Zelenka: Sacred Music - Abeille Musique
Zelenka: Sacred Music - Abeille Musique
Zelenka: Sacred Music - Abeille Musique
You also want an ePaper? Increase the reach of your titles
YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.
instrumentaux se mêlent à des passages de longs semirécitatifs<br />
par l’alto soliste avec accompagnement et entrecoupés<br />
par le chœur. <strong>Zelenka</strong> inclut aussi une évocation par<br />
trop brève de la mer déchaînée, merveilleusement mise en<br />
musique, et, avant la partie finale, une interprétation du thème<br />
du Requiem au plain-chant.<br />
Les profondes condoléances de <strong>Zelenka</strong> pour l’employeur<br />
qu’il admirait se sentent très clairement dans les commentaires<br />
que le compositeur ajouta à la nomenclature de ses<br />
œuvres à côté de ces œuvres, et encore plus directement dans<br />
le ton personnel, frappé par le deuil, de la musique elle-même,<br />
signe du pur dévouement de son travail.<br />
PETER WOLLNY © 2003<br />
Traduction MARIE LUCCHETTA<br />
Si vous souhaitez de plus amples détails sur ces enregistrements, et sur les nombreuses autres publications du label Hyperion, veuillez nous écrire à<br />
Hyperion Records Ltd, PO Box 25, London SE9 1AX, England, ou nous contacter par courrier électronique à info@hyperion-records.co.uk, et nous<br />
serons ravis de vous faire parvenir notre catalogue gratuitement.<br />
Le catalogue Hypérion est également accessible sur Internet : www.hyperion-records.co.uk<br />
E<br />
R MUSS SCHON ein seltsamer Zeitgenosse gewesen sein:<br />
eigensinnig, verschlossen, melancholisch, erfüllt von<br />
einer inbrünstigen Religiosität, die manchen als bigott<br />
anmutete, und ganz und gar „unhöfisch“ in seinem Auftreten.<br />
Angesichts solcher Charakterzüge erscheint es durchaus<br />
verständlich, wenn der sächsische Hof seinem langjährigen<br />
Orchestermusiker Jan Dismas <strong>Zelenka</strong> den sehnlich erwünschten<br />
Aufstieg in das Amt des Kapellmeisters versagte und ihm<br />
schließlich als Trostpflaster nur das—für den Hof völlig unverbindliche—Prädikat<br />
eines „Kirchencompositeurs“ zusprach.<br />
Doch die untergeordnete Position, in der <strong>Zelenka</strong> zeitlebens<br />
verharren musste, bedingte nicht nur eine dauerhaft schlechte<br />
wirtschaftliche Lage, sie verhinderte auch eine gebührende<br />
öffentliche Würdigung seines kompositorischen Schaffens. Noch<br />
das 1732 erschienene <strong>Music</strong>alisches Lexicon von Johann<br />
Gottfried Walther würdigt <strong>Zelenka</strong> in einem Eintrag von knapp<br />
vier Zeilen als Mitglied der kurfürstlich sächsischen Hofkapelle,<br />
ohne seine kompositorische Tätigkeit auch nur zu erwähnen.<br />
Zu <strong>Zelenka</strong>s Leben gibt es nur spärliche Informationen.<br />
Über die ersten fünfundzwanzig Lebensjahre des 1679 als<br />
Sohn eines böhmischen Dorfkantors Geborenen sind keine<br />
Dokumente erhalten. Man vermutet, dass er seine erste<br />
musikalische Ausbildung durch den Vater erhielt und sodann<br />
das jesuitische Collegium Clementinum in Prag besuchte.<br />
Nach einer kurzen Anstellung bei der Prager Adelsfamilie von<br />
Hartig kam er um 1710 als Kontrabassist an den seit 1697<br />
zum Katholizismus konvertierten Dresdner Hof August des<br />
Starken, wo er schon bald als Komponist auf sich aufmerksam<br />
machte. In den Jahren 1716–1719 ermöglichte ihm der Kurfürst<br />
zur weiteren künstlerischen Vervollkommnung Studienreisen<br />
nach Italien und Wien, wo er bei Johann Joseph Fux Unterricht<br />
nahm. Als einer der fleißigsten und begabtesten Komponisten<br />
am sächsischen Hof prägte er in den 1720er Jahren den<br />
eigenwilligen Stil der Dresdner Kirchenmusik entscheidend mit<br />
und wurde zum wichtigsten Assistenten des kränklichen<br />
Kapellmeisters Johann David Heinichen (1683–1729). Doch<br />
die noch in der Ära Heinichen vielversprechende Karriere<br />
<strong>Zelenka</strong>s geriet bereits um 1730 ins Wanken. Der sächsische<br />
Thronprinz und spätere Kurfürst Friedrich August II. hatte<br />
auf seiner Kavalierstour seine Begeisterung für die moderne<br />
italienische Kunst entdeckt und machte sich mit zunehmendem<br />
Einfluss bei Hofe daran, die inzwischen ein wenig<br />
überholte Musik Heinichens und seines Kreises bei passender<br />
Gelegenheit durch einen Personalwechsel abzulösen und vor<br />
13