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Geschichte des Dorfes Protzan - in Protzan/Schlesien!

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gebracht. Die Breslauer weigerten sich,<br />

dem Schützl<strong>in</strong>g <strong>des</strong> „Ketzers“ Podiebrad,<br />

dem jungen König Ladislaus <strong>in</strong> Prag zu<br />

huldigen. Ladislaus g<strong>in</strong>g daher zur<br />

Huldigung 1454 nach Breslau und die<br />

Breslauer zahlten lieber e<strong>in</strong>e Strafe von<br />

15.000 Gulden. So sahen die <strong>Protzan</strong>er<br />

wieder e<strong>in</strong>en friedlichen, großen,<br />

prunkvollen Tross nach Breslau ziehen.<br />

Die 15.000 Gulden benutzte Georg von<br />

Podiebrad zum Ankauf der schlesischen<br />

Gebiete Glatz und Münsterberg mit<br />

Frankenste<strong>in</strong>.<br />

Podiebrad gelang es sogar, den<br />

Schlesiern <strong>in</strong> Breslau e<strong>in</strong>en tschechischen<br />

Bischof zu geben, Jost von Rosenberg<br />

(1456-1467), der jetzt Herr <strong>des</strong><br />

Bischofsdorfes <strong>Protzan</strong> war.<br />

Als König Ladislaus 1457 erst 18jährig<br />

starb, beschuldigte man Podiebrad <strong>des</strong><br />

Meuchelmor<strong>des</strong>. Das Verhältnis<br />

zwischen dem jungen König und<br />

Podiebrad war nämlich immer<br />

gespannter geworden. Doch die Böhmen<br />

wählten Georg von Podiebrad zum<br />

König.<br />

Die Schlesier aber fochten auf Grund<br />

e<strong>in</strong>es von Kaiser Karl IV. erlassenen und<br />

<strong>in</strong> die Goldene Bulle aufgenommenen<br />

Gesetzes, die Wahl Podiebrads an und<br />

die Breslauer verweigerten ihm 1458 die<br />

Huldigung. Breslau wurde daher von<br />

Podiebrad 1459 und 1466 vergeblich<br />

belagert.<br />

So sah <strong>Protzan</strong> wieder unruhige Zeiten.<br />

In den Jahren 1459/62/65 wurden die<br />

Söhne von Georg von Podiebrad mit dem<br />

Herzogtum Münsterberg e<strong>in</strong>schließlich<br />

Frankenste<strong>in</strong> belehnt.<br />

Der Nationalheld der Ungarn Hunyadi<br />

(Johann Corv<strong>in</strong>us) war Reichsverweser<br />

für den verstorbenen jungen König<br />

Ladislaus gewesen. Die Ungarn hatten<br />

Hunyadis zweiten Sohn Matthias<br />

Korv<strong>in</strong>us (1458 –1490) zu ihrem König<br />

gewählt.<br />

Im Jahr 1468 während der<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzungen zwischen dem<br />

hussitischen Georg von Podiebrad und<br />

Matthias Corv<strong>in</strong>us von Ungarn wurden<br />

Stadt und Schloss Frankenste<strong>in</strong> vom<br />

16.August an von den Breslauern<br />

belagert. Am 16.September 1468 wurde<br />

das Schloss erstürmt und stark<br />

beschädigt. Doch die Breslauer verloren<br />

Frankenste<strong>in</strong> wieder an die Böhmen. So<br />

hatten die <strong>Protzan</strong>er wieder unter den<br />

verschiedenen Heerlagern zu leiden. Sie<br />

unterstanden jetzt dem Breslauer Bischof<br />

Rudolf von Rü<strong>des</strong>heim (1468-1482).<br />

1471 starb König Podiebrad und die<br />

Böhmen wählten Wladyslaw, den Sohn<br />

<strong>des</strong> Polenkönigs. Doch 1479 war König<br />

Matthias Corv<strong>in</strong>us von Ungarn<br />

unbestrittener Herr <strong>in</strong> <strong>Schlesien</strong>.<br />

Mathias v. Ungarn<br />

belagert Frankenste<strong>in</strong><br />

1488 / 89<br />

10 Jahre später 1488/89 hatte man <strong>in</strong><br />

Frankenste<strong>in</strong> wieder unter Kämpfen zu<br />

leiden, jetzt zwischen König Mathias von<br />

Ungarn mit He<strong>in</strong>rich dem Älteren von<br />

Münsterberg aus dem Geschlecht<br />

Podiebrad.<br />

Matthias Corv<strong>in</strong>us<br />

Statue am Heldenplatz <strong>in</strong> Budapest<br />

* 23. 2. 1443 † 26. 4. 1490<br />

König vom Königreich Ungarn 1458-1490,<br />

(Gegen-)König von Böhmen 1469-1490,<br />

Quelle: Wikipedia<br />

Am 22.1.1489 kapitulierte die böhmische<br />

Besatzung <strong>des</strong> Frankenste<strong>in</strong>er Schlosses.<br />

Dann erhielt 1490 He<strong>in</strong>rich I., d. Ältere,<br />

Schloss Frankenste<strong>in</strong> zurück. Endlich gab<br />

es wieder etwas Ruhe für Frankenste<strong>in</strong><br />

und die umliegenden Dörfer. Auch die<br />

<strong>Protzan</strong>er konnten wieder unbehelligt<br />

mit ihren Erzeugnissen zum Markt nach<br />

Frankenste<strong>in</strong> ziehen. Ihr Oberherr war<br />

jetzt Bischof Johannes Roth (1482-1506),<br />

denn Bischof Rudolf I. von Rü<strong>des</strong>heim<br />

war am 17.1.1482 gestorben.<br />

König Matthias von Ungarn starb 1490<br />

und se<strong>in</strong> außerehelicher Sohn Johann<br />

Corv<strong>in</strong> wurde von den Schlesiern nicht<br />

anerkannt.<br />

Die Schlesier huldigten dem<br />

Böhmenkönig Wladyslaw als ihrem<br />

König nach Gewährung gewisser<br />

Bed<strong>in</strong>gungen, die man Wladyslaw<br />

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