Mitarbeiter

PSCA Heft 5 (Apr 2015) – ISSN 2306-5907
in der Regel um die Legitimierung politscher
Entscheidungen oder Forderungen geht.
Interventionen können wiederum nur im legitimen
Bereich erfolgen, indem der/die Abgeordnete
ein Ansinnen unterstützt. Illegitime
aber von den Bürgerinnen und Bürgern mitunter
erwartete Einflussnahme – etwa bei laufenden
Behördenverfahren – werden zurückgewiesen
und auf rechtsstaatliche Möglichkeiten
hingewiesen.
Sowohl bei Anfragen als auch bei Interventionen
ist ein belastbares Netzwerk von ExpertInnen
und AnsprechpartnerInnen in Ministerien,
Behörden und Interessenvertretungen
von Vorteil.
Politikvermittlung
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt bei den
meisten Parlamentarischen MitarbeiterInnen
auf der direkten Politikvermittlung etwa im
Rahmen von Parlamentsführungen, bei denen
den vorwiegend jugendlichen BesucherInnen
die demokratischen Strukturen und die Arbeitsweise
des Nationalrats vermittelt und
näher gebracht werden. Jugendliche, die heute
bereits mit 16 Jahren wählen gehen können,
bekommen so einen kleinen Einblick und
auch ein Bewusstsein, wie wichtig es ist, von
ihrem demokratischen Recht Gebrauch zu
machen und sehen es in der Folge bestenfalls
als Pflicht, ihr Stimmrecht zu gebrauchen.
Vor allem für Abgeordnete mit Wahlkreismandaten
ist der direkte Kontakt mit Bürgerinnen
und Bürgern entscheidend. Daher
nehmen Bezirksveranstaltungen, Firmenbesuche,
Aktionstage mit BereichssprecherInnen
und/oder MinisterInnen einen wichtigen Platz
in der Terminplanung ein. Die bei diesen Terminen
vorgebrachten Themen und Anliegen
fließen wiederum in die politische Arbeit, etwa
bei der Ausarbeitung und Vorbereitung
von Reden für Ausschüsse und Plenarsitzungen
ein.
Bei dieser Vorbereitung können die Parlamentarischen
MitarbeiterInnen mitunter auf die
Vorarbeit der FachreferentInnen des Parlamentsklubs
zurückgreifen, eine „Übersetzung“
auf die politischen Schwerpunkte des/der
eigenen Abgeordneten – etwa in Hinblick auf
regionale Auswirkungen – erfolgt aber selbständig.
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Diese Themenübersetzung legt den Grundstein
für einen weiteren Arbeitsbereich von
Parlamentarischen MitarbeiterInnen: Presseund
Öffentlichkeitsarbeit.
Diese beinhaltet den Webauftritt, das Schreiben
von Aussendungen, Vermarkten der Pressemeldungen,
Vor- und Nachbearbeiten von
Pressekonferenzen und auch von Pressegesprächen
vor Ort in den Redaktionen. Vor
allem bei so genannten „HinterbänklerInnen“
(Abgeordnete, die die erste Legislaturperiode
als NationalrätInnen im Parlament tätig sind
und die hintersten Sitzreihen im Parlament
zieren) ist es umso wichtiger, von Beginn an
regelmäßig im regionalen Wahlkreis präsent
zu sein. Um den Menschen im Wahlkreis den
Kontakt direkt vor Ort zu ermöglichen, stellen
Abgeordnete auch MitarbeiterInnen in den
jeweiligen Wahlkreisen an.
Schnittstellenarbeit
In Wien wird die Arbeit der Parlamentarischen
MitarbeiterInnen durch die Abteilungen des
Parlaments erleichtert. Die Mediendokumentation
mit ihrem Daten- und Medienarchiv, die
– auch öffentlich zugängliche – Parlamentsbibliothek
46 mit ihrem Wissensschatz bis in sehr
frühe Tage des österreichischen Parlamentarismus
sowie der Rechts- und Legislativdienst
geben MitarbeiterInnen die Möglichkeit, zu
aktuellen Themen eine umfangreiche, breit
gefächerte Information zu erhalten.
Weitere Schnittpunkte von Parlamentarischen
MitarbeiterInnen, die über die oben genannten
hinausgehen und immer präsent sind,
umfassen Bezirks- uns Landesbüros der Partei,
Ministerien, Parlamentsklubs, Medien/Presse/Print
usw.
MitarbeiterInnenprofil
So umfassend der Tätigkeitsbereich der Parlamentarischen
MitarbeiterInnen ist, so vielfältig
sind die Ausbildungs-, Bildungs- und
Karrierewege dieser. Arbeiten manche über
Jahre mit befristeten Verträgen in diesem
Berufsfeld, verändern sich andere in Richtung
46 http://www.parlament.gv.at/SERV/ANG/BIBL/BESU/
index.shtml