Keimeheft 1 / 2012 - bei Keime für die Zukunft

Bücherecke
Entwicklungskrisen prägen
immer wieder die Zeit der
Kindheit und Jugend. Sie
sind einerseits in den natürlichen
Anlagen begründet,
andererseits in den Zeit- und
Lebensbedingungen. Jedoch
reagiert jedes Kind, jeder Jugendliche
anders auf die Widerstände,
die im Laufe einer
Krise zu überwinden sind. Wie gehen Kinder und
Jugendliche mit solchen Krisen und den damit
verbundenen Widerständen um?
Was können Erzieher, Lehrer und Eltern tun, um
Kinder und Jugendliche bei der Krisenbewältigung
zu unterstützen? Diesen Fragen gehen
verschiedene Autoren in diesem Buch nach.
So eröffnet Clauidia Grah-Wittich den vorliegende
Band mit einer genauen Analyse der frühkindlichen
Entwicklung, Rolf und Inge Heine
gehen auf die Störungen in der frühkindlichen
Entwicklung ein. Renhard Schönherr – Dhom
schildert die Entwicklungskrisen in der Mitte der
Kindheit und macht deren Eigentümlichkeiten
anhand zahlreicher Praxisbeispiele verständlich.
Ulrich Meier macht an Hand der erschütternden
Erfahrungen von Natascha Kampusch deutlich,
in welchen extremen Situationen sich innere Stärke
zeigen bis hin zu einer Erfahrung des eigenen
höheren Selbst.. Die Medienwissenschaftlerin
Paula Bleckmann zeichnet die Gefahren und Versuchungen
der Scheinwelt auf, in die computersüchtige
Kinder und Jugendliche verschwinden.
Christina Seidel zeigt, wie im Kindesalter durch
das Märchenerzählen innere, krafgebende Bilder
entwickelt werden, die seelisch ernährend wirksam
sein können.
Alles in allem findet der Leser in diesem Buch
einen umfassenden und fundierten Überblick über
die Entwicklungskrisen der Kindheit und Jugend.
Krisenbewältigung, Widerstandskräfte, Soziale
Bindungen im Kindes und Jugendalter,
Hrg.Andreas Neider
Stuttgart, 2011, 323 S. 19,90 €
Wie man aus dem Vorwort des
Buches entnehmen kann, arbeitete
Georg Kühlewind 2005 an
einem neuen Buch mit dem
Arbeitstitel:“Das leere
Bewußtsein“. Im Januar 2006
verstarb Kühlewind, so dass er
dieses Manuskript nicht mehr
zu Ende führen konnte. So
entstand ein Fragment. Aber der Begriff „leeres
Bewußtsein“ taucht schon sehr früh in seinem
Werk auf. Für ihn war es nie ein abstrakter Begriff
sondern immer der Name einer geistigen Erfahrung,
und so formuliert er im Vorwort dieses
Buches: In Wahrheit ist die Leere in jeder würdigen
Tradition – auch als Chaos, Schweigen oder
Dunkelheit – die Quelle der Dinge ,Bilder, Gedanken,
Verständnisse. Wir berühren bei jedem
neuen Verstehen die Leere der Bewußtheit, sonst
könnte sich nichts Neues in ihr formen. Das Licht
ist formfrei. Je höher das Selbst ist, desto formfreier“.
Neben einem Fragment seines vielfach erwarteten
Buches über das leere Bewusstsein enthält es
das komplette letzte Notizheft über das Thema,
in Form von Meditationen oder wegweisenden
Zitaten. Eine einzigartige Quelle, die dazu einlädt,
sich selbstständig auf den Weg zu machen.
„Leere, die Möglichkeit aller Inhalte
Leere ist die wirkliche Erfahrung des Ich =
nicht dies, nicht das.
Nur wer Leerheit erträgt, ist unabhängig.
Für Zen ist Leere die höchste Erkenntnis.
Alles wird aus dem Licht, alles verschwindet
spurlos in das Licht.
Wenn wir durch die Formen gegangen sind,
erreichen wir die wahre Leere.“
(Georg Kühlewind)
Georg Kühlewind, Licht und Leere,
das letzte Notizheft und in Fragment,
Stuttgart 2011, 255 S. 19,90 €
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