.) (2002): Integrationspädagogik.<br />

Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen lernen<br />

gemeinsam. Weinheim, Basel: Beltz<br />

GeM-Datenbank (www.gem.or.at) unter den Stichworten<br />

„Geschlechtssensible Maßnahmengestaltung/Didaktik“,<br />

„Chancengleichheit in der Bildung/Weiterbildung“ und<br />

„Schule“<br />

Hager, C. (2000): Geschlecht und Schule. Das Befinden<br />

von Schülerinnen und Schülern als Individuen in der Gemeinschaft.<br />

Diplomarbeit. Universität Wien<br />

Jegge, J. (1983): Angst macht krumm. Reinbek: Rowohlt<br />

Taschenbuch<br />

Jegge, J. (1991): Abfall Gold – Über einen möglichen<br />

Umgang mit schwierigen Jugendlichen. Bern: Zytglogge<br />

23


Koch-Priewe, Barbara (Hrsg.) (2002): Schulprogramme<br />

<strong>zur</strong> Mädchen- und Jungenförderung/Die geschlechterbewusste<br />

Schule. Weinheim, Basel: Beltz<br />

Kornmann, R.; Meister, H.; Schlee, J. (Hrsg.) (1983): Förderungsdiagnostik:<br />

Konzepte und Realisierungsmöglichkeiten.<br />

Heidelberg: Schindele<br />

Lassnigg, L.; Paseka, A. (Hrsg.) (1997): Schule weiblich,<br />

Schule männlich. Zum Geschlechterverhältnis im Bildungswesen.<br />

Innsbruck: Studienverlag<br />

Merz, V. (2001): Salto, Rolle und Spagat. Basiswissen<br />

zum geschlechterbewussten Handeln im Alltag. In: Wissenschaft<br />

und Gesellschaft. Gender Manual I. Grundwissen<br />

<strong>zur</strong> Genderthematik <strong>für</strong> Aus(zu)bildende. Zürich:<br />

Pestalozzianum<br />

24<br />

Molnar, A.; Lindquist, B. (1992): Verhaltensprobleme in<br />

der Schule. Dortmund: Borgmann<br />

Parson, F. (2000): Zappelphilipp und Störenfrieda lernen<br />

anders. Weinheim, Basel: Beltz<br />

Stadler, H. (1993): Verhaltensauffälligkeit und Lehrerkompetenz.<br />

Eisenstadt: Pädagogisches Institut Burgenland<br />

Strasser, U. (1997): Wahrnehmen Verstehen Handeln.<br />

Förderdiagnostik <strong>für</strong> Menschen mit einer geistigen Behinderung.<br />

Luzern: Edition SZH<br />

Voß, R. (2000): Verhaltensauffällige Kinder in Schule und<br />

Familie. Neuwied: Luchterhand


Baustein S5: Individuelle Unterstützung<br />

von SchülerInnen im Rahmen<br />

einer integrativen Didaktik<br />

Hintergrund<br />

Die Inhalte der Grundlagenbausteine G1 und G2<br />

beziehen sich auf grundsätzliche Überlegungen <strong>zur</strong><br />

Thematik des Anspruchs und der Wirklichkeit einer<br />

integrativen Gesellschaft, Bildung und Schule. In<br />

diesem Baustein geht es um die konkrete Umsetzung<br />

im Schulbereich. Neben der gesellschaftlichen<br />

Akzeptanz und Unterstützung der Integration von<br />

behinderten Menschen braucht schulische Integration<br />

eine Didaktik, die das gemeinsame Leben, Lernen<br />

und Arbeiten aller SchülerInnen ermöglicht.<br />

Um diese Didaktik zu verwirklichen, sollen SchulassistentInnen<br />

ihren spezifischen Beitrag leisten. Neben<br />

dem Verständnis, dass sich Integration als System<br />

bereits etabliert hat, sind Perspektiven <strong>für</strong> eine<br />

Weiterentwicklung von einem integrativen zu einem<br />

inklusiven Verständnis aufzuzeigen.<br />

Eine gute Zusammenarbeit aller im System beteiligten<br />

Personen und Institutionen und die Kenntnis<br />

der vorhandenen Netzwerke sind notwendig, um<br />

die Ressourcen <strong>für</strong> betroffene SchülerInnen und deren<br />

Eltern optimal einsetzen und nutzen zu können.<br />

Kurzbeschreibung des Bausteins<br />

In der Unterrichtsarbeit wird Integration durch entsprechende<br />

Didaktik umgesetzt. SchulassistentInnen<br />

helfen bei der schulischen Integration von Kindern<br />

und Jugendlichen mit Behinderung und müssen<br />

daher über Prinzipien integrativen Unterrichts<br />

Bescheid wissen, um im Team entsprechend mitarbeiten<br />

zu können.<br />

Eine mögliche Zusammenarbeit außerhalb der<br />

Institution Schule wird erläutert, an Beispielen diskutiert<br />

– und damit die Rolle der Schulassistenz im<br />

Netzwerk Schule festgemacht.<br />

Ziele<br />

WISSEN<br />

• Inklusion als Weiterentwicklung von Integration<br />

begreifen lernen<br />

• Grundzüge einer inklusiven Didaktik kennen<br />

• Überblick über Einrichtungen und Institutionen<br />

erhalten, die SchülerInnen mit Behinderung<br />

und deren Eltern unterstützen<br />

• relevante Schulgesetze und Verordnungen kennen<br />

lernen<br />

KÖNNEN<br />

• pädagogische Mitgestaltungsmöglichkeiten von<br />

SchulassistentInnen im Rahmen der Teamarbeit<br />

beschreiben<br />

• Grundzüge inklusiver Didaktik mit der erlebten<br />

pädagogischen Praxis vergleichen<br />

• institutionelle AnsprechpartnerInnen und Beratungsstellen<br />

benennen und Möglichkeiten der<br />

Kontaktaufnahme aufzeigen<br />

Inhalte<br />

S5.1 Integrative Didaktik (6 Stunden)<br />

• Grundzüge einer integrativen Didaktik<br />

• Anspruch eines integrativen bzw. inklusiven<br />

Menschenbildes<br />

• Möglichkeiten der pädagogischen Assistenz <strong>für</strong><br />

das Gelingen eines integrativen Unterrichts<br />

• Analyse aktueller Unterrichtssituationen aus<br />

der Praxis der TeilnehmerInnen in Kleingruppen<br />

(positive Aspekte und Schwachstellen)<br />

• Verbesserungsmöglichkeiten in Bezug auf gelebte<br />

Integration; Entwicklung von Strategien<br />

zum Einbringen dieser Vorschläge ins Klassenteam<br />

S5.2. Netzwerk Schule (6 Stunden)<br />

• Überblick über kooperierende Institutionen im<br />

Netzwerk Schule<br />

• berufsrelevante Schulgesetze und Verordnungen<br />

Methodisch-didaktische Hinweise<br />

In den Grundlagenbausteinen G1 und G2 haben<br />

sich die TeilnehmerInnen mit dem Thema Integration/Inklusion<br />

als Grundhaltung und als pädagogisches<br />

Modell auseinandergesetzt. S5 dient der Wiederholung<br />

und Festigung, wobei es den TeilnehmerInnen<br />

ermöglicht wird, Vergleiche zu ihrer persönlichen<br />

beruflichen Situation zu ziehen und die Möglichkeiten<br />

der Umsetzung integrativer Didaktik zu<br />

25


eflektieren. Die TeilnehmerInnen sollen einen<br />

Überblick über Institutionen erhalten, die mit SchülerInnen<br />

mit Behinderung und deren Eltern kooperieren.<br />

Um einen hohen Praxisbezug zu gewährleisten,<br />

sind Aufgaben, Ziele und Erreichbarkeiten der einzelnen<br />

Institutionen darzulegen. Ein Ausblick auf<br />

berufsrelevante Schulgesetze und Verordnungen<br />

soll angeboten werden.<br />

Literatur<br />

Boban, I.; Hinz, A. (Hrsg.) (2003): Index <strong>für</strong> Inklusion.<br />

Halle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Fachbereich<br />

Erziehungswissenschaften<br />

Feyerer, E.; Prammer, W. (2003): Gemeinsamer Unterricht<br />

in der Sekundarstufe I. Anregungen <strong>für</strong> eine integrative<br />

Praxis. Weinheim, Basel: Beltz<br />

Feyerer, E. (1998): Integrative Pädagogik konkret. Die<br />

erste Integrationsklasse an der HS Sattledt, OÖ. In: Behindern<br />

Behinderte? Innsbruck: Studienverlag, S. 44-93<br />

Feyerer, E.; Moser, I.: EU-Impulse <strong>zur</strong> Qualitätsverbesserung<br />

der „Inklusiven Pädagogik“. Best Practice Modelle<br />

in der Volksschule und neue Wege in der LehrerInnenbildung.<br />

In: Eckstein, K.; Thonhauser, J. (Hrsg.) (2002): Einblicke<br />

in Prozesse der Forschung und Entwicklung im<br />

Bildungsbereich. Innsbruck: Studienverlag, S. 95-110<br />

Feyerer, E. (2003): Pädagogik und Didaktik integrativer<br />

bzw. inklusiver Bildungsprozesse. In: Behinderte in Familie,<br />

Schule und Gesellschaft 1/2003<br />

26<br />

Gudjons, H.: Was ist Projektunterricht? In: Bastian, J.;<br />

Gudjons, H. (Hrsg.) (1994): Das Projektbuch. Hamburg:<br />

Bergmann-Helbig<br />

Mahnke, U. (2002): Stigma oder Chance? Sonderpädagogischer<br />

Förderbedarf ist höchst ambivalent und bereitet<br />

ein gewisses Unbehagen. In: Betrifft:Integration 4/2002<br />

Positionspapier „Inklusive Bildung“ von Integration:Österreich.<br />

Online im WWW abrufbar unter http://www.ioe.at<br />

Sehrbrock, P. (1993): Freiarbeit in der Sekundarstufe 1.<br />

Frankfurt am Main: Cornelsen Scriptor<br />

Specht, W. (Hrsg.) (1997): Fallstudien <strong>zur</strong> Integration behinderter<br />

Schüler in der Sekundarstufe I. Band 1: Hauptschulklassen<br />

ohne Leistungsgruppen im großstädtischen<br />

Bereich. ZSE-Report. Reihe des Zentrums <strong>für</strong> Schulentwicklung<br />

Nr. 23. Graz: ZSE, Bereich II, März 1997<br />

Specht, W. (Hrsg.) (1997): Fallstudien <strong>zur</strong> Integration behinderter<br />

Schüler in der Sekundarstufe I. Band 2: Hauptschulklassen<br />

ohne Leistungsgruppen im kleinstädtischländlichen<br />

Bereich. ZSE-Report. Reihe des Zentrums <strong>für</strong><br />

Schulentwicklung Nr. 24. Graz: ZSE, Bereich II, März<br />

1997<br />

Specht, W. (Hrsg.) (1997): Fallstudien <strong>zur</strong> Integration behinderter<br />

Schüler in der Sekundarstufe I. Band 3: Hauptschulklassen<br />

mit Leistungsgruppensystem. ZSE-Report.<br />

Reihe des Zentrums <strong>für</strong> Schulentwicklung Nr. 25. Graz:<br />

ZSE, Bereich II, März 1997<br />

Specht, W. (Hrsg.) (1997): Fallstudien <strong>zur</strong> Integration behinderter<br />

Schüler in der Sekundarstufe I. Band 4: Integrationsklassen<br />

an allgemeinbildenden höheren Schulen.<br />

ZSE-Report. Reihe des Zentrums <strong>für</strong> Schulentwicklung<br />

Nr. 26. Graz: ZSE, Bereich II, März 1997


Baustein S6: Teamarbeit im System Schule<br />

Hintergrund<br />

Im Baustein S6 haben sich die TeilnehmerInnen mit<br />

den Aufgaben, Rechten und Pflichten von SchulassistentInnen<br />

auseinander gesetzt.<br />

Um als SchulassistentIn <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

und ihre Integration zielorientiert und effizient arbeiten<br />

zu können, ist eine gelungene Teamarbeit<br />

mit den KlassenlehrerInnen unabdingbar. SchulassistentInnen<br />

leisten einen wichtigen Beitrag, indem<br />

sie SchülerInnen in ihren individuellen Entwicklungsprozessen<br />

unterstützen und LehrerInnen bei<br />

der pädagogischen Arbeit assistieren. In jedem Fall<br />

sind sie auf enge Kooperation und die Möglichkeit<br />

der Absprache mit den LehrerInnen angewiesen<br />

und haben ein Recht auf qualitativ hochwertige Arbeit.<br />

Kurzbeschreibung des Bausteins<br />

Die Pflichten von SchulassistentInnen und die<br />

Möglichkeiten einer Zusammenarbeit in der Praxis<br />

werden sehr unterschiedlich interpretiert. In diesem<br />

Baustein wird deshalb stark von der Arbeitsrealität<br />

der einzelnen TeilnehmerInnen ausgegangen, welche<br />

die Möglichkeiten diskutieren, sich in einem<br />

Team zu etablieren. Mit diesem Baustein beenden<br />

die TeilnehmerInnen den inhaltlichen Teil ihrer<br />

Qualifizierung. Insofern ist auch zu hinterfragen, inwieweit<br />

der Lehrgang Auswirkungen auf individuelle<br />

Teamstrukturen gezeigt hat oder zeigen wird.<br />

Ziele<br />

WISSEN<br />

• Grundlagen <strong>zur</strong> Entwicklung von Teamarbeit<br />

kennen<br />

• die eigene Rolle im Team analysieren und erkennen<br />

• Stärken, Schwächen, Optionen und Risken in<br />

der eigenen Teamarbeit erkennen und Schlüsse<br />

daraus ziehen<br />

KÖNNEN<br />

• Erkennen und Abgrenzen der eigenen und der<br />

anderen (Geschlechter-)Rollen im Team<br />

• den eigenen Anteil an der jeweiligen Teamarbeit<br />

erkennen<br />

• Strategien <strong>zur</strong> Verbesserung der eigenen Teamsituation<br />

finden<br />

• Arbeits- und Aufgabenbereiche definieren, formulieren<br />

und gegen andere Arbeitsbereiche<br />

abgrenzen<br />

Inhalte<br />

• allgemeine Grundlagen <strong>zur</strong> Teamentwicklung<br />

und Dynamik in der Teamarbeit<br />

• Analyse des eigenen Arbeitsfelds im Sinne einer<br />

Ist-Stand-Analyse: Wie setzt sich das eigene<br />

Team zusammen und wie sind die Kompetenzen<br />

aufgeteilt?<br />

• die Rolle der TeampartnerInnen, Rollenkonflikte<br />

und Lösungsmöglichkeiten<br />

• Verbesserungsmöglichkeiten im Sinne der Integration<br />

• gemeinsamer Abschluss des Lehrgangs<br />

Methodisch-didaktische Hinweise<br />

Es wird empfohlen, Theorien <strong>zur</strong> Teamentwicklung<br />

und Dynamik in Teams zu präsentieren. Austausch<br />

und Reflexion über die eigenen Teams, die eigene<br />

Rolle und über Faktoren, die ein Gelingen oder<br />

Misslingen beeinflussen, werden in moderierten<br />

Gesprächen aufgearbeitet.<br />

Literatur<br />

Haug, C.; Haug, Ch. (2003): Erfolgreich im Team. München:<br />

DTV Beck<br />

Lütje-Klose, A. (1999): Kooperation fällt nicht vom Himmel.<br />

In: Behindertenpädagogik 1/99<br />

Moran, I.; Musselwhite, E.; Zenger, J. H. (1997): Effektives<br />

Teamcoaching. Berlin: Econ<br />

Wilhelm, M.; Bintinger, G.; Eichelberger, H. (2002): Eine<br />

Schule <strong>für</strong> dich und mich! Inklusiven Unterricht, inklusive<br />

Schule gestalten. Innsbruck: Studienverlag<br />

Wocken, H.: Kooperation von Pädagogen in integrativen<br />

Grundschulen. In: Wocken, H.; Antor, G.; Hinz, A. (Hrsg.)<br />

(1988): Integrationsklassen in Hamburger Grundschulen.<br />

Hamburg: Curio. S. 199-247. Online im WWW abrufbar<br />

unter: http://bidok.uibk.ac.at/bib/schule/wocken/<br />

-koop00eration.html<br />

27


PRODUKTE DER EQUAL ENTWICKLUNGSPARTNERSCHAFT QSI<br />

(mehr oder weniger) integrative Ausbildungen in Österreich. Eine Analyse<br />

Broschüre, 74 Seiten<br />

Die Sozialökonomische Forschungsstelle in Wien hat eine umfassende Analyse der Ausbildungsgänge im<br />

Gesundheits- und Sozialbereich erstellt. Sie ist in einem mehrmonatigen Untersuchungsprozess der Frage<br />

nachgegangen, welche Ausbildungen es in diesem Bereich gibt, wie sie geregelt sind und vor allem wie<br />

„integrativ“ sie ausgerichtet sind.<br />

Qualitätssicherung in der Integrationsarbeit<br />

Erkenntnisse und Empfehlungen der EQUAL Entwicklungspartnerschaft QSI<br />

QSI Eigenverlag, 2004. 120 Seiten. ISBN 3-9501881-3-4<br />

Die hier vorliegende Aufsatzsammlung vereint erste Erkenntnisse und Empfehlungen der QSI Entwicklungspartnerschaft,<br />

die sich schwerpunktmäßig auf den Aspekt der Qualitätssicherung durch qualitätsvolle<br />

Aus- und Weiterbildung von Integrationsfachkräften konzentriert. Die Texte formulieren die Forderungen<br />

und Visionen des Projekts. Sie zeigen auf, wie der Weg zu einer integrativen Gesellschaft ausschauen<br />

kann und beschreiben, wie eine integrative Bildungseinrichtung sowie Aus- und Fortbildungen <strong>zur</strong> Integrationsfachkraft<br />

beschaffen sein müssen. Sie zeigen auf, welche Inhalte in der Aus- und Fortbildung wesentlich<br />

sind, beantworten die Frage, welche Haltung eine integrative Gesellschaft braucht, und beschreiben<br />

Werkzeuge, um integrative Haltungen zu erkennen.<br />

Das QSI Basiscurricululum<br />

Broschüre, 32 Seiten<br />

Die Pädagogische Akademie des Bundes in OÖ, Linz, hat ein Curriculum <strong>für</strong> die Ausbildung von Integrationsfachkräften<br />

entwickelt, das <strong>für</strong> alle Tätigkeiten im Bereich der Begleitung, Beratung und Unterstützung<br />

von Menschen mit Behinderung Gültigkeit hat. Dieses weitgehend offene Curriculum zu den Prinzipien<br />

integrativer Arbeit ist professions- und trägerübergreifend einsetzbar Es besteht aus den folgenden<br />

Grundlagenbausteinen:<br />

• Persönliche Perspektiven, Einstellungen und subjektive Theorien<br />

• Gesellschaftliche Perspektiven – von der Aussonderung <strong>zur</strong> Integration<br />

• Theorien, Methoden und Ansätze integrativer Arbeit<br />

• Perspektiven und Grundsätze eines selbstbestimmten Lebens<br />

• Kommunikation und Kooperation, Interdisziplinäres Arbeiten<br />

• Transfer, Evaluation und Qualität integrativer Arbeit<br />

Spezialcurriculum Qualifizierte Integrationsfachkraft<br />

<strong>für</strong> Elternbildung mit Schwerpunkt Eltern behinderter Kinder<br />

Broschüre, 32 Seiten<br />

Die Elterninteressenvertretung Integration:Österreich hat ein Curriculum <strong>für</strong> Integrationsfachkräfte entwickelt,<br />

die im Bereich Elternbildung allgemein und speziell <strong>für</strong> die Zielgruppe Eltern behinderter Kinder<br />

Angebote setzen können. Zielgruppe sind Fachkräfte mit psychosozialer Grundausbildung, behinderte<br />

Frauen und Männer und Eltern behinderter Kinder. Elternbildung im Sinne des QSI Curriculum trägt dazu<br />

28


ei, dass sich Mütter und Väter behinderter Töchter und Söhne mit der eigenen Betroffenheit und den Gedanken<br />

der Integrationsphilosophie auseinandersetzen und ein nicht aussonderndes Menschenbild entwickeln.<br />

Eltern behinderter Kinder werden darin gestützt, Formen von Selbstbestimmung <strong>zur</strong>ück zu<br />

gewinnen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und rechtliches Wissen <strong>für</strong> nicht aussondernde Lebenswelten zu<br />

erhalten. Die modulare Konstruktion des Lehrganges ermöglicht Bildungseinrichtungen, das gesamte<br />

Curriculum wie auch einzelne Teile in ihre Angebote einzubauen.<br />

Spezialcurriculum Qualifizierte Integrationsfachkraft<br />

<strong>für</strong> Familienberatung mit Schwerpunkt Integration<br />

Broschüre, 36 Seiten<br />

Beratung <strong>zur</strong> Integration/Inklusion soll Wege aufzeigen, wie Menschen mit Behinderungen und Eltern<br />

bzw. Angehörige behinderter Kinder ein Leben in Familie, Kindergarten, Schule, Arbeit, Freizeit und Kommune<br />

selbstbestimmt und gleichberechtigt führen können.<br />

Da<strong>für</strong> hat die bundesweite Elterninteressenvertretung Integration:Österreich ein Curriculum <strong>für</strong> den Bereich<br />

Familienberatung mit Schwerpunkt Integration entwickelt. Es vermittelt Inhalte und Methoden, die<br />

<strong>für</strong> die Tätigkeit als FamilienberaterIn mit Schwerpunkt Integration erforderlich sind. Die Inhalte sind so<br />

festgelegt, dass zusätzlich zu den allgemeinen beraterischen Kompetenzen fachspezifische Kenntnisse erworben<br />

werden.<br />

Spezialcurriculum Qualifizierte Integrationsfachkraft <strong>für</strong> Schulassistenz<br />

Broschüre, 28 Seiten<br />

Schulassistenz bedeutet Unterstützung von pädagogischer Arbeit in Integrationsklassen und Arbeit mit<br />

SchülerInnen mit Sonderpädagogischem Förderbedarf und bezieht sich auf die Tätigkeit im schulischen<br />

System.<br />

Die Pädagogische Akademie des Bundes in Linz hat ein Curriculum <strong>für</strong> die Ausbildung von Integrationsfachkräften<br />

<strong>für</strong> Schulassistenz entwickelt.<br />

Es besteht aus den folgenden Bausteinen: Berufsumfeld einer Schulassistentin/eines Schulassistenten,<br />

Transfer in den Alltag der Schulassistenz, medizinische und therapeutische Aspekte, Soziales Lernen und<br />

Lernbegleitung, Umsetzung und Verankerung von Integration/Inklusion im System Schule, Teamarbeit im<br />

System Schule.<br />

Spezialcurriculum Qualifizierte Integrationsfachkraft<br />

<strong>für</strong> Individuelle Hilfe und Familienentlastende Dienste<br />

Broschüre, 32 Seiten<br />

Individuelle Hilfe und Familienentlastung bezeichnet jede Form der persönlichen Unterstützung, die behinderte<br />

Menschen und/oder deren Angehörige in die Lage versetzt, ihr Privatleben selbstbestimmt und<br />

eigenverantwortlich zu gestalten. Die Freizeit, Selbstverwirklichung und soziale Integration sind Schwerpunkte<br />

der individuellen Hilfe und Familienentlastung.<br />

Individuelle Hilfe und Familienentlastung ist mehr als die angebotene Dienstleistung:<br />

Sie unterstützt das Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Eigenverantwortung, nach Selbstverwirklichung<br />

und sozialer Integration von behinderten Menschen und deren Angehörigen. Um qualifizierte Integrationsfachkräfte<br />

<strong>für</strong> Individuelle Hilfe und Familienentlastende Dienste zu schulen, hat die Miteinander<br />

GmbH ein Curriculum entwickelt.<br />

29


Die Nachlese. Handbuch zu den QSI Lehrgängen <strong>für</strong> Integrationsfachkräfte<br />

Erscheint im Jänner 2005<br />

Die Nachlese, Praxishandbuch zu den Curricula, bündelt Erfahrungen aus den QSI Pilotlehrgängen und<br />

fasst Ergebnisse zusammen. Einerseits stellt sie eine mehrperspektivische Dokumentation der Lehrgänge<br />

dar, andererseits unterstützt sie bei der Umsetzung der entwickelten Curricula in die Praxis. AbsolventInnen<br />

der Lehrgänge ziehen ebenso Resümee wie VertreterInnen behinderter Menschen und Angehöriger,<br />

die als TrainerInnen und MitentwicklerInnen der Curricula tätig waren. Dieses Handbuch ist ein Gemeinschaftsprodukt<br />

der Organisationen, welche die QSI Pilotlehrgänge durchführten: Integration:Österreich,<br />

der Verein der Freunde der Pädagogischen Akademie des Bundes OÖ und der Miteinander GmbH.<br />

Fragebogen <strong>zur</strong> Integrativen/Selbstbestimmt Leben-Haltung<br />

Erscheint im Dezember 2004<br />

Der in QSI entwickelte Fragebogen <strong>zur</strong> „Integrativen/Selbstbestimmt Leben-Haltung“ wird gegen Ende<br />

2004 als Broschüre aufliegen. Das Erhebungsinstrument zielt darauf ab, die Haltung in grundlegenden Tätigkeitsbereichen<br />

(Bildung, Arbeit, Freizeit, Wohnen, persönliche Rechte …), die <strong>für</strong> Integrationsfachkräfte<br />

relevant sind, zu erfassen. Im Rahmen der vier QSI Pilotlehrgänge und mit Studierenden der Erziehungswissenschaft<br />

in Salzburg und Wien wurde der Fragebogen erprobt und hat sich bewährt. Konzipiert wurde<br />

er in erster Linie <strong>für</strong> den Einsatz im Ausbildungsbereich und der Personaleinstellung/bei Bewerbungen,<br />

als Feedback-Instrument <strong>für</strong> AusbildnerInnen bzw. Ausbildungsträger (individuelle Rückmeldungen,<br />

Gruppendiskussionen …) bzw. bei Qualitätssicherungsmaßnahmen/Evaluationen <strong>zur</strong> Überprüfung der<br />

Integrativen/Selbstbestimmt Leben-Grundhaltung von MitarbeiterInnen. In der Broschüre werden theoretische<br />

Ansätze, bisherige Studien zu dieser Thematik zusammengefasst und die Ergebnisse zu dem von<br />

Gottfried Wetzel und Michaela Zettl entwickelten Fragebogen (inklusive der Auswertungsmöglichkeiten)<br />

präsentiert.<br />

BlickBestimmung – Bilder Selbstbestimmter Leben<br />

Dokumentarfilm, Österreich 2003, 74 min., VHS, DVD, Pal, Stereo, Dolby 5.1<br />

QSI Eigenverlag, 2004. ISBN 3-9501881-0-X (DVD), 3-9501881-1-8 (VHS)<br />

mit Audiodeskription (bildbeschreibende Texte) und Untertiteln<br />

Buch: Erwin Riess; nach einer Idee von: Bernadette Feuerstein/Bernhard Hruska<br />

BlickBestimmung ist ein österreichischer Dokumentarfilm mit elf Portraits über Menschen, die in Stadt<br />

und Land selbstbestimmt ihr Leben gestalten. Er zeigt ihren Arbeitsalltag ebenso wie ihre Freizeitgestaltung<br />

und bietet Einblicke in großteils unbekannte Lebenssituationen. BlickBestimmung ist nicht nur ein<br />

Film über behinderte Menschen, sondern auch ein Film, der von behinderten Menschen selbst produziert<br />

wurde. Behinderte FilmemacherInnen waren federführend an der Umsetzung beteiligt. In allen Planungsund<br />

Entscheidungsphasen haben behinderte Menschen die entscheidende Rolle gespielt. Gemäß dem<br />

Motto des Independent Living Movement „Nothing about us without us!“ nehmen es behinderte Menschen<br />

in diesem Film selbst in die Hand, die stereotypen Bilder von Behinderung, die noch immer in unseren<br />

Köpfen verankert sind, zu gestalten und zu korrigieren.<br />

Alle Produkte sind kostenlos zu beziehen bei: QSI Koordinationsstelle, Integration:Österreich<br />

Tannhäuserplatz 2, 1150 Wien, T: 01/789 17 47, F: 01/789 17 46, info@qsi.at<br />

Weitere Informationen zum Projekt QSI finden Sie unter www.qsi.at<br />

30


www.qsi.at<br />

QSI Entwicklungspartner<br />

Die Förderagentur, Graz<br />

Integration:Österreich, Wien<br />

SFS Sozialökonomische Forschungsstelle, Wien<br />

Pädagogische Akademie des Bundes in OÖ, Linz<br />

Verein der Freunde der Pädagogischen Akademie des Bundes OÖ, Linz<br />

Mobiler Hilfsdienst GmbH, Mohi Salzburg<br />

Selbstbestimmt Leben Initiative Wien<br />

Miteinander GmbH, Linz<br />

BAB GesmbH Unternehmensberatung, Wien<br />

BSB Steiermark<br />

Bundesarbeiterkammer<br />

Wirtschaftskammer Österreich

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