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28 | Afrikanische Kindheiten Kinder auf den Fotos fröhlich, gelassen, offen und lebensfroh, und nicht nur für die Fotolinse, sondern gerade in direkten Begegnungen vor Ort. Es mag irritierend sein, Kinder vor sich zu haben, die trotz ihres schweren Schicksals freundlich lachen, (scheinbar) unbekümmert spielen, selbstsicher auftreten und sich sozial verhalten. Vielen Kindern sieht man Trauer und Belastung nicht an, jedes hat seine eigene Art der Verarbeitung. Erfahrungen und Erlebnisse sind häufig so schrecklich und schmerzhaft, dass sie (unbewusst) im Gehirn verdrängt und abgekapselt werden, damit ein Funktionieren im Alltag überhaupt möglich ist. Zudem gilt es in Afrika und vielen anderen Kulturen als unhöflich, andere mit den eigenen Sorgen zu belasten. Die Menschen lächeln, selbst wenn sie von Tod und Leid berichten. Meist haben wir die Kinder in der Gruppe, auf dem Gelände der Schule oder in der gemeinsamen Freizeit fotografiert, an Orten, an denen sie gemeinsam mit Gleichaltrigen lernen, spielen, singen, untereinander unbefangen und ausgelassen sein, also Kind sein dürfen. Die Schwestern und alle, die in ihrem Team mitarbeiten, sind in ihrer mütterlichen Haltung und Sorge wachsam, offen und ansprechbar, spüren die Bedürftigkeit der Kinder und geben ihnen damit ein Stück ihrer kindlichen Position zurück, die so häufig verloren ist. Sie sorgen tatkräftig dafür, dass Waisen in ihrer Dorfgemeinschaft und in ihren Großfamilien bleiben können, dort wo ihre Wurzeln sind und die verbleibenden Familienmitglieder ihnen, so gut es geht, Geborgenheit geben können. Das Gefühl, angenommen und wertgeschätzt zu sein und Erwachsene zu erleben, die an sie und ihre Fähigkeiten glauben, ist eine wichtige Voraussetzung für die Selbstheilungskräfte und eine positive Zukunftsperspektive der Kinder. Margarete Stippig 1 Titel des gleichnamigen (sehr empfehlenswerten) Buches v. Michaela Fink, Reimer Gronemeyer (Hrsg), 2015, transcript Verlag, Bielefeld über soziale Elternschaft und Waisenhilfe in der Subsahara 2 44,5 Prozent der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt, die durchschnittliche Lebenserwartung ist mit 46 Jahren für Frauen und nur 43,5 Jahren für Männer sehr niedrig, selbst im afrikanischen Vergleich. Viele Eltern würden wohl nach westlich europäischen Kriterien immer noch als Jugendliche bezeichnet werden.
Impressum | 29 Impressum »Asante« ist das Wort für »Danke« in Kisuaheli, der Landessprache in Tansania. Und so ist auch die Zeitschrift Asante unser persönliches Dankeschön für alle Freunde und Förderer unseres Vereins Solidarität mit Waisen. Redaktionsteam Andreas Janka, Anna Mayer, Bernhard Stippig, Johannes Musiol, Katharina Schwarz, Marcel Hebing, Margarete Stippig, Maximilian Musiol, Michael Thalmair, Simon Stippig Editor und Layout Marcel Hebing Vorstand Bernhard Stippig und Johannes Musiol Solidarität mit Waisen e. V. Christrosenweg 2, 81377 München Registergericht: Amtsgericht München Registernummer: 13355 Steuernummer: 143/221/80560 IBAN: DE10370601930033970021 BIC: GENODED1PAX info@solidarity-orphans.org www.solidaritaet-waisen.de
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