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Afrikanische Kindheiten | 27<br />

sind und sehr früh die Betreuung und<br />

Versorgung anderer Kinder und der<br />

Kranken übernehmen müssen (siehe<br />

Asante 11). Für sie gibt es keinen Raum<br />

für die eigene gesunde psychische und<br />

physische Entwicklung und für schulische<br />

Förderung beziehungsweise Ausbildung.<br />

Dazu kommt, dass der Niedergang<br />

kleinbäuerlicher Landwirtschaft,<br />

die bisher eine bescheidene, wenn auch<br />

prekäre Ernährung gesichert hat, nun<br />

zur Arbeits- und Armuts-Migration<br />

in urbane Verhältnisse führt. Dieser<br />

nochmalige Schritt der Entwurzelung<br />

ist für haltlose und selbst so bedürftige<br />

Kinder besonders gefährdend, weil sie<br />

von früh an gewohnt sind, sich an die<br />

Bedürfnisse Erwachsener anzupassen,<br />

um physisch und psychisch zu überleben.<br />

Mädchen werden, um vermeintlich<br />

der Armut zu entkommen, zu früher<br />

Zwangsverheiratung, Prostitution<br />

und Missbrauch genötigt, Jungen beispielsweise<br />

zu Kinderarbeit in Minen.<br />

In den Staaten südlich der Sahara liegt<br />

der Anteil der erwerbstätigen Kinder<br />

bei 26 Prozent. Untersuchungen haben<br />

ergeben, dass sich verwaiste Mädchen<br />

deutlich früher auf riskante sexuelle<br />

Beziehungen mit Männern einlassen<br />

und damit eine HIV-Infektion und<br />

Schwangerschaft riskieren, die sie an<br />

die Armutsgrenze bringen.<br />

Die Fotos in den bisherigen 12 Ausgaben<br />

der Asante und auf unseren Flyern<br />

und Postern sind alle von unseren<br />

Mitgliedern auf ihren Reisen nach Bukoba<br />

aufgenommen worden. In diesem<br />

Heft finden Sie zudem eine Bildreportage<br />

von missio Redakteuren zur Arbeit<br />

unserer Schwestern. Trotz der Belastungen,<br />

der erlebten Mangel- und<br />

Verlusterfahrungen, trotz der Schwere<br />

der Pflichten um die Kranken und Dahinsiechenden,<br />

die sie daheim in ihren<br />

Hütten wissen, wirken diese »unsere«

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