IGeL - Individuelle Gesundheitsleistungen - Dr. med. Johannes ...
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<strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Johannes</strong> Heimann<br />
Facharzt für Frauenheilkunde & Geburtshilfe<br />
Vorgeburtliche Diagnostik nach DEGUM II<br />
Ambulante Operationen<br />
Zusatzleistungen in der Schwangerschaft<br />
6. - 10. SSW: Toxoplasmose<br />
Die Toxoplasmose ist eine gar nicht so seltene Infektionserkrankung<br />
- und ist dennoch wenig bekannt. Dabei ist sie für<br />
Schwangere von besonderer Bedeutung.<br />
Hervorgerufen wird sie durch kleine einzellige Lebewesen, die<br />
eigentlich fast überall zu finden sind. Die Ansteckung kann<br />
auf vielerlei Arten erfolgen, denn Toxoplasmen finden sich in<br />
der freien Natur, im Erdreich und auch in bestimmten Nahrungsmitteln.<br />
Besonders häufig erfolgt die Ansteckung über<br />
Katzen(kot) oder über Lammfleisch.<br />
Meine Meinung:<br />
Eine unerkannte Toxoplasmose kann<br />
schlimme Auswirkungen auf das<br />
ungeborene Kind mit der Folge<br />
lebenslanger Behinderungen haben.<br />
Bei rechtzeitiger Diagnose kann mit<br />
entsprechenden Medikamenten die<br />
Gefahr abgewendet und die Schwangerschaft<br />
gerettet werden.<br />
In vielen anderen europäischen Ländern<br />
gehört eine Untersuchung zum<br />
normalen Bestandteil der Schwangerenvorsorge<br />
- wir Deutschen sollten<br />
da nicht zurückstehen!<br />
Die deutschen Gynäkologen setzen<br />
sich weiterhin dafür ein, dass Toxoplasmose<br />
auch in Deutschland regelmäßig<br />
mit untersucht wird.<br />
Kostenerstattung durch die<br />
gesetzlichen Krankenkassen<br />
nur möglich bei begründetem<br />
Verdacht auf Toxoplasmose-<br />
Infektion (und wann hat man<br />
den schon? - siehe Text)<br />
Die Infektion wird häufig völlig symptomlos durchgemacht,<br />
ohne dass Krankheitserscheinungen auftreten. Manchmal<br />
verläuft sie auch unter dem Bild eines grippalen Infektes<br />
- also völlig uncharakteristisch. Nur selten wird die akute<br />
Infektion als solche erkannt.<br />
Etwa 50% aller schwangeren Frauen haben früher schon<br />
einmal eine Toxoplasmose durchgemacht. Meist wissen sie<br />
das nicht, da die Infektion zu keiner Erkrankung geführt hat<br />
oder die Krankheitserscheinungen sehr uncharakteristisch<br />
verlaufen sind. In diesen Fällen ist das ungeborene Kind<br />
auch dann nicht gefährdet, wenn die Schwangere erneut<br />
Kontakt mit Toxoplasmen hat.<br />
Hat eine Frau jedoch noch nie eine Toxoplasmose gehabt,<br />
so ist sie auch während der Schwangerschaft empfänglich<br />
für eine Infektion. Bei einer solchen Erstinfektion können<br />
die Toxoplasmen über den Mutterkuchen (Plazenta) auch<br />
auf das Kind übergehen. Die Auswirkungen reichen von<br />
geringster Beeinträchtigung bis zu schwerster Behinderung<br />
oder auch Fehl- oder Totgeburt.<br />
Je früher die Infektion in der Schwangerschaft erfolgt, umso schwerer sind die Auswirkungen:<br />
so kann es zu Herden im Gehirn mit der Folge lebenslanger Epilepsie oder zu Hydrozephalus<br />
(„Wasserkopf“) und entsprechender geistiger Behinderung kommen.<br />
Wird diese Infektion durch regelmäßige Blutuntersuchung rechtzeitig festgestellt, so kann mit<br />
einer entsprechenden Medikamentenbehandlung ein Übergang der Infektion auf das ungeborene<br />
Kind verhindert werden.