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Nr. 30 Die Stadt der Bücher - Hotel Alt Connewitz

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Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011 >> Zeitschrift für Kultur, Tourismus und Wirtschaft in Leipzig und Mitteldeutschland<br />

Download unter: www.naeher<strong>dran</strong>-leipzig.de<br />

<strong>NÄHER</strong><br />

><strong>dran</strong><br />

IV/2010<br />

top aktuell Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland +++ titelthema Die Stadt der Bücher +++ Ewiges Wissen – Leipzigs Bibliotheken<br />

+++ Ein Spaziergang durch das Graphische Viertel +++ Museum für Druckkunst Leipzig +++ Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig<br />

+++ Leipziger Buchmesse +++ kalenderblatt Gustav Mahler +++ boulevard +++ Mein Leipzig lob ich mir: Cheryl Shepard<br />

Die Stadt der Bücher<br />

Foto: Dirk Brzoska (www.maneda.de) · Frisuren und Make Up: Anna Oberholz<br />

Location: Deutsche Nationalbibliothek – Lesesaal<br />

titelthema > Seite 11<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


MICHAEL<br />

TRIEGEL<br />

Verwandlung der Götter<br />

verlängert bis 13. Februar 2011<br />

Katharinenstr. 10, 04109 Leipzig, Tel.: 03 41/21 69 90, www.mdbk.de<br />

Di und Do bis So 10–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr, Mo geschlossen, Feiertage 10–18 Uhr<br />

24. und 31. Dezember geschlossen


vorwort<br />

Die Buchstadt Leipzig<br />

„Von allen Welten, die der<br />

Mensch erschaffen hat, ist die<br />

der Bücher die Gewaltigste“<br />

(Heinrich Heine).<br />

In dieser Hinsicht besitzt Leipzig<br />

eine große Welt literarischer<br />

Tradition und kreativer Gegenwart.<br />

Interessanterweise liegen<br />

die Wurzeln der Buchstadt<br />

Leipzig in Wittenberg, denn von<br />

dort aus wurden zahlreiche<br />

Druckaufträge für reformatorische<br />

Schriften an Leipziger<br />

Drucker vergeben. Die Stadt<br />

entwickelte sich zum zweiten<br />

Zentrum des Reformationsdruck<br />

wesens.<br />

Ende des 17. Jh. sorgte dann die<br />

Entwicklung der Romanliteratur<br />

dafür, dass sich die Romanproduktion<br />

von Süddeutschland<br />

nach Leipzig verlagerte. Die<br />

aufgeklärte geistige Atmosphäre<br />

der Messestadt zog viele<br />

Schriftsteller an, darunter 1785<br />

auch den jungen Friedrich<br />

Schiller. In einem Bauernhaus in<br />

Gohlis bewohnte er die Dachkammer<br />

und schrieb hier sein<br />

Lied „An die Freude“, das später<br />

durch die Vertonung durch<br />

Ludwig van Beethoven als<br />

Schlusschor der IX. Sinfonie<br />

weltweit bekannt wurde. Das<br />

heutige Schillerhaus – die älteste<br />

erhaltene Literaturgedenkstätte<br />

Deutschlands – zeigt eine<br />

sehenswerte Ausstellung.<br />

Doch die Buchstadt Leipzig hat<br />

viele weitere Attraktionen zu<br />

bieten. Auf manche stößt man<br />

eher zufällig, wie z. B. das Leibniz-Denkmal<br />

im Innenhof der<br />

Universität am Neumarkt. Es<br />

zeigt den 1664 in Leipzig geborenen<br />

Gelehrten Gottfried<br />

Wilhelm Leibniz mit einem großen<br />

Buch in der Hand.<br />

Das berühmte Universalgenie<br />

sagte über sich selbst: „Beim<br />

Er wachen hatte ich schon so<br />

viele Einfälle, dass der Tag nicht<br />

ausreichte, um sie niederzuschreiben.“<br />

Es würde mich freuen, wenn<br />

Sie anlässlich Ihres Leipzig-<br />

Besuchs sagen: „Die Stadt hat<br />

so viel Sehenswertes, dass ein<br />

Wochenende nicht ausreicht,<br />

um sie zu besichtigen.“<br />

Ich wünsche Ihnen eine anregende<br />

Lektüre sowie ein friedliches<br />

und gesundes Jahr 2011.<br />

Ihr Volker Bremer<br />

Leibniz-Denkmal<br />

Leipziger Buchmesse 2011<br />

Vom 17.– 20.3.2011 erwartet<br />

alle Bücherwürmer anlässlich<br />

der „Leipziger Buchmesse“<br />

wieder Erlesenes und Spannendes.<br />

Neben über 2.100<br />

Ausstellern, die sich präsentieren<br />

findet auch das Festival<br />

„Leipzig liest“ mit rund 1.800<br />

Lesungen statt. Wer noch<br />

Übernachtungen in Leipzig<br />

benötigt, kann sich gern an<br />

die Zimmervermittlung der<br />

Tourist-Information wenden<br />

oder Online buchen.<br />

Tel.: +49 (0)341/7104-255<br />

www.ltm-leipzig.de<br />

Inhalt<br />

Herzlich Willkommen in der Buchstadt Leipzig! Wir zeigen Ihnen zahlreiche<br />

Attraktionen, z. B. das Museum für Druckkunst Leipzig (Nonnenstraße 38)<br />

<strong>NÄHER</strong> <strong>dran</strong><br />

Kultur, Tourismus, Wirtschaft aus Leipzig und Mitteldeutschland<br />

Ausgabe Nr. 30 (Dezember 2010 – Februar 2011)<br />

top aktuell<br />

· Kultur, Tourismus, Kongresse, Mitteldeutschland Seite 4<br />

vorgestellt Seite 9<br />

· Leute in Leipzig<br />

literaturtipps Seite 10<br />

das titelthema<br />

· Die Stadt der Bücher Seite 11<br />

· Ewiges Wissen – Leipzigs Bibliotheken Seite 14<br />

· Das Graphische Viertel in Leipzig – Karte Seite 16<br />

· Leipziger Buchmesse Seite 22<br />

hinter den Kulissen Seite 24<br />

· Zu Besuch im Studio „Glücklicher Montag“<br />

leipzig in Superlativen Seite 25<br />

meinungen – ansichten Seite 26<br />

im fokus Seite 27<br />

· Das Kalenderblatt: Gustav Mahler<br />

· Leipziger Ortsteile: Wahren<br />

boulevard Seite 29<br />

· Mein Leipzig lob ich mir … – Cheryl Shepard<br />

impressum Seite 30<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011<br />

3


top aktuell<br />

Top aktuell – Kultur<br />

Gondwanaland eröffnet am<br />

1.7.2011<br />

Zoodirektor Dr. Jörg Junhold hat<br />

das Geheimnis gelüftet: Am<br />

1.7.2011 öffnet die 16.500 m 2<br />

große Tropenerlebniswelt Gondwanaland<br />

ihre Tore. Unter dem<br />

Motto „Erleben mit allen Sinnen“<br />

kann man neben ca.<br />

17.000 tropischen Pflanzen<br />

auch 300 exotische Tiere kennenlernen<br />

und sich auf eine<br />

Bootsfahrt durch den Vulkantunnel<br />

begeben. Eintritt: 17 Euro<br />

(inkl. Zoo-Besuch), Kinder: 10<br />

Euro. Im Winter gibt es Sparpreise.<br />

www.zoo-leipzig.de<br />

„Verwandlung der Götter“<br />

Im Museum der bildenden<br />

Künste kann man bis 13.2.2011<br />

rund 70 Arbeiten des Leipziger<br />

Künstlers Michael Triegel bestaunen.<br />

Im Zentrum der Ausstellung<br />

stehen vor allem<br />

mythologische und religiöse<br />

Themen. Erstmals wird das Porträt<br />

von Papst Benedikt XVI.<br />

präsentiert.<br />

www.mdbk.de<br />

Kriminalmuseum des Mittelalters<br />

In der Nikolaistraße 59 eröffnete<br />

vor Kurzem das „Kriminalmuseum<br />

des Mittelalters“. In der<br />

Dauerausstellung werden 80<br />

Exponate gezeigt, darunter historische<br />

Streckbänke, Schandmasken<br />

oder ein mit Nägeln<br />

besetzter Befragungsstuhl.<br />

Eintritt: 5,80 Euro<br />

Tel.: +49 (0)341/22286380<br />

Danke an 500 Fans!<br />

Am 8.12.2010 konnte die LTM<br />

GmbH den 500. Fan auf der<br />

Facebook-Seite „<strong>NÄHER</strong> <strong>dran</strong><br />

Leipzig“ begrüßen. Seit dem<br />

Start der Seite am 10.9.2010<br />

wird inzwischen jeder Beitrag<br />

51º 20’ 56’’ N,<br />

12º 22’ 9’’ O*<br />

von rund 3.000 Personen gelesen.<br />

Wer an touristischen Neuigkeiten<br />

aus Leipzig sowie exklusiven<br />

Fotostrecken – z. B. zu<br />

Gondwanaland, Michael Triegel,<br />

Kriminalmuseum – interessiert<br />

ist, findet diese hier: www.facebook.com/naeher<strong>dran</strong>.leipzig<br />

Notenspur-Salons 2011<br />

Durch außergewöhnliche Orte<br />

und einem besonderen Charakter<br />

unterscheiden sich die Notenspur-Salons<br />

von einem „normalen“<br />

Konzert. Sie verbinden<br />

musikalische Entdeckungen mit<br />

Geselligkeit bei Sekt oder Tee.<br />

Termine: 5.2. Mendelssohn-<br />

Haus, 12.2. Schumann-Haus,<br />

19./20.2. Grieg-Begegnungsstätte,<br />

26.2. Oper Leipzig, 27.2.<br />

Bosehaus<br />

www.notenspur-leipzig.de/aktuelles<br />

Grab für Schumann-Freund<br />

Späte Ehre: Christian Ludwig<br />

Schuncke (1810 –1834), der gemeinsam<br />

mit Robert Schumann<br />

die „Neue Zeitschrift für Musik“<br />

gründete, erhielt am 25.8.2010<br />

ein Grab auf dem Alten Johannisfriedhof.<br />

Sein Grabkreuz war<br />

über die Jahre verschollen. Dank<br />

Unterlagen aus dem Stadtarchiv<br />

konnte die alte Stelle wiedergefunden<br />

und ein neuer Grabstein<br />

gefertigt werden.<br />

Ehrgeiziges Ziel: Am 1.7.2011 möchte Dr. Jörg Junhold<br />

die Tropenerlebniswelt Gondwanaland eröffnen<br />

Das Kriminalmuseum<br />

des Mittelalters zeigt eindrucksvoll,<br />

wie einst Recht gesprochen wurde<br />

Walden am Montag<br />

Am 6.12.2010 hatte im Neuen<br />

Schauspiel Leipzig (Lützner Str.<br />

29) „Walden am Montag“ Premiere.<br />

Die von Szene-Literat<br />

Volly Tanner initiierte Dankeschön-Show<br />

zeichnet Menschen<br />

aus, die Menschlichkeit ohne<br />

Eigennutz leben. Als erster Preisträger<br />

wurde Verleger Bert Hähne<br />

gewürdigt.<br />

www.neues-schauspiel-leipzig.de<br />

Veranstaltungen in Leipzig<br />

Eine Übersicht der wichtigsten<br />

Veranstaltungen 2011<br />

findet man unter www.ltmleipzig.de/veranstaltungen<br />

und www.leipzig-im.de. Hier<br />

drei Tipps für das 1. Quartal:<br />

* Ihre Startkoordinaten ins<br />

Abenteuer: Erleben Sie<br />

Asien inmitten von Leipzig.<br />

www.zoo-leipzig.de<br />

Wagner-Stiftung gegründet<br />

Seit 26.11.2010 hält eine Stiftung<br />

die Erinnerung an den in<br />

Leipzig geborenen Komponisten<br />

Richard Wagner wach. Im Stiftungsrat<br />

sitzt auch dessen Urenkelin<br />

Nike Wagner, die anlässlich<br />

der Gründung sagte: „Mit dem<br />

Jubiläumsjahr 2013 muss es gelingen,<br />

dass Leipzig neben Bayreuth<br />

als die deutsche Wagner-<br />

Stadt angesehen wird.“<br />

www.wagner-verband-leipzig.de<br />

17.2.-20.2. / Leipziger Messe<br />

Beach & Boat – Leipziger<br />

Wassersportmesse<br />

www.beach-and-boat.de<br />

6.3.2011<br />

Leipziger Karnevalsumzug am<br />

Rosensonntag<br />

www.leipziger-karneval.de<br />

26.3. / Innenstadt<br />

Honky Tonk – Musikfestival<br />

www.honky-tonk.de<br />

4 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011<br />

4 AZ_Naḧer <strong>dran</strong>_Tiger.indd 1 20.12.10 11:23


top aktuell<br />

Leipziger Tourismuspreis 2010<br />

Das Bach-Museum Leipzig ist<br />

der Gewinner des „Leipziger<br />

Tourismuspreises 2010”. Die<br />

Auszeichnung wurde am<br />

24.11.2010 im Rahmen des<br />

161. Tourismusfrühstücks an<br />

den Geschäftsführer des Bach-<br />

Archivs Leipzig, Dr. Dettloff<br />

Schwerdtfeger, überreicht. Den<br />

zweiten Platz belegte der BE-<br />

LANTIS Freizeitpark. Den dritten<br />

Platz teilten sich das Museum<br />

der bildenden Künste Leipzig<br />

und das Asisi Panometer Leipzig.<br />

In der Laudatio zur Siegerehrung<br />

sagte Volker Bremer: „Die<br />

neukonzipierte Ausstellung im<br />

Bach-Museum stieß bei den Besuchern<br />

und den Medien auf<br />

sehr viel Zustimmung. Die Besonderheit<br />

liegt in der interaktiven<br />

und multimedialen Vermittlung<br />

von Informationen rund<br />

um das Leben und Wirken von<br />

Johann Sebastian Bach.“<br />

In die Bach-Zeit zurückversetzt<br />

fühlten sich auch die rund 300<br />

Teilnehmer des Tourismusfrühstücks,<br />

denn die Moritzbastei<br />

war entsprechend verwandelt<br />

worden. Das Redaktionsteam<br />

trug Kleidung aus der Bach-Zeit<br />

und servierte den Gästen musikbezogene<br />

Leckereien, darunter<br />

Librettopasteten und Bachtaler.<br />

www.leipzig.de/tourismuspreis<br />

Über 400 der bedeutendsten<br />

„Travel Writer“ in Leipzig<br />

Vom 8.– 13.10.2010 war Sachsen<br />

Gastgeber des 55. Jahreskongresses<br />

des Berufsverbandes<br />

nordamerikanischer Reisejournalisten<br />

(SATW). Die DZT richtete<br />

den Kongress zusammen<br />

mit der Tourismus Marketing<br />

Gesellschaft Sachsen mbH, der<br />

LTM GmbH und der Dresden<br />

Marketing GmbH aus.<br />

Während der fast einwöchigen<br />

Veranstaltung lernten die Teilnehmer<br />

auch Leipzig kennen.<br />

Ob die Besichtigung kultureller<br />

Attraktionen oder eine spezielle<br />

Tour für Fotografen – das hochkarätige<br />

Angebot rund um den<br />

Kongress begeisterte die Journalisten.<br />

Ein Höhepunkt war die<br />

Abschlussveranstaltung im Porsche<br />

Werk Leipzig am<br />

12.10.2010. Der 32 m hohe<br />

Turm bot ideale Voraussetzungen<br />

für einen perfekten Abend<br />

in wahrhaft „himmlischer“ Atmosphäre.<br />

Das Rahmenprogramm wurde<br />

mit Ansprachen von Oberbürgermeister<br />

Burkhard Jung, Ricarda<br />

Lindner (DZT) und Hans<br />

Jürgen Goller (TMGS) eröffnet.<br />

Weiterhin sorgte SATW Präsident<br />

Tim O’Keefe mit seinen<br />

Danksagungen und Anekdoten<br />

für aufgeheiterte Stimmung im<br />

Saal, zu der anschließend auch<br />

die Live-Band Maximilian Syndicate<br />

beitrug.<br />

Die durchweg positive Resonanz<br />

des Kongresses in Sachsen durch<br />

die Vertreter der SATW ist nicht<br />

nur sehr erfreulich, sondern<br />

spielt auch eine zentrale Rolle<br />

bei der Vermarktung des Reiselands<br />

Deutschland auf dem<br />

nordamerikanischen Markt als<br />

wichtigstem internationalen<br />

Quellmarkt für den Leipzig-Tourismus.<br />

Übrigens: Der nächste<br />

SATW-Kongress findet 2011 in<br />

Neuseeland statt.<br />

Rekord: Zwei Millionen Übernachtungen<br />

erwartet<br />

Nach den Rekordjahren 2008<br />

und 2009 wird Leipzig auch<br />

2010 einen Gästerekord erzielen<br />

und voraussichtlich die „Schallmauer“<br />

von zwei Millionen<br />

Übernachtungen durchbrechen.<br />

Nach Angaben des Statistischen<br />

Landesamtes Sachsen betrug die<br />

Anzahl der Gästeankünfte in<br />

den ersten zehn Monaten 2010<br />

insgesamt 935.385 Gästeankünfte<br />

(+11,3 Prozent). Die Anzahl<br />

der Übernachtungen stieg<br />

um +10,1% auf 1.704.795.<br />

Sehr erfreulich ist die Entwicklung<br />

bei den ausländischen Gästen,<br />

deren Anteil an den Übernachtungen<br />

21,3 Prozent betrug.<br />

„Lag der Auslandsanteil<br />

vor 5 Jahren noch unter 14 Prozent,<br />

zeigen nun unsere vielfältigen<br />

Auslandsaktivitäten ihre<br />

Wir kung“, freut sich Volker<br />

Bremer.<br />

Andrea Fiedler (BELANTIS<br />

Freizeitpark) nahm den 2. Preis<br />

entgegen.<br />

Volker Bremer gratulierte Dr. Dettloff Schwerdtfeger (3. v.l.)<br />

zum Gewinn des „Leipziger Tourismuspreises 2010“.<br />

3. Preis: Jörg Dittmer (Museum der<br />

bild. Künste) und Irina Schotte (Asisi<br />

Panometer Leipzig)<br />

Beeindruckende Abschlussveranstaltung<br />

des SATW-Kongresses im Porsche Werk Leipzig<br />

<br />

<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011<br />

5


top aktuell<br />

Top aktuell – Tourismus<br />

Neue Leipzig-Souvenirs<br />

Wer ein Andenken an Leipzig<br />

sucht, wird in der Tourist-<br />

Information (Katharinenstr. 8)<br />

fündig. Ob trendige T-Shirts,<br />

elegante Goethe-Regenschirme,<br />

schicke Notebooktaschen, historische<br />

Zinnfiguren, das kultige<br />

Messemännchen oder ein praktischer<br />

Leipzig-Zollstock – das<br />

Angebot ist sehr vielfältig.<br />

Bronzener Apfel<br />

für das „Lichtfest Leipzig“<br />

Hohe Auszeichnung für das<br />

Lichtfest Leipzig 2009: Mit der<br />

Veranstaltung, mit der Leipzig<br />

an das historische Ereignis der<br />

Friedlichen Revolution im Herbst<br />

1989 erinnerte, hat die LTM<br />

GmbH als Veranstalter gemeinsam<br />

mit dem Event-Dienstleister<br />

FAIRNET beim Event-Award<br />

(EVA) am 5.11.2010 den bronzenen<br />

Apfel gewonnen. Auch<br />

beim EUROCITIES Award so -<br />

wie beim Kulturmarken-Award<br />

konnte sich das Lichtfest Leipzig<br />

2009 unter den besten drei platzieren.<br />

Neue Werbemittel<br />

Um gezielt für Leipzig werben<br />

zu können, hat die LTM GmbH<br />

neue Werbematerialien erstellt,<br />

darunter die Angebotskataloge<br />

„Leipzig Reisen 2011“, „Leipzig<br />

Gruppenreisen 2011“ sowie der<br />

„LEIPZIG CARD“-Prospekt. Die<br />

Prospekte und Broschüren findet<br />

man zum Download unter<br />

www.facebook.com/naeher<strong>dran</strong>.leipzig<br />

(Rubrik: Prospekte).<br />

Russische Reiseunternehmen<br />

in Leipzig<br />

Am 23.10.2010 weilten 26 Entscheidungsträger<br />

von russischen<br />

Reiseunternehmen in Leip zig.<br />

Ein facettenreiches Pro gramm<br />

bot den Gästen einen ersten<br />

Eindruck von der Stadt. Auch<br />

Attraktive Leipzig-Souvenirs: Basecap (12 Euro), T-Shirts (14,95 Euro), Polo-Shirt<br />

(19,95 Euro), Messemännchen (6 Euro) und Notebooktasche (24,95 Euro).<br />

Im Rahmen des „Lichtfest Leipzig 2010“ gedachten am 9.10.2010 rund<br />

40.000 Besucher der Friedlichen Revolution `89 und der Deutschen Einheit<br />

eine Porsche-Werks be sich tigung<br />

mit anschließender Co-<br />

Pilot fahrt im Porsche Panamera<br />

stand auf dem Programm. Die<br />

Teilnehmer waren von Leipzig<br />

überwältigt. Organisiert wurde<br />

die Tour von der LTM GmbH in<br />

Kooperation mit Classic Travel<br />

und der TMGS.<br />

Gute Geschäfte für Leipzig:<br />

der soziale Marktplatz<br />

Am 29.9.2010 trafen sich im<br />

Ring-Café 36 Unternehmen und<br />

33 gemeinnützige Organisationen,<br />

um neue gesellschaftliche<br />

Ko operationen in die Wege<br />

zu leiten. In exakt 100 Minuten<br />

wurden 95 Engagement-Vereinba<br />

rungen im Wert von ca.<br />

30.000 Euro ausgehandelt.<br />

Nach erfolgreicher Premiere<br />

2009 verbuchte das Organisations-Team<br />

in Kooperation mit<br />

der LTM GmbH einen Rekord.<br />

www.gute-geschaefte-leipzig.de<br />

Zeitgenössische Kunst<br />

Die nach dem Umzug der LTM<br />

GmbH bisher noch weißen<br />

Flurwände sind seit dem<br />

16.9.2010 der Kunst gewidmet:<br />

In Zusammenarbeit mit der Galerie<br />

für Zeitgenössische Kunst<br />

Leipzig, kuratiert von Dr. Barbara<br />

Steiner und Heidi Stecker,<br />

ist in der Büroetage der LTM<br />

GmbH die Aus stellung „Hero<br />

City / Heldenstadt“ zu sehen.<br />

Das Beste aus zehn Jahren<br />

Seit zehn Jahren schickt der<br />

Kalender „Historisches Leipzig“<br />

die Betrachter auf eine Reise<br />

durch Leipzigs Vergangenheit.<br />

Zum Jubiläum hat die LTM<br />

GmbH für 2011 ein Best-of mit<br />

den 13 schönsten Motiven aus<br />

den bereits erschienenen Ausgaben<br />

aufgelegt. Der Kalender<br />

ist für 19 Euro in der Leipzig-<br />

Information und im Buchhandel<br />

erhältlich.<br />

Mephisto-Bustour<br />

Anhand einer zweistündigen<br />

Tour mit einem Oldtimerbus<br />

kann man das Leben des Dr.<br />

Faust aus einem außergewöhnlichen<br />

Blickwinkel erleben.<br />

Von der Goethestraße<br />

über das Schillerhaus bis<br />

zum Auerbachs Keller treibt<br />

Mephisto, der sich in eine verführerische<br />

Frau verwandelt<br />

hat, sein Unwesen. Termine<br />

2011: 19.3., 14.5., 9.7., 10.9.<br />

(jeweils 17 – 19 Uhr). Preis 30<br />

Euro (inkl. Zaubertrank)<br />

Tel.: +49 (0)341/22565761<br />

www.oldiefahrten.de<br />

6 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


top aktuell<br />

Top aktuell – Wirtschaft,<br />

Kongresse und Tagungen<br />

50. ICCA-Kongress 2011<br />

in Leipzig<br />

Leipzig wird vom 22.–<br />

26.10.2011 zum Hotspot der<br />

welt weiten Kongress- und Tagungswirt<br />

schaft. Am 15.12.2010<br />

wurde der Vertrag zwischen der<br />

International Congress and<br />

Convention Association (ICCA)<br />

sowie der Leipziger Messe<br />

GmbH über die Organisation des<br />

50. Kongresses der ICCA unterzeichnet.<br />

Rund 1.200 internationale<br />

Teilnehmer werden im<br />

Congress Center Leipzig zum<br />

wichtigsten Treffen der Branche<br />

erwartet.<br />

www.iccaworld.com<br />

www.ccl-leipzig.de<br />

Leipzig Foto-CD<br />

Auf einer neuen Foto-CD präsentiert<br />

sich Leipzig mit 76<br />

Bildern von seiner schönsten<br />

Seite. Die CD wird von der LTM<br />

GmbH gezielt an Kon gressveranstalter,<br />

Journalisten und<br />

Reiseveranstalter ausgehändigt.<br />

Neben dieser Auswahl stehen<br />

im digitalen Fotoarchiv über<br />

2.000 Leipzig-Motive zum<br />

Download bereit:<br />

www.ltm-leipzig.de/fotoarchiv<br />

„<strong>NÄHER</strong> <strong>dran</strong>“ bei Leipzig<br />

Fernsehen<br />

Am 23.10.2010 wurde Leipzig<br />

Fernsehen, der größte Privatsender<br />

der Neuen Bundesländer,<br />

15 Jahre alt. Die „Drehscheibe<br />

Leipzig“ (Mo–Fr ab 18 Uhr)<br />

zählt zu den beliebtesten<br />

Sendungen.<br />

Pension<br />

CityAppartements<br />

AppartementHotel<br />

Im Jahr 2011 startet Leipzig<br />

Fernsehen in Kooperation mit<br />

alekto-film eine neue Sendereihe.<br />

Ihr Titel ist zugleich Programm:<br />

„<strong>NÄHER</strong> <strong>dran</strong>“ ist mittendrin<br />

im Geschehen und ganz<br />

nah <strong>dran</strong> an den Themen und<br />

Talkgästen. Ab Ende Januar<br />

2011 werden die Moderatoren<br />

einmal im Monat ihre Talkgäste<br />

und das Publikum in beliebten<br />

Leipziger Restaurants begrüßen.<br />

Da die LTM GmbH beratend zur<br />

Seite steht, kommen touristische<br />

Themen nicht zu kurz.<br />

www.leipzig-fernsehen.de<br />

www.alekto-film.de<br />

Steigenberger Grandhotel<br />

Handelshof eröffnet<br />

In Leipzig eröffnet im April 2011<br />

das Steigenberger Grandhotel<br />

Handelshof. Im Inneren erwarten<br />

den Gast 163 luxuriöse<br />

Zimmer, 13 Suiten, eine Präsidentensuite,<br />

zwei Restaurants,<br />

ein Wellnessbereich sowie ein<br />

Konferenzbereich mit sieben<br />

Tagungsräumen.<br />

www.steigenberger.com/leipzig<br />

NH Leipzig Messe ist eines<br />

der besten Tagungshotels<br />

Rund 20.000 Tagungs hotelkunden<br />

waren aufgerufen, ihre<br />

Wahl unter Deutschlands besten<br />

250 Tagungshotels zu treffen.<br />

Getestet wurden u. a. Ausstattung,<br />

Service, Umfeld und<br />

Ambiente der Hotels. Bei dieser<br />

Umfrage hat das NH Leipzig<br />

Messe in der Kategorie Konferenz<br />

einen hervorragenden<br />

SchlafGut<br />

Leipzig<br />

Im Beisein von Oberbürgermeister Burkhardt Jung unterzeichneten Martin Buhl-<br />

Wagner (Leipziger Messe GmbH) und Martin Sirk (ICCA) den Kongress-Vertrag<br />

3. Platz belegt. Gratulation!<br />

www.nh-hotels.com<br />

Leipziger Stadtansicht ziert<br />

SparkassenCards<br />

Seit kurzem ziert ein Leipzig-<br />

Panorama die neuen SparkassenCards<br />

der Sparkasse<br />

Leip zig. Diese erhalten 600.000<br />

Kunden und können dann mit<br />

einem Stück Heimat bezahlen<br />

sowie für Leipzig werben.<br />

www.sparkasse-leipzig.de<br />

Leipzig-Panorama auf der<br />

SparkassenCard<br />

Ganz nah <strong>dran</strong>!<br />

...mitten in der Stadt preiswert übernachten<br />

+49 341 2110-900 • www.schlafgut-leipzig.de<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011<br />

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top aktuell<br />

Top aktuell –<br />

Mitteldeutschland<br />

Die „Heiße Kartoffel“ wurde<br />

verliehen<br />

Ingrid Mössinger, die Generaldirektorin<br />

der Kunstsammlungen<br />

Chemnitz, wurde am 19.11.2010<br />

mit der „Heißen Kartoffel“ ausgezeichnet.<br />

Die international renommierte<br />

Kunstexpertin ist<br />

durch „ihre internationale Expertise<br />

und ihr nachhaltiges<br />

Wirken eine ausgezeichnete<br />

Wahl“, so Professor Wolfgang<br />

Kenntemich, Präsident des<br />

Mitteldeutschen Presseclubs, der<br />

den Preis auf einem Festakt mit<br />

300 Gästen im Bundes verwaltungs<br />

gericht überreichte. Mit<br />

der „Heißen Kartoffel“ ehrt der<br />

Presseclub Menschen, die sich<br />

besonders für Mitteldeutschland<br />

eingesetzt haben.<br />

www.mitteldeutscher-presseclub.de<br />

Weltcups, Langlauf, Winterwandern<br />

im „weißen Süden<br />

Sachsens“<br />

Das Vogtland liegt im südlichsten<br />

Teil Sachsens und ist nicht<br />

nur durch seine „Aktivzonen“<br />

bei Seismologen ein Begriff, sondern<br />

begeistert auch als Wintersporthochburg.<br />

Die Entfernung<br />

von Leipzig beträgt nur 1,5<br />

Auto- oder 2 Zugstunden. Im<br />

Winter sollte man dieser wintersportverrückten<br />

Gegend unbedingt<br />

einen Besuch abstatten,<br />

denn die Vogtländer haben die<br />

modernste Großschanze Europas<br />

gebaut, die schon mehrere internationale<br />

Architekturpreise gewann.<br />

Eine Weltcup-Pauschale<br />

mit 3 Übernachtungen (31.1.–<br />

3.2.2011) incl. attraktiver Zusatzleistungen<br />

und Tickets für<br />

das Skispringen der FIS Team<br />

Tour können Interessierte exklusiv<br />

bei der Tourismus- und<br />

Verkehrszentrale Vogtland buchen<br />

(siehe Anzeige). Ab 8.1.–<br />

26.2.2011 bringt der Skizug die<br />

Leipziger bequem ins Ski vergnügen.<br />

Haltepunkte sind die<br />

Winterhochburgen Grünbach,<br />

Muldenberg mit Anschluss an<br />

den Skibus nach Klingenthal und<br />

Schöneck. Abfahrt ist 7.23 Uhr<br />

ab Hbf. Leipzig, Ankunft 10.00<br />

Uhr in der Skiwelt Schöneck am<br />

IFA Ferienpark. Wer selber aktiv<br />

werden möchte, findet neben<br />

den alpinen Skigebieten ein ca.<br />

450 km umfassendes Netz gut<br />

präparierter und gespurter<br />

Loipen. Die 36 km lange Kammloipe<br />

von Schöneck bis Johanngeorgenstadt<br />

gehört zu den<br />

schönsten Loipen Deutsch lands.<br />

www.vogtlandtourist.de<br />

20. Sächsischer<br />

Literatur frühling<br />

Unter dem Motto „Der entfesselte<br />

Pegasus – Literatur trotz(t)<br />

Markt“ findet vom 4.5.–<br />

Skiwelt Schöneck<br />

1.6.2011 der „20. Sächsische<br />

Literaturfrühling“ statt. In diesem<br />

Zeitraum werden sachsenweit<br />

ca. 20 Veranstaltungen an<br />

Orten wie der Frauenkirche<br />

Dresden, dem Kloster Bantz und<br />

dem Leipziger Südfriedhof stattfinden.<br />

Ein besonderes Forum<br />

wird in der DDR verfolgte<br />

Autoren zu Wort kommen lassen.<br />

Organisiert wird das<br />

Literaturfestival vom Förderkreis<br />

Freie Literaturgesellschaft e. V.,<br />

dessen Vorsitzender Steffen<br />

Mohr die Projektleitung inne<br />

hat. www.literatur-leipzig.de<br />

Weiße Pracht in Klingenthal<br />

Vogtland Arena mit Großschanze<br />

8 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


vorgestellt<br />

Eine neue alte Leipziger<br />

Spezialität ist zurück!<br />

Die Gose-Freunde haben nun<br />

endlich ihren „Gosen-Kümmel“<br />

wieder. Der im Geschmack<br />

einzigartige Kümmellikör erlangte<br />

schon vor hundert<br />

Jahren Kultstatus, besonders<br />

bei den Studenten. Seit De zember<br />

2010 ist diese Alt-Leipziger<br />

Spe zialität nun in der Gastronomie<br />

und im Fachgroßhandel erhältlich, z. B. im „Erlo Getränkeund<br />

Weinmarkt“ in der Wittenberger Straße 19 bei Christian<br />

Lohmeier, der für den Vertrieb des Likörs und der Gose verantwortlich<br />

ist. Produziert und abgefüllt wird der Kümmellikör von der<br />

Borsdorfer Spirituosenfirma Plan B, die dafür besonders hochwertigen<br />

Sprit verwendet. Hinzu kommt reiner Zucker und natürlich<br />

das geheimnisvolle Kümmelaroma.<br />

www.erlo-leipzig.de<br />

Gemeinsam gegen<br />

Leukämie<br />

Alljährlich lädt der spanische<br />

Tenor José Carreras zu<br />

einem Spendenevent nach<br />

Leipzig ein. Das Motto<br />

der diesjährigen 16. José<br />

Carreras-Gala in der Messehalle<br />

1 lautete „Leukämie<br />

muss heilbar werden – immer<br />

und bei jedem.“<br />

Carreras, der Ende der<br />

1980er Jahre selbst erfolgreich<br />

gegen Blutkrebs kämpfte, führte am 16.12.2010 gemeinsam<br />

mit MDR-Moderator Axel Bulthaupt durch das Programm, das Stars<br />

wie Silly, Nena, Sting und Unheilig musikalisch begleiteten.<br />

Sagenhafte 6.678.674 Euro zählte die José Carreras Leukämie-<br />

Stiftung am Ende der Sendung, 150.000 Euro mehr als im Vorjahr.<br />

www.carreras-stiftung.de<br />

Laib & Leben – Genuss und<br />

Gute Dinge!<br />

Ein neuer Laden schmückt seit<br />

Ende Oktober Leipzigs Innenstadt.<br />

In der Katharinenstraße<br />

6, gleich neben der Tourist-<br />

Information, präsentieren die<br />

Inhaber Uta Rasch und Frank<br />

Thiel ein einzigartiges Konzept,<br />

das auf drei Säulen basiert. Auf<br />

180 qm vereint „Laib und<br />

Leben“ erlesene Feinkost, Käse<br />

und Wein, funktionale Hauswaren<br />

und ein gemütliches Brot-Bistro, wo man mit belegtem Brot<br />

aus 24 Stunden gereiftem Natursauerteig, Leipziger Lerchen, röstfrischem<br />

Kaffee und anderen Leckereien verwöhnt wird. Die<br />

Lebensmittel werden ohne künstliche Zusätze hergestellt. Auch bei<br />

den Haushaltswaren wird Wert auf Tradition, Funktionalität und<br />

Materialqualität gelegt.<br />

www.laibundleben.de<br />

Sting besuchte sein Musik-<br />

Idol<br />

Einen ganz besonderen Gast<br />

konnte das Bach-Mu seum<br />

Leipzig am 16.12.2010<br />

begrüßen. Eini ge Stunden<br />

vor seinem Auf tritt bei<br />

der Carreras-Gala schaute<br />

der englische Rock musiker<br />

Sting (r.) gemeinsam mit<br />

seinem Gitarristen Dominic<br />

Miller im Museum vorbei.<br />

Dort trug er sich in das<br />

Gästebuch ein und erhielt während einer exklusiven Führung wissenschaftlich<br />

fundierte Einblicke in die Sammlung des Museums.<br />

Der Ex-„Police“-Frontmann ist ein Fan von Johann Sebastian Bach<br />

und verarbeitete immer wieder Bach-Elemente in seinen Songs, z. B.<br />

im Hit „Whenever I say your name“.<br />

www.bach-leipzig.de<br />

Pop-Ikone kommt nach Leipzig<br />

Die australische Popsängerin<br />

Kylie Minogue kommt mit ihrer<br />

neuen Tournee „Aphrodite Les<br />

Folies“ nach Leipzig und tritt<br />

am 4.3.2011 in der Arena<br />

Leipzig auf. Mit Hits wie „I<br />

Should Be So Lucky“ errang sie<br />

schnell den Pop-Himmel und<br />

veröffentlichte im Juli 2010 ihr<br />

11. Studioalbum „Aphrodite“.<br />

Kylie Minogue ist für ihre ausgefeilten<br />

und spektakulären<br />

Bühnenshows bekannt. Das<br />

neue Programm soll alle bisherigen Shows übertreffen und das<br />

Publikum laut eigener Aussage auf „eine Reise voll Freude,<br />

Überraschung und Glamour“ mitnehmen. Neben Leipzig gibt es nur<br />

fünf weitere Konzerte in Deutschland.<br />

www.sportforum-leipzig.com<br />

Am Set mit Jan Benzien<br />

Jan Benzien, einer der erfolgreichsten<br />

deutschen<br />

Slalom-Kanuten und heißer<br />

Anwärter für die Olympischen<br />

Sommerspiele 2012<br />

in London, ist von der neuen<br />

Leipzig-Kollektion so begeistert,<br />

dass ihn die LTM<br />

GmbH als ‚Botschafter‘ für<br />

ihre originelle T-Shirt-Serie<br />

gewinnen konnte. Mit<br />

Unterstützung von alekto-film entstand während seines Trainings<br />

im Kanupark am Markkleeberger See ein Werbespot, in dem auch<br />

Anna Gudat und Doreen Grewe vom Redaktionsteam „<strong>NÄHER</strong><br />

<strong>dran</strong>“ mitwirkten. Das Ergebnis des aufregenden Drehtages kann<br />

man sich u. a. in der weltweit größten Video-Community YouTube<br />

anschauen.<br />

www.youtube.com/LeipzigTourismus, www.janbenzien.de<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011<br />

9


literaturtipps<br />

Literaturtipps<br />

die Standorte von Druckereien,<br />

Bindereien, Buchhandlungen<br />

und Verlagen ab dem Jahr 1490.<br />

wie sich die Strecken, Linien und<br />

Wagenserien veränderten.<br />

subtiler Beobachtungs gabe Momente<br />

des Protests und der<br />

Hoffnung ein.<br />

Bilderbogen: Leipziger Ansichts<br />

karten von 1895 bis 1945<br />

Heinz-Jürgen Böhme, Günter<br />

Clemens, PRO LEIPZIG e.V., 1.<br />

Aufl. 2010, 399 S., ca. 1.200<br />

Abb., 35 Euro<br />

Der Sammler Günter Clemens<br />

konnte über 200 Leipziger<br />

Serien zusammentragen. Nach<br />

ihrem Erscheinen geordnet, bieten<br />

die ca. 1.000 ausgewählten<br />

Karten einen hochinteressanten<br />

Bilderbogen Leipzigs vom Ende<br />

des 19. Jh. bis 1945. Themen<br />

sind u. a. „Leipzig eine gar lustige<br />

Stadt an der Pleiße“ und<br />

„Leipziger Lichtwoche, 1928“.<br />

Kleine Geschichte der Leipziger<br />

Studentenschaft 1409–1989<br />

Siegfried Hoyer, Leipziger Universitätsverlag,<br />

1. Aufl. 2010,<br />

311 S., 25 Abb., 24 Euro<br />

An der Universität Leipzig wird<br />

seit mehr als 600 Jahren geforscht,<br />

gelehrt und studiert,<br />

was sie zu einem einzigartigen<br />

Beispiel für den Wandel der<br />

Studentenschaft macht. Im<br />

Buch werden sowohl die An -<br />

zahl und Zusammensetzung<br />

der Studenten als auch Lernintentionen<br />

in verschiedenen<br />

zeitgeschichtlichen Epochen,<br />

von den Gründungsjahren der<br />

Universität Leipzig bis zur DDR,<br />

beleuchtet und analysiert.<br />

Elster und Elbe: Eine industrieund<br />

kulturorientierte Flusswan<br />

derung von der Elsterquelle<br />

bis zur Nordsee<br />

Werner Klötzer, Engelsdorfer<br />

Verlag, 1. Aufl. 2010, 190 S.,<br />

240 Abb., 14,90 Euro<br />

Dieser farbenprächtige Textbildband<br />

der Leipziger Autoren<br />

beschreibt eine Wanderung von<br />

der Elsterquelle bis zur Nordsee.<br />

Zum 20. Jahrestag der deutschen<br />

Einheit werden kulturhistorische<br />

Blicke hinter die<br />

Kulissen der Wirtschaft in die<br />

Städte, Gemeinden und Betriebe<br />

an der Elster und Elbe geworfen.<br />

Leipzig – Messe- und Kulturstadt<br />

Schöning Verlag, 1. Aufl. 2010,<br />

72 S., 129 Abb., 3 Pläne, 4,95<br />

Euro<br />

Der Reiseführer stellt in prägnanter<br />

Form über 100 Sehenswürdigkeiten<br />

vor und lädt zu<br />

einem individuellen Erkunden<br />

der Stadt ein. Informationen zur<br />

Stadtgeschichte und zu lokalen<br />

Spezialitäten, Kurzbiografien<br />

be kannter Persönlichkeiten und<br />

ein ausklappbarer Stadtplan ergänzen<br />

den Inhalt. Der Reiseführer<br />

ist auch in englischer<br />

Sprache erhältlich.<br />

Der Leipziger Gutenbergweg<br />

Sabine Knopf und Volker Tittel,<br />

Sax-Verlag Beucha, 1. Aufl.<br />

2001, 200 S., 140 Abb., 18 Euro<br />

Wer die Buchstadt Leipzig erkunden<br />

möchte, kommt an<br />

diesem Buch nicht vorbei. In<br />

Kapiteln wie „Ein Rundgang<br />

durch das lateinische Land“,<br />

„Spaziergänge durch das<br />

Graphische Viertel“ oder im<br />

„Pantheon der Bücherwelt“<br />

werden Vergangenheit und<br />

Gegenwart lebendig. Ein umfangreicher<br />

Anhang verzeichnet<br />

Die Leipziger Straßenbahn in<br />

den Sechziger- und Siebzigerjahren<br />

AG „Historische Nahver kehrsmittel<br />

Leipzig“ e. V., Sutton<br />

Verlag, 1. Aufl. 2010, 128 S.,<br />

231 Abb., 18,90 Euro<br />

Aus den Archiven vieler<br />

Straßen bahnfreunde wählten<br />

die Autoren die interessantesten<br />

Fotos aus. Der Leser fährt mit<br />

allen 30 Straßenbahnlinien<br />

durch Leipzig und erlebt mit,<br />

Leipzig Fotografien: von den<br />

Fünfzigern bis zur deutschen<br />

Einheit<br />

Martin Naumann, Militzke Verlag,<br />

1. Aufl. 2010, 207 S., 210<br />

Abb., 26 Euro<br />

Ein Bildband und Lesebuch sowohl<br />

für die Leipziger als auch<br />

die Besucher von „Klein-Paris“.<br />

Mit dem Gefühl, Teil einer<br />

Geschichte zu sein, beginnt eine<br />

Zeitreise durch Jahrzehnte. Martin<br />

Naumann zeigt den Sozialismus,<br />

dokumentiert Sport ereignisse,<br />

architektonische Innovation<br />

und Zerfall und fängt mit<br />

2011 Kalender: Der Leipziger<br />

Johanna- und König-Albert-<br />

Park<br />

Hans-Joachim Hädicke, Druckerei<br />

Böhlau, 13 Postkarten, 9,90<br />

Euro<br />

Mit der 11. Ausgabe dieser<br />

Kalenderreihe lädt Leipzig-<br />

Kenner Hans-Joachim Hädicke<br />

anhand historischer Postkarten<br />

auf einen Spaziergang durch<br />

herrliche Parklandschaften ein,<br />

die schon bei unseren Großeltern<br />

sehr beliebt waren. Der<br />

Kalender kann bei Pro Leipzig<br />

(Waldstr. 19) oder bei Optiker<br />

Hädicke (Ritterstr. 16) erworben<br />

werden.<br />

10 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


titelthema<br />

Die Stadt der Bücher<br />

Peters, Baedeker, Kurt Wolff<br />

und Insel ansässig.<br />

Ohne Zweifel ist die Beziehung<br />

zwischen der Stadt Leipzig und<br />

der Welt der Bücher eine ganz<br />

besondere. Über fünf Jahr hunderte<br />

war Leipzig die Hauptstadt<br />

des gedruckten Wortes.<br />

In Nachbarschaft zur wachsenden<br />

Universität und nahe der<br />

Kreu zung der beiden größten<br />

Fern handelsstraßen Europas,<br />

der Via Regia und der Via<br />

Imperii, siedelten sich bereits im<br />

17. Jh. Verlage, Buchhandlungen<br />

und Druckereien an. In der<br />

Grimmaischen Straße und in der<br />

Reichsstraße befanden sich<br />

zahlreiche Büchergewölbe, in<br />

denen ein- bis zweimal im Jahr<br />

Messen veranstaltet wurden.<br />

Meyers Lexikon datiert den<br />

Zeitpunkt der ersten Leipziger<br />

Buchmesse auf das Jahr 1493.<br />

Auch die erste Tageszeitung<br />

der Welt – die „Einkommenden<br />

Zeitungen“ – erblickte am<br />

1.7.1650 in Leipzig das Licht der<br />

Welt. Zu den Abonnenten der<br />

täglichen Postille, die in einer<br />

Auflage von 200 Exemplaren erschien,<br />

zählte sogar das schwedische<br />

Königshaus.<br />

Die frühe Entwicklung des<br />

Buchwesens und der hervorragende<br />

Ruf der Universität zogen<br />

Schriftsteller geradezu magnetisch<br />

an. Gellert, Klopstock,<br />

Lessing, Goethe, Seume, Fontane,<br />

Schiller – sie alle gaben der<br />

Stadt die Ehre und bereicherten<br />

ihr geistiges Leben. In Leipzig<br />

waren Verlage wie Breitkopf,<br />

Brockhaus, Reclam, Seemann,<br />

Im Zweiten Weltkrieg wurde<br />

das pulsierende Graphische<br />

Viertel Leipzigs zu über drei<br />

Vierteln zerstört. Nach seinem<br />

Ende war nicht nur Deutschland,<br />

sondern auch seine Buchlandschaft<br />

gespalten. Wichtige<br />

Verlage gingen in den Westen,<br />

der Börsenverein zog von der<br />

Pleiße an den Main. Doch<br />

Leipzig blieb auch im geteilten<br />

Deutschland ein Buchmesse-<br />

Platz. Hier wurden internationale<br />

Buchkunst-Ausstellungen<br />

und die herausragenden Präsen<br />

tationen „Schönste Bücher<br />

aus aller Welt“ organisiert.<br />

Verantwortlich dafür waren die<br />

Menschen in Leipzig, die auch<br />

zu DDR-Zeiten ihre Liebe zum<br />

Buch nie verloren. Es waren die<br />

Lektoren, Schriftsetzer und<br />

Drucker, die fachlich hervorragend<br />

ausgebildet ihr Handwerk<br />

verstanden.<br />

Die führende Buchstadt von<br />

einst ist Leipzig heute nicht<br />

mehr. Das Verlags- und Druckwesen<br />

ist nach der deutschen<br />

Wiedervereinigung nicht so zurückgekehrt,<br />

wie mancher gehofft<br />

hatte. Doch die Branche<br />

spielt nach wie vor eine bedeutende<br />

Rolle in Leip zig, erweitert<br />

um den Bereich der Medienund<br />

Kreativwirt schaft. So spiegelt<br />

sich unsere be sondere<br />

Affinität zum gedruckten Wort<br />

an vielen Stellen wider. Da lädt<br />

das „Haus des Buches“ zur<br />

Begegnung mit Autoren ein,<br />

die Deutsche Nationalbibliothek<br />

und Bibliotheca Albertina<br />

bergen große Lite raturschätze,<br />

die Nach wuchs ausbildung ist<br />

auf Weltniveau und der Leipziger<br />

Buchmesse gelang mit<br />

dem Literaturfest „Leipzig<br />

liest“ eine neue Er folgs geschichte.<br />

Davon sollten Sie sich<br />

vor Ort überzeugen!<br />

Ihr Burkhard Jung<br />

(Oberbürgermeister)<br />

Im Lesesaal der Deutschen Nationalbibliothek herrscht konzentrierte Stille<br />

Fototermin<br />

Das 1914 – 1916 erbaute Gebäude<br />

der heutigen Deutschen<br />

Nationalbibliothek besitzt eine<br />

herausragende Architektur. Ob<br />

die kunstvollen Eingangstüren<br />

oder der beeindruckende Lesesaal<br />

– während unseres Fototermins<br />

konnten wir uns von der<br />

Schönheit überzeugen. Ins<br />

Schwärmen gerieten wir auch<br />

im Museum für Druck kunst.<br />

Hier werden die Maschinen<br />

nicht nur als stumme Zeugen<br />

ihrer Zeit präsentiert, sondern<br />

die Arbeitsmethoden praktisch<br />

vorgeführt. Wir hatten Spaß<br />

und haben viel gelernt!<br />

In der Treppenhalle gönnen wir<br />

uns eine Ruhepause<br />

Kunstvoll gestaltet: der Eingang zur Deutschen Nationalbibliothek<br />

Im Museum für Druckkunst: Direktorin Dr. Susanne Richter erläuterte uns<br />

den Druck von Lithografien auf einer Steindruckpresse (um 1894)<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011 11


Die Stadt der Bücher<br />

Setzkasten mit HELVETICA-Schriften<br />

Die Geschichte des Buchdrucks wird anschaulich<br />

im Museum für Druckkunst Leipzig vorgeführt<br />

Das Redaktionsteam vor dem imposanten Eingang<br />

der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig<br />

Das literarische Leipzig<br />

Dieser zweistündige Rundgang<br />

begibt sich auf die<br />

Spuren zahlreicher Dichter<br />

und Schriftsteller, die in Leipzig<br />

lebten und wirkten. Mit<br />

einem Augenzwinkern werden<br />

Historie und Gegen wart<br />

der Buchstadt Leipzig dargestellt.<br />

Der Preis pro Gruppe<br />

(max. 25 Teilnehmer) beträgt<br />

90 Euro.<br />

Tel.: +49 (0)341/7104-230<br />

www.leipzig-erleben.com<br />

Die Buchstadt Leipzig –<br />

Kleine Chronik<br />

1475 – Zwei Buchhändler aus<br />

Basel und Ulm schlossen anlässlich<br />

der Herbstmesse ein Buchgeschäft<br />

ab. Das war der Beginn<br />

des Buchhandels in Leipzig.<br />

1481 – Im Auftrag der Do minikaner<br />

druckte der Wanderdrucker<br />

Marcus Brandis das erste<br />

Buch in Leipzig mit beweglichen<br />

Lettern. Es handelte sich<br />

um die lateinische Schrift<br />

„Glosse in Apocalypsi“.<br />

1485 – Konrad Kachelofen war<br />

der erste in Leipzig sesshafte<br />

Drucker. Sein erster belegbarer<br />

Druck ist auf 1485 datiert.<br />

1493 – Es wurde erstmals eine<br />

„Buchmesse“ durchgeführt, zu<br />

der auch auswärtige Buchhändler<br />

in Leipzig eintrafen.<br />

1499 – Melchior Lotter übernahm<br />

die Druckerei von Konrad<br />

Kachelofen. Einen großen Einfluss<br />

auf seine Tätigkeit übte<br />

Martin Luther aus, der während<br />

der Leipziger Disputation bei<br />

ihm wohnte. Nach 1517 druckte<br />

er u. a. Luthers 95 Thesen im<br />

Plakatdruck.<br />

1543 – Caspar Borner legte den<br />

Grundstein für die Uni versitätsbibliothek.<br />

Es gelang ihm,<br />

Bücher der aufgelösten Klöster<br />

zu sichern.<br />

1599 – Henning Groß publizierte<br />

den ersten Buchmessekatalog.<br />

1682 – Mit der „Acta Eruditorum“<br />

begründete Otto Mencke<br />

die erste deutsche Gelehrtenzeitung.<br />

1701 – Es erschien das erste<br />

Leipziger Adressbuch „Das ietzlebende<br />

Leipzig“, zugleich das<br />

erste seiner Art in Deutschland.<br />

1725 – Johann Christoph Gottsched<br />

gab die erste deutsche<br />

Frauenzeitung heraus: „Die vernünftigen<br />

Tadlerinnen“<br />

30.4.1825 – Der Börsenverein<br />

Deutscher Buchhändler zu Leipzig<br />

wurde gegründet.<br />

10.11.1867 – Mit Goethes<br />

„Faust“ erschien das erste<br />

Taschen buch in Reclams Universalbibliothek<br />

29.4.1887 – Die Buchhändler-<br />

Lehranstalt wurde offiziell eröffnet.<br />

28.5.– 30.9.1927 – Die erste<br />

Internationale Buchkunst ausstellung<br />

(iba) wurde auf<br />

Initiative von Hugo Steiner-Prag<br />

durchgeführt.<br />

21.12.1948 – Das Buchhaus<br />

Leipzig öffnete als zentrale<br />

Einrichtung des DDR-Versandbuchhandels.<br />

1991 – Erstmals wurde im<br />

Rahmen der Buchmesse „Leipzig<br />

liest“, Europas größtes Lesefest,<br />

veranstaltet.<br />

Recherchiert von Vivian Weigert<br />

12 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


Die Stadt der Bücher<br />

Literaten in Leipzig –<br />

Eine Auswahl<br />

1732 – Johann Christoph Gottsched<br />

begründete mit seinen<br />

„Beiträgen zur kritischen<br />

Historie der deutschen Sprache,<br />

Poesie und Beredsamkeit“ die<br />

erste deutsche Literaturzeitschrift.<br />

1734 – Christian Fürchtegott<br />

Gellert begann sein Theo logiestudium<br />

in Leipzig. Ab 1745<br />

hielt er an der Universität Vorlesungen<br />

über Poesie und<br />

Moral. Seine Werke zählten damals<br />

zur meistgelesenen Literatur<br />

Deutschlands.<br />

1746 – Gotthold Ephraim<br />

Lessing studierte in Leipzig.<br />

1748 schrieb er sein berühmtes<br />

Werk „Der junge Gelehrte“, das<br />

1748 von der Neuberschen<br />

Theatertruppe in Leipzig uraufgeführt<br />

wurde.<br />

1746 – Friedrich Gottlieb Klopstock<br />

kam nach Leipzig, um<br />

Theologie und Philosophie zu<br />

studieren. Die erste vollständige<br />

Ausgabe seines Nationalepos<br />

„Messias“ erschien 1772.<br />

12.10.1765 – Johann Wolfgang<br />

Goethe traf zum Studium in<br />

Leipzig ein. Die Sage um<br />

„Auerbachs Keller“ beeindruckte<br />

ihn so sehr, dass er den<br />

Weinkeller in sein Drama Faust I<br />

aufnahm.<br />

1770 – Sein Werk „Spaziergang<br />

nach Syrakus im Jahre 1802“<br />

machte Johann Gottfried<br />

Seume berühmt. Der Reiseschriftsteller<br />

lebte seit 1770 in<br />

Knautkleeberg bei Leipzig und<br />

besuchte 1779 – 1780 die Nikolaischule.<br />

1775 – Christian Felix Weiße<br />

brachte die pädagogische<br />

Wochenzeitschrift „Der Kinderfreund“<br />

heraus und gilt damit<br />

als Wegbereiter der deutschen<br />

Kinderliteratur.<br />

1781 – Jean Paul begann sein<br />

Theologiestudium in Leipzig.<br />

Hier wohnte er im Gasthof „Zu<br />

den drei Rosen“, wo er sein erstes<br />

Werk schrieb.<br />

1791 – Novalis, der Dichter der<br />

Romantik, war von 1791–1793<br />

in Leipzig Student der Jurisprudenz.<br />

24.4.1813 – Theodor Körner<br />

verfasste auf dem Schneckenberg<br />

das Freiheitslied „Lützows<br />

wilde verwegende Jagd“.<br />

1841 – Theodor Fontane begann<br />

seine Apothekerlehre in<br />

der Adler-Apotheke (Hain -<br />

straße 9).<br />

1866 – Friedrich Nietzsche –<br />

seit 1865 Philosophiestudent an<br />

der Universität – hielt im<br />

Philologischen Verein seinen<br />

ersten öffentlichen Vortrag.<br />

3.5.1891 – Die Mundartdichterin<br />

Lené Voigt wurde in<br />

Leipzig geboren. 1925 erschien<br />

ihre mundartliche Dichtung<br />

„Säk`sche Balladen“.<br />

1910 – Erich Kästner kam nach<br />

Leipzig. Am 7.2.1923 erschien<br />

sein erster Beitrag im „Leipziger<br />

Tageblatt“, die Inflations-Satire<br />

„Max und sein Frack“.<br />

Juni 1912 – Franz Kafka weilte<br />

in Leipzig und traf sich mit dem<br />

Verleger Ernst Rowohlt in<br />

„Wilhelms Weinstuben“. Ende<br />

1912 kam in dessen Verlag<br />

Kafkas erste selbstständige<br />

Publikation, „Betrachtung“, heraus.<br />

Eine Druckwerkstatt zum Anfassen: Besucher werden<br />

in die Geheimnisse der „Schwarzen Kunst“ eingeführt.<br />

Am 17.4.1785 kam Friedrich Schiller nach Leipzig.<br />

Im heutigen Schillerhaus schrieb er die „Ode an die Freude“.<br />

1955/56 – Erich Loest studierte<br />

am Literaturinstitut. 1978 erschien<br />

sein sozialkritischer<br />

Roman „Es geht seinen Gang“.<br />

Dieses Buch kam ebenso auf<br />

den Index, wie Werner Heiduczeks<br />

Roman „Tod am Meer“<br />

(1977).<br />

2006 – Clemens Meyer veröffentlichte<br />

seinen Debütroman<br />

„Als wir träumten“ und porträtierte<br />

damit eindrucksvoll die<br />

Jugend im Leipzig der Nachwendezeit.<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011 13


Die Stadt der Bücher<br />

Lesesaal der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig: Mehr als<br />

500 Personen nutzen täglich die Bestände der Präsenzbibliotheken<br />

Auf dem Weg zum Lesesaal<br />

Deutsche Nationalbibliothek<br />

Sie wurde am 3.10.1912 auf<br />

Veranlassung des Börsenvereins<br />

der Deutschen Buchhändler zu<br />

Leipzig als Deutsche Bücherei<br />

gegründet. Nach der Teilung<br />

Deutschlands 1947 wurde zusätzlich<br />

in Frankfurt am Main<br />

die Deutsche Bibliothek gegründet.<br />

Am 3.10.1990 wurden<br />

beide Bibliotheken zusammengeführt.<br />

Seit 2006 trägt die vereinte<br />

Institution den Namen<br />

Deutsche Nationalbibliothek<br />

(DNB). In den Magazinen der<br />

Faszinierende Architektur: Der vierte Erweiterungsbau<br />

wird im Frühjahr 2011 eröffnet<br />

Ewiges Wissen –<br />

Leipzigs Bibliotheken<br />

DNB werden an den Stand orten<br />

Leipzig und Frankfurt am Main<br />

rund 25 Mio. Medieneinheiten<br />

bereitgehalten. Mehr als 20.000<br />

Personen nutzen täglich die<br />

Medienangebote der DNB.<br />

Das zwischen 1914 und 1916 in<br />

Leipzig errichtete Bibliotheksgebäude<br />

wurde durch Erweiterungsbauten<br />

in den Jahren<br />

1934 – 1936 und 1959 – 1963<br />

ergänzt. Zwischen 1976 – 1982<br />

entstand der funktionelle<br />

Bücherturm. Oskar Pusch, der<br />

als Architekt für den ersten<br />

Bauabschnitt zuständig war, sah<br />

bei seiner Planung vor, das<br />

Gebäude in regelmäßigen Abständen<br />

zu erweitern. Denn der<br />

Auftrag der DNB zur Sammlung<br />

und dauerhaften Bewahrung<br />

der deutschen und deutschsprachigen<br />

Veröffent lichungen<br />

führt zu einem ständig zunehmenden<br />

Platzbedarf. Allein am<br />

Leipziger Standort betrug der<br />

Zuwachs im vergangenen Jahr<br />

310.442 Medien ein heiten, die<br />

auf 4.200 laufenden Metern<br />

Regalböden Platz fanden. Mit<br />

dem Umzug des Deutschen<br />

Musikarchivs von Berlin nach<br />

Leipzig kommen bis Ende 2010<br />

rund 1,5 Mio. Musikalien- und<br />

Tonträgerbestände dazu.<br />

2007 wurde der Grundstein für<br />

den vierten Leipziger Er weiterungsbau<br />

gelegt, der im Frühjahr<br />

2011 eröffnet wird. Der<br />

Entwurf der Stuttgarter Ar chitektin<br />

Gabriele Glöckler überzeugt<br />

mit seiner architektonischen<br />

und funktionellen Prägnanz.<br />

So werden neben Magazin-<br />

und Büroflächen neue<br />

Räume für das Deutsche Buchund<br />

Schriftmuseum zur Verfügung<br />

stehen. Im Jahr 1884<br />

als Deutsches Buchgewerbe-<br />

Museum gegründet, ist es das<br />

weltweit älteste Fachmuseum<br />

seiner Art.<br />

Der Bestand der DNB wird ausschließlich<br />

in den Lesesälen bereitgestellt.<br />

Dafür stehen der -<br />

zeit in Leipzig mehr als 500<br />

Arbeitsplätze zur Verfügung.<br />

Die Handbibliotheken umfassen<br />

rund 66.000 Bände. Spezielle<br />

Arbeitsplätze ermöglichen die<br />

Nutzung von elektronischen<br />

Publikationen und Tonträgern.<br />

www.d-nb.de<br />

Öffentliche Führung:<br />

Jeden 3. Sonntag im Monat,<br />

11 Uhr, Preis: 2 Euro<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo–Fr 8–22 Uhr,<br />

Sa 9–18 Uhr<br />

14 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


Die Stadt der Bücher<br />

Bibliotheca Albertina<br />

Das Gebäude der Universitätsbibliothek<br />

wurde 1887 – 1891<br />

nach einem Entwurf von Arwed<br />

Roßbach im Neorenaissancestil<br />

errichtet. Nach Umbauten Mitte<br />

des 20. Jh. erfolgte in der bisher<br />

längsten Bauphase 1992– 2002<br />

eine umfassende Erweiterung<br />

und Modernisierung. Als Zentrum<br />

für die Literaturer werbung<br />

und -erschließung sowie als<br />

Archivbibliothek für das Bibliothekssystem<br />

der Universität<br />

Leip zig verfügt sie über mehr<br />

als 5,4 Mio. Bände, 173.000<br />

Autographen sowie 80.000<br />

Münzen und Medaillen.<br />

www.ub.uni-leipzig.de<br />

Öffentliche Führung:<br />

jd. 1. Samstag im Monat,<br />

15 Uhr<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo–Fr 8–22 Uhr,<br />

Sa 10–19 Uhr<br />

Deutsche Zentralbibliothek<br />

für Blinde<br />

Im Jahr 1894 gegründet, ist sie<br />

heute die älteste öffentliche<br />

Blindenbibliothek in Deutschland.<br />

Mit einem Bestand von<br />

rund 15.500 Bücher- und Zeitschriftentiteln<br />

in Brailleschrift,<br />

6000 Braille-Musiknoten sowie<br />

15.000 Hörtiteln gehört sie zu<br />

den wichtigsten Institutionen<br />

für Blinde im deutschsprachigen<br />

Raum und trägt maßgeblich zur<br />

Erweiterung deren Bildungsmöglichkeiten<br />

bei. Außerdem<br />

beherbergt die DZB ein Verlagsund<br />

Druckzentrum, wo jährlich<br />

rund 180 Braille-, 150 Hörtitel<br />

und zahlreiche Relief dar stellungen<br />

produziert werden.<br />

www.dzb.de<br />

Öffentliche Führung:<br />

Anmeldung von Gruppenführung<br />

Tel.: 0341/7113-105<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo–Fr 9–12 Uhr und<br />

13–15.30 Uhr,<br />

Sa 9–12 und 13–14 Uhr<br />

Die Leipziger Städtischen Biblio<br />

theken sind Zentren für Kommunikation<br />

und Infor mation,<br />

Leseförderung und Bil dung.<br />

www.leipzig.de/stadtbib<br />

1990 wurde die Frauen bib liothek<br />

MONAliesA gegründet,<br />

um die Bildung von Frauen sowie<br />

deren Kultur zu fördern.<br />

www.monaliesa.leipzigerinnen.de<br />

Die Umweltbibliothek Leipzig<br />

(seit 1988) gehört heute zu den<br />

größten öffentlichen Um weltbibliotheken<br />

Deutschlands.<br />

www.umweltbibliothek-leipzig.de<br />

Die Geographische Zentralbiblio<br />

thek des Instituts für<br />

Länderkunde e. V. Leipzig ist<br />

eine der fünf größten geographischen<br />

Fachbibliotheken<br />

Europas.<br />

www.gzb-leipzig.de<br />

Großzügig angelegt: Der Treppenaufgang<br />

in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig<br />

Bei der Arbeit: Ein Mitarbeiter (l.) der Deutschen Zentralbibliothek für Blinde<br />

Druck macht Sinn. Lesen und<br />

Schreiben nach Gutenberg<br />

Das ist der Name einer<br />

Ausstellung, die bis zum<br />

13.2.2011 in der Bibliotheca<br />

Albertina gezeigt wird.<br />

Das älteste Dokument der<br />

Ausstellung ist die Gutenberg-<br />

Bibel (ca. 1455), von der<br />

weltweit nur 25 vollständige<br />

Exemplare erhalten sind.<br />

www.ub.uni-leipzig.de/<br />

druckmachtsinn/<br />

„Bibliotheca Albertina“ der<br />

Universität Leipzig<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011 15


Das Graphische Viertel in Leipzig<br />

11<br />

16<br />

23<br />

8<br />

19<br />

7<br />

20<br />

21<br />

3<br />

17<br />

26 27<br />

10<br />

1<br />

18<br />

14<br />

24<br />

25<br />

2<br />

9<br />

6<br />

13<br />

12<br />

15<br />

4<br />

22<br />

(25) Am ehemaligen Geschäftshaus<br />

des Leipziger Kommissions- und<br />

Großbuchhandels prangt noch die<br />

Leuchtreklame.<br />

(19) Das prächtige Verlagshaus ließ Anton<br />

Philipp Reclam 1887/1905 durch Max<br />

Bösenberg erbauen.<br />

(18) Der Papierhändler Adolf Schroeder<br />

ließ die imposante Villa 1881 im Stil des<br />

Manierismus errichten. Sie wird zurzeit<br />

saniert.<br />

5


Das sogenannte Graphische Viertel trug wesentlich dazu bei, das Leipzig<br />

sich vor dem 2. Weltkrieg zur bedeutendsten Buchmetropole Deutschlands<br />

entwickelte. Beeindruckende Industriepaläste von Firmen wie Brockhaus,<br />

Teubner und Reclam hatten hier ihren Sitz. Das Leipziger Stadtadressbuch<br />

verzeichnete im Jahr 1900 mehr als 2.200 Firmen aus allen Zweigen des<br />

Buchhandels und Buchgewerbes, darunter 848 Verlage und Buchhandlungen,<br />

201 Buchbindereien und 189 Druckereien. Davon hatten 95 Prozent ihren<br />

Sitz im Graphischen Viertel. Diese Konzentration war weltweit einzigartig.<br />

Durch Zerstörungen, Enteignungen und den wirtschaftlichen Wandel nach<br />

1989 verlor es an Bedeutung. Vom damaligen Glanz zeugen jedoch noch<br />

heute repräsentative Industriegebäude, von denen ein Großteil saniert und<br />

einer neuen Nutzung zugeführt wurde. Mit dem 1996 eröffneten „Haus des<br />

Buches“, erbaut auf dem Grund des zerstörten Buchhändlerhauses, verfügt<br />

das Viertel wieder über eine lebendige Begegnungsstätte. Es ist auch Sitz<br />

zahlreicher Verlage und bietet eine in Deutschland einzigartige Verbindung<br />

von Kunst, Kultur und Kommerz unter einem Dach.<br />

(3) Das Gebäude der Druckerei Brandstetter<br />

wurde 1906/07 von Curt Nebel erbaut und<br />

beeindruckt durch die mit Buchhandelssymbolen<br />

reich verzierte Fassade.<br />

(6) 1900 wurde das Deutsche Buchgewerbehaus<br />

errichtet und nach einem Umbau 1945<br />

als BUGRA-Messehaus eröffnet. Der Portalschmuck<br />

ist noch heute erkennbar.<br />

(8) Hier befand sich von 1914-19 der Kurt<br />

Wolff Verlag, in dessen Buchreihe “Der Jüngste<br />

Tag” die Autoren der expressionistischen<br />

Generation zu Wort kamen.<br />

Wer das Graphische Viertel näher kennenlernen<br />

möchte, kann u.a. den Rundgang<br />

„Graphisches Viertel und Alter Johannisfriedhof<br />

– Aufstieg und Fall der Buchstadt<br />

Leipzig“ buchen.<br />

Der Preis für die 2,5-stündige Führung<br />

beträgt 100 Euro (bis maximal 25 Personen).<br />

Telefon +49 (0)341 7104230,<br />

www.leipzig-erleben.com<br />

(11) Im 1896 erbauten Gebäude der<br />

Firma Johann Jakob Weber wurde<br />

die berühmte “Illustrirte Zeitung”<br />

publiziert.<br />

(9 und 13) Neu und Alt harmonieren:<br />

das “Haus des Buches” (links) von 1996<br />

und der 1912 errichtete Klinkerbau des<br />

Seemann-Verlags (rechts im Vordergrund).<br />

1 Antiquariat und Verlag Karl Wilhelm<br />

Hiersemann Goldschmidtstraße 29<br />

2 Buchdrucklehranstalt / Gutenbergschule<br />

Gutenbergplatz 6-8<br />

3 Buch- und Musikaliendruckerei<br />

Oscar Brandstetter Dresdner Straße 11/13<br />

4 C.A. Schulze / Kommissionsgeschäft<br />

Kittler Stephanstraße 16/18<br />

5 Deutsche Nationalbibliothek<br />

Deutscher Platz 1<br />

6 Deutsches Buchgewerbehaus /<br />

Messehaus Bugra Gutenbergplatz 5<br />

7 Druckerei und Wohnhaus<br />

F.A. Brockhaus / Brockhaus-Center<br />

Großer Brockhaus 3<br />

8 Kurt Wolff Verlag<br />

Kreuzstraße 3b<br />

9 Haus des Buches<br />

Gerichtsweg 28<br />

10 Hermann J. Meyer Bibliographisches<br />

Institut Ecke Gerichtsweg / Täubchenweg<br />

11 Johann Jakob Weber<br />

Reudnitzer Straße 1-7<br />

12 Kunstdruckerei Fischer & Wittig<br />

Teubner Straße 12<br />

13 Kunstverlag E.A. Seemann<br />

Prager Straße 13<br />

14 Musikverlag Edition Peters<br />

Talstraße 10<br />

15 Musikverlag Breitkopf & Härtel<br />

Bauhofstraße 3-5<br />

16 Musikverlag Friedrich Hofmeister<br />

Büttnerstraße 10<br />

17 Offizin C.G. Röder<br />

Gerichtsweg 3-7<br />

18 Papiergroßhandlung Sieler und Vogel<br />

Goldschmidtstraße 31<br />

19 Philipp Reclam jun. Verlagsund<br />

Druckereigebäude Inselstraße 22-26<br />

20 Schumann-Haus, Hrsg. „Neue<br />

Zeitschrift für Musik“ Inselstraße 18<br />

21 Verlag Bernhard Meyer / Graphischer<br />

Großbetrieb Interdruck Salomonstraße 1<br />

22 Verlag Velhagen & Klasing<br />

Johannisallee 20<br />

23 Verlagsdruckerei Otto Spamer<br />

„Spamers Hof“ Littstraße 7-9<br />

24 Villa und Verlag von Ernst Keil<br />

Goldschmidtstraße 33<br />

25 Volckmar-Haus / Leipziger<br />

Kommissions- und Großbuchhandel<br />

(LKG) Prager Straße<br />

26 Wertpapierdruckerei Giesecke &<br />

Devrient Nürnberger Straße 12<br />

27 Alter Johannisfriedhof<br />

Johannisplatz<br />

12.2010@www.atelier-kirchhof.de, Fotos: LTM, Andreas Schmidt


Die Stadt der Bücher<br />

Der Maler Michael Triegel<br />

engagiert sich beim Leipziger<br />

Bibliophilen-Abend<br />

Holzschnitt von Max Klinger für den<br />

Leipziger Bibliophilen-Abend 1912<br />

Baldwin Zettl stattete 1995<br />

„Florentinische Nächte“ von Heinrich<br />

Heine mit Kupferstichen aus<br />

Pro libris.<br />

Einem noblen Genre verpflichtet.<br />

Ende des 19. Jh. war Leipzig<br />

endgültig zur deutschen Buchmetropole<br />

aufgestiegen. So etwas<br />

verpflichtete. Vor über hundert<br />

Jahren gründeten 17 Leipziger<br />

Bürger einen Verein, der<br />

eine gehobene Buchkultur befördern<br />

wollte. Von den Vereinsvätern<br />

sollen stellvertretend<br />

die Unternehmer Carl Ernst<br />

Poeschel und Johannes Baensch-<br />

Drugulin, der Germanist Professor<br />

Georg Wittkowski sowie<br />

der Schriftentwerfer Walter Tiemann<br />

genannt werden. In der<br />

Satzung des „Leipziger Bibliophilen-Abend“<br />

ist als Ziel der<br />

schlichte Satz formuliert: Die<br />

gemeinsame Liebe zum Buch<br />

anzuregen. Bis 1933, dem Jahr<br />

seiner unfreiwilligen Auflösung,<br />

trafen sich beim „Abend“ an die<br />

240 Persönlichkeiten aus dem<br />

„Bildungs- und Besitzbürgertum“<br />

jener Zeit, unter ihnen viele<br />

bedeutende Leipziger Verleger<br />

und Buchgestalter. Zu den<br />

74 Mit gliedern im ersten Jahr<br />

gehörten Unternehmer wie<br />

Eugen Dieterichs, Oscar von<br />

Hase, Karl Hiersemann, Anton<br />

Kippenberg, Ludwig Volkmann,<br />

Julius Zeitler oder Professoren<br />

wie Werner Deetjen und Bruno<br />

Heroux. Satzungsgemäß auf 99<br />

Mit glieder beschränkt, kannte<br />

man den Verein auch unter dem<br />

Namen „Die Leipziger Neunundneunzig“.<br />

Während der<br />

Nazi-Zeit wurden 31 seiner<br />

Mitglieder verjagt oder ermordet.<br />

Unter jenen der langjährige<br />

Vereinsvorsitzende und Mitinhaber<br />

des E.A. Seemann Verlages,<br />

Gustav Kirstein, und der<br />

Oberbürgermeister von Leipzig,<br />

Carl Goerdeler. Für das buchproduzierende<br />

Gewerbe und<br />

den Buchhandel beförderte der<br />

Bibliophilen-Abend in Kooperation<br />

mit der „Akademie für graphische<br />

Künste und Buchgewerbe<br />

zu Leipzig“ eine wirtschaftliche<br />

Blüte. Am 8.1.2011<br />

fand aus Anlass des 20. Jahrestages<br />

der Wiedergründung<br />

der Leipziger bibliophilen Vereinigung<br />

eine Festveranstaltung<br />

in der Alten Börse statt. 1991<br />

traten auch die 105 Mitglieder<br />

der von 1956 – 1990 tätigen<br />

Leipziger Ortsvereinigung der<br />

„Pirckheimer-Gesellschaft im<br />

Kulturbund der DDR“ (Willibald<br />

Pirckheimer war Freund und<br />

Förderer Albrecht Dürers) der<br />

neugegründeten Interessen gemeinschaft<br />

bei. Dieser gehören<br />

aktuell 226 Mit glieder aus allen<br />

Bundes ländern und dem Ausland<br />

an. In einer Zeit medialer<br />

Ablenkung und geistiger Flüch-<br />

tigkeit trägt der Bibliophilen-<br />

Abend erfolgreich zu einem<br />

neuen Klima der Buchkultur bei.<br />

So zeigte eine opulente Ausstellung<br />

im Haus des Buches<br />

(Sitz des Vereins) unter dem<br />

Titel „Augenweide-Leselust“ bis<br />

21.12.2010 bibliophile Drucke<br />

des Vereins von 2000 – 2010.<br />

Namhafte Grafiker steuerten zu<br />

klassischen Texten ihre Arbeiten<br />

bei. Beispielsweise Kupferstiche<br />

von Baldwin Zettl zu Brechts<br />

„Der anachronistische Zug“, gestaltet<br />

von Gert Wunderlich.<br />

Selbst Leipziger Maler von Rang<br />

wie Hartwig Ebersbach und<br />

Michael Triegel beteiligten sich<br />

an diesen Editionen. Erstdrucke<br />

von Gegenwartsautoren, originalgrafisch<br />

begleitet, pflegen<br />

die „Bibliophilen“ in den Folgen<br />

„Blätter zu Literatur und Grafik“<br />

und „StichWort“. Und ab 2011<br />

erscheinen in der neuen Reihe<br />

„SchriftBild“ jährlich zwei<br />

Drucke. Viele dieser Ausgaben<br />

wurden mit Preisen geehrt.<br />

Herbert Kästner, studierter<br />

Mathematiker, lenkt als spiritus<br />

rector die Geschicke der Interessengemeinschaft,<br />

die „allen<br />

an Literatur, Buchkunst und<br />

Graphik Interessierten offensteht“.<br />

www.leipziger-bibliophilen-abend.de<br />

18 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


Die Stadt der Bücher<br />

Buchgestaltung<br />

als akademische Disziplin<br />

Die Ambition, moderne Technik und handwerkliches Können zu verbinden,<br />

ist ein Spezifikum der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB)<br />

Nicht nur die technische Entwicklung,<br />

sondern vor allem die<br />

liberalere Handhabung von<br />

Zensur-Bestimmungen und die<br />

Aktivitäten der Buchhändler erbrachten<br />

Mitte des 18. Jh. für<br />

Leipzig die Dominanz der deutschen<br />

Buchmesse. Bedeutende<br />

hier ansässige Verlage und<br />

Druckereien wie Philipp Reich,<br />

Johann Breitkopf und Georg<br />

Göschen schufen die Vor aussetzungen<br />

für den Bedarf einer<br />

entsprechenden Schule. Diese<br />

ließ der sächsische Kurfürst 1764<br />

auch in Leipzig einrichten. Hier<br />

gab es die Identität von Zeichnung,<br />

Kupferstich und der Pfle -<br />

ge der Buchkunst. Unter dem<br />

„Druck“ der Branche (Brockhaus,<br />

Teubner, Tauchnitz, Drugulin)<br />

öffnete 1890 das neue Gebäude<br />

für die „Königliche Kunstaka demie<br />

und Kunstgewerbeschule“<br />

in der Wächterstraße für die<br />

Studenten. Mit Werkstätten für<br />

Holzschnitt, Lithografie, Radierung<br />

und ab 1893 auch für<br />

Fotografie. Rektor Max Seliger<br />

orientierte die 1900 umbe -<br />

nannte „Akademie für graphische<br />

Künste und Buchgewerbe“<br />

vor allem auf die Grafik und das<br />

Buch. Nach dem Ersten Weltkrieg<br />

kam es unter der Leitung von<br />

Walter Tiemann zur Blüte der<br />

Bildungsstätte. Aus seiner Zusammenarbeit<br />

mit Carl Poeschel<br />

(Januspresse bis 1925) und<br />

Anton Kippenberg (Insel-Verlag)<br />

erwuchsen die ästhetischen Leitlinien<br />

der Buchkunst. Ein Buch<br />

sollte in einer seinem Inhalt entsprechenden<br />

Satz schrift gesetzt,<br />

typografisch praktisch eingerichtet,<br />

sorgfältig gedruckt, haltbar<br />

gebunden und in einer unaufdringlichen<br />

Art schön sein. Ohne<br />

modische Trends. Lohn dieser<br />

Mühen war die „Inter nationale<br />

Buchkunst ausstellung in Leipzig“<br />

1927, deren Ein sendungen den<br />

Grundstock des Buch- und<br />

Schriftmuseums der Deutschen<br />

Nationalbibliothek bildeten. Die<br />

nach dem Krieg 1947 wiedereröffnete<br />

nunmehrige „Hochschule<br />

für Grafik und Buchkunst<br />

Leipzig“ widmete sich ab 1951<br />

verstärkt der Buch gestaltung.<br />

Bedeutende Buch künstler wie<br />

Oskar Zech, Albert Kapr, Gert<br />

Wunderlich, Günter Jacobi führten<br />

die Hochschule in den 1960er<br />

Jahren wieder zu einer internationalen<br />

Ausstrahlung. Der Gedanke<br />

einer „Massenbibliophilie“<br />

ließ sich auf Dauer nicht<br />

durchsetzen. Auf Anregung Albert<br />

Kapr´s wurde 1955 das<br />

„Institut für Buch kunst“ gegründet.<br />

Es arbeitet heute unter der<br />

Leitung von Professor Günter<br />

Bose an theoretischen Texten zur<br />

Typografie, Illustration oder der<br />

Schrift entwicklung. Der 1959<br />

ge stiftete „Gutenbergpreis der<br />

Stadt Leip zig“ wird alternierend<br />

mit dem „Walter Tiemann-Preis“<br />

aller zwei Jahre verliehen.<br />

Letzteren schreibt der Verein<br />

zur Förderung von Grafik und<br />

Buchkunst seit 1992 für künstlerische<br />

Pressen drucke (in Kleinauflagen)<br />

aus. War der Übergang<br />

vom Blei- zum Fotosatz mittelfristig,<br />

so musste die elektronische<br />

Satz technik quasi über Nacht für<br />

den Lehrbetrieb installiert werden.<br />

Offen für alle An forderungen<br />

zukunftsweisender Technologien<br />

und Medien ist die Ausbildung<br />

gestaltet. Als Spezi fi kum des Studiengangs<br />

Buch kunst/Grafik-Design,<br />

den 14 Lehr kräfte, davon<br />

sechs Pro fes soren, betreuen, gilt<br />

die Verbin dung modernster Technik<br />

mit handwerklichem Können.<br />

Letzteres braucht Zeit. „Wir gestalten<br />

heute mit Kunst büchern<br />

mehr bibliophilen Luxus, weniger<br />

die Massenproduktion von Verlagen“,<br />

stellen Stu dierende in einem<br />

Ge spräch über das Büchermachen<br />

fest.<br />

www.hgb-leipzig.de<br />

Martin Leipnitz (Seiten 18–19)<br />

Eingang der HGB in der<br />

Wächterstraße 11<br />

Buchkünstler Walter Tiemann<br />

(1876 –1951)<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011 19


Die Stadt der Bücher<br />

Von Trüffelschweinen und Romanwerkstätten ...<br />

Deutsches Literaturinstitut Leipzig<br />

... in Leipzig gibt es eine breit<br />

gefächerte literarische Ausbildung<br />

Jeder, der den Traum vom<br />

Autorendasein hegt, kommt an<br />

Leipzig kaum vorbei. Zentraler<br />

Ort der Begehrlichkeiten vieler<br />

Nachwuchsautoren: das<br />

Deutsche Literaturinstitut (DLL).<br />

Die traditionsreiche Institution ist<br />

die einzige in Deutschland, die<br />

die „Berufung Schriftsteller“<br />

zum offiziellen Ausbildungsberuf<br />

macht. Wo sonst kann man<br />

Seminare besuchen wie „Rausch<br />

und Literatur“ oder „Die Liebe<br />

ist ein Roman“? Bis vor kurzem<br />

war, wer seine Abschlussarbeit in<br />

Form eines Romans oder Kurzgeschichtenbandes<br />

geschrieben<br />

hatte, Diplomschriftsteller, nun<br />

weht auch hier mit den Bachelorund<br />

Masterabschlüssen die neue<br />

Zeit durch die Gänge der Jugendstilvilla<br />

in der Wächter straße 34.<br />

Das Deutsche Literaturinstitut<br />

wurde 1955 gegründet. Einige<br />

Jahre später verlieh man ihm den<br />

Namen des damaligen Kulturministers<br />

der DDR, so dass es<br />

fortan „Johannes R. Becher-<br />

Institut“ hieß. Seither wurden<br />

hier nahezu 1.000 Autoren ausgebildet.<br />

Nach der Wende sollte<br />

das Literaturinstitut aufgelöst<br />

werden, doch nach massiven<br />

Protesten musste die Landesregierung<br />

neu über das Fortbestehen<br />

dieser einzigartigen<br />

Schreibschule nachdenken. Das<br />

Johannes R. Becher-Institut wurde<br />

in der Folge als zentrale Einrichtung<br />

der Universität Leip zig<br />

unter dem Namen „Deutsches<br />

Literaturinstitut Leip zig“ neu<br />

gegründet.<br />

Doch ist das DLL bei weitem<br />

nicht das einzige Zentrum im literarischen<br />

Leipzig. Seit 2008<br />

gibt es ein weiteres Ausbildungsangebot<br />

für Schriftsteller: die<br />

Textmanufaktur. In der Autorenschule<br />

lernen etwa 300 Autoren<br />

pro Jahr die Grundlagen des<br />

Prosaschreibens. Vermittelt das<br />

DLL als universitäres Institut vor<br />

allem erzählerische Theorie, so<br />

steht in der Textmanufaktur die<br />

durch Verlagslektoren vermittelte<br />

Praxis im Vordergrund. Ziel<br />

ist die Entdeckung literarischer<br />

Talente aus den Seminaren der<br />

Textmanufaktur heraus, die Begleitung<br />

eines Manuskripts bis<br />

zur Veröffentlichungsreife sowie<br />

die Veröffentlichung des Romans<br />

im Aufbau Verlag. In Kooperation<br />

mit diesem wird einmal jährlich<br />

der Werner-Bräunig-Literaturpreis<br />

vergeben, dotiert mit einem<br />

Verlagsvertrag und 5.000 Euro<br />

Vorschuss.<br />

Um andere Knotenpunkte entwickelte<br />

sich in den letzten<br />

Jahren eine mannigfaltige literarische<br />

und verlegerische Szene,<br />

die im deutschlandweiten Kontext<br />

ebenfalls vor allem eine<br />

Funktion ausübt: schreibende<br />

Talente zu entdecken. Die Literaturzeitschrift<br />

EDIT ist dafür<br />

ein gutes Beispiel. Das hochwertig<br />

produzierte, vom Freistaat<br />

Sachsen geförderte Magazin erscheint<br />

dreimal im Jahr und gilt<br />

als das „Trüffelschwein“ unter<br />

den Literaturzeitschriften. Wer<br />

hier abgedruckt wird, hat einen<br />

wichtigen Schritt in Richtung<br />

Veröffentlichung getan. Kommt<br />

dann noch ein vorderer Rang<br />

beim jährlich in Leipzig vergebenen<br />

MDR-Literaturpreis hinzu,<br />

kann das die Lektoren schon mal<br />

auf einen Namen aufmerksam<br />

machen.<br />

Dank intensiver Vernetzung mit<br />

der Verlags- und Medien branche<br />

erzielen die Studiengänge<br />

„Buch wissenschaft“ an der Universität<br />

Leipzig sowie „Verlagsherstellung“<br />

an der HTWK eine<br />

hohe Vermittlungsquote in die<br />

Branche. Und so wird in Leipzig<br />

nicht nur die schreibende, sondern<br />

auch die verlegende Seite<br />

geschult. Und manchmal finden<br />

beide zusammen und es entsteht,<br />

wie beim Poetenladen<br />

Ver lag, der einige der DLL-<br />

Studenten verlegt, das besondere<br />

Leipziger literarische Flair.<br />

Der Broadway des<br />

deutschen Buchhandels<br />

In diesem Rundgang entlang<br />

des „Broadway des deutschen<br />

Buchhandels“ – der Grimmaischen<br />

Straße – er fährt<br />

man, wie sich die Buchstadt<br />

Leipzig von der Renaissance-<br />

Zeit bis ins 19. Jh. entwickelte.<br />

Termin: 20.3.2011, Preis: 7<br />

Euro.<br />

Tel.: +49 (0) 341/7104-280<br />

www.leipzig-erleben.com<br />

20 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


Leipziger Verlagsszene – Tradition und Gegenwart<br />

Im Rückblick scheint das Glück<br />

immer größer gewesen zu sein<br />

als in der Gegenwart, doch das<br />

verdeckt nicht selten den Blick<br />

auf das Glück im Hier und Jetzt.<br />

Das Glück der Vergangenheit:<br />

Leipzig war einst die Verlagsund<br />

Druckereistadt Nummer eins<br />

in Deutschland. 1912 firmierten<br />

in Leipzig 982 Verlage und<br />

Sortimentsbuchhandlungen sowie<br />

300 Druckereien und<br />

Setzereien. Fast jedes fünfte<br />

Buch kam damals aus Leipzig.<br />

Doch das Graphische Viertel und<br />

mit ihm die Verlegerszene wurde<br />

durch den 2. Weltkrieg nahezu<br />

zerstört und so sind heute von<br />

dieser einzigartigen Tradition geschrumpfte,<br />

wenn auch vitale<br />

Strukturen übrig geblieben: die<br />

Niederlassung des Ernst Klett<br />

Schulbuchverlags in Leipzig, der<br />

1858 gegründete Bildbandverlag<br />

Seemann-Henschel, die Fachbuchabteilung<br />

des Münchner<br />

Hanser Verlags oder traditionsreiche<br />

Musikverlage wie Breitkopf<br />

& Härtel. Nahtlos gliedern<br />

sich Traditionen der DDR in die<br />

Leipziger Verlagslandschaft ein,<br />

etwa mit dem Buchverlag für die<br />

Frau oder der 1946 gegründeten<br />

Evangelischen Verlagsanstalt.<br />

Doch auch nach der Wende blieb<br />

der Nimbus der Verlagsstadt erhalten<br />

und es wurden erfolgrei-<br />

che Klein- und Special-Interest-<br />

Verlage gegründet, etwa der<br />

Festa-Verlag (eine starke Marke<br />

im Horror- und Vampirbereich)<br />

sowie die höchst erfolgreichen<br />

Kinderbuchverlage Bleilaus,<br />

Buch kinder und Klett Kinderbuch.<br />

In Leipzig finden Kleinverlage die<br />

Nische, die sie für ihre Kreativität<br />

brauchen: Räume sind günstig zu<br />

haben, das bietet – im wahren<br />

wie im übertragenden Sinne –<br />

Platz für Ideen; die Wege sind<br />

kurz, die Stadt mit 520.000<br />

Einwohnern gerade groß genug,<br />

dass eine kreative Verdichtung<br />

entsteht, und nicht zu groß, so<br />

dass sich Synergien schnell nutzen<br />

lassen. Über verschiedene<br />

Vereine und Netzwerke kennt<br />

immer jemand jemanden. Ein<br />

günstiges Studio für Hörbuchproduktionen?<br />

Grafiker? Freie<br />

Lektoren oder Übersetzer? In<br />

Leipziger Netzwerken kein Problem.<br />

Hinzu kommt die Vernetzung<br />

auf der Mikroebene. In<br />

diversen Bürogemeinschaften<br />

entstehen mit den kreativen<br />

Netz werken auch die Arbeitsformen<br />

der Zukunft. Hier wäscht<br />

auch mal eine Hand die andere,<br />

man erteilt sich gegenseitig<br />

Aufträge oder kann in Stoßzeiten<br />

Auftragsspitzen abfedern.<br />

Eingebunden in dieses Netzwerk<br />

sind junge Verlage, die mittlerweile<br />

deutschlandweit etabliert<br />

sind. Seit 2005 ist zum Beispiel<br />

der Poetenladen am Netz, zunächst<br />

als reine Online-Plattform,<br />

mittlerweile als Verlag mit<br />

echten und prämierten Büchern.<br />

Für sein „beispielhaftes Konzept<br />

zur Förderung der jungen<br />

Literatur“ wurde das Magazin<br />

„poet“ 2010 mit dem Calwer<br />

Hermann-Hesse-Preis ausgezeichnet.<br />

Nicht minder innovativ<br />

geht der Verlag Voland und<br />

Quist mit seinen Publikationen<br />

vor. Neue Medien stehen auch<br />

hier im Zentrum, denn dieser<br />

Verlag hat „Bücher mit CDs“<br />

zum Markenzeichen gemacht.<br />

Einen völlig neuartigen Ansatz<br />

des Publizierens literarischer<br />

Texte verfolgt die Snippy GmbH.<br />

Sie hat sich auf das Veröffentlichen<br />

von Kurz ge schichten<br />

auf Smartphones wie dem<br />

iPhone spezialisiert – die neue<br />

Art des Verlegens.<br />

Leipziger Kleinverlage sind ganz<br />

vorn dabei wenn es darum geht,<br />

neue Autoren zu entdecken und<br />

Trends zu setzen. Eine Tradition<br />

zu haben, ist schön und gut,<br />

aber, wie heißt es schon bei<br />

Buddha: „Beschäftige dich nicht<br />

mit dem Vergangenen, denn es<br />

liegt hinter dir. Richte deine<br />

Hoffnungen nicht auf das Zukünftige,<br />

denn es ist noch nicht<br />

da. Lenke stattdessen deine<br />

Achtsamkeit auf die Gegenwart,<br />

betrachte das, was gerade entsteht.“<br />

André Hille (Seiten 20–21)<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011 21


Die Stadt der Bücher<br />

Impressionen vom Stand des Eulenspiegel Verlags<br />

Ein Anziehungspunkt für Literaturfreunde:<br />

LEIPZIGER BUCHMESSE<br />

Preis der Leipziger Buchmesse – Juror Adam Soboczynski im Gespräch<br />

mit den Preisträgern im Forum von DIE ZEIT<br />

Literaturmeile der Leipziger Antiquariatsmesse<br />

Die Leipziger Buchmesse und das<br />

populäre Lesefest „Leipzig liest“<br />

bilden vom 17.– 20.3.2011 den<br />

Auftakt des Branchenjahres für<br />

Verlage, Autoren, Buch händler,<br />

Medien und Literatur begeisterte.<br />

Mehr als 2.100 Aus steller werden<br />

anwesend sein. „Auffällig ist<br />

dabei die zunehmende Zahl von<br />

Verlagen, darunter auch viele<br />

junge, unabhängige Verlage aus<br />

den deutsch sprachigen Ländern,<br />

die sich zum ersten Mal in Leipzig<br />

vorstellen“, erklärt Oliver Zille,<br />

Direktor der Leipziger Buchmesse.<br />

Im Rahmen des Mittel- und Südosteuropa-Schwerpunktes<br />

präsentiert<br />

sich Serbien 2011 mit<br />

einem umfangreichen Literaturprogramm.<br />

Rund 30 Titel werden<br />

als deutsche Übersetzungen<br />

zum ersten Mal vorgestellt.<br />

Unter den Autoren sind sowohl<br />

bekannte serbische Schriftsteller<br />

wie David Albahari, Bora Ćosić<br />

und Dragan Velikić als auch junge<br />

Nachwuchsautoren.<br />

Im Messebereich Musik finden<br />

Interessierte u. a. Noten und<br />

Musik literatur. Lehrer können<br />

sich über Möglichkeiten der musikalischen<br />

Früherziehung informieren.<br />

Begleitet wird die Ausstellung<br />

von einem Musik-Café<br />

des Leipziger Klang Quartiers<br />

mit Bach-Archiv, Mendelssohn-<br />

Haus, Schumann-Haus und dem<br />

Museum für Musikinstrumente<br />

der Universität Leipzig.<br />

Gemeinsam mit dem Börsen verein<br />

des Deutschen Buch handels<br />

richtet die Leipziger Buchmesse<br />

am 18.3.2011 im Congress<br />

Center Leipzig den „Karrieretag<br />

Buch + Medien“ aus. Er soll<br />

Schulabgängern und Berufs einsteigern<br />

eine Orientierungshilfe<br />

geben.<br />

„Leipzig liest“, das größte Lesefest<br />

Europas, feiert seinen 20.<br />

Geburtstag. Zehntausende Literaturliebhaber<br />

erwartet ein literarisch<br />

anspruchsvolles und<br />

unterhaltsames Programm auf<br />

der Leipziger Buchmesse und in<br />

der Innenstadt. Mehr als 2.000<br />

Veranstaltungen an mehr als<br />

300 Orten geben die Ge legenheit,<br />

mit Autoren in direkten<br />

Kontakt zu treten.<br />

Die Leipziger Antiquariatsmesse<br />

und die „buch + art – Kunst rund<br />

um das Buch“ begleiten das publikumsorientierte<br />

Angebot der<br />

Leipziger Buchmesse.<br />

Na dann: Auf in den Bücherfrühling!<br />

www.leipziger-buchmesse.de<br />

www.leipzig-liest.de<br />

Nancy Pfaff<br />

22 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


Die Stadt der Bücher<br />

Museum für Druckkunst Leipzig<br />

Im Herzen von Plagwitz, in der<br />

Nonnenstraße 38, befindet sich<br />

das 1994 gegründete und seit<br />

2000 als private Stiftung arbeitende<br />

Museum für Druckkunst.<br />

Die Sammlung ist durch die<br />

Reich haltigkeit und Vielfalt seiner<br />

Exponate einmalig und schlägt<br />

eine Brücke zwischen Geschichte<br />

und Gegenwart der Druck technik.<br />

Neben der Aus stellung von<br />

noch funktionstüchtigen Maschinen<br />

aus verschiedenen druckgewerblichen<br />

Bereichen liegt<br />

die Besonderheit des Museums<br />

in der interaktiven Wissensvermittlung.<br />

Buchdrucker, Schriftsetzer<br />

und Schriftgießer führen<br />

die Arbeitsmethoden an den<br />

Maschinen praktisch vor und geben<br />

Interessierten die Mög lichkeit,<br />

sich selbst einmal im Umgang<br />

mit Bleilettern und Druckpressen<br />

auszuprobieren.<br />

In der Schriftgießerei wird Schritt<br />

für Schritt die Herstellung der<br />

Druckformen veranschaulicht.<br />

Die Besucher können einem der<br />

letzten noch aktiven Schriftgießer<br />

in Deutschland über die Schulter<br />

schauen und den Einsatz von<br />

Schriftschablonen, Stahlstempeln<br />

und Matrizen miterleben. In der<br />

Schriftgießerei ist auch eine Holzstichwerkstatt<br />

untergebracht.<br />

Zur Illustration von Büchern und<br />

Zeitschriften werden hier mittels<br />

Plattenkamera, Schusterkugel<br />

und Tonschneide maschine feinste<br />

Schraffuren erzeugt.<br />

In der komplett eingerichteten<br />

Handsetzerei kann man beim<br />

Setzen und Drucken von Texten<br />

oder Bild-Typographien selbst<br />

aktiv werden. Die Druckerei beherbergt<br />

einen umfangreichen<br />

Bestand an einsatzbereiten<br />

Druckmaschinen und -pressen<br />

für den Hoch-, Tief- und Flachdruck.<br />

Umgeben von dem typischen<br />

Geruch nach Druckerschwärze<br />

und Maschinenöl, wird<br />

der vorgeführte Druckvorgang<br />

zum authentischen Erlebnis. Originalwerkzeuge<br />

findet man auch<br />

in der Buchbindewerkstatt. Mithilfe<br />

von Pappschere, Heftlade<br />

und Packpresse kommt noch<br />

heute die traditionelle Technik<br />

des Handbuchbindens im Rahmen<br />

von Workshops zum Einsatz.<br />

Als interaktive Druckwerkstatt<br />

vermittelt das Museum für<br />

Druckkunst in lebendiger Form<br />

die Geheimnisse der „Schwarzen<br />

Kunst“ und begeistert täglich<br />

Jung & Alt.<br />

Tel. +49 (0)341/231-620<br />

www.druckkunst-museum.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo – Fr 10 – 17 Uhr,<br />

So 11 – 17 Uhr<br />

Anna Gudat<br />

Mit der Schwingzylinderdruckmaschine „Victoria-Front DF“ (1964)<br />

ist eine Leistung von 2000 Drucken pro Stunde möglich.<br />

Das Museum ist in einem Art-Déco Gebäude (um 1920) untergebracht,<br />

das seit seiner Erbauung der „Schwarzen Kunst“ gewidmet ist.<br />

Druckplatte: Altes Rathaus Leipzig<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011 23


hinter den kulissen<br />

Zu Besuch im Studio<br />

„Glücklicher Montag“<br />

Ideenschmiede: Schwarwel in seinem Studio beim „Glücklichen Montag“<br />

Schwarwel zeichnet die MERKEL WORLD<br />

Sandra Strauß präsentiert den<br />

Schweinevogel Wandkalender 2011<br />

Palakat „Mei Leipzsch lob´sch mir“:<br />

Völkerschlachtdenkmal<br />

An einem verschneiten Dezembernachmittag<br />

war ich zu Besuch<br />

beim „Glücklichen Montag“,<br />

dem Leipziger Studio für<br />

Animation, Grafik und Multimedia.<br />

Die Agentur befindet sich<br />

seit Februar 2010 in der Leipziger<br />

Südstadt direkt am lebendigen<br />

Connewitzer Kreuz. Sie wurde<br />

im Dezember 2003 gegründet<br />

und ist ein flexibles Team von 4<br />

festen, erfahrenen Mitarbeitern,<br />

die sich den Blick über den<br />

Tellerrand bewahrt haben. Je<br />

nach Auftragslage arbeiten noch<br />

bis zu 15 freie Mit arbeiter an<br />

den Projekten mit. Das Tätigkeitsspektrum<br />

reicht von der<br />

Rundumbetreuung langfristiger<br />

Projekte bis hin zur kurzfristigen<br />

Realisierung von Stand-Alone-<br />

Aufträgen.<br />

Sandra Strauß, Studioleiterin<br />

und Produzentin, begrüßt mich<br />

in den Agenturräumen der<br />

Kulturfabrik Werk II (Kochstraße<br />

132). Umgeben von unzähligen<br />

Zeichnungen, Büchern, Ani mationsfilmen<br />

und dem Husky<br />

Amarog, komme ich ins Studio<br />

des bekannten Leipziger Zeichners<br />

und Papa von Schweinevogel,<br />

Schwarwel.<br />

Am 23.8.1968 in Leipzig als<br />

Thomas Meitsch geboren, gab<br />

sich Schwarwel seinen im<br />

Per sonalausweis eingetragenen<br />

Künstlernamen in Anlehnung<br />

an seinen Lieblingscomicverlag<br />

Marvel schon mit 12 Jahren.<br />

Schwarwel ist Comiczeichner,<br />

Illustrator, Grafiker, Animator,<br />

Regisseur, Art Director, Veranstalter,<br />

Produzent sowie der<br />

Schöpfer des Comic-Kosmos<br />

rund um die Figur Schweinevogel.<br />

Seine ersten Comicstrips<br />

veröffentlichte er 1988 in der<br />

Undergroundzeitschrift „Messitsch“<br />

und ab 1989 in der<br />

Leipziger Volkszeitung. Seitdem<br />

zeichnet er Comics wie die<br />

Serien „The Housers“ und „El<br />

Depressivo“, Karikaturen und<br />

Illustrationen für die Leipziger<br />

Internet Zeitung sowie verschiedene<br />

Magazine. Seit 1993 ist er<br />

Art Director der Besten Band der<br />

Welt: die ärzte, für die er seitdem<br />

bis auf eine Ausnahme alle<br />

Album- und Singlecover und fast<br />

alle Druck- und Websachen<br />

schuf. Als Art Director von<br />

„Glücklicher Montag“ hat<br />

Schwarwel bisher eine schier<br />

unübersehbare Menge an Projekten<br />

betreut. So zeichnet er<br />

für die Regie bzw. Animationssequenzen<br />

von Musikvideoclips<br />

(u. a. die ärzte, Rosenstolz) sowie<br />

bei diversen Spielfilmen (z. B.<br />

„Max & Moritz Reloaded“) und<br />

TV-Episoden („GZSZ“, „SOKO<br />

Leipzig“), koproduzierte Christian<br />

von Asters Mockumentary<br />

„Kevin – Die Vampir-Doku“<br />

(2008) und ist der Regisseur<br />

und kreativer Macher des Trickfilms<br />

„Schweinevogel – Es lebe<br />

der Fortschritt!“ (2009).<br />

Als Moderator der Radioshow<br />

„Kunst & Schund“ auf Radio<br />

Blau berichtet Schwarwel monatlich<br />

zum Thema Comic,<br />

Graphic Novel, Cartoon & Artverwandtes.<br />

Das erste Album<br />

seiner Graphic Novel „Seelenfresser“<br />

erscheint zur Leipziger<br />

Buchmesse im März 2011. An<br />

Leipzig liebt Schwarwel besonders<br />

das Feeling zwischen Großund<br />

Kleinstadt, was auch seine<br />

Rückkehr 1993 von Berlin nach<br />

Leipzig begründet. Dass auch<br />

Schweinevogel ein waschechter<br />

Leipziger ist, zeigt sich in der<br />

Initiative „Mei Leipzsch lob´sch<br />

mir“. Hier haben sich ortsansässige<br />

Unternehmen und Glücklicher<br />

Montag zusammen gefunden.<br />

Dabei sind vier Poster entstanden,<br />

welche Schweinevogel<br />

an beliebten Plätzen der Pleißemetropole<br />

zeigen. Die Poster<br />

sind in ganz Leipzig zu sehen<br />

und werben auf originelle Weise<br />

für die Stadt.<br />

Ich bin beeindruckt, was die<br />

Agentur alles auf die Beine stellt!<br />

www.gluecklicher-montag.de<br />

www.schwarwel.de<br />

www.schweinevogel.de<br />

„Hinter die Kulissen“ blickte<br />

Vivian Weigert<br />

24 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


leipzig in superlativen<br />

Leipzig besitzt einzigartige<br />

Attraktionen, von denen selbst<br />

Einheimische sagen: „Das habe<br />

ich nicht gewusst!“ Wir tragen<br />

dazu bei, dieses Wissensdefizit<br />

abzubauen und veröffentlichen<br />

seit 2003 in jeder<br />

Ausgabe zehn Superlative.<br />

Alle bisher veröffentlichten<br />

300 Beiträge finden Sie unter<br />

www.naeher<strong>dran</strong>-leipzig.de<br />

(Serien).<br />

Adrienne Manuela Jellinek,<br />

genannt Mercédès<br />

Freundlich und kompetent werden Leipzigs Gäste<br />

von den Mitarbeitern der Tourist-Information beraten<br />

Leipzig in Superlativen –<br />

Folge 30<br />

1. Der Schneemann ist ein<br />

Leipziger<br />

Im Jahr 1770 wurde der Begriff<br />

„Schneemann“ erstmals im<br />

Leipziger Singbuch „Lieder für<br />

Kinder“ (Deutsches Volks liedarchiv)<br />

erwähnt. Der Leipziger<br />

Schriftsteller Christian Felix<br />

Weiße widmete dem weißen<br />

Riesen das zweistrophige Gedicht<br />

„Der Schneemann“.<br />

2. Weltgrößte Luftschiffhalle<br />

Am Standort des heutigen<br />

Messegeländes wurde am<br />

22.6.1913 eine 120 ha große<br />

Flughafen-Anlage eingeweiht.<br />

In deren Zentrum stand die<br />

weltgrößte Luftschiffhalle, die<br />

Graf Zeppelin als beste der Welt<br />

bezeichnet haben soll. Zur feierlichen<br />

Eröffnung kreisten zwei<br />

Zeppeline über der Stadt –<br />

die „Viktoria-Luise“ und die<br />

„Sachsen“, vom 75-jährigen<br />

Graf Zeppelin selbst gesteuert.<br />

3. Touristenfreundlichste Stadt<br />

Leipzig ist die touristenfreund-<br />

lichste Stadt des Jahres 2010 in<br />

Deutschland. Das ergab eine<br />

Studie des Deutschen Instituts<br />

für Service-Qualität (DISQ) mit<br />

Sitz in Hamburg. „Die Mit arbeiter<br />

vor Ort berieten die Testkunden<br />

individuell und mit großer<br />

Kenntnis. E-Mail-An fragen<br />

wur den schnell und kundenorientiert<br />

bearbeitet“, so die Verfasser<br />

der Studie. Gelobt wurde<br />

auch das breite Angebot an<br />

Infor mationen und Dienst leistungen.<br />

Auf Rang zwei und drei<br />

folgen Düsseldorf sowie Dresden.<br />

4. Ältestes Medizin-Lexikon<br />

Die Universitätsbibliothek Leipzig<br />

besitzt mit dem Papyrus<br />

Ebers das wohl älteste Medizin-<br />

Lexikon der Welt. Es wurde vor<br />

über 3600 Jahren in Ägypten<br />

mit Kohletinte geschrieben und<br />

enthält über 800 Rezepte gegen<br />

Krankheiten. 1873 wurde der<br />

Papyrus vom Leipziger Ägyptologen<br />

Georg Ebers erworben.<br />

Von einst 18,63 m sind noch<br />

15 m vorhanden.<br />

Luftschiffhalle in Leipzig-Mockau<br />

5. Europas größtes Lesefest<br />

Seit 1991 gibt es „Leipzig liest“.<br />

Europas größtes Lesefest findet<br />

jährlich im Rahmen der Leipziger<br />

Buchmesse statt. In über 2.000<br />

Veranstaltungen an über 300<br />

Orten erlebten die Besucher im<br />

Jahr 2010 bekannte und unbekannte<br />

Künstler hautnah.<br />

6. Der Stern ging in Leipzig auf<br />

Für den Namen der Marke<br />

Mercedes stand Adrienne Manuela<br />

Jellinek, genannt Mercédès,<br />

Pate. Sie war die Tochter<br />

des 1853 in Leipzig geborenen<br />

Rennfahrers Emil Jellinek, der<br />

seinen Touren wagen für das<br />

Rennen „Semaine automobile“<br />

am 21.3.1899 in Nizza nach<br />

seiner damals zehnjährigen<br />

Tochter benannte. Er gewann<br />

das Rennen. Ein Jahr später<br />

wurde der erste Mercedes gebaut<br />

und 1902 der Markenname<br />

angemeldet.<br />

7. Stadt des Designs<br />

In Leipzig hat sich eine bedeutende<br />

Designszene entwickelt.<br />

Mit der „Grassimesse“ und den<br />

„Designers`Open“ finden jährlich<br />

im Oktober zwei hochkarätige<br />

Festivals statt. Die Leipzig<br />

School of Design bildet zukünftige<br />

Design- und Grafik studenten<br />

aus. Impulse setzt auch<br />

die Designer-Fabrik in der<br />

Prellerstraße 54. Sie ist Atelier,<br />

Produktionsstandort und Event-<br />

Location zugleich.<br />

8. Deutschlands Kabaretthauptstadt<br />

Leipzig hat deutschlandweit<br />

die höchste Kabarettdichte<br />

pro Kopf. Acht professionelle<br />

Kabaretts und Kleinkunsthäuser<br />

führen regelmäßig eigene Programme<br />

auf. Jährlich im Oktober<br />

lädt die Kabarett hoch burg<br />

zur Lachmesse, dem größ ten<br />

internationalen Ka ba rett- und<br />

Kleinkunstfestival Deutsch lands.<br />

9. Europas erstes Porzellan<br />

Der 300. Geburtstag des<br />

Meissener Porzellans im Jahr<br />

2010 bedeutete auch 300 Jahre<br />

Handel mit dem „weißen Gold“<br />

auf der Leipziger Messe. Zur<br />

Ostermesse 1710 präsentierte<br />

August der Starke der staunenden<br />

Weltöffentlichkeit erstmals<br />

das Meissener Porzellan. Von<br />

hier aus trat es seinen Siegeszug<br />

rund um die Welt an.<br />

10. Benefizveranstaltung<br />

Bei den prominent besetzten<br />

3. GRK Golf Charity Masters<br />

in Leipzig ist eine Rekord-<br />

Spendensumme von 300.000<br />

Euro zusammen gekommen.<br />

Damit ist der Event die erfolgreichste<br />

Golf-Wohltätigkeitsveranstaltung<br />

in Deutschland.<br />

Recherchiert von Andreas<br />

Schmidt<br />

Steffen Göpel (GRK Holding<br />

AG) ist Initiator und Veranstalter<br />

der GRK Charity Masters<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011 25


meinungen – ansichten<br />

Danke für die vielen Zuschriften,<br />

deren Anzahl sich<br />

durch den Start unserer Facebook-Seite<br />

www.facebook.<br />

com/naeher<strong>dran</strong>.leipzig noch<br />

vergrößert hat. Gern veröffentlichen<br />

wir eine Auswahl. Besonders<br />

hat uns der Brief<br />

von Rolf Buschmann gefreut.<br />

Weitere Beispiele für originelle<br />

Leipzig-Werbung im Ausland<br />

drucken wir auch zukünftig<br />

gern ab.<br />

„Die Ruhe ist eine liebenswürdige Frau und wohnt in der Weisheit.“ (Lucius Annaeus Seneca)<br />

Meinungen – Ansichten<br />

Beim Deutschen Bäcker in Nerja<br />

„Als Sie mir Ende Oktober ein<br />

Plakat vom Leipziger Weihnachtsmarkt<br />

gaben, ahnten Sie<br />

nicht, was der ältere Herr vorhatte.<br />

Nun betrachten Sie bitte<br />

mein Foto vom 28. November.<br />

Aus Leipzig mitgebracht, bringt<br />

das Plakat Weihnachtsstimmung<br />

in die Deutsche Bäckerei von<br />

Christine und René Saft in<br />

Nerja/Malaga. Für die vielen<br />

Kunden dieses Geschäfts ist es<br />

eine schöne Weihnachtsbotschaft<br />

zwischen Leipzig und<br />

Nerja.“<br />

Rolf Buschmann,<br />

Nerja/Malaga (Spanien)<br />

„Als Privatpilot faszinierte mich<br />

Ihr Titelthema besonders! Meine<br />

Verbundenheit mit Leip zig, und<br />

als Mitglied der ‚Gesellschaft<br />

der Freunde des Gewand hausorchesters‘<br />

steht im Zusammenhang<br />

mit einer langjährigen<br />

Freundschaft mit Christian<br />

Giger, dem Solocellisten des<br />

Orchesters und ehemaliges Mitglied<br />

des Tonhalle-Orchesters<br />

Zürich. Beiträge über bedeutende<br />

Veranstal tungen in der Musik<br />

stadt Leip zig werden regelmäßig<br />

in den auflagenstärksten<br />

Zeitungen der Region Zürich<br />

publiziert. Oftmals finden anschließend<br />

Reisen von Kulturfreunden<br />

statt. Dies dürfte<br />

auch der Fall sein anlässlich<br />

des Internationalen Mahler-<br />

Festivals. Etliche Musik freunde<br />

werden das Ton halle-Orchester<br />

zu seinem Konzert am 24.5. im<br />

Gewandhaus begleiten.“<br />

Urs G. Stiefel, PR-Agency<br />

Kultura, Kilchberg (Schweiz)<br />

Von den beigefügten Broschüren<br />

„Leip zig – kleine Kunst<br />

ganz groß“ sowie „Bach-<br />

Museum Leipzig“ möchte ich<br />

jeweils 25 Exemplare zur Auslage<br />

in unseren Info-Ständern<br />

bestellen.“<br />

Sabine Kühnhold, Sächsische<br />

Staatskanzlei, Vertretung des<br />

Freistaates Sachsen beim Bund,<br />

Berlin<br />

„Ich bin öfters in Leipzig und<br />

besuche Oper und Gewandhaus.<br />

Aber ich bin auch ein<br />

Kenner der Ägyptischen Antike!<br />

Endlich habe ich den neuen<br />

Ausstellungsort der Sammlung<br />

im Krochhochhaus gefunden<br />

und möchte anregen, mehr<br />

Werbung zu betreiben. Diese<br />

Sammlung ist viel bedeutender<br />

als die ägyptische Sammlung<br />

in Berlin oder in anderen deutschen<br />

Städten. Ein Plakat am<br />

Flughafen oder Bahnhof würde<br />

vielen Menschen den Weg zeigen.<br />

Verstecken Sie nicht solche<br />

Schätze!“<br />

Midou Grossmann,<br />

ARTVISION, Wiesbaden<br />

„Kompliment: Es ist toll, wie<br />

sich Ihre Facebook-Seite entwickelt.<br />

Die Nachrichten sind interessant,<br />

die Fotos attraktiv und<br />

die Fans werden mehr und<br />

mehr!“<br />

Christian Kohnert,<br />

Hotel Fürstenhof Leipzig<br />

„Vielen Dank für ‚<strong>NÄHER</strong> <strong>dran</strong>‘.<br />

Mein Schwager hat sich riesig<br />

gefreut, wieder mit der Heimat<br />

verbunden zu sein. Wie weit<br />

reichen die Archiv-Exemplare<br />

im Sammelschuber zurück? Ich<br />

würde ihm gern die komplette<br />

Sammlung schenken.“<br />

Petra Löschke, schwedische<br />

Honorarkonsulin für Sachsen<br />

und Sachsen-Anhalt, Leipzig<br />

„Das große Ziel der Bildung ist<br />

nicht Wissen, sondern handeln.“<br />

(Herbert Spencer)<br />

„Ich habe die aktuelle Ausgabe<br />

sogleich unseren interessierten<br />

Besuchern der Landesvertretung<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

„Kreativität heißt, aus dem Chaos Ordnung schaffen.“ (Georg Stefan Troller)<br />

26 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


im fokus<br />

Kalenderblatt – 18.5.1911<br />

100. Todestag von Gustav Mahler<br />

Gustav Mahler, am 7.7.1860 in<br />

Kalischt (Böhmen) geboren, gilt<br />

als einer der genialsten, aber<br />

auch umstrittensten Kom ponisten.<br />

Anlässlich seines 100.<br />

Todestages am 18.5.2011 wird<br />

Leipzig kurzzeitig das Zentrum<br />

der Mahler-Pflege weltweit: Nur<br />

im Gewandhaus sind innerhalb<br />

von vierzehn Tagen, vom 17.–<br />

29.5.2011, die weltweit besten<br />

Mahler-Interpreten und Mahler-<br />

Or ches ter zu erleben. Dass das<br />

Festival in Leipzig stattfindet,<br />

ist kein Zufall, denn die zwei<br />

Jahre, die Mahler hier verbrachte,<br />

sind ein Meilenstein in der<br />

Biografie des Komponisten. Hier<br />

wurde er zum Sinfoniker.<br />

Festivalprogramm:<br />

www.mahler-2011.de<br />

Schon 1884, als Mahler noch in<br />

Kassel tätig war, hatte er sich in<br />

Leipzig um eine vakante Stelle<br />

am Stadttheater beworben.<br />

Doch erst für die Spielzeit 1886<br />

wurde er engagiert. Zuvor hatte<br />

Mahler 1885 in Kassel gekündigt<br />

und war an das Deutsche<br />

Königliche Landestheater nach<br />

Prag gegangen. Es wurde für ihn<br />

ein erfolgreiches Jahr. Sein dortiger<br />

Intendant, Angelo Neumann,<br />

wollte Mahler zum<br />

Bleiben und zur Kündigung seines<br />

Vertrags in Leipzig bewegen.<br />

Doch zu diesem Zeitpunkt<br />

hatte Mahler bereits erfahren,<br />

dass Arthur Nikisch von Leipzig<br />

weg wollte und rechnete sich<br />

gute Aussichten aus, Generalmusikdirektor<br />

eines der größten<br />

deutschen Opernhäuser zu werden.<br />

Im Juli 1886 kam er nach Leipzig.<br />

Als er bemerkte, dass Nikisch<br />

doch in Leipzig blieb, wollte er<br />

am liebsten nach Prag zurückkehren.<br />

Der Intendant des<br />

Leipziger Stadttheaters, Max<br />

Stägemann, bestand jedoch auf<br />

die Erfüllung des Vertrags und<br />

Mahler wurde 2. Kapellmeister.<br />

Bei seinem Debüt am 3.8.1886<br />

dirigierte er den „Lohengrin“. Es<br />

gab jedoch bald einen Riva litätsstreit<br />

mit Arthur Nikisch,<br />

denn der 26-jährige Mahler<br />

wollte die Überordnung des nur<br />

fünf Jahre älteren Dirigenten<br />

nicht akzeptieren.<br />

Im Januar 1887 zog Mahler, der<br />

es liebte, so nah wie möglich an<br />

der Natur zu wohnen, von seiner<br />

ersten Wohnung (Gottschedstraße<br />

4) in die Gustav-Adolf-<br />

Straße 12. Begeistert schrieb er<br />

an Franz Löhr: „Gestern bin ich<br />

in eine neue Wohnung gezogen,<br />

welche wirklich beinahe zu<br />

prächtig für mich ist.“ Auf seinen<br />

Spaziergängen durch das<br />

Rosental ließ sich Mahler zu seiner<br />

1. Sinfonie inspirieren und<br />

schrieb diese in nur sechs<br />

Wochen nieder.<br />

Anlässlich des Internationalen Mahler-Festivals 2011<br />

steht das Gewandhaus zu Leipzig im Zentrum der Mahler-Pflege<br />

Doch die Konflikte mit Arthur<br />

Nikisch blieben bestehen. In<br />

einem Brief schrieb er, dass er<br />

sich nach seiner dominierenden<br />

Stellung in Prag nicht damit abfinden<br />

könne, „als blasser Mond<br />

hier das Gestirn Nikisch zu umkreisen“.<br />

Als Nikisch im Februar<br />

1887 erkrankte, übernahm<br />

Mahler die ganze Arbeit des<br />

Rivalen. So dirigierte er in der<br />

Saison 1887/88 insgesamt 214<br />

Theatervorstellungen und 54<br />

verschiedene Werke. Dabei ging<br />

er an die Grenze seiner physischen<br />

Leistungsfähigkeit. Mit<br />

der Uraufführung seiner Bearbeitung<br />

von Carl Maria von<br />

Webers Oper „Die drei Pintos“,<br />

die Mahler am 20.1.1888 an<br />

Leipzigs Neuem Theater dirigierte,<br />

präsentierte er sich erstmals<br />

einer größeren Öffentlichkeit als<br />

Komponist. Sogar das sächsische<br />

Königspaar war anwesend.<br />

Mahler wurde enthusiastisch<br />

gefeiert. Doch sein Streben nach<br />

perfekten Opernaufführungen<br />

führte zu Konflikten mit dem<br />

Orchester. Der Vorstand beklagte<br />

sich beim Rat der Stadt<br />

über die „unwürdige Behandlung“<br />

Mahlers, der „geradezu<br />

Unmögliches“ verlangte und ihnen<br />

„Böswilligkeit und Eigensinn“<br />

vorwarf. Zum Eklat kam es<br />

am 16.5.1888, als sich Mahler<br />

während einer Probe mit dem<br />

Oberregisseur Albert Goldberg<br />

heftig stritt und einen Tag später<br />

kündigte. Nach der Kündigung<br />

zeigte sich jedoch, dass Mahler<br />

seine Situation überschätzt hatte.<br />

Als er die lukrativen Angebote<br />

wirklich benötigte, blieben sie<br />

aus. Bis Mitte Juli war Mahler<br />

arbeitslos und komponierte in<br />

dieser Zeit u. a. Lieder zu des<br />

„Knaben Wunderhorn“.<br />

Gustav-Adolf-Straße 12: Hier wohnte Gustav Mahler<br />

von 1887 – 1888 und schrieb seine 1. Sinfonie<br />

Am 17.7.1888 ging Mahler als<br />

Erster Kapellmeister an die<br />

Budapester Oper. Ab 1891 war<br />

er in Hamburg tätig. In Bruno<br />

Walter, dem Chordirektor des<br />

Hamburger Theaters, fand er<br />

einen begeisterten Anhänger<br />

seines Werks, das u. a. 9 Sin -<br />

fonie – die 10. Sinfonie blieb<br />

unvollendet – umfasst. 1907<br />

unter schrieb Mahler einen<br />

Vertrag mit der Metropolitan<br />

Opera, der ihn nach New York<br />

führte. Im letzten Lebensjahrzehnt<br />

stürzten ihn der frühe Tod<br />

seiner ältesten Tochter, ein diagnostizierter<br />

Herzfehler sowie<br />

eine spannungsreiche Ehe mit<br />

seiner Frau Alma Mahler (später<br />

Alma Mahler-Gropius-Werfel)<br />

in eine schwere Lebenskrise.<br />

Der begnadete Komponist und<br />

Dirigent starb am 18.5.1911 in<br />

Wien.<br />

Andreas Schmidt<br />

Leipzig erleben<br />

und Mahler feiern<br />

Wer sich das Mahler-Festival<br />

nicht entgehen lassen möchte,<br />

kann dieses Reiseangebot<br />

buchen. Es beinhaltet u.a.<br />

zwei Übernachtungen in einem<br />

First-Class-Hotel in Leipzig,<br />

Eintrittskarte (Preiskategorie<br />

II) für ein Konzert<br />

im Gewandhaus und eine kulinarische<br />

Komposition nach<br />

Mahler (3-Gang-Menü) im<br />

Restaurant „Weinstock“.<br />

Preis: ab 299 Euro (pro Person<br />

im DZ).<br />

Tel.: +49 (0)341/7104-275<br />

www.ltm-leipzig.de/<br />

reiseangebote<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011 27


im fokus<br />

Jedes Viertel hat seinen besonderen<br />

Charme und einzigartigen<br />

Charakter. In jeder<br />

Ausgabe stellen wir aus touristischer<br />

Sicht einen Leipziger<br />

Ortsteil vor.<br />

Kirche St. Albert Leipzig-Wahren<br />

Leipziger Ortsteile – Folge 24:<br />

Wahren<br />

Wahren ist einer der ältesten<br />

Ortsteile in Leipzig. Auf 4,61<br />

qkm leben hier rund 6.000<br />

Menschen.<br />

Zur Vorgeschichte<br />

Der Ortsname „Wahren“ wird<br />

von „vuarim“, später „Warin“<br />

hergeleitet und bedeutet „kochend,<br />

sprudelnd“. Dieser Name<br />

könnte vom Fluss Elster stammen,<br />

welcher an der Stelle des<br />

Ortskerns über Steine schnellte<br />

und daher einen „kochenden“<br />

Anblick erzeugte. Im Jahr 1004<br />

– und somit 11 Jahre vor der<br />

Ersterwähnung Leipzigs – wurde<br />

„vuarim“ erstmals urkundlich<br />

erwähnt. König Heinrich I. ließ,<br />

angrenzend an eine altslawische<br />

Siedlung, einen befestigten Hof<br />

auf dem heutigen Kirchberg errichten.<br />

Dieser wich im 11. Jh.<br />

zugunsten der Errichtung einer<br />

Kapelle. Im 12. Jh. wurde an<br />

ihrer Stelle die Gnadenkirche<br />

erbaut. Sie ist heute das älteste<br />

erhaltene Gebäude Wahrens.<br />

1815 wurde der Stadtteil im<br />

Zuge des Wiener Kongresses<br />

Haus Auensee<br />

aus dem Territorium des Stifts<br />

Merseburg herausgelöst und<br />

Leipzig zugeordnet. Nachdem<br />

die Personenhaltestelle 1884 an<br />

der Magdeburger Bahnstrecke<br />

eingerichtet wurde, siedelten<br />

sich zahlreiche Firmen an. Darunter<br />

waren zwei Rauchwarenzurichtereien,<br />

die Polyphon-Musikwerke<br />

AG und die<br />

Seifenfabrik von Freyberg & Co.<br />

Wahren wurde 1922 nach Leipzig<br />

eingemeindet.<br />

Ein Spaziergang<br />

Nach einer entspannten Nacht<br />

in einer der gemütlichen Blockhütten<br />

und einem ausgiebigen<br />

Frühstück im Restaurant „Waldaue“<br />

des Campingplatzes und<br />

Motel „Auensee“ starten wir<br />

unseren Spaziergang am Auensee.<br />

Im Jahr 1908 plante die<br />

Bank für Grundbesitz in Leipzig<br />

eine Wasseranlage mit Park zu<br />

Vergnügungszwecken zu errichten.<br />

Der durch die Ausbaggerung<br />

des Sees gewonnene Kies wurde<br />

für den Bau des Hauptbahnhofs<br />

verwendet. 1914 erfolgte die<br />

Eröffnung des Luna-Parks mit<br />

Badestrand und Vergnügungspark.<br />

Heute ist noch das Konzert-<br />

und Restau rant ge bäude<br />

„Haus Auensee“ erhalten. Besonders<br />

in den Sommermonaten<br />

ist der Auen see ein beliebtes<br />

Ausflugsziel und lädt zu Ruderund<br />

Tret bootfahrten ein. Um<br />

einen Gesamteindruck von der<br />

wunderschönen Anlage zu gewinnen,<br />

fahren wir mit der<br />

Leipziger Parkeisenbahn. Diese<br />

wurde 1914 als Luna-Express<br />

eröffnet und 1951 als Pioniereisenbahn<br />

wiedereröffnet. Nun<br />

verlassen wir das Areal und laufen<br />

die Straße am Hirtenhaus<br />

entlang, um dann links in die<br />

Ritter gutsstraße einzubiegen.<br />

Wir erblicken den Opferberg mit<br />

der Gnadenkirche, dem Wahrzeichen<br />

Wahrens. Weiter gelangen<br />

wir über den Opferweg auf<br />

die Stahmelner Straße. Hier sehen<br />

wir noch bauliche Reste aus<br />

dem ursprünglichen Ortskern.<br />

Wir kehren rechts wieder zurück<br />

zur Linkelstraße und gelangen<br />

zum Wahrener Rathaus, das<br />

1906 von Richard Lucht im Stil<br />

der Neorenaissance erbaut wurde.<br />

Entlang der Linkelstraße<br />

kommen wir an dem unter<br />

Denkmalschutz stehenden Verwaltungsbau<br />

der ehemaligen<br />

DUX-Automobilwerke vorbei,<br />

wo einst Militärfahrzeuge gefertigt<br />

wurden. Stadtauswärts<br />

in der Georg-Schumann-Straße<br />

336 stoßen wir auf die 1951 erbaute<br />

Kirche St. Albert mit dem<br />

Wohn gebäude der Dominikaner.<br />

Der schlichte Saalbau mit dem<br />

östlich angefügten Glockenturm<br />

wurde nach Plänen des Leipziger<br />

Architekten Andreas Marquart<br />

entworfen. Hier endet unsere<br />

Tour und wir entschließen uns,<br />

Eine Attraktion des Auensees ist die Parkeisenbahn, die ab 22.4.2011<br />

wieder fahrplanmäßig ihre 2 km langen Runden dreht<br />

mit der Straßenbahnlinie 11 zurückzufahren.<br />

Wenige Mi nuten<br />

später fahren wir durch das<br />

Viadukt, welches 1905 erstmals<br />

von einem Güterzug von<br />

Wahren nach Leutzsch befahren<br />

wurde.<br />

Jenny Schönherr<br />

Wichtige Kontakte:<br />

Pro Leipzig e. V.<br />

Waldstr. 19, 04105 Leipzig<br />

Tel.: 0341/9801894<br />

www.proleipzig.eu<br />

Gnadenkirche<br />

28 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


oulevard<br />

„Mein Leipzig lob‘<br />

ich mir ...“<br />

Jamina Jahnel im Gespräch mit<br />

Cheryl Shepard<br />

Sportlich elegant und mit<br />

schnellem Schritt betritt sie das<br />

Café Pilot (Bosestraße 1) und<br />

setzt sich mit einem freundlichen<br />

Lächeln an meinen Tisch.<br />

Cheryl Shepard, 1966 in New<br />

York geboren, wirkt fit und gut<br />

gelaunt. „Kein Wunder“, sagt<br />

sie, „nach einem zweistündigen<br />

Fitnesstraining fühlt man sich<br />

wie neu geboren“ und bestellt<br />

sofort eine große Flasche Mineralwasser.<br />

Als Schauspielerin<br />

und Mutter von drei Kindern ist<br />

der körperliche Ausgleich besonders<br />

wichtig. Und zudem ist<br />

es eine wunderbare Möglichkeit,<br />

sich um das eigene Wohlbefinden<br />

zu kümmern. Ihr Akzent<br />

klingt dabei wie eine Mischung<br />

aus Amerikanisch, Schweizerdeutsch<br />

und Hochdeutsch. „Als<br />

ich vier Jahre alt war, sind meine<br />

Eltern mit mir und meinen<br />

Schwestern in die Schweiz gezogen.“<br />

Dort ist sie aufgewachsen,<br />

zur Schule gegangen und<br />

hat ihre Schauspielausbildung<br />

von 1982 – 1986 in Zürich absolviert.<br />

„Schon als Kind habe<br />

ich mir in den Kopf gesetzt,<br />

Schau spielerin zu werden.“ Der<br />

erste Anlauf mit 12 Jahren ist<br />

aufgrund ihres zarten Alters<br />

gescheitert aber schon mit 15<br />

Jahren hat sie die Eignungs prüfung<br />

bestanden. Nach der Ausbildung<br />

spielte Sie in verschiedenen<br />

Theater produk tionen mit.<br />

Eine ihrer ersten Theaterrollen<br />

erhielt sie 1987 am Staatstheater<br />

Stuttgart. „Ich sollte eine große<br />

Rolle im Wintermärchen von<br />

Shakespeare spielen. Wochenlang<br />

haben wir geprobt. Doch<br />

zur Premiere kam es nie.“<br />

Frustriert, aber mit neuem Mut<br />

im Gepäck, ging sie 1988 nach<br />

Mannheim, wo sie bis 1990<br />

Ensemblemitglied am Nationaltheater<br />

war. Hier hatte sie auch<br />

zum ersten Mal beim Film<br />

„Blut geleckt“ und damit eine<br />

Schlüs sel erfahrung für ihre weitere<br />

berufliche Laufbahn gemacht.<br />

„Arbeiten, Spaß haben<br />

und mich ausprobieren“ war<br />

die Devise. Während der Produktion<br />

verliebte sie sich und<br />

bekam kurz darauf ihr erstes<br />

Kind. Zwei weitere Kinder folgten.<br />

Zwischenzeitlich zog sie mit<br />

ihrer Familie an den Bodensee<br />

und war neben kleineren Filmrollen<br />

in erster Linie für ihre<br />

Familie da. Doch das schauspielerische<br />

Verlangen wuchs stetig.<br />

„Ich wollte drehen, gesunde<br />

glückliche Kinder haben und<br />

eine funktionierende Partnerschaft.<br />

Irgendwann bin ich körperlich<br />

an meine Grenzen gestoßen“,<br />

berichtet sie ernst. Trotz<br />

der Trennung von ihrem ersten<br />

Mann meisterte sie auch schwierige<br />

Lebenslagen und schaffte<br />

es, das TV-Publikum in Serien<br />

wie „Hinter Gittern“ (1997–<br />

1999) „Freunde fürs Leben“<br />

(1996) und der ARD-Vorabendserie<br />

„Sternenfänger“ (2001 –<br />

2002) zu begeistern. Neben<br />

ihren Serienrollen stand sie auch<br />

für diverse Filme (u. a. „Ein Vater<br />

zum Verlieben“, 2001) sowie<br />

Kinoproduktionen wie „Suche<br />

impotenten Mann fürs Leben“<br />

(2001) vor der Kamera. Seit<br />

acht Jahren spielt sie Dr. Elena<br />

Eich horn, eine ehrgeizige aber<br />

ausgeglichene, alleinerziehende<br />

Mutter in einer der erfolgreichsten<br />

deutschen Fernsehserien<br />

„In aller Freund schaft“.<br />

Die ersten Jahre verbrachte sie<br />

viele Stunden am Flughafen und<br />

entschied sich 2007 mit ihrer<br />

Familie vom Bodensee nach<br />

Cheryl Shepard und Jamina Jahnel<br />

unterhalten sich gut gelaunt im „Café Pilot“.<br />

Das „Café Pilot“ befindet sich im Centraltheater und ist auch am Abend<br />

ein beliebter Treffpunkt von Studenten, Künstlern und Schauspielern.<br />

Leipzig zu ziehen. „Leipzig ist<br />

eine sehr schöne und spannende<br />

Stadt. Ich bewundere die alte<br />

Bausubstanz und freue mich,<br />

wenn wieder ein neues Objekt<br />

saniert wurde.“ 2006 heiratete<br />

Cheryl Shepard Nikolaus Okonkwo<br />

und ist mittlerweile mit der<br />

Familie in Leipzig „angekommen“.<br />

„Leipzig ist so vielfältig<br />

und es gibt so viele Dinge, die<br />

ich hier noch nicht gesehen<br />

habe“. Neben ihrer Leidenschaft<br />

zu Leipzig engagiert sich Cheryl<br />

Shepard für den Verein Hand<br />

in Hand International, im Speziellen<br />

für ein Brunnen- und<br />

Sanitärprojekt in Ghana (Afrika).<br />

„Für mich ist es wichtig, Toleranz,<br />

Weltoffenheit und Neugierde<br />

für andere Kulturen<br />

weiterzugeben.“ Mit diesem<br />

Projekt unterstützt sie die<br />

Menschen mit einfachen, aber<br />

überlebenswichtigen Din gen.<br />

Um das Pro jekt abschließen zu<br />

können, ist sie auf finanzielle<br />

Unter stützung angewiesen.<br />

Doch nicht genug: Ein weiteres<br />

soziales Projekt in Afrika steht<br />

in Aussicht, über das sie bald<br />

berichten wird. Wir sind gespannt!<br />

<strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011 29


das redaktionsteam<br />

Unter verantwortlicher Leitung von Andreas Schmidt (Leiter Öffentlichkeitsarbeit/PR-Tourismus)<br />

haben an der Redaktion der vorliegenden Ausgabe mitgewirkt:<br />

Teresa Tüngler (23)<br />

Studium Sprache, Kultur und<br />

Translation an der Johannes-<br />

Gutenberg-Universität Mainz,<br />

Interessen: Yoga, Museumsbesuche<br />

Jenny Schönherr (25)<br />

Studium Kulturwissenschaften<br />

und Kommunikations- und Medienwissenschaften<br />

an der Universität<br />

Leipzig, Interessen:<br />

Kunst, französische Filme<br />

Doreen Grewe (23)<br />

Empfangssekretärin im Europa-<br />

Park Hotel Resort in Rust,<br />

Interessen: Showtanz, Fernreisen,<br />

Fotografie<br />

Ausblick 31. Ausgabe<br />

Während Leipzig bis Mitte der<br />

1990er Jahre als Drehort fast<br />

gar keine Rolle spielte, ist die<br />

Stadt inzwischen immer häufiger<br />

Filmkulisse. Mit „In aller<br />

Freundschaft“, „SOKO Leipzig“,<br />

„Tatort“, „Elefant, Tiger &<br />

Co“ und „Tierärztin Dr. Mertens“<br />

werden in Leipzig populäre<br />

Serien gedreht, die auch<br />

interessante Ansichten der Stadt<br />

zeigen.<br />

Am 31.5.2011 feiert der Mitteldeutsche<br />

Rundfunk (MDR) sein<br />

20-jähriges Jubiläum als Dreiländeranstalt<br />

für die Länder<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt und<br />

Thüringen. Das nehmen wir<br />

gern zum Anlass, um hinter die<br />

Kulissen von Film- und Fernsehproduktionen<br />

in Leipzig zu<br />

schauen. Sie dürfen gespannt<br />

sein!<br />

Ihr Redaktionsteam<br />

Schnappschuss<br />

des Quartals<br />

Vivian Weigert (26)<br />

Studium Tourismuswirtschaft an<br />

der DIPLOMA Hochschule<br />

Plauen,<br />

Interessen: Britpop Konzerte,<br />

Frankreich<br />

Anne Nickel (22)<br />

Ausbildung zur Assistentin für<br />

Hotelmanagement an der<br />

Susanna-Eger-Schule Leipzig,<br />

Interessen: Handball, Snowboarding<br />

Anna Gudat (21)<br />

Studium Kommunikations- und<br />

Me dienwissenschaften an der<br />

Uni versität Leipzig,<br />

Interessen: Städtetrips, internationale<br />

Mode magazine<br />

Der neue Star im Leipziger Zoo:<br />

Heidi, das schielende Opossum<br />

impressum<br />

>> <strong>NÄHER</strong> <strong>dran</strong> ist die Tourismus-Zeitschrift und das<br />

Sprachrohr der LTM GmbH. Sie ist als Einzelausgabe ohne<br />

besonderes Ent gelt erhältlich.<br />

Download: www.naeher<strong>dran</strong>-leipzig.de<br />

Tägliche Leipzig News: <strong>NÄHER</strong> <strong>dran</strong>-Seite auf FACEBOOK<br />

(www.facebook.com/naeher<strong>dran</strong>.leipzig)<br />

>> Herausgeber:<br />

Leipzig Tourismus und Marketing GmbH<br />

Volker Bremer (Geschäftsführer)<br />

Augustusplatz 9, 04109 Leipzig<br />

Tourist-Information:<br />

Katharinenstraße 8, 04109 Leipzig<br />

Telefon +49 (0)341 7104-265<br />

Info@ltm-leipzig.de<br />

www.leipzig.de, www.ltm-leipzig.de<br />

Eine Gesellschaft des Leipzig Tourist Service e.V.<br />

Vorstandsvorsitzender: Burkhard Jung (Oberbürgermeister<br />

der Stadt Leipzig)<br />

>> Redaktion, Anzeigenverwaltung, Vertrieb<br />

Leipzig Tourismus und Marketing GmbH<br />

Andreas Schmidt (verantwortlich)<br />

Telefon +49 (0)341 7104-310<br />

Fax +49 (0)341 7104-301<br />

Presse@ltm-leipzig.de<br />

www.naeher<strong>dran</strong>-leipzig.de<br />

>> Auflage und Versand<br />

Die Auflage beträgt 20.000 Exemplare, die an personalisierte<br />

Adressen versandt werden bzw. als Leseexemplar<br />

in Arztpraxen, Kliniken und Kanzleien ausliegen. Einzelexemplare<br />

sind in der Tourist-Information kostenlos erhältlich.<br />

Zusätzlich erfolgt der Versand der Zeitschrift als<br />

E-Mail-Depesche an ca. 280.000 Multiplikatoren.<br />

Redaktionsteam dieser Ausgabe: Doreen Grewe, Anna<br />

Gudat, Helge-Heinz Heinker, André Hille, Jamina Jahnel,<br />

Martin Leipnitz, Anne Nickel, Andreas Schmidt, Jenny<br />

Schönherr, Theresa Tüngler und Vivian Weigert.<br />

Namentlich gezeichnete Beiträge geben die Meinung des<br />

Autors, nicht zwangsläufig die Meinung der LTM GmbH<br />

wieder. Für die in der Zeitschrift aufgeführten Veranstaltungstermine<br />

übernimmt die LTM GmbH keine<br />

Gewähr.<br />

>> Konzept, Grafik, Layout<br />

Das Redaktionsteam unter Leitung von Mike Thalheim,<br />

simons & schreiber WA GmbH im Stelzenhaus, Weißenfelser<br />

Straße 65, 04229 Leipzig, www.simons-schreiber.de,<br />

agentur@simons-schreiber.de<br />

>> Fotonachweis<br />

S. 9 Bach-Archiv Leipzig/Gert Mothes, Titelseite, S. 3, S. 11<br />

(5 Motive), S. 12 (3 Motive), S. 13 (2 Motive), S. 14 (3<br />

Motive), S. 15 (2 Motive), S. 19, S. 20, S. 21, S. 24, S. 26<br />

(3 Motive), S. 30 (4 Motive) Dirk Brzoska, S. 21 Bücher<br />

Wissen/Archiv Martin Leipnitz, S. 26 Rolf Buschmann, S.<br />

25 Flughafen Leipzig/Halle GmbH, S. 5 (3 Motive) Bernd<br />

Görne, S. 5 (2 Motive) Doreen Grewe, S. 16 –17 (Karte), S.<br />

28 (Grafik) Gaby Kirchhof, S. 7 Leipziger Messe GmbH, S.<br />

22 (3 Motive) Leipziger Messe GmbH/Norman Rembarz,<br />

S. 9 MDR, S. 18 Maria Notbohm, S. 17 Eva Pötzsch, S. 3,<br />

S. 4 (2 Motive), S. 6 (2 Motive), S. 9 (3 Motive), S. 15, S.<br />

16 (3 Motive), S. 17 (4 Motive), S. 19, S. 20, S. 23 (2<br />

Motive), S. 24 (3 Motive), S. 25, S. 27 (2 Motive), S. 29 (3<br />

Motive), S. 30 Andreas Schmidt, S. 28 (4 Motive) Jenny<br />

Schönherr, S. 24 Schwarwel, S. 7 Sparkasse Leipzig, S. 8 (3<br />

Motive) Tourismusverband Vogtland e. V., S. 18, S. 19<br />

Verein zur Förderung von Grafik und Buchkunst Leipzig<br />

e. V., S. 18 Vivian Weigert, S. 25 Westend, S. 9, S. 25, S. 27<br />

WikiCommons<br />

>> Lieferbedingungen<br />

<strong>NÄHER</strong> <strong>dran</strong> erscheint 4 x jährlich (März, Juni, September,<br />

Dezember) und ist als Einzelausgabe ohne besonderes<br />

Entgelt erhältlich. Erscheinungstermin der nächsten<br />

Ausgabe ist März 2011.<br />

30 <strong>NÄHER</strong>><strong>dran</strong> Nr. 30/Dezember 2010 – Februar 2011


Im HEIDE SPA Hotel & Resort in<br />

Bad Düben ist Kuscheln nicht nur<br />

erlaubt, sondern sogar ausdrücklich<br />

erwünscht. Das besondere Angebot<br />

bietet Pärchen die perfekte Gelegenheit,<br />

sich zu entspannen und einander<br />

näher zu kommen.<br />

Schon beim Betreten der liebevoll<br />

dekorier ten Junior-Suite kommt sofort<br />

Romantik auf. In einem einmaligen<br />

Wohlfühlambiente warten bereits<br />

eine Flasche Sekt, eine süße Überraschung<br />

und ein kuscheliger Bademantel.<br />

Da Liebe bekanntlich durch den<br />

Magen geht, stimmt man sich mit einem<br />

Genießer-Menü auf das sinnliche<br />

Wochenende ein. Den ersten gemeinsamen<br />

Abend lässt man am besten mit<br />

einem gemeinsamen Rosenblütenbad<br />

auf dem Zimmer ausklingen. Welch<br />

stimmungsvollere Atmosphäre könnte<br />

es geben, um Liebesbekundungen,<br />

leidenschaftliche Blicke und zärtliche<br />

Berührungen auszutauschen?<br />

Der nächste Tag beginnt mit einem<br />

Frühstücksbuffet, das keine Wünsche<br />

offen lässt. Anschließend lädt die Badelandschaft<br />

dazu ein, dem Alltag zu entfliehen<br />

und gemeinsam neue Energie<br />

zu tanken. Wem es bis dahin noch nicht<br />

warm ums Herz geworden ist, dem wird<br />

in der Saunawelt eingeheizt. In intimer<br />

Umgebung kann man hier die Zeit zu<br />

zweit genießen. Mit einer Aroma-Relax-<br />

Massa ge setzt sich das Verwöhnprogramm<br />

fort. Ganz romantisch wird es<br />

beim Candlelight-Dinner am Abend. In<br />

trauter Zweisamkeit schwelgt man in der<br />

Vergangenheit oder schmiedet gemeinsame<br />

Zukunftspläne. Da das Aufstehen<br />

schwer fällt, wenn der oder die Liebste<br />

neben einem liegt, gibt es das Frühstück<br />

am letzten Morgen aufs Zimmer. Bevor<br />

man gut erholt die Heimreise antritt,<br />

gönnt man sich noch einmal ein paar erholsame<br />

Stunden in der Wellness oasen<br />

des HEIDE SPA und lässt das Wochenende<br />

Revue passieren...<br />

Kuscheln erlaubt<br />

2 Übernachtungen in der romantisch<br />

dekorierten Junior-Suite<br />

eine Flasche Sekt & eine süße<br />

Überraschung<br />

1 x Frühstücksbüfett,<br />

1 x Frühstück auf dem Zimmer<br />

1 Abendessen in Form eines Genießer-<br />

Menüs oder Themenbüfetts<br />

1 Fünf-Gang-Candlelight-Dinner<br />

1 gemeinsames Rosenblütenbad<br />

auf dem Zimmer<br />

1 Aroma-Relax-Massage je Person<br />

freier Eintritt in die Badelandschaft und<br />

Saunawelt während des Aufenthaltes<br />

Preis pro Person: ab 249,00 €<br />

Dieses und viele weitere Angebote<br />

mit und ohne Übernachtung erhalten<br />

Sie auch als Gutschein.<br />

Bitterfelder Straße 42<br />

04849 Bad Düben<br />

Telefon: 034243 33660<br />

E-Mail: hotel@heidespa.de<br />

www.heidespa.de


Amazonas schützen. Infos unter wwf.de

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