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CHRONIK TEIL IV - JUNI 2014 -

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<strong>CHRONIK</strong> <strong>TEIL</strong> <strong>IV</strong> - <strong>JUNI</strong> <strong>2014</strong> -<br />

Im Nachgang zum bereits erschienen Abschnitt II dieser Chronik übergaben „unsere“ dänischen<br />

Freunde Lutz weiteres brisantes Fotomaterial von unserem Konzertausflug. Einige Schnappschüsse<br />

dieser Kamera-din müssen deshalb unbedingt den (Jahres-)Bericht ergänzen:<br />

Das war's noch zum Konzert !


Noch ein Nachschlag von der zeitgemäßen „After-Work-Party“:<br />

Die ersten Höhepunkte des Halbjahres liegen hinter uns. Aber bereits am ersten darauf<br />

folgenden Tag, am Kindertag, sind wir beim Rhododendron-Parkfest eingeplant. Das hat<br />

schon Tradition, bevor am Pfingstmontag der nächste ökumenische Gottesdienst am<br />

idyllischen Dierhägener Hafen gefeiert wird.<br />

01.06.<strong>2014</strong> Ökumenischer Gottesdienst im Rhododendron-Park<br />

Am Vortag noch mein<br />

Rundgang zum Testen des<br />

diesjährigen Ambientes. Es<br />

wird für gut befunden.<br />

Leider sind durch den frühen<br />

Frühling schon viele<br />

Rhododendren verblüht.<br />

Auch die große Zahl der<br />

Besucher und Händler ist nicht<br />

zur stillen Beschäftigung mit<br />

dem Graal-Müritzer Kleinod<br />

geeignet.<br />

Es kann Sonntag werden.


Treffpunkt soll nach jüngster Mail des Apostels<br />

Lukas bereits 9:45 sein.<br />

Pünktlich satteln Reinhard und ich hinter der<br />

neuen Bühne ab und besteigen diese über den<br />

Künstlereingang.<br />

Hier erwartet uns bereits<br />

Ritter Bodo von der Hirschburg<br />

mit gewohnt entspannter Miene. Wir finden<br />

deshalb nichts dabei und verhalten uns von da<br />

an unauffällig. Hoffentlich, denken wir, wird<br />

sein Gesicht wenigstens zum Abschied nicht<br />

mehr (f)rostig sein. Zu diesem Zeitpunkt lassen<br />

wir uns unseren Optimismus noch nicht<br />

nehmen.<br />

Wir können nicht ahnen, dass im Verlaufe<br />

unseres Blasens so mancher Ton nicht oder zu<br />

früh oder zu spät kommen wird. Das Helmvisier<br />

wird zwangsläufig runterklappen. Doch dazu<br />

später.<br />

Zahlreiche Besucher des Gottesdienstes haben sich eingefunden. Am Anfang wird der<br />

bewährte Interviewer Andreas Timm über das Handmikrofon publikumswirksam seine<br />

Frage nach der Herkunftsregion stellen. Und tatsächlich finden sich auch in diesem Jahr<br />

Gäste, die gern und akzentuiert und ohne Scham darüber sprechen. Ein erstes Raunen<br />

erfasst die Menge.<br />

Nach der Begrüßung sind wir an der Reihe. Dabei nehmen wir im Halbkreis etwa soviel<br />

Platz ein wie ein zeitweilig stationierter Donkosaken-Chor. Das kann die erforderliche<br />

Kommunikation zwischen Leiter und Untertanen durchaus beeinflussen. Eine Ausnahme<br />

bildet Holger, der uns mit seiner taktvollen Technik von hinten unterlegen wird. Wir<br />

beginnen.


Das moderne Stück heißt „FREUDE“.<br />

Alle haben es willig und eifrig geprobt.<br />

Wie auf dem Foto zu sehen, haben unsere<br />

männlichen Trompeten dieses Werk total<br />

verinnerlicht.<br />

Kein Zweifel, dass der Funke erst auf die<br />

anderen Instrumente,<br />

dann nach und nach auf alle<br />

Gottesdienstbesucher überspringen wird.<br />

Die Mission ist erfüllt.<br />

Nach der Begrüßung durch den „Kontaktbeamten“ weisen wir alle darauf hin, dass das<br />

„Morgenlicht leuchtet“ und nunmehr der Gottesdienst beginnt. Relativ synchron ist unser Einsatz<br />

bei der allgemeinen Danksagung in der Liturgie, niedergeschrieben und benotet im EG 179. Auch<br />

die anderen Pflichtstücke, „Geh' aus mein Herz“ auch <strong>2014</strong> und „Großer Gott“, überfordern uns<br />

nicht. Die kleine Panne durch das Fehlen der Kantorin bei der gesungenen Aufforderung „Eine<br />

Brücke lasst uns bauen“ versuchen wir mit der spontanen Darbietung des Rigaudons zu<br />

überspielen.<br />

In seinem Predigttext ermahnt Pfarrer Tober uns alle, im täglichen Leben wie in<br />

Glaubensfragen beim Überqueren eines Gewässers oder einer anderen Untiefe bei<br />

freier Auswahl weniger auf eine Zugbrücke zu setzen, weil die traditionell<br />

praktischerweise gern mal hochgezogen wird. Die Zeit des Gottesdienstes vergeht<br />

schnell.


Unser Pastor,<br />

links zart besaitet und<br />

rechts als gutmütiger,<br />

brummiger Dickhäuter-<br />

Imitator<br />

Als Abschluss ist südamerikanisches Tempo<br />

angesagt. Nach der vorherigen Belastung gibt es<br />

für Andreas verständlicherweise erste<br />

Schwierigkeiten, gehörig auf die Tube zu drücken.<br />

Doch wir finden uns noch rein in das ungewohnt<br />

laute<br />

Daa-Daa-Da! Daa-Daa-Da!! Daa-Daa-Da!!!<br />

Die Zuhörer sind ergriffen oder erschlagen. Pause.<br />

Mit dem Tango wird der freie Teil<br />

eröffnet. Ich habe ihn von uns schon<br />

schmissiger gehört. Dann zieht es die<br />

Unverbesserlichen wieder in den<br />

„Tierpark“. Da entspricht heute nicht<br />

jedes Lebewesen dem, wie man es sich<br />

unter tierschützerischen Gesichtspunkten<br />

vorstellt.<br />

So werden unsere Zuhörer beim „Elefanten“<br />

schmerzlich an den den Niedergang der Rostocker<br />

Haltung dieser Dickhäuter erinnert:<br />

Er setzt wegen Atembeschwerden manchen Schritt<br />

aus. Seine animalischen Begleiter verlassen ihn für<br />

einige Zeit, so dass er zunehmend traurig vor sich<br />

hin brummt. Aber auch dafür gilt:<br />

Nicht alles war schlecht.<br />

Vor allem die Bratwurst nicht.<br />

Ich trete still ab.<br />

Bodo sucht in der Ferne<br />

die Ursache für die fehlende Souveränität.<br />

Und Holger?<br />

Er schmunzelt.


09.06.<strong>2014</strong> Ökumenischer Freiluftgottesdienst in Dierhagen-Hafen<br />

Er hat schon eine gute Tradition, dieser besondere Gottesdienst am Pfingstmontag mit einer<br />

repräsentativen Streitmacht aus Graal-Müritz. Als ich vor 2 Jahren dabei war, stand aktuell die<br />

Vereinigung zur Nordkirche im Vordergrund. Davon spricht man heute nicht (mehr).<br />

Dafür bewegt die Einladung des aktuellen Papstes an die führenden Vertreter Israels und der<br />

Palästinenser zum gemeinsamen Gebet die Menschen und bringt wieder etwas Hoffnung.<br />

Gestern ließ das abendliche<br />

Gewitter über Graal-Müritz<br />

nichts Gutes für den nächsten<br />

Tag erwarten. Doch der neue<br />

Morgen zeigt sich wieder in<br />

seiner besten Ostseestimmung.<br />

Das Wetter wird<br />

wohl halten und keinen Regen<br />

oder Wind bringen. Denn dann<br />

hieße es, Noten zu sichern<br />

und ein unfreiwilliges Bad am<br />

oder im Hafen zu vermeiden.<br />

Werden wieder viele Gottesdienstbesucher<br />

kommen?<br />

Bild links:<br />

Der 1. Eindruck lässt nichts Gutes<br />

ahnen, denn die zumeist den<br />

Eingeborenen vorbehaltene Verteller-<br />

Bank ist nicht besetzt.<br />

Bild rechts:<br />

Ein Teil der bereits anwesenden<br />

Lebewesen ist kopflos und deutlich<br />

unterkühlt.<br />

Unsere geballte, überwiegend notenkundige Blechgruppe von Bläsern aus Damgarten und<br />

Graal-Müritz bringt einleitend passend ihre „Freude“ von Fünfgeld zum Ausdruck.<br />

Es folgen neben einigen Chorälen u. a. „Möge die Straße“, der Sommerpsalm, das Stück<br />

„Die Himmel erzählen“ aus Haydns Schöpfung, eine Suite „Lobe den Herren“ mit dem<br />

einleitenden Menuett von Händel sowie „Komm, Heilger Geist, mit deiner Kraft“ mit<br />

ruhigem Vorspiel und frischem Kehrvers und ebensolchen lautstarken Strophen.<br />

Der gesungene Kanon der Gemeinde hätte besser auch eine entsprechende Begleitung<br />

durch uns erfahren sollen. So blieben wir untätig.<br />

Unsere Fotografinnen bereiten uns für die Chronik ein schmackhaftes Linsengericht:


Die Augen können sich an diesem schönen Morgen nicht satt sehen. Viele Motive prägen sich ein. So wird es<br />

auch den Zuhörern auf den voll besetzten Plätzen gehen.


Da ist der Gottesdienst:<br />

Mit den beiden Pastoren, die sich in die Abfolge teilen, mit dem einfachen Schmuck des<br />

Areals, den freundlichen Besuchern, der Musik, der schönen Umgebung mit Wasser, Booten,<br />

Segeln, mit einem Himmel mit vielen Wolken – alles wird im Gedächtnis bleiben. Bestimmt bis<br />

zum nächsten Pfingstmontag!<br />

Mit<br />

diesen<br />

Eindrücken<br />

verabschiedet<br />

sich der tiefe Teil<br />

der vereinigten<br />

Bläser für 1 Jahr<br />

aus Dierhagen.<br />

22.06.<strong>2014</strong> Probe - 5 Jahre Gemeindehaus - Sommeranfang<br />

Frisch aus dem Urlaub zurück, erfahre ich nach zweimaliger Probenabstinenz, dass die<br />

morgige Probe nicht der Vorbereitung auf das Bläser-Wochenende in Neukloster sondern<br />

einer entspannten Bratwurst-Andacht am Gemeindehaus dient. Für einige auf Zuruf gespielte<br />

Volkslieder im Kreise der Lieben wird mein beurlaubter Ansatz wohl reichen.<br />

Der Oberstimmenanteil im Halbkreis ist gering besetzt, der tiefer gelegene stärker. Deshalb<br />

schwinge ich mich zeitweilig lustvoll mit Hilfe des Violinschlüssels hoch auf den gelben<br />

Wagen in die melodischen Arme des Ännchens von Tharau.


Bei den umfänglichen Danksagungen von Andreas bekommt auch jeder Bläser sein Brett (vom<br />

Gemeindehaus) weg. Wurst und Bier werden wie immer gern genommen. Die Fotos von M.<br />

Timm zeigen typische Bläserhaltungen mit Instrumenten und Hilfsmitteln zur<br />

Aufrechterhaltung der Blasfähigkeit.<br />

23.06.<strong>2014</strong> Rotatier Lutz mit Gruppe als Sonderpädagogen<br />

Nach einer Idee von Lutz stellen sich repräsentative Mitglieder unseres Chores Schülern einer<br />

4. Klasse in Ribnitz (nicht zufällig geleitet von Gabi aus der weltweit einmaligen Adresse<br />

gabotu), in einem Instrumentenmix vor. Sicher eine gute Idee, doch da ich nicht dabei war,<br />

fehlt mir die Vorstellungskraft, ob Bodo tatsächlich als TROMPETE oder Egon als EIN HORN<br />

erkannt wurden. Hier wären sicher die Wildecker Herzbuben überzeugender gewesen.<br />

Schön wäre es jedoch, wenn spontan unsere<br />

Nachwuchsfrage auf diese Weise langfristig<br />

entschärft würde.<br />

Aber der langgediente Musiklehrer Egon<br />

scheut nicht Kraft noch Höhe, die Schau-<br />

Instrumente mit ehrwürdigen Mundstücken<br />

aus dem geheimen Lager zu versehen und<br />

somit Tradition und Hygiene<br />

nachzukommen.<br />

27.- 29.06.<strong>2014</strong> Trainingslager in Neukloster mit<br />

abschließendem Geschenk-Gottesdienst<br />

Die nächste Montagausgabe der Neukloster-Nachrichten könnte mit folgender Titelzeile<br />

beginnen:<br />

GRAAL-MÜRITZER POSAUNENCHOR MV (mit Verstärkung)<br />

ÜBERTRIFFT NACH 2 NÄCHTEN IN KÄFIGHALTUNG<br />

HOCHGESTELLTE MUSIKALISCHE ERWARTUNGEN !


WARUM?<br />

Seit Jahren sind wir uns einig, mal abseits von dienstlichen oder familiären Abhaltungen während<br />

der Probenarbeit im Gemeindehaus ein Trainingslager zu beziehen. So wie weniger begabte, aber<br />

besser bezahlte Sportler. Endlich ist es soweit:<br />

Allround-Küster Tilman, beim letztjährigen Adventskonzert vor allem durch Zopf und<br />

Orgelvariationen aufgefallen, war Bodos Ansprechpartner für unsere Landpartie nach 23992<br />

Neukloster. Leider können Egon, Reinhard und Holger nicht dabei sein. Dafür ist die freundliche,<br />

große Blonde (Ute) mit im Boot.<br />

Ein Falke ist schon da.<br />

Das Motto des Bläserwochenendes hat Andreas vorgegeben. Es ist der Bibel entnommen (Kolosser 3):<br />

...So zieht nun als die Auserwählten … herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftheit,<br />

Geduld und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat<br />

gegen den andern... Auf dieser ethisch-moralischenen Grundlage geht es los.<br />

Die Nonnen vom dortigen<br />

Zisterzienserkloster sind rechtzeitig<br />

vor unserer Ankunft<br />

evakuiert worden.<br />

Dabei haben sie wohl aus dem<br />

uns zugewiesenen Gruppenkäfig<br />

für männliche Bläser sämtliche<br />

Nachtschränke mitgehen lassen.<br />

Ein Drama bahnt sich an, denn<br />

wo soll das Betthüpferl<br />

aufbewahrt werden ?<br />

Um des Seelenfriedens eines<br />

Einzelnen willen wird wortlos ein<br />

Ersatzmodell in dessen Zugriffsbereich<br />

platziert und unter<br />

Tränen des Dankes akzeptiert.<br />

Wer nun gedenkt, die Ausführungen zum männlichen Schlafbereich sang- und klanglos beenden<br />

zu können, muss enttäuscht werden, denn betroffene Beischläfer klagten am morgen danach offen<br />

über Ursachen ihrer Schlaflosigkeit. Doch über Einzelheiten schweigt des Bläsers Höflichkeit.<br />

So beginnt die 1. Übungseinheit harmonisch. Bodo offenbart uns seinen Plan. Der besagt, wir<br />

spielen uns mit den Stücken des vorgesehenen Sonntagsgottesdienstes für höhere Aufgaben ein:<br />

Einzug II / Schaffe in mir ein reines Herz / Bewahre uns Gott/ Rigaudon sowie die bekannten<br />

Choräle „Großer Gott“ und „Morgenlicht leuchtet“ neben dem Titel-Hit “Geh aus mein Herz“.<br />

Das Ergebnis wird gnädig hingenommen.


Zur Abwechslung nun TOP 3, ein mitgebrachter Grillabend am Outdoor-Kamin. Nach Bodos<br />

Kalkül kann so der Zeitpunkt für blutige Lippen durch die intensive Proberei vielleicht durch<br />

vorbeugende Fettung mit deftigen Schweinereien und letzter Ölung mit geistigen Getränken<br />

hinausgeschoben oder gar verhindert werden. Das würde eventuelle Schadensersatzansprüche<br />

durch die Angehörigen und Freunde vermeiden. Auf diese Weise kann der<br />

erste Abend friedlich zur Neige gehen.<br />

Im Kreise der wie immer präsenten Chorfotografen<br />

wird Übereinstimmung erreicht, das zu erwartende<br />

Bildmaterial bei seiner Veröffentlichung in allen<br />

Medien – auch wenn es schwerfällt - ohne lästernde<br />

Kommentare über alberne Gesichtsausdrücke, rote<br />

Nasen, feuchte Hosen, volle Backen usw. der<br />

Dargestellten zu versehen. Schade!<br />

Doch große Ziele erfordern Flexibilität. Andreas legt im Probenraum die Gitarre an, und mit<br />

den ausgeteilten Liederbüchern entwickelt sich wie beim Bingo durch Zuruf der Wunschtitel<br />

ein erstaunlicher Singsang.<br />

Manche sind zurückhaltend. Andere werden dagegen immer euphorischer, nachdem ihr<br />

Herzenswunsch „Wenn bei Capri die rote Sonne“ nach allen Strophen endlich im Meer versinkt.<br />

Gemeinsam tauchen wir in unsere frühe Jugend ein und bieten verträumt „Als ich ein Kind<br />

noch war“ dar. Wieder geht etwas (?) zur Neige. Doch nicht genug, denn nun werden noch<br />

einige, von den Komponisten als Abend- und Schlaflieder gedachte Melodien durch das<br />

unschuldige Blech gejagt. Gute Nacht ! Am Morgen dann die 1. Hauptsession. Hierzu wird<br />

Vivaldi persönlich bemüht, nachdem uns letztes Jahr sein Können durch das von seinem<br />

Stiefsohn Fünfgeld aufgemotzte Concerto bekannt wurde. Unsere erste Übung dient der<br />

Vorbereitung unseres nächsten Adventskonzertes. Alle sind eifrig dabei. Deshalb fallen<br />

mehrfach die aufmunternden Worte, dass schon viele Töne richtig waren. So wird tatsächlich<br />

das Zwischenziel erreicht.<br />

Nach 2 Stunden geraten wir in die Fänge von Tilman, der uns mit dem Kirchenensemble<br />

vertraut macht. Da gibt es zu staunen und zu lachen, wenn er todernst Dinge als Fakten<br />

bezeichnet, die erst einige hundert Jahre später das Kloster mit seiner Kirche und seine Arbeit<br />

kennzeichnen sollen.<br />

Lutz hat auch davon schöne Aufnahmen gemacht (Homepage), von dienen einige hier die<br />

verschiedenen Stationen beleuchten sollen.


Dann drängt Bodo geradezu darauf, uns bei einem erweiterten Ortsrundgang mit den<br />

entscheidenden Stätten seiner postpubertären Entwicklung vertraut zu machen.<br />

Wir erfahren die gesellschaftliche<br />

Funktion mehrerer Gebäude, aber<br />

auch die der verschlungenen,<br />

verführerischen Rundwege um<br />

den idyllischen See mit seiner<br />

Liebesinsel.


Noch ein zusammenfassendes Blasen des gesamten geübten Stückes. Dann chauffieren uns<br />

Andrea und Lutz ins nahe Wismar. Wir prüfen die Qualität des Selbstgebrauten und die<br />

Quantität der Beilagen. Als Verdauungsspaziergang wird unter Utes Führung noch dem<br />

Stadthafen mit dem dortigen heißen Weinfest ein Besuch abgestattet.<br />

Zurückgekehrt, drängt es die Unermüdlichen, die Liederlotterie des Vorabends mit teilweise<br />

achtstimmigem Gesang zu wiederholen. Dabei zeigt besonders Heldentenor Lutz bei der<br />

Darbietung der Gastarbeiter-Hymne „Zwei kleine Italiener...“ stimmlich zu Recht gestärktes<br />

Selbstbewusstsein, weil er in diesen inzwischen die beiden verinnerlichten Vivaldis sieht und<br />

sie gefühlvoll von Napoli träumen lassen kann. So wird es für ihn und uns wieder spät.<br />

SONNTAGMORGEN:<br />

ein kurzes Anblasen, Aufbau im Altarraum der Kirche und Gottesdienst. Dann der<br />

Gottesdienst vor etwa 30 Zuhören mit Andreas Timm als reimendem Pastor und mehreren<br />

Chormitgliedern in lesenden Nebenrollen. Auch Tilman lässt sein Herz noch orgelnd<br />

ausgehen.<br />

Schließlich draußen vor der Tür ein freundlicher Abschied aus Neukloster mit vielen<br />

Dankeschöns.<br />

Meine Meinung zu Verlauf und Ergebnis des Probenwochenendes entnehme ich wieder der<br />

angeführten Bibelstelle, aus der ich vertretungsweise beim Gottesdienst in Neukloster gelesen<br />

habe:<br />

Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.<br />

06.07.<strong>2014</strong> Der Seebrücken-Gottesdienst<br />

Jedes Jahr liegt eine besondere Spannung über dem näher rückenden Termin. Meist ist es<br />

bereits am Sonntagmorgen brütend heiß (vor allem für den Bass, der mit seiner äußeren<br />

Sitzposition die sogenannte A...karte gezogen hat. Oder es nieselt nicht nur, sondern schüttet<br />

wie aus Eimern. Wie vor 3 Jahren, als die Graal-Müritzer Binnenflut ihren Ursprung nahm.


Nicht zu vergessen ist natürlich<br />

die Verfügbarkeit der Bläserinnen<br />

und Bläser.<br />

Hier ist der Rostocker Bläserkreis<br />

unter Leitung von G. Kapellusch<br />

ein treuer Partner. Bodo hält sich<br />

dann diskret zurück.<br />

Bodo bereitet die Bläserstücke für den Gottesdienst vor, Andreas plant dessen Ablauf.<br />

Treffpunkt bereits 9:00 im Gemeindehaus zum Anspielen. Dabei werden die Handschriften<br />

der beiden berühmten Dirigenten sichtbar und Hinweise für Vorzeichen, Tempo, Verszahl,<br />

Lautstärke, Pausen, Schlussakkorde usw. gegeben, die dann später z. T. berücksichtigt<br />

werden.<br />

<strong>2014</strong> – es ist heiß!<br />

Wenig überraschend geht es mit einem Präludium los, mit dem „Schaffe in mir Gott ein reines<br />

Herz“ von der letzten Seite weiter bis zum modernen Wunsch „Möge die Straße uns<br />

zusammenführen“. Aber nur, wenn der Bass pünktlich die Intonation beginnt.<br />

Bei den Chorälen gibt es, offenbar bedingt durch die aktuell laufende Fußball-WM, in den<br />

einzelnen Stimmen unterschiedliche Anstoßzeiten, die jedoch bereits beim finalen „Himmel,<br />

Erde, Luft“ standardisiert ist.<br />

Sonnenhut ist Pflicht. Einige Bürger Bläser zeigen eigenwillige, aber funktionstüchtige<br />

Kreationen auf ebensolchen Köpfen. Andere bleiben zeitweise unverhüllt. Bei der Pressearbeit<br />

(Frau Lau) fallen die meisten von ihnen.


Andreas widmet sich heute ausschließlich seiner pastoralen Aufgabe. Vorher hat er sich<br />

telefonisch vergewissert, dass tatsächlich überall am Ostseestrand, zwischen Hawaii und Riga,<br />

zeitgleich ein Gottesdienst beginnt. Dann erinnert er wie alljährlich im Auftrag der Gemeinde<br />

die auswärtigen Besucher hier in unmittelbarer Strandnähe diskret an ihre Kurtaxpflicht und<br />

weist auf die tiefere Symbolik „Fisch“<br />

bei Fahrzeugführern aller Art hin:<br />

Durch Andeas' Absage und das<br />

Fehlen von Reinhard und Lutz<br />

haben die Unterstimmen heute<br />

nur ein geringeres Gewicht als<br />

bei uns in letzter Zeit üblich.<br />

Doch an den meisten dafür<br />

vorgesehenen Stellen sind sie<br />

unüberhörbar.<br />

Rechts 2 goldne Blüten,<br />

links 2 allertiefe bei der<br />

Vorbesprechung Zug um Zug.<br />

Das Ende des Brückengottesdienstes ist erreicht, nachdem der Tango afferado, allerdings<br />

wenig temperamentvoll, und die Petite Suite als Nachtisch überreicht werden. Das ist auch das<br />

Ende des 3. Abschnittes unserer Chronik <strong>IV</strong>. Ich gebe ihn unter der bescheidenen<br />

Zwischenüberschrift „Falks Musik und die der anderen“ an Lutz zur weltweiten Verbreitung<br />

weiter.

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