Plassenburg Open Airs 2015Die Prinzen, geniale Stimmen aus LeipzigPHIL – Ein großartiges Konzert mit Collins-HitsEs war eine Hommage an die Musik des Eng -länders Phil Collins. „PHIL“, die aus Baden-Württemberg stammende Formation, begeistertemit ihrem exzellenten Spiel und derbeeindruckenden Stimme ihres Front mannesJürgen Mayer die Fans. Natürlich standen dieHits der 80er und 90er Jahre im Vorder grund.Älteres Material war Fehlan zei ge, le dig lich„Carpet Crawlers“, ursprünglich aus dem74er Genesis-Album „The Lamb Lies Down OnBroadway“ (noch mit Sänger Peter Gabriel)stammend und 1999 von den verbliebenenGenesis-Leuten neu eingespielt, er innerte andie großen Zeiten einer Psyche delic-Band. De -ren damaliger Drummer Phil Collins trat alsspäterer Sänger aus dem Schatten der Gruppeund machte sowohl als Solist als auch alsSchauspieler von sich reden. R.H.Bob Geldof, der geadelte IreEr zeigte sich beeindruckt vomBaustil des Schönen Hofes. Er freutesich über ein Konzert in wunderschönemAmbiente. Der 63-jährige,inzwischen in Ehren und durchSchicksalsschläge (Tod der Ex-Gattin 2000, Tod der zweiten Toch -ter Peaches Honeyblossom im letztenJahr) ergraute Ire, legte ein fu -rioses Konzert hin: Rank undschlank, fit wie ein Turnschuh –und „dankbar, die Gnade erhaltenzu haben, im Alter seine Musiknoch so aktiv präsentieren zu dürfen“,so Geldof im Gespräch mitSebastian Krummbiegel von den„Prin zen“. Sir Bob, wie er zwarimmer wieder wegen seines vonder Queen verliehenen Titels ge -nannt wird, obgleich er als Ire sichkeineswegs so bezeichnen darf, ließ bei den begeisterten Fans die Lust auf die wieder mitihrem Chef tourenden Boomtown Rats erwachsen und seine Begleitmusiker ebenfalls zurHöchstform auflaufen. Geldof in Kulmbach, schon jetzt wohl der Konzert-Höhepunkt diesesJahres in der Bierstadt.R.H.Zum zweiten Male gastiertendie Prinzen im SchönenHof. Dieses Mal spielte auchder Wettergott mit, und die1200 Fans feierten mitihren Lieblingen eine grandioseParty. Frech, spitzbübisch,ironisch, intellektuellund politisch, gepaart mitgro ßer gesanglicher Leistung und keineswegs aufgesetzt wirkender Choreografie, ließen dieehemaligen Chorknaben einen Hit nach dem anderen vom Stapel. Krummbiegel, der sich amVorabend nach dem sensationellen Geldof-Auftritt noch lange angeregt mit Nils und Ed (YoungGuns, Euroschäck) im oberen Teil des Kasernenhofes unterhalten und die beiden als seineGäste zum eigenen Konzert eingeladen hatte, war, wie seine Bandkollegen, nach dem Kraftraubenden Auftritt völlig durchgeschwitzt, aber sichtlich berührt von der sensationellenStimmung im Schönen Hof.R.H.Neudrossenfelder StraßenfestErstmals fand im Rahmen des Neudrossenfelder Straßenfestes ein Rock-Konzert im Biergarten des Bräuwerkes statt. Ideal gelegen, oberhalb der alten Bergmühle, mitBlick auf das idyllische Rotmaintal, freuten sich die nicht nur jugendlichen Besucher auf drei besondere Auftritte.Zuerst betraten „Sunshine Acid“ die Bühne, welche unter einem Schatten spendenden Laubbaum errichtet worden war. Mit coolem, swingendem „Whiskey-Rock“überzeugten die fünf jungen Musiker, welche auch schon am Kulmbacher Altstadtfest gespielt hatten, das Publikum. Zwar hatte der Wettergott an diesem Abend eingnädiges Einsehen und ließ Alt und Jung herbei strömen, doch leider war es der Technikteufel, der Musikern und Mixer die Stimmung etwas vergraulte. „Sunshine Acid“ließen sich jedoch keineswegs beeindrucken und absolvierten einen phantastischen Auftritt.Die Southern-Rocker von Shark, endlich wieder einmal beisammen und von der Technik ebenso behindert, zogen ihr Ding eiskalt durch. Nach fast 30 JahrenBühnenerfahrung sind Chris Haller und seine Musiker einiges gewöhnt, und so konnten nur Insider eine leichte Verbitterung verspüren. Das Publikum ging bei jedemSong von „Shark“ voll mit.Mit etwas Verzögerung traten dann die Punk-Ikonen „Euroschäck“ auf. Sänger Brandy hatte lange überlegt, ob der Auftritt technisch noch machbar war, aber dergut besuchte Biergarten ließ gar nichts anderes zu, und als Gitarrist Ed Bergmann sein erstes Gitarrenbrett in den Nachthimmel hämmerte, waren die Technikproblemezwar nicht vergessen, aber Nebensache. „Euroschäck“ bewiesen wieder knallhart, dass sie ihren Kultstatus nicht umsonst besitzen.Jeder Anwesende war absolut begeistert von dem hervorragenden Ambiente, das der Biergarten des Bräuwerkes für dieses Ereignis bot. Man war sich einig darüber,dass solche Veranstaltungen durchaus wiederholt werden sollten. Kommen würden alle wieder. Natürlich auch wegen des köstlichen Bräuwerkes...R.H.
THE YOUNG GUNS SIND WIEDER DA!Das Publikum, zumeist um die 40 und älter, war mit einer gewissen Erwartungshaltungerschienen: Auf einem T-Shirt prangte ein Allman-Brothers-Schriftzug, ein anderer Gasterschien im Kanadierhemd mit Baseballmütze.Kurz, es waren Leute, die auch mit der Musik NeilYoungs älter geworden sind und nun erleben wollten,was an diesem Abend in der BayreutherSchokofabrik vor sich gehen sollte.The Young Guns gaben ihr Reunion-Konzert.Nils, Mitbegründer und inzwischen vomSchlagzeug der einstigen Jugendband zuGitarre und Ge sang gewechselt, hat endlichwieder Begleiter gefunden, die die Vorliebedes jungen Kulm bachers teilen. Die alsTribute-Band angekündigte Formationlegte auch gleich furios los. „Down ByThe River“, in fast zwan zig -minütiger Version, ließ be -reits die Beine der zahlreicher schienen Fanswippen. „Blumi“Blumensaat a lias„Mr. Flower“trieb mit seinem Drum-Spiel ordentlich vo ran, und Bassist StefanMüller bildete mit dem Schlag zeu ger und Ed Berg mann (Euro-schäck) eine Backing Wall, die ihresgleichen suchte. Die dreierfahrenen Kämpen ließen ihrem jungen Front mann sämtlicheFreiräume, und Nils zeigte sich auf den Brettern derSchoko in bester Spiellaune. Die gut gemixte Technik sorgtedafür, dass die Zuhörer sehr schnell spürten, hier wurden nicht nurSongs nachgespielt, hier wurde exakt interpretiert. „Schau hie, dermacht na sugor nooch, sugor sei Mimik is wie vom Neil Young...“Nils rockte, was das Zeug hielt, der Applaus wurde stärker und stärker,und nach einigen Solostücken des Young-Guns-Gründers ging es in einefür alle Anwesenden, Musiker wie Fans, wohlverdiente Pause zum„Wieder-etwas-runterfahren“.LIVE:THE YOUNG GUNS5. Sept.„Bockela“Kulmbach21 Uhr18. Sept.„Werkstatt“Gefrees21 UhrDanach ging es in die zweite, noch heißere Phase, und für die Zuhörer gab es fast keinHalten mehr. Eindeutig, die neuen Young Guns haben ihre Bewäh rungsprobe bestanden.„Powderfinger“, „Like a Hurricane“, „Hey Hey, My My“, alle bekannteren Stücke waren auch imProgramm. Beim Intro zum alten Buffalo Springfield-Titel „Mr. Soul“ durfte auch „Blumi“ seine Lustam Spiel mittels eines Drum-Solos nochmals extrabestätigen. Total erschöpft verabschiedeten sich TheYoung Guns nach über zweieinhalb Stunden, wurdenjedoch nochmals für lauthals geforderte Zugabenzurück geholt. Selbst der ansonsten stoisch ruhige Edließ sich kaum bremsen und leistete sich manchesGitarrenduell mit dem Irrwisch Nils. Der durch schwereErkrankung etwas gehandicapte Bassist Stefan, der dasKonzert am Hocker sitzend begleitete, war am Schlussebenfalls nicht mehr zu halten und spielte dasSchlussstück, sensationell, im Stehen.Ein phantastisches Konzert, so das durchwegs begeistertePublikum, ging zu Ende, und der Bierstädter kann ruhigenGewissens empfehlen, sich das „Heimspiel“ der YoungGuns am 5. September im Kulmbacher „Bockela“nicht entgehen zu lassen. Wem dies nicht möglichsein sollte, der sollte sich den 19. Sep -tember vormerken, denn dann treten dieNeil Young-Tributler in der Gefreeser"Werkstatt" auf, um die MusikNeil Youngs qualitativ hochwertigam Leben zu erhalten.BS