14 Kultur & Konzerte - bei ElfenauPark
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18 <strong>Kultur</strong> & <strong>Konzerte</strong> <strong>ElfenauPark</strong> Zytig <strong>ElfenauPark</strong> Zytig Das nostalgische Bild 19<br />
Windgeschenke<br />
Die Luft ein Archipel<br />
von Duftinseln.<br />
Schwaden von Lindenblüten<br />
und sonnigem Heu,<br />
süss vertraut,<br />
stehen und warten auf mich<br />
als umhüllten mich Tücher,<br />
von lange her<br />
aus sanftem Zuhause<br />
von der Mutter umwoben.<br />
Ich bin wie im Traum<br />
Und kann den Windgeschenken<br />
kaum glauben,<br />
Wolken von Zärtlichkeit<br />
fangen mich ein,<br />
und das Glück <strong>bei</strong>sst<br />
seinen kleinen Zahn<br />
in mein Herz.<br />
Linguistik<br />
Du musst mit dem Obstbaum reden.<br />
Erfinde eine neue Sprache,<br />
die Kirschblütensprache,<br />
Apfelblütenworte,<br />
rosa und weisse Worte,<br />
die der Wind<br />
lautlos davonträgt.<br />
Vertraue dich dem Obstbaum an<br />
wenn dir ein Unrecht geschieht.<br />
lerne zu schweigen<br />
in der rosa<br />
und weissen Sprache.<br />
Hilde Domin wurde 1909 in Köln geboren. Sie<br />
studierte Jura, später Volkswirtschaft, Soziologie<br />
und Philosophie. 1932 emigrierte sie aus politischen<br />
Gründen nach Rom. 1939 floh sie in die<br />
Dominikanische Republik. Dort war sie bis 1952<br />
Dozentin für Deutsch an der Universität in Santo<br />
Domingo. Unter dem Pseudonym „Domin“<br />
– der Name soll an Santo Domingo erinnern<br />
– begann Hilde Palm, nach dem Tod ihrer<br />
Mutter, zu dichten. Für Hilde Domin war lieben<br />
und geliebt werden der eigentliche Sinn des<br />
Lebens. 1954 kehrte sie nach 22 Jahren Exil in<br />
die Bundesrepublik zurück. Ihren Lebensabend<br />
verbrachte die Dichterin in Heidelberg, wo sie<br />
das Ehrenbürgerrecht erhielt. Am 22. Februar<br />
dieses Jahres starb Hilde Domin im Alter von<br />
96 Jahren.<br />
Marianne Gaschen<br />
Auflösung Nostalgiebild aus Heft Nr. 109<br />
von Marianne Gaschen<br />
Das alte Casino<br />
Es stand am Ostflügel des heutigen Bundeshauses.<br />
1821 wurde der klassizistische Saalbau mit Tanzsaal,<br />
Restaurant, Konzertraum mit Orchesterpodium<br />
und Repetitionszimmer, sowie der<br />
Wohnung des Restaurateurs, von der Musikalischen<br />
Gesellschaft eröffnet. Nach einer ersten<br />
kurzen Blütezeit ging das Casino in den Besitz<br />
der Stadt über. Es diente als Stadtrats-, Burger-<br />
und Einwohnergemeindesaal und ab 1848 als<br />
Sitz des Nationalrates. 1895 wurde das Gebäude,<br />
wie fast alle Schöpfungen des Berner Klassizismus<br />
der grossen Stadtrandumgestaltung von<br />
1890 bis 1920, für den Bau des Parlamentsgebäudes<br />
abgebrochen.<br />
Das heutige Konzerhaus <strong>Kultur</strong>-Casino Bern<br />
wurde 1906 bis 1908 für die Burgergemeinde<br />
Bern erbaut. Auf diesem Grundstück stand<br />
zuvor die alte Hochschule, der Vorläufer der<br />
Universität Bern.<br />
Die glücklichen Gewinner erhielten eine Flasche<br />
Wein ihrer Wahl. Herzliche Gratulation an<br />
Marlyse & Fredy Ejsen und an Hanni & Willi<br />
Peyer. Zum Wohl!