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Anton Kaun | Carl F. Oesterhelt - Strunz! Enterprises

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Selbstzerstörung oder auch die Idee, Kunst ohne das authentische<br />

Künstlersubjekt zu machen und den Job an den Zufall und an Maschinen<br />

weiterzugeben, sind ein logischer Teil des Selbstverständnisses von<br />

Leuten wie uns, die sich seit 15 bis 30 Jahren mit den verschiedensten<br />

Formen irgendwie gearteter Undergroundmusik beschäftigen.<br />

Nur: Anders als z.B. bei einer Metallskulptur ist es bei einer digitalen<br />

Aufnahme wenig reizvoll, den Verfall des Materials, in diesem Fall also<br />

der Daten oder des Datenträgers, als Teil des Tracks mitzudenken.<br />

Außerdem ist der heute herrschende Kunstbegriff derart repressiv tolerant<br />

bzw. abgeklärt, dass mit dem Zerhacken seiner Symbole längst kein<br />

Gegenstaat mehr zu machen ist. Beispielhaft dafür ist ja gerade im Fall<br />

von Metzger, dass die Stiftung eines Versicherungsunternehmens sich<br />

um den Erhalt seines Werkes verdient macht.<br />

Also beschlossen wir, die Auseinandersetzung mit Metzger assoziativ zu<br />

nehmen und auch seine Geistesverwandten Paik und Cage mitzudenken.<br />

Zunächst dachten wir also an eine Art Noise-Installation, mit der wir das<br />

ahnungslose Samstagabendpublikum in dem etablierten Hamburger<br />

Szeneladen Pudel Club konfrontieren wollten. Wir dachten daran, mehrere<br />

Verstärker im Raum zu verteilen und die dann gleichzeitig loskreischen<br />

zu lassen, während wir in wild fuchtelnden Gesten eine Ansprache an die<br />

Nachtlebengänger halten.<br />

Als Referenz zu Cage und Metzger wählten wir (Mense Reents, Ted<br />

Gaier) als eine der Soundquellen unser altes zerbrochenes Klavier, deren

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