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Jubiläums-Beilage "Die Welt" - KFZ Gewerbe

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1948<br />

Eine Arbeitsgemeinschaft<br />

für das Kraftfahrzeughandwerk<br />

im VereinigtenWirtschaftsgebiet<br />

entsteht.<br />

Foto: Ein typisches Bild<br />

der Nachkriegsreparatur:<br />

In ein und derselben<br />

Werkstatt stehen Nachkriegs-<br />

neben Vorkriegsfahrzeugen.<br />

Durch den<br />

Krieg war die technische<br />

Entwicklung gestoppt<br />

worden.<br />

*<br />

<strong>Die</strong> amerikanische<br />

Firma Goodyear bietet<br />

erstmals einen<br />

schlauchlosen Reifen<br />

an.<br />

In Ostdeutschland enteignet<br />

die sowjetische<br />

Besatzungsmacht unterdessen<br />

alle in der<br />

SBZ (sowjetische Besatzungszone)<br />

ansässigen<br />

Kraftfahrzeugunternehmen.<br />

Zum Jahresende<br />

1947 entstand die IndustrieverwaltungFahrzeugbau<br />

(IFA). 1948<br />

wird daraus ein Industrieverband<br />

mit einer<br />

zentralen Leitung in<br />

Chemnitz. Auch den<br />

Automobilclub von<br />

Deutschland (AvD) gibt<br />

es seit diesem Jahr in<br />

neu gegründeter Form<br />

wieder.<br />

1949<br />

Der Verband des Kraftfahrzeug-Handels<br />

und<br />

-<strong>Gewerbe</strong>s zieht von<br />

Berlin nach Frankfurt am<br />

Main, das Kraftfahrzeughandwerk<br />

eröffnet eine<br />

Geschäftsstelle in Wiesbaden.<br />

Foto: ProMotor<br />

14 | 100 Jahre Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

Kfz-Mechatronikerinnen<br />

Autos<br />

zu reparieren,<br />

ist nicht nur<br />

Männersache<br />

Zwei junge<br />

Frauen, die<br />

sich in der<br />

Kfz-Werkstatt<br />

wohl fühlen<br />

und die<br />

Berufswahl<br />

nie bereut<br />

haben<br />

Der „Girls’ Day“ soll<br />

Lust auf einen technischen<br />

Beruf machen<br />

Foto: pa/dpa<br />

Mit 15 Jahren begann Nora<br />

Bost, sich für das Tuning von<br />

Autos zu interessieren. <strong>Die</strong><br />

Berufswahl war deshalb<br />

nicht schwer: Heute arbeitet<br />

sie als Kfz-Mechatronikerin<br />

bei einem Mercedes-Benz-<br />

Vertragspartner und ist<br />

zuständig für die Unfallaufnahme.<br />

Eine junge Frau in<br />

einer Männerdomäne? Für<br />

die heute 21-Jährige ist das<br />

kein Problem. Sie fühle sich<br />

akzeptiert. Es habe aber<br />

auch Ausnahmen gegeben,<br />

in denen sie „komisch angeschaut<br />

wurde“, erinnert<br />

sich Nora Bost. Zum Beispiel<br />

dann, wenn bei der Autoreparatur<br />

viel Kraft gefragt<br />

war, Schrauben sich nicht<br />

lösen ließen. „Dann darf man<br />

sich nicht scheuen, den<br />

männlichen Kollegen um<br />

Hilfe zu bitten.“ Ihre Stärke<br />

liege aber ohnehin mehr in<br />

der Elektrik und im Prüfen<br />

von elektrischen Anlagen.<br />

Nach dem Realschulabschluss<br />

2004 begann<br />

Nora Bost eine auf drei Jahre<br />

verkürzte Ausbildung zur<br />

Kfz-Mechatronikerin. Obendrauf<br />

sattelte sie noch eine<br />

Ausbildung zur Automobilkauffrau,<br />

sowie in der Abend-<br />

<strong>Die</strong> Ausbildung hat bei den<br />

Betrieben des Kraftfahrzeuggewerbes<br />

einen hohen<br />

Stellenwert. Mehr als 90 000<br />

Jugendliche absolvieren<br />

gegenwärtig im gewerblichtechnischen<br />

und im kaufmännischen<br />

Bereich eine<br />

Lehre. <strong>Die</strong> Ausbildungsquote<br />

liegt damit bei rund 20 Prozent.<br />

Im Kfz-<strong>Gewerbe</strong> als<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsbranche<br />

kommt es vor allem auf die<br />

Qualifikation der Mitarbeiter<br />

an. Man kann sich eine menschenleere,<br />

von Robotern<br />

gesteuerte Fertigung in der<br />

Industrie vorstellen. Aber<br />

eine Werkstatt ohne Kfz-<br />

<strong>Die</strong> Autowerkstatt ist keine Domäne der Männer. <strong>Die</strong> Kfz-<br />

Mechatronikerinnen Nora Bost (Foto oben) und Christiane<br />

Gowik haben ihre Berufswahl nie bereut Foto: ProMotor<br />

schule den Betriebswirt im<br />

Handwerk. „Meine Berufsentscheidung<br />

habe ich noch<br />

nie bereut“, sagt sie. <strong>Die</strong><br />

Arbeit sei sehr abwechslungsreich<br />

und man lerne nie<br />

aus. „Ständig kommt neue<br />

Technik auf den Markt, da<br />

muss man stets am Ball<br />

bleiben und dazulernen.“<br />

Interesse an der Technik<br />

gab 2004 auch bei Christiane<br />

Gowik den Ausschlag für<br />

den Berufswunsch Kfz-Mechatronikerin.<br />

<strong>Die</strong> 22-Jährige<br />

ist mittlerweile Kfz-Meisterin<br />

und arbeitet als Serviceberaterin.<br />

„Ich finde, dass<br />

man sich als Frau in diesem<br />

Beruf mehr beweisen muss<br />

und länger auf der Suche<br />

nach einer Lehrstelle ist“,<br />

sagt sie. „Das erklärt vielleicht<br />

auch, dass Frauen<br />

Mechatroniker oder ein<br />

Showroom ohne Automobilverkäufer<br />

sind undenkbar:<br />

Menschen wollen von Menschen<br />

bedient und beraten<br />

werden.<br />

Neben der Serviceorientierung<br />

werden auch die Anforderungen<br />

an das Fachwissen<br />

immer höher. Moderne<br />

Autos sind „rollende Computer“,<br />

ausgestattet mit einem<br />

hohen Maß an Elektronik.<br />

Um auch künftig ausreichend<br />

Fachkräfte zu haben, führt<br />

das Kfz-<strong>Gewerbe</strong> gemeinsam<br />

mit der Automobilindustrie<br />

seit 25 Jahren eine Nachwuchsförderungskampagne<br />

anschließend im Beruf ehrgeiziger<br />

sind.“<br />

<strong>Die</strong> Arbeit selbst findet<br />

Christiane Gowik weniger<br />

schwer, da es immer mehr<br />

Technik gebe, die die Tätigkeit<br />

erleichtere.<br />

Auch Christiane Gowik hat<br />

ihre Entscheidung nicht<br />

bereut, obwohl der Arbeitsmarkt<br />

im Kfz-Bereich momentan<br />

sehr angespannt sei.<br />

Trotzdem sollten ihrer Ansicht<br />

nach mehr Frauen in<br />

technische Berufe gehen.<br />

Einzig die Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie könne sie<br />

sich schlecht vorstellen. „Es<br />

gibt zu wenig halbe Stellen.“<br />

Das bedeute dann wohl in<br />

vielen Fällen, dass man sich<br />

für eine volle Stelle entscheiden<br />

müsse „oder ganz<br />

zu Hause bleibt.“ T<br />

„Girls ans Auto“ – Kampagne für den Nachwuchs<br />

durch, die zum Ziel hat, junge<br />

Menschen für die Berufe<br />

rund ums Auto zu interessieren<br />

und später optimal<br />

auszubilden. Dazu gehören<br />

u. a. auch die Teilnahme am<br />

„Girls’ Day“ und die Umsetzung<br />

einer Kampagne „Girls<br />

ans Auto“, um mehr Mädchen<br />

für Kfz-technische<br />

Berufe zu interessieren. <strong>Die</strong><br />

Erfolge der Nachwuchsförderung<br />

können sich sehen<br />

lassen. Jedes Jahr beginnen<br />

im technischen Bereich rund<br />

21 000 und im kaufmännischen<br />

Bereich rund 4000<br />

junge Menschen eine Ausbildung.<br />

T

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