Ausgabe Juli 2012 - Seniorenzentrum Oberstaufen

Blickpunkt.....
Ausgabe Juli 2012
Seite
13
Seine zweite Frau lernte er 1954 in Oberstaufen kennen. Mit ihr
verbrachte er einige schöne Jahre, bis sie im Jahre 1991 einen
Schlaganfall erlitt und er sie daraufhin rund 15 Jahre pflegte. Er
selbst kam dann im Jahr 2010 zu uns ins Caritas-
Seniorenzentrum St. Elisabeth.
Auf die Frage nach einem besonderen Erlebnis in seinem Leben
weiß Herr Forster auch sofort eine Antwort. „Da brauche
ich nicht lange zu überlegen“, meint er. Dann erzählt Herr Forster:
„Das war im Jahr 1970 in Berlin. Ich war gerade beruflich
dort, da die Firma Kunert dort ein neues Werk aufgebaut hat
und ich nach dem Rechten sehen sollte. Abends war ich mit einem
Geschäftspartner beim Essen und wollte im Anschluss
über den Kurfürstendamm zurück vom Hotel fahren. Die normale
Strecke war gesperrt
und so nahm ich einen
Umweg. Dabei kam ich
direkt in eine
Demonstration. Einige
Demonstranten stiegen
auf meine Motorhaube,
wackelten am Auto, rissen
an den Rücklichtern
und schrien mich an: „Holt
ihn raus den Kapitalisten.
Den schlag mer tot“. Da bekam ich es mit der Angst zu tun. Die
Tage zuvor wurden wirklich zufällig vorbeikommende Passanten
von den Demonstranten zu Tode geprügelt. Ich habe es einem
gutmütigen Demonstranten zu verdanken, der mir den
Weg frei gemacht hat. Diesem Mann bin ich bis heute sehr
dankbar dafür“.
Für die Zukunft wünscht sich Herr Forster, dass es gesundheitlich
so bleibt und dass es noch eine Weile so weitergeht.
Herr Forster, wir danken Ihnen für das tolle und interessante Interview
und ihren Mut.
Caritas-Seniorenzentrum St. Elisabeth, Schloßstraße 28, 87534 Oberstaufen