Hakoah Wien - Oper Graz
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4. Zionismus und Diaspora<br />
Zionismus (von Zion = Wohnsitz Jahwes) bezeichnet eine politische Ideologie und die damit<br />
verbundene Bewegung, die auf Errichtung, Rechtfertigung und Bewahrung eines jüdischen<br />
Nationalstaats in Palästina abzielt. Als Eretz Israel wird dabei ein aufgrund historischer und religiöser<br />
Überlieferung beanspruchtes Siedlungsgebiet der Juden in Palästina bezeichnet. Der Zionismus wird<br />
als Ideologie den Nationalismen, als politische Bewegung den Nationalbewegungen zugerechnet.<br />
Schlüssel- und Führungsfigur des modernen politischen Zionismus ist Theodor Herzl, der Begriff<br />
Zionismus wurde 1890 von Nathan Birnbaum geprägt. Der Zionismus entstand unter dem Eindruck<br />
des zunehmenden Antisemitismus gegenüber der jüdischen Diaspora. Insbesondere Ausschreitungen<br />
und antisemitische Schriften und Verschwörungstheorien im russischen Einflussbereich wurden<br />
thematisiert. Der Zionismus wurde durch andere Nationalismen und moderne soziale Bewegungen<br />
beeinflusst (z.B.: Arbeiterbewegung). Die zionistische Bewegung trug zur Verstärkung mehrerer<br />
Phasen der Alija („Rückkehr ins Gelobte Land“) und damit zur Staatsgründung Israels 1948 bei.<br />
Die Vertreter des Zionismus berufen sich auf die historischen Wurzeln des Judentums und betrachten<br />
den Zionismus als zeitgemäße Verwirklichung des jahrtausendealten Traums der Israeliten vom<br />
Zusammenleben in Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden im „Land Israel“. Der Glaube an die einstige<br />
Rückkehr aller Juden in dieses Land ist Thema der Exilsprophetie seit Deuterojesaja (5./4.<br />
Jahrhundert v. Chr.) und wird seinerseits auf frühe, in der Tora gesammelte Traditionen<br />
zurückgeführt.<br />
Durch Theodor Herzl wurden die verschiedenen Richtungen im Kongress-Zionismus auf Basis des<br />
Basler Programms gebündelt. Ab 1897 wurde vor den Augen der Weltöffentlichkeit das Ziel eines<br />
jüdischen Gemeinwesens in Palästina angestrebt. Seit Beginn kamen immer wieder<br />
Richtungsstreitigkeiten („politischer Zionismus“, „praktischer Zionismus“, „revisionistischer<br />
Zionismus“ etc.) auf, die nur mit Mühe in Einklang zu bringen waren. Die Forderung der<br />
Staatsgründung Israels wurde 1948 erfüllt. Seither ist der (Neo-) Zionismus vorherrschend für das<br />
Selbstverständnis Israels. Die unterschiedlichen Ausrichtungen und Strömungen prägen bis zur<br />
Gegenwart die wesentlichen politischen Parteien und Koalitionen Israels. Bestrebungen, ein so<br />
genanntes postzionistisches Israel einzurichten, blieben bisher auf kleine Intellektuellenkreise<br />
beschränkt<br />
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