A Toy Model of Chemical Reaction Networks - TBI - Universität Wien
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Zusammenfassung<br />
Chemische Reaktionsnetzwerke (CRN) dominieren unseren St<strong>of</strong>fwechsel, planetäre<br />
Atmosphären, die kombinatorische Chemie und chemische Verfallsprozesse. Wir<br />
interessieren uns für die Eigenschaften, die diesen Netzwerken gemeinsam sind,<br />
und möchten sie durch Simulationen erkunden. Erhältliche Simulationen reichen<br />
von der quantenmechanischen Berechnung bis hin zu der künstlichen Chemie, z.B.<br />
dem λ-calculus und seiner transparenten Dynamik-Darstellung. Während das erstere<br />
ein Extrembeispiel für schwierig zu analysierende, langsame Berechnungen<br />
ist, fehlen dem anderen Extrem thermodynamische und andere wichtige Eigenschaften<br />
der Chemie. Unser <strong>Model</strong>l stellt einen Mittelweg der Abstraktion dar.<br />
Die dreidimensionalen Moleküle werden, analog zur Baumdarstellung sekundärer<br />
RNA-Strukturen, auf die Topologie ihrer Graphendarstellung reduziert. Diese<br />
Graphen werden einer Energie- und Reaktivitätsberechnung im Rahmen einer<br />
parametrisierten Extended Hückel Theorie unterworfen. Es ist infolgedessen nur<br />
logisch, auch chemische Reaktionen als deren Graphen-Pendants, und zwar als<br />
graph-rewriting-Regeln darzustellen. Die Menge dieser Regeln definiert die Chemie<br />
der erzeugbaren CRNs, d.h. deren Kombinatorik. Die graph-rewriting-Regeln<br />
können nämlich wiederholt angewendet werden, wobei eine Selektion nach Energie<br />
und Elektronenverteilung der Reaktanden stattfindet. Somit kann das <strong>Toy</strong><br />
<strong>Model</strong> ausgehend von einer Liste von Startmolekülen ein CRN generieren.<br />
Das Ziel dieses <strong>Model</strong>ls ist es, konsistent und robust genug für eine Erforschung<br />
der generischen Eigenschaften chemischer Reaktionsnetzwerke zu sein. Zwei Beispiele<br />
wurden erzeugt und analysiert: ein Netzwerk aus repetitiven Diels-Alder-<br />
Reaktionen und die Formose Reaktion. Vor allem das erstere, weniger das letztere,<br />
wiesen Merkmale von scale-free- und small-world-Netzwerken auf.