11.07.2015 Views

Presse mappe - Observatoire

Presse mappe - Observatoire

Presse mappe - Observatoire

SHOW MORE
SHOW LESS
  • No tags were found...

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Das Imaginäre Museum von … Jean de Loisy, für den Palais de TokyoNachdem wir zuerst Pierre Cornehe de Saint-­‐Cyr und dann Catherine Millet – einen Aukdonator und die Gründerin einer Kultzeitschrig, die zudem Schrigstellerin ist – eingeladen hahen, uns ihr „Imaginäres Museum“ vorzustellen, fanden wir, dass es an der Zeit ist, uns einer öffentlichen Einrichtung zuzuwenden. Unsere Entscheidung, Jean de Loisy anzusprechen, hat vor allem zwei Gründe. Der erste ist unsere freundschagliche und generadonelle Verbundenheit mit diesem Mann, der einer der akdvsten Akteure der französischen und internadonalen Kunstszene ist. Der zweite Grund ist die Tatsache, dass er vor kurzem zum Direktor des Palais de Tokyo ernannt wurde. Jean de Loisy zählt zu den unumgänglichen Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunstszene, die er seit 30 Jahren belebt und bereichert. Er hat wichdge Strukturen geleitet wie die FRAC des Pays de la Loire, die Fondadon Carder, das Musée des Beaux-­‐Arts von Nîmes und presdgereiche Ausstellungen organisiert wie Gasiorowski oder Traces du sacré im Centre Pompidou, La Beauté in Avignon oder Les Maîtres du désordre im Musée du Quai Branly, um nur einige zu nennen. Seine leidenschagliche Kunstliebe und sein Engagement für die Künstler sind bekannt und anerkannt. Aus dem Grund haben wir ihn gebeten, zu unserer Messe beizutragen.Jean de Loisy hat unsere Einladung angenommen und uns gleichzeidg vorgeschlagen, ein wenig anders vorzugehen als bei den ersten beiden Ausgaben des „Imaginären Museums“: Er möchte dieses „Imaginäre Museum“ für den Palais de Tokyo zusammenstellen, um diesen Ort, seine Dynamik und sein Team hervorzuheben. Welche Form wird dies haben? Die einer Ausstellung selbstverständlich. Sie wird allerdings von den gewohnten Pfaden abweichen, um frischen Wind in die Welt der Zeichnung zu bringen, die nicht nur in Ausstellungsräumen aufgehängt werden, sondern auch den Raum erobern soll.Philippe Piguet, Art DirectorDie sonderbaren Konjunkturen des Zufalls ... Das Ansehen der Zeichnung, die als der unmihelbarste Ausdruck des Geistes gilt, scheint teilweise mit der Nähe zum Gedanken verbunden zu sein, denn sie gilt als seine Verlängerung im Sichtbaren. Mit dem Finger in weichen Ton gedrückte Spuren, eine kohlschwarze Form auf einem Felsen, in Holz oder Knochen geritzt, durch Fadenspiele der Inuits geschaffene Figuren, ein von der Tochter von Butades auf die Wand gebannter Schahenumriss, Kritzeleien eines gelangweilten Konferenzteilnehmers, ein Graffid-­‐Pseudonym auf einer U-­‐Bahn – die Zeichnung bedient sich aller Mihel, um uns zum Ausdruck zu bringen.Die Welt zeichnet aber auch ohne uns. Verschlungene Äste, Falten in einem Gesicht, der Weg der Würmer im Holz alter Möbel – alles wird zum Zeichen und erinnert an die Visionen Novalis’: „Mannigfache Wege gehen die Menschen. Wer sie verfolgt und vergleicht, wird wunderliche Figuren entstehen sehn; Figuren, die zu jener großen Chiffernschrig zu gehören scheinen, die man überall, auf Flügeln, Eierschalen, in Wolken, im Schnee, in Kristallen und in Steinbildungen, auf gefrierenden Wassern, im Innern und Äußern der Gebirge, der Pflanzen, der Tiere, der Menschen, in den Lichtern des Himmels, auf berührten und gestrichenen Scheiben von Pech und Glas, in den Feilspänen um den Magnet her, und sonderbaren Konjunkturen des Zufalls, erblickt.“Im Grunde erscheint unsere Umwelt damit als etwas Planvolles in den Träumereien des geistesabwesenden Betrachters. Der Palais de Tokyo möchte sein Imaginäres Museum der Zeichnung nutzen, um zu zeigen, wie die Künstler, deren für diese gewagten Konjunkturen empfänglichen Erfindungen er begleitet, über das Papier hinausgehen, um am großen Bilderspiel der Welt teilzunehmen.Jean de Loisy, Direktor des Palais de Tokyo<strong>Presse</strong> <strong>mappe</strong> I Seite 7

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!