Geschichte des Dorfes Protzan - in Protzan/Schlesien!
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In <strong>Protzan</strong> wurde am 17.11.1686, durch<br />
Pfarrer Georg Welzel, der Bauer<br />
Christoph Völkel mit Martha Fitschken<br />
getraut. Christoph Völkel war der Sohn<br />
<strong>des</strong> bereits verstorbenen, ehemaligen<br />
Gerichtsgeschworenen Balzer Völkel aus<br />
<strong>Protzan</strong>. Martha Fitschken war die<br />
Tochter <strong>des</strong> Mathias Fitschken, Gärtner<br />
<strong>in</strong> <strong>Protzan</strong>. Am 14. 6. 1690 taufte Pfarrer<br />
Georg Welzel den kle<strong>in</strong>en Sohn Melchior<br />
<strong>des</strong> Ehepaares Christoph und Martha<br />
Völkel geb. Fitschken.<br />
1690 ist das Jahr aus dem unsere Kirche<br />
<strong>in</strong> der uns bekannten Form stammen soll.<br />
Pfarrer Georg Welzel hat auch den Bau<br />
e<strong>in</strong>er der an der Südseite der Kirche<br />
liegenden Kapellen aus eigenen Mitteln<br />
veranlasst. Er hatte sich wohl von der<br />
vielfältigen Bautätigkeit se<strong>in</strong>er<br />
Fürstbischöfe <strong>in</strong> Breslau im Stil <strong>des</strong><br />
Barock anstecken lassen.<br />
1694 bekam <strong>Protzan</strong> wieder e<strong>in</strong>en neuen<br />
Pfarrer. Es war Johann Georg Franz<br />
Grötzner der bis 1706 amtierte.<br />
Polen erhielt 1697 e<strong>in</strong>en neuen König. Es<br />
war <strong>in</strong> Personalunion August der Starke<br />
von Sachsen.<br />
<strong>Protzan</strong> kommt zu<br />
Preußen<br />
1700-1704<br />
Unter Pfarrer Grötzner wurde im Jahr<br />
1700 nach der Chronik von Ulke an der<br />
<strong>Protzan</strong>er Kirche die durch Pfarrer<br />
Welzel f<strong>in</strong>anzierte Kapelle angebaut,<br />
wobei auch der Kirchturm erhöht und<br />
am 28.Juli 1700 e<strong>in</strong> neuer Knauf<br />
aufgesetzt war.“ Die Turmfahne wurde<br />
damals neu <strong>in</strong> Kupfer angefertigt.<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lich wurde die Kapelle <strong>in</strong><br />
dem Jahr mit der restlichen<br />
Dache<strong>in</strong>deckung fertiggestellt. Nach der<br />
gleichen Quelle wurde am 6. Januar 1703,<br />
am Fest der hl. 3 Könige, e<strong>in</strong>e von<br />
Orgelbauer Jung aus Landeck für die<br />
Kirche erbaute Orgel zum ersten Mal<br />
gespielt.<br />
Von neuem Unheil kündet e<strong>in</strong><br />
Dokument, dass Anno 1703 e<strong>in</strong> Unwetter<br />
<strong>in</strong> den Turm schlug: „auf den 3. Juny am<br />
Fest der ungetheilten Dreyfaltigkeit<br />
Nachmittags umb 5 Uhr widerumb <strong>in</strong><br />
den Thurm und die Kirchen daß oberster<br />
Theil <strong>des</strong> Thurmbs heruntergeschlagen“.<br />
Der Turm musste wieder erneuert<br />
werden. Zu der Zeit war e<strong>in</strong><br />
Gerichtsschreiber aus Olbersdorf und<br />
„Meister Caspar Frantz, Tischler <strong>in</strong><br />
<strong>Protzan</strong>, zugleich beyde verordnete<br />
Kirchen Vättern allhier; Schulmeister und<br />
Organist ist damals gewesen e<strong>in</strong> Joan<br />
Hayn gebürtig von Ludwigsdorf bei<br />
Neurod im glätzischen“.<br />
1705-1718<br />
1705 war Kaiser Leopold gestorben.<br />
Unter ihm war <strong>in</strong> Breslau die<br />
Jesuitenschule Leopold<strong>in</strong>a ausgebaut<br />
worden. Leopolds Sohn Joseph I. folgte <strong>in</strong><br />
Wien auf den Thron.<br />
In <strong>Protzan</strong> zog 1706 Zacharias Ferd<strong>in</strong>and<br />
Vogt als neuer Pfarrer e<strong>in</strong>.<br />
Der Frankenste<strong>in</strong>er Stadtpfarrer Johann<br />
He<strong>in</strong>rich Solff, Erzpriester <strong>des</strong><br />
Münsterberg-Frankenste<strong>in</strong>, erstellte am<br />
10. Oktober 1707 e<strong>in</strong>en Bericht über die<br />
vom Luthertum dem Katholizismus<br />
zurückgegebenen Pfarr-und Filialkirchen<br />
<strong>des</strong> Fürstentums Münsterberg und <strong>des</strong><br />
Weichbil<strong>des</strong> Frankenste<strong>in</strong>. Dar<strong>in</strong> heißt es<br />
von der Kirche <strong>in</strong> <strong>Protzan</strong>, dass sie stets<br />
katholisch gewesen und dass Olbersdorf<br />
e<strong>in</strong>gepfarrt sei. Von der Kirche <strong>in</strong><br />
Kaubitz heißt es, dass sie gegenwärtig<br />
wüst steht und schon am 16.09.1648 dem<br />
Pfarrer Böhm von <strong>Protzan</strong> als Filialkirche<br />
adjungiert und <strong>in</strong>corporiert worden ist.<br />
Nach dem Altranstätter Frieden von 1707<br />
wurde am 08.07.1708 die Kirche von<br />
Dittmannsdorf den Evangelischen<br />
zurückgegeben. Die musste 55 Jahre<br />
zuvor am 17.12.1653 dem Pfarrer von<br />
<strong>Protzan</strong> als katholische Filialkirche<br />
übergeben werden.<br />
In Breslau ließ Fürstbischof Franz<br />
Ludwig, Pfalzgraf zu Neuburg, 1716-1727<br />
am Dom die prächtige nach ihm<br />
benannte „Kurfürstenkapelle“ anfügen.<br />
1711 war Karl VI. <strong>in</strong> Österreich an die<br />
Regierung gekommen und damit auch<br />
Herr <strong>in</strong> <strong>Schlesien</strong> geworden. Ihm wurde<br />
am 13.5.1717 e<strong>in</strong>e Tochter geboren: Maria<br />
Theresia.<br />
1719<br />
In <strong>Protzan</strong> wurde am 12.Oktober 1719<br />
dem Tischler und Kirchenvater Kaspar<br />
Franz e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Sohn geboren. Das K<strong>in</strong>d<br />
wurde am 13.Oktober auf den Namen<br />
Ignatz getauft. Die Taufe wurde sicher<br />
von Pfarrer Zacharias Ferd<strong>in</strong>and Vogt<br />
vorgenommen. Die Taufpaten waren die<br />
Erbscholtenwitwe Rupprecht und die<br />
Witwe Ros<strong>in</strong>a <strong>des</strong> Großbauern Melchior<br />
Großpietsch, beide aus <strong>Protzan</strong>, sowie<br />
der Bäcker Adalbert Elgner aus<br />
Schönwalde.<br />
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