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PSCA Heft 5 (Apr 2015) – ISSN 2306-5907<br />

diese dann alle – auch bei Widersprüchlichkeit<br />

– in ihren Vorschlägen und Entscheidungen<br />

berücksichtigen. Das allein geht schon nicht.<br />

Aber auch der Vergleich mit dem privaten<br />

Haushalt oder Firmen, v.a. wenn es um Geld<br />

geht, ist so ein schwieriger Fall. Staaten sind<br />

komplex – in ihrem inneren Zusammenhalt<br />

aber auch in ihren Beziehungen nach außen.<br />

Entscheidungsprozesse sind in einer Demokratie<br />

daher deutlich langsamer als z.B. in der<br />

Wirtschaft – es muss ja ein Interessenausgleich<br />

hergestellt werden. Ich plädiere daher<br />

immer für aufmerksame und kritische Geduld<br />

– nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit<br />

den anderen.<br />

Soweit mein Nachdenken zu meinen Aufgaben<br />

und meinem Blick auf die Institution in der<br />

und v.a. für die ich arbeite. Wie immer gäbe es<br />

noch so viele Details und Ergänzungsmöglichkeiten<br />

– die grundsätzlichen Aussagen würden<br />

sich aber nicht mehr wesentlich ändern.<br />

Mir ist es wichtig, dass meine GesprächspartnerInnen<br />

hören, sehen und fühlen, dass das<br />

Gelingen unseres friedlichen Zusammenlebens<br />

unser aller Sache ist."Demokratien leben ausschließlich<br />

von der Mitwirkung ihrer Bürger(Innen).<br />

(…) (Man) darf den Glauben an<br />

unsere politischen Institutionen nicht aufgeben.<br />

(…) Opposition muss im Rahmen der Gesetze<br />

bleiben und versuchen Ihre Ziele auf<br />

politischem Weg zu erreichen." 27 Viele der<br />

Kritikpunkte an PolitikerInnen und Politik sind<br />

berechtigt und müssen ernst genommen und<br />

angegangen werden. Gerade dieses "Ernst<br />

nehmen" muss aber ein gegenseitiger Prozess<br />

sein. Vieles wird ja auch auf die öffentliche<br />

Verwaltung übertragen, betrifft damit auch<br />

mich selbst – z.B. der Ruf nach Verwaltungsreform<br />

und Einsparungen bei zu Recht gestiegenen<br />

Anforderungen an Wirksamkeit, Zukunftsorientierung<br />

wie auch Transparenz.<br />

Vielleicht fallen meine Antworten auch deshalb<br />

ziemlich enthusiastisch aus, weil ich davon<br />

überzeugt bin, dass unser aller Beteiligung<br />

an den öffentlichen Angelegenheiten unabdingbar<br />

für unser friedliches Zusammenleben<br />

jetzt und in Zukunft ist. Gerade in Zeiten des<br />

gesellschaftlichen Umbruchs, wie wir wahr-<br />

27 Tony Judt (2010). Dem Land geht es schlecht. Ein<br />

Traktat über unsere Unzufriedenheit. Fischer Taschenbuch,<br />

S. 131-132.<br />

15<br />

scheinlich gerade einen erleben, ist es wichtig,<br />

Positionen zu beziehen, Dinge klarzustellen<br />

und Erreichtes nicht als sicher anzusehen. 28<br />

Demokratie und Parlamentarismus sind kein<br />

Selbstzweck – das zu vermitteln darf ich mithelfen.<br />

28 Als ein Beispiel sei hier nur die aktuelle Diskussion zum<br />

"Kommentar der anderen" vom 20.3.2015 unter dem<br />

Titel "Feminismus: Der Traum von warmen Eislutschern"<br />

in der Tageszeitung "Der Standard" genannt. Entsprechende<br />

Repliken erschienen z.B. am 23. und 24.3.

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