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HELMUT LEHNER: PROBLEME HOMOGENER BZW. HETEROGENER GRUPPIERUNG<br />

weit über dem Altersdurchschnitt lagen, trotz seines niedrigen IQ und<br />

trotz der Tatsache, dass er aus einer kulturell benachteiligten häuslichen<br />

Umgebung kam" (HOWE 1990a, S. 82). Dasselbe Training mit einem<br />

Kind, das einen IQ von 130 hatte, erbrachte kaum bessere Leistungen<br />

und keine erkennbar schnelleren Lernfortschritte (vgl. STAATS 1971, S.<br />

112).<br />

Den Einfluss der Unterrichtsmethode verdeutlicht auch eine Untersuchung<br />

zu den <strong>Auswirkungen</strong> eines neuen Optik-Lehrgangs in Realschul-<br />

und Gymnasialklassen. Die Spannweite der Inhomogenität der<br />

Leistungswerte konnte gegenüber der Kontrollgruppe in der Versuchsgruppe<br />

halbiert, <strong>die</strong> Leistungen insgesamt stark erhöht werden. Der beste<br />

Gymnasialkurs der Kontrollklassen lag außerdem unterhalb des<br />

schwächsten Realschulkurses der Versuchsklassen (vgl. HERDT 1990,<br />

S. 416 f.). Da <strong>die</strong> Lehrmethode weitgehend standardisiert bzw.<br />

objektiviert ist, dürfte ein ähnliches Ergebnis auch bei ihrer Anwendung<br />

in stark leistungsheterogenen Klassen zu erwarten sein.<br />

Selbst bei der Integration von schulleistungsschwachen Sonderschülern<br />

in Regelklassen kann bei geeigneten didaktischen Maßnahmen ein<br />

Leistungsgewinn sowohl für <strong>die</strong> Regelschüler als auch für <strong>die</strong> schulleistungsschwachen<br />

Schüler erreicht werden (vgl. AFFLECK u.a. 1988;<br />

WANG/BIRCH 1984).<br />

Man könnte dagegen einwenden, dass bei didaktisch durchdachter<br />

Instruktion <strong>die</strong> Leistung in homogenen Gruppen in jedem Fall <strong>die</strong>jenige<br />

in heterogenen Klassen übersteigen müsse. Diese Annahme lässt sich<br />

jedoch nicht grundsätzlich bestätigen. So führten SLAVIN/ KARWEIT<br />

(1985) folgende experimentelle Vergleichsuntersuchung im Mathematikunterricht<br />

in der vierten bis sechsten Jahrgangsstufe durch. Die heterogenen<br />

Klassen wurden mittels einer individualisierenden und innerhalb<br />

der Klassen differenzierenden Methode unterrichtet. Die homogenen<br />

Klassen wurden mittels einer schüleraktivierenden, häufiges Feedback<br />

vermittelnden Methode unterwiesen. Unter <strong>die</strong>sen Bedingungen hatte <strong>die</strong><br />

Art der Fähigkeitsgruppierung keinen messbaren Einfluss <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

Leistungen der Schüler.<br />

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