14.02.2013 Aufrufe

Download PDF - Auswirkungen auf die Institution

Download PDF - Auswirkungen auf die Institution

Download PDF - Auswirkungen auf die Institution

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HELMUT LEHNER: PROBLEME HOMOGENER BZW. HETEROGENER GRUPPIERUNG<br />

Die Frage ist allerdings, ob <strong>die</strong> Anwendung der individualisierenden und<br />

differenzierenden Methode, wenn man sie in homogenen Gruppen<br />

anwendete, nicht doch zu einem stärkeren Leistungsgewinn als in heterogenen<br />

Klassen führen würde. Man muss ja davon ausgehen, dass auch in<br />

leistungshomogenen Klassen individuelle Unterschiede infolge verschiedener<br />

Lernprobleme und Lernstrategien der Schüler bestehen (vgl.<br />

ROSENBAUM 1980, S. 367 f.). Nun hängt aber <strong>die</strong> Effektivität der<br />

Instruktion davon ab, in welchem Ausmaß <strong>auf</strong> <strong>die</strong> individuellen Lernprobleme<br />

der einzelnen Schüler eingegangen wird (vgl. HELMKE/<br />

SCHRADER 1987). Daher dürfte auch in Hochleistungsgruppen ein den<br />

individuellen Voraussetzungen der Schüler stärker angepasster<br />

Unterricht insgesamt zu höheren Leistungen führen als bei<br />

Nichtbeachtung der individuellen Unterschiede. Aus Untersuchungen<br />

individueller Differenzen im Lernen weiß man, dass eine<br />

Unterrichtsmethode <strong>die</strong> Lernergebnisse der Schüler je nach deren<br />

Lernstrategie positiv oder negativ beeinflussen kann (vgl. FLAMMER<br />

1975, S. 261 ff.). Wenn das der Fall ist, dann wird der Mittelwert der<br />

Leistungsfortschritte homogener Fähigkeitsgruppen bei solchen<br />

Wechselwirkungen unter dem Optimum liegen. Die durch eine<br />

bestimmte Unterrichtsmethode benachteiligten Schüler erbringen<br />

nämlich geringere Leistungen als es bei einer Differenzierung und<br />

mehreren Methoden möglich wäre.<br />

Andererseits könnte der Unterricht in homogenen Gruppen für <strong>die</strong><br />

Lehrer geringere Herausforderungen bergen als der Unterricht in<br />

heterogenen Klassen. Die Lehrer würden den Unterricht in homogenen<br />

Klassen also eher als langweilig empfinden (vgl. ROSENBERG 1989).<br />

In <strong>die</strong>sem Fall müsste man annehmen, dass bei homogener<br />

Fähigkeitsgruppierung der Unterricht eher "trocken, leblos und<br />

langweilig" und nicht <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Interessen der Schüler bezogen wäre<br />

(GAMORAN 1989, S. 135). Das würde <strong>die</strong> insgesamt nur mittleren<br />

Leistungsgewinne in homogenen Klassen verständlich machen.<br />

Das Lehrerverhalten und <strong>die</strong> Differenziertheit der angewandten Methode<br />

hängen ferner von den Wertvorstellungen ab, <strong>die</strong> in einer Schule<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!