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Mathematik für Informatiker 2 - an der Fakultät für Mathematik ...

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19.1 Grenzwert und Stetigkeit einer Funktion 53<br />

b) Abbildung 19.3 zeigt, dass f(x) <strong>für</strong> x gegen x0 = 0 immer stärker oszilliert. Wir<br />

vermuten deshalb, dass <strong>für</strong> x gegen 0 gar kein Grenzwert existiert. Wählen wir<br />

zum Beispiel die Nullfolge xn = 1<br />

nπ . Hätte die Funktion <strong>für</strong> x gegen 0 einen<br />

Grenzwert, so müsste die Folge f(xn) gegen diesen Grenzwert konvergieren. Die<br />

Werte f(xn) = cos(nπ) = (−1) n springen aber immer zwischen −1 und 1 hin<br />

und her. Von einem Grenzwert <strong>der</strong> Funktion <strong>für</strong> x gegen 0 k<strong>an</strong>n also keine Rede<br />

sein.<br />

c) Für x gegen 0 (egal, ob von links o<strong>der</strong> von rechts) wachsen die Funktionswerte<br />

über jede Schr<strong>an</strong>ke (siehe Abbildung 19.3):<br />

1<br />

lim = +∞.<br />

x→0 x2 d) Abbildung 19.3 zeigt, dass das Verhalten links und rechts von 0 unterschiedlich<br />

ist: Für x gegen 0+ wachsen die Funktionswerte über jede Schr<strong>an</strong>ke, <strong>für</strong> x gegen<br />

0− fallen sie unter jede Schr<strong>an</strong>ke. Also:<br />

1<br />

0.5<br />

-1 -0.5<br />

-0.5<br />

0.5 1<br />

-1<br />

1<br />

1<br />

lim = +∞ bzw. lim = −∞.<br />

x→0+ x x→0− x<br />

1<br />

0.5<br />

-0.4 -0.2<br />

-0.5<br />

0.2 0.4<br />

-1<br />

100<br />

50<br />

-1 -0.5 0.5 1<br />

20<br />

10<br />

-1 -0.5<br />

-10<br />

-20<br />

0.5 1<br />

Abbildung 19.3. Die Funktionen sign(x), cos( 1 1<br />

), x x2 , 1<br />

aus Beispiel 19.4<br />

x<br />

Bisher haben wir mit <strong>der</strong> Stelle x0, <strong>der</strong> wir uns nähern, immer irgendeine reelle Zahl<br />

gemeint. Oft interessiert m<strong>an</strong> sich <strong>für</strong> das Verhalten einer Funktion <strong>für</strong> x → +∞<br />

bzw. x → −∞, das so gen<strong>an</strong>nte asymptotische Verhalten.<br />

Beispiel 19.5 Asymptotisches Verhalten<br />

Wie verhalten sich die Funktionen<br />

a) f(x) = 1<br />

3x+1<br />

x <strong>für</strong> x → ±∞, b) f(x) = 4x−2<br />

Lösung zu 19.5<br />

a) Für eine beliebige Folge xn → ∞ gilt<br />

lim<br />

n→∞ f(xn) = lim<br />

n→∞<br />

Also ist limx→∞( 1<br />

1<br />

x ) = 0. Analog ist limx→−∞(<br />

x<br />

<strong>für</strong> x → ±∞?<br />

) = 0.<br />

b) In Abbildung 19.4 sehen wir, dass sich die Funktionswerte <strong>für</strong> x → ±∞ immer<br />

mehr dem Wert 3<br />

4 nähern. Diesen Grenzwert finden wir rechnerisch mithilfe<br />

einer einfachen Umformung (<strong>an</strong>alog zur Vorgehensweise bei Folgen, vergleichen<br />

Sie Abschnitt Folgen“ in B<strong>an</strong>d 1). Wir dividieren dazu Zähler und Nenner von<br />

”<br />

f(x) durch die höchste vorkommende Potenz von x (das än<strong>der</strong>t ja nichts <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

1<br />

xn<br />

= 0.<br />

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