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Wir bauen den Tempel der Humanität-webfassung

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<strong>Tempel</strong> <strong>der</strong> <strong>Humanität</strong><br />

ein Bru<strong>der</strong>, dass er mit sofortiger <strong>Wir</strong>kung seine Mitgliedschaft in <strong>der</strong> Liste kündige. Er habe bei seiner<br />

Aufnahme geschworen, nie maurerischen Verkehr mit Frauen zu haben, und diesen Schwur ge<strong>den</strong>ke er<br />

zu halten.<br />

In welch eine Haltung gegenüber Frauen lassen wir uns da treiben? Welche Ängste verbergen sich<br />

eigentlich hinter unserer strikten Distanzierung von <strong>der</strong> femininen Maurerei, selbst im Cyberspace? Gibt es<br />

da vielleicht eine archaische Angst vor <strong>der</strong> starken Frau, gekoppelt mit <strong>der</strong> Vorstellung von ihrer kultischen<br />

Unreinheit, durch die <strong>der</strong> Mann beschmutzt wird, worauf dann sein steinzeitlicher Jagdzauber nicht mehr<br />

funktioniert? Mir scheint, da haben wir Männer noch ein gutes Stück Aufklärung nötig. Es geht nicht<br />

darum, nun in die Männerlogen partout Frauen aufzunehmen, aber die freimaurerisch arbeiten<strong>den</strong><br />

Frauen haben es verdient, endlich als unsere Schwestern und gleichwertigen Gefährtinnen auf dem<br />

maurerischen initiatischen Weg anerkannt zu wer<strong>den</strong>.<br />

Conclusio<br />

In <strong>der</strong> schon genannten Nr. 2 <strong>der</strong> "<strong>Humanität</strong>" vom März/April 2001 findet man auch einen Artikel von<br />

Br. Joachim Wörner über "Die Mitglie<strong>der</strong>entwicklung in <strong>den</strong> Freimauerlogen". In geradezu umwerfen<strong>der</strong><br />

Klarheit ist dort tabellarisch festgehalten, dass sich <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>bestand <strong>der</strong> Freimaurerlogen in <strong>der</strong><br />

gesamten englisch sprechen<strong>den</strong> Welt von 5,028 Millionen im Jahr 1970 auf 2,502 Millionen im Jahr<br />

2000 verringert hat, also auf weniger als die Hälfte. Der Verlust ist in <strong>den</strong> betrachteten Län<strong>der</strong>n in<br />

Australien mit -72 % am höchsten und in England mit -45% am geringsten. Ein so ausgeprägter Prozess<br />

ist wohl nicht mehr umkehrbar, er ist die Krankheit zum Tode. Er signalisiert unzweideutig: Die klassische<br />

Dampfmaschinen-Maurerei ist ein Auslaufmodell.<br />

Man kann aber auch ganz entgegengesetzte Vorgänge beobachten, vor allem bei <strong>den</strong> "irregulären" und<br />

"nicht anerkannten" Logen. Unsere deutsche Frauen-Großloge "Zur <strong>Humanität</strong>" etwa wächst langsam<br />

und stetig. Sie hat in <strong>der</strong> jüngeren Vergangenheit jährlich eine neue Loge installiert. O<strong>der</strong> blicken wir nach<br />

Frankreich: dort verzeichnen alle Obödienzen, zuletzt auch die reguläre GLNF, seit Jahren steigende<br />

Zuwächse. Aus Österreich hört man weit weniger Klagen über <strong>den</strong> Zustand <strong>der</strong> Maurerei als aus<br />

Deutschland. Woran könnte das liegen? Nun, ich <strong>den</strong>ke es liegt daran, dass in diesen Logen einige <strong>der</strong><br />

von mir als "Thesen" bezeichneten Äcker wesentlich besser bestellt sind. Was würde daraus für uns<br />

folgen? Ein radikales Um<strong>den</strong>ken, ein entschlossener Neuanfang und ein Bruch mit allerlei lieb und heilig<br />

gewor<strong>den</strong>en Traditionen und Gepflogenheiten, Mut zum Aufbruch in eine ungewisse Zukunft. Wer<strong>den</strong> wir<br />

dazu im Stande sein? Wenn ich mich so im Kreise unserer deutschen Freimaurerei umsehe: nein. Bleibt<br />

nur die Konsequenz: Die Freimaurerei muss nicht untergehen - aber wir wer<strong>den</strong> nicht zu <strong>den</strong><br />

Überleben<strong>den</strong> gehören.<br />

Diesen Thesen sowie <strong>der</strong> Schlussfolgerung möchte ich nichts hinzufügen!<br />

©Manuel Moja � manuelmoja@sokraton.at<br />

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