Geschichte des Dorfes Protzan - in Protzan/Schlesien!
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Ru<strong>in</strong>e <strong>des</strong> Schloss Frankenste<strong>in</strong><br />
und Hunden, Krähen und Raben gefressen<br />
worden, weil niemand gewesen, der sie<br />
begraben, beklaget und bewe<strong>in</strong>et hat.<br />
Zu den überlebenden <strong>Protzan</strong>ern von<br />
denen wir wissen, gehören der Gärtner<br />
Mathias Fitschken, der Bauer und<br />
Gerichtsgeschworene Balzer Völkel und<br />
Pfarrer Johann Jakob Böhm.<br />
<strong>Protzan</strong> nach dem<br />
30jährigen Krieg<br />
1648 kam es endlich zu Münster und<br />
Osnabrück zum „Westfälischen Frieden“.<br />
Danach wurde <strong>in</strong> <strong>Schlesien</strong> die<br />
Gegenreformation weiter fortgesetzt. Die<br />
Evangelischen verloren die meisten ihrer<br />
Kirchen, was das Haus Habsburg bei den<br />
Protestanten <strong>Schlesien</strong>s nicht beliebter<br />
machte. Dagegen wurden viele neue<br />
Klöster gegründet, so <strong>in</strong> Frankenste<strong>in</strong> das<br />
Dom<strong>in</strong>ikanerkloster. Unter dem E<strong>in</strong>fluss<br />
der Klöster Kamenz und He<strong>in</strong>richau<br />
wurde im Raum Frankenste<strong>in</strong>-<br />
Münsterberg der Katholizismus wieder<br />
das herrschende Bekenntnis.<br />
Im bischöflichen <strong>Protzan</strong> war das nie<br />
anders gewesen. In <strong>Protzan</strong> erfolgte unter<br />
dem Pfarrer Johann Jakob Böhm am<br />
16. November 1651 e<strong>in</strong>e bischöfliche<br />
Visitation.<br />
Am 17. Dezember 1653 wurde die Kirche<br />
<strong>in</strong> Dittmannsdorf, die sich schon seit 1536<br />
<strong>in</strong> evangelischen Händen befand, wieder<br />
katholisch. Im Protokoll stand vermerkt:<br />
Am selben Tage übernehmen wir die Kirche<br />
<strong>in</strong> dem ganz zerstörten Dittmannsdorf,<br />
nachdem wir sie mit Gewalt haben öffnen<br />
müssen, da die Erbherr<strong>in</strong> verw. Frau<br />
Bischoffsheim sich weigerte, die Schlüssel<br />
herauszugeben. Nachdem Kirche und<br />
Kirchhof reconciliiert waren, übergeben wir<br />
sie dem Pfarrer Jacob Böhm von <strong>Protzan</strong> als<br />
Filiale.<br />
Die wirtschaftliche Stärke Frankenste<strong>in</strong>s<br />
basierte vor allem auf Tuchmacherei und<br />
Handel. Vom dortigen Handel mit<br />
Getreide und anderen Feldfrüchten<br />
profitierten die Bauern und Gärtner im<br />
nahe gelegenen <strong>Protzan</strong>. Jetzt gab es<br />
e<strong>in</strong>en wirtschaftlichen und kulturellen<br />
Aufschwung. So wie der Handel blühte,<br />
so blühte die Baukunst. Die<br />
ausgeplünderten, ausgebrannten Kirchen<br />
bekamen e<strong>in</strong>e neue Ausstattung im jetzt<br />
herrschenden Stil <strong>des</strong> Barock und<br />
Rokoko, so auch die Kirche St. Anna <strong>in</strong><br />
Frankenste<strong>in</strong>. Dort herrschte jetzt rege<br />
Bautätigkeit.<br />
Die <strong>Protzan</strong>er haben es mit Staunen<br />
gesehen und nachgeeifert.<br />
Wahrsche<strong>in</strong>lich fällt <strong>in</strong> diese Zeit der Bau<br />
der beiden Barock-Kapellen auf<br />
<strong>Protzan</strong>er Feldflur, am Stadtsteig auf<br />
dem Acker <strong>des</strong> Hofes Liegenschaft Nr.14<br />
(Gottwald Alfons) bei der auch e<strong>in</strong> altes<br />
Ste<strong>in</strong>kreuz steht und am Olbersdorfer<br />
Weg die Kapelle auf dem Acker <strong>des</strong><br />
Hofes Liegensch. Nr. 60 (Herzig).<br />
Letztere war den 14 Nothelfern<br />
gewidmet. In ihr befand sich der Spruch:<br />
Oh, ihr alle, die ihr vorübergehet am Wege,<br />
habet acht und schauet ob e<strong>in</strong> Schmerz gleich<br />
sei me<strong>in</strong>em Schmerze.<br />
Barockkapelle am Stadtsteig (auch Kapellenweg genannt)<br />
mit dem Sühnekreuz<br />
Bei dem Bau der Kapellen handelt es sich<br />
wohl um von <strong>Protzan</strong>er Familien <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong><br />
gefasste Dankbarkeit für überstandene<br />
Schrecken von Krieg und Pest.<br />
1654<br />
1654 übertrug Kaiser Ferd<strong>in</strong>and III. das<br />
Fürstentum Münsterberg mit<br />
Frankenste<strong>in</strong> erb- und eigentümlich dem<br />
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