09.10.! ! ! ! !

DIE APOKALYPTISCHEN REITER können auf eine außergewöhnliche
Karriere zurückblicken. Nun werden sie 20 Jahre alt und feiern, als gäbe es
kein Morgen. Mit der höchst unterhaltsamen Biografie »Wie die Apokalypse
Teil meines Lebens wurde« geben sie pikante Details preis, die ihnen in den
letzten beiden Dekaden widerfahren sind. Wir unterhielten uns mit den Autoren,
Sänger Fuchs und Bassist Volk-Man. Wird man nicht wehmütig und sentimental,
wenn man in alten Fotoalben wühlt, sich an früher erinnert? Fuchs: „Ein wenig,
wir verbrachten eine Wahnsinnszeit, die man nicht besser hätte zubringen können.
Es ist ja auch die Geschichte einer Jugend.“ Man hat den Eindruck, dass ihr
permanent unter Strom steht. Nun auch noch ein Buch. Gab es niemand, der es
euch hätte schreiben können? Volk-Man: „Ich glaube, die Geschichte der REITER
können nur wir erzählen. Da braucht es keinen Filter.“ Ihr habt anscheinend keine
Party ausgelassen und ordentlich über die Stränge geschlagen. So viel Offenheit in
einem Buch muss man sich auch erst einmal trauen. Fuchs: „Wir erzählen die Geschichte
einer Heavy-Metal-Band die versucht, die Welt zu erobern und so schickt
einem das Leben eben zuweilen Extreme, Skurriles, Komisches aber auch Trauriges.
Diese Band ist ja immer noch das größte Abenteuer unseres Lebens. Die
Peaks sind einfach 1000-mal krasser als in einem „normalen“ Berufsleben.“ Es
gibt auch viel Kritisches und Nachdenkliches zu lesen. Ist dieses Pendeln zwischen
den Gefühlen letztlich die Essenz dessen,
was Euch ausmacht? Fuchs: „Neben all dem
Sex, Drugs & Rock n Roll-Ding laufen wir
nicht mit Scheuklappen durch die Gegend.
Die REITER hatten immer auch eine Botschaft
und wollten hinterfragbar sein. Wir
sind eben nicht nur eine Horde von Chaoten,
die jede Halle zum Einsturz bringen kann.
Wir sind auch Zweifler und Grübler, die ihre
Ansichten kundtun. Wir versuchen bewusst,
aufrecht und verantwortlich durch die Zeit
zu gehen, wodurch wir oft anecken.“ Zum
Jahresende ladet ihr zum letzten Abendmahl
nach Jena. Wenn die Gerüchte stimmen,
sollen dies vorerst eure letzten Shows sein.
Muss die Apokalypse jetzt Pause machen?
Fuchs: „Haha, die Apokalypse kommt gut
ohne uns klar. Wir wissen noch nicht wann,
wie und ob wir weiter machen. Nur, dass
wir in Jena die wohl längsten und aufwendigsten
REITER-Shows aller Zeiten spielen
werden.“– Leo Lapp
DIE APOKALYPTISCHEN
REITER
Wie der Weltuntergang
Teil meines Lebens wurde
20 Jahre DIE APOKALYPTISCHEN REITER
Buch 244071 19,90 E
Das letzte Abendmahl, Jena,
26./27.12.2015
Ticket 243929 53,90 E
Seit Ende 2013 geistert der Name GWLT durch den Untergrund. Hinter der
DIY-Band verbergen sich Menschen, die durchaus eine Historie vorzuweisen
haben, aus den unterschiedlichsten Strömungen der Musik kommen und
so ihre Gemeinsamkeiten verschmelzen. Plump gesagt könnte man von Crossover
sprechen. Tief im Hardcore verwurzelt, macht das Kollektiv in seiner Muttersprache
aktuelle politische wie gesellschaftskritische Statements, die direkt in Richtung
Kauleiste krachen. Mit Sänger David, der sich als ROGER REKLESS bereits einen
Namen gemacht hat, haben GWLT einen waschechten Rapper in den Reihen.
„Wir waren schon länger in Kontakt und haben uns Demos hin und her geschickt
um zu schauen, wie man unsere musikalischen Backgrounds vereinen kann,“ so
Gitarrist Chris Zehetleitner. Bei der Band, die dank der berührenden, direkten Texte
schon beinahe den Titel audibler Streetworker verdient, ist der Name natürlich
auf andere Weise Programm: „Wir hatten eine Menge wirres Zeug auf der Liste.
Kreuzfeuer, Schrotflinte, Furchtsalat, Bluterguss. Über allem thronte aber immer
GEWALT. Dabei dachten wir aber mehr an Naturgewalten; eine unaufhaltbare
Kraft.“ Gut, dass ab sofort nicht FRCHTSLT auf dem Plattenteller liegt. Bevor es
die Vollbedienung mit ihrem Debüt »Stein & Eisen« 2016 gibt, bringen GWLT
die 12“ EP »Die Grundmauern der Furcht« heraus, die außerdem mit Remixes und
zwei weiteren Songs aufwartet. „Der Titeltrack zeigt sehr viel von dem, wofür wir
musikalisch stehen: Rap, Hardcore/Metal und Rock. Es kommen aber auch neue
Einflüsse hinzu“, so Chris. Zum zweiten Song der EP, ‚Ruhe & Frieden‘, hat die
Band einen aufwühlenden Clip produziert.
David erklärt: „Wer in einer Welt lebt, in der
er selbst mehr Spielball ist als Spieler, der
wird bald vor dem Problem stehen, Abnutzungserscheinungen
zu zeigen. Die Psyche
macht irgendwann dicht und man sehnt sich
so sehr nach Ruhe und Frieden, dass man
bereit ist, alles aufzugeben.“ Mit dem dritten
Song, einem Cover des TON STEINE
SCHERBEN-Klassikers ‚Macht kaputt, was
Euch kaputt macht‘ fühlen sich GWLT tief
verbunden. Chris kommentiert: „Alles was
wir machen, ist irgendwie miteinander verbunden.
Es spiegelt unsere Lebenswelten
wider. Das beinhaltet auch Coversongs. TSS
haben uns alle enorm geprägt. Sie haben radikale
Gesellschaftskritik auf den Punkt gebracht.
Wir spüren eine ähnliche Wut, sprechen
eine ähnliche Sprache. Deshalb ist uns
dieser Song so wichtig.“ – Torben Brüderle
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GWLT
Stein & Eisen
OUT:
29. Jan.
CD-Digi 244435 15,99 E
CD 244436 12,99 E
LP (black) 244437 14,99 E
Die Grundmauern der Furcht · VÖ 13.11.
MiniLP (white) 244336 13,99 E
MiniLP (black) 244335 12,99 E