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Landkreis Rastatt

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Deutsche <strong>Landkreis</strong>e<br />

IM PORTRAIT<br />

LANDKREIS<br />

RASTATT


Deutsche <strong>Landkreis</strong>e im Portrait<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />

Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung<br />

Redaktion: Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs, und<br />

Gisela Merklinger, Pressesprecherin und persönliche Referentin des Landrats<br />

Vierte, völlig neue Ausgabe 2015


Das Buch erscheint in der Edition «Städte – Kreise – Regionen».<br />

Alle Rechte bei Kommu nikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />

Herausgegeben in Zu sam menarbeit mit dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>;<br />

Redaktion: Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs, und Gisela Merklinger,<br />

Pressesprecherin und persönliche Referentin des Landrats<br />

Printed in Germany 2015<br />

Das Manuskript ist Eigentum des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Auswahl und Zusammen stellung urheberrechtlich geschützt. Dem Buch<br />

liegen neben den illustrierten Autorentexten Bilder und PR-Texte der<br />

Firmen, Verwal tungen und Ver bände zu grunde, die mit ihrer finan -<br />

ziellen Beteili gung das Ersche inen des Bandes ermöglicht ha ben. Sie<br />

sind im Anhang aufgeführt. Für die Rich tig keit der im Inhalts verzeichnis<br />

aufgeführten Autorenbeiträge und der PR-Seiten übernehmen Verlag<br />

und Redaktion keine Haftung.<br />

Bildbearbeitung: Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />

Druck: gutenberg beuys feindruckerei, Hannover/Langenhagen<br />

Bildnachweis: Seite 124<br />

Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek<br />

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publi kation in der Deutschen<br />

National bibliographie; detaillierte biblio gra phische Daten sind<br />

im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />

ISBN 978-3-88363-366-4


INHALT<br />

G R U S S W O R T<br />

Grußwort 6<br />

Landrat Jürgen Bäuerle<br />

EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />

Zur Geschichte des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> 8<br />

Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs <strong>Rastatt</strong><br />

Schlösser, Burgen und Moderne – sehenswerte Architektur 12<br />

Dr. Ulrich Coenen, Bauhistoriker, Redakteur BNN Bühl<br />

Kultur pur – Museen, Kunst, Theater, Konzerte 16<br />

Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs <strong>Rastatt</strong><br />

Feste, Bräuche, Events –<br />

ein bunter Veranstaltungskalender mit Tradition 20<br />

Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs <strong>Rastatt</strong><br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> im europäischen Dialog 22<br />

Claus Haberecht, Dezernent beim Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />

E I N K R E I S M I T D Y N A M I K<br />

Zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort und<br />

Partner der TechnologieRegion Karlsruhe 24<br />

Manuela Behrendt, freie Journalistin, Durmersheim<br />

Branchenmix im Überblick 33<br />

Ralf Joachim Kraft, freier Journalist, <strong>Rastatt</strong><br />

Starker Standort – Wirtschaftsregion Mittelbaden 42<br />

Claus Haberecht, Dezernent beim Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />

Straße, Schiene, Luft und Wasser – Adern der Wirtschaft 46<br />

Holger Staib, stellvertretender Leiter des Amtes für Strukturförderung,<br />

Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />

3


Ein Kreis mit Power – Standort für Energieerzeugung 51<br />

Michael Janke, Redakteur BNN und Leiter der Lokalredaktion <strong>Rastatt</strong><br />

und Murgtal<br />

Sichere Entsorgung – Voraussetzung für die Zukunft 54<br />

Michael Janke, Redakteur BNN und Leiter der Lokalredaktion <strong>Rastatt</strong><br />

und Murgtal<br />

Handel und Dienstleistungen auf Erfolgskurs 56<br />

Dr. Swantje Huse, Redakteurin BNN <strong>Rastatt</strong><br />

Zwischen Hightech und Tradition – das Handwerk 62<br />

Dr. Swantje Huse, Redakteurin BNN <strong>Rastatt</strong><br />

Ackern mit Konzept –<br />

moderne Landwirtschaft und Verbraucherschutz 64<br />

Manuela Behrendt, freie Journalistin, Durmersheim<br />

Weinbau mit Qualität und Lebensgefühl 66<br />

Cordula von Junker, Weinbauberaterin, Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />

Der Wald im <strong>Landkreis</strong> – moderne Forstwirtschaft 68<br />

Thomas Nissen, Amtsleiter des Kreisforstamtes, Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />

E I N K R E I S M I T V E R A N T W O R T U N G<br />

Potenziale nutzen – Bildungswesen als Standortvorteil 70<br />

Cornelia Casper M. A., Amtsleiterin der Volkshochschule, Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />

Jugend und Jugendkultur 74<br />

Moritz Hirn, Redakteur BT Baden-Baden<br />

Vom Landsitz zur modernen Tagungsstätte –<br />

Akademie Schloss Rotenfels 76<br />

Ingrid Merkel, Direktorin der Akademie Schloss Rotenfels, Gaggenau<br />

4<br />

Vorbildliche medizinische Versorgung –<br />

Gesundheitswesen mit Profil 78<br />

Jürgen Jung, Geschäftsführer der Klinikum Mittelbaden gGmbH, Baden-Baden


INHALT<br />

Vielfalt und Qualität – soziale Angebote für junge Menschen 81<br />

Stefan Biehl, Amtsleiter des Kreisjugendamtes, Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />

Zukunft gestalten –<br />

Seniorenarbeit und Altenhilfe im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> 84<br />

Rolf Schnepf, Altenhilfe-Fachberatung, Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />

E I N K R E I S M I T L E B E N S Q U A L I T Ä T<br />

Lebendiges Gemeinwesen – Porträts der 23 Kommunen 86<br />

Gisela Merklinger, Pressesprecherin und persönliche Referentin des<br />

Landrats, <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />

Mensch und Natur im Einklang –<br />

Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord 106<br />

Dr. Heiko P. Wacker, Journalist, Odenheim<br />

Nationalpark Schwarzwald 108<br />

Dr. Wolfgang Schlund, Leiter der Verwaltung des Nationalparks<br />

Schwarzwald, Seebach, und<br />

Dr. Thomas Waldenspuhl, Leiter der Verwaltung des Nationalparks<br />

Schwarzwald, Seebach<br />

Kulinarische Genüsse und herzliche Gastlichkeit 110<br />

Hans-Peter Hegmann, freier Journalist, Kuppenheim<br />

Wander- und Fahrradregion – Touren durch den <strong>Landkreis</strong> 112<br />

Philipp Ilzhöfer, Tourismusbeauftragter des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong><br />

Ausflugsziele, Sport- und Freizeitangebote für Gäste und Bürger 114<br />

Rainer Wollenschneider, freier Journalist, <strong>Rastatt</strong><br />

Nachbarschaftliches Miteinander – Baden-Baden und Elsass 120<br />

Dr. Heiko P. Wacker, Journalist, Odenheim<br />

R E G I S T E R<br />

Verzeichnis der PR-Bildbeiträge 122<br />

Bildquellen 124<br />

5


Grußwort<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> glänzt unter den <strong>Landkreis</strong>en in Baden-Württemberg mit einer<br />

äußerst attraktiven Visitenkarte. Mit 23 engagierten Städten und Gemeinden präsentiert<br />

er sich als Wirtschaftsstandort mit hoher Ausstrahlungskraft und durchschlagender Prosperität.<br />

In der von „Schwarzwald, Rhein und Reben“ geprägten Landschaft, inmitten von<br />

Nationalpark Schwarzwald und Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, geht es den Menschen<br />

gut. Der Rhein mit seinen weiten, geschützten Auenlandschaften, die Vorgebirgszone<br />

mit fruchtbaren Böden und Weinbergen sowie der nördliche Schwarzwald mit<br />

weit sichtbaren Höhen und idyllischen Tälern machen den Reiz dieses landschaftlichen<br />

Eldorados aus. Hier lässt es sich bestens leben und arbeiten.<br />

Als Mitglied der „TechnologieRegion Karlsruhe“ zählt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> zu einem<br />

Zentrum europäischer Wirtschaftskompetenz mit einer erstklassigen Bildungs-, Forschungsund<br />

Technologiedichte. Namhafte Unternehmen mit Weltruf haben ihren Sitz zwischen<br />

Rhein und Murg. Die prädestinierte Lage in Europa mit besten Verkehrsanbindungen<br />

und dem Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden vor der Haustüre gilt dabei als interna -<br />

tionaler Premiumvorteil. Für noch mehr Schlagkraft hat sich der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> mit<br />

Kommunen, Betrieben und Dienstleistern sowie der Stadt Baden-Baden zur Interessengemeinschaft<br />

„Wirtschaftsregion Mittelbaden“ zusammengeschlossen.<br />

Die Rahmenbedingungen für Industrie und Mittelstand, für Handwerksbetriebe und<br />

den Dienstleistungssektor liegen uns als <strong>Landkreis</strong>verwaltung sehr am Herzen. Zusammen<br />

mit dem Kreistag möchten wir dafür auch künftig die Weichen richtig stellen,<br />

wichtige Impulse für die Infrastruktur geben und die hohe Lebensqualität der Bevölkerung<br />

sichern.<br />

Bildung und Ausbildung genießen hierbei oberste Priorität. Wir investieren in modern<br />

ausgestattete berufliche Schulen mit gefragten Profilen und erstklassigen Be dingungen<br />

für unseren Nachwuchs. Zudem stärken wir die soziale Sicherung durch Vernet zung von<br />

Trägern und Einrichtungen und gezielte Hilfen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen und<br />

fördern leistungsfähige Strukturen im Verbund des Klinikums Mittelbaden.<br />

Der vom Verlag „Kommunikation & Wirtschaft“ in der Reihe „Deutsche <strong>Landkreis</strong>e<br />

im Portrait“ in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt herausgegebene vorliegende<br />

Band „<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>“ ist ein eindrucksvoller Nachweis über den landschaftlichen<br />

Charme, die hohe wirtschaftliche Dynamik, das gelebte kulturelle Erbe und das einmalige<br />

6


GRUSSWORT<br />

Flair seiner Städte und Gemeinden. Ich lade Sie herzlich ein zu einer durch herrliche Fotos<br />

inspirierenden und exzellente Beiträge namhafter Autoren begleiteten Entdeckungsreise<br />

durch unseren schönen <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> mit seinen unzähligen Trümpfen.<br />

Das Landratsamt in <strong>Rastatt</strong><br />

Jürgen Bäuerle<br />

Landrat des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong><br />

7


Martin Walter<br />

Zur Geschichte des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong><br />

Kaum eine Region ist so reich an Geschichte und geschichtlichen Ereignissen wie der<br />

Oberrhein. Schon früh war die Region zwischen Rhein und Schwarzwald von Menschen<br />

besiedelt. Bereits in der Mittelsteinzeit, dem sogenannten Mesolithikum (bis etwa<br />

8000 v. Chr.), wurden in der Vorbergzone Zeugnisse menschlicher Präsenz gefunden. In<br />

der sogenannten jüngeren Steinzeit (etwa 8000 bis 5500 v. Chr.) nimmt die Besiedelung<br />

vor allem in der fisch- und wildreichen Kinzig-Murgrinne zu.<br />

Der „Heiligenbuck“ bei Hügelsheim<br />

Zu den beeindruckenden und weithin sichtbaren Zeugnissen der Jahre zwischen 700<br />

und 400 v. Chr. zählt zweifelsohne der frühkeltische Großgrabhügel zwischen Hügelsheim<br />

und dem Baden-Airpark. Tatsächlich ist der „Heiligenbuck“ das bekannteste<br />

archäologische Denkmal im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>. Wissenschaftlich untersucht wurde der<br />

ursprünglich gut 3,5 Meter hohe Hügel zum ersten Mal im Oktober 1880 durch den<br />

Großherzoglich Badischen Konservator Ernst Wagner. Die Funde waren damals wie heute<br />

erstaunlich. Wagner fand mit seinem 20-köpfigen Team die Reste eines vierrädrigen<br />

Prunkwagens, Bronzegefäße, Fibeln, Gefäße und vieles mehr. Leider ist beim Bau des<br />

Flughafens zu Beginn der 1950er-Jahre ein weiterer Grabhügel, der sogenannte „kleine<br />

Heiligenbuck“, eingeebnet worden. Seit 2005 gibt es übrigens am „Heiligenbuck“, am<br />

Abzweig der Zufahrtsstraße zum Baden-Airpark an der B 36, eine Informationstafel, die<br />

das Landesdenkmalamt in Auftrag gegeben hat.<br />

Die Römer am Oberrhein<br />

Natürlich ließe sich über die Präsenz der Römer ein ganzes Buch schreiben, denn<br />

auch die Römer haben zahlreiche Spuren hinterlassen. Vor allem im ersten nachchrist -<br />

lichen Jahrhundert konnten die Römer dank ihrer militärischen Überlegenheit die Grenzen<br />

des römischen Reiches bis an den Oberrhein ausbauen. Zur Sicherung des Gebietes<br />

wurde ein umfassendes Straßenbauprogramm realisiert und damit die Grundlage für<br />

eine bestens funktionierende Infrastruktur gelegt. Zeugen davon sind vor allem die<br />

Meilen- und Leugensteine, die in Bühl, in Au am Rhein, in Sinzheim oder in Elcheshein-<br />

Illingen gefunden wurden. Natürlich war das römische Aquae (das heutige Baden-<br />

Baden) zentraler Ort der Region in jenen Jahren. Kleinere Höfe gab es beispielsweise<br />

bei Gaggenau-Oberweier. Römische Grabfunde etwa fanden sich auf den Gemarkungen<br />

der späteren Orte Bietigheim, <strong>Rastatt</strong> oder Durmersheim. Rund 80 Münzen aus römischer<br />

Zeit wurden gefunden, aber auch beeindruckende römische Kunstwerke, Altäre,<br />

Reliefs, Statuen oder Statuetten.<br />

8


EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />

Nachdem sich die Spuren der Römer ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. wieder verlieren,<br />

schien die Region zunächst einmal verödet zu sein. Erst mit Spuren aus der Mero -<br />

wingerzeit (etwa 450 bis 750 n. Chr.) kommt wieder „Leben“ in das Gebiet des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Rastatt</strong>. So fanden sich Gräber in Sinzheim, Bietigheim, Hügelsheim oder in<br />

<strong>Rastatt</strong>-Plittersdorf. Erst im frühen Mittelalter wird das im Grunde siedlungsfeindliche<br />

Rheinauengebiet besiedelt und im hohen Mittelalter die Schwarzwaldtäler.<br />

Schloss Eberstein (Stahlstich)<br />

Die Grafen von Eberstein – neue Machtverhältnisse in der Region<br />

Ab etwa dem Jahr 1100 bilden sich bedeutende lokale Herrschaften heraus. Im<br />

nördlichen Kreisgebiet und vor allem im Murgtal entsteht die Grafschaft Eberstein,<br />

deren Territorium allerdings schon im 13. Jahrhundert an die mehr und mehr dominierenden<br />

Markgrafen von Baden abgegeben wird. Die Stadt Gernsbach im Murgtal mach-<br />

9


Schloss <strong>Rastatt</strong><br />

ten die Ebersteiner zu ihrem Hauptort und fassten so den Rahmen für eine Stadt -<br />

werdung des Ortes. Nach dem Aussterben des Geschlechtes im 17. Jahrhundert, er -<br />

innern heute Ortsnamen wie Haueneberstein oder Ebersteinburg an die lange Jahre<br />

währende Präsenz der Grafen von Eberstein in unserer Region.<br />

Die staufische Herrschaft bricht zusammen<br />

Nach dem Zusammenbruch der staufischen Herrschaft im 13. Jahrhundert nimmt<br />

die wechselvolle Geschichte der Markgrafen von Baden ihren Anfang. Zunächst entstand<br />

ein kleines Territorium um Baden-Baden und Pforzheim. Der ursprüngliche Besitz<br />

im Neckarraum ging zwar nach und nach verloren, aber am Oberrhein konnten die<br />

badischen Markgrafen ihre Herrschaft festigen. Die Übernahme von Teilen der Herrschaft<br />

Eberstein (1283, 1387), von Stollhofen (1309) und der Erhalt der Vogtei über die<br />

10


EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />

Klöster Frauenalb (1387)<br />

und Schwarzach (1422)<br />

sind Meilensteine des<br />

Aufstiegs der Markgrafen<br />

am Oberrhein. 1503<br />

wurde unter Markgraf<br />

Chris toph I. die untere<br />

Markgrafschaft (Baden-<br />

Baden, Pforzheim) mit<br />

der oberen Markgrafschaft<br />

(Sausenberg, Rötteln,<br />

Badenweiler) ver -<br />

einigt. Damit festigten die<br />

Markgrafen ihren terri -<br />

torialen Mittelpunkt im<br />

mittelbadischen Raum.<br />

<strong>Rastatt</strong> wird Residenz<br />

und Mittelpunkt der<br />

Region<br />

1535 kommt es zu<br />

einer Teilung der Markgrafschaft<br />

in eine evangelische Linie in Durlach und eine katholische in Baden-<br />

Baden/<strong>Rastatt</strong>. Nach der Zerstörung Baden-Badens im August 1689 wird <strong>Rastatt</strong> 1700<br />

durch Markgraf Ludwig Wilhelm, den legendären Türkenlouis, zur Residenzstadt und<br />

Sitz eines nach Versailler Vorbild erbauten Residenzschlosses. Architekt ist der Faneser<br />

Domenico Egidio Rossi, dem auch die Stadtplanung des „neuen“ <strong>Rastatt</strong> zu verdanken<br />

ist. Nach dem Aussterben der baden-badischen Dynastie werden beide Landesteile<br />

1771 vereinigt. Die Landesverwaltung wird nach Karlsruhe verlagert.<br />

Gaggenau: Benzwerke,<br />

Bergmannswerke, ca. 1911<br />

Industrialisierung und Urbanisierung<br />

Das 19. Jahrhundert wird durch den wachsenden Verkehr, durch die beginnende<br />

Industrialisierung geprägt. Städte wie Bühl (Stadterhebung 1835) und Gaggenau (Stadterhebung<br />

1922) gewinnen an Bedeutung. Vor allem wegen des unerschöpflichen Vorkommens<br />

des Rohstoffes Holz und aufgrund der zur Verfügung stehenden Wasserkraft<br />

siedelt sich auch die Papier verarbeitende Industrie im Murgtal an. Daneben entstehen<br />

zu kunftsweisende, hoch technisierte Unternehmen wie Bergmann oder die Süd -<br />

deutsche Automobilfabrik, die in den Jahren nach 1900 den Grundstein für den Automobilbau<br />

im heutigen <strong>Landkreis</strong> legen.<br />

11


Dr. Ulrich Coenen<br />

Schlösser, Burgen und Moderne –<br />

sehenswerte Architektur<br />

Schwarzacher Münster<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> wird durch Baudenkmäler aus acht Jahrhunderten geprägt. Die<br />

ältesten Gebäude im Kreisgebiet gehören der Romanik an. Zu den bedeutendsten<br />

Denkmälern in Mittelbaden überhaupt zählt die ehemalige Benediktinerabteikirche in<br />

Schwarzach, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstand. Die bestehende dreischif fige<br />

Basilika mit Querhaus und einem Chor mit drei Apsiden besitzt einen mächtigen Vierungsturm,<br />

der die Rheinebene überragt. In seinem Erscheinungsbild entspricht das<br />

Gotteshaus völlig den Bauregeln, die seit Ende des 11. Jahrhunderts in den zur cluniazensischen<br />

Reform zählenden Klöstern verbindlich wurden. Die Schwarzacher Abtei -<br />

kirche ist das späteste Beispiel dieser Bauschule und entstand in einer Zeit, als die Bauregeln<br />

des Zisterzienserordens, der als Gegenbewegung zu Cluny entstand, bereits das<br />

Erscheinungsbild der Klöster bestimmten.<br />

Der einzige weitgehend erhaltene Profanbau der Romanik im Kreisgebiet ist die<br />

Burgruine Altwindeck aus dem frühen 13. Jahrhundert, die sich oberhalb von Bühl<br />

erhebt. Gründer der ovalförmigen Anlage mit zwei Türmen und zwei Palasbauten sind<br />

die Herren von Windeck. Höhenburgen mit dieser Grundrissgestalt sind im Hochmittelalter<br />

keineswegs selten. Der bedeutendste Vertreter dieses Typus ist die Herrenburg<br />

Münzenberg in der Wetterau,<br />

die in der zweiten<br />

Hälfte des 12. Jahrhunderts<br />

entstand.<br />

Auch aus der Gotik<br />

blieben nur wenige Denkmäler<br />

im <strong>Landkreis</strong> erhalten.<br />

Der Chor der ansons -<br />

ten barocken Wallfahrtskirche<br />

Maria Linden in<br />

Ottersweier entstand<br />

1484, der Westturm des<br />

heutigen Bühler Rathauses,<br />

das bis 1877 als Pfarrkirche<br />

diente, wurde 1524<br />

von Hans von Maulbronn<br />

errichtet. Ein weitgehend<br />

12


EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />

einheitlicher Bau der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist die Jakobskirche in Gernsbach,<br />

ein Saalbau mit stern gewölbtem Polygonchor. Große Teile der Liebfrauenkirche in<br />

Gernsbach, die wahrscheinlich aus der ehemaligen Burgkapelle entstand, gehören dem<br />

13. bis 14. Jahrhundert an.<br />

Das Barock hat die Architektur im Kreisgebiet nachhaltig geprägt. Schloss und Stadt<br />

<strong>Rastatt</strong> wurden nach der Zerstörung der bisherigen Residenz Baden-Baden im orlea -<br />

nischen Krieg 1689 unter der Bauherrschaft von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden<br />

(„Türkenlouis“) errichtet. Die Verlegung des Fürstensitzes in die Ebene ist eine Forderung<br />

des Zeitgeschmacks. Mit dem Auftrag des Schlossneubaus übernahm Domenico<br />

Egidio Rossi auch die Gestaltung des Stadtplans. Vom Schloss, an dessen Rückseite sich<br />

ein großer Garten erstreckt, laufen drei Straßen strahlenförmig in die Stadt. Auf dem<br />

Marktplatz stehen sich, symmetrisch angeordnet, zwei Monumentalbauten gegenüber:<br />

die 1756 bis 1764 erbaute katholische Stadtkirche St. Alexander und das 1750 errichtete<br />

Rathaus. Architekt war Johann Peter Ernst Rohrer.<br />

Burgruine Altwindeck<br />

13


Schloss Favorite<br />

Sein Bruder Johann Michael Ludwig Rohrer lieferte ebenfalls den Entwurf für Schloss<br />

Favorite bei Kuppenheim, dem 1710 bis 1712 erbauten Sommersitz der Markgräfin<br />

Sibylla Augusta. Die Dreiflügelanlage steht mehr in der Überlieferung des Kaiserhofes in<br />

Wien als in der Ludwigs XIV.<br />

Zu den bedeutendsten Baumeistern des Spätbarock in Baden gehört Franz Ignatz<br />

Krohmer, der in der Mitte und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter anderem<br />

die Pfarrkirchen in Kappelwindeck, Stollhofen, Moosbronn und Rotenfels plante,<br />

außerdem schuf er ab 1762 den Südflügel des <strong>Rastatt</strong>er Schlosses. Friedrich Weinbrenner,<br />

großherzoglicher Baudirektor in Karlsruhe und einer der bedeutendsten Vertreter<br />

des Klassizismus in Deutschland, ist der Architekt der evangelischen Pfarrkirche in<br />

Scherzheim (1811) und des ehemaligen Badehauses Hub bei Ottersweier (1811/12).<br />

1816 bis 1818 baute er im Auftrag von Markgraf Wilhelm von Baden-Hochberg Schloss<br />

Rotenfels in der Formensprache eines Landhauses.<br />

Die bei Weitem größte Zahl denkmalwerter Bauwerke im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> gehört<br />

dem Historismus an. Unter den Baumeistern dieser Epoche ist Heinrich Hübsch hervorzuheben,<br />

der als Nachfolger Friedrich Weinbrenners in der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

der führende Architekt des Großherzogtums Baden war. Im <strong>Landkreis</strong> blieben zwei<br />

Spätwerke des großherzoglichen Baudirektors erhalten: die Pfarrkirchen in Bühlertal<br />

(1862/64) und Altschweier (1863/66). Hübsch, einer der bedeutendsten Architekturtheoretiker<br />

seiner Zeit, trug zur Überwindung des Klassizismus in Deutschland bei.<br />

14


EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />

Die Jahrhundertwende prägt der Kirchenbaumeister Johannes Schroth, der unter<br />

anderem die Pfarrkirchen in Kuppenheim (1902), Ottersweier (1906) und Neusatz<br />

(1911) erbaute. Er bevorzugte Neoromanik und Neugotik und wandte sich später dem<br />

Jugendstil zu. Zu den herausragenden neogotischen Sakralbauwerken der Region zählt<br />

die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bühl, die 1872 bis 1876 nach Plänen<br />

von Karl Dernfeld und nach dem Vorbild des Freiburger Münsters erbaut wurde.<br />

An der Schwarzwaldhochstraße entstanden um 1900 mehrere bedeutende Hotelbauten,<br />

die als wichtige architektonische Zeugnisse für die wachsende Bedeutung des<br />

Fremdenverkehrs stehen. Herausragend ist die Bühlerhöhe, die Wilhelm Kreis 1912 bis<br />

1914 in der Formensprache einer barocken Schlossanlage errichtete. Den Innenhof<br />

gestaltete er im Hinblick auf die ursprünglich zugedachte Aufgabe als Offiziers -<br />

genesungsheim nach Motiven der Festungsarchitektur. Vorbildfunktion für den winkelförmigen<br />

Grundriss des Hauptgebäudes hat Schloss Stupinigi bei Turin, das Filippo Javarra<br />

ab 1729 erbaute.<br />

Eines der bedeutendsten Bauwerke der Moderne im <strong>Landkreis</strong> ist das USM-Firmengebäude<br />

in Bühl. Es entstand 1982 nach dem von Fritz Haller entworfenen Baukastensystem<br />

Maxi und wurde 1987 und 1992 erweitert.<br />

Architektur lebt . . . das Land -<br />

rats amt (unten rechts) mit<br />

der be nachbarten Baustelle<br />

für das Stadthotel<br />

15


Martin Walter<br />

Kultur pur –<br />

Museen, Kunst, Theater, Konzerte<br />

Hardtmuseum Durmersheim<br />

Der <strong>Landkreis</strong> ist eine pulsierende Region voller Menschen, die gestalten und erleben,<br />

die Ideen haben und umsetzen und die genau wissen was es bedeutet, in einer Landschaft<br />

mit vielfältigsten kulturellen Angeboten zu leben.<br />

Von überregionaler kulturhistorischer Bedeutung sind vor allem die beeindruckenden<br />

Schlösser in <strong>Rastatt</strong> und in Niederbühl-Förch (Favorite) mit ihren originalen Ausstattungen<br />

und musealen Sammlungen. Im Lustschloss Favorite der Markgräfin Sibylla<br />

Augusta kann man wunderbare Fayencen, Gläser und Porzellane entdecken und<br />

bestaunen. Zudem ist der im englischen Stil angelegte Landschaftsgarten ein ganz<br />

besonderes Erlebnis. In der wunderbaren Umgebung der <strong>Rastatt</strong>er Barockresidenz sind<br />

gleich zwei Museen von überregionaler Bedeutung untergebracht: Zum einen die 1974<br />

vom damaligen Bundespräsidenten Gustav W. Heinemann gegründete Erinnerungs -<br />

stätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte. Deren engagierte<br />

Leitung trägt mit sehr vielfältigen Sonderausstellungen und Veranstaltungen wesentlich<br />

dazu bei, die Begriffe Demokratie und Freiheit in unserer Gesellschaft zu verankern.<br />

Zum anderen präsentiert das 1934 gegründete renommierte Wehrgeschichtliche<br />

Museum (WGM) im Südflügel des Barockschlosses auf 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

eine sehr sehenswerte Schau zur deutschen, insbesondere aber zur süddeutschen<br />

Militärgeschichte. Auch hier sorgt die Direktion des WGM mit vielfältigen<br />

Sonderaktionen für ständig neue museale Erlebniswelten.<br />

Die Museumslandschaft im <strong>Landkreis</strong> basiert in weiten<br />

Teilen auf der Idee, eine ganze Region als Museum<br />

zu begreifen. Das beinhaltet nicht nur rein museale Einrichtungen,<br />

sondern auch Besonderheiten der Natur beiderseits<br />

des Rheins. Die PAMINA-Museen umfassen insgesamt<br />

zehn Einrichtungen beiderseits des Rheins im<br />

Elsass, der Pfalz und in Baden. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> gibt<br />

es vier Museen, die in das PAMINA-Programm einge -<br />

bunden sind. Diese besitzen jeweils besondere Schwerpunkte<br />

und sind als Ensemble zu betrachten (Museum<br />

Arbeit am Rhein in Elchesheim-Illingen, Hardt museum<br />

Durmersheim, Riedmuseum in <strong>Rastatt</strong>-Ottersdorf und<br />

Flößereimuseum Steinmauern). Weitere sehenswerte<br />

und zum Teil neu konzipierte Einrichtungen gibt es mit<br />

den Stadtmuseen in <strong>Rastatt</strong> und Bühl oder mit den<br />

Städ tischen Sammlungen in Gaggenau. Einzigartig ist in<br />

16


EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />

<strong>Rastatt</strong> das 2010 eröffnete Kantorenhaus, dessen zentrales<br />

Thema die Bewahrung der Geschichte der jüdischen<br />

Mitbürger in <strong>Rastatt</strong> ist. Kernstück der Präsentation<br />

ist eine topografische Darstellung <strong>Rastatt</strong>s, in der die<br />

Häuser und Liegen schaften jüdischer Eigentümer eingetragen<br />

sind.<br />

Lohnenswerte Ausflugsziele sind darüber hinaus die<br />

historische Geiserschmiede in Bühlertal, das Kuppen -<br />

heimer Heimatmuseum im Alten Schulhaus, das Murgtal-Museum<br />

in Forbach-Bermersbach oder das Lichten -<br />

auer Heimatmuseum, das in dem liebevoll restaurierten<br />

„Hans-Michels-Hus“ untergebracht ist. Nicht außer Acht<br />

lassen sollten Technikbegeisterte einen Besuch des einzigartigen<br />

Unimog-Museums in Gaggenau-Bad Rotenfels<br />

oder des Deutsch-Kanadischen Luftwaffenmuseums, das<br />

sich in einem Hangar auf dem Gelände des Baden-Airparks<br />

befindet. Das von einem Verein getragene Museum<br />

wartet mit zahl reichen Exponaten, darunter drei Jets,<br />

auf und erinnert damit an die Präsenz der kanadischen<br />

Streitkräfte auf der ehemaligen Nato-Air Base Rheinmünster-Söllingen.<br />

Aber auch in Sachen Kunst hat die Region einiges zu bieten. In der Städtischen<br />

Galerie <strong>Rastatt</strong> werden vor allem Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die in<br />

Baden wirken oder gewirkt haben, gezeigt. Das Hauptwerk der Sammlung ist die großformatige<br />

Holzschnitt-Collage „Wege der Weltweisheit: die Hermannsschlacht“ des<br />

weltberühmten Künstlers Anselm Kiefer. Im Rahmen der öffentlichen Kunstförderung<br />

veranstaltet der <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Rastatt</strong> alljährlich im<br />

Foyer des Landratsamts<br />

gut besuchte und weithin<br />

beachtete Kunstausstellungen<br />

mit Künstlern aus<br />

der Region, aber auch<br />

viele Städte und Gemeinden<br />

des Kreises organi -<br />

sieren Kunstausstellungen<br />

von großer Anziehungskraft.<br />

In Ötigheim ist eine<br />

der schönsten Freilichtbühnen<br />

Deutschlands zu<br />

entdecken! Seit 1906<br />

wird in einer ehemaligen<br />

Kiesgrube Freilichttheater<br />

Führung im Riedmuseum<br />

<strong>Rastatt</strong>-Ottersdorf<br />

Stadtmuseum Bühl<br />

17


Heimatmuseum Lichtenau<br />

vom Feinsten geboten. Den Ötigheimer Volksschauspielen gelang vor dem Ersten Weltkrieg<br />

der Durchbruch mit Schillers „Wilhelm Tell“. Und der Erfolg gibt den Volksschauspielen<br />

bis heute recht. Beinahe alljährlich durchbrechen die Besucherzahlen die ma -<br />

gische Schallmauer von 100 000 Besuchern.<br />

Das Bild wird abgerundet durch mehrere ehrgeizige Theaterinitiativen, nämlich das<br />

von Harald Hemprich geleitete „ensemble 99“ in <strong>Rastatt</strong>, dessen Vorläufer im Schul -<br />

theater zu finden sind, das „Theater im Kurpark“ (TiK) in Gernsbach, das 1991 durch den<br />

jungen Theatermacher Martin Rheinschmidt gegründet wurde. Im Norden des Land -<br />

kreises sind die Klosterfestspiele in Durmersheim-Bickesheim in den letzten Jahren<br />

zu einer festen Größe im kulturellen Leben des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> geworden. Unter<br />

der Ägide von Dieter Baldo sorgt ein frisches und ein begeisterndes Ensemble für ein<br />

spannendes Theaterprogramm im Garten des Klosters Bickesheim.<br />

Kleinkunst vom Feinsten kann man gleich an mehreren Orten im <strong>Landkreis</strong> entdecken.<br />

Da gibt es die legendäre Gaggenauer Klag-Bühne, die schon seit vielen Jahren<br />

aktiv ist, ohne jemals an Attraktivität eingebüßt zu haben. Im Gegenteil. Gäste in Gaggenau<br />

waren unter anderen die Blueslegende Odetta, der Entertainer und Multi-Instrumentalist<br />

Götz Alsmann, Schlagerbarde Dieter Thomas Kuhn, Bülent Ceylan, Annette<br />

18


EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />

Postel, Georg Schramm oder Max Raabe. Alle schätzten sie die „Weltbühne mit<br />

Brettlcharakter“. Im südlichen <strong>Landkreis</strong> hat sich in besonderem Maße das Hoftheater<br />

Scherzheim, das 1982 vom legendären Elmer Bantz begründet wurde, einen großen<br />

Namen gemacht. Und im Bühler „Hänferdorf“ ist es vor allem der Schüttekeller, der mit<br />

einem großartigen (musikalischen) Programm für Highlights in rascher Folge sorgt. In<br />

Bühl sorgt zudem seit 2003 alljährlich im Mai das Bluegrass Festival für vollbesetzte<br />

Reihen im Bürgerhaus „Neuer Markt“, aber auch das Jazztival Bühl unter der Progra m m -<br />

leitung von Bernd Kölmel besitzt eine riesige Fangemeinde.<br />

Bei einer Darstellung der kulturellen Highlights des <strong>Landkreis</strong>es dürfen die renommierten<br />

Schwarzacher Münsterkonzerte nicht fehlen. Das erste Konzert, das der Kulturkreis<br />

Achern-Bühl mit Unterstützung des <strong>Landkreis</strong>es Bühl organisierte, fand am 30.<br />

November 1969 als musikalische Feierstunde zum 1. Advent statt. An zwei Terminen<br />

im Jahr werden künstlerisch hochrangige Konzerte mit dem Schwerpunkt auf geistliche<br />

Musik geboten. Diese Konzerterlebnisse werden vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> zusammen mit<br />

der Gemeinde Rheinmünster und der Pfarrei Peter und Paul organisiert und vom SWR<br />

mit großem Engagement unterstützt.<br />

Bluegrass Festival in Bühl<br />

19


Martin Walter<br />

Feste, Bräuche, Events – ein bunter<br />

Veranstaltungskalender mit Tradition<br />

20<br />

Zwetschgenverladung am<br />

Güterbahnhof in Bühl<br />

Die Menschen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> verstehen zu feiern. Gerne tun sie das und mit<br />

großer Intensität. Oftmals liegen diesen Veranstaltungen dörfliche Besonderheiten<br />

zugrunde. In Steinmauern gibt es seit vielen Jahren das Hähnchenfest, in <strong>Rastatt</strong>-<br />

Plittersdorf das Fischerfest, das „Bäretriewerfescht“ in Durmersheim-Würmersheim, in<br />

Gaggenau-Oberweier das „Keschdefest“ oder die „Dorfhockete“ in Forbach-Gausbach,<br />

um nur einige wenige zu nennen.<br />

Eines der alljährlichen regionalen Highlights im Süden des <strong>Landkreis</strong>es ist das Bühler<br />

Zwetschgenfest, dessen Ursprünge in den bewegten Jahren der Weimarer Republik zu<br />

suchen sind. Nachdem 1927 das erste Zwetschgenfest stattfand, wurde erst in der<br />

Nachkriegszeit wieder, genauer 1949, das zweite Ereignis dieser Art ins Leben gerufen.<br />

Heute hat sich das jährlich veranstaltete Bühler Zwetschgenfest zu einem Unter -<br />

haltungsevent gewandelt, das viele Tausende von Besuchern in die Stadt an der Bühlot<br />

zieht. In Hügelsheim begeistert das Spargelfest zu Ehren<br />

des königlichen Gemüses, das schon seit weit über 100<br />

Jahren dort angebaut wird und auf den sandigen Böden<br />

der Rheinebenen bestens gedeiht.<br />

Natürlich sind es nicht nur agrarisch geprägte Strukturen<br />

oder Sonderkulturen, die für die „Festkultur“ in<br />

Mittelbaden verantwortlich sind. Auch das traditions -<br />

reiche Handwerk ist oftmals Anlass für besondere Veranstaltungen.<br />

Erinnert sei hier an den jährlich stattfindenden<br />

wunderbaren Handwerkermarkt im Klosterhof des<br />

1840 abgetragenen Klosters Schwarzach, das auf die<br />

einst große wirtschaftliche Bedeutung Schwarzachs seit<br />

dem Mittelalter verweist. Großartig ist zudem das<br />

Ambiente des Iffezheimer Töpfermarktes, das meist im<br />

Mai an der Iffezheimer Pferderennbahn viele Tausende<br />

Besucher fasziniert.<br />

Einer der ältesten nachweisbaren Bräuche im Murgtal<br />

hängt eng mit der Fastnacht zusammen. Vor allem der<br />

Gaggenauer Stadtteil Hörden ist ein karnevalistisches<br />

Zentrum der Region. Rund 30 Wagenmotive sorgen für<br />

ein besonderes Spektakel beim alljährlichen Fastnachts-<br />

Lindwurm, der sich aus rund 2000 Mitwirkenden zusammensetzt.<br />

Damit aber nicht genug, die Hördener Tanz-


EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />

garden konnten neben<br />

zahlreichen badischen<br />

und süddeutschen Titeln<br />

zudem mehrere deutsche<br />

Meis terschaftstitel im<br />

Schau tanz erringen. Un -<br />

ge brochen ist nach wie<br />

vor die Begeisterung der<br />

Jugend, die sich für die<br />

Erhaltung des dörflichen<br />

Brauchtums einsetzt. Vor<br />

allem in der Karwoche<br />

ziehen Gruppen von Mädchen und Jungen laut „ratschend“<br />

durch ihre Heimatgemeinden wie Kuppenheim-<br />

Oberndorf oder Sinzheim-Halberstung. Im idyllisch gelegenen<br />

Obern dorf, am Eingang zum Murgtal gelegen, hat<br />

sich ebenso der Brauch des Pfingstträgs oder des<br />

Pfingst rittes erhalten. Ein Brauch, der von der KJG<br />

(Katho lische Junge Gemeinde) dort seit vielen Jahren mit<br />

Leben erfüllt wird und vor allem die Kinder begeistert.<br />

In Lichtenau, dem ehemaligen Verwaltungsmittelpunkt<br />

des Hanauer Landes, lebt seit einiger Zeit ein<br />

Handwerk wieder auf, das in Vergessenheit geraten war:<br />

die Herstellung von Strohschuhen. Sie sind aus vielfäl -<br />

tigen Gründen heute sehr gefragt. Allerdings ist die Herstellung<br />

dieser Schuhe, die sich übrigens sehr angenehm<br />

tragen, sehr arbeitsintensiv: 16 bis 18 Stunden benötigt<br />

ein geübter Strohschuhmacher für ein Paar Schuhe.<br />

Für zahlreiche Pferdefreunde ist der Wendelinusritt in<br />

Leiberstung, der jedes Jahr am 2. Sonntag im Oktober<br />

gefeiert wird, schon zur liebgewonnenen Tradition<br />

geworden. Seit 1964 wird diese Veranstaltung anlässlich<br />

des Patroziniumsfestes des Ortsheiligen St. Wendelinus<br />

im Herbst mit mehreren Hundert Reitern, Kutschen und<br />

Gespannen durchgeführt.<br />

Oberndorfer Pfingstträg<br />

Hördener Fastnacht<br />

21


Claus Haberecht<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> im europäischen<br />

Dialog<br />

Partnerschaften mit der<br />

Provinz Pesaro e Urbino<br />

Angesichts dieses hervorragend<br />

ausgebauten und einma ligen<br />

Partnerschaftsnetzes mit bisher<br />

elf offiziell besiegelten Partnerschaften<br />

– Bietigheim – Saltara<br />

– Forbach – Monte Maggiore<br />

al Metauro<br />

– Gernsbach – Pergola<br />

– Hügelsheim – Cartoceto<br />

– Iffezheim – Mondolfo<br />

– Lichtenau – Serrungarina<br />

– Loffenau – Montefelcino<br />

– Muggensturm – Gradara<br />

– Ötigheim – Gabicce Mare<br />

– <strong>Rastatt</strong> – Fano<br />

– Weisenbach – San Costanzo<br />

sind weitere Partnerschaften<br />

innerhalb des großen Verbundes<br />

zwischen der Provinz Pesaro<br />

e Urbino und dem <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Rastatt</strong> geplant.<br />

Kommunale Partnerschaften in Europa, die überwiegend nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

gegründet wurden, hatten zum Ziel, den Frieden zu sichern sowie die Versöhnung und<br />

die Völkerverständigung zu fördern. So ist es auch zu erklären, warum Deutschland<br />

anteilsmäßig in Europa die meisten internationalen kommunalen Partnerschaften vorweisen<br />

kann. Diese tragen dazu bei, dass Europa für die Menschen erfahrbar und erlebbar<br />

wird. Sie fördern das europäische Bewusstsein und sind Plattformen europäischer<br />

Zusammenarbeit. Auch als Lern- und Erfahrungsgemeinschaften sind diese von großem<br />

Nutzen. Denn sie bieten die Chance, gemeinsam Probleme wie die demografische Entwicklung,<br />

Fragestellungen im Bereich der Bildung und Ausbildung oder zu Herausforderungen<br />

des Klimaschutzes miteinander zu diskutieren und gemeinsam nach Lösungen<br />

zu suchen. In der Agenda des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> wurden dazu die Weichen für das<br />

„europäische“ Mit einander gestellt und Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Partner -<br />

schaften von Interessen füreinander und dem Willen nach zukunftsfähiger Weiterentwicklung<br />

ge tragen werden.<br />

Neben den sehr engen Beziehungen zum benachbarten Frankreich, die sich auch<br />

durch die intensive Mitwirkung in zwei grenzüberschreitenden deutsch-französischen<br />

Organisationen, dem Eurodistrict Regio-PAMINA und dem PAMINA-Rheinpark e. V.,<br />

manifestieren, hat die engagierte Pflege der Partnerschaft mit zwei kulturellen und<br />

geo grafisch sehr unterschiedlichen europäischen Regionen in Italien und Finnland<br />

bereits eine lange Tradition.<br />

Stadt Vantaa in Finnland<br />

Bereits seit 1968 besteht mit dem finnischen Vantaa<br />

eine besondere Partnerschaft. Die in der Agglomeration<br />

des Großraums Helsinki gelegene, stark expandierende<br />

Stadt Vantaa mit über 220 000 Einwohnern wird auch<br />

durch den großen internationalen Flughafen Helsinki/<br />

Vantaa geprägt. Seit der Öffnung Russlands hat sich die<br />

viertgrößte Stadt Finnlands zu einem wichtigen Verkehrs-<br />

und Logistikknoten entwickelt. Techno logie,<br />

Import- und Export-Unternehmen nutzen die Tatsache,<br />

dass Finnland zur Europä ischen Union gehört und siedeln<br />

sich in diesem großen Wirtschaftsraum an.<br />

22<br />

Vantaa, Heureka Science Center


EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />

Neben dem Jugend- und Schüleraustausch mit landkreiseigenen<br />

Schulen – bislang haben nahezu 3900<br />

Jugendliche teilgenommen – besteht auch im Bereich<br />

Wirtschaft, Tourismus und Kultur eine fruchtbare Zu -<br />

sammenarbeit. Gegenseitige Messebesuche wie auf der<br />

MATKA in Helsinki oder offerta in Karlsruhe, gemeinsame<br />

Veranstaltungen wie zum Beispiel das Wirtschaftsforum<br />

in Bühl oder Kulturevents im Rahmen der Feierlichkeiten<br />

zum 40-jährigen Partnerschaftsjubiläum sind Zeichen<br />

dieser erfolg reichen Kooperation. Auch durch die<br />

Steinbeis Business Academy, einer staatlich an erkannten<br />

privaten Hochschule für Kompetenztransfers zwischen<br />

Wissenschaft und Wirtschaft, findet ein Austausch mit<br />

der Universität in Vantaa statt.<br />

Gabicce Mare, Strand<br />

Provinz Pesaro e Urbino in Italien<br />

Die Partnerschaft mit der italienischen Provinz Pesaro e Urbino wurde 1996<br />

be siegelt. Pesaro e Urbino, südlich der Emilia-Romagna gelegen, ist die nördlichste<br />

Provinz der Region Marken und erstreckt sich von der Adria bis zu den Hügeln des<br />

Apen nins. Direkt an der Adria, wie die Stadt Fano, oder auf grünen Anhöhen liegen<br />

über 50 Städte und Dörfer, die Besucher mit historischem Charme und zahlreichen<br />

Sehens würdig keiten beeindrucken. Herausragenden Charakter hat hier sicherlich Urbino,<br />

eine der ältesten Universitätsstädte Italiens, in der der berühmte Maler Rafael gelebt<br />

hat. Die größte Stadt Pesaro ist weltberühmt für ihre Majoliken, die dem feinen Ton<br />

ihrer Erde vor Ort zu verdanken sind.<br />

In den Sommermonaten wird in Pesaro das Rossini Opera Festival, das zu Ehren<br />

ihres berühmten Mitbürgers Gioachino Rossini veranstaltet wird, durchgeführt. Die Aufführungen<br />

der lyrischen Werke des großen Meisters genießen weltweit Beachtung.<br />

Im wirtschaftlichen Bereich spielt besonders die Möbel- und Kleidungsindustrie eine<br />

große Rolle. Im Rahmen des 10-jährigen Partnerschaftsjubiläums wurde eine Verein -<br />

barung mit dem Ziel unterzeichnet, die Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung in<br />

verschiedenen Bereichen weiter auszubauen. Neben dem kontinuierlich durch geführten<br />

Jugend- und Schüleraustausch entstehen gerade im Bereich Tourismus und Kultur zahlreiche<br />

neue Angebote. Darüber hinaus wurden auf der kommunalen Ebene zahlreiche<br />

Partnerschaften initiiert (siehe Infospalte).<br />

Zudem unterstützt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>, außer den oben genannten elf „deutschitalienischen“<br />

Partnerschaften, auch viele weitere Partner-Aktionen. Von den insgesamt<br />

über 40 kommunalen Partnerschaften sind die meisten im Bereich der Europäischen<br />

Union entstanden. Aber auch zu Städten und Gemeinden aus Übersee werden Kontakte<br />

gepflegt wie beispielsweise Kooperationen zwischen der Gemeinde Hügelsheim mit<br />

dem kanadischen Cold Lake.<br />

Partnerschaften auf kommunaler Ebene sind wichtige emotionale Bausteine bei der<br />

Weiterentwicklung eines zukunftsfähigen Europas.<br />

Kontaktdaten der<br />

euro pä ischen Partner:<br />

Stadt Vantaa:<br />

www.vantaa.fi<br />

Provincia di Pesaro e Urbino:<br />

www.provincia.pu.it<br />

Ufficio Turismo:<br />

www.turismo.pesarourbino.it<br />

23


Manuela Behrendt<br />

Zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort<br />

und Partner der TechnologieRegion<br />

Karlsruhe<br />

Romantische Naturlandschaften vom mächtigen Rhein ins gemütliche Murgtal, durch<br />

märchenhaftes Rebland in erhabene Höhen und zauberhafte Täler des Nordschwarzwalds<br />

verbinden sich im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> auf rund 740 Quadratkilometern mit ex -<br />

zellenter Lebensart. Qualifizierte Fachkräfte – in der Region herangewachsen und hochkarätig<br />

ausgebildet oder als begeisterte Nutzer der hervorragenden Infrastruktur und<br />

Wohnkultur in den <strong>Landkreis</strong> zugezogen und verwurzelt – bilden die solide Basis für ein<br />

tatkräftiges Unternehmenskonglomerat mit eminentem Potenzial. Die wirtschaftlich<br />

starke Region schreitet mit Siebenmeilenstiefeln in die Zukunft.<br />

Neben der beeindruckenden Präsenz von Global Playern agieren zahlreiche kleine<br />

und mittelständische Firmen. Ambitioniert, risikobereit, mit regem Erfindungsgeist<br />

gehen sie erfolgreich ihren Weg. Im landesweiten Vergleich punktet die Region mit<br />

imposanter Firmendichte und großem Schneid zu Betriebsgründungen. Nicht mit Ellenbogenpower<br />

drängen Unternehmen in der Landschaft in den Vordergrund. Sie betten<br />

ihre Standorte sorgfältig in die regional-rustikale Schönheit ein. Städte und Gemeinden<br />

weisen verkehrsgünstig platzierte Gewerbeflächen aus. Vorzeigebeispiel ist der Baden-<br />

Airpark an der Autobahn 5 in Rheinmünster-Söllingen. Von Karlsruhe trennen ihn nicht<br />

ganz 40 Kilometer, 10 Kilometer von der Barockstadt <strong>Rastatt</strong>. Der Regionalflughafen<br />

Karlsruhe/Baden-Baden verzeichnet rund eine Million Passagiere im Jahr, ist der zweitgrößte<br />

Verkehrsflughafen in Baden-Württemberg. Berlin und Hamburg sowie Barcelona,<br />

London und Rom sind auf dem Luftweg einen Katzensprung entfernt. Die Effizienz -<br />

bündelung mit 142 Hektar Gewerbeareal und Freizeitanlagen macht den Baden-Airpark<br />

zum perfekten Standort für ein Füllhorn von Branchen.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> ist das produzierende Gewerbe von immenser wirtschaftlicher<br />

Bedeutung. Führend ist der Fahrzeugbau, gefolgt von Elektro-, Medizin-, Mess-, Steuerund<br />

Regeltechnik. Da der Entwicklungsprozess der Informations-, Kommunikations- und<br />

Medientechnik im Formel-1-Tempo unterwegs ist, rückt der Dienstleistungssektor mit<br />

wirtschaftlicher Dynamik in den Fokus, eröffnet neue Perspektiven. Expandierender<br />

Handel, weit gefächerter mittelständischer Branchenmix sowie eine ansehnliche Handwerkerschaft<br />

vervollständigen die Unternehmensvielfalt. Kompetente Lotsen, die mit<br />

Beratung, Service und unbürokratischer Fachunterstützung aktiv parat stehen, sind die<br />

Fortsetzung Seite 26<br />

24


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr:<br />

Johnson Controls Werk <strong>Rastatt</strong><br />

Launch der ersten Generation<br />

der A-Klasse: März 1997<br />

Werksgröße: 20 250 m 2<br />

Mitarbeiter: 700<br />

Produktionsportfolio:<br />

– Sitzsysteme<br />

– Instrumententafeln<br />

– Türsysteme<br />

Kunden:<br />

Johnson Controls Automotive<br />

Experience beliefert alle namhaften<br />

Fahrzeughersteller weltweit.<br />

www.johnsoncontrols.com<br />

unten: Montage der Vordersitzanlagen<br />

Johnson Controls Automotive Experience<br />

Johnson Controls wurde im Jahr 1885 in Milwaukee (USA) von Warren<br />

Johnson, dem Erfinder des ersten elektrischen Raumthermostaten,<br />

gegründet und ist ein globales Multi-Industrie-Unternehmen mit Kerngeschäftsfeldern<br />

in der Automobil-, Gebäude- und Batteriebranche mit<br />

insgesamt 130 000 Mitarbeitern weltweit. Der globale Umsatz für das<br />

Geschäftsjahr 2014 belief sich auf 42,8 Mrd. US-Dollar, davon entfielen<br />

ca. 22 Mrd. US-Dollar auf die Geschäftsbereiche Automotive Seating<br />

und Automotive Interiors.<br />

Johnson Controls Automotive Experience ist weltweit führend bei Autositzsystemen<br />

und -komponenten. Mit seinen Produkten, Technologien<br />

und fortschrittlichen Fertigungsmethoden unterstützt das Unternehmen<br />

alle großen Automobilhersteller dabei, sich mit ihren Fahrzeugen im<br />

Markt zu differenzieren. Mit über 200 Standorten weltweit ist Johnson<br />

Controls dort vertreten, wo seine Kunden das Unternehmen brauchen.<br />

Vom Einzelbauteil bis hin zu kompletten Sitzsystemen begeistern Komfort<br />

und Design der Johnson Controls Produkte die Konsumenten. Dank<br />

seiner globalen Leistungsfähigkeit stattet das Unternehmen rund<br />

50 Millionen Fahrzeuge pro Jahr aus.<br />

1997 eröffnete Johnson Controls einen Standort in <strong>Rastatt</strong> – für die Justin-time-/Just-in-sequence-Montage<br />

von Autositzen – im Zulieferpark<br />

von Daimler. Heute laufen hier die Sitzanlagen für verschiedene<br />

Modelle von Mercedes Benz vom Band. Des Weiteren werden Instru-<br />

mententafeln und Seitentürverkleidungen ebenfalls für Mercedes produziert.<br />

Johnson Controls <strong>Rastatt</strong> ist einer der großen Arbeitgeber der<br />

Region – aktuell sind 700 Mitarbeiter beschäftigt – und ein anerkannter<br />

Ausbildungsbetrieb sowie Anbieter von dualen Studiengängen. Hier<br />

verbinden sich Tradition, Erfolg und Zukunftsfähigkeit.<br />

25


26<br />

Wirtschaftsförderungen des <strong>Landkreis</strong>es sowie der Städte und Kommunen. Existenzgründer<br />

erhalten optimale Startchancen. Der leistungsfähige <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> ist ein<br />

unverzichtbarer Partner der Technologieregion Karlsruhe, einer regionalen Aktions -<br />

gemeinschaft, der er mit drei weiteren <strong>Landkreis</strong>en aus Baden-Württemberg und<br />

Rheinland-Pfalz angehört. In den Sparten Wissenschaft, Kultur und Verwaltung bündeln<br />

die Kooperationspartner ihre Ressourcen im Wettbewerb der Regionen, stärken ihre<br />

Position durch kontinuierliche Weiterentwicklung und schaffen eine beeindruckende<br />

gemeinschaftliche Außenwirkung. Partner in der Technologieregion Karlsruhe arbeiten<br />

nach den Prinzipien der Freiwilligkeit und Eigenständigkeit zusammen. Mit den Städten<br />

Baden-Baden, <strong>Rastatt</strong>, Bühl und Gaggenau bildet der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> die potente<br />

Wirtschaftsregion Mittelbaden.<br />

Deren privilegierte Lage am Oberrhein sowie ein intelligent verzweigtes Verkehrsnetz<br />

machen die Gegend zu einer der wichtigsten Industrie- und Gewerberegionen in<br />

Baden-Württemberg. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> ist Teil der von Südengland über Belgien<br />

nach Norditalien verlaufenden, zentralen Verkehrsachse und auf der Straße, der Schiene,<br />

in der Luft sowie auf dem Wasser schnell und gut erreichbar. Über die sechsspurig aus -<br />

gebaute Autobahn 5 gelangt man rasch durch das zukunftsorientierte Mittelbaden in<br />

die großen Industriezentren – etwa 150 Kilometer sind es nach Frankfurt und Basel. Die<br />

Bundesstraßen 3, 36, 462 und 500 schaffen schnelle Verbindungen in die Region von<br />

Norden nach Süden sowie in West-Ost-Richtung. Kurze Wege verlinken Industrie- und<br />

Gewerbegebiete mit den Hauptverbindungsachsen. Flott unterwegs sind Menschen und<br />

Güter im <strong>Landkreis</strong> auch auf Bahnschienen. Die neue Streckenführung der Teiltrasse auf<br />

den Routen Amsterdam–Basel–Mailand–Genua sowie Paris–Wien–Budapest wird mit<br />

dem <strong>Rastatt</strong>er Tunnel (im Bau) ihren Beitrag zur Reisezeitverkürzung von 31 Minuten<br />

leisten. Schiffsanlegestellen und Häfen (Staustufe Iffezheim und Rheinmünster-<br />

Greffern) stellen die Wasserwegsverbindung zum 35 Kilometer entfernten Binnenhafen<br />

in Karlsruhe her.


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1983<br />

Mitarbeiter: 103<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Sondermaschinen<br />

(mecha nische Konstruktion,<br />

Elektro-Konstruktion, Programmierung,<br />

Schaltschrankbau,<br />

Einzelteil-/Serienfertigung,<br />

mechanische Installation,<br />

elektrische Instal lation,<br />

Ausprobe, Vorort-Montage)<br />

– Komponentenfertigung<br />

– Montagetechnik<br />

– Handlingssysteme<br />

– Steuerungstechnik<br />

– Pulverbeschichtungsanlagen<br />

– Verfahrenstechnik<br />

– Prozesstechnik<br />

www.braunsondermaschinen.de<br />

Kommunikation in 3-D<br />

Braun Sondermaschinen GmbH<br />

In ihrer über 30-jährigen Firmengeschichte wuchs die Braun Sonder -<br />

maschinen GmbH zu einem namhaften Hersteller von Sondermaschinen<br />

in Deutschland heran. Mit einem umfangreichen Programm fertigt das<br />

Team Braun im Werk Ottersweier (Baden-Württemberg) eine Vielzahl<br />

technischer Anlagen von hohem Niveau – unter Einbeziehung des<br />

Kundenwunsches.<br />

Dies erreichen wir durch eigene Entwicklungen unserer Konstruktions -<br />

abteilung. Die unmittelbare Produktionsbegleitung wird unterstützt<br />

durch das CAD-Programm AutoDesk Inventor, mit dem wir Maschinen,<br />

Anlagen und Entwicklungen planen und konstruieren.<br />

Im firmeneigenen Maschinenpark werden die Einzelteile angefertigt und<br />

direkt in der Werkshalle montiert. Auch die Elektro-Installation sowie die<br />

Software-Entwicklung für Maschinen und Anlagen zählen zu unseren<br />

Kernkompetenzen.<br />

Lebenserfüllung – von Hightech umgeben<br />

27


BWR Waggonreparatur GmbH<br />

Waggons sämtlicher Bauarten werden von der BWR Waggonreparatur<br />

GmbH fachgerecht instand gehalten. Diese Kompetenz bietet sie<br />

bereits seit 1897. Zu den Kunden zählen renommierte Verkehrsgesellschaften,<br />

Speditionen und Waggonvermieter.<br />

Die Basis des Erfolges ist das solide Fachwissen der Mitarbeiter. Dazu<br />

gehören qualifizierte Schlosser, Schweißer, Schreiner, Lackierer und<br />

Schriften maler. Technische Innovationen, neue Waggontypen und<br />

zukunfts weisende Entwicklungen werden stets berücksichtigt und<br />

flie ßen in das bestehende Know-how ein, um das Angebot laufend<br />

marktgerecht an zu passen. Anspruchsvolle und individuell zugeschnit -<br />

tene Aufträge sind dabei eine Heraus forderung, der in kürzester Zeit<br />

professionell nachgekommen wird.<br />

Voraussetzung ist dabei eine hervorragende Anbindung an das<br />

Schien e nnetz. Das gesamte Werk ist innerhalb und außerhalb der Werk -<br />

stätten von einem weitläufigen Netz normalspuriger Gleise durchzogen.<br />

Benötigte Baustoffe sowie die Waggons selbst können jederzeit transportiert<br />

werden.<br />

Das umfangreiche Leistungsspektrum des Unternehmens reicht von<br />

Reparaturarbeiten an Untergestellen, Bremsen oder Technik über die<br />

Modernisierung bis hin zur vollständigen Aufarbeitung historischer<br />

Waggons. Spezialisiert ist man sowohl auf die Überarbeitung von<br />

Güter- als auch Reisewaggons. Ein hervorragender Service rundet das<br />

Angebot schließlich ab: Auf der Basis von kundenspezifischen Rahmen-<br />

Revisionsarbeiten am<br />

Unter gestell/Radsätze<br />

Schreiner-/Innenausbauarbeiten<br />

an Reisezugwagen<br />

28


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1897<br />

Mitarbeiter: 65<br />

Vermessung eines Radsatzes bei der Aufarbeitung<br />

verträgen werden deren Waggons in regelmäßigen Abständen ge -<br />

wartet, geprüft und repariert. So sind die Fahrzeuge stets einsatzbereit<br />

und kostenintensive Fahrausfälle werden vermieden.<br />

Als engagiertes Familienunternehmen übernimmt die BWR Waggon -<br />

reparatur GmbH Verantwortung – nicht nur gegenüber ihren Kunden,<br />

sondern auch für die Region. Sie unterstützt u. a. den <strong>Rastatt</strong>er Fußballverein<br />

und bezieht das Büromaterial über Blindenwerkstätten.<br />

BWR in Zahlen: Der Firmensitz<br />

in <strong>Rastatt</strong> verfügt über 20 000<br />

Quadratmeter Werk stätten- und<br />

Hallenfläche auf einem Grundstück<br />

von ins gesamt 30 000<br />

Quadratmetern. Jährlich werden<br />

etwa 2000 bis 2400 Eisenbahnwaggons<br />

instand gesetzt.<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Revisionsarbeiten an<br />

Unter gestellen, Bremsen<br />

und Rad sätzen bei Güterund<br />

Reisezugwagen<br />

– Umbau- bzw. Modernisierungsarbeiten<br />

an Güter- und Reisezugwagen<br />

einschließlich<br />

Konstruktionstätigkeiten und<br />

Abwicklung des Genehmigun gs -<br />

verfahrens<br />

– Restaurierung von historischen<br />

Fahrzeugen einschließlich<br />

Innenausbau und kompletter<br />

Neulackierung<br />

– Kesselprüfung an Druckund<br />

Gefahrengutwagen<br />

– Aufarbeiten von Armaturen<br />

– Sicherheitsdämpfungen und<br />

Entgasung von Behältern<br />

(Mineralöl-, Chemie- und<br />

Druckgaskesselwagen)<br />

– Außenreinigung<br />

– Auffrischungs- sowie<br />

Neuanstrich mit Sandstrahl -<br />

entrostung an Güter- und<br />

Reisezugwagen<br />

– Anbringung von Werbe -<br />

anschriften (Schablonieren<br />

oder Klebefolien)<br />

– Durchführung von<br />

Isolier arbeiten<br />

– Beseitigung größerer<br />

Gewaltschäden<br />

– Stickstoffspülungen<br />

– Durchführung von<br />

Serviceeinsätzen<br />

– Elektroarbeiten an<br />

Schienenfahrzeugen<br />

(Hoch- und Niederspannung)<br />

– Durchführung von Zerstörungsfreien<br />

Prüfungen etc.<br />

www.bwr.de<br />

Modernisierte Küche in<br />

einem Reisezugwagen<br />

29


links: Rammarbeiten<br />

im Hafen Duisburg<br />

Demontage einer Rohrbrücke<br />

OHF Hafen- und Flussbau GmbH<br />

Seit dem Jahresbeginn 1987 bietet die Firma OHF Hafen- und Flussbau<br />

GmbH ihr Know-how und ihre Technik an.<br />

Ihr Arbeitsprogramm umfasst den Bereich des gesamten Wasserbaus<br />

von der Planung über die Ausführung bis zur Projektübergabe von<br />

Neu- und Umbauten sowie Sanierungs- und Reparaturmaßnahmen.<br />

Dabei setzt die Firma OHF Hafen- und Flussbau GmbH den Schwerpunkt<br />

im konstruktiven Wasserbau. Konkret heißt das, dass sie Schiffsverlade-<br />

und Umschlagsanlagen sowie Schiffsanlegestellen erstellt.<br />

Auch Kaimauern und Baugrubenumschließungen für Brückenpfeiler<br />

bzw. Auslassbauwerke gehören dazu.<br />

Uferböschungsbauwerke in Spundwandbauweise errichtet sie in senkrechter<br />

wie in kombinierter Bauweise mit geneigtem Böschungsbau,<br />

genauso wie Einlass- und Auslaufbauwerke.<br />

Düker baut sie für Fluss- und Hafenkreuzungen im Einzieh- und Einschwimmverfahren,<br />

genauso wie Einlass- und Auslaufbauwerke. Für<br />

diese Arbeiten stehen der Firma OHF Hafen- und Flussbau GmbH<br />

schwimmende Gerätschaften – nach modernsten Gesichtspunkten auf<br />

den heutigen technischen Stand abgestimmt – zur Verfügung.<br />

Erstellung einer Schiffs -<br />

verladebühne<br />

30


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Dazu zählen unter anderem hydraulische Stelzenpontons mit Seilzugoder<br />

Hydraulikbaggern von 25 bis 90 Tonnen Größe sowie Kranmotorschiffe,<br />

selbst fahrende Hydroklappschuten, Bohrpontons, Schub- und<br />

Schleppboote, Schuten, Vibrationsrammgeräte in allen Größenord -<br />

nungen sowie dynamische Rammausrüstungen und vieles mehr.<br />

Mit ihrer Erfahrung und mit ihrer Technik ist sie in der Lage, große Projekte<br />

zügig und natürlich in der erforderlichen Genauigkeit auszuführen.<br />

Zu den Auftraggebern zählen die Wasser- und Schifffahrts -<br />

ämter, die Hafenverwaltungen, Raffinerien, Mineralölfabriken, petrochemische<br />

Indus trie werke sowie alle weiteren Hafen- und Flussanliegerfirmen,<br />

Yachthäfen und Wassersportfreunde.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1987<br />

Mitarbeiter: 53<br />

Ausstattung: hydraulische<br />

Stelzenpontons mit Seilzug- oder<br />

Hydraulikbaggern, Kranmotorschiffe,<br />

selbst fahrende Hydroklappschuten,<br />

Bohrpontons,<br />

Schub- und Schleppboote, Vibrationsrammgeräte,<br />

dynamische<br />

Rammausrüstungen u. v. m.<br />

www.ohf-wasserbau.de<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Wasserbau<br />

–Hafenbau<br />

– Rammarbeiten<br />

(Dalben/Spundwände)<br />

– Fluss- und Hafenbaggerungen<br />

– Böschungsbefestigungen<br />

und Ufersicherungen<br />

– Dükerbau<br />

– Sanierungen<br />

– Bauberatung, Entwurfs- und<br />

Konstruktionsarbeiten, Statik<br />

Erstellung einer Spundwand für<br />

eine Kaimauer, Hafen Mannheim<br />

Demontage einer Schiffsverlade -<br />

anlage, Westhafen Mannheim<br />

Erstellung einer Baugrubenumschlie ßung<br />

für eine Hellinganlage, Koblenz<br />

31


Hörig GmbH Maschinen- und Metallbau<br />

Bei hochwertigen Toranlagen stehen Sicherheit und Individualität an<br />

erster Stelle. Hier sind Experten gefragt, die maßgeschneiderte Lösungen<br />

entwickeln können: Die Hörig GmbH aus Bischweier spielt dabei in<br />

der ersten Liga. Ihre Spezialisten fertigen qualitätsvolle Toran lagen und<br />

bewährte Sicherheitssysteme aus hochwertigen Komponenten und<br />

bieten den dazugehörigen Service sowie Wartung und Prüfung.<br />

Gegründet 1976, verfügt das Unternehmen nach einem Umzug in das<br />

Industriegebiet Nassenacker heute zudem über 150 Quadratmeter<br />

Aus stellungsfläche.<br />

Das Team um Geschäftsführer Thomas Kropp mit seinen rund 30 Mit -<br />

arbeitern entwickelt passgenaue Lösungen für seine Kunden. Die Planung<br />

und Umsetzung der individuellen Toranlagen erfolgt im eigenen<br />

Haus. Ebenso die komplette Planung der Montage inklusive der Ab -<br />

sprache mit anderen Gewerken vor Ort.<br />

Durch Kooperationen mit namhaften Herstellern wie Hörmann, Mag -<br />

netic Autocontrol, Heroal – um nur einige zu nennen –, ist das Unter -<br />

nehmen in der Lage, die komplette Bandbreite kraftbetätigter Anlagen<br />

abzudecken.<br />

Unter der Führung von Thomas Kropp wurde die Ausrichtung des<br />

Unternehmens an die heutigen Erfordernisse des Marktes angepasst.<br />

Mit der Aufnahme der Kooperationspartner erweiterte er das Produktportfolio.<br />

Daneben lag und liegt auch heute noch sein Fokus ganz<br />

besonders auf dem Servicebereich. Bei der Hörig GmbH hört die<br />

Leis tung nicht mit der Montage der Anlagen auf. Ganz in Gegenteil –<br />

dann beginnt die Partnerschaft. Das geschulte und qualifizierte Ser -<br />

vicepersonal steht dafür ein, dass die Anlagen der Kunden reibungslos<br />

und sicher funktionieren. Denn falls Toranlagen einmal ausfallen, kann<br />

dies bei den Unternehmen schnell zu Problemen oder Engpässen in<br />

der Produktion führen. Hörig bietet daher einen 24-Stunden-Service<br />

an – sieben Tage in der Woche. Die Servicetechniker sind ebenso in der<br />

Lage, Störungen an den verschiedensten Toranlagen innerhalb<br />

kürzester Zeit zu beheben. Dank des umfangreich ausgestatteten<br />

Geschäftsführer Thomas Kropp mit seiner Frau Sabine<br />

im Hörig-Ausstellungsraum<br />

Ersatz teillagers in Bischweier sind alle wichtigen und gängigen Teile<br />

vorrätig. Steuerung und Koordination der Servicetechniker erfolgen im<br />

Innendienst. Je nach Bedarf und Dringlichkeit werden die anstehenden<br />

Serviceanforderungen dabei eingeplant und terminiert. Bei Notfällen<br />

reagieren die Spezialisten innerhalb kürzester Zeit.<br />

Auch Innovation und Entwicklung sind wichtige Themen im Hause<br />

Hörig. Derzeit entwickelt das Unternehmen neue Tore, die sowohl<br />

Funktionalität, raffinierte Technik und Belastbarkeit mit Ästhetik kom -<br />

binieren. Terminals in einem erlesenen Design ergänzen bereits heute<br />

das Produktportfolio.<br />

32<br />

Die Hörig GmbH hat ihren Sitz in Bischweier.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1976<br />

Mitarbeiter: 30<br />

Kundenspektrum:<br />

– Kommunen<br />

– gewerbliche Kunden<br />

– Industriekunden<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Entwicklung und Planung<br />

individueller Lösungen<br />

– Lieferung und Montage<br />

von Toranlagen<br />

– Service<br />

– Wartung und Prüfung<br />

Mitglied im BVT<br />

Bundesverband Tore<br />

Produktspektrum:<br />

– Rolltore<br />

– Sektionaltore<br />

– Schnelllauftore<br />

– Verladetechnik<br />

– Rollgitter<br />

– Drehtore<br />

– Schiebetore<br />

– Schranken<br />

– Sonderbau<br />

Vertriebsgebiet:<br />

–Pfalz<br />

– Südhessen<br />

– Nordbaden (Unternehmenssitz)<br />

– rund um Offenburg<br />

– rund um Pforzheim<br />

www.hoerig-toranlagen.de


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Ralf Joachim Kraft<br />

Branchenmix im Überblick<br />

Attraktiver Lebensraum und starker Wirtschaftsstandort: Mitten im Herzen Europas, im<br />

Westen Baden-Württembergs gelegen, ist der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> mit seinen Großen<br />

Kreisstädten <strong>Rastatt</strong>, Gaggenau und Bühl und 20 weiteren Gemeinden nicht nur ein<br />

anziehender Platz zum Leben mit einzigartiger Naturlandschaft, unzähligen Sehens -<br />

würdigkeiten und vielfältigem Freizeit- und Kulturangebot. Er ist auch ein attraktiver,<br />

moderner und zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort, der den Menschen und der<br />

Wirtschaft mit einem umfassenden Bildungsangebot beste Zukunftschancen bietet. Sein<br />

vielfältiger Branchenmix hat den <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>, in dem aktuell rund 225 000 Menschen<br />

leben, zu einer der bedeutendsten und wirtschaftlich stärksten Industrie- und<br />

Gewerberegionen im Land wachsen lassen.<br />

International tätige Konzerne sind hier dank des unternehmensfreundlichen Klimas<br />

und des großen Potenzials an hoch qualifizierten Fachkräften ebenso zu Hause wie<br />

kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen, Familienunternehmen, Dienst -<br />

Fortsetzung Seite 36 unten<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> ist ein<br />

attraktiver Wirtschaftsstandort –<br />

auch für die Industrie.<br />

33


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1864<br />

Mitarbeiter: 4600 weltweit,<br />

650 in Gernsbach<br />

Produktionsbereiche:<br />

– composite fibers<br />

– specialty papers<br />

– advanced airlaid materials<br />

Standorte: Hauptsitz Glatfelter:<br />

York, Pennsylvania (USA);<br />

Hauptsitz Composite Fibers<br />

Business Unit: Gernsbach;<br />

Produktion: Deutschland,<br />

Frankreich, Großbritannien,<br />

Kanada, Philippinen, USA;<br />

Verkaufsniederlassungen: China,<br />

Deutschland, Frankreich, Großbritannien,<br />

Russland, USA<br />

Umsatz (2014):<br />

1,802 Mrd. Dollar<br />

www.glatfelter.com<br />

Glatfelter Gernsbach GmbH<br />

Glatfelter ist ein internationaler Konzern mit Sitz in York, Pennsylvania<br />

(USA). Das Unternehmen ist ein führender Lieferant für Spezialpapiere<br />

und technische Spezialprodukte.<br />

Der Standort Gernsbach gehört zur sogenannten Composite Fibers Busi -<br />

ness Unit (CFBU) und ist gleichzeitig die Zentrale dieser Geschäfts -<br />

einheit. Die vorhandene Infrastruktur sorgt für weltweite Just-in-time-<br />

Lieferungen. Entwicklungen und hohe Servicestandards dienen dazu,<br />

die Produkte für die Wertschöpfungskette der Kunden zu optimieren.<br />

Innovative Lösungen sorgen für hohe technische Anforderungen, die<br />

jederzeit bedient werden.<br />

Der Produktionsprozess von Spezialpapieren ist komplex und erfordert<br />

hoch qualifiziertes Personal sowie Know-how vor allem im Umgang mit<br />

Rohstoffen und Papiermaschinentechnik. Heute ist Glatfelter in vielen<br />

Bereichen Weltmarktführer und Spezialist in der Herstellung von Spezialpapieren<br />

mit der Schrägsiebtechnologie. Dank dieser Technik lassen sich<br />

insbesondere Langfasern zu qualitativ hochwertigem Spezialpapier verarbeiten.<br />

Glatfelters Langfaserpapiere werden beispielsweise eingesetzt als Tee -<br />

filterpapier, Kaffeepads, Tapetenvlies und technische Papiere zum Beispiel<br />

für Kondensatoren, in der Automobilindustrie, in der Medizin oder<br />

in der Fußboden- und Möbelindustrie. Eine weitere Spezialität ist das<br />

Metallisieren von Papieren. Diese Spezialpapiere werden hauptsächlich<br />

für Flaschenetiketten verwendet.<br />

34


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1894<br />

Mitarbeiter: 6500<br />

Leistungsspektrum:<br />

– manuelle und automatisierte<br />

Schaltgetriebe<br />

– Außenplaneten- und<br />

Portalachsen<br />

– Drehmomentwandler<br />

– Umformtechnik<br />

– Zerspanungstechnik<br />

– Werkstoff- und Prozesstechnik,<br />

Umweltschutz<br />

– Werkzeug- und<br />

Betriebsmittelbau<br />

– Logistik International<br />

– Getriebe-Service-Center<br />

www.daimler.com<br />

Mercedes-Benz Gaggenau, ein Werk der Daimler AG<br />

Das traditionsreiche Werk Gaggenau wurde 1894 als Bergmann Indus -<br />

triewerke GmbH gegründet und gilt somit als das älteste Automobilwerk<br />

der Welt. Als Aggregate-Werk ist es heute eingebunden in den<br />

Nutzfahrzeugbereich Daimler Trucks.<br />

Auf einer Fläche von 412 041 Quadratmetern in Gaggenau und<br />

227 005 Quadratmetern in <strong>Rastatt</strong> werden manuelle und automa -<br />

ti sierte Schaltgetriebe, Achsen, Wandler und Pressteile – für verschiedene<br />

interne und externe Kunden – hergestellt.<br />

Die Produktpalette der Aggregatefertigung reicht von leichten bis<br />

schweren Getrieben für Nutzfahrzeuge, Vans, Pkw und Busse sowie<br />

Achsen für Nutzfahrzeuge und den Unimog.<br />

In weiteren Produktionsbereichen werden Wandler für Pkw sowie<br />

Pressteile für die Nutzfahrzeug- und Pkw-Werke der Daimler AG her -<br />

gestellt. Zudem ist am Standort die Logistik International beheimatet;<br />

mit ihren Dienstleistungen wird das weltweite Produktionsnetzwerk<br />

versorgt.<br />

Ein weiterer Gewinn für die Region ist die Erweiterung der Produk -<br />

tionskapazitäten mit der Einweihung des neuen Presswerkes im Jahr<br />

2011 in Kuppenheim, dessen Erweiterung im Frühjahr 2016 abgeschlossen<br />

ist.<br />

Getriebeproduktion Montage,<br />

Werkteil <strong>Rastatt</strong><br />

Qualitätskontrolle in der Getriebeproduktion, Werk Gaggenau<br />

35


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1985<br />

Mitarbeiter: 5<br />

Leistungsspektrum:<br />

Anbieter von hochwertiger<br />

Büro- und Wohneinrichtung<br />

inklusive Beratung, Büroraumplanung<br />

und Montage<br />

Hersteller:<br />

USM, Vitra, Haworth, Kinnarps,<br />

Dauphin, Brunner, Hund Möbelwerke,<br />

ProfiM<br />

www.habich-gmbh.de<br />

Habich GmbH Büro- und Wohndesign<br />

Seit 1985 macht es sich die Habich GmbH, gegründet von Karlheinz<br />

und Aira Habich, zur Aufgabe, intensive Beratung, durchdachte Planung<br />

– von der Ausführung bis zur Endmontage – und eine bestens sortierte<br />

Produktpräsentation im Haus zu bieten. 1999 entstand ein Neubau mit<br />

2700 Quadratmetern Fläche – Raum für Kundenberatung, Entwurf und<br />

Planung, Verwaltung und Lagerung von Büroeinrichtungsgegenständen.<br />

Kernstück ist die 900 Quadratmeter große Ausstellungsfläche, auf der<br />

Einrichtungslösungen namhafter Hersteller wie Haworth, Kinnarps,<br />

Hund Möbelwerke, Dauphin sowie USM und Vitra präsentiert werden.<br />

2014 erfolgte die Übergabe des Unternehmens an die Söhne Kaj und<br />

Mathias Habich. Obwohl der Schwerpunkt weiterhin klar auf<br />

Objekteinrich tungen beruht, hat sich das Unternehmen in jüngster Zeit<br />

auch dem Wohnmöbelbereich zugewandt.<br />

leister, Handwerker und ein expandierender Handel. Insgesamt zeichnet sich die Region<br />

durch eine große Unternehmensdichte aus. Von großer Bedeutung ist das produzie -<br />

rende Gewerbe. Standbeine sind vor allem der Maschinen- und Fahrzeugbau. Die<br />

Daimler AG ist mit Werken in Gaggenau, <strong>Rastatt</strong> und Kuppenheim mit rund 13 000 Mitarbeitern<br />

der größte Arbeitgeber. Viele Menschen sind in der Automobilzulieferindustrie<br />

beschäftigt. Etwa in Bühl bei den Firmen LuK als Hersteller automatischer Getriebe und<br />

Bosch als Produzent von Scheibenwischermotoren. Die „Zwetschgenstadt“ ist ebenso<br />

Sitz der Marktführer Kaba Gallenschütz bei Drehkreuzen und Sicherheitskarusselltüren,<br />

Pepperl + Fuchs bei industriellen Sensoren oder USM bei modularen Möbelsystemen.<br />

Nicht zu vergessen das Unternehmen UHU, das seit 1932 für Klebstoff schlechthin steht.<br />

In <strong>Rastatt</strong> produziert der Medizintechnikhersteller Maquet Komplettlösungen für Operationssäle<br />

und Intensivstationen. Die Lawo Informationssysteme GmbH gilt als einer der<br />

Pioniere bei der Herstellung von Vollmatrix-Anzeigensystemen und neuer Entwicklungen<br />

in der mobilen Fahrgast-Informationstechnologie. Bei der ebenfalls in der Barockstadt<br />

ansässigen Siemens Building Technologies dreht sich alles um Heizung, Lüftung<br />

und Klima. Die Firma Ruf Betten ist Marktführer im Polsterbettenbereich. Im Murgtal ist<br />

mit den Unternehmen Glatfelter, MayrMelnhof und Smurfit Kappa die Stadt Gernsbach<br />

ein Zentrum der Papierindustrie. Die Katz Gruppe in Weisenbach ist der weltweit größte<br />

Fortsetzung Seite 38 unten<br />

36


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1838<br />

Mitarbeiter: 7000 (Maquet),<br />

16 000 (Getinge Group)<br />

Muttergesellschaft:<br />

Getinge AB, Schweden<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Operationstische und<br />

-leuchten<br />

– Deckenversorgungseinheiten<br />

– Anästhesie- und Beatmungsgeräte<br />

– Unterstützungssysteme für<br />

Herz und Lunge<br />

– Produkte für die Herz- und<br />

Gefäßchirurgie<br />

– Raumkonzepte für Operationssaal<br />

und Intensivstation<br />

– IT-Lösungen<br />

Standorte:<br />

– 13 Fertigungsstandorte in<br />

8 Ländern<br />

– 53 internationale Vertriebsund<br />

Serviceorganisationen<br />

– 300 Vertriebspartner weltweit<br />

Maquet Academy in <strong>Rastatt</strong>:<br />

Showroom und Aus-/Weiter -<br />

bildungszentrum für klinisches<br />

Personal und Mitarbeiter der<br />

Getinge Group<br />

Umsatz 2014:<br />

1,55 Mrd. Euro (Maquet) von<br />

2,93 Mrd. Euro (Getinge Group)<br />

www.maquet.com<br />

rechts: Hybrid Operationssaal –<br />

intelligente Kombination von<br />

OP-Saal und interventioneller<br />

Radiologie<br />

MAQUET Holding B.V. & Co. KG<br />

Seit mehr als 175 Jahren ist Maquet ein weltweit führender Anbieter<br />

für medizinische Systeme. Das Unternehmen ist auf Lösungen, Thera -<br />

pien und Produkte für chirurgische Eingriffe, interventionelle Kardio -<br />

logie und die Intensivpflege spezialisiert. Maquet ist die größte<br />

Tochtergesellschaft der börsennotierten schwedischen Getinge Group,<br />

deren medizintechnisches Portfolio unter den Marken ArjoHuntleigh,<br />

Getinge und Maquet angeboten wird und entscheidend zur Qualitätssteigerung<br />

und Kostensenkung im Gesundheitswesen beiträgt.<br />

37


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 2006<br />

Mitarbeiter: 10<br />

Leistungsspektrum:<br />

– 2,7 Kilometer Rundkurs<br />

von Streckendesigner<br />

Hermann Tilke<br />

– Fahrsicherheitstraining<br />

– verschiedene Streckenmodule<br />

– Eventhangar: Location für<br />

Kundenevents, Tagungen,<br />

Sommerfeste, Weihnachts -<br />

feiern, Hochzeiten<br />

auf 500 Quadratmetern<br />

für bis zu 450 Personen<br />

www.drivingcenter-baden.de<br />

Fahrsicherheitszentrum mit einzigartiger Eventlocation<br />

Ein Areal mit 100 000 Quadratmetern hat sich zum Ort für exklusive<br />

Events und jede Menge Fahrvergnügen entwickelt: Das LuK Driving<br />

Center Baden zeigt, wie unvergessliche Veranstaltungen heute aus sehen<br />

können. Vom atemberaubenden Rundkurs für spannendes Fahrtraining<br />

bis zum perfekt ausgestatteten Eventhangar überzeugt das hochmo -<br />

derne Driving Center – eine der beliebtesten Locations in Süddeutschland.<br />

Ein ehemaliger Flugzeughangar bietet mit seiner spannungsvollen Architektur<br />

die großartige Kulisse für vielseitige Events, Tagungen und Groß -<br />

veranstaltungen – direkt am Flughafen Baden Airpark gelegen. Vor dem<br />

Hangar liegt der unvergleichliche Rundkurs mit seinen insgesamt 2,7<br />

aufregenden Kilometern – vom international bekannten Strecken -<br />

designer Hermann Tilke gestaltet –, perfekt für ein Fahrtraining der Super -<br />

lative, beispielsweise als anregende Incentive-Maßnahme.<br />

Anbieter von Getränkeuntersetzern aus Pappe. In Gaggenau ist mit Dambach Deutschlands<br />

führender Hersteller von Verkehrsschildern beheimatet, in Lichtenau-Scherzheim<br />

mit der Firma Sieger Deutschlands zweitgrößter Anbieter von Freizeitmöbeln und in<br />

Muggensturm mit Freiberger Europas größte Pizza-Bäckerei. Viele Unternehmen sind in<br />

den Bereichen Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik tätig.<br />

Auch expandierende Handelsunternehmen, ein qualitätsbewusstes Handwerk mit<br />

rund 2500 Betrieben und ein an Bedeutung gewinnender Dienstleistungssektor<br />

machen den Wirtschaftsstandort aus. Geballt zeigt sich die Vielfalt der regionalen Wirtschaft<br />

im Baden-Airpark, der neben dem Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden<br />

auf einem über 600 Hektar großen Gelände einen 142 Hektar großen Gewerbe- und<br />

Freizeitpark mit Dienstleistungs-, Versorgungs- und Verwaltungszentrum vereint. Im<br />

Gewerbepark haben sich mehr als 140 Firmen diverser Branchen mit mehr als 2400<br />

Beschäftigen angesiedelt. Rund 100 Hektar des Areals sind schon vermarktet. Das<br />

Spektrum reicht von Weltmarktführern wie Stratasys im Bereich des 3-D-Drucks oder<br />

der Firma Rauch im Bereich der Landmaschinen bis zum regionalen Ein-Mann-Dienst -<br />

leister. Hier tummelt sich eine bunte Mischung aus Jungunternehmern und Global Playern.<br />

Auch Gastronomie und Hotellerie, Bundesbehörden, Vereine, Freizeitanlagen,<br />

Museen, ein Fahrsicherheitszentrum oder ein Biomassekraftwerk haben hier ihren Platz<br />

gefunden.<br />

38


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1997<br />

Mitarbeiter: 80<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Motorsport<br />

– Offroadfahrzeuge<br />

– Promotionfahrzeuge<br />

– Pferdetransporter<br />

– Übertragungsfahrzeuge<br />

– Medical<br />

Service:<br />

– Eventbetreung<br />

– Fahrzeugservice<br />

– Vermietung<br />

www.bischoff-scheck.de<br />

Renntransporter<br />

Bischoff + Scheck AG – motion is a state of mind!<br />

„Was vorstellbar ist, ist auch machbar.“ Das ist das Credo der Bischoff +<br />

Scheck AG. Mit dieser Denkweise werden einzigartige Ergebnisse<br />

erzielt. Das Fachgebiet: intelligente Konzepte im Spezial-Fahrzeugbau.<br />

Das Portfolio: weit gefächert. Ob Motorsport-Auflieger, Hospitality, Offroad-Fahrzeuge<br />

oder Pferde-Trailer, Promotiontrucks, Mobile Technical<br />

Units sowie Medizinlabore oder fahrbare Kompaktkliniken – mit<br />

großem Know-how verwirklichen die Spezialisten innovative Lösungen,<br />

die ihresgleichen suchen. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die<br />

Wünsche der Kunden – auch wenn sie noch so ausgefallen sind.<br />

Das Ergebnis: eine Synthese aus Kundenwünschen und eigener Expertise.<br />

In enger Kommunikation wird exakt das Fahrzeug gestaltet, das in<br />

der Vorstellung der Auftraggeber existiert. Überbordende Fan tasie wird<br />

bei Bischoff + Scheck Realität!<br />

Die Referenzen: Das Vertrauen der Kunden in die innovativen Produkte<br />

ist groß. So gehören zum Beispiel im Motorsport international führende<br />

Rennteams zu den Kunden (Mercedes AMG Petronas F1, McLaren<br />

Honda, Scuderia Ferrari, Porsche, Audi, BMW). Bischoff + Scheck ist<br />

zudem mit Spezial-Fahrzeugen (Hospitalities) präsent vor Ort und bietet<br />

einen Meeting-Point für VIPs, Rennsport begeisterte und Fahrer – hier<br />

lässt es sich reden, feiern und verhandeln.<br />

Die Qualität: Um die Wünsche der Auftraggeber bis ins Detail zu er -<br />

füllen, entwickeln über fünfzig hoch qualifizierte Mitarbeiter funktionelle<br />

Hospitality<br />

und auf den Punkt bedarfsgerechte Konstruktionen. Dabei kommen<br />

nur ausgesuchte Materialien zum Einsatz, wie zum Beispiel edle Hölzer<br />

(die in der betriebseigenen Schreinerei verarbeitet werden), hoch -<br />

wertige Metalle und Gesteine sowie erlesenes Leder.<br />

39


Mayr-Melnhof Gernsbach GmbH<br />

Das Unternehmen besteht seit 1841 am Standort Gernsbach und<br />

beschäftigt sich seit 1951 mit der Herstellung von Karton. In optimaler<br />

Weise verbinden sich modernste Technik und Prozesse mit nachhaltigen<br />

Werten der Mitarbeiter wie Motivation, Identifikation und Loyalität. Das<br />

Ergebnis: hochwertiger Recyclingkarton und zufriedene Kunden.<br />

Die im Werk Gernsbach produzierten Recyclingkartonqualitäten zeichnen<br />

sich durch eine gleichmäßig hohe Qualität und Anwendungssicherheit<br />

aus und sind so ideal für jede Anwendung im Food- und Non-Food-<br />

Bereich.<br />

Die Mayr-Melnhof Gernsbach GmbH gehört innerhalb der Mayr-Melnhof<br />

Gruppe zur MM Karton Division. Die Mayr-Melnhof Gruppe ist der weltweit<br />

größte Hersteller von gestrichenem Recyclingkarton mit einer<br />

wachsenden Position in Frischfaserkarton, sowie Europas führender<br />

Produzent von Faltschachteln mit einer steigenden Präsenz außerhalb<br />

Europas. Die Leistungen der Mayr -Melnhof Gruppe konzentrieren sich<br />

ausschließlich auf diese Kernbereiche, die in zwei operativen Seg -<br />

menten, MM Karton und MM Packaging geführt werden.<br />

Die MM Karton Division hat sieben europäische Standorte mit einer<br />

Gesamtjahres kapazität von mehr als 1,7 Millionen Tonnen. Das Produktsortiment<br />

umfasst die gesamte Palette an Kartonsorten.<br />

Auf einen Blick<br />

Werke:<br />

Gründungsjahr: 1950<br />

– Frohnleiten, Hirschwang<br />

Mitarbeiter: 240 in Gernsbach (Österreich)<br />

– Baiersbronn, Gernsbach,<br />

Leistungsspektrum:<br />

Neuss (Deutschland)<br />

weltweit größter Hersteller von<br />

– Eerbeek (Niederlande)<br />

gestrichenem Recyclingkarton<br />

– Kolicevo (Slowenien)<br />

– FollaCell (Norwegen)<br />

Produkte:<br />

– FOODBOARD<br />

Zertifikate:<br />

– Frischfaserkarton<br />

FSC ®<br />

– Recyclingkarton<br />

PEFC<br />

– White Top Coated Liner<br />

ISO 9001<br />

– Zellstoff<br />

ISO 50001<br />

HACCP<br />

www.mm-karton.com<br />

Halal<br />

Die Vision der Mayr-Melnhof Gruppe ist es, langfristig ertragsstark weiter<br />

zu wachsen und in neuen Märkten führende Positionen zu besetzen.<br />

Dabei orientieren wir uns am nachhaltigen Nutzen für unsere Kunden,<br />

Aktionäre und Mitarbeiter zur Schaffung dauerhafter Werte.<br />

40


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1997<br />

als Bada Plast GmbH & Co. KG<br />

Mitarbeiter: 87 in Bühl,<br />

60 in Spanien<br />

Produkte:<br />

hochwertige technische<br />

Thermoplaste und thermo -<br />

plastische Elastomere<br />

Branchen:<br />

Automobil, Elektronik, Bau,<br />

Möbelherstellung, Medizin -<br />

technik, Haushaltswaren,<br />

Sport und Freizeit<br />

Standorte:<br />

Bada AG Stammsitz Bühl/Baden,<br />

Bada Hispanaplast S.A. Werks -<br />

niederlassung in Huesca, Spanien<br />

www.bada.de<br />

Bada AG – die Spezialisten für Thermoplaste und<br />

thermoplastische Elastomere<br />

Qualität, Flexibilität und Zuverlässigkeit haben die Bada AG mit Stamm -<br />

sitz in Bühl (Baden-Württemberg) im Markt als Spezialitätencompoundeur<br />

etabliert. Seit 1998 werden hochwertige technische Thermoplaste<br />

und thermoplastische Elastomere für so unterschiedliche Branchen wie<br />

Automobil, Elektronik, Bau, Möbelherstellung, Medizintechnik, Haushaltswaren,<br />

Sport und Freizeit gefertigt. Gleiches gilt für den Standort<br />

im spanischen Huesca, der im Jahr 2005 gegründet wurde.<br />

Unterstützt durch modernste Produktionstechnologie, entwickelt unser<br />

hoch qualifiziertes, dynamisches Team in effizienten Abläufen Com -<br />

pounds mit genau den Eigenschaften, die für die gewünschte Kundenanwendung<br />

entscheidend sind. Unsere maßgeschneiderten Kunden -<br />

lösungen liefern wir in konstant hochwertiger Qualität. Die Standorte<br />

in Deutschland und Spanien sind nach der ISO/TS 16949:2009 zerti -<br />

fiziert und in Deutschland ist seit 2008 zusätzlich ein nach ISO 14001<br />

und EMAS zertifiziertes Umweltmanagementsystem installiert.<br />

Dank unseres engmaschigen Vertriebsnetzes werden die Produkte<br />

auf kürzesten Wegen in mittlerweile über 70 Länder exportiert. Der<br />

Kundenstamm reicht von Europa bis nach Asien, Amerika und Afrika.<br />

Die Bada AG produziert und vermarktet sehr erfolgreich Spezialitäten auf<br />

Basis der Marken Badamid ® (PA6, PA66, PA66/6, PA6/6T, PPA, PA10T,<br />

PA610, PA612, PA12), Badadur ® (PBT), Badaflex® (TPE-S, TPE-E, TPU)<br />

sowie Badalac ® (ABS/ASA und Blends), Badaprene ® (TPV), Badatech<br />

HT ® (Hochleistungs-Compounds) und Badatron ® (PPS). Ein Schwerpunkt<br />

neben den vielfältigen Additivierungsmöglichkeiten stellt die präzise Einfärbung<br />

der Compounds gemäß den individuellen Kundenwünschen dar.<br />

Analytisches Labor für chemische und physikalische Messungen<br />

Mit den Produktionen in Bühl und Huesca verfügt die Bada AG über<br />

zwei der modernsten Compoundierwerke weltweit, die zusammen<br />

eine Kapazität von 28 000 Tonnen pro Jahr erreichen. Durch die regelmäßige<br />

Teilnahme an geforderten Forschungsprojekten und einem<br />

engmaschigen Netzwerk stellt die Bada AG sicher, dass die Kunden<br />

auch in Zukunft weiterhin mit innovativen Produktlösungen beliefert<br />

werden.<br />

41


Claus Haberecht<br />

Starker Standort –<br />

Wirtschaftsregion Mittelbaden<br />

42<br />

Ziele der Interessen -<br />

gemeinschaft Wirtschafts -<br />

region Mittelbaden (WRM):<br />

– Stärkung und Positionierung<br />

der Wirtschaftsregion Mittelbaden<br />

(WRM) innerhalb der<br />

TechnologieRegion Karlsruhe<br />

(TRK)<br />

– Förderung der regionalen<br />

Identität<br />

– abgestimmte projektbezogene<br />

Unterstützung regionaler Infrastrukturmaßnahmen<br />

– Förderung der beruflichen<br />

Weiterbildung zur Fachkräftegewinnung<br />

und Sicherung des<br />

Fachkräftenachwuchses<br />

– Ansprechpartner bei der<br />

Förderung von Existenz -<br />

gründungen<br />

– Sicherung und Akquise von<br />

Fördermitteln<br />

– Verbesserung des Regional-<br />

Marketings und Zusammen -<br />

arbeit mit Einrichtungen der<br />

Wissenschaft und Forschung<br />

(z. B. Hochschule Karlsruhe/<br />

Technik und Wirtschaft,<br />

KIT, Steinbeis Hochschule,<br />

Fraunhofer-Institute etc.)<br />

weitere Informationen unter:<br />

www.wirtschaftsregionmittelbaden.de<br />

Die Raumschaft zwischen der Ortenau und Karlsruhe verfügt über eine außergewöhn -<br />

liche Wirtschaftskraft und zeigt sich auch durch eine überdurchschnittliche Dynamik aus.<br />

Darüber hinaus bietet sie eine einzigartige Landschaft und den Menschen eine herausragende<br />

Lebensqualität.<br />

Um den Zukunfts-Herausforderungen wirksam und schlagkräftig zu begegnen,<br />

haben sich 2012 der Stadtkreis Baden-Baden, der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>, alle Kommunen<br />

des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> sowie zahlreiche Unternehmen und Kreditinstitute aus der Re -<br />

gion zu der Interessengemeinschaft Wirtschaftsregion Mittelbaden (WRM) zusammengeschlossen.<br />

Der Zweck der Interessengemeinschaft ist die Koordination, Bündelung und Stärkung<br />

der Zusammenarbeit der Mitglieder auf dem Gebiet der Wirtschaftsförderung in der<br />

Region Mittelbaden sowie die Durchführung gemeinsamer Maßnahmen, die der Förderung<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung in Mittelbaden und der Stärkung der wirtschaft -<br />

lichen Position der Mitglieder dienen (siehe auch Infospalte).<br />

Wirtschaftskraft<br />

Die Wirtschaftsregion Mittelbaden umfasst eine Gesamtfläche von nahezu 900 Quadratkilometern,<br />

in der derzeit ca. 280 000 Menschen leben. Risikobereitschaft, Innova -<br />

tionsfreudigkeit, ein unternehmensfreundliches Klima und ein großes Potenzial hoch<br />

qualifizierter Fachkräfte bilden die Basis für eine überdurchschnittliche wirtschaftliche<br />

Power. Überall in der Wirtschaftsregion Mittelbaden – in Baden-Baden, in den großen<br />

Kreisstädten <strong>Rastatt</strong>, Gaggenau und Bühl, aber auch in den anderen 20 Kom munen des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> – gibt es zahlreiche innovative Unternehmen mit ausgezeich neten<br />

Zukunftsperspektiven: weltweit agierende Großunternehmen ebenso wie eine Vielzahl<br />

kleiner und mittelständischer Unternehmen.<br />

Dabei ist nach wie vor das produzierende Gewerbe, vor allem im Fahrzeug- und<br />

Maschinenbau, von enormer wirtschaftlicher Bedeutung. Ein großer Vorteil für die zahlreichen<br />

Unternehmen ist die unmittelbare Nähe zu den hervorragenden Forschungs -<br />

einrichtungen der TechnologieRegion Karlsruhe, allen voran dem Karlsruher Institut für<br />

Technologie (KIT). Die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft ist ein<br />

Markenzeichen und natürlich ein starker Innovationstreiber für die Wirtschaft. Darüber<br />

hinaus sorgen die Forschungs- aber auch die zahlreichen Bildungseinrichtungen für die<br />

Ausbildung hoch qualifizierter Fachkräfte mit einem hohen Praxisbezug, die dem Unternehmen<br />

die Möglichkeit eröffnen, neue Entwicklungen umzusetzen. Und den jungen<br />

Menschen bieten sich so ausgezeichnete Perspektiven der beruflichen Karriere.


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Ein breites Netzwerk von Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> und der<br />

Städte und Gemeinden der Region unterstützt aktiv die Betriebe vor Ort. Dabei verstehen<br />

sich die Wirtschaftsförderungen als Anlaufstellen sowie kompetente Partner und<br />

halten ein umfassendes Beratungs- und Serviceangebot vor. Für Jungunternehmen<br />

bieten das ELAN-Gründerzentrum Baden-Baden, das Gründerzentrum <strong>Rastatt</strong> und das<br />

Bühler Innovations- und Technologiezentrum (BITZ) optimale Startchancen.<br />

Staustufe Iffezheim<br />

Schnell unterwegs<br />

Die Wirtschaftsregion Mittelbaden liegt an einer der wichtigsten europäischen Entwicklungsachsen.<br />

Herausragende Verkehrsanbindungen über Straße und Schiene, aber<br />

auch mit dem Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden, eine topografisch aus -<br />

43


gezeichnete Lage und die Bereitstellung unterschiedlicher, zum Teil auch ökologisch<br />

werthaltiger Gewerbeflächen bieten optimale Rahmenbedingungen zur Ansiedlung von<br />

Betrieben und Unternehmen. Über die sechsspurig ausgebauten Autobahnen 5 und 8<br />

ist man in kürzester Zeit in den großen industriellen Zentren der näheren Umgebung.<br />

Auch mit der Bahn sind Menschen und Güter in der Wirtschaftsregion Mittelbaden<br />

schnell unterwegs. In Nord-Süd-Richtung sorgt die Schienenstrecke Amsterdam–Basel–<br />

Mailand mit dem ICE-Haltepunkt Baden-Baden für schnelle Verbindungen, in Ost-West-<br />

Richtung ist es die Verbindung Paris–Budapest. In gerade mal drei Stunden beispielsweise<br />

bringen ICE und TGV die Reisenden von Baden-Baden in die französische Metropole.<br />

Vorbildlich ist das großzügig ausgebaute Nahverkehrssystem. In ca. 90 Minuten<br />

zum Geschäftstermin oder Shopping nach London – vom Regionalflughafen Karlsruhe/<br />

Baden-Baden (FKB) aus ist das kein Problem. Gleich mehrmals am Tag starten die<br />

Maschinen in Richtung Berlin und Hamburg. Für die Unternehmen in der Region ermöglicht<br />

schließlich der Rhein über die Schiffsanlegestellen Staustufe Iffezheim, Rheinmüns -<br />

ter-Greffern und <strong>Rastatt</strong>-Plittersdorf und den nur 25 Kilometer entfernt gelegenen<br />

Hafen Karlsruhe die Verbindung zum bedeutendsten Seehafen Europas in Rotterdam.<br />

Lebensqualität und Bildung<br />

Eine bedarfsorientierte Bildungslandschaft, die für jedes Lebensalter, Qualifikationsniveau<br />

und Zielrichtung das richtige Bildungsangebot bereithält, das zeichnet die<br />

Re gion Mittelbaden aus und macht sie zu einem Wissensstandort, der den Menschen<br />

und der Wirtschaft einmalige Chancen bietet.<br />

„Für jeden das Richtige“ zeigt den Anspruch, den die WRM mit ihrem Bildungs -<br />

angebot beschreibt. Ganztagsschulen, Förderangebote, Schulmittagessen, Berufsorientierung<br />

und eine enge Zusammenarbeit der Schulen mit der Wirtschaft ergänzen und<br />

gestalten das schulische Angebot. Kernkompetenz und tragende Säule stellt dabei<br />

selbstverständlich eine an den wirtschaftlichen Bedarfen orientierte Vielfalt an dualer<br />

Berufsausbildung dar. Im gewerblich-technischen Bereich dominieren die Berufsfelder<br />

Metalltechnik, Fahrzeugtechnik und Elektrotechnik. Aber auch Bautechnik, Holztechnik,<br />

Farbtechnik, Mechatronik und Lebensmittelhandwerk spielen eine wichtige Rolle.<br />

Der Qualitätsvorsprung in der Ausbildung, breite Kooperationen mit Betrieben und<br />

Kammern sowie maßgeschneiderte Angebote – das zeichnet die Berufsausbildung in<br />

Mittelbaden aus. Große Bedeutung kommt aufgrund der Grenznähe und der Internationalisierung<br />

der Wirtschaft der Sprachförderung und dem Kennenlernen anderer Arbeitstechniken<br />

in deren Kulturräumen zu. Schulpartnerschaften und der Schüleraustausch<br />

mit Frankreich und vielen anderen Ländern sowie die Beteiligung an europäischen<br />

Projekten der Berufsausbildung tragen dazu bei. Herausragend ist die Stellung der<br />

Techno logieRegion Karlsruhe im Bereich der universitären Bildung und Forschung. Mehr<br />

als 40 000 Menschen studieren allein in Karlsruhe an insgesamt neun Hochschulen. In<br />

verschiedenen Rankings erreichen die Hochschulen und Forschungseinrichtungen in<br />

Karlsruhe regelmäßig Spitzenplätze. Hervorgegangen aus dem Zusammenschluss des<br />

Forschungszentrums Karlsruhe und der Universität Karlsruhe ist das Karlsruher Institut<br />

44


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

für Technologie (KIT) mit mehr als 22 000 Studierenden und rund 9500 Mitarbeitern. In<br />

den Fächern Physik und Informatik gehört das KIT zur absoluten Spitzengruppe der<br />

forschungsstarken Universitäten in Deutschland und in den MINT-Fächern (Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu den TOP 3-Universitäten.<br />

Aber auch in Sachen Lebensqualität ist die Region Mittelbaden spitze. Einzigartige<br />

Naturlandschaften – Schwarzwald, Rhein und Reben – und das äußerst vielfältige und<br />

anspruchsvolle Kultur- und Freizeitangebot zeichnen die Raumschaft aus. Der Rhein mit<br />

seinen weiten, geschützten Auenlandschaften, die traumhaften Rebenlandschaften, der<br />

nördliche Schwarzwald mit weit sichtbaren Höhen und idyllischen Tälern und der touris -<br />

tischen Schwarzwaldhochstraße, die moderne Kultur-, Bäder- und Kongressstadt Baden-<br />

Baden mit dem bekannten Festspielhaus, die großen Kreisstädte <strong>Rastatt</strong>, Bühl und Gaggenau,<br />

aber auch viele kleinere Gemeinden – dies alles macht die Vielfalt der Region<br />

Mittelbaden aus.<br />

Rheinmünster Schwarzach –<br />

im Hintergrund Standortfaktoren<br />

wie der Regionalflug hafen<br />

Karlsruhe/Baden-Baden und<br />

der Baden-Airpark<br />

45


Holger Staib<br />

Straße, Schiene, Luft und Wasser –<br />

Adern der Wirtschaft<br />

46<br />

Vorbildliche Verkehrsinfrastruktur<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />

in allen Bereichen:<br />

– leistungsfähiges Straßennetz<br />

– dichtes Schienen- und Busnetz<br />

im Fernverkehr sowie im<br />

Nahverkehr innerhalb des<br />

Karls ruher Verkehrsverbundes<br />

– Spitzenstandortfaktor „Flug-<br />

hafen Karlsruhe/Baden-Baden“<br />

– optimale Nutzungsmöglich -<br />

keiten der Rheinschifffahrt<br />

Steckbrief <strong>Rastatt</strong>er Tunnel<br />

im Rahmen der ABS/NBS<br />

Karls ruhe–Basel<br />

– Länge: 4270 Meter<br />

– Verlauf: östlich von Ötigheim<br />

bis <strong>Rastatt</strong>-Niederbühl mit<br />

Unterquerung des gesamten<br />

Stadtgebietes von <strong>Rastatt</strong><br />

– Bauweise: geschlossene<br />

Tunnelvortriebsmaschinen<br />

– Bauzeit Rohbau:<br />

2013 bis 2018<br />

– Innendurchmesser: 9,6 Meter<br />

– Ausbruchsdurchmesser:<br />

11 Meter<br />

– Ausbruchsmassen beim<br />

Tunnelvortrieb: 710 000 m³<br />

– Überdeckung der Tunnelröhren:<br />

4 bis 20 Meter<br />

– mögliche Höchstgeschwindigkeit<br />

der Züge: 250 km/h<br />

– geplante Inbetriebnahme: 2022<br />

Die Mobilität von Personen, Gütern und Dienstleistungen stellt eine unverzichtbare Säule<br />

der modernen Dienstleistungs- und Industriegesellschaft dar. Schnelle Erreichbarkeit<br />

und die gute Vernetzung von Regionen durch eine hochwertige Verkehrsinfrastruktur<br />

sind daher nach wie vor wichtige regionale Standortfaktoren. Dies gilt insbesondere für<br />

produktions- und exportorientierte Wirtschaftsräume wie den <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>, der<br />

innerhalb des europäischen Städtenetzes von seiner Lage in der Kernwachstumszone<br />

Europas, der sogenannten „blauen Banane“ profitiert. Diese Korridorlage mit einer<br />

guten Anbindung an die transeuropäischen Achsen ist mit Entwicklungspotenzialen verbunden,<br />

allerdings müssen für eine derartig beanspruchte Transitregion dann auch die<br />

infrastrukturellen Voraussetzungen für eine reibungslose Verkehrsabwicklung ge geben<br />

sein. Die zu erwartende Verdoppelung des Güterverkehrsaufkommens in Baden-<br />

Württemberg bis 2050 stellt daher den <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> vor große Herausforderungen,<br />

die sich nur durch eine sinnvolle wechselseitige Ergänzung von Straße, Schiene und<br />

Binnenschifffahrt bewältigen lassen. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> bietet sehr gute strukturelle<br />

Voraussetzungen, diese zukünftigen Herausforderungen zu bewältigen.<br />

Die Wirtschaftsader Straße<br />

Wichtigster Verkehrsträger im Personen- und Güterverkehr ist und bleibt auch in<br />

Zukunft die Straße. Mit rund 30 Kilometer Autobahnen, 120 Kilometer Bundesstraßen<br />

und 425 Kilometer Landes- und Kreisstraßen besitzt der <strong>Landkreis</strong> ein dichtes und leis -<br />

tungsfähiges Straßennetz. Über die die 6-spurig ausgebaute Bundesautobahn 5 Frankfurt–Karlsruhe–Basel<br />

wird die großräumige Nord-Süd-Verbindung sichergestellt, mit der<br />

man in kurzer Zeit die Zentren Karlsruhe, Frankfurt, Freiburg und Basel erreichen kann.<br />

Ergänzt wird diese Hauptverkehrsader durch ein dichtes Bundesstraßennetz (3, 36, 462,<br />

500), welche die Nord-Süd-Verbindung verdichten und die großräumigen West-Ost-<br />

Verbindungen in den Schwarzwald und nach Frankreich herstellen. Um auch in Zukunft<br />

einen weitgehend ungehemmten Verkehrsfluss sicherzustellen, sind im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Rastatt</strong> – unter Einbezug der ökologischen Verhältnisse – punktuelle Verbesserungen<br />

unumgänglich. Ein direkter Autobahnanschluss für den Baden-Airpark, der Bau einer<br />

neuen Anschlussstelle im Bereich <strong>Rastatt</strong> sowie die Realisierung von Lückenschlüssen<br />

der neuen Trassenführung der Bundesstraße 3 sind hier die wichtigsten Verkehrspro -<br />

jekte mit überregionaler Bedeutung.<br />

Fortsetzung Seite 49 unten


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr:<br />

Baden-Airpark GmbH 2001<br />

Gesellschafter:<br />

Flughafen Stuttgart GmbH 66 %,<br />

Baden-Airpark Beteiligungs -<br />

gesellschaft 34 %<br />

Mitarbeiter: ca. 200<br />

Passagiere 2015: ca. 1 050 000<br />

Leistungsspektrum:<br />

– 3 Kilometer lange Start-/<br />

Landebahn<br />

– Flughafenbetriebszeit von<br />

06:00 Uhr bis 23:00 Uhr<br />

– 10 Abstellpositionen<br />

– umfangreiches Angebot an<br />

Linien- und Pauschalflügen<br />

www.baden-airpark.de<br />

Baden-Airpark GmbH<br />

Flughafen Karlsruhe / Baden-Baden (FKB)<br />

Der 600 Hektar umfassende Baden-Airpark, bestehend aus dem Flughafen<br />

Karlsruhe / Baden-Baden (FKB), dem Gewerbepark sowie diversen<br />

Freizeitanlagen, ist für die Menschen und die Wirtschaft der Region<br />

von großer Bedeutung.<br />

Mit fortschreitendem Ausbau des Flughafens entwickelte sich auch der<br />

Gewerbepark stetig weiter und zahlreiche Firmenneuansiedlungen in<br />

allen Sektoren prägen zwischenzeitlich das Bild rund um die reinen<br />

Flugbetriebsflächen.<br />

Die strategisch günstige Lage des Flughafen Karlsruhe / Baden-Baden<br />

(FKB) lässt nicht nur Urlauber aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz<br />

und dem Elsass von hier aus in den Urlaub zu einem der zahlreichen<br />

Städte- oder Badereiseziele starten. Auch Geschäftsleute nutzen den<br />

FKB mehr und mehr als idealen Ausgangspunkt, um zeitgünstig und<br />

preiswert etwa nach Berlin und Hamburg oder in andere europäische<br />

Metropolen zu fliegen. Zahlreiche renommierte Fluggesellschaften wie<br />

airberlin, Eurowings, Ryanair, Wizz Air, TUIfly und Turkish Airlines fliegen<br />

den Regionalflughafen in Baden an.<br />

Als „Flughafen der kurzen Wege“ punktet der FKB bei immer mehr<br />

Passagieren, die den schnellen und unkomplizierten Ablauf eines überschaubaren<br />

Regionalflughafens schätzen.<br />

Flughafen Karlsruhe / Baden-<br />

Baden (FKB) – Besser kommen<br />

Sie nicht weg!<br />

Baden-Airpark: Flughafen und Gewerbepark auf 600 Hektar Gesamtfläche<br />

47


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1989<br />

Mitarbeiter: rund 450<br />

Fahrgäste: rund 33 Millionen<br />

Leistungsspektrum:<br />

– dienstleistungs- und markt -<br />

orientiertes Linienbusangebot<br />

– Speziallinien im Freizeit -<br />

verkehr<br />

– Groß- und Sonderverkehr<br />

Firmensitz: Karlsruhe<br />

Niederlassungen:<br />

Karlsruhe, Pforzheim,<br />

Offenburg, Freudenstadt<br />

www.suedwestbus.de<br />

Südwestbus –<br />

sichere und zuverlässige Mobilität für die Menschen in der Region<br />

Südwestbus, vielen Fahrgästen unter dem Kürzel RVS bekannt, bietet<br />

seit 25 Jahren zuverlässige, sichere und kundenfreundliche Mobilität.<br />

Unser Firmensitz befindet sich in Karlsruhe. Vier Niederlassungen mit<br />

teilweise eigenen Werkstätten sorgen für die Nähe zu Fahrgästen und<br />

Aufgabenträgern. Hier werden unter anderem jährlich die Fahrpläne<br />

zum Fahrplanwechsel den geänderten Mobilitätsbedürfnissen der<br />

Be völkerung angepasst. Südwestbus bietet ein dienstleistungs- und<br />

marktorientiertes Linienbusangebot auch außerhalb des Schüler- und<br />

Berufsverkehrs an. Speziallinien zu beliebten Ausflugszielen wie zum<br />

Mummelsee und zur Hornisgrinde sowie unsere Fahrradbusse haben sich<br />

in der Re gion etabliert. Auch bei Großveranstaltungen oder bei Schienen -<br />

ersatzverkehren ist die Kompetenz und Erfahrung der RVS gefragt.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 2010<br />

Mitarbeiter: 42<br />

Leistungsspektrum:<br />

Nahverkehrsdienstleister<br />

Fuhrpark:<br />

28 Omnibusse<br />

Linienverkehrsleistung:<br />

– Partner der Verkehrsgesellschaft<br />

<strong>Rastatt</strong> (VERA)<br />

– Partner des Karlsruher<br />

Verkehrsverbundes (KVV)<br />

www.nvw-walz.de<br />

48<br />

NVW – Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH<br />

Die NVW Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH ist ein modernes,<br />

regionales Dienstleistungsunternehmen und ein Tochterunternehmen<br />

der SWEG Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft.<br />

Als Nah verkehrsunternehmen erfüllt die NVW innerhalb von Mittel -<br />

baden eine wichtige Aufgabe im Rahmen der Daseinsvorsorge für die<br />

Menschen in dieser Region.<br />

Mit einer Verkehrsleistung von rund 1,1 Millionen Fahrplankilometern<br />

führt der Verkehrsdienstleister neben dem Stadtverkehr <strong>Rastatt</strong> auch<br />

Verkehre innerhalb des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) durch.<br />

Mit ihrem Engagement trägt die NVW dazu bei, die Lebensqualität in<br />

der Region, in den Städten und den Gemeinden zu sichern und deren<br />

Wirtschaftskraft zu stärken.


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1994<br />

Verbundunternehmen: 20<br />

Haltestellen: rund 1900<br />

Fahrgäste (2014): 174 Millionen<br />

Fahrgeldeinnahmen (2014):<br />

135 Mio. Euro<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Planung und Koordination des<br />

Nahverkehrs in der Region<br />

Karlsruhe<br />

– einheitliches Fahrplan- und Tarif -<br />

system für das Verbundgebiet<br />

– Marketing/Öffentlichkeitsarbeit<br />

– Kundenbetreuung u. v. m.<br />

www.kvv.de<br />

KVV – Durchfahren statt Umsteigen<br />

Aus dem Umland direkt ins Karlsruher Zentrum ohne das Verkehrs -<br />

mittel zu wechseln: Diesen Komfort können die Fahrgäste des Karls -<br />

ruher Verkehrsverbunds (KVV) schon seit den 1990er-Jahren nutzen.<br />

Das „Karlsruher Modell“ verbindet Straßenbahn in der City und Eisenbahn<br />

in der Region mit eigens von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft<br />

(AVG) entwickelten „Zweisystem-Fahrzeugen“. Zur Verknüpfung der<br />

Systeme wurden mehrere Verbindungsstrecken zwischen dem vor -<br />

handenen Straßenbahn- und Eisenbahnnetz gebaut, um einen durchgehenden<br />

Betrieb zu ermöglichen. So müssen die Reisenden aus dem<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> auf der Fahrt mit der S 4 oder S 41 nicht am Bahnhof<br />

umsteigen, sondern können mit der Stadtbahn direkt ins Karlsruher<br />

Zentrum fahren. Die innovative Technik des „Karlsruher Modells“ wurde<br />

in den letzten Jahrzehnten von anderen Städten übernommen.<br />

Die Wirtschaftsader Schiene<br />

Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind Personen und Güter im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Rastatt</strong> schnell unterwegs. Mit der ICE-Strecke Amsterdam–Frankfurt–Karlsruhe–Basel–<br />

Mailand ist der <strong>Landkreis</strong> sowie der gesamte Oberrhein an das nationale und inter -<br />

nationale Schienennetz in Nord-Süd-Richtung angebunden. Aufgewertet wird diese<br />

Verbindung aktuell durch die Aus- und Neubauplanung Karlsruhe–Basel der DB AG. Eine<br />

„Jahrhundertmaßnahme“ stellt hierbei der Bau des 4,3 Kilometer langen <strong>Rastatt</strong>er<br />

Tunnels im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> dar. Großräumige Verknüpfungen in Karlsruhe und Baden-<br />

Baden (Magistrale Budapest–Paris) ermöglichen zudem hervorragende Verbindungen<br />

zu den Metropolen im Osten und Westen.<br />

Im ergänzenden ÖPNV-Netz ist der <strong>Landkreis</strong> betrieblich und tariflich in den Verbund -<br />

raum des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) integriert. Ein dichtes Netz von Regionalund<br />

Stadtbahnlinien verbinden die regionalen Zentren. Weltweit bekannt ist hier inzwischen<br />

das „Karlsruher Modell“, mit dem Stadt und Region durch den Einsatz spezieller<br />

Zweisystemfahrzeuge („Tram-Train“) optimal umsteigefrei vernetzt werden. Ein auf die<br />

Schiene abgestimmtes und in den letzten Jahren sukzessiv ausgebautes dichtes Busnetz<br />

übernimmt die Feinverteilung der Fahrgäste. Damit im gesamten <strong>Landkreis</strong> auch in den<br />

49


Schwachlastzeiten und<br />

den Nachtzeiten eine<br />

Bedienung sichergestellt<br />

ist, ergänzt ein flächendeckendes<br />

Anruf-Linien -<br />

taxi-System das Netz,<br />

welches vom Land Baden-<br />

Württemberg mit dem<br />

ÖPNV-Innovationspreis aus -<br />

gezeichnet wurde.<br />

Die Wirtschaftsader Luft<br />

Schiffahrtsweg Rhein, der Goldkanal<br />

auf der rechten Seite,<br />

links das Elsass<br />

Nur wenige <strong>Landkreis</strong>e<br />

in Deutschland können<br />

sich mit dem Luftverkehrsangebot<br />

des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Rastatt</strong> messen.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> liegt zum<br />

einen im Schnittpunkt von vier schnell erreichbaren Großflughäfen (Frankfurt, Stuttgart,<br />

Strasbourg, Basel) und kann zudem noch mit dem Standortfaktor des „eigenen“ Regionalflughafens<br />

Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) punkten. Der FKB ist zwar noch ein junger<br />

Flughafen, der erst Mitte der 90er-Jahre im Rahmen eines Konversionsprojektes entwickelt<br />

wurde, er konnte sich aber schnell im deutschen Flughafenbetrieb etablieren<br />

und ist inzwischen der zweitgrößte Flughafen in Baden-Württemberg mit rund einer<br />

Million Passagieren pro Jahr. Die moderne technische Ausstattung entspricht den Anforderungen<br />

eines Großflug hafens. Linienverbindungen u. a. nach Alicante, Barcelona,<br />

Bari, Berlin, Cagliari, Göteborg, Hamburg, London, Moskau, Porto, Rom, Stockholm und<br />

Wien verbinden den <strong>Landkreis</strong> mit den Metropolen Europas. Zahlreiche Destinationen<br />

im außereuropäischen Linienflug- und internationalen Charterflugverkehr ergänzen das<br />

Angebot. Nicht zu vernachlässigen ist insbesondere für die regionale Wirtschaft der<br />

Luftfrachtverkehr, der insbesondere auch für das 600 Hektar große angrenzende<br />

Gewerbegebiet Baden-Airpark von erheblicher Bedeutung ist.<br />

Die Wirtschaftsader Wasser<br />

50<br />

Die Binnenschifffahrt ist für den nationalen und internationalen Güterverkehr immer<br />

noch ein volkswirtschaftlich unterschätzter Verkehrsträger. Aus ökologischen, ökono -<br />

mischen und sicherheitstechnischen Aspekten ist die Schifffahrt allerdings insbesondere<br />

für Massengüter ein bevorzugtes Beförderungsmittel mit zunehmender Bedeutung für<br />

Unternehmen in der Region. Zwei Drittel des gesamten binnenländischen Verkehrsaufkommens<br />

wird auf dem Rhein abgewickelt. Der <strong>Landkreis</strong> hat drei Schiffsanlegestellen<br />

am Rhein. Der große Karlsruher Hafen ist mit einer Entfernung von ca. 25 Kilometern<br />

ebenfalls schnell erreichbar.


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Michael Janke<br />

Ein Kreis mit Power –<br />

Standort für Energieerzeugung<br />

Fünf Turbinen rattern unter dem Asphalt. Der Rhein bei Iffezheim treibt die Wasserräder<br />

an, die über einen Generator Strom erzeugen. Es entstehen hier 146 Megawatt elek -<br />

trische Energie, damit lassen sich 250 000 Haushalte mit Strom versorgen. Das Rheinkraftwerk<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> ist das größte Wasserkraftwerk Baden-Württembergs.<br />

„Beim Wasser sind wir richtig gut dabei“, erklärt Dezernent Claus Haberecht.<br />

Die EnBW, der die fünf Turbinen in der Iffezheimer Rheinstaustufe gehören, unterhält<br />

noch weitere Wasserkraftwerke im <strong>Landkreis</strong> – darunter die Schwarzenbachtal -<br />

sperre oberhalb von Forbach. Hier entstehen 44 Megawatt, daran hängen rund 75 000<br />

Haushalte. Hinzu kommen weitere Turbinen in der Murg, im Schwarzbach und in Seite n -<br />

kanälen. Die Topografie des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> mit der oberrheinischen Tiefebene und<br />

den Zuflüssen aus dem Schwarzwald ist geradezu prädestiniert für diese Form regenerativer<br />

Energie.<br />

„Die Windkraft bietet sich in dieser Region nicht vorrangig an“, berichtet Claus<br />

Haberecht. Wasserkraft deckt rund 20 Prozent des Bedarfs an elektrischer Energie im<br />

<strong>Landkreis</strong> ab. Stetig steigend ist die Erzeugung von Solarstrom – Energie direkt aus der<br />

Sonne also. Und sogar der Müll wird teilweise zu Strom veredelt: Aus der Trocken -<br />

vergärung des Bioabfalls in Iffezheim entsteht Gas, dieses treibt Generatoren an, der<br />

da raus gewonnene Strom reicht immerhin für 400 Haushalte. Alles in allem können<br />

330 000 Haushalte mit Strom, der im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> mit erneuerbaren Energien<br />

erzeugt wird, versorgt werden.<br />

Dies alles basiert freilich nicht auf einem Zufallsprinzip. „Der <strong>Landkreis</strong> hatte im<br />

Jahr 2008 beschlossen, ein Energiekonzept zu erstellen“, berichtet Dezernent Claus<br />

Haberecht. Oberstes Ziel: die Bewusstseinsbildung der Behörden – und vor allem der<br />

Bürger. Hierfür wurde die Energieagentur gegründet, an der neben dem <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Rastatt</strong> auch die Stadt Baden-Baden und die örtlichen Energieversorger beteiligt sind.<br />

Die Energie agentur berät die Bürger, wie sie ganzheitlich in ihren Gebäuden und mit<br />

ihrem Verbrauchsverhalten Energie einsparen können.<br />

„Wir setzen verstärkt auf Bewusstseinsbildung“, erklärt Claus Haberecht. Mit dem<br />

Fifty-Fifty-Projekt werden Schüler zur Energieeinsparung animiert: Von dem Betrag, den<br />

eine Schule bei den Energiekosten weniger braucht, bekommt sie die Hälfte zurück. Bis<br />

zu 15 Prozent Energie wurde mit diesem Anreiz eingespart. Im Stand-by-Projekt werden<br />

Jugendliche in speziellen Unterrichtseinheiten an den Schulen für eine nachhaltige<br />

Energienutzung sensibilisiert.<br />

Denn auch ein <strong>Landkreis</strong> mit Power muss seine Energie nicht unnötig ver -<br />

schleudern: Am verträglichsten für die Umwelt ist immer der Strom, der gar nicht erst<br />

verbraucht wird.<br />

51


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr:<br />

Wasserversorgung seit 1763<br />

Gasversorgung seit 1863<br />

Stromversorgung seit 1913<br />

Mitarbeiter: derzeit 130,<br />

darunter 12 Auszubildende<br />

Leistungsspektrum:<br />

Energieversorgung und Dienstleistungen<br />

in den Kernbereichen<br />

Strom, Erdgas, Wasser, Nah -<br />

wärme und Telekommunikation<br />

www.star-energiewerke.de<br />

star.Energiewerke GmbH & Co. KG<br />

Die star.Energiewerke sind ein modernes, ökologisch orientiertes<br />

Energieversorgungs- und Dienstleistungsunternehmen. Die Kernaktivitäten<br />

konzentrieren sich auf die Betriebszweige Strom, Erdgas, Wasser,<br />

Nahwärme sowie Telekommunikation. Die star.Energiewerke orien -<br />

tieren sich konsequent an den Interessen ihrer Kunden und möchten<br />

so die Stellung als örtlicher Dienstleister festigen und weiter ausbauen.<br />

Mit dem klaren Fokus auf energie- und wasserwirtschaftliche Dienst -<br />

leistungen investieren die star.Energiewerke in neue Geschäftsfelder,<br />

die das Stammgeschäft ergänzen. Beim Einsatz neuer Technologien<br />

werden umweltschonende Verfahren bevorzugt. Das Unternehmen<br />

gestaltet durch innovative Projekte die Zukunft aktiv mit, ist stets offen<br />

für neue Entwicklungen, wird aber auch an seinen bewährten Stärken<br />

wie Versorgungssicherheit und Vor-Ort-Service festhalten.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 2000<br />

Mitarbeiter: 30<br />

Gesellschafter:<br />

– Stadt Kuppenheim: 34 %<br />

– Gemeinde Muggensturm: 34 %<br />

– EnBW Kommunale<br />

Beteiligungen GmbH 32 %<br />

Leistungsspektrum:<br />

Versorgungsdienstleister für<br />

–Strom<br />

– Gas (auch Bioerdgas)<br />

– Wasser<br />

Standorte:<br />

Muggensturm (Hauptsitz)<br />

Kuppenheim (Vor-Ort-Service)<br />

52<br />

eneREGIO GmbH<br />

Die eneREGIO GmbH ist hervorgegangen aus den Gemeindewerken<br />

Muggensturm, die zuvor seit Jahrzehnten das Strom- und Wasserversorgungsnetz<br />

der Gemeinde betreuten. eneREGIO hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, eine regional gesteuerte Energieversorgung mit Strom, Gas<br />

und Wasser zu gewährleisten. Unter dem Motto „Zeigen Sie Lokal -<br />

www.eneregio.com<br />

patrio tismus!“ wird den Bürgern die Möglichkeit geboten, über eneREGIO<br />

ihre gesamte oder partielle Energieversorgung abzuwickeln. Der Clou:<br />

Die Überschüsse von eneREGIO fließen in gemeinnützige, kommunale<br />

Projekte zurück. So wird eine Energieversorgung durch eneREGIO für<br />

alle (teilnehmenden) Bürger, Haushalte sowie Unternehmen zu einem<br />

Beitrag mit Zusatznutzen!


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Das Rheinkraftwerk Iffezheim ist das größte Laufwasserkraftwerk<br />

Europas. In vierjähriger Bauzeit wurde eine fünfte Turbine eingebaut,<br />

die seit 2013 in Betrieb ist.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1997<br />

Mitarbeiter: ca. 20 000<br />

Kunden: 5,5 Millionen<br />

Hauptstandorte:<br />

Karlsruhe, Stuttgart<br />

Leistungsspektrum:<br />

Strom, Gas, Wasser sowie<br />

energienahe Produkte und<br />

Dienstleistungen<br />

www.enbw.com<br />

EnBW Energie Baden-Württemberg AG<br />

Mit starken Wurzeln in Baden-Württemberg gehört die EnBW Energie<br />

Baden-Württemberg zu den größten Energieversorgungsunternehmen<br />

in Deutschland und in Europa.<br />

Ihre Vorgängerunternehmen haben vor einhundert Jahren begonnen,<br />

Elektrizität und damit Industrie und Wachstum in die Region zu<br />

bringen. Im Rahmen der Strategie „Energiewende. Sicher. Machen.“<br />

treibt die EnBW heute die Umgestaltung des Energiesystems voran.<br />

Das Unternehmen betreibt immer mehr Anlagen, um Strom aus<br />

erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Die Wasserkraft von Rhein, Iller,<br />

Neckar und vielen weiteren Flüssen in Baden-Württemberg ist dabei<br />

ein wichtiges Standbein. Gleichzeitig baut die EnBW die Windkraft an<br />

Land und auf See aus und sorgt mit ihren Netztöchtern für die Stabilität<br />

des Strom netzes.<br />

Das Pumpspeicherkraftwerk Forbach im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> besteht<br />

aus einem komplexen System mehrerer natürlicher Zuflüsse, Sammelbecken<br />

sowie Laufwasser-, Speicher- und Pumpspeicher kraftwerk.<br />

53


54<br />

Michael Janke<br />

Spitzenpositionen erreicht man nicht immer mit<br />

großen Zahlen. Beim Müll belegt der <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Rastatt</strong> einen Spitzenplatz im Land Baden-Württemberg<br />

– weil die Menge an entsorgtem Restmüll<br />

niedriger ist als in fast allen anderen Regionen. „Bei<br />

uns wird sehr viel verwertet“, berichtet Erster<br />

Landesbeamter Jörg Peter. Nur 73 Kilogramm Hausmüll pro Einwohner werden jährlich<br />

verbrannt, „der Landesdurchschnitt ist um 50 Kilogramm höher“, ergänzt Klaus Hildenbrand,<br />

kaufmännischer Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs.<br />

Wie kommt es, dass die rund 225 000 Einwohner des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> Musterbürger in der Müllvermeidung<br />

sind? Dafür gibt es mehrere Gründe – das Landratsamt<br />

hat im Laufe der Jahrzehnte mit verschiedenen Instrumenten<br />

das Bewusstsein der Bevölkerung geschärft.<br />

„Niederschwellige Alternativen“ heißt ein Zauberwort:<br />

Die Biotonne nimmt einen Großteil der Abfälle aus den<br />

privaten Haushalten auf. In die Wertstofftonne darf nicht<br />

nur gekennzeichneter Verpackungsabfall, auch stoffgleiche<br />

Nichtverpackungen können hinein, wie zum Beispiel<br />

Kinderspielzeug aus Kunststoff oder gar eine Bratpfanne.<br />

Für Papier und Kartonagen gibt es die Grüne Tonne. Glas<br />

wird über eine Straßensammlung geholt, für Grüngut<br />

gibt es Sammelplätze. Sperrmüll wird ab geholt, wenn es ein Bürger anfordert. Elektrogeräte<br />

werden an Abgabestellen ent gegengenommen.<br />

Damit sich die Mülltrennung für die Bürger auch finanziell auszahlt, sind beim Restmüll<br />

nur sechs Leerungen pro Jahr frei, alle weiteren Leerungen werden zusätzlich<br />

berechnet. Das heißt: Wer Müll vermeidet, wird belohnt. Seit 2004 läuft dieses System<br />

– die anfängliche Befürchtung, dass dadurch mehr Unrat in der Landschaft landen<br />

könnte, hat sich nicht bewahrheitet.<br />

Unter dem Strich hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> ein nachhaltiges und sicheres Ent -<br />

sorgungspaket geschnürt, das schonend mit den Ressourcen umgeht und damit die<br />

Zukunft im Blick hat. Dafür investiert der Abfallwirtschaftsbetrieb immer wieder in neue<br />

Projekte: Bei Iffezheim ist eine innovative Anlage zur Trockenvergärung von Bioabfall<br />

entstanden, bei deren Betrieb Strom für 400 Haushalte entsteht. „In Bühl-Vimbuch<br />

wird der moderne Wertstoffhof den Aspekt des Recyclings nochmals unterstreichen“,<br />

berichtet Klaus Hildenbrand.<br />

Am Ende soll das alles freilich bezahlbar bleiben – Sicherheit muss es auch für den<br />

Geldbeutel der Bürger geben. „Wir haben mit unseren Partnerfirmen langfristige Ver -<br />

träge ausgehandelt, die eine hohe Kostensicherheit gewährleisten“, erklärt Jörg Peter.<br />

Die Gebühren für die Bürger sind seit vielen Jahren stabil. Der Betrieb hat außerdem ein<br />

finanzielles Polster, mit dem in Zukunft Schwankungen ausgeglichen und stabile Preise<br />

garantiert werden können. Auch bei der Gebührenhöhe nimmt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />

einen Spitzenplatz ein, dies bedeutet, dass er zu den <strong>Landkreis</strong>en mit den niedrigsten<br />

Abfallgebühren zählt.<br />

Sichere Entsorgung –<br />

Voraussetzung für die Zukunft<br />

Ein Warentauschtag hilft,<br />

Abfall zu vermeiden.


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1963<br />

Mitarbeiter: ca. 253<br />

Leistungsspektrum:<br />

kommunale Abfallwirtschaft<br />

sowie Entsorgung von Abfällen<br />

aus Industrie, Handel, Gewerbe<br />

und von Privat<br />

Standorte:<br />

2 Umladestationen<br />

3 Sortieranlagen<br />

1 Anlage für Bauschuttrecycling<br />

1 Anlage für Papierverwertung<br />

www.merb.de<br />

Der Geschäftsführer und die Pro -<br />

kuristinnen (v. l. n. r.): Irene Weis,<br />

Carmen-Lea Gerber, Hugo Gerber,<br />

Kathrin Gerber-Schaufler<br />

Mittelbadische Entsorgungs- und Recyclingbetriebe GmbH (MERB)<br />

Die MERB ist schon seit über 50 Jahren ein geschätzter und anerkannter<br />

Partner bei der Lösung von Aufgaben im Bereich der kommunalen<br />

Abfallwirtschaft sowie bei der Entsorgung betrieblicher Abfälle aus<br />

Indus trie, Handel und Gewerbe. Qualitätsbewusstsein und fortwährende<br />

Innovation prägen das Bild des Unternehmens seit seiner Gründung.<br />

Somit entwickelte sich im Lauf der Jahre ein umfangreiches und<br />

zukunftsweisendes Know-how mit einer Infrastruktur auf hohem<br />

Niveau. Besonderen Wert legt die MERB aber nicht nur auf den tech -<br />

nischen Zustand ihrer Fahrzeuge und Anlagen, sondern vor allem auf<br />

das Gesamtkonzept.<br />

Dieses überzeugt vor allem durch individuelle Kundenberatung<br />

und -betreuung, kurze Wege zwischen Auftragsannahme und -abwicklung,<br />

Flexibilität und Schnelligkeit bei der Einsatzplanung, einem Fuhrpark<br />

mit modernen Logistiksystemen und Fahrzeugen, Um lade -<br />

stationen, hochmoderne Sortieranlagen und eine aktive Verwertungspolitik,<br />

durch die ein hoher Verwertungsgrad aller anfallenden Wert -<br />

stoffe erreicht wird.<br />

Getragen von den Pionierleistungen, der Kreativität und der Einsatz -<br />

bereit schaft, steht die MERB als sicherer, kompetenter Partner von<br />

Städten, <strong>Landkreis</strong>en, gewerblichen und privaten Kunden zur Ver -<br />

fügung.<br />

55


Dr. Swantje Huse<br />

Handel und Dienstleistungen<br />

auf Erfolgskurs<br />

Der Lebensmittelhandel ist<br />

auch stets in Einkaufszentren<br />

zu finden.<br />

Dienstleistungswüste Deutschland – was früher einmal galt, stimmt schon lange nicht<br />

mehr. Das Dienstleistungsgewerbe befindet sich seit geraumer Zeit in einem steten<br />

Aufschwung. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> kann von dieser Entwicklung besonders profitieren,<br />

da er zu jenen Regionen gehört, in denen die Symbiose von Industrie und Dienst -<br />

leis tung schon immer bestanden hat. So ist es möglich, auf Bestehendem aufzubauen<br />

und es kontinuierlich weiterzuentwickeln. Ausschlaggebend hierfür ist auch die Renaissance,<br />

die die Industrie seit einigen Jahren erfährt – in diesem Bereich ist der <strong>Landkreis</strong><br />

landesweit im oberen Drittel angesiedelt, während Baden-Württemberg die höchste<br />

Industriequote bundesweit hat.<br />

Während das produzierende Gewerbe nach neuesten Daten des Statistischen<br />

Landesamts allerdings nur geringfügig zulegen kann, boomt der Dienstleistungssektor<br />

regelrecht. Seit der Jahrtausendwende hat es hier einen Beschäftigungsanstieg von<br />

12,4 Prozent (Stand 2013) im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> gegeben. In absoluten Zahlen sind dies<br />

61 100 Menschen, die im Dienstleistungssektor beschäftigt sind. Die Industrie hat da -<br />

gegen nur leicht um 0,8<br />

Prozent zulegen können<br />

(50 700 Erwerbstätige).<br />

Besondere Bedeutung im<br />

<strong>Landkreis</strong> haben – angesichts<br />

der stark verwurzelten<br />

Automobilindustrie<br />

– Logistikunternehmen.<br />

Doch auch die IT-Branche<br />

wächst weiter. Nicht zu<br />

verkennen ist auch die<br />

Bedeutung des Regionalflughafens<br />

in Rheinmünster-Söllingen<br />

mit dem<br />

angegliederten Gewerbepark,<br />

dem Baden-Airpark.<br />

Ein Bereich, der in den<br />

vergangenen Jahren<br />

immer größere Bedeutung<br />

erhalten hat und<br />

dies auch zukünftig wird,<br />

Fortsetzung Seite 58 unten<br />

56


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf Werten gebaut: Die Genossenschaftsbanken im <strong>Landkreis</strong><br />

Wer nach der Basis und den Kernelementen von erfolgreichen und<br />

langfristigen Geschäftsbeziehungen forscht, stößt immer wieder auf<br />

die gleichen Werte: Es geht um Vertrauen, Fairness, Partnerschaft,<br />

Kompetenz, persönliche Wertschätzung und Verantwortung. Die<br />

Genossenschaftsbanken im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> stehen uneingeschränkt<br />

für diese Werte.<br />

Die Volksbank Baden-Baden · <strong>Rastatt</strong>, die Volksbank Bühl, die VR-Bank<br />

in Mittelbaden und die Raiffeisenbank Südhardt bekennen sich aktiv zu<br />

ihrer besonderen Verpflichtung für die Region und ihre Menschen, die<br />

Unternehmen und Vereine. Sie sind sich ihrer, im 19. Jahrhundert ge -<br />

legten genossenschaftlichen Wurzeln bewusst – und damit auch ihrer<br />

Stärken. Es ist die unmittelbare Nähe zu den Menschen und mittelständischen<br />

Unternehmen in der Region, die persönliche Ansprache<br />

und es sind die guten Produkte und modernen Dienstleistungen, die<br />

damals wie heute Garanten des Erfolgs sind.<br />

Mehr als 200 000 Kunden vertrauen auf den Service und die Kom -<br />

petenz der vier Genossenschaftsbanken – gut die Hälfte davon sind als<br />

Mitglieder auch Teilhaber ihrer Bank. Gemeinsam zählen sie gut 1000<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unterhalten 73 Filialen. Damit<br />

sorgen die Raiffeisenbank Südhardt, die VR-Bank in Mittelbaden, die<br />

Volksbank Bühl und die Volksbank Baden-Baden · <strong>Rastatt</strong> für eine vielfältige<br />

Wertschöpfung in der Region und für eine verlässliche Bank-<br />

Infrastruktur im gesamten <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>.<br />

Auf einen Blick<br />

Volksbank Baden-Baden ·<br />

<strong>Rastatt</strong> eG<br />

Gründungsjahr: 1867<br />

Mitarbeiter: 449<br />

Filialen: 28<br />

Mitglieder: 34 500<br />

www.volksbankbaden-baden-rastatt.de<br />

Volksbank Bühl eG<br />

Gründungsjahr: 1869<br />

Mitarbeiter: 290<br />

Filialen: 28<br />

Mitglieder: 43 400<br />

www.volksbank-buehl.de<br />

VR-Bank in Mittelbaden eG<br />

Gründungsjahr: 1880<br />

Mitarbeiter: 210<br />

Filialen: 12<br />

Mitglieder: 23 000<br />

www.vr-miba.de<br />

Raiffeisenbank Südhardt eG<br />

Gründungsjahr: 1898<br />

Mitarbeiter: 76<br />

Filialen: 5<br />

Mitglieder: 10 200<br />

www.raiba-suedhardt.de<br />

57


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1990<br />

Mitarbeiter: 110<br />

Arbeitsgebiete: Wasserwirtschaft,<br />

Wasserbau, Siedlungswasserwirtschaft<br />

und kommunaler<br />

Tiefbau<br />

Leistungsspektrum:<br />

Gutachten, Studien, Unter -<br />

suchungen, Planung, Bauleitung<br />

und Projektsteuerung<br />

Auftraggeber:<br />

Wasser- und Schifffahrtsämter,<br />

Landesverwaltungen, Städte<br />

und Gemeinden, kommunale<br />

Zweckverbände, Unternehmen<br />

www.wald-corbe.de<br />

WALD + CORBE Beratende Ingenieure<br />

Spitzen-Know-how im Bereich Wasserbau und Infrastrukturplanung<br />

bietet die Unternehmensgruppe WALD + CORBE. Hauptsitz der Unternehmensgruppe<br />

ist Hügelsheim. Daneben gibt es Niederlassungen in<br />

Stuttgart, Haslach im Kinzigtal und Speyer. WALD + CORBE ist inter -<br />

national tätig.<br />

Die Leistungsschwerpunkte sind großräumige hydrologische und<br />

hydraulische Untersuchungen mit Flussgebietsmodellen und ein- bzw.<br />

zwei dimensionalen Strömungsmodellen, Grundwassermodellunter -<br />

suchungen, Kanalnetzmodelle, die Planung von Flussbau- und Hochwasserschutzmaßnahmen,<br />

Wasserkraftanlagen sowie Infrastruktur -<br />

maßnahmen im Bereich Siedlungswasserwirtschaft und Straßenbau.<br />

ist der Sektor der Gesundheitsdienstleistungen. Angesichts der immer älter werdenden<br />

Gesellschaft stehen Kreise und Kommunen hier vor neuen Herausforderungen vor allem<br />

im Bereich der Alten- und Krankenpflege: Von 1999 bis zum Jahr 2011 ist die Anzahl<br />

der Pflegeheime im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> von 14 auf 22 gewachsen – und es kommen<br />

immer noch weitere hinzu.<br />

Mit seinen drei Mittelzentren – <strong>Rastatt</strong> im nördlichen und Bühl im südlichen <strong>Landkreis</strong><br />

sowie Gaggenau/Gernsbach im Murgtal – ist der Kreis <strong>Rastatt</strong> auch für den Einzelhandel<br />

attraktiv. Bestes Beispiel ist der Versuch eines großen schwedischen Möbel -<br />

hauses, sich in <strong>Rastatt</strong> anzusiedeln, der jedoch vom Regierungspräsidium gestoppt<br />

wurde. Einkaufszentren wie das Murgtalcenter in Gaggenau oder die 2015 eröffnete<br />

Schlossgalerie in <strong>Rastatt</strong> vereinen neben dem Lebensmittelhandel zahlreiche kleine<br />

Dienstleister etwa aus der Reise- oder Kosmetikbranche. Ob im Großen oder im<br />

Kleinen, mit seinem breiten Branchenmix und seiner Nähe zu Industrie und Gesellschaft<br />

ist der Dienstleistungssektor auf dem besten Weg, in Zukunft eine noch größere<br />

Rolle im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> einzunehmen, als dies bereits jetzt schon der Fall ist.<br />

58


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Otterbach – Full Service & Crossmedia Agentur<br />

Otterbach ist seit über fünf Jahrzehnten ein exzellenter Mediendienstleister.<br />

Qualität auf höchstem Niveau, Entwicklungen am Puls der Zeit<br />

und nachhaltiges Wirtschaften sichern Arbeitsplätze an allen Stand -<br />

orten. Das Unternehmen versteht die Ausbildung von jungen Mensch e n<br />

als eine soziale Verpflichtung. Mit einer Quote Azubis/Mitarbeiter<br />

von über 15 Prozent wird das überdurchschnittliche Engagement von<br />

Otterbach erkennbar.<br />

Stolz kann Otterbach behaupten, dass sehr wahrscheinlich jeder<br />

Bundesbürger Bilder gesehen und bestaunt hat, die bei Otterbach<br />

kon zipiert und/oder bearbeitet wurden. Denken wir an Max Maulwurf<br />

der Deutschen Bahn, Verkaufsliteratur, Magazine, Zeitschriften, Plakate<br />

von und über viele Automobilmarken, Getränkehersteller, Pharma- und<br />

Kosmetikprodukte, Möbelhersteller u. v. m. Es gibt kaum eine Branche,<br />

für die Otterbach noch nicht tätig war und ist. Da versteht es sich von<br />

selbst, dass die Bilder heute crossmedial die Landesgrenzen längst<br />

überschritten haben. Viele der Kunden, die Otterbach schon jahrelang<br />

begleitet, sind weltweit sehr erfolgreich.<br />

Full Service & Crossmedia aus einer Hand heißt für Otterbach: Die<br />

Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden erkennen, verstehen und<br />

realisieren. Der Erfolg der Kunden ist der Maßstab.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1961<br />

Geschäftsführung und<br />

Gesellschafter:<br />

Ulrich Otterbach,<br />

Otto Engelhard<br />

Mitarbeiter: rund 100<br />

an allen Standorten<br />

Leistungsspektrum:<br />

Full Service &<br />

Crossmedia Agentur<br />

Niederlassungen:<br />

<strong>Rastatt</strong><br />

Hamburg<br />

Wolfsburg<br />

Ingolstadt<br />

Würzburg<br />

www.otterbach.de<br />

59


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1995<br />

Mitarbeiter: ca. 100<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Oberflächenbearbeitung<br />

– Industrielackierung<br />

– Laserclean<br />

– Messtechnik<br />

– Montage und<br />

Qualitätssicherung<br />

– Nachbearbeitung<br />

– Outsourcing<br />

www.gmvsanli.com<br />

Erfahren und kompetent<br />

durch ein starkes Team<br />

GMV Sanli GmbH<br />

GMV Sanli bietet im Bereich der Oberflächentechnik sämtliche Reinigungs-<br />

und Entfettungsaufgaben sowie Oberflächenbearbeitungen mit<br />

Sandstrahlen, Glasperlenstrahlen u. a. Zum Portfolio gehört ebenso<br />

Messtechnik mit der neuesten Technologie, um auch die kleinsten<br />

Abweichungen ausschließen zu können. Das Unternehmen bietet<br />

zudem externe Produktionstechniken mit modernsten Maschinen und<br />

jahrzehntelanger Erfahrung in der Kunststoff-, Gummi- und Metallbearbeitung.<br />

Bei der Nachbearbeitung wird durch präzise Feinarbeit jeder<br />

Mangel beseitigt, um ein perfektes Endergebnis zu erhalten. In verschiedensten<br />

Bearbeitungsschritten erfüllen die Spezialisten ganz individuelle<br />

Wünsche. Ebenfalls erledigen die Spezialisten hochwertige<br />

Gravuren aller Art für sämtliche Artikel aus Metall, Aluminium oder<br />

Kunststoff.<br />

as Architektur + Stadtplanung GdBR Bühl<br />

Bei as Architektur + Stadtplanung können Sie sich auf ein erfahrenes,<br />

gut eingespieltes Team verlassen. Neben den Architekten Andreas<br />

Thoma und Jürgen Sauer, die das Architekturbüro 2004 gründeten,<br />

arbeitet auch ein engagiertes Büroteam für Sie.<br />

Gemeinsam setzen wir für unsere Bauherren Hochbauprojekte im<br />

Industrie- und Gewerbebau, im Wohnungsbau, im Gesundheits- sowie<br />

im kommunalen Bauwesen um.<br />

Dabei übernehmen wir alle Leistungsphasen von 1 bis 9 der HOAI<br />

(Honorarordnung für Architekten und Ingenieure). Ob Neubau oder<br />

Sanierung, Großprojekt oder kleines Bauvorhaben – wir sind stets mit<br />

Erfahrung, Können und Herzblut für unsere Bauherren am Werk.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 2004<br />

Mitarbeiter: 5<br />

www.architekturbuero-as.de<br />

Umbau/Erweiterung/Sanierung –<br />

Verwaltungsgebäude,<br />

Stadtwerke Bühl,<br />

Fertigstellung: 2014<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Beratung, Planung, Bauleitung<br />

– Wohnbau<br />

– Industrie- und Gewerbebau<br />

– 3-D-Planung und<br />

-Visualisierung<br />

– Bauleitplanung<br />

– Energieberatung<br />

– Teilungserklärung<br />

– altersgerechtes Umbauen<br />

und Sanieren<br />

60


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1949<br />

Mitarbeiter: 12<br />

Mitglieder: 1577<br />

(Stand: 31.12.2014)<br />

Bestand:<br />

746 Wohnungen in<br />

66 Häusern<br />

2 gewerbliche Einheiten<br />

602 Garagen und Stellplätze<br />

Bilanzsumme: 25,6 Mio. Euro<br />

(Stand: 31.12.2014)<br />

www.familienheim-rastatt.de<br />

Energetische Sanierung<br />

des Bestandsgebäudes<br />

Stein mauerner Straße 10,<br />

10a, 12, 12a in <strong>Rastatt</strong><br />

Baugenossenschaft Familienheim <strong>Rastatt</strong> eG<br />

Die Baugenossenschaft Familienheim <strong>Rastatt</strong> eG wurde im März 1949<br />

gegründet und hat einen eigenen Wohnungsbestand von 746 Mietwohnungen,<br />

zwei gewerblichen Einheiten sowie 602 Garagen und<br />

Stellplätzen in 66 Häusern.<br />

Die Verwaltung von Wohnungseigentümergemeinschaften ist ein weiteres<br />

Geschäftsfeld der Baugenossenschaft Familienheim <strong>Rastatt</strong> eG. 846<br />

Wohnungen in 48 Wohnungseigentümergemeinschaften werden aktuell<br />

von der Baugenossenschaft Familienheim <strong>Rastatt</strong> eG verwaltet.<br />

Die Baugenossenschaft hat die im Jahr 1989 errichteten Mietwohnungsgebäude<br />

Steinmauerner Straße 10, 10a, 12, 12a in <strong>Rastatt</strong>, in schön<br />

gelegener Wohnlage an der Murg, in zwei Teilabschnitten energetisch<br />

modernisiert. Im ersten Abschnitt 2012 wurden sämtliche Fenster der<br />

Liegenschaft getauscht und neue, größere Vorstellbalkone montiert. In<br />

einem weiteren Abschnitt wurde dann im Jahr 2014 die Gebäudehülle<br />

energetisch optimal wärmegedämmt und das Dach des Gebäudes<br />

er neuert. Insgesamt wurden ca. 700 000 Euro investiert. Die vermiet -<br />

bare Wohnfläche vom 1473 Quadratmetern verteilt sich auf 24 Miet -<br />

woh nun gen.<br />

Der Firmensitz der Baugenossen -<br />

schaft Familienheim <strong>Rastatt</strong> eG<br />

61


Dr. Swantje Huse<br />

Zwischen Hightech und Tradition –<br />

das Handwerk<br />

Wer will fleißige Handwerker seh’n, der sollte in den <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> geh’n: 2595<br />

Handwerksbetriebe gab es hier im Jahr 2014 – und damit 33 mehr als noch im Vorjahr.<br />

Damit verzeichnete der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> im Kammerbezirk Karlsruhe – zu dem die drei<br />

Städte Karlsruhe, Baden-Baden und Pforzheim sowie die vier <strong>Landkreis</strong>e Karlsruhe,<br />

<strong>Rastatt</strong>, Calw und der Enzkreis gehören – den zweitstärksten Betriebszuwachs. Nur im<br />

<strong>Landkreis</strong> Calw haben 2014 mehr Handwerksbetriebe eröffnet (76), im <strong>Landkreis</strong> Karlsruhe<br />

waren es lediglich drei. In allen anderen Städten und Kreisen setzt sich dagegen<br />

das Handwerkersterben fort. Dieser positive Trend im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> spiegelt sich<br />

auch in den Lehrlingszahlen wider: Nach Jahren des Schwundes und einem absoluten<br />

Tiefpunkt im Jahr 2013, in dem lediglich 330 junge Menschen einen Handwerksberuf<br />

erlernen wollten, scheint dieser Abwärtstrend nun gestoppt: 2014 waren es immerhin<br />

wieder 339 Beginner, davon knapp ein Viertel Mädchen (82 = 24 Prozent). Mit ins -<br />

gesamt 13 500 Beschäftigten (davon 882 Lehrlingen) ist das Handwerk nach wie vor<br />

einer der wichtigsten Arbeitgeber im <strong>Landkreis</strong>.<br />

Auch mit Blick auf die Gewerke stemmt sich der <strong>Landkreis</strong> erfolgreich gegen den<br />

allgemeinen Trend: Zwar sind die Hochzeiten der Büchsenmacher, Buchbinder, Müller,<br />

Siebdrucker oder Weinküfer vorbei, doch sind sie alle noch mit einem Betrieb im Kreis<br />

zu finden. Und dass das traditionelle Handwerk noch lange nicht am Ende ist, zeigen<br />

Betriebsgründungen wie die einer Wachszieherei. Mit Blick auf die großen industriellen<br />

Arbeitgeber in der Region verwundert es auch nicht, dass der Kreis besonders viele<br />

Kraftfahrzeug- und Elektrotechniker beherbergt und Berufe wie der des Karos serie- und<br />

Fahrzeugbauers, des Feinmechanikers und des Metallbauers sowie Berufe der Medizinbranche<br />

stark vertreten sind. Auch der Wandel hin zu einer Dienst leis tungsgesellschaft<br />

lässt sich im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> gut nachvollziehen: Gebäude reiniger, Kosmetiker und<br />

Friseure haben Hochkonjunktur.<br />

Auf Handwerkermessen etwa in der Großen Kreisstadt <strong>Rastatt</strong> werben die Betriebe<br />

erfolgreich um Auszubildende und Kunden und präsentieren sich in ihrer Bandbreite,<br />

die von A wie Ausbeiner bis Z wie Zahntechniker reicht. Mit attraktiven Angeboten wie<br />

dem Handwerkerparkausweis, der im gesamten Kreisgebiet gültig ist, stärkt der <strong>Landkreis</strong><br />

das Handwerk. Auch die kreiseigenen gewerblich-technischen Schulen in Gernsbach,<br />

Gaggenau, <strong>Rastatt</strong> und Bühl tragen mit ihren Lehrangeboten zur hohen Qualität<br />

des Handwerkernachwuchses bei. Das Haus des Handwerks, eine Außenstelle der<br />

Handwerkskammer Karlsruhe, das in Baden-Baden angesiedelt ist, bietet nicht nur<br />

Handwerkern wichtige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, sondern potenziellen<br />

Kunden eine praktische Handwerkersuche.<br />

62


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1831<br />

Mitarbeiter: rund 590,<br />

davon 31 Auszubildende<br />

Filialen: 48<br />

Leistungsspektrum:<br />

süße und herzhafte Köstlich -<br />

keiten ohne künstliche Zusätze<br />

– frisches Brot<br />

– vielseitiges Angebot an<br />

Backwaren<br />

– Torten und süße Teilchen<br />

– kalte und warme Snacks<br />

– BIOLAND-Lebenskeimbrot<br />

– BIOLAND-Chiabrot<br />

– 3 Vortagsläden<br />

Die beiden Geschäftsführer<br />

Bernhard Peter und Bruno<br />

Ketterer setzen auf hochwertige<br />

Zutaten aus der Region.<br />

– Belieferung von mittelstän -<br />

dischen Unternehmen und<br />

Industriebetrieben<br />

– Sonderanfertigungen und<br />

Belieferung von Großevents<br />

– hauseigene Schulungsakademie<br />

mit Fortbildungen und<br />

Schulungen zu aktuellen<br />

Themen und neuen Produkten<br />

Produktionsfläche: 4800 m 2<br />

www.petersgutebackstube.de<br />

Mit Liebe zum Backhandwerk: Peter’s gute Backstube GmbH & Co. KG<br />

Die Bühler Bäckerei setzt auf traditionelles Bäcker-Handwerk – nur eine<br />

Nummer größer: Die handwerkliche Kunst des Brotbackens geht hier<br />

Hand in Hand mit moderner Technik. 150 emsige Mitarbeiter backen<br />

leckeres Brot, garnieren individuelle Tortenträume und schlingen jede<br />

einzelne Brezel von Hand. Die süßen und herzhaften Köstlichkeiten<br />

werden in Peter’s guter Backstube nach eigenen Rezepturen, ohne<br />

künstliche Zusätze und vor allem mit viel Herzblut gebacken – mit<br />

besten natürlichen Zutaten erreicht, zumeist von regionalen BIOLAND -<br />

Höfen. In den Filialen der Region, von Offenburg bis Karlsruhe, erwarten<br />

den Genießer der Duft von herrlich frischem Brot, ein vielseitiges Angebot<br />

an Backwaren, süße Teilchen, allerlei kalte und warme Snacks und<br />

eine herzliche Atmosphäre. Zu den besonderen Spezialitäten zählen das<br />

BIOLAND-Lebenskeimbrot und – ganz neu – das BIOLAND-Chiabrot.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1955<br />

Mitarbeiter: 7<br />

Leistungsspektrum:<br />

Werkzeuge und Maschinen<br />

für Fagott und Oboe:<br />

– Fagott:<br />

Barockfagott, Kontrafagott,<br />

historische Instrumente,<br />

Heckelphon und klassisches<br />

Fagott, Kontraforte<br />

– Oboe:<br />

Barock oboe und Englischhorn,<br />

Oboe d’amore<br />

– Klarinette<br />

www.georgrieger.com<br />

Georg Rieger GmbH<br />

Längst ist die Werkstatt für Rohrbaumaschinen, Rohrbauwerkzeuge und<br />

Rohrholz für Holzblasinstrumente in Gaggenau bei Musikern und<br />

Liebhabern aus nah und fern in aller Munde. Mit größtem handwerk -<br />

lichem Geschick und tiefer Leidenschaft zu ihrem Beruf führen Georg<br />

Rieger und sein Sohn Johann Rieger im Familienbetrieb eine lange Tradition<br />

fort.<br />

Die Werkstatt ist immer auf dem technisch neuesten Stand und garantiert<br />

solide, zuverlässige Arbeiten. Unsere langjährigen Mitarbeiter sind<br />

ehrgeizig, gewissenhaft und wissen, worauf es ankommt. Dazu unsere<br />

kompetente und ehrliche Beratung – so, wie es Musiker brauchen. Für<br />

alles, was wir verkaufen, stehen wir mit unserem guten Ruf gerade!<br />

Darauf können Sie sich verlassen. Kurz gesagt: perfektes Handwerk<br />

und höchste Qualität – anspruchsvoll – harmonsich – zeitlos!<br />

63


Manuela Behrendt<br />

Ackern mit Konzept –<br />

moderne Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz<br />

Zufriedene Kunden empfehlen<br />

ihren Lieblingsapfel gern weiter.<br />

Köstliche Erdbeeren, schmelzzarter Spargel, aromatische Äpfel sowie viele weitere<br />

Obst- und Gemüsearten gedeihen auf den Feldern Mittelbadens. Durch kurze Wege<br />

vom Erzeuger zum Verkaufstresen stehen sie frisch und qualitativ hochwertig dem Verbraucher<br />

in Hofläden, Biohöfen und beim Anbauer zur Verfügung. Etwa 50 landwirtschaftliche<br />

Betriebe im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> vermarkten ihre Erzeugnisse direkt.<br />

Im <strong>Landkreis</strong> sprechen Leckermäuler von erntefrischen Produkten stets im Super -<br />

lativ. Fruchtigste Kirschen, schmackhaftester Blumenkohl, verführerischste Zwetschgen<br />

und zuckersüße Erdbeeren verarbeiten bodenständige wie kreative Hausfrauen, ambitionierte<br />

Feierabendküchenchefs, heimatverbundene Gastronomen und hochdekorierte<br />

Sterne köche zu erlesenen Häppchen, Gerichten und Desserts. Auch wenn Gott einem<br />

ge flügelten Wort zufolge bevorzugt bei den Nachbarn in Frankreich tafelt, hat er<br />

den <strong>Landkreis</strong> zwischen Schwarzwald und Elsass, Rheintal und Rebhängen äußerst<br />

wohl wollend mit fast<br />

me diterraner Klimagunst<br />

und fruchtbaren Böden<br />

gesegnet.<br />

Erdbeeren im <strong>Landkreis</strong><br />

sind mit einer An -<br />

baufläche von über 200<br />

Hektar flächenmäßiger<br />

Spitzenreiter in Baden-<br />

Württemberg. Die Historie<br />

des roten Naschwerks<br />

beginnt im Barock. Der<br />

erste Erdbeeranbau in<br />

Deutschland spielte sich<br />

in der Gegend um Baden-<br />

Baden ab. Als Speise<br />

nutzte man die Beeren<br />

nicht; in pürierter Form<br />

sorgte sie als Kosmetikum<br />

für zarte Haut. In den<br />

Sechzigerjahren des vori-<br />

64


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

gen Jahrhunderts machten junge, nach Mittelbaden<br />

zugezogene Landwirte im Norden des <strong>Landkreis</strong>es<br />

brachliegende Sandbodenflächen erdbeertauglich,<br />

schufen die Wurzeln für die Erfolgsgeschichte des Erd -<br />

beer anbaus in der Region. Mit modernster Anbau -<br />

technik, dazu gehören eine umweltgerechte Düngung<br />

und gezielte Bewässerung nach dem Bedarf der Pflanzen,<br />

erzeugen die Landwirte höchste Qualität.<br />

Spargel wird im <strong>Landkreis</strong> seit über 100 Jahren an -<br />

gebaut. Heutzutage können die Verbraucher bereits zu<br />

Ostern den auf über 130 Hektar lokal erzeugten Spargel<br />

ge nießen. Die Spargelanbauer verstehen es, mit entsprechenden<br />

Spargelsorten und dem Einsatz von Folien<br />

und Folientunneln die Ernte zu verfrühen.<br />

Die Landwirte der Region sind mit badischer Gelassenheit,<br />

landwirtschaftlicher Virtuosität, agrartechnischer<br />

Perfektion und hoher Verbraucherorientierung am Werk.<br />

Nachhaltiges Wirtschaften bestimmt ihr Handeln. Regional<br />

sind die Landwirte fest verwurzelt, bringen Ertrag der<br />

Ackerflächen mit Produktqualität in Einklang. Oberstes<br />

Gebot ist der Verbraucherschutz. Dieser gewährleistet,<br />

dass appetitmachende Früchte und Gemüse, die in<br />

Mittelbaden reifen, bedenkenlos genießbar sind.<br />

Unterstützt werden die Landwirte beim Anbau ihrer landwirtschaftlichen Kulturen<br />

und Tierhaltung sowie bei der Entwicklung ihrer Betriebe in Form von Beratung, Vor -<br />

trägen und Seminaren. Dabei geht es vor allem um die Einhaltung der hohen Standards<br />

bei der Produktion und deren Erzeugnisse. Das Landwirtschaftsamt ist ein wichtiger<br />

Anbieter von Aus- und Fortbildungen und von Beratung für die Landwirte der Region.<br />

Mit der Landesaktion „Gläserne Produktion“ gibt es seit 25 Jahren eine Kommuni -<br />

kations- und Erlebnisplattform für die Landwirtschaft mit den Endverbrauchern. Das<br />

Landwirtschaftsamt organisiert dabei, dass Verbraucherinnen und Verbraucher regionale<br />

Bauernhöfe und Produktionsstätten besuchen können, um mehr über die Verarbeitung,<br />

die Erzeugung und die Qualität der Produkte zu erfahren.<br />

Das weiße Gold bei der<br />

Sortierung nach Größe<br />

65


Cordula von Junker<br />

Weinbau mit Qualität und Lebensgefühl<br />

Nichts macht mit der Landschaft vertrauter als der<br />

Genuss der Weine, die auf ihrer Erde gewachsen und von ihrer<br />

Sonne durchleuchtet sind. (Ernst Jünger)<br />

Der Weinbau verbindet auf besondere Weise Tradition und Genuss mit der wunder -<br />

schönen Kulturlandschaft in der nördlichen Ortenau. Von Herbst zu Herbst ist es für den<br />

Winzer ein ereignisreiches Arbeitsjahr. Neben den Arbeiten in den Weinbergen und im<br />

Weinkeller gehört auch die Vermarktung der Weine zu den Aufgaben eines Winzers.<br />

Der Verkauf und Vertrieb erfolgt auf verschiedenen Wegen. Dabei spielen nicht nur<br />

Gastronomie oder Einzelhandel eine wichtige Rolle. Auch der Besucher, der direkt auf<br />

das Weingut oder in die Winzergenossenschaft kommt, ist interessiert an der Philo -<br />

sophie, dem Handwerk und den Besonderheiten des Anbaugebietes. Häufig fällt der<br />

Begriff „Weinerlebnis“. Hoffeste oder Themenabende mit kulinarischen Begeg nungen<br />

wie beispielsweise Wein und Schokolade begeistern Einheimische und Gäste.<br />

Dass es touristische Konzepte nicht erst seit gestern gibt, zeigt beispielsweise das<br />

60-jährige Jubiläum zum Bestehen der Badischen Weinstraße im vergangenen Jahr.<br />

Auch die seit 20 Jahren bestehende Bühlertaler Weinmesse macht deutlich, wie gut<br />

sich regionale Produkte mit Wein verknüpfen lassen. Dort können kulinarische Leckerbissen<br />

und Weine der Region in einem schönen Ambiente gemeinsam mit den Er -<br />

zeugern, den Winzern und Kellermeistern verkostet werden. Die Besucherzahlen und<br />

das Publikum zeigen, dass das Thema Wein alle Generationen miteinander verbindet.<br />

Neben den Weingütern prägen die Affentaler und Baden-Badener Winzergenossenschaft<br />

die Weinbaustruktur des <strong>Landkreis</strong>es. Modern gestaltete Einkaufs- und Verkos -<br />

tungsräume laden zum Probieren ein. Neben klassischen Weinproben und Kellerführungen<br />

gibt es zahlreiche kulinarische Wein- und Erlebniswanderungen, Lesungen, Winzerund<br />

Adventsfeste. Oftmals werden Veranstaltungen von sogenannten Wein-Guides<br />

durchgeführt. Dies sind speziell ausgebildete Erlebnisführer, die sich insbesondere mit<br />

der Region, aber auch dem weinbaulichen Handwerk auskennen. Das Ausbildungs -<br />

seminar zum Wein-Guide ist aus einer Kooperation des Weinparadies Ortenau e. V.<br />

sowie den Volkshochschulen Ortenau und <strong>Rastatt</strong> entstanden.<br />

Wer die schöne Landschaft auf eigene Faust entdecken will, kann auf gut begeh -<br />

baren Panoramawegen wandern. Weinlehrpfade bieten dazu eine Kombination aus<br />

Informationen über die Region und dem Wandern in der Natur. Auf dem Sinzheimer<br />

Wanderweg erklären beispielsweise 20 Schautafeln die Besonderheiten des Anbau -<br />

gebietes und des Weinbaus. Ebenso lädt der Klettersteig am Engelsberg in Bühlertal<br />

dazu ein, eine der steilsten Weinbergslagen Europas kennenzulernen.<br />

Die Weinwelt des <strong>Landkreis</strong>es bietet mit vielen spannenden Veranstaltungen<br />

ganzjährig unzählige „Weinerlebnisse“ an. Das Weinparadies Ortenau ist ein Erlebnis<br />

und Genuss – ob für Gäste oder für die Menschen der Region.<br />

66


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

Die badischen Weinprin -<br />

zes sinnen und Hoheiten<br />

Weinwanderung<br />

67


Thomas Nissen<br />

Der Wald im <strong>Landkreis</strong> –<br />

moderne Forstwirtschaft<br />

Die Forstwirtschaft ist im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> von großer<br />

Bedeutung.<br />

Mit einem Waldanteil von 52 Prozent gehört der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> zu den waldreichsten<br />

Regionen Baden-Württembergs. Die herausragende naturräumliche und landschaftliche<br />

Vielfalt spiegelt sich in einem breiten Spektrum unterschiedlicher Waldbilder wider. Entlang<br />

des Rheins findet der Wanderer urwaldartige Auewälder von beeindruckender<br />

Schönheit in engem Verbund mit leistungsstarken Wirtschaftswäldern aus Esche, Ahorn,<br />

Eiche und Pappel vor. Auf den trockenen Rücken der Niederterrasse, der sogenannten<br />

Hardt, bestimmen Kiefernwälder das Bild. Buchen- und eichendominierte Laubmisch -<br />

wälder sind charakteristisch für die Vorbergzone des Schwarzwalds. Mit zunehmender<br />

Höhenlage gehen diese in nadelholzreiche Mischwälder aus Fichte, Tanne, Kiefer und<br />

Buche über. Die höchsten Lagen am Hohen Ochsenkopf und am Kaltenbronn werden<br />

von Moor- und Grindenflächen eingenommen und muten fast skandinavisch an.<br />

Ob als Viehweide, als Jagdgebiet oder als Lieferant von Brennholz, Bauholz und<br />

Rohstoffen – der Wald und seine Nutzung waren stets von herausragender Bedeutung<br />

für die Bevölkerung. Auch heute spielen der Wald und die Forstwirtschaft im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Rastatt</strong> eine wichtige Rolle. Auf einer Waldfläche von 38 200 Hektar werden pro Jahr<br />

rund 220 000 Festmeter Holz produziert, was etwa 10 000 Lkw-Ladungen entspricht.<br />

Der Wald ist Erholungsraum,<br />

liefert sauberes<br />

Wasser, reinigt die Luft,<br />

schützt vor Ero sion und ist<br />

Rückzugsraum für viele<br />

Tier- und Pflanzenarten.<br />

Mehr als die Hälfte der<br />

Waldfläche liegt in Schutz -<br />

gebieten. Zahl reiche, selten<br />

gewordene Tierarten<br />

wie zum Beispiel Auerhuhn,<br />

Rauhfußkauz, Mittelspecht,<br />

Schwarzmilan,<br />

Hirschkäfer und Eichenheldbock<br />

finden im Wald<br />

einen Lebensraum.<br />

Die bedeutendsten<br />

Waldeigentümer sind die<br />

Städte und Gemeinden,<br />

68


EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />

das Land Baden-Württemberg und die Murgschifferschaft. Die Verwaltung und Bewirtschaftung<br />

des öffentlichen Waldes ist Aufgabe des Forstamts, das seit 2005 in das<br />

Landratsamt integriert ist. Zusammen mit seinen drei Außenstellen in Gaggenau, Forbach<br />

und Bühl leitet es die Forstbetriebe der Städte und Gemeinden sowie den Betriebsteil<br />

<strong>Rastatt</strong> des Landesforstbetriebs Baden-Württemberg. Die Waldbewirtschaftung in<br />

den 28 Forst revieren erfolgt mit dem Ziel, die vielfältigen Funktionen des Waldes nachhaltig<br />

für die kommenden Generationen zu erhalten. Biodiversität, Strukturreichtum<br />

und Naturnähe der Wälder werden gefördert, seltene Biotope und Habitate seltener<br />

Arten werden geschützt und gepflegt. Das Ziel einer modernen Forstwirtschaft im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> sind ökologisch hochwertige und wirtschaftlich leistungsfähige<br />

Mischwälder, die durch hohe Vitalität, Stabilität und Diversität gut auf die Herausforderungen<br />

des Klimawandels vorbereitet sind.<br />

Ein moderner Maschinenpark<br />

erleichtert die Arbeit in schwierigem<br />

Gelände.<br />

69


Cornelia Casper<br />

Potenziale nutzen –<br />

Bildungswesen als Standortvorteil<br />

Schweißerausbildung an einer<br />

Berufsschule in der Trägerschaft<br />

des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> kann nicht nur mit seiner landschaftlich reizvollen Lage zwischen<br />

Rhein und Schwarzwald, sondern auch mit den vielfältigen und wohnortnahen Aus -<br />

bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Jung und Alt punkten.<br />

Die schulische Infrastruktur im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> bietet Grund- und Hauptschulen in<br />

allen 23 Städten und Gemeinden, acht Werkrealschulen, vier Gemeinschaftsschulen und<br />

zehn Realschulen.<br />

Von den sechs allgemeinbildenden Gymnasien kann das Ludwig-Wilhelm-Gym na -<br />

sium in <strong>Rastatt</strong> auf eine 300-jährige Geschichte zurückblicken. Jenseits der Schulpflicht<br />

bieten die Abendrealschule und das Abendgymnasium des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> die<br />

Möglichkeit, auf dem zweiten Bildungsweg Mittlere Reife und Abitur zu erwerben.<br />

Für Kinder mit Handicap bietet der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> spezialisierte Förder- und<br />

Sonder schulen in Gaggenau, <strong>Rastatt</strong>, Iffezheim und Bühl. Die Inklusion von behinderten<br />

Kindern an regulären Schulen ist ebenso selbstverständlich geworden.<br />

Die Gewerbeschulen des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> bieten in den drei großen Kreisstädten<br />

Bühl, Gaggenau und <strong>Rastatt</strong> zahlreiche Ausbildungszweige wie beispielsweise Metalltechnik,<br />

Fahrzeugtechnik, Werkzeugmechaniker, Elektrotechnik, Holztechnik, Gestaltungs-<br />

und Medientechnik. Der <strong>Landkreis</strong> investiert erhebliche Finanzmittel in die<br />

Modernisierung und die notwendigen baulichen Erweiterungen seiner Schulen, so in<br />

jüngs ter Zeit in den architektonisch und energietechnisch bemerkenswerten Neubau<br />

der Metall- und Holzwerkstätten der Josef-Durler-Schule in <strong>Rastatt</strong>.<br />

Die kaufmännische Ausbildung mit Schwerpunkt<br />

Wirtschaft, Büro und Handel sowie Fremdsprachen steht<br />

an den Handelslehranstalten (HLA) in Bühl, Gernsbach<br />

und <strong>Rastatt</strong> im Mittelpunkt. Außerdem werden in <strong>Rastatt</strong><br />

und Bühl die Ausbildungsprofile Biotechnologie,<br />

Ernährung und Hauswirtschaft, Gesundheit und Pflege,<br />

Labortechnik, Sozialpädagogik oder Landwirtschaft angeboten.<br />

In Zuge der steigenden Zahlen ankommender Flüchtlinge<br />

reagiert man im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> selbstverständlich<br />

auch auf den Bedarf an ganz spezifischen Bildungs -<br />

an ge bo ten. Neben dem Deutschkursangebot wurden für<br />

jugendliche Flüchtlinge ohne bzw. mit wenigen Deutschkenntnissen<br />

sogenannte VABO-Klassen (Vorqualifizierungsjahr<br />

Arbeit/Beruf für Menschen ohne Deutschkenntnisse)<br />

eingerichtet.<br />

70


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Eine ganz spezielle Berufsfachschule findet sich in der Gernsbacher Papiermacherschule,<br />

die ihre Existenz der im Murgtal seit 1882 angesiedelten Papierindustrie verdankt.<br />

Auszubildende aus Deutschland und der Schweiz können hier neben dem<br />

Abschluss Papier-Technologe auch ein Duales Studium mit Abschluss Bachelor of<br />

Engineering – Papiertechnik sowie die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer<br />

absolvieren.<br />

Die Volkshochschule des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> bietet – in der Regel abends und an<br />

den Wochenenden – Weiterbildung für jedermann und ohne Zugangsvoraussetzung an.<br />

Dazu legt die VHS in zwei Semestern pro Jahr ein rund 2000 Kurse umfassendes Bildungsangebot<br />

auf, das Allgemeinwissen und Sprachen lehrt, vielfältige berufliche und<br />

persönliche Qualifizierungsthemen schult sowie Gesundheit und Kreativität fördert.<br />

Fortsetzung Seite 72 unten<br />

Landrat Jürgen Bäuerle (rechts)<br />

und im Hintergund Ernst Kopp<br />

(MdL) bei einer Besichtigung<br />

der Josef-Durler-Schule in <strong>Rastatt</strong><br />

71


Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1974<br />

Mitarbeiter: 70 (Industrie)<br />

sowie 30 staatliche Lehrer<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Ausbildung und Studium,<br />

Papiertechnologen<br />

(staatliche Schule,<br />

Duale Hochschule Baden-<br />

Württemberg, Karlsruhe),<br />

Industriemeister Papier -<br />

erzeugung/-verarbeitung<br />

– Fort- und Weiterbildung,<br />

Beratung durch die<br />

Bildungsakademie Papier<br />

– Verbandsorganisation<br />

www.papierzentrum.org<br />

Papierzentrum Gernsbach<br />

Das Papierzentrum Gernsbach bietet Ausbildung und Studium mit einer<br />

staatlichen Schule (Papiertechnologen), mit der Dualen Hochschule<br />

Baden-Württemberg (Studiengang Papiertechnik) sowie Fort- und Weiter -<br />

bildung, Beratung durch die Bildungsakademie Papier (Umschulungen,<br />

Seminare, Workshops, Management-Training, unternehmensspezifische<br />

Beratung etc.) Zudem ist es die Verbandsorganisation der Vereinigung<br />

der Arbeitgeberverbände, der Deutschen Papierindustrie – VAP – e. V., des<br />

Arbeitgeberverbandes der Papierindustrie Baden-Württemberg – AGP – e. V.,<br />

des Wirtschaftsverbandes Papier Baden-Würt tem berg – WVP – e. V., des Verbandes<br />

Papierindustrie Rheinland-Pfalz – PRP – e. V., des Ver bandes der<br />

Papier- und Pappenindustrie Hessen – VPH – e. V., des Förder ver eins Papierzentrum<br />

Gernsbach – FÖP – e. V., des Aus bildungs zent rums Mittelbaden –<br />

AZB – e. V. und der Tarifgemeinschaft Badischer Genossenschaften – TBG.<br />

Auch die Fortbildung der Mitarbeiter von Unternehmen und Verwaltungen im Bereich<br />

EDV sowie in den sogenannten Schlüsselkompetenzen gehören neben Deutsch- und<br />

Integrationskursen für Arbeitnehmer mit Zuwanderungshintergrund zum umfassenden<br />

Aufgabenportfolio der VHS.<br />

Die Steinbeis Business Academy (SBA) mit Hauptsitz in Gaggenau und interna -<br />

tionaler Lehrtätigkeit ist mit rund 2500 eingeschriebenen Studenten die größte „School“<br />

der Steinbeis-Hochschule in Berlin. Die SBA bietet berufsbegleitende Bachelor- und<br />

Masterstudiengänge, zum Beispiel in den Studiengängen General Management, Public<br />

Management, Technical and IT-Management, Social-, Healthcare and Education<br />

Manage ment. Das erfolgreiche Konzept der SBA begründet sich in der Verbindung von<br />

Wissenschaft und Forschung mit der Berufspraxis und bietet somit für alle Beteiligten<br />

einen Mehrwert.<br />

Einen guten Mehrwert können auch die Menschen in diesem <strong>Landkreis</strong> für sich<br />

schöpfen, indem sie eine Aus- und Weiterbildung entsprechend ihren Neigungen und<br />

Begabungen absolvieren und die Chancen für eine erfolgversprechende persönliche<br />

und berufliche Entwicklung nutzen.<br />

72


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 2001<br />

Studierende: rund 2500<br />

Lehrkräfte: rund 300<br />

Standorte:<br />

mehr als 50 Seminarstandorte<br />

bundesweit<br />

Angebotsspektrum:<br />

Ausbildungs- und berufs -<br />

begleitende Studiengänge<br />

zum Bachelor und Master in<br />

den Bereichen Wirtschaft,<br />

Gesundheits- und Sozialwesen,<br />

Handel, Industrie und Tourismus<br />

www.steinbeis-academy.de<br />

Steinbeis Business Academy – Berufsbegleitend studieren<br />

Seit 2001 bietet die private Steinbeis Business Academy (SBA) mit<br />

Hauptsitz in Gaggenau bei Baden-Baden ausbildungs- und berufs -<br />

begleitende Studiengänge zum Bachelor und Master an. Auch ohne<br />

Abitur kann man sich in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheits- und<br />

Sozialwesen, Handel, Industrie und Tourismus akademisch weiter -<br />

bilden.<br />

Das Studium fördert ganz gezielt den direkten Wissenstransfer von der<br />

Theorie in die berufliche Praxis: Zum einen durchlaufen die Studie -<br />

renden ein praxisorientiertes Studium, in dem alle Seminarinhalte mit<br />

Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag verknüpft werden. Zum anderen<br />

arbeiten sie ein umfangreiches wissenschaftliches Projekt aus, das<br />

dem Unternehmen einen realen Mehrwert liefert. Dabei spielt die<br />

Größe des Unternehmens oder der Organisation keine Rolle.<br />

Speziell in der Region wird der Bachelor of Arts Business Ad minis -<br />

tration mit den branchenspezifischen Schwerpunkten Business Admi -<br />

nistration, Product Engineering Management, Gesundheits- und Sozial -<br />

management, dualer Studiengang Kfz-Gewerbe mit der Option, den<br />

Meister oder Studienabschluss anzustreben, angeboten.<br />

Die Steinbeis Business Academy<br />

Die SBA ist mit rund 2500 Studierenden der größte Institutsverbund<br />

der Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB). Sie bietet ihre Bachelor- und<br />

Masterstudiengänge sowie Promotionen an mehr als 50 Seminar -<br />

standorten in Deutschland an.<br />

Die SHB ist eine staatlich anerkannte private Hochschule für den Kompetenz-Transfer<br />

zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Derzeit werden<br />

über 6500 Studierende von mehr als 1800 Lehrkräften praxisorientiert<br />

ausgebildet – subventionsfrei. Die SHB mit Sitz in Berlin ist eine Orga -<br />

nisation im Verbund der Steinbeis-Stiftung in Stuttgart.<br />

Die Dozenten und Partner der SBA<br />

Bei der Wahl der Dozenten legt die SBA höchsten Wert auf die wissenschaftliche<br />

und berufliche Qualifikation. Viele renommierte Koopera -<br />

tionspartner ermöglichen es der SBA, spezielle fachliche Ausrichtungen<br />

anzubieten sowie Ausbildungs- und Studienmodelle zu verzahnen.<br />

Neben Partnern aus der Wirtschaft zählen Universitätskliniken, DRK-<br />

Kreisverbände, verschiedene Handwerkskammern sowie Verwaltungsund<br />

Wirtschaftsakademien zu den langjährigen und festen Partnern,<br />

um nur einige zu nennen. Hier in der Region kooperiert die SBA unter<br />

anderem mit der Handwerkskammer Karlsruhe oder der Also Akademie<br />

in Heidelberg.<br />

Visualisierung des neuen<br />

Verwaltungsgebäudes der<br />

Steinbeis Business Academy<br />

in Gaggenau<br />

73


Moritz Hirn<br />

Jugend und Jugendkultur<br />

Park der Sinne in Forbach<br />

Kraxeln im Klettergarten, zocken auf einer LAN-Party, abrocken bei Konzerten oder einfach<br />

nur chillen mit Freunden: Das kulturelle Angebot und die Freizeitmöglichkeiten für<br />

Jugendliche im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> könnten unterschiedlicher kaum sein. Nico Köninger<br />

beispielsweise steht auf Action. Der Ottersweierer ist leidenschaftlicher Skater: „Ich<br />

bring’ mir alles selber bei. Man braucht Talent, aber auch Mut“, sagt der 15-Jährige.<br />

Dann schnappt er sich sein Brett und springt über die Hindernisse in der Bühler Skaterhalle.<br />

Nico ist einer von rund 24 000 Jugendlichen im Alter zwischen elf und 20 Jahren,<br />

die im <strong>Landkreis</strong> leben. Selbstredend lässt sich über eine derart heterogene Gruppe mit<br />

all ihren individuellen Lebensläufen und Interessen kaum eine allgemeingültige Aus -<br />

sage treffen. Aber eines ist klar: „Die Jugend von heute ist auch nicht besser oder<br />

schlechter als früher“, sagt Werner Hoffmann mit einem Augenzwinkern und fügt hinzu:<br />

„Sie ist einfach nur anders.“ Der ehemalige Kreisjugendpfleger hat sich beim <strong>Rastatt</strong>er<br />

Landratsamt 35 Jahre lang für die Belange der Kids eingesetzt und kennt die Vielfalt der<br />

Angebote für junge Mittelbadener: Da wären beispielsweise die unzähligen Sport -<br />

vereine. Ungewöhnlicher, aber deshalb nicht weniger spannend sind Gruppen wie etwa<br />

das Maibaum-Team aus Balzhofen oder die Oberndorfer Rätscher, die sich um Brauchtumspflege<br />

kümmern. Selbstverwaltete Vereine wie Art Canrobert oder Caracol fördern<br />

das kulturelle und soziale<br />

Leben in <strong>Rastatt</strong> beziehungsweise<br />

Bühl. Hinzu<br />

kommt eine Vielzahl junger<br />

Menschen, die ganz<br />

informell zusammen -<br />

finden – bei Proben im<br />

Bandkeller oder zum<br />

Zocken auf dem Basketballplatz.<br />

Veranstaltungen<br />

wie die Gernsbacher<br />

Puppentheaterwoche oder<br />

das Kinder- und Jugend -<br />

theater-Festival in Bühlertal<br />

und Ottersweier be -<br />

reichern das kulturelle<br />

Angebot gleichermaßen.<br />

Auch der <strong>Landkreis</strong><br />

selbst, vor allem aber die<br />

74


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

23 Städte und Gemeinden haben sich ihren jungen Bewohnern verschrieben – beispielweise<br />

durch das Engagement in den zahlreichen Jugendhäusern. Das größte ist das<br />

KOMM in Bühl, zu dem auch die eingangs erwähnte Skaterhalle gehört. Wie sich das<br />

für die heutige „Generation Facebook“ gehört, haben die Jugendreferenten im Landrats -<br />

amt auf der Plattform „a22“ viele Infos rund um die Angebote im <strong>Landkreis</strong> zu -<br />

sammengestellt. Bezeichnenderweise heißt die Internetadresse: www.mit-uns-gehtwas-ab.de.<br />

Apropos Facebook: In dem sozialen Netzwerk ist seit Anfang 2015 auch der Kreis -<br />

jugendring <strong>Rastatt</strong> vertreten. Ziel des neu gegründeten Vereins ist es, sich für die<br />

Jugend in der Region einzusetzen und dafür die bestehenden Verbände „unter einem<br />

Dach“ zu vernetzen, wie Vorstandsmitglied Erkan Tasci erklärt.<br />

Und egal ob klettern, zocken, rocken oder chillen – das kulturelle Angebot für Kids in<br />

Mittelbaden lässt sich mit den Worten von Landrat Jürgen Bäuerle wohl am trefflichsten<br />

zusammenfassen: „Es ist sehr schwer, nix zu tun!“<br />

Spieleabend bei einem<br />

Jugendzeltlager<br />

75


Ingrid Merkel<br />

Vom Landsitz zur modernen Tagungsstätte<br />

– Akademie Schloss Rotenfels<br />

76<br />

Aufgabenschwerpunkte<br />

der Landesakademie:<br />

– Lehrerfortbildungen im<br />

Kunst- und Theaterbereich für<br />

Lehrerinnen und Lehrer aller<br />

Schularten sowie Schülerabrufveranstaltungen<br />

mit kunst-/<br />

theater-/kulturpädagogischer<br />

interdisziplinärer Ausrichtung<br />

für alle Schularten<br />

Daneben führt die Akademie<br />

zahlreiche weitere Maßnahmen,<br />

Projekte und Initiativen durch:<br />

– Fachtagungen mit unterschiedlicher<br />

thematischer<br />

Ausrichtung im Bereich der<br />

kulturellen Bildung<br />

– Sommerschulaktionen in<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

Staatlichen Schulamt <strong>Rastatt</strong>,<br />

um das Lernen in den Kernfächern<br />

Deutsch, Mathematik<br />

und Englisch durch kreative<br />

Arbeitstechniken in den Küns -<br />

ten lust- und damit einprägungsvoll<br />

werden zu lassen<br />

– Studienwochen und internationale<br />

Kunst- und Theaterbegegnungen<br />

mit unterrichtsbezo -<br />

genen Schwerpunktsetzungen<br />

– kostenpflichtige Erwachsenenkurse<br />

im Rahmen der Sommer -<br />

akademie und Ferien akademie<br />

in allen Schulferien sowie eine<br />

Sommerakademie für Kinder<br />

und Jugendliche im Rahmen<br />

der Ferienspaß-Aktion der<br />

Stadt Gaggenau<br />

– Nutzung der Akademie für<br />

Veranstaltungen von Dritten<br />

– Geschäftsstelle des Kleinkunstpreises<br />

des Landes<br />

Wenn merkwürdig anmutende Laute, Geräusche und Wortfetzen die Flure und Büros<br />

der Akademie durchdringen oder laute Sägegeräusche skulpturale Arbeiten ankün -<br />

digen, bedeutet dies in aller Regel, dass wieder einmal ein Kunst- oder Theaterwork -<br />

shop stattfindet. Lehrkräfte aus ganz Baden-Württemberg kommen an die Akademie,<br />

um sich in landesweiten Veranstaltungen in dem weiten Feld der Theater- und Kunstpädagogik<br />

fort- bzw. weiterzubilden oder sie reisen mit ihren Schulklassen an, um unter<br />

professioneller Anleitung von Künstlern und Theaterexperten einen Workshop zu be -<br />

suchen.<br />

In der Organisationsform eines Landesbetriebs und zur Stärkung des musisch-kulturellen<br />

Unterrichts in den Schulen des Landes Baden-Württemberg 1995 errichtet, versteht<br />

sich die Landesakademie als ein Ort des Lernens, des Experimentierens, der<br />

künstlerischen Produktion,<br />

der Präsentation und des<br />

Die am 1. Juli 1995 als Landesbetrieb errichtete „Landesakademie<br />

Dialogs. Die einstige für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater Schloss Rotenfels“ mit<br />

markgräfliche Sommer - Sitz in Gaggenau-Bad Rotenfels, entstand auf dem Areal des 1725<br />

residenz steht allen schulischen<br />

Zielgruppen sowie<br />

erbauten ehemaligen Landsitzes des Markgrafen Ludwig Georg<br />

von Baden-Baden. Ihre heutige architektonische Gestaltung er -<br />

hielt sie zwischen 1817 und 1827 durch den großherzoglich ba -<br />

allen Kunst- und Kultur -<br />

dischen Oberbaudirektor Friedrich Weinbrenner. Er gestaltete das<br />

interessierten offen, um<br />

ehemalige „Rothenfelser Schmelzguth“ zu einem repräsentativen<br />

die Einblicke in die Vielfalt klassizistischen Landsitz im oberitalienischen palladianischen Villen -<br />

des ästhetisch-kulturellen<br />

Angebots mit den Möglichkeiten<br />

zu reflektierter<br />

stil um. Inmitten eines atmosphärisch stimmungsvollen Parks<br />

gelegen, setzt sich die streng symmetrisch gegliederte Schloss -<br />

anlage aus dem Schlossgebäude mit zentral angeordnetem Säulenportal<br />

und zwei Nebengebäuden zusammen, in denen einst<br />

künstlerischer Erfahrung<br />

die großherzoglichen Pferde aufgestallt und die Equipagen untergebracht<br />

waren. Im Obergeschoss des Schlossgebäudes, der so -<br />

zu verbinden.<br />

Als Aus-, Fort- und genannten „Beletage“, befinden sich heute die Verwaltung,<br />

Weiterbildungseinrichtung<br />

hat die Akademie den<br />

Auftrag, Dienstleistungen<br />

Besprechungs- und Tagungsräume für Theater- und Festveranstaltungen,<br />

Ausstellungen und Konzerte. Im Gartengeschoss des<br />

Schlosses sind die Cafeteria, die Küche, das Fotolabor, die Tonund<br />

Keramikräume sowie eine Freiterrasse untergebracht. Die<br />

zur Sicherstellung einer<br />

Kreativebenen sind in die beiden alten Remisen vor dem Schloss<br />

systematischen Qualitätsentwicklung<br />

und -siche-<br />

Werkstättenkomplex. So erlauben die räumlichen Verhältnisse<br />

integriert und bilden, durch Anbauten erweitert, den eigentlichen<br />

rung durch fachliche Bei - der Akademie ein breites Spektrum künstlerischer Arbeit, das von<br />

träge zur Schul- und den klassischen Arbeitsbereichen der bildenden und darstellenden<br />

Unter richtsentwicklung<br />

so wie zur Weiterentwicktalen<br />

Künste bis hin zum experimentellen Umgang mit den digi -<br />

Medien reicht.


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

lung des Bildungswesens<br />

zu entwickeln. Die praxis -<br />

orientierten Kunst- und<br />

Theaterfortbildungen an<br />

der Akademie Schloss<br />

Rotenfels haben zum<br />

einen das Ziel, die Darstellungs-<br />

und Gestaltungsfähigkeit<br />

der Lehrenden<br />

zu fördern und<br />

anderseits die Umsetzungsmöglichkeiten<br />

unter<br />

methodisch-didaktischen<br />

Aspekten zu untersuchen<br />

und zu reflektieren.<br />

Angesichts der übermächtigen<br />

Routinen der<br />

Wissenskultur in ihrer<br />

fachlichen Spezialisierung<br />

erhält die künstlerische<br />

Arbeit mit Kindern und<br />

Jugendlichen im Gesamt konzept der Akademie einen exponierten Stellenwert. Aufgrund<br />

des Einbezugs von Theaterfachleuten, Musikern, Schriftstellern, bildenden Künstlern<br />

und sonstigen Fachleuten des kulturellen Lebens in die Veranstaltungen mit den<br />

Schülern weist dieses Veranstaltungssegment für die Schulen des Landes eine hohe<br />

Attraktivität auf. Durch die Mitwirkung außerschulischer Experten werden über<br />

den Unterricht hinausgehende Impulse gesetzt und neue Lernwege beschritten.<br />

Ins besondere die persönliche Begegnung mit den Künstlern und deren Erfahrungen<br />

fördern Momente des Austauschs und der Inspiration.<br />

Darüber hinaus werden talentierte Jugendliche im Rahmen der Kulturakademie<br />

Baden-Württemberg individuell und begabungsspezifisch gefördert. Die Akademie<br />

Schloss Rotenfels ist Partner der Baden-Württemberg Stiftung im Bereich der bildenden<br />

Kunst und stellt das Experimentieren mit verschiedenen Materialien, Werkstoffen und<br />

Techniken sowie das Entwickeln eigener ästhetischer Konzepte in den Mittelpunkt der<br />

Kreativwochen, die durch Exkursionen, Museums- und Atelierbesuche ergänzt werden<br />

und differenzierte Einblicke in die „Welt der Kunst“ ermöglichen. Denn schließlich<br />

braucht „unsere Gesellschaft . . . dringend begeisterte Gestalter. Die bekommen wir<br />

nicht mit der üblichen Methode der Wissensvermittlung. Es kommt aber nicht nur darauf<br />

an, wie gut unsere Kulturgüter an die Kinder weitergegeben werden. Es kommt<br />

darauf an, dass in den Kindern der Geist immer wieder neu entfacht wird, der diese<br />

Kulturgüter hervorgebracht hat“ (G. Hüther, Göttingen, Neurobiologe).<br />

Akademie Schloss Rotenfels<br />

77


Klinikum Mittelbaden gGmbH<br />

in Zahlen<br />

3300 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter stehen unseren Mitbürgern<br />

in medizinischen und<br />

pflegerischen Dienstleistungs -<br />

bereichen zur Verfügung.<br />

42 000 Menschen jährlich<br />

nehmen unsere Angebote im<br />

stationären Krankenhausbereich<br />

genauso gerne an wie mehrere<br />

Zehntausende, denen wir mit<br />

ambulanten medizinischen und<br />

pflegerischen Angeboten weiter -<br />

helfen können. Rund 650 Dauer -<br />

pflegegäste verlassen sich auf<br />

die bekannt gute Pflegequalität<br />

in unseren spezialisierten Pflege -<br />

einrichtungen.<br />

Mehr Informa tionen unter:<br />

www.klinikum-mittelbaden.de<br />

Hofgut Aspich –<br />

soziales Engagement<br />

Das Hofgut Aspich, 100-prozentige<br />

Tochter der Klinikum Mittelbaden<br />

gGmbH, ist eine der<br />

wenigen noch erhaltenen landwirtschaftlichen<br />

Einrichtungen,<br />

die von Acker-, Obst-, Weinbau<br />

bis hin zu einer umfassenden<br />

Viehwirtschaft die Vielfalt<br />

frü herer landwirtschaftlicher<br />

Betriebe aufrechterhält. Der<br />

geringe Automatisierungs- und<br />

Spezialisierungsgrad ist bewusst<br />

gewählt, um behinderten<br />

Menschen Therapie- und Arbeits -<br />

möglichkeiten in einer natür -<br />

lichen Umgebung zu bieten.<br />

Dies gilt auch für die angegliederte<br />

Gärtnerei. Hochwertige<br />

Produkte werden in eigener<br />

Bäckerei und Metzgerei für<br />

den Verkauf im betriebseigenen<br />

Hofladen hergestellt.<br />

Mehr Informa tionen unter:<br />

www aspichhof.de<br />

Jürgen Jung<br />

Vorbildliche medizinische Versorgung –<br />

Gesundheitswesen mit Profil<br />

Gemeinsam mit der Stadt Baden-Baden gründete der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> zum 1. Januar<br />

2004 die Klinikum Mittelbaden gGmbH und hält selbst 60 Prozent der Gesellschafts -<br />

anteile. Von Beginn an bildeten vier Akutkrankenhäuser, die früheren Kreiskranken -<br />

häuser <strong>Rastatt</strong>, Forbach und Bühl sowie die Stadtklinik Baden-Baden, das Rückgrat der<br />

stationären medizinischen Versorgung des Unternehmens. Ergänzend wurde 2013 von<br />

einem katholischen Orden das Krankenhaus Ebersteinburg sowie 2014 die DRK-Klinik<br />

Baden-Baden von einem Trägerverband des Roten Kreuzes übernommen und mit der<br />

Stadtklinik Baden-Baden zum Klinikum Mittelbaden Baden-Baden zusammengeführt.<br />

Die stationären Pflegeeinrichtungen Haus Fichtental in Kuppenheim, Theresienheim und<br />

Schafberg in Baden-Baden, das Erich-Burger-Heim in Bühl sowie das Pflege- und<br />

Betreuungszentrum Hub in Ottersweier runden das stationäre Angebot der Klinikum<br />

Mittel baden gGmbH ab. Ergänzend wird ein Ambulanter Pflegedienst betrieben und im<br />

unter nehmenseigenen Hofgut Aspich werden Arbeitsplätze für behinderte Menschen in<br />

der Landwirtschaft angeboten. Wichtige Bestandteile des Unternehmens sind die Medi -<br />

zinischen Versorgungszentren in Baden-Baden, <strong>Rastatt</strong> und Durmersheim geworden,<br />

die wohnortnahe ambulante fachärztliche Angebote ergänzen. Eine eigene Service -<br />

gesellschaft und eine Cateringgesellschaft runden das Portfolio ab.<br />

Auslöser der sicher nicht gewöhnlichen Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg<br />

war – wie so oft in den vergangenen Jahrzehnten – ein starkes gesetzgeberisches Eingreifen<br />

in vorhandene Versorgungsstrukturen und -angebote. Während viele Kreise und<br />

Städte in der Bundesrepublik sich vom „Risiko“ Gesundheitswesen durch Verkauf ihrer<br />

Einrichtungen an private Anbieter entledigten, sagten die Kommunalpolitiker des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Rastatt</strong> und der Stadt Baden-Baden weiterhin „Ja“ zu einer Verantwortung in<br />

diesem Bereich. Ein wirtschaftliches Dach des Engagements in Gesundheit und<br />

Pflege bildet die Klinikum Mittelbaden gGmbH mit ihren Tochtergesellschaften, die als<br />

eine Kernaufgabe den Erhalt einer wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung und<br />

damit die Sicherung der vorhandenen Einrichtungen übertragen bekam.<br />

Medizinische und pflegerische Qualität zu beweisen und neue Angebote für die<br />

Menschen in Mittelbaden zu entwickeln, stellen zwei weitere wichtige Säulen des mittelbadischen<br />

Gesundheitsunternehmens dar. Bereits im ersten Jahr des Bestehens<br />

schafften es sowohl das Kreispflegeheim Hub als auch das Alten- und Pflegeheim<br />

Kuppenheim das damals in Baden-Württemberg selten verliehene Qualitätssiegel<br />

Pflege zu erreichen. Weitere folgten und bestätigen jährlich ihre hervorragende Arbeit<br />

durch die Bewertungen der Medizinischen Dienste.<br />

Fortsetzung Seite 80<br />

78


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Der Rettungsdienst des DRK – rund um die Uhr für Sie da!<br />

Ein Unfall auf der Autobahn, eine Frau wird in der Fußgängerzone ohnmächtig,<br />

der Großvater hat plötzlich einen Herzinfarkt. Der Rettungsdienst<br />

des Deutschen Roten Kreuzes rettet Leben – 24 Stunden jeden<br />

Tag. Er ist jederzeit über die Notrufnummer 112 erreichbar.<br />

Jeder neunte Bundesbürger nutzt Jahr für Jahr die Leistungen des DRK-<br />

Rettungsdienstes. Unser Anspruch: Der DRK-Rettungsdienst ist nicht nur<br />

schnell, professionell und zuverlässig, sondern vor allem auch menschlich.<br />

Der Rettungsdienst ist eine staatliche/öffent liche Aufgabe der<br />

Daseinsvorsorge.<br />

In Baden-Württemberg hat das Land diese Aufgabe an die Rettungsdienstorganisationen<br />

übertragen. Der Rettungsdienst gliedert sich in<br />

Notfallrettung und Krankentransport. In der Notfallrettung geht es um<br />

Kranke oder Verletzte, die sich in Lebensgefahr befinden oder bei<br />

denen schwere gesundheitliche Störungen zu erwarten sind – ein<br />

Krankentransport ist die fachgerechte Beförderung von Kranken, Verletzten<br />

oder sonstigen Hilfebedürftigen.<br />

Der DRK-Kreisverband <strong>Rastatt</strong> e. V. – zuverlässiger Partner und<br />

Helfer der älteren Generation und der Angehörigen<br />

Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt mit seinen Diensten „Essen auf<br />

Rädern“ und „Hausnotruf“ Seniorinnen und Senioren. Ziel des DRK ist es,<br />

alten und kranken Menschen ein möglichst langes Verbleiben in ihrer<br />

gewohnten, lieb gewordenen häuslichen Umgebung zu ermöglichen.<br />

Der DRK Hausnotruf Dienst bietet zudem den Teilnehmern Sicherheit<br />

für unvorhergesehene Notsituationen.<br />

Der DRK Kreisverband <strong>Rastatt</strong> ist auch Betreuungsträger in zwei Senio -<br />

ren wohnanlagen für betreutes Wohnen in <strong>Rastatt</strong>. In seniorengerechten<br />

Wohnungen leben die Bewohner selbstständig. Die Wohnungen<br />

sind am Hausnotruf des DRK angeschlossen und es gibt im Haus einen<br />

Ansprechpartner. Für die Bewohner werden Hilfsangebote vermittelt,<br />

soziale Beratung und gesellige Veranstaltungen organisiert.<br />

Die Tagespflege des DRK ist ein Treffpunkt für Menschen, die zu Hause<br />

wohnen bleiben und dennoch tagsüber professionell gepflegt und<br />

liebevoll versorgt werden möchten.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 1948<br />

Mitarbeiter:<br />

hauptamtlich: 122<br />

ehrenamtlich: 935<br />

Leistungsspektrum:<br />

– Rettungsdienst<br />

– Behindertenfahrten<br />

– Tagespflege<br />

– Essen auf Rädern<br />

– Hausnotruf<br />

– Schulsanitätsdienst<br />

– Erste Hilfe – Breitenausbildung<br />

– Sanitätsdienst/<br />

Katastrophenschutz<br />

www.drk-rastatt.de<br />

79


80<br />

Das Hofgut Aspich – ein Ort für<br />

soziales Engagement – ist eine<br />

100-pro zen tige Tochter der<br />

Klinikum Mittelbaden gGmbH.<br />

Groß war der Wunsch der Menschen in Mittelbaden<br />

nach einer umfassenden Behandlung in lebensbedroh -<br />

lichen Notfallsituationen. Was keine unserer akut -<br />

stationären Einrichtungen alleine erreicht hätte, gelang<br />

im Verbund. Das Klinikum Mittelbaden <strong>Rastatt</strong> verfügt<br />

über einen Linksherzkathetermessplatz, der allen Herz -<br />

infarktpatienten eine schnelle Behandlung sichert. Das<br />

Klinikum Mittelbaden verfügt über spezialisierte Schlaganfalleinheiten,<br />

die gemeinsam mit der Klinik für Alters -<br />

medizin in Bühl und der zur MediClin-Gruppe gehörenden<br />

Geriatrischen Reha-Klinik in Gernsbach ein um -<br />

fassendes Weiterbehandlungskonzept entwickelt haben.<br />

Onkologie und Chemotherapiezentrum in Baden-<br />

Baden wurden ebenfalls binnen weniger Monate ein -<br />

gerichtet und inzwischen um einen Linearbeschleuniger<br />

ergänzt; somit verfügen die Menschen in Mittelbaden<br />

nach rund 15-jähriger Pause wieder über ein wohnortnahes Strahlentherapieangebot.<br />

Umfassende Krebsbehandlung ist damit in Mittelbaden möglich geworden.<br />

Einer Plage der modernen Menschheit nimmt man sich in Bühl an. Neuroortho -<br />

pä dische Eingriffe an der Wirbelsäule sind ein wichtiger Baustein unseres Konzeptes<br />

zur Behandlung von Erkrankungen des Rückens. Das dortige stationäre Angebot<br />

wurde ergänzt um ein Ärztezentrum am Krankenhaus. Ganz neu 2015 in Bühl eröffnet,<br />

er gänzen ein Kinderwunschzentrum und ein Endometriosezentrum das Angebot der<br />

Frauenklinik.<br />

Dass wir wohnortnahe Grundversorgung ernst nehmen, verdeutlicht unser viertes<br />

Akutkrankenhaus in Forbach. Stationäre internistische und chirurgische Behandlungen in<br />

einer wunderschön gelegenen und gut ausgestatteten Klinik gibt den Menschen im<br />

Murgtal und darüber hinaus die notwendige medizinische Versorgungssicherheit. Einmal<br />

mehr muss sich unser Haus mit Blick auf die nächste Gesundheitsreform, die 2016<br />

in Kraft treten wird, einer großen Herausforderung stellen.<br />

Denkmalgeschützte Bausubstanzen zu erhalten und mit einem wichtigen Pflegeund<br />

Betreuungsangebot zu versehen ist eine herausfordernde Aufgabe in unserem<br />

„Pflegedorf“ Klinikum Mittelbaden Hub in Ottersweier. Rund 300 Pflegegäste und<br />

behinderte Menschen werden betreut und verfügen über unterschiedliche tagesstruk -<br />

turierende Angebote. Das zentrale Baudenkmal des weitläufigen Areals konnte mit<br />

großzügiger Hilfe eines Stifters langfristig gesichert werden. Die Stiftung Hub ermöglichte<br />

nicht nur die Renovierung des Gebäudes, sie entwickelt und fördert eine Palliativ -<br />

einrichtung sowie einen Schwerstpflegebereich und schließt in Zusammenarbeit mit<br />

ehrenamtlichen Gruppen sowie dem seit 2013 zum Unternehmen gehörenden Hospiz<br />

Kafarnaum in Baden-Baden und weiteren Organisationen eine große Lücke in der Versorgung<br />

von Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Gemeinsam mit der Scherer-<br />

Stiftung wurde aus dem ebenfalls denkmalgeschützten Haus am Park ein Demenz -<br />

centrum mit integrierter Pflegeoase.


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Stefan Biehl<br />

Vielfalt und Qualität –<br />

soziale Angebote für junge Menschen<br />

In der Regel erfährt ein junger Mensch seine soziale Verwurzelung in der Familie und<br />

regional betrachtet in der Heimatgemeinde. Dort hat er seine peer-group, seine An -<br />

bindung an Vereine und örtliche jugendspezifische Angebote sowie oftmals seine erste<br />

Anlaufstelle überhaupt, um soziale Kontakte zu pflegen. Spätestens mit dem Wechsel<br />

in eine weiterführende Schule oder in Ausbildung öffnet sich der regionale Fokus auch<br />

über die Gemeindegrenzen hinaus.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> als politisches Gebilde, der die kreisangehörigen Städte und Gemeinden<br />

umfasst und Aufgaben für diese wahrnimmt, hat hingegen im Erleben junger Menschen<br />

eine eher untergeordnete Rolle und Bedeutung. Dabei ist den jungen Menschen<br />

der <strong>Landkreis</strong> als derjenige, dessen Angebote und Leistungen sie in vielfältiger Form<br />

mittelbar und unmittelbar nutzen, häufig nicht präsent. Hier gilt es also, den <strong>Landkreis</strong><br />

stärker ins Bewusstsein zu bringen und das, was er für junge Menschen zur Verfügung<br />

stellt, offensiver darzustellen. Dies soll nachfolgend mittels eines kurzen Blitzlichtes<br />

erfolgen.<br />

Im Bereich der kreisweiten Jugendarbeit sind die mannigfachen Schulungen und<br />

Fortbildungen für haupt- und ehrenamtlich in der gemeindlichen und vereinsbezogenen<br />

Jugendarbeit tätige Personen zu nennen. Freizeitpädagogische Angebote, wie Zelt -<br />

freizeiten oder der internationale Jugendaustausch sind seit vielen Jahren stark nachgefragt.<br />

Die im <strong>Landkreis</strong> gut vernetzte geschlechtsspezifische Mädchen- und Jungen -<br />

arbeit hat nach wie vor ihre Bedeutung und findet regelmäßig ihre Nutzerinnen und<br />

Nutzer. Besondere Veranstaltungen und Projekte, wie zum Beispiel die <strong>Landkreis</strong>initiative<br />

„Jugend und Ehrenamt – Das bringt’s!“ oder „Was uns bewegt – Jugendliche und<br />

Landes politiker/-innen im Gespräch“, greifen ausgewählte Lebens- und Bedürfnislagen<br />

der jungen Menschen auf. Die Jugendagentur www.mit-uns-geht-was-ab.de als On line -<br />

plattform für Kinder und Jugendliche ermöglicht einen Einblick in die Vielzahl von<br />

Jugendeinrichtungen und Trägern, die Aktivitäten für junge Menschen im <strong>Landkreis</strong> vorhalten.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> hat im Jahr 2015 für Angebote, Leistungen und die Wahr -<br />

nehmung gesetzlicher Aufgaben in der Kinder- und Jugendhilfe Aufwendungen von<br />

rund 18,5 Mio. Euro eingeplant. Ein doch beeindruckendes Finanzvolumen, das den<br />

jungen Menschen im <strong>Landkreis</strong> in vielfältiger Art und Weise direkt oder indirekt zugutekommt.<br />

Beispielsweise werden alleine für die Durchführung der Schulsozialarbeit für<br />

insgesamt 44 Projekte in 17 kreisangehörigen Städten und Gemeinden im Schuljahr<br />

2014/2015 Finanzmittel von über 700 000 Euro zur Verfügung gestellt.<br />

Bei Problemen unterschiedlichster Art bietet der <strong>Landkreis</strong> den jungen Menschen<br />

und ihren Familien mit seinen Sozialen Diensten sowie Psychologischen Beratungs -<br />

stellen, die jeweils dezentral im <strong>Landkreis</strong> zur Verfügung stehen, Unterstützung und<br />

81


82<br />

Die Angebote der Jugendpflege<br />

des <strong>Landkreis</strong>es sind vielfältig<br />

und immer spannend.<br />

Hilfeleistung an. Bei Bedarf werden Leistungen in sozialer Gruppenarbeit, Tages -<br />

gruppen, Pflegefamilien, Heimgruppen oder betreuten Jugendwohngruppen vorge -<br />

halten. Für die Allerkleinsten stehen bereits die Frühen Hilfen zur Beratung der Eltern<br />

zur Verfügung. Der erzieherische Kinder- und Jugendschutz greift Risiken und Gefahren,<br />

mit denen junge Menschen im Alltag konfrontiert sind, proaktiv und präventiv durch<br />

unterschiedlichste Aktionen, Projekte und Veranstaltungen auf. Die Ansprechstelle<br />

gegen Rechtsextremismus bietet auch Kindern und Jugendlichen bei Bedarf gezielte<br />

weiterführende Information und Beratung an.<br />

Last but not least ermöglicht der <strong>Landkreis</strong> durch gezielte Förderzuschüsse an Träger<br />

der freien Jugendhilfe, Verbände und Vereine, eine für die jungen Menschen kostengünstigere<br />

Nutzung von Jugendfreizeitmaßnahmen sowie trägerspezifischen sozialen<br />

Angeboten.<br />

Die Vielfalt an den skizzierten sozialen Angeboten zu erhalten und gleichzeitig<br />

deren Qualität zu sichern und auszubauen, wird mittels eines gut vernetzten Agierens<br />

multiprofessioneller Fachkräfte, engagierter ehrenamtlicher Personen, Betroffener<br />

sowie politischer Gremien ermöglicht und sichergestellt. Diese so wichtige Netzwerk -<br />

arbeit, die zu den unterschiedlichsten Themen im <strong>Landkreis</strong> stattfindet, ist kein Selbstläufer,<br />

sondern muss besonders gepflegt werden. Es verlangt den kontinuierlichen<br />

Einsatz aller Beteiligten, stellt gleichzeitig allerdings ein äußerst wichtiges Instrument<br />

dar, die sozialen Angebote für junge Menschen im <strong>Landkreis</strong> miteinander abzustimmen<br />

und zu optimieren. Und dies sollte den Einsatz allemal wert sein.


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr:<br />

– Lebenshilfe Baden-Baden –<br />

Bühl – Achern e. V.: 1966<br />

– Lebenshilfe <strong>Rastatt</strong>/<br />

Murgtal e. V.: 1965<br />

Aufgabe:<br />

Ziel ist es, die Lebenssituation<br />

von Menschen mit Behinderung<br />

und ihren Familien zu ver -<br />

bessern.<br />

CAP-Märkte:<br />

– in Bühl und in Sandweier<br />

(Lebenshilfe Baden-Baden –<br />

Bühl – Achern e. V.)<br />

– in Gaggenau-Bad Rotenfels<br />

(Lebenshilfe <strong>Rastatt</strong>/<br />

Murgtal e. V.)<br />

www.lebenshilfe-bba.de<br />

www.lebenshilferastatt-murgtal.de<br />

Mit Ihrem Einkauf bei einem CAP-Markt sichern Sie Arbeitsplätze für<br />

Menschen mit Behinderung. Denn „CAP“ steht für Handicap!<br />

Auch Menschen mit hohem Unterstützungs- und Betreuungs bedarf<br />

erhalten bei der Lebenshilfe die Möglichkeit der Teilhabe am<br />

Gemeinschafts- und Arbeitsleben, je nach ihren individu ellen<br />

Fähigkeiten und Möglich keiten.<br />

Lebenshilfe Baden-Baden – Bühl – Achern e. V.<br />

Lebenshilfe <strong>Rastatt</strong>/Murgtal e. V.<br />

Seit 50 Jahren vertreten die Lebenshilfen Baden-Baden – Bühl – Achern<br />

und <strong>Rastatt</strong>/Murgtal die Interessen von Menschen mit Behinderung<br />

aller Altersstufen. Mit dem Ziel der Integration und Teilhabe fördern sie<br />

Menschen mit Handicap in den Bereichen Bildung, Wohnen, Arbeiten<br />

und Freizeit und setzen sich für deren Wohl und Rechte ein. Außerdem<br />

unterstützen und entlasten sie Angehörige und Betreuer durch Beratung,<br />

Informationsveranstaltungen und durch familienunterstützende<br />

Dienste.<br />

Menschen mit Behinderung sollen die Chance erhalten, ihre Fähig -<br />

keiten zu entwickeln, um ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben nach<br />

ihren Bedürfnissen und Wünschen mitten in unserer Gesellschaft zu<br />

führen. Den Weg dahin kennzeichnen Wertschätzung, Mitgefühl,<br />

Freude – und jede Menge Selbstbewusstsein.<br />

Insgesamt betreuen die Lebenshilfe Baden-Baden – Bühl – Achern<br />

ca. 900 Menschen mit Behinderung und die Lebenshilfe <strong>Rastatt</strong>/<br />

Murgtal insgesamt 700 Menschen mit Behinderung. Gemeinsam<br />

betreiben sie das Integrationsunternehmen INTEGRA Mittelbaden<br />

gGmbH.<br />

83


Rolf Schnepf<br />

Zukunft gestalten – Seniorenarbeit<br />

und Altenhilfe im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />

Auch im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> wächst der Anteil der älteren Menschen stetig an. Knapp<br />

über ein Viertel der Bevölkerung ist derzeit 60 Jahre und älter und nach Prognosen des<br />

Statistischen Landesamtes wird der Anteil der älteren Menschen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />

bis zum Jahr 2030 über dem Landesdurchschnitt in Baden-Württemberg liegen. Die<br />

Generation 60plus nimmt damit eine zunehmend wichtigere Rolle ein und der Wunsch<br />

vieler älterer Menschen ist es, so lange wie möglich aktiv und selbstbestimmt am<br />

gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.<br />

Für den <strong>Landkreis</strong> ergibt sich daraus die Konsequenz, die immer älter werdende<br />

Gesellschaft nicht als eine Last, sondern als Gewinn zu betrachten, denn immer mehr<br />

Menschen bietet sich die Chance, ihr Alter aktiv zu gestalten. Damit kommt dem <strong>Landkreis</strong><br />

die Aufgabe zu, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es älteren Menschen<br />

ermöglichen, so lange wie möglich zu Hause leben zu können und hilfebedürftigen<br />

älteren Menschen und Familien die Hilfen vermitteln, die sie benötigen. Diesen Anforderungen<br />

trägt der <strong>Landkreis</strong> durch Gestaltungslösungen Rechnung, die in den durch<br />

die Sozialplanung im Sozialamt erstellten Kreispflegeplänen und den Fortschreibungen<br />

der Bedarfsplanungen dokumentiert sind (www.landkreis-rastatt.de unter Landratsamt/<br />

Senioren).<br />

Darüber hinaus wird durch ein vielfältiges Beratungs- und Bildungsangebot das<br />

bürgerschaftliche Engagement der älteren Generation gefördert. Schon heute sind im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> rund 14 500 Menschen über 65 Jahren ehrenamtlich engagiert und ihr<br />

vielfältiges Engagement trägt zu einer positiven Veränderung von Altersbildern in der<br />

Öffentlichkeit bei. Mit Unterstützung des <strong>Landkreis</strong>es wurde der Kreisseniorenrat für den<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> e. V. gegründet, der sich aus 60 Mitgliedern – Vertretern von Träger -<br />

organisationen aus der Altenhilfe und Seniorenarbeit sowie den kreisangehörigen<br />

Städten und Gemeinden – zusammensetzt.<br />

Der Kreisseniorenrat vertritt die Interessen der älteren Menschen und führt in enger<br />

Zusammenarbeit mit der Altenhilfe-Fachberatung des <strong>Landkreis</strong>es Veranstaltungen und<br />

Projekte durch, zum Beispiel die Zertifizierung seniorenfreundlicher Betriebe und<br />

Geschäfte. Ein besonderes Angebot stellt die mobile und kostenlose Wohnberatung<br />

dar, in der 30 ehrenamtliche Wohnberater/-innen in den kreisangehörigen Gemeinden<br />

über barrierefreies und altersgerechtes Wohnen informieren (www.kreisseniorenratrastatt.org).<br />

In jährlich sechs runden Tischen erhalten die Verantwortlichen und Ehrenamtlichen<br />

der über 100 Seniorenvereinigungen und 80 Seniorengymnastikgruppen im<br />

<strong>Landkreis</strong> Schulung und Unterstützung. Immer größer wird auch das Netz der Senioren-<br />

84


EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />

büros und Seniorenbeiräte in den kreisangehörigen Städten<br />

und Gemeinden, die durch Beratung, Bewegungsund<br />

Sportangebote oder Internet-Cafés gerade auch die<br />

jüngeren Senioren erreichen. Gleichzeitig können Senioren<br />

ihr Wissen, ihre Lebenserfahrung und ihre Talente<br />

weitergeben und leisten so ihren speziellen Beitrag zur<br />

Solidarität der Generationen.<br />

Neben der Förderung der Aktivitäten der älteren<br />

Generation steht die Sicherung der häuslichen und stationären<br />

Pflege im Mittelpunkt der Aufgaben des <strong>Landkreis</strong>es.<br />

Nach der aktuellen Pflegestatistik erhalten im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> rund 6000 Einwohner Leis tungen der<br />

Pflegekassen. Im Rahmen der Sozialhilfe werden vom<br />

<strong>Landkreis</strong> die im Einzelfall entstehenden Pflegekosten<br />

übernommen, wenn der Pflegebedürftige die Pflege -<br />

leistungen weder selbst tragen kann noch sie von Dritten<br />

finanziert werden. In den vergangenen Jahren sind<br />

diese Netto-Aufwendungen des <strong>Landkreis</strong>es für die „Hilfe<br />

zur Pflege“ auf jährlich rund 7,5 Mio. Euro angestiegen.<br />

Die bedarfsgerechte Pflege und Betreuung wird im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> aktuell durch 28 ambulante Pflegedienste<br />

und Sozialstationen, 123 Tagespflegeplätzen in<br />

neun Einrichtungen, der Vorhaltung von 119 Kurzzeitund<br />

Urlaubsbetreuungsplätzen sowie durch 20 Alten -<br />

pflege heime mit ins gesamt 1822 Pflegeheimplätzen gesichert.<br />

Im Mittelpunkt der Weiterentwicklung der Hilfen steht dabei der Ausbau der Hilfs -<br />

angebote für demente Menschen und ihre Angehörigen sowie der häuslichen Besuchsdienste<br />

in den Städten und Gemeinden, zum Beispiel durch das Projekt „Begleitetes<br />

Wohnen zu Hause“ in den Gemeinden Forbach und Weisenbach oder im Rahmen der<br />

„Aktivierenden Hausbesuche“ des Deutschen Roten Kreuzes. Den Ausbau der Hilfsangebote<br />

unterstützt der <strong>Landkreis</strong> finanziell im Rahmen seiner Richtlinien zur Förderung der<br />

ehrenamtlichen ambulanten Hilfen im Vor- und Umfeld der Pflege.<br />

Vor dem Hintergrund des wachsenden Hilfebedarfs, der immer vielfältigeren geset z -<br />

lichen Regelungen und des differenzierten Hilfeangebotes gewinnt auch die Informa -<br />

tions- und Öffentlichkeitsarbeit des <strong>Landkreis</strong>es zunehmend an Bedeutung. In Zusammenarbeit<br />

mit den Pflegekassen wurde deshalb beim <strong>Landkreis</strong> ein Pflegestützpunkt<br />

eingerichtet, der allen Rat- und Hilfesuchenden eine kostenlose und neutrale Beratung<br />

zu allen Fragen im Vor- und Umfeld einer Pflegesituation bietet.<br />

Darüber hinaus können sich Ratsuchende mit der kostenlosen Broschüre „Seniorenwegweiser“<br />

des <strong>Landkreis</strong>es über Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten im<br />

<strong>Landkreis</strong> informieren (www.landkreis-rastatt.de unter Landratsamt/Senioren/Broschüre:<br />

Seniorenwegweiser).<br />

Die Alterssimulationsanzüge des<br />

Kreisseniorenrates ermöglichen<br />

es jungen Menschen, die mög -<br />

lichen Einschränkungen durch<br />

das Alter zu erfahren.<br />

85


Gisela Merklinger<br />

Lebendiges Gemeinwesen –<br />

Porträts der 23 Kommunen<br />

Au am Rhein<br />

Au am Rhein war schon in der römischen Zeit besiedelt. Heute leben rund 3300 Menschen<br />

in der schmucken Gemeinde, die sich von einem kleinen Fischerdorf zu einem<br />

modernen Wohlfühlort entwickelt hat. Mediterranes Flair, dörflicher Charme, freund -<br />

liche Wohnbaugebiete, liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, unberührte Natur im<br />

Auenwald und romantische Altrheinarme zeichnen das attraktive Gesicht einer<br />

Kom mune, die für Einheimische und Gäste viel zu bieten hat. Den Strukturwandel, der<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts viele landwirtschaftliche und handwerkliche Betriebe<br />

zum Aufgeben zwang, hat die Gemeinde gut gemeistert. Gewerbeansiedlungen, neue<br />

familienfreundliche Baugebiete, eine umfassende Ortssanierung, Investitionen in Kulturund<br />

Freizeiteinrichtungen und die Förderung des Vereinslebens haben aus Au am Rhein<br />

eine interessante Wohngemeinde gemacht, die von den nahe gelegenen Metropolen<br />

Karlsruhe und <strong>Rastatt</strong> profitiert. Die lebendige Dorfgemeinschaft feiert gerne, liebt Fußball,<br />

pflegt leidenschaftlich Brauchtum und setzt im mittelbadischen Veranstaltungs -<br />

kalender viele Highlights.<br />

Bietigheim<br />

Bietigheim: das Bürgerzentrum<br />

„Alter Tabakschuppen“<br />

Bietigheim (121 Meter über NN), im Jahr 991 erstmals urkundlich er wähnt, liegt<br />

nördlich von <strong>Rastatt</strong> am Gestadebruch der Rheinebene, der das Ortsbild prägt. Das<br />

Wahrzeichen der Gemeinde ist die Alte Kirche aus dem Jahr 1150, die wohl äl tes te Kirche<br />

auf der Hardt, deren wehrhafter Turm bis heute erhalten wurde. Die rund 6300 Einwohner<br />

schätzen die zentrale Lage, die Anbindung an die Stadtbahn, die in takte Infra-<br />

86


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

struktur, das viele Grün,<br />

Freizeitangebote für Jung<br />

und Alt, ein lebendiges<br />

Vereinsleben, ein attrak ti -<br />

ves Bürgerzentrum, luftige<br />

Biergärten, gemütliche<br />

Lokale und die 1300 vorhandenen<br />

Arbeitsplätze.<br />

Das an der „Badischen<br />

Spargelstraße“ liegende<br />

Bietigheim, mit einer<br />

der größten Spargelanbauflä<br />

chen im <strong>Landkreis</strong>, ist<br />

um geben von einem Streu -<br />

obstgürtel. Im Ort stehen<br />

zwei Stationen des grenz -<br />

überschreitenden Öko -<br />

museums „PAMINA-Rheinpark“,<br />

die Wissenswertes über den Lebensraum vermitteln und über ein Radwegesystem<br />

verknüpft sind. Höhepunkt des jährlichen Veranstaltungskalenders ist das Bietigheimer<br />

Volksfest, das weit über die Grenzen Mittelbadens hinaus bekannt ist und seit 1949<br />

immer am ersten Wochenende im August veranstaltet wird. Kinder haben in der<br />

familienfreund lichen Gemeinde einen hohen Stellenwert. Zwei Kindergärten mit Kleinkindbetreuung<br />

und Hort sowie eine Ganztagsschule bieten ein umfangreiches Angebot<br />

für Kinder ab einem Jahr. Die Betreuung und Versorgung der älteren Mitbürger organisieren<br />

das Senioren zentrum „Haus Edelberg“ und das Seniorenbüro mit 50 ehrenamt -<br />

lichen Mitarbeiter innen und Mitarbeitern. Einzigartig ist der ehrenamtliche „Graue<br />

Panther“-Fahrdienst, der ältere Einwohner kostenlos innerhalb der Ortschaft oder in<br />

die nähere Umgebung transportiert. Obwohl Bietigheim stetig wächst, gelingt es, den<br />

dörflichen Charme zu erhalten und Altbewährtes mit Fortschrittlichem in Einklang zu<br />

bringen.<br />

Obstblüte in Bischweier<br />

Bischweier<br />

Die Gemeinde am Rande des Murgtals ist über 750 Jahre alt und dennoch jung<br />

geblieben, überschaubar und abwechslungsreich. Der Ort, seine Bürger und Kultur<br />

bilden eine Einheit, die in der Region auf sich aufmerksam macht. Die Theatertage verwandeln<br />

das Dorf einmal im Jahr in eine Schauspielhochburg. Eine vielseitige Vereinslandschaft<br />

mit zahlreichen Angeboten und Veranstaltungen ist Ausdruck einer starken<br />

Dorfgemeinschaft, die auch nach außen wirkt. Gemeinsam aktiv die Zukunft gestalten<br />

ist die De vise. Attraktive Wohngebiete, eine zentrale Lage mit intakter Infrastruktur,<br />

gute Kinderbetreuungseinrichtungen und Wanderwege entlang saftiger Streuobst -<br />

wiesen machen Bischweier zu einem attraktiven Wohnort für Jung und Alt.<br />

87


Bühl<br />

Blick über Bühl<br />

Die Große Kreisstadt<br />

Bühl hat interessante<br />

Kon traste. Modernste In -<br />

dus trie, ländlich-idyl lische<br />

Kulturlandschaften und der<br />

Charme als Nationalparkgemeinde<br />

bieten Einwohnern<br />

und Besuchern den<br />

Luxus, auf der Ge markung<br />

Natur pur und pralles<br />

Leben gleichermaßen ge -<br />

nießen zu können.<br />

Genießen können die<br />

Menschen in und um<br />

Bühl sehr gut. Die<br />

Lebensart ist gemütlich,<br />

bodenständig, fleißig,<br />

zielstrebig und vor allem liebenswert. Bühl ist eine wohl habende Stadt, ein pulsierendes<br />

Mittelzentrum, in dem Natur, Kulinarik und Kultur zusammentreffen.<br />

Der prosperierenden Stadt gelingt es, Idylle und Beschaulichkeit zu bewahren. Die<br />

Innenstadt mit ihren historischen Gebäuden, ausgedehnten Fußgängerzonen und<br />

attraktiven Geschäften bestimmt ebenso die Lebensqualität wie ausgezeichnete Lokale,<br />

hochkarätige kulturelle Veranstaltungen, zahlreiche Sport- und Erholungsmöglichkeiten,<br />

ein sehr gutes Bildungsangebot und ein abwechslungsreiches Vereinsleben. Große<br />

Sportereignisse und vor allem das jährliche Zwetschgenfest machen die Stadt weit über<br />

die Region hinaus bekannt.<br />

Von einem ehemaligen kleinen Amtsstädtchen hat sich Bühl zu einem modernen<br />

und überaus beliebten Industriestandort entwickelt. Bühler Unternehmen profitieren<br />

von der günstigen Lage mitten im europäischen Wirtschaftsraum zwischen Karlsruhe<br />

und der Europastadt Straßburg. Die ökonomische Bedeutung Bühls wird auch daran<br />

deutlich, dass in der rund 30 000 Einwohner zählenden Stadt etwa 21 000 Arbeitsplätze<br />

angeboten werden.<br />

Handelsunternehmen expandieren und erschließen von Bühl aus neue Märkte.<br />

Technische Betriebe stellen ihre Innovationskraft unter Beweis. Bau- und Handwerks -<br />

betriebe arbeiten bodenständig, traditionell, qualitätsbewusst und orientieren sich an<br />

den modernsten technischen Entwicklungen. Die Stadt Bühl ist Dienstleistungszentrum<br />

für den gesamten südlichen Bereich des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> und den nördlichen Teil<br />

des Ortenaukreises mit mehr als 100 000 Menschen, direkt an der Nahtstelle zwischen<br />

der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) und der Wirtschaftsregion Offenburg (WRO)<br />

gelegen. Rund 237 Hektar Gewerbe- und Industrieflächen sind stark nachgefragt. Das<br />

hohe Flächenpotenzial ermöglicht ein rasches und unkompliziertes Wachstum.<br />

88


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Bühl pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu mehreren europäischen Städten<br />

und wurde für dieses Engagement mit der Ehrenplakette, der zweithöchsten von vier<br />

mög lichen Auszeichnungen des Europarats, ausgezeichnet.<br />

Bereits im Jahr 1283 wurde Bühl zum ersten Mal urkundlich erwähnt, doch Funde<br />

aus der Stein- und Bronzezeit belegen eine wesentlich ältere, sehr bewegte und in<br />

vielen Bauwerken immer noch lebendige Geschichte. Von der Verleihung des Marktrechts<br />

1403, über die Erlangung des Stadtrechts 1835 und die Ernennung zur Großen<br />

Kreisstadt 1973 hat sich Bühl enorm entwickelt. Diese Entwicklung kann anschaulich<br />

und hörbar im Stadtmuseum in der Schwanenstraße erlebt werden.<br />

Bühlertal<br />

Als Portalgemeinde des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und Sitz dessen<br />

Geschäftsstelle hat Bühlertal viel zu bieten. Ein mit schönen Ausblicken verbundenes<br />

Wanderwegenetz, zahlreiche Spielplätze, Grillplatz, Minigolfanlage, Weinlehrpfad,<br />

Mountainbike- und Nordic Walking-Rundwege, Geocaching-Trailer, ein beheiztes Freibad<br />

und das Heimatmuseum mit Führungen und museumspädagogischen Kursen bieten<br />

Gästen einen attraktiven Aufenthalt im Luftkurort Bühlertal, am Fuße des Nationalparks.<br />

Die Erkundung des Engelssteigs, einem Wanderweg mit Klettersteigvariante, vermittelt<br />

die Landschaftserhaltung auf interessante Art und Weise. In einer der steilsten Wein -<br />

berglagen sind Europas faszinierende Trockenmauerbereiche, offene Felsbildungen,<br />

historische Einzelstockrebenanlagen und einmalige Ausblicke zu entdecken. Die Bühlertäler<br />

Gastronomie verwöhnt die Gäste mit allerhand kulinarischen Leckereien und<br />

identifiziert sich gerne auch mit dem heimischen Weinbau. Alljährlich stattfindende<br />

Weinmessen und Weinwandertage sind Garanten für Wohlfühlerlebnisse.<br />

Als Wohngemeinde<br />

weist Bühlertal eine<br />

intakte Infrastruktur auf.<br />

Neben einer verkehrsmäßig<br />

guten Anbindung,<br />

öffentlichem Personennahverkehr,<br />

Senioren -<br />

zentrum, Schul- und Kindergartenangebot<br />

samt<br />

Be treu ungsmöglichkeiten<br />

gibt es auch viele Fach -<br />

geschäfte und Handwerksbetriebe.<br />

Ein lebendiges<br />

Vereinsleben mit<br />

einem ab wechs lungs rei -<br />

chen Jahresveranstaltungs -<br />

kalender trägt zur attraktiven<br />

Freizeitgestaltung bei.<br />

Bühlertal: Portalgemeinde<br />

des Naturparks Schwarzwald<br />

Mitte/Nord<br />

89


„Aktiv und erholsam leben zwischen Wald und Reben“ ist die Überschrift des Leit -<br />

bildes, das von Bühlertäler Bürgern erstellt worden ist. Der Slogan bringt die Atmos -<br />

phäre in der rund 8000 Einwohner zählenden Wohn- und Tourismusgemeinde Bühlertal<br />

auf den Punkt.<br />

Durmersheim<br />

Das Freibad in Durmersheim<br />

Das Herzstück der Hardt an der Grenze zum <strong>Landkreis</strong> Karlsruhe ist kulinarisch im<br />

Frühsommer in aller Munde. Die beiden größten Erdbeeranbauer der Region bieten mit<br />

ihren Früchten ein unwiderstehliches Paradies. Zudem kommt der erste Spargel des<br />

Jahres stets aus Durmersheim, wo das royale Gemüse unter Sonnentunneln verfrüht<br />

reif wird. Mit vielen romantischen Ecken und Winkeln besticht das 3,5 Kilometer lange<br />

Straßendorf. Zu seinen Schmuckstücken zählen die Wallfahrtskirche Maria Bickesheim<br />

mit Decken- und Wandfresken aus dem 14. Jahrhundert sowie die dynamische katho -<br />

lische Jugendkirche Via als erste ihrer Art im <strong>Landkreis</strong> und in der Erzdiözese Freiburg.<br />

Durmersheim mit seinem beschaulichen Ortsteil Würmersheim ist als idyllische Wohngemeinde<br />

bei Pendlern beliebt. Sie schätzen die schnelle Verbindung nach Karlsruhe<br />

oder <strong>Rastatt</strong>, die lückenlose Infrastruktur und den gut funktionierenden öffentlichen<br />

Personennahverkehr. Für aktive Lebensqualität sorgen etliche Vereine und Organisa -<br />

tionen. Das versetzt im dreijährigen Turnus stattfindende Durmersheimer Bäretriewerund<br />

Würmersheimer Speckkälblefest offenbart gediegene Lebensfreude und zünftige<br />

Feierlaune bei den ehrenamtlich Engagierten und ihren Gästen aus nah und fern. Der<br />

traditionelle Bickesheimer Krämer- und Vergnügungsmarkt zieht dreimal jährlich viele<br />

Be sucher aus dem Umland an.<br />

Elchesheim-Illingen<br />

90<br />

Elchesheim-Illingen<br />

liegt am Goldkanal, dem<br />

größten Baggersee in<br />

Baden-Württemberg,<br />

einem Eldorado für<br />

Wassersportfreunde. Die<br />

ca. 140 Hektar große<br />

Wasserfläche lädt ein<br />

zum Segeln, Rudern, Surfen,<br />

Paddeln oder Angeln.<br />

Wer die Idylle sucht, der<br />

findet bei einer Fahrrad -<br />

tour auf dem PAMINA-<br />

Radwanderweg entlang<br />

des Rheins oder aber bei<br />

einem Spaziergang in den<br />

Rheinauen umgeben von


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

einer bewundernswerten<br />

Pflanzen- und Tierwelt<br />

Erholung pur. Umgeben<br />

von zahlreichen Naturschutz-<br />

und Landschaftsschutzgebieten<br />

liegt die<br />

Gemeinde mit ihren ca.<br />

3300 Einwohnern im<br />

Herzen der Technologie-<br />

Region, zwischen Karls -<br />

ruhe, <strong>Rastatt</strong> und Baden-<br />

Baden. Die ursprünglich<br />

eigenständigen Gemeinden<br />

Elchesheim und Illingen<br />

haben sich im Jahr<br />

1971 zu sammen ge schlos -<br />

sen. Der Prozess des<br />

Zusammenwachsens des<br />

Fischerdorfes Illingen und<br />

des landwirtschaftlich geprägten Elchesheim war nicht einfach. Heute, nach über<br />

40 Jahren, hat sich ein Wir-Gefühl entwickelt und gemeinsam wird die Lebensqualität<br />

stetig verbessert. Die unternehmer- und familienfreundliche Kommune hält für ansiedlungswillige<br />

Firmen eine Gewerbefläche mit rund 51 000 Quadratmetern und für junge<br />

Familien ein neues attraktives Wohngebiet, umgeben von herrlicher Natur, bereit. Am<br />

Ort befinden sich ein Kindergarten mit flexiblen Öffnungszeiten für Kinder von ein bis<br />

drei Jahren und von drei bis sechs Jahren, eine pädagogische Akademie für Lehrkräfte,<br />

eine Grundschule mit offenem Ganztagsangebot, eine öffentliche Bücherei und ein<br />

„Haus der Begegnung“ als generationen übergreifende Begegnungsstätte. Kulturelle<br />

Vereine und Sportorganisationen, acht Tennisplätze, Tennishalle, eine Skater-Anlage, das<br />

Museum „Arbeit am Rhein“ mit wechselnden Kunst- und Sonderausstellungen und ein<br />

Bürgerhaus mit üppigem Veranstaltungskalender laden zur Freizeitgestaltung ein.<br />

Forbach: Die gedeckte und freitragende<br />

Holzbrücke wurde im<br />

Jahr 1778 fertiggestellt.<br />

Forbach<br />

Forbach, Nationalparkgemeinde und Luftkurort, ist die größte Flächengemeinde des<br />

<strong>Landkreis</strong>es. Sie erstreckt sich von den Höhen des Kaltenbronn über das Murgtal bis<br />

hinauf zur Schwarzwaldhochstraße und wird von der Murg durchschlängelt. Die 4800-<br />

Einwohner-Gemeinde mit den Ortsteilen Bermersbach, Gausbach, Langenbrand, Hundsbach,<br />

Erbersbronn, Raumünzach, Herrenwies und Schwarzenbach ist ein beliebter<br />

Wohn- und Urlaubsort. Auch Wanderer, Ausflügler oder Radsportler aus dem Raum<br />

Karlsruhe oder Stuttgart gelangen mit der Stadtbahn bequem ins idyllische Forbach mit<br />

seinen riesigen Wäldern, Karseen, Hochmooren und Heuhüttentälern sowie einem vielfältigen<br />

ganzjährigen Angebot an Freizeitmöglichkeiten. Sie bestaunen die einzigartige,<br />

überdachte historische Holzbrücke, die im Jahr 1778 erbaut und 1954/55 originalgetreu<br />

91


Adventsmarkt in Gaggenau<br />

erneuert wurde. Eine<br />

wichtige Rolle in der<br />

Gemeinde spielt das Thema<br />

Wasser. Auf einer<br />

Höhe von 700 Metern<br />

liegt die Schwarzenbach-<br />

Talsperre, die mit ihren<br />

Wasservorräten das Elektrizitätswerk<br />

der EnBW in<br />

Forbach speist. Im zen -<br />

tralen Murggarten bilden<br />

Wasserspiele einen An -<br />

ziehungspunkt. Vorbild -<br />

lich ist die Gemeinde<br />

in der Landschaftspflege<br />

durch Ziegenbeweidung<br />

und Rinderhaltung. Im<br />

schmucken Ortsteil<br />

Bermers bach, der im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2006 und 2012<br />

mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde, gibt es einen Verein der Ziegenfreunde.<br />

Dieser hat die Offenhaltung der wertvollen Kulturlandschaft zum Ziel. Auf dem rund<br />

fünf Kilometer langen Ziegenpfad, der sich durch die Weiden schlängelt, können Wanderer<br />

und Spaziergänger die vierbeinigen Rasenmäher hautnah kennenlernen.<br />

Gaggenau<br />

92<br />

Gaggenau ist familienfreundlich. Ansprechende Wohngebiete werden erschlossen,<br />

die Innenstadt zu einer attraktiven Einkaufsstadt weiterentwickelt, die Wirtschaft aktiv<br />

gefördert, das kulturelle und sportliche Vereinsleben gestärkt, das bürgerliche Engagement<br />

unterstützt und neue Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebote für Jung<br />

und Alt geschaffen. Die Große Kreisstadt mit ihren rund 29 000 Einwohnern hat in den<br />

Bereichen der Inklusion, Kleinkind- und Schulkinderbetreuung sowie Seniorenarbeit die<br />

Nase vorn.<br />

Stolz ist die Murgtalmetropole auf ihre üppige Infrastruktur. Die Stadtbibliothek mit<br />

umfassendem Angebot, ein attraktiver und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannter<br />

„Kulturrausch“, vitale Sport- und Kulturvereine, eine renommierte Schule für Musik<br />

und darstellende Kunst, tolle Freizeitangebote wie „Kunst im Park“ oder „Gesundheit im<br />

Park“, ein spürbares ehrenamtliches Engagement der Bürgerinnen und Bürger, das<br />

Hallenbad „Murgana“, das landschaftlich herrlich gelegene und chlorfreie Naturbad<br />

„Waldseebad“, das attraktive Thermal-Mineralbad „Rotherma“, die beliebte Landesakade -<br />

mie für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater Schloss Rotenfels und das Museum „Haus<br />

Kast“ mit den Themen Flößerei und Waldgewerbe prägen für Einheimische und Gäste<br />

die Wohlfühlqualität. Unter dem Motto „Gemeinsam für Europa“ unterhält Gaggenau<br />

Städtepartnerschaften mit dem französischen Annemasse und dem polnischen Sieradz.


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Gaggenau hat eine mehr als 100-jährige Tradition im Fahrzeugbau. 1895 wurde im<br />

Stadtteil Ottenau mit dem „Orient-Express“ der erste marktfähige Benzinkraftwagen<br />

gebaut. Bis 1967 blieb die Herstellung von Schwerlastkraftwagen eine Domäne des<br />

Automobilbaus an der Murg. Heute werden im Mercedes-Benz-Werk Gaggenau, dem<br />

ältesten durchgehend produzierenden Automobilwerk der Welt, insbesondere Getriebe<br />

hergestellt. Die enge Verbundenheit der Großen Kreisstadt Gaggenau mit der Geschichte<br />

der Automobilindustrie und vor allem mit dem Unimog, der bis 2002 in Gaggenau<br />

gebaut wurde, wird im weltweit einzigartigen Unimog-Museum eindrucksvoll dokumentiert.<br />

In Gaggenau faszinieren die Kontraste. Die moderne Industriestadt ist umgeben von<br />

einer reizvollen Landschaft, hat Wallfahrtsromantik in Moosbronn, Wellness-Charme in<br />

Bad Rotenfels, Fachwerkromantik in Michelbach, Flößergeschichte und Narretei in<br />

Hörden, „Keschtefeste“ in Oberweier, eine malerische Umgebung in Sulzbach, eine<br />

herr liche Wohnlage in Freiolsheim und die älteste Pfarrkirche des Murgtals in Selbach.<br />

Die landschaftliche Attraktivität beruht auf einem abwechslungsreichen Neben -<br />

einander von Wiesentälern und zusammenhängenden Waldflächen, die durch ein<br />

um fassendes Wegenetz erschlossen sind. Klangvolle Bezeichnungen wie Wohnstadt<br />

im Grünen, dynamische Industriestadt oder Automobilstadt an der Murg beschreiben<br />

das stimmige Nebeneinander von leistungsfähiger Wirtschaft und landschaftlicher<br />

Attrak tivität.<br />

Gernsbach<br />

Die Stadt Gernsbach<br />

mit den Ortsteilen Hilpertsau,<br />

Obertsrot, Staufenberg,<br />

Scheuern, Lautenbach<br />

und Reichental<br />

liegt idyllisch im Murgtal.<br />

Der beliebte Ausflugsort<br />

mit rund 14 000 Einwohnern<br />

ist ein wichtiger<br />

Standort der Papier -<br />

indus trie und bietet<br />

zahlreiche Möglichkeiten<br />

der Freizeitgestaltung. Ob<br />

Wandern, Schwimmen,<br />

Wintersport oder Fahrrad -<br />

fahren – der staatlich<br />

anerkannte Luftkurort mit<br />

seiner historischen Altstadt<br />

ist eine Reise wert.<br />

Zertifizierte Wanderwege<br />

Gernsbach bei Nacht<br />

93


Iffezheim: eine der schönsten<br />

Galopprennbahnen Europas<br />

und sagenumwobene<br />

Strecken führen durch<br />

einzigartige Heuhütten -<br />

täler. Besonders das<br />

Infozentrum Kaltenbronn,<br />

auf der Höhe inmitten<br />

des Schwarzwaldes ge -<br />

legen, lädt kleine und<br />

große Besucher zur Entdeckungsreise<br />

ein. In un -<br />

mittelbarer Nähe befindet<br />

sich eines der letzten<br />

intakten Hochmoore Mitteleuropas.<br />

Das gut ausgebaute,<br />

idyllisch gele -<br />

gene Loipennetz auf dem<br />

Kaltenbronn gilt als Ge -<br />

heimtipp unter Wintersportlern.<br />

Gernsbach wird 1219 erstmals urkundlich als Gründung der Grafen von Eberstein<br />

erwähnt und gelangte im Laufe seiner wechselvollen Geschichte durch den Holzhandel,<br />

die Flößerei und die Murgschifferschaft zu Wohlstand. Im 19. Jahrhundert war das von<br />

dem Flüsschen Murg durchzogene Gernsbach, das auch Murgtalperle genannt wird,<br />

eine großherzoglich-badische Amtsstadt.<br />

Hügelsheim<br />

94<br />

Hügelsheim ist die Heimat des mittelbadischen Spargels. Das zweijährlich statt -<br />

findende Spargelfest ist ein Mekka für Freunde des königlichen Gemüses. Die Gemeinde<br />

gehört zu den ältesten Siedlungsflächen im <strong>Landkreis</strong>, was keltische Hügelgräber<br />

bezeugen. 1951 baute die NATO in Hügelsheim einen Militärflugplatz, der über 40 Jahre<br />

lang von den kanadischen Streitkräften genutzt wurde.<br />

Eine Ära, welche die Gemeinde an der Badischen Spargelstraße stark prägte.<br />

Freundschaften und Beziehungen, die während dieser Zeit entstanden sind, werden<br />

auch heute noch gepflegt. Nach dem Abzug der Kanadier wurde im Schulterschluss der<br />

gesamten Region das brachliegende Gelände in einen florierenden Gewerbepark mit<br />

einem erfolgreichen Regionalflughafen umgewandelt, dem Baden-Airpark mit jährlich<br />

rund einer Million Passagieren und über 2400 Arbeitsplätzen.<br />

Hügelsheim hat sich mit dieser Konversion zu einer aufstrebenden, weltoffenen<br />

Gemeinde mit fast 5000 Einwohnern weiterentwickelt. Eine gute Infrastruktur, engagierte<br />

Jugendarbeit, beispielhafte Integrationsmaßnahmen für Neubürger und lebhafte<br />

Beziehungen zu den Partnergemeinden in Italien und Kanada prägen den Lebensstil<br />

ebenso wie Golfplatz, Erländersee, Eisarena, erstklassige Gastronomie oder die Repräsentation<br />

der Gemeinde durch ihre charmanten Spargelhoheiten.


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Iffezheim<br />

Die Gemeinde Iffezheim mit ihren rund 5000 Einwohnern ist international bekannt<br />

durch die dreimal im Jahr stattfindenden Galopprennen auf einer der schönsten Galopp -<br />

rennbahnen Europas. Eine mehr als 150 Jahre alte Galoppgeschichte, Spuren der Kelten<br />

und Römer und Funde aus der Steinzeit und der frühen Merowingerzeit sind Zeugen<br />

einer interessanten historischen Vergangenheit.<br />

Ereignisreich ist der Veranstaltungskalender der Gemeinde. Iffezheim ist Trainingszentrale<br />

für Vollblüter, veranstaltet alljährlich ein originelles Bauernrennen und Auk -<br />

tionen für Vollblüter.<br />

Anziehungspunkte für Touristen und Naturfreunde sind auch die Staustufe am Rhein<br />

mit Europas größter Fischtreppe und die Natur- und Landschaftsschutzgebiete in der<br />

Nähe des Rheins.<br />

Die liebenswerte Gemeinde hat ein reges Vereinsleben und ist bekannt für ihren<br />

Spargel- und Erdbeeranbau.<br />

Neben zahlreichen kleinen Einzelhandels- und Versorgungsbetrieben gibt es Seniorenwohnanlagen,<br />

eine Kleintier- und Pferdeklinik, eine gemeindeeigene Mediathek/<br />

Bibliothek, ein Jugendhaus und diverse Gaststätten. Zwei in kirchlicher Trägerschaft<br />

befindliche Kindergärten, eine Grundschule mit bilingualem Zug, eine Sprachheilschule<br />

mit sonderpädagogischem Kindergarten, eine Real- bzw. Werkrealschule und eine<br />

Musikschule bereichern die Infrastruktur. Hervorzuheben sind außerdem die lebhaften<br />

Beziehungen zu den Partnergemeinden Hoppegarten in Brandenburg und Mondolfo in<br />

Italien.<br />

Die unmittelbare Nachbarschaft zum Elsass, die ausgezeichnete Anbindung an die<br />

A 5 bzw. die B 36 und B 500 sowie die Nähe zum Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden<br />

machen Iffezheim zu<br />

einem lebenswerten und<br />

attraktiven Wohnort und<br />

Ausflugsziel.<br />

Historischer Stadtkern<br />

von Kuppenheim<br />

Kuppenheim<br />

Kuppenheim hat nicht<br />

nur einen hohen Wohnund<br />

Freizeitwert. Es ist<br />

auch ein starker Wirtschaftsstandort,<br />

an dem<br />

der „Daimler-Konzern“<br />

mitten in der Wirtschaftskrise<br />

ein neues Presswerk<br />

zur Belieferung seiner<br />

Werke gebaut hat. Die<br />

8100-Einwohner-Stadt ist<br />

seit 1234 mit dem Markt-<br />

95


echt ausgestattet und wird gerne als „Tor zum Murgtal“ bezeichnet. Die ehemalige<br />

Amtsstadt hat eine bewegte Vergangenheit. Die histo rische Stadtmauer mit Resten des<br />

Stadtgrabens, der jüdische Zentralfriedhof und das Unimog-Museum sind beliebte<br />

Sehenswürdigkeiten, ebenso wie das am Stadtrand ge legene Lustschloss „Favorite“ der<br />

legendären Markgräfin Sibylla Augusta. Die auf strebende, zukunftsorientierte Gemeinde<br />

pflegt nicht nur die Zeugen der Vergangenheit, sondern arbeitet ehrgeizig an ihrem<br />

Image als leistungsstarke Stadt mit idealen Rahmenbedingungen zum „gut leben und<br />

arbeiten“. Dabei kommt ihr die ausgezeichnete Lage mit schnellem Autobahnanschluss,<br />

kurzen Wegen nach Baden-Baden, zum Baden-Airpark, ins Elsass und nach Karlsruhe<br />

zugute. Diese zentrale Ausgangslage, eine bemerkenswerte Gastronomie mit einem<br />

Gourmetlokal im Stadtteil Oberndorf, ein lückenloses Waren- und Leistungsangebot<br />

heimischer Betriebe, ein großes Freizeit angebot sowie das Familienbad Cuppamare sind<br />

Pluspunkte der Stadt, die für Einhei mische, Pendler und Gäste viele Entfaltungsmöglichkeiten<br />

bieten.<br />

Lichtenau<br />

Das Stadttor verweist auf die<br />

bewegte urbane Vergangenheit<br />

der Stadt Lichtenau.<br />

Die einst nördlichste Bastion des Hanauerlandes hat eine bewegte Vergangenheit<br />

und eine lebhafte Gegenwart. Das charmante Städtchen Lichtenau an der Grenze des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> ist eine aktive und gesunde Kommune mit zwei Gewerbegebieten<br />

und einer lückenlosen Infrastruktur, die sich auch den Erhalt ihrer idyllischen Auwälder<br />

auf ihre Agenda geschrieben hat. Mit etwa 5000 Einwohnern hat Lichtenau mehr als 50<br />

Vereine und ein vielfältiges Freizeit- und Kulturangebot, das von aktiven und engagierten<br />

Bürgern getragen wird. Die in den siebziger Jahren eingemeindeten Ortsteile Grauelsbaum,<br />

Muckenschopf, Scherzheim und Ulm leisten ihren Beitrag zu dem Lichtenau,<br />

wie es sich heute präsentiert:<br />

als liebenswürdige<br />

Stadt mit Charme und<br />

Flair. Weltweit agierende<br />

Unternehmen und ört -<br />

liche Gewerbebetriebe<br />

tragen mit ihren hervor -<br />

ragenden Produkten und<br />

Dienstleistungen zum<br />

positiven Image Lichtenaus<br />

bei. Der Rhein, die<br />

Nähe zum Schwarzwald<br />

und zum Elsass . . . – in<br />

Lichtenau hat man das<br />

Glück, zu leben und zu<br />

arbeiten, wo andere<br />

Urlaub machen.<br />

96


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Loffenau<br />

Der Frühling ist in Loffenau<br />

mit allen Sinnen zu<br />

spüren, wenn am Ortsrand<br />

die Streuobstwiesen<br />

in voller Blüte stehen. Für<br />

Sommerfrischler bietet<br />

Loffenau ein herr liches<br />

Wanderwegenetz mit zahl -<br />

reichen Sehens würdig kei -<br />

ten und Naturschönheiten.<br />

Leckere Wald heidelbeeren<br />

und Waldpilze warten auf<br />

Sammler. Im Winter sind<br />

Loipen gespurt und die<br />

ganze Winterpracht des<br />

Schwarzwaldes kann er -<br />

lebt werden.<br />

Die hohe Wohn- und<br />

Lebensqualität am Ort hat schon manchen Gast und Besucher dazu veranlasst, ganz<br />

nach Loffenau zu ziehen. Die Gemeinde kann noch günstige Bauplätze in besten Lagen<br />

mit Familienrabatt anbieten und das Angebot der Kinderbetreuung lässt keine Wünsche<br />

offen.<br />

Der historische Ortskern mit vielen denkmalgeschützten Fachwerkhäusern und<br />

malerischen Winkeln ist von modernen Wohngebieten umgeben. Der Pfarrberg ist ein<br />

Naturerlebnisbereich mitten im Ort, von der Sonnenlaube bietet sich eine beeindruckende<br />

Rundumsicht und vom Hausberg Teufelsmühle (908 Meter über NN) mit<br />

Turm, Jugendwanderheim und Gaststätte hat man bei schönem Wetter eine herrliche<br />

Aussicht über das Rheintal bis zu den Vogesen. Bei guter Thermik starten dort die<br />

Drachen- und Gleitschirmflieger. Das Observatorium der astrologischen Vereinigung<br />

Karls ruhe ermöglicht einen Blick zu den Sternen.<br />

Beim Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ erhielt Loffenau in den Jahren<br />

1983, 1985 und 1989 Goldmedaillen und 2009 eine Silbermedaille mit Sonderpreis.<br />

Blick auf Loffenau<br />

Muggensturm<br />

Muggensturm ist eine aufstrebende und moderne Gemeinde, die in der Rhein -<br />

ebene, zentral zwischen Karlsruhe und Baden-Baden – direkt an der Autobahn Karls -<br />

ruhe–Basel liegt.<br />

Historische Fachwerkgebäude und Hofansichten sind charakteristische Bestandteile<br />

des Muggensturmer Altdorfkerns. Sie erinnern an verschiedene Epochen der vergange-<br />

97


Das Muggensturmer Rathaus<br />

nen Jahrhunderte. Schon immer ist es für die Muggensturmer wichtig, den Erhalt des<br />

örtlichen Charakters zu pflegen. Durch fantasievolle und abwechslungsreiche Blumen -<br />

arrangements gelingt es der engagierten Bevölkerung, hier immer wieder neue<br />

Ak zente zu setzen.<br />

Leben und Arbeiten in Muggensturm – dafür hat die Gemeinde auch für die Zukunft<br />

die Weichen gestellt: Umfassende Gewerbe- und Industrieflächen bieten die Möglichkeit,<br />

im Ort einer Berufstätigkeit nachzugehen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

hat einen hohen Stellenwert. Das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen mit der Kinderkrippe<br />

Storchennest und der Ganztagsschule mit Kernzeitbetreuung wird stetig er -<br />

weitert. Im Blickpunkt steht auch die Lebensqualität älterer Menschen.<br />

Muggensturm bezeichnet sich gerne als „Gemeinde auf der Überholspur“. In der Tat<br />

ist die Gemeinde ehrgeizig und vorwärtsstrebend. Stolz sind die 6200 Einwohner darauf,<br />

dass ihr Muggensturm auch ein interessanter Indus trie- und Gewerbestandort mit<br />

2500 Arbeitsplätzen ist.<br />

Hohe Gewerbesteuereinnahmen<br />

sorgen für Wohlstand<br />

und erlauben eine<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

der Infrastruktur<br />

und des Ortsbildes. Die<br />

mit Preisen im Wett -<br />

bewerb „Unser Dorf hat<br />

Zukunft“ und im bundesweiten<br />

Blumenschmuckwettbewerb<br />

„Entente<br />

Florale“ verwöhnte Ge -<br />

meinde legt Wert auf den<br />

Erhalt des dörflichen Charakters.<br />

Das Ortsbild mit<br />

seinen historischen Fachwerkhäusern<br />

wird liebevoll<br />

gepflegt, ebenso wie<br />

die Freizeit-, Sport- und<br />

Grünanlagen, Rad- und<br />

Wanderwege oder das Tiergehege am Ortsrand, das ein beliebtes Ausflugsziel ist. Ein<br />

Schmuckstück ist nach Umbau und Sanierung das spät klassizistische Rathaus, das vom<br />

ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Erwin Teufel als das schönste in Baden-Württemberg<br />

gelobt wurde.<br />

98


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Ötigheim<br />

Die größte Freilichtbühne Deutschlands mit 4000 überdachten Sitzplätzen macht<br />

Ötigheim weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die Bühnenanlage gilt als die<br />

schönste ihrer Art, vor allem wegen der in Normalgröße aufgeführten Bühnenbauten,<br />

die in ein weiträumiges Feld gestellt den Zuschauern imposante Eindrücke bieten.<br />

In Ötigheim sprengt Theater alle herkömmlichen Dimensionen. Rund 100 000<br />

Besucher pilgern alljährlich seit über 100 Jahren in das „Telldorf“, um vom überdachten<br />

Zuschauerraum aus die einzigartigen Aufführungen zu genießen. Bis zu 600 Amateurdarsteller<br />

bevölkern dabei die riesige Bühne. Gesang, Tanz, Massenszenen, Reiterkavalkaden,<br />

eigenes Orchester – Aufführungen in Ötigheim haben eine ganz eigene, außer -<br />

gewöhnliche Atmosphäre. „Ein Dorf spielt Theater“ – dieser Slogan ist auch Ausdruck<br />

dafür, dass sich die Ötigheimer mit ihrem Wohnort identifizieren und einen großen<br />

Beitrag dazu leisten, dass<br />

ein ganz besonderes Miteinander<br />

gelebt wird.<br />

Ötigheim zählt rund<br />

4500 Einwohner. Der<br />

Stadtbahnanschluss komplettiert<br />

die hervorragende<br />

Lage inmitten der<br />

Wachstumsregion des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> und<br />

der TechnologieRegion<br />

Karlsruhe.<br />

Im Ortskern finden<br />

sich Gastronomie und<br />

Einzelhandelsbetriebe und<br />

die öffentlichen Einrichtungen<br />

reichen von beispielhaften<br />

Sportstätten<br />

über bedarfsgerechte<br />

Kinder gärten und Schulen<br />

bis hin zu einer modernen<br />

Veranstaltungshalle. Ein gut ausgebautes Wegenetz lädt zum Wandern und Spazierengehen<br />

ein durch eine idyllische Landschaft, geprägt von einzigartigen Landschaftsund<br />

Naturschutzgebieten.<br />

Durch die direkte An bindung an die B 3/B 36 und die nahe gelegene Autobahn<br />

konnte sich die Gemeinde auch zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort entwickeln.<br />

Ötigheim: „Ein Dorf<br />

spielt Theater“<br />

99


Ottersweier<br />

Die Dorfkirche St. Johannes<br />

in Ottersweier<br />

Ottersweier mit seinem<br />

Ortsteil Unzhurst<br />

liegt eingebettet in Streuobstwiesen<br />

und Feldern<br />

im Herzen Mittelbadens.<br />

Bekannt ist die 6500-Einwohner-Gemeinde<br />

nicht<br />

nur wegen der Wallfahrtskirche<br />

Maria Linden oder<br />

der Keltereien, in denen<br />

köstlicher Saft hergestellt<br />

wird, sondern auch<br />

wegen des Kreispflegeheims<br />

Hub mit dem<br />

Aspichhof, der als Musterhof<br />

gilt. Dort werden auf<br />

78 Hektar Nutzfläche<br />

Viehzucht, Wein- und<br />

Ackerbau betrieben und auch Patienten des Pflegeheims sinnvoll beschäftigt. Die einst<br />

hauptsächlich durch die Landwirtschaft geprägte Gemeinde hat sich zu einem modernen<br />

Wohnort entwickelt mit vielen mittelstän dischen Betrieben und rund 2000 Arbeitsplätzen.<br />

Kleinkunstfreunde sind begeistert von der Zunftstub der „Otterschwierer Leimewängst“,<br />

in der sich Musikgruppen, Lieder macher und Mundartdichter ein Stelldichein<br />

geben. Stolz ist die Kommune auch auf ihre Geschichte, nach der Ottersweier eine der<br />

ältesten geschlossenen Siedlungen der Raumschaft ist. Vom Ende des 15. Jahrhunderts<br />

bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war Ottersweier Treffpunkt der noblen Gesellschaft.<br />

Der Ortsteil Hub beherbergte nämlich ein bekanntes Heilbad, das später als erstes<br />

deutsches Bad mit eigener Badeordnung ausgestattet wurde.<br />

<strong>Rastatt</strong><br />

Rund 47 500 Einwohner leben in der Barockstadt. Und sie leben gerne hier, denn<br />

<strong>Rastatt</strong> ist eine Stadt mit hoher Lebensqualität, einem umfassenden Bildungs- und<br />

Betreuungsangebot, mit vielfältigen Möglichkeiten zur Entspannung und Naherholung.<br />

Ein leistungsstarkes Mittelzentrum. Eine Stadt, die sich dynamisch entwickelt und die<br />

stolz auf ihr historisches barockes Erbe ist.<br />

Prächtige barocke Bauten prägen das Stadtbild ebenso wie hochmoderne Gebäude<br />

zum Wohnen und Arbeiten. Im Zentrum der Barockstadt befindet sich eines der schöns -<br />

ten Barockschlösser am Oberrhein. Die Pagodenburganlage und weitere bemerkenswerte<br />

Bauwerke des italienischen Baumeisters Domenico Egidio Rossi zeugen heute<br />

noch von der Zeit <strong>Rastatt</strong>s als Residenzstadt der Markgrafschaft Baden-Baden. In die<br />

100


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

unverkennbare barocke Kulisse fügen sich moderne Gebäudekomplexe wie beispielsweise<br />

das neue Landratsamt zu einem einzigartigen Gesamtbild aus Tradition und<br />

Moderne.<br />

<strong>Rastatt</strong> ist ein wichtiger Arbeitgeber in einer wirtschaftsstarken Region: Sowohl<br />

Großunternehmen wie Daimler, Maquet und Hauraton als auch zahlreiche mittel -<br />

stän dische Unternehmen schätzen das hervorragende Innovationsklima und die hohe<br />

Lagegunst.<br />

Auch einzigartige Naturlandschaften zeichnen <strong>Rastatt</strong> aus und laden dazu ein, die<br />

Gegend zu erkunden, zu entspannen und zu genießen: Während die Murg beschaulich<br />

durch die Innenstadt fließt, liegt mit den <strong>Rastatt</strong>er Rheinauen ein wahrer badischer<br />

Dschungel direkt vor der Haustüre. Der Schwarzwald ist zum Greifen nah und Frankreich<br />

nur eine Fährüberfahrt entfernt. Ein gut ausgebautes Radwegenetz macht es einfach,<br />

die zahlreichen Ausflugsziele und Museen mit dem Fahrrad anzusteuern, sich in Bädern<br />

und Seen zu vergnügen oder die fünf Ortsteile mit ihren schmucken Häusern und ihrer<br />

idyllischen Lage zu besuchen.<br />

Kultureller Glanzpunkt ist das internationale Straßen-Theaterfestival tête-à-tête, das<br />

größte seiner Art in Deutschland. Alle zwei Jahre verwandelt das Festival die Straßen<br />

und Plätze in offene Bühnen und zieht mit seiner einmaligen Atmosphäre Hundert -<br />

tausende Besucher an.<br />

Schließlich und vor allem sind es die Menschen, die <strong>Rastatt</strong> so sympathisch<br />

machen: badische Originale und kreative Köpfe, Traditionsbewusste und Trendsetter,<br />

Familienmenschen und Familienunternehmen leben hier in kultureller Vielfalt und<br />

Offenheit zusammen. Sie engagieren sich ehrenamtlich in mehr als 300 Vereinen und<br />

prägen die Barockstadt<br />

als lebens- und liebenswerte<br />

Stadt mit großem<br />

Wir-Gefühl.<br />

Rheinfähre<br />

Drusenheim–Greffern<br />

Rheinmünster<br />

Rheinmünster, 1974<br />

im Zuge der Kreisreform<br />

aus den damals selbstständigen<br />

Gemeinden<br />

Greffern, Schwarzach mit<br />

Hildmannsfeld, Söllingen<br />

und Stollhofen entstanden,<br />

präsentiert sich als<br />

aufstrebende Kommune.<br />

Wenn auch das Zusammenwachsen<br />

zunächst<br />

schwierig war, so ziehen<br />

die Rheinmünsteraner<br />

101


doch an einem Strang, um ihre Gemeinde zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Die gute<br />

verkehrliche Lage, der Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden auf eigener Gemarkung,<br />

die mit der Rheinfähre „Drusus“ vorhandene Verbindung ins Nachbarland Frankreich,<br />

ein eigenes Hafenbecken und die Nähe zu Baden-Baden, Bühl und <strong>Rastatt</strong> bieten<br />

Möglichkeiten, die Rheinmünster geschickt zu nutzen weiß. Beeindruckendes Zeugnis<br />

einer bewegten Vergangenheit als einst einflussreiche, reichsunmittelbare Benediktiner -<br />

abtei ist das ehrwürdige romanische Münster. Die Schwarzacher Münsterkonzerte sind<br />

eine langjährige Konzertreihe, die Musikfreunde aus dem gesamten süddeutschen<br />

Raum anspricht. Eine erstklassige, beeindruckende Klangfülle und eine ganz besondere,<br />

unbeschreibliche, geschichtlich geprägte Umgebung zeichnen diese Veranstaltungen<br />

aus. Reizvolle Rheinauelandschaften, ein unvergleichliches Erleben am Hafenbecken,<br />

der erste deutsche Polderinfopfad, Hallenbad, Golf, Tennis und Eissport – Rheinmünster<br />

hat seinen Einwohnern und Gästen vieles zu bieten. Im Jahr 2004 wurde die junge<br />

6700-Einwohner-Gemeinde angesichts ihrer Vorzüge als Ausflugs- und Erholungsort<br />

anerkannt.<br />

Sinzheim<br />

Blick auf das Ortszentrum<br />

von Sinzheim<br />

Sinzheim hat sich im Kleinzentrum zwischen Baden-Baden und Bühl zu einer<br />

beliebten Wohngemeinde entwickelt, die von der Nähe zur Autobahn und dem Baden-<br />

Airpark profitiert und mit einer idyllischen Lage zwischen Vorgebirgszone und Rhein -<br />

ebene punktet. Neben dem örtlichen Einzelhandel versorgen Verbrauchermärkte, Handwerksbetriebe<br />

und Dienst -<br />

leistungsunternehmen<br />

Shoppinggäste und die<br />

11 000 Ein wohner. Die<br />

Infrastruktur der „Stabsgemeinde“<br />

– wie sie<br />

gerne genannt wird – ist<br />

bemerkenswert. Zu den<br />

seit Jahrhunderten zu -<br />

gehörigen Teilorten Kartung,<br />

Winden, Halbers -<br />

tung, Müllhofen, Schiftung<br />

und Vormberg mit<br />

Ebenung kam im Rahmen<br />

der Gemeindereform<br />

1973 der Ortsteil Leibers -<br />

tung hinzu. Die Vorbergzone<br />

am Westhang des<br />

Fremersbergs prägen rund<br />

130 Hektar Weinberge.<br />

Auf den schweren Löß -<br />

102


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

böden gedeiht vor allem<br />

der Riesling, aber auch<br />

Spätburgunder und andere<br />

Sorten werden angebaut.<br />

Das im Jahr 2000 neu<br />

entstandene Ortszentrum<br />

mit Rathaus, Geschäfts -<br />

zentrum, Marktplatz und<br />

Tiefgarage bildet ein<br />

modernes Ensemble und<br />

stellt einen Spannungsbogen<br />

zu den historischen<br />

Gebäuden wie der Grundschule,<br />

dem früheren Rathaus,<br />

dem Pfarrhaus und<br />

dem Haus St. Vinzenz dar.<br />

Ein reges Vereinsleben<br />

prägt den Sinzheimer<br />

Veranstaltungskalender.<br />

Mehrere Sport treibende<br />

Vereine, rund zehn<br />

Gesang- und Musikvereine und Gemeinschaften, die im sozialen Bereich tätig sind,<br />

bieten Freizeitangebote für alle Generationen. Der Frühjahrsmarkt und die Kirchweih im<br />

Oktober, der Wendelinusritt in Leiberstung, das Straßenfest in Kartung sowie verschiedene<br />

Feste in den Ortsteilen zeugen von einem vorbildlichen bürgerschaftlichen<br />

Engage ment. Der 2014 eröffnete Mehrgenerationenpark ist ein beliebter Treffpunkt für<br />

Jung und Alt.<br />

Steinmauern –<br />

Flößerdorf am Oberrhein<br />

Steinmauern<br />

Im Jahr 1239 erstmals urkundlich erwähnt, konnte das Dorf 2014 sein 775-jähriges<br />

Ortsjubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen feiern. Über Jahrhunderte hinweg war<br />

Steinmauern eines der bedeutendsten und wohlhabendsten Flößerdörfer am Oberrhein.<br />

Verkehrsgünstig gelegen an der Mündung der Murg in den Rhein, war hier ein großer<br />

Umschlagplatz und Hauptmarkt für den Transport von Schwarzwaldholz bis nach<br />

Holland. Die Geschichte der Flößerei hat die Gemeinde in einem speziellen Flößerei -<br />

museum – das eingebunden ist in das grenzüberschreitende Museumsprojekt PAMINA-<br />

Rheinpark – dokumentiert.<br />

Heute ist das 3200-Einwohner-Dorf eine beliebte und stetig wachsende Wohn -<br />

gemeinde mit einer für ihre Größe beispielhaften Infrastruktur. Neben guten Einkaufsmöglichkeiten<br />

für den täglichen Bedarf sind es vor allem die familienfreundlichen<br />

Betreuungsangebote in Kindergarten und Schule, weswegen junge Familien gerne in<br />

Steinmauern eine neue Heimat suchen.<br />

103


Malerische Ansicht von<br />

Weisenbach<br />

Mit der neu gestalteten<br />

Ortsmitte – im Zentrum<br />

der Dorfplatz und<br />

das Bürgerhaus „Alte<br />

Schule“ – wurden wich -<br />

tige generationsübergreifende<br />

Begegnungsstätten<br />

geschaffen. Hoch ist der<br />

Erholungs- und Freizeitwert<br />

inmitten einer herr -<br />

lichen Auen- und Streuobstlandschaft,<br />

vor allem<br />

der „Goldkanal“ ist ein<br />

überregional bekanntes<br />

Wassersportrevier. Von<br />

vielfältigen Jugend- und<br />

Vereinsaktivitäten über<br />

eine aktive Seniorenarbeit<br />

bis hin zum „Kleverhaus“<br />

als kulturelle Begegnungsstätte<br />

der besonderen Art gibt es Angebote für alle Altersgruppen.<br />

Steinmauern ist für die Zukunft gerüstet. Beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“<br />

konnten zahlreiche Auszeichnungen errungen werden. Mit dem Prädikat „Genera-<br />

tionendorf“ war Steinmauern Landessieger und holte 2013 auf Bundesebene sogar<br />

eine Silbermedaille.<br />

Weisenbach<br />

Weisenbach mit seinem Ortsteil Au ist eine beliebte Wohngemeinde mit zwei Stadtbahnanschlüssen,<br />

drei Kirchen, guten Einkaufsmöglichkeiten, Grund- und Werk -<br />

real schule mit Ganztagsgrundschule, einem Dienstleistungszentrum und mehreren<br />

Handwerksbetrieben. Der Weltmarktführer in der Bierdeckelherstellung, die Firma Katz<br />

GmbH, sowie die Firma Smurfit Kappa Baden Packaging sind in Weisenbach be -<br />

hei matet. Familien mit Kindern schätzen einen modernen Kindergarten, der Kinder<br />

bereits ab Geburt bis zum zehnten Lebensjahr betreuen kann. Doch nicht nur die junge<br />

Generation soll sich wohlfühlen. Ein Seniorenrat kümmert sich um die Belange der<br />

älteren Einwohner, gibt Hilfen und Unterstützung und bietet Veranstaltungen, Infor -<br />

mationsnachmittage und Aktivitäten für ältere Mitbürger. Projekte wie „Begleitetes<br />

Wohnen zu Hause“, „Helfende Hände“, „Barrierearmes Wohnen“ und die Wohnanlage<br />

„Servicewohnen“ sollen die Lebensqualität im Alter verbessern.<br />

104


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Die ca. 2500 Weisenbacher bilden eine sehr lebendige Dorfgemeinschaft, in deren<br />

Mittelpunkt über 30 Vereine und Gemeinschaften mit einem abwechslungsreichen,<br />

sportlichen und kulturellen Angebot stehen. Ausdruck des vorbildlichen bürgerschaft -<br />

lichen Engagements ist auch die Homepage der Gemeinde, die von einer ehrenamtlich<br />

tätigen Internetgruppe gestaltet und gepflegt wird.<br />

Naturfreunde, Wanderer, Gäste und Einheimische loben die idyllische Landschaft<br />

und das gute Klima in Weisenbach. Sie genießen das Wandern in den Seitentälern oder<br />

auf dem Weinberg Kapf, auf dem Rot- und Weißwein sowie Prosecco angebaut werden.<br />

Sie erfreuen sich an Sportanlagen, Grillplätzen und planschen in einem der schönsten<br />

Freibäder des Murgtals, das unter Vereinsregie geführt wird.<br />

105


Dr. Heiko P. Wacker<br />

Mensch und Natur im Einklang –<br />

Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord<br />

Der Schwarzwald? Das wohl bekannteste Mittelgebirge der Republik. Vor dem Auge des<br />

Betrachters öffnet sich hier ein wertvoller Naturraum, geprägt von landschaftlicher<br />

Schönheit und einer opulenten Tier- und Pflanzenwelt. Schützenswert ist er, dieser<br />

Naturraum – gleichwohl darf dies nicht in einer musealen „Musternatur“ münden, in<br />

der der Mensch zur Staffage wird. Stattdessen braucht es Wege, Mensch und Natur in<br />

Einklang zu bringen: Im Dezember 2000 führte dieser Gedanke zur Gründung des<br />

„Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord“.<br />

Seit 2003 ist der Naturpark, mit rund 375 000 Hektar einer der größten seiner Art,<br />

offiziell als Großschutzgebiet anerkannt. Etwa 700 000 Menschen leben im Park, der<br />

von 106 Gemeinden, sieben Land- und zwei Stadtkreisen sowie von Verbänden und<br />

Einzelpersonen getragen wird. Denn der Park ist kein über die Region „gestülptes“<br />

Gebilde, sondern wurde vielmehr von den Bürgern und regionalen Entscheidungs -<br />

trägern entwickelt. „Dieser Ansatz ist bis heute Wahrzeichen unseres Naturparks,<br />

der sich als Verein organisiert“, betont Jürgen Bäuerle, Landrat des Kreises <strong>Rastatt</strong> und<br />

Vorsitzender des Naturpark-Vereins.<br />

Dieser will die besondere Landschaft erhalten, er will sie aber auch erlebbar<br />

machen. „Das kann durch einheitlich beschilderte Wanderwege ebenso geschehen wie<br />

durch gezielte Angebote zur Natur- und Umweltbildung. Möglichkeiten gibt es viele.<br />

Tourismus und Landschaftsschutz schließen sich nicht aus.“<br />

Anfangs gab es indes eine gewisse Skepsis: „Manche befürchteten eine Lähmung<br />

der regionalen Entwicklung“, erinnert sich Jürgen Bäuerle. Der Begriff vom „Verhinderungsinstrument“<br />

machte die Runde – deshalb wird weder in die Planungshoheit der<br />

Gemeinden eingegriffen, noch werden einseitige Auflagen gemacht. „Vielmehr geht es<br />

uns um eine nachhaltige Entwicklung der Region im Sinne eines attraktiven Lebens-,<br />

Erholungs-, Natur- und Wirtschaftsraums.“ Die Förderung regionaler Produkte liegt hier<br />

nahe, wobei es im Schwarzwald mehr als nur Schinken zu entdecken gibt.<br />

Wie vielfältig die Region tatsächlich ist, erkennt man schon beim ersten Besuch des<br />

etwa 90 auf 65 Kilometer messenden Gebiets. Bereits eine einzige Fahrt aus der mediterran<br />

geprägten Rheinebene durch die „Portalgemeinden“ in die alpin anmutenden<br />

Höhen verdeutlicht den Reiz des Parks. „Mir persönlich gefällt vor allem der Wechsel<br />

zwischen Natur- und Kulturlandschaft“, meint Jürgen Bäuerle. „Aber auch die Moore<br />

und die Grinden faszinieren mich.“<br />

Grinden – das sind offene Bergkuppen, die im Laufe der Jahrhunderte durch Beweidung<br />

entstanden sind. Die „Hornisgrinde“ dürfte wohl die bekannteste sein. Doch es<br />

gibt noch einige mehr zu entdecken. Hier, im Naturpark. Hier, im Schwarzwald . . .<br />

106


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Natürlicher Schwarzwald<br />

107


Dr. Wolfgang Schlund / Dr. Thomas Waldenspuhl<br />

Nationalpark Schwarzwald<br />

Eine Spur wilder – das darf der Schwarzwald im ersten Nationalpark des Landes Baden-<br />

Württemberg wieder sein. Motto: Natur Natur sein lassen. Am 1. Januar 2014 gegründet,<br />

zieht sich der 10 000 Hektar große Park zwischen Baden-Baden und Freudenstadt<br />

den Höhenrücken des Nordschwarzwalds entlang.<br />

Dunkle Wälder, schroffe Felswände, friedlich ruhende Karseen – die landschaftliche<br />

Vielfalt ist riesig und bietet Lebensraum für viele, zum Teil seltene Arten. Besucher -<br />

innen und Besucher dürfen sich nicht nur an herrlichen Fernblicken über die Hügel -<br />

ketten des Schwarzwaldes in die Rheinebene bis nach Frankreich erfreuen. Anziehungspunkte<br />

sind auch die schon länger bestehenden Erlebnispfade wie Lothar-, Wildnis- und<br />

Luchspfad.<br />

Aus der Hektik des Alltags können die Gäste eintauchen in die Ruhe der Natur.<br />

Allein oder in Begleitung erfahrener Rangerinnen und Ranger auf die Spuren der Wildnis<br />

gehen. Zum Jahresprogramm des Nationalparks gehören Hunderte spannende Vorträge,<br />

Seminare und Führungen. Bis 2018 wird am Ruhestein auch ein neues Besucher -<br />

zentrum mit großer Ausstellungsfläche entstehen. Denn das Interesse am neuen Nationalpark<br />

ist groß. 41 000 Gäste nahmen im vergangenen Jahr an Veranstaltungen teil<br />

oder besuchten die Ausstellungen im Infozentrum am Ruhestein. Bereits im ersten Jahr<br />

hat sich die Zahl der Besucherinnen und Besucher dort auf rund 26 000 mehr als<br />

ver doppelt.<br />

Spätestens in 30 Jahren bleiben drei Viertel der Nationalparkfläche ganz der Natur<br />

überlassen, der Mensch wird hier nicht mehr eingreifen. Bäume dürfen dann mehrere<br />

Hundert Jahre alt werden – bis sie Licht und Platz machen für die nachfolgende Generation.<br />

Auf scheinbar totem Holz sprießt neues Leben. Im ehemaligen Bannwald Wilder<br />

See, der sich bereits seit 100 Jahren frei von menschlichen Eingriffen entwickeln darf,<br />

ist dieser Zauber unberührter Natur bereits jetzt erfahrbar.<br />

Mehr als 100 Käferarten besiedeln dort inzwischen Totholz und Baumhöhlen.<br />

18 davon werden bundesweit als gefährdet eingestuft. Von den mehr als 30 Brutvogelarten<br />

des Bannwaldes profitieren vor allem Sperlingskauz, Raufußkauz, Garten -<br />

rotschwanz, Dreizehenspecht und Schwarzspecht vom wilder werdenden Wald.<br />

Es wird spannend sein zu verfolgen, wie sich der derzeitige fichtendominierte<br />

Nadelwald über die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte verändern wird. Welche<br />

Bäume sich durchsetzen, welche Arten zurückkehren, welche dauerhaft heimisch<br />

werden, lässt sich nur bedingt vorhersagen.<br />

Es erfordert natürlich auch Mut, der Natur das Ruder zu überlassen, die Kontrolle<br />

abzugeben und nicht mehr selbst zu entscheiden, wohin die Reise geht. Dieser Mut<br />

wächst aus dem Vertrauen in die Kraft der Natur und ihre eigene Weisheit – in das<br />

Wunder der Wildnis.<br />

108


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Der ehemalige Bannwald Wilder See darf sich bereits seit 100 Jahren<br />

frei von menschlichen Eingriffen entwickeln.<br />

109


Hans-Peter Hegmann<br />

Kulinarische Genüsse und<br />

herzliche Gastlichkeit<br />

110<br />

Weinanbau – mit den Besenwirtschaften<br />

gehen hier Genuss<br />

und Gastlichkeit Hand in Hand.<br />

Es ist kein Geheimnis, dass in Baden neben guten Weinen auch eine hervorragende und<br />

sehr abwechslungsreiche regionale Küche angeboten wird. Die oft zitierten Einflüsse aus<br />

Frankreich, hier insbesondere aus dem nahen Elsass, sind nicht zu übersehen. Dabei<br />

reicht die Bandbreite der Anbieter – ohne eine Wertung treffen zu wollen – vom Sternelokal<br />

bis zur Besenwirtschaft.<br />

In (fast) jeder Stadt oder Gemeinde des <strong>Landkreis</strong>es finden sich „gutbürgerliche“<br />

Lokale – auf gut badisch einfach liebevoll „Wirtschaft“ genannt – in denen oftmals saisonal<br />

abhängig ganz unterschiedliche Spezialitäten angeboten werden. Einige Köche oder<br />

Besitzer der Gaststätten, die selbst am Herd stehen, haben inzwischen wieder traditionelle<br />

heimische Produkte und deren Verarbeitung nach zum Teil alten Rezepten entdeckt. Es<br />

wird wieder Fleisch von Rindern aus der Region, dem hinteren Murgtal beispielsweise,<br />

verarbeitet, die nie in einem Stall gestanden haben. Oder die Schweinefilets kommen<br />

von lokalen Bauernhöfen, die sich auf bestimmte Rassen spezialisiert haben und deren<br />

Tiere einen großen Teil des Jahres im Freien verbringen und ausschließlich mit Futter aus<br />

der eigenen Produktion gefüttert werden. Einen Hauch von kulinarischer Exotik bieten die<br />

Produkte der Straußenfarm<br />

im Süden des <strong>Landkreis</strong>es,<br />

deren Angebote<br />

sich einem immer größer<br />

werdenden Zuspruch er -<br />

freuen.<br />

Interessante Adressen<br />

für einen kulinarischen<br />

Zwischenstopp sind zu -<br />

dem die Hausbrauereien<br />

im <strong>Landkreis</strong>, oft kombiniert<br />

mit einem idyllischen<br />

Biergarten. Immer einen<br />

Besuch wert sind die von<br />

Winzern meist im Frühjahr<br />

und Herbst für einige<br />

Wochen geöffneten sogenannten<br />

Besenwirtschaften.<br />

Daneben gibt es noch<br />

die aus Rheinland-Pfalz<br />

stammenden Begriffe


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Strauß- oder Kranzwirtschaft. Hier ist den Winzern gestattet, den selbst erzeugten Wein<br />

zu bestimmten Zeiten selbst zu vermarkten. Dazu gibt es ein regionales Angebot an<br />

einfachen Speisen oder ein Vesper. Die hausgemachten Wurst waren stammen oft vom<br />

einheimischen Metzger, der sein Handwerk noch bestens versteht. Als augenfälliges<br />

Erkennungszeichen, dass die Gaststube, die auch mal in einer urigen Scheune sein kann,<br />

geöffnet hat, dienen die an der Straße aufgestellten Heckensträuße, Besen oder manchmal<br />

„nur“ ein an der Tür aufgehängter Kranz. Bei dieser Art des Essens und Trinkens kann<br />

man sehr gut und hautnah die badische Gastfreundschaft kennenlernen. Meistens sitzen<br />

die Gäste zusammengerückt auf Bänken und bedient werden sie oftmals von der Oma<br />

oder vom Opa.<br />

Aber auch die Haute Cuisine der Sterneköche bietet im <strong>Landkreis</strong> eine grandiose Auswahl<br />

an wunderbaren Leckereien an. Ausgezeichnet mit einem Stern im Guide Michelin<br />

zaubert Chefkoch Bernd Werner auf Schloss Eberstein bei Gernsbach eine originelle<br />

leichte, badisch-französische Gourmetküche und begeistert damit seine Gäste. Der Landgasthof<br />

von Wolfgang Raub in Kuppenheim-Oberndorf zählt seit vielen Jahren zu den<br />

besten Adressen Deutschlands und wurde vielfach ausgezeichnet. Im Süden des <strong>Landkreis</strong>es<br />

ist es Pavel Pospisil, der mit seinen Ideen und seiner Kreativität seine Gäste im<br />

Gasthaus Krone in Bühl-Oberbruch einfach verzaubert.<br />

Urige Gemütlichkeit<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />

111


Philipp Ilzhöfer<br />

Wander- und Fahrradregion –<br />

Touren durch den <strong>Landkreis</strong><br />

Tour de Murg<br />

Qualitativ hochwertige Naherholungs-, Freizeit- und Tourismusstrukturen gewinnen für<br />

die wirtschaftliche Entwicklung von Regionen kontinuierlich an Bedeutung. Der <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Rastatt</strong> bietet mit seinen drei prägenden Kulturlandschaften die besten landschaftlichen<br />

und topografischen Voraussetzungen für einen hohen Freizeitwert: Der Rhein als<br />

bedeutende Wasserstraße mit seinen einzigartigen Auenlandschaften, die Vorbergzone<br />

mit den typischen Reblandschaften und der nördliche Schwarzwald mit den weit sichtbaren<br />

Höhen und malerischen Tälern, dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und<br />

dem 2014 eröffneten Nationalpark Schwarzwald. Die Grenzlage zum benachbarten<br />

Frankreich und die unmittelbare Nähe zur Kurstadt Baden-Baden verleihen dem <strong>Landkreis</strong><br />

zusätzlich internationales Flair. Durch diese vielfältige Kultur- und Naturlandschaft<br />

ist der <strong>Landkreis</strong> zu einem Mekka für Rad- und Wanderfreunde geworden.<br />

Ein engmaschiges Radwegenetz macht den <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> zu einem idealen<br />

Terrain für Radfreunde. Sowohl Freizeitradler wie auch Rennsportbegeisterte und Mountainbiker<br />

kommen voll auf Ihre Kosten. Rückgrat im Freizeitnetz sind die überregionalen<br />

Radfernwege „Rheintalweg“, „Schwarzwaldradweg“, „Schwarzwälder Höhenradweg“<br />

und die „Veloroute Rhein“. Der 130 Kilometer lange „PAMINA-Radwanderweg Rhein -<br />

auen“ ist Teil des PAMINA-Rheinparks, einem räumlichen Museum beidseits des Rheins<br />

zwischen Rheinmünster-Greffern und Leimersheim. Der Weg verläuft zum Großteil auf<br />

den Rheindämmen auf deutscher und französischer Seite und passiert viele Museen<br />

und Stationen am Wegesrand. Ein weiterer grenzüberschreitender Radweg ist die ca.<br />

60 Kilometer lange Radstrecke „Radeln ohne Grenzen“<br />

vom elsässischen Haguenau bis nach Iffezheim.<br />

Schmackhafte regionale Produkte und reizvolle Kulturlandschaften<br />

können auf der „Hofladentour“ rund um<br />

Bühl, Ottersweier, Lichtenau und Sasbach entdeckt werden.<br />

Auf rund 45 Kilometern laden zahlreiche Hofläden<br />

zum Zwischenstopp ein. Ein besonderes Highlight der<br />

Region ist die „Tour de Murg“, welche auf 67 Kilo metern<br />

von den Schwarzwaldhöhen entlang des Flusses Murg<br />

bis zur Barockstadt <strong>Rastatt</strong> in der Rheinebene führt. Wer<br />

es etwas sportlicher mag, ist in den beiden Mountain -<br />

bikearenen „Murg-/Enztal“ und „Hornisgrinde-Ortenau“<br />

richtig. Über 1300 Kilo meter ausgeschilderte Touren in<br />

allen Schwierigkeitsgraden sind ein Genuss für jeden<br />

ambitionierten Biker.<br />

112


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Ebenso abwechslungsreich und interessant gestaltet sich das gut ausgeschilderte,<br />

über 500 Kilometer lange Wanderwegenetz, welches bei jeder Jahreszeit zu an -<br />

spruchsvollen Wanderungen oder zu gemütlichen Spaziergängen einlädt. Neben dem<br />

klassischen Fernwanderweg „Westweg“ wurde im <strong>Landkreis</strong> ein dichtes Netz mit regionalen<br />

Wanderwegen ausgebaut. Das Premiumprodukt stellt die 111 Kilometer lange<br />

„Murgleiter“ dar. Während des Verlaufs von Gaggenau hinauf zum Schliffkopf werden<br />

Teile des Nationalparks Schwarzwald durchquert. Als einer der höchstzertifiziertesten<br />

Wanderwege Deutschlands ermöglicht die „Murgleiter“ Wandergenuss der Spitzen -<br />

klasse. Mit der „Gernsbacher Runde“ und dem „Gernsbacher Sagenweg“ runden zwei<br />

weitere Premiumwanderwege das Spitzenangebot ab. Wandern mit dem Themenschwerpunkt<br />

Wein bietet auf einer Länge von 103 Kilometern der Ortenauer Weinpfad.<br />

Hier können die Wanderer sonnenverwöhnte Rebanlagen erkunden, fruchtige Weine<br />

der Ortenau in den Weingütern probieren oder sich von einem Wein-Guide alles zum<br />

Thema Wein erläutern lassen. Zahlreiche weitere Themenpfade ergänzen das vielfältige<br />

Angebot.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> ist jedoch nicht nur zur Sommerzeit ein Wanderparadies, sondern hat<br />

auch im Winter überregionale Bedeutung für Skilangläufer. Gut ausgebaute und prä -<br />

parierte Rundloipen und Skiwanderwege führen die Besucher im nördlichen Schwarzwald<br />

in ein zauberhaftes Winterparadies.<br />

Alles in allem ist der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> für Radfahrer und Wanderer ein Eldorado. Für<br />

alle Touren im <strong>Landkreis</strong> gibt es vielfältige Informationsmaterialien. Wer eher geführte<br />

Wanderungen bevorzugt, kann spezielle Angebote bei den ausgebildeten Wein-,<br />

Schwarzwald- und Rheinparkguides buchen (www.tourismus.landkreis-rastatt.de).<br />

Wandern am Füllenfelsen<br />

113


Rainer Wollenschneider<br />

Ausflugsziele, Sport- und Freizeitangebote<br />

für Gäste und Bürger<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> mit Schwarzwald, Vorbergzone, Rheinschiene und dazu mit den<br />

höchsten Durchschnittstemperaturen Deutschlands ist geradezu für bevorzugte Freizeitgestaltung<br />

von Touristen und Einheimischen prädestiniert. Im Sommer, aber auch im<br />

Winter, eröffnen sich Perspektiven und ein Angebot, das von der Palette her als etwas<br />

ganz Besonderes zu bezeichnen ist. Dazu kommt, dass durch den PAMINA-Raum grenz -<br />

überschreitende Perspektiven vorhanden sind. Dabei sind für den Publikumsverkehr<br />

die Fähren von Drusenheim, Neuburgweier und ganz besonders die Seilfähre von<br />

Plittersdorf attraktive touristische Anziehungspunkte.<br />

Was den Wassersport betrifft, bietet so mancher Baggersee ideale Möglichkeiten,<br />

dieses gerade auf dem Goldkanal zwischen Steinmauern und Elchesheim-Illingen. Der<br />

Ruder-Club <strong>Rastatt</strong> ist seit 50 Jahren mit seinem Bootshaus dort ansässig. Die Ruderer<br />

finden ideale Ausgangsmöglichkeiten für Touren auf Rhein und Murg oder der Sauer bei<br />

Munchhausen. Zudem trägt die Segelabteilung des Vereins seit Jahren Ranglisten -<br />

regatten des Deutschen Seglerverbandes aus und selbst verwöhnte Bodenseesegler<br />

schätzen das Revier des Goldkanals. Da finden sich oft enorm große Starterfelder bei<br />

der Schneeglöckchen-, Oster- oder Herbstwindregatta. Gerade, was die Jüngstenklasse<br />

der „Optimisten A + B“ betrifft, so gab es schon Starterfelder mit bis zu 100 Segel-<br />

Jollen. Auch Kanufahrer finden in den Rheinauen oder der renaturierten Murg ideale<br />

Freizeitsportmöglichkeiten. Da lockt viele Freizeitpaddler die ausgewiesene Route vom<br />

Goldkanal über den Damm ins Altwasser bis Plittersdorf. Eine Ausnahmestrecke für<br />

Kanuten findet sich zudem im Murgtal. Fordernd und wildromantisch ist die Flusspartie<br />

zwischen Forbach und Schönmünzach, wo sich je nach Wasserstand eine extrem sportliche<br />

Kajakstrecke findet.<br />

Unweit von diesem Areal befinden sich die Wintersportgebiete des <strong>Landkreis</strong>es:<br />

Herrenwies, der Bühlertallift Hundseck, Kaltenbronn und der Mehliskopf. Dieser bietet<br />

zudem einen Kletterpark und ganzjährig eine Bobbahn. Die Skipisten an der Schwarzwaldhochstraße<br />

sind zwar vermehrt von der Schneelage abhängig. Aber sie sind, wenn<br />

die weiße Pracht – ergänzt durch Schneekanonen – vorhanden ist, absolute Anziehungspunkte.<br />

Dazu gehören auch ein ausgebautes Loipennetz, Schneeschuhwanderungen<br />

und Rodelhänge. Dort, wo im Bereich des Mehliskopfs die Skiwanderer im Winter ihr<br />

Eldorado finden, tummeln sich hinterher die Nordic Walking-Fans bzw. die Moutain biker.<br />

114


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

So ist für Extremsportler auch das Klettern an den Brett- und Eulenfelsen bei Forbach<br />

etwas Besonderes. Mancher Motorradfan rauscht hier an der Traumkulisse des ein -<br />

rahmenden Murgtals und des Schwarzwalds vorbei – wie Tausende andere Fans –, in<br />

der Hoffnung, dass er sich nicht überschätzt. Teams, die das andere Motorradfahren –<br />

und das als Sport – im Griff haben, widmen sich dem Motorball. Dazu gehören der MSC<br />

Comet Durmersheim und MSC Puma Kuppenheim, die erfolgreich diesen außergewöhnlichen<br />

Sport ausüben. Ein Relikt aus der Zeit, als der heutige Baden-Airport noch ein<br />

kanadischer NATO-Flugplatz war, ist der Eissportverein Hügelsheim. Dagegen „abge -<br />

hoben“ geht es beim Segelsportverein <strong>Rastatt</strong> zu, der auf der Baldenau äußerst rege<br />

Aktivitäten entfaltet. Bei guter Thermik starten und landen zahlreiche Sportflugzeuge<br />

Die Seilfähre in<br />

<strong>Rastatt</strong>-Plittersdorf<br />

115


Wassersport spielt im <strong>Landkreis</strong><br />

eine große Rolle...<br />

auf dem großzügigen Gelände mit dem ausladenden Grasteppich. Außerdem ist es bei<br />

den „Teufelsfliegern“ ein lohnender Besuch. Der Drachen- und Gleitschirmclub Loffenau<br />

e. V. hat für mutige Aktive oder auch Zuschauer bei der Teufelsmühle einiges zu bieten.<br />

Wenn auch so mancher glaubt, Iffezheim mit seiner Galopprennbahn gehöre zu<br />

Baden-Baden, so liegt der Rennplatz doch im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>. Viele Tausend Besucher<br />

werden seit 1858 vom Rennplatz angezogen. Ob bei dem Frühjahrsmeeting oder der<br />

„Großen Woche“ im Spätsommer, aber auch beim „Sales & Racing Festival“ – die Rennwochen<br />

von Iffezheim haben hohen überregionalen Ruf.<br />

Auch wer den Golfschläger schwingen will, der ist im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> bei den Plätzen<br />

von Baden-Baden und dem elsässischen Soufflenheim in der Nachbarschaft sehr<br />

gut aufgehoben. Neben dem „Golfclub Altrhein e. V.“ bei <strong>Rastatt</strong>-Plittersdorf am Rand<br />

der Rheinauen kann der Baden Hills und Curling Club eine attraktive 18-Loch-Golfanlage<br />

anbieten. Was das Curling betrifft, so zeigen die Mitglieder mit der Eishalle auf dem<br />

116


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Gelände des Baden-Airparks seit Jahren nationale und internationale Spitzenleistungen.<br />

Zum sportlichen Angebot im <strong>Rastatt</strong>er <strong>Landkreis</strong> gibt es auch Ausflugsziele, die nicht<br />

gerade jede Region bieten kann. Diese Anziehungspunkte sind zu Fuß oder auch mit<br />

dem Fahrrad anzusteuern, gerade, wenn man auf das Auto und öffentliche Verkehrsmittel<br />

verzichten will. Ein Glanzpunkt dabei ist der Katz’sche Garten in Gernsbach mit<br />

seinem Skulpturengarten, welcher nach 1800 von der wohlhabenden Familie Katz eingerichtet<br />

worden war. Auch in dessen Nähe, der 13 Kilometer lange Parcour unter dem<br />

Motto „Sagenhaftes Gernsbach“, ist besonders ein Anziehungspunkt für Eltern mit<br />

Kindern.<br />

Was noch herauszuheben ist – die ständig erweiterte Initiative im Murgtal seit 2004<br />

von Rüdiger Seidt und Jürgen Dieskau: der Kunstweg am Reichenbach. Auf über drei<br />

Kilometern, zwischen den Gernsbacher Ortsteilen Hilpertsau und Reichental, haben sich<br />

mehrere Künstler mit ihren Exponaten in die malerische Landschaft eingebunden.<br />

. . . Wintersport selbstverständlich<br />

auch – in vielen Facetten.<br />

117


Bühler Sportstätten GmbH<br />

Die Bühler Sportstätten GmbH ist aus dem ursprünglichen Eigenbetrieb<br />

Schwarzwaldbad entstanden. Das Schwarzwaldbad ist ein kombiniertes<br />

Hallen- und Freibad mit fünf Schwimmbecken, einem Sprungbecken,<br />

einem Warmsprudelbecken, verschiedenen Planschbereichen für<br />

Kinder sowie einer Großrutsche. Es steht in großem Umfang auch der<br />

schulischen Nutzung und dem Vereinssport zur Verfügung. Jährlich<br />

besuchen durchschnittlich 200 000 Gäste das Schwarzwaldbad.<br />

Das Leistungsspektrum der Bühler Sportstätten GmbH wurde im Jahr<br />

2010 um den Betrieb der benachbarten Schwarzwaldhalle erweitert.<br />

Gleichzeitig erhielt die Gesellschaft den Auftrag, eine neue Groß -<br />

sporthalle mit angebauter Geräteturnhalle (siehe rechte Seite) zu<br />

errichten, die den Volleyballbundesligaspielern und den Turnern des<br />

TV Bühl bessere Trainings- und Wettkampfbedingungen bieten und vor<br />

allem die Engpässe bei der Bereitstellung von Sportstätten für den<br />

Schulsport beseitigen sollte. Dieses Ziel wurde mit der Inbetriebnahme<br />

der Halle im Jahr 2012 erreicht.<br />

Auf einen Blick<br />

Gründungsjahr: 2001<br />

Mitarbeiter: 21<br />

www.schwarzwaldbad-buehl.de<br />

Das Schwarzwaldbad macht<br />

seinem Namen alle Ehre.<br />

Leistungsspektrum:<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

ist der Betrieb, die Instandhaltung<br />

und die Unterhaltung des<br />

Schwarzwaldbades Bühl und<br />

der Schwarzwaldhalle sowie<br />

der Neubau und der Betrieb,<br />

die Instandhaltung und die<br />

Unterhaltung der Großsporthalle<br />

mit angebauter Geräteturnhalle<br />

mit den notwendigen<br />

Nebeneinrichtungen sowie alle<br />

damit zusammenhängenden<br />

und diese Aufgabe fördernden<br />

Dienstleistungen.<br />

118


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Großsporthalle mit Geräteturnhalle in Bühl<br />

Mit dem Neubau der Sporthalle wurde in Bühl ein bereits seit langer<br />

Zeit benötigtes Sportzentrum mit überregionaler Bedeutung geschaffen.<br />

Planung und Bau der Sporthalle ging eine intensive Abstimmung<br />

und Diskussion zum benötigten Raumbedarf für Schulen und Vereine<br />

voraus. Zielvorstellung war die Schaffung einer flexibel nutzbaren Sportund<br />

Veranstaltungsanlage, welche bei einer durchgehend hohen Aus -<br />

lastung alle Anforderungen des Schulsports, wie auch die des wettkampfmäßigen<br />

Vereinssports mit hohem Besucheraufkommen erfüllt.<br />

Neben einer modernen Drei-Feld-Sporthalle sollte auch eine Geräteturnhalle<br />

für den wettkampforientierten Trainingsbetrieb erstellt werden.<br />

Der Neubau der Sporthalle vereint die gestellten Anforderungen an<br />

eine optimale Nutzbarkeit mit einem frischen zeitgemäßen Erscheinungsbild<br />

– innen wie außen.<br />

Der Sprothallenbereich wird durch eine konsequente Trennung der<br />

Erschließung für Besucher und Aktive auf zwei Ebenen effektiv nutzbar<br />

für Wettkampf- und Großveranstaltungen organisiert. Die durchgehend<br />

barrierefrei gestaltete Besucherebene umgreift auf allen vier Seiten<br />

den arenaartig abgesenkten Spielfeldbereich.<br />

An beiden Längsseiten des Spielfeldes werden bis zu 400 Sitzplätze<br />

angeboten. Dieser Raum lässt sich bei Großveranstaltungen durch<br />

zusätzliche ausziehbare Teleskoptribünenanlagen auf bis zu 1000<br />

Besucher sitzplätze erweitern. Als Maximalauslegung sind bis zu 1600<br />

Besucher zulässig. Das effektive Fluchtwegekonzept und die auf unterschiedliche<br />

Betriebsfälle ausgelegte Gebäudetechnik erlauben variable<br />

Nutzungen im Sport- und Veranstaltungsbetrieb.<br />

119


Dr. Heiko P. Wacker<br />

Nachbarschaftliches<br />

Miteinander –<br />

Baden-Baden und Elsass<br />

Wenn Politiker vom „Europäischen Miteinander“ reden,<br />

dann geschieht dies gerne mit staatstragendem Pathos.<br />

Dabei kann man gute, nachbarschaftliche Beziehungen<br />

auch in ganz anderen, sehr viel alltäglicheren Dimensionen<br />

erfahren – beispielsweise bei einem kurzen Besuch<br />

der westlich von Baden-Baden zu findenden Rheinfähre.<br />

Sie schlägt eine Brücke zwischen dem elsässischen<br />

Drusenheim und dem badischen Greffern . . .<br />

Die Geschichte dieser Verbindung reicht weit ins<br />

Mittelalter, wobei die jetzige Motorfähre sicherlich komfortabler sein dürfte. Und<br />

unkomplizierter zudem, was vergessen macht, wie sehr der Rhein noch vor wenigen<br />

Jahren als Grenze wahrgenommen wurde. Heute hingegen rollen Autos, Motorräder<br />

oder auch Radausflügler entspannt auf die Fähre – um den Weg kurz darauf am jen -<br />

seitigen Ufer fortzusetzen.<br />

Das Angebot einer kostenlos nutzbaren Fährverbindung – am Wochenende kann es<br />

zugegebenermaßen einen gewissen Rückstau geben – wird auch von den zahlreichen<br />

Pendlern genutzt. Nicht wenige Bundesbürger ließen sich in der Vergangenheit im<br />

Elsass nieder, ohne ihre Arbeit im „Ländle“ deshalb aufzugeben. Gleichzeitig finden<br />

auch immer mehr junge Franzosen den Weg zu deutschen Ausbildungsplätzen: Qualität<br />

und Bezahlung sind gewichtige Argumente, und auch die gerne in die Pflicht ge -<br />

nommene Arbeitslosenquote in Frankreich sollte man nicht unterschätzen.<br />

Manche Firmen wiederum haben Niederlassungen auf beiden Seiten des großen<br />

europäischen Stroms. Ein interessantes Beispiel wäre hier der US-amerikanische<br />

Chemie-Riese „Dow Chemical“ aus Michigan. Der in zahlreichen Ländern aktive Konzern<br />

betreibt sowohl in Greffern wie auch nur leicht rheinaufwärts oberhalb von Drusenheim,<br />

und damit direkt gegenüber, ein Werk.<br />

Betrachtet man den Rhein mit solchen Fakten im Hinterkopf, dann nimmt der Strom<br />

mehr und mehr den Charakter einer „Nahtstelle“ an, die zwei Landschaften verknüpft.<br />

Man könnte auch den Vergleich zu einem Buch ziehen, das mit aufgeklappten Seiten<br />

vor dem Betrachter liegt – während der Rhein zum Falz wird, ohne den die Buchseiten<br />

nurmehr einzelne Blätter wären. Ihres Kontextes beraubt und damit wenig sinnvoll . . .<br />

Sinn macht es hingegen, den Bereich beidseits des Flusses als einen einzigen<br />

Kulturraum wertzuschätzen. Die Nummernschilder mögen sich unterscheiden, die Verwaltung<br />

auch. Doch das sind neuzeitliche Facetten zweier nicht nur in kulinarischer<br />

Hinsicht sehr ähnlicher Gegenden. Immerhin klingeln inzwischen dieselben Münzen im<br />

Portemonnaie. Verzeihung – im Geldbeutel natürlich. Obwohl das nun wirklich keine<br />

Rolle mehr spielt.<br />

Entsprechend freudig wechseln die Konsumenten auf die andere Rheinseite: vor<br />

allem an Feiertagen, die am jeweils eigenen Ufer nicht begangen werden. So pilgern<br />

nicht wenige Deutsche zur Shoppingtour ins Outlet-Center bei Roppenheim im Elsass.<br />

Im Gegenzug vernimmt man in den Fußgängerzonen von Baden-Baden oder <strong>Rastatt</strong><br />

gern und häufig französisches Geplauder.<br />

120


EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />

Wer seine Nachbarn<br />

von jenseits des Rheins<br />

jedoch nicht nur hören,<br />

sondern auch verstehen<br />

möchte, der kann auf<br />

verschiedene Weiterbil<br />

dungs angebote zurückgreifen.<br />

So bietet<br />

„up PAMINA vhs“, eine<br />

deutsch-französische Einrichtung<br />

der Erwach -<br />

sen en bildung mit Sitz<br />

in Weißenburg im Elsass,<br />

grenzüberschreitende<br />

Ver anstaltungen für den<br />

gesamten PAMINA-Raum:<br />

„PA“ steht für die Pfalz,<br />

„MI“ für Mittlerer Ober -<br />

rhein und „NA“ für Nord<br />

Alsace. Grenzüberschreitende<br />

Exkursionen oder unterhaltsame Sprachkurse richten sich an ein breites Publikum<br />

– wie man es erwartet von einer VHS. Das französische Pendant unserer Volkshochschule<br />

steuert das „up“ im Namen bei. Es steht für „université populaire“.<br />

Zur VHS geht man – es gibt indes auch Bildungsangebote, die rollen bis fast vor die<br />

Haustür. So versorgt die Fahrbücherei des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> seit über 50 Jahren ihre<br />

Leser. Knapp 30 Haltestellen steuert der Bücherbus an, weitere sieben Haltestellen sind<br />

es in Baden-Baden: ein gutes Beispiel für sinnvolle Kooperation. Knapp 5000 Medien<br />

hat der Bus an Bord, in den Magazinen lagert noch ein Mehrfaches dieser Menge.<br />

Den Bücherbus kann man als Inbegriff kultureller Kooperation betrachten – die<br />

gemeinsame Trägerschaft des „Klinikums Mittelbaden“ hingegen beweist, dass die<br />

Stadt Baden-Baden und der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> auch in deutlich größeren Dimensionen<br />

verbunden sind. Denn beide, Stadt- wie auch <strong>Landkreis</strong>, sind als Gesellschafter für<br />

das regional verankerte Unternehmen mit seinen vier Akutkliniken, fünf Pflegeeinrich<br />

tungen, dem ambulanten Pflegedienst und dem Hospiz verantwortlich.<br />

Der Blick über die Kreisgrenze: in <strong>Rastatt</strong> ist er ganz alltäglich. Denn sowohl die<br />

historischen Verflechtungen mit Baden-Baden, wie auch die als ein Kulturraum wahr -<br />

genommene Region dies- wie jenseits des Rheins sorgen für eine gemeinsame Identität.<br />

Letzten Endes ist es also einerlei, ob man sich in der Fußgängerzone, bei einer<br />

zweisprachigen Veranstaltung oder eher lapidar auf der Fähre begegnet. Denn immer<br />

sind es ganz einfach Menschen, Bürger Europas, die eben zufällig in Baden-Baden oder<br />

im Kreis <strong>Rastatt</strong> leben, die eben zufällig einen deutschen oder einen französischen Pass<br />

haben. Und das Schönste: Das funktioniert alles komplett ohne Pathos . . .<br />

Soufflenheim im Elsass<br />

121


Verzeichnis der PR-Bildbeiträge<br />

Die nachstehenden Firmen, Verwaltungen und Verbände haben mit ihren Public-Relations-<br />

Beiträgen das Zustande kommen dieses Buches in dankenswerter Weise gefördert.<br />

as Architektur + Stadtplanung GdBR, Bühl ................60<br />

www.architekturbuero-as.de / info@architekturbuero-as.de<br />

Bada AG, Bühl .......................................41<br />

www.bada.de / info@bada.de<br />

Baden-Airpark GmbH, Flughafen Karlsruhe /<br />

Baden-Baden (FKB), Rheinmünster ...................47<br />

www.baden-airpark.de / info@baden-airpark.de<br />

Baugenossenschaft Familienheim <strong>Rastatt</strong> eG, <strong>Rastatt</strong> ......61<br />

www.familienheim-rastatt.de<br />

info@familienheim-rastatt.de<br />

Bischoff + Scheck AG, Rheinmünster.....................39<br />

www.bischoff-scheck.de / office@bischoff-scheck.de<br />

Braun Sondermaschinen GmbH, Ottersweier ..............27<br />

www.braun-sondermaschinen.de<br />

info@braun-sondermaschinen.de<br />

Bühler Sportstätten GmbH, Bühl ...................118, 119<br />

www.schwarzwaldbad-buehl.de<br />

info@schwarzwaldbad-buehl.de<br />

BWR Waggonreparatur GmbH, <strong>Rastatt</strong> ................28, 29<br />

www.bwr.de / info@bwr.de<br />

DEUTSCHES ROTES KREUZ, Kreisverband <strong>Rastatt</strong> e. V.,<br />

<strong>Rastatt</strong> ...........................................79<br />

www.drk-rastatt.de / info@drk-rastatt.de<br />

EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe ..........53<br />

www.enbw.com / kontakt@enbw.com<br />

eneREGIO GmbH, Muggensturm ........................52<br />

www.eneregio.com / post@eneregio.com<br />

Glatfelter Gernsbach GmbH, Gernsbach ..................34<br />

www.glatfelter.com / info@glatfelter.com<br />

GMV Sanli GmbH, Bühl ...............................60<br />

www.gmvsanli.com / info@gmvsanli.com<br />

Habich GmbH Büro- und Wohndesign, Bühl-Vimbuch .......36<br />

www.habich-gmbh.de / info@habich-gmbh.de<br />

Hörig GmbH Maschinen- und Metallbau, Bischweier .......32<br />

www.hoerig-toranlagen.de / info@hoerig-toranlagen.de<br />

Johnson Controls Interiors GmbH & Co. KG, <strong>Rastatt</strong> .........25<br />

www.johnsoncontrols.com<br />

KVV Karlsruher Verkehrsverbund GmbH, Karlsruhe .........49<br />

www.kvv.de / info@kvv.karlsruhe.de<br />

Lebenshilfe Baden-Baden – Bühl – Achern e. V.<br />

Lebenshilfe <strong>Rastatt</strong>/Murgtal e.V. .....................83<br />

www.lebenshilfe-bba.de<br />

geschaeftsfuehrung@lebenshilfe-bba.de<br />

www.lebenshilfe-rastatt-murgtal.de<br />

info@lebenshilfe-rastatt-murgtal.de<br />

LuK Driving Center Baden, Rheinmünster .................38<br />

www.drivingcenter-baden.de<br />

info@drivingcenter-baden.de<br />

MAQUET Holding B.V. & Co. KG, <strong>Rastatt</strong>...................37<br />

www.maquet.com / info.sales@maquet.de<br />

122


REGISTER<br />

Mayr-Melnhof Gernsbach GmbH, Gernsbach ..............40<br />

www.mm-karton.com<br />

sales.gernsbach@mm-karton.com<br />

Mercedes-Benz Werk Gaggenau ........................35<br />

www.daimler.com / dialog@daimler.com<br />

Mittelbadische Entsorgungs- und Recyclingbetriebe<br />

GmbH (MERB), Achern ..............................55<br />

www.merb.de / info@merb.de<br />

NVW – Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH,<br />

Kuppenheim ......................................48<br />

www.nvw-walz.de / info@nvw-walz.de<br />

OHF Hafen- und Flussbau GmbH, Au am Rhein .........30, 31<br />

www.ohf-wasserbau.de / info@ohf-wasserbau.de<br />

Otterbach Medien KG GmbH & Co., <strong>Rastatt</strong> ...............59<br />

www.otterbach.de / info@otterbach.de<br />

Papierzentrum Gernsbach .............................72<br />

www.papierzentrum.org<br />

info@papierzentrum.org<br />

RVS Regionalbusverkehr Südwest GmbH, Karlsruhe ........48<br />

www.suedwestbus.de / info@suedwestbus.de<br />

star.Energiewerke GmbH & Co. KG, <strong>Rastatt</strong> ................52<br />

www.star-energiewerke.de<br />

info@star-energiewerke.de<br />

Steinbeis Business Academy, Gaggenau .................73<br />

www.steinbeis-academy.de / info@shb-sba.de<br />

Volksbank Baden-Baden • <strong>Rastatt</strong> eG, Baden-Baden<br />

und <strong>Rastatt</strong>........................................57<br />

www.volksbank-baden-baden-rastatt.de<br />

info@vb-babara.de<br />

Volksbank Bühl eG, Bühl ...............................57<br />

www.volksbank-buehl.de / info@volksbank-buehl.de<br />

VR-Bank in Mittelbaden eG, Iffezheim ...................57<br />

www.vr-miba.de / info@vr-miba.de<br />

WALD + CORBE Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG,<br />

Hügelsheim .......................................58<br />

www.wald-corbe.de / mail@wald-corbe.de<br />

Peter’s gute Backstube GmbH & Co. KG, Bühl-Vimbuch......63<br />

www.petersgutebackstube.de<br />

info@petersgutebackstube.de<br />

Raiffeisenbank Südhardt eG, Durmersheim ...............57<br />

www.raiba-suedhardt.de / info@raiba-suedhardt.de<br />

Rieger GmbH, Georg, Gaggenau ........................63<br />

www.georgrieger.com / mail@georgrieger.com<br />

123


Bildquellen<br />

Bodo Nussdorfer, Bielefeld: S. 25, 27–29, 36, 40, 41, 48 u., 52 u., 58, 60, 63 u., 72, 79 u.<br />

Archiv (Werkaufnahmen): S. 30–32, 34 o., 35, 37–39, 47, 53, 55, 61, 63 o., 73, 79 o., 83.<br />

Abfallwirtschaftsbetrieb des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong>: S. 54; adisa/fotolia.com: S. 56; Affentaler Winzer<br />

eG, Bühl: S. 67 u.; Manuela Behrendt, Durmersheim: S. 64, 65; Blattgrün Fotografie GbR,<br />

Karlsruhe: S. 34 u.; Uli Deck/Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH, Karlsruhe: S. 49; Europäische<br />

Fotoakademie/Matthias Gessler: S. 13, 14, 111, 117, 121; Gemeinde Bietigheim: S. 86; Gemeinde<br />

Bischweier: S. 87; Gemeinde Bühlertal: S. 89; Gemeinde Durmersheim: S. 90; Gemeinde Forbach:<br />

S. 91; Gemeinde Iffezheim: S. 94; Gemeinde Loffenau: S. 97; Gemeinde Muggensturm: S. 98;<br />

Gemeinde Ötigheim: S. 99; Gemeinde Ottersweier: S. 100; Gemeinde Rheinmünster: S. 101;<br />

Gemeinde Sinzheim: S. 102; Gemeinde Steinmauern: S. 103; Gemeinde Weisenbach: S. 104;<br />

Marcus Gernsbeck, Baden-Baden: S. 57; H. Felix Groß, Ettlingen: S. 10; Heimatverein Medicus<br />

Lichtenau: S. 18; Marion Huber, <strong>Rastatt</strong>: S. 70; Jens Holger Jensen: S. 19; Stephan Kaminski/<br />

Tourismus zweckverband „Im Tal der Murg“, Gaggenau: S. 113; Bernd Kappler, Gaggenau: S. 3 Mi.,<br />

21 o.; Ulrike Klumpp/Tourismuszweckverband „Im Tal der Murg“, Gaggenau: S. 112; Kreisarchiv<br />

<strong>Rastatt</strong>: S. 9, 11, 20; Landratsamt <strong>Rastatt</strong>: Titel 1–3, S. 3 o., 4–7, 12, 22, 23, 71, 74, 75, 82, 85,<br />

105, 110; Landratsamt <strong>Rastatt</strong>/Forstamt: S. 68, 69; Löweneck + Schöfer Architekten GmbH,<br />

München: S. 119; National park Schwarzwald/Charly Ebel: S. 109; Naturpark Schwarzwald<br />

Mitte/Nord: Titel 4; Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord/Jochen Denker: S. 107; Naturpark<br />

Schwarzwald Mitte/Nord/Peter Gutsche: Titel 5; Hans Neukircher Neale, <strong>Rastatt</strong>: S. 59; PAMINA-<br />

Rheinpark: S. 16; pandesign, Karlsruhe: S. 52 o.; Monika Schlangen/AERO-SÜDWEST: S. 118;<br />

Schwarzwald Tourismus GmbH/Hauptgeschäftsstelle Freiburg: S. 67 o.; Stadt Bühl: S. 88; Stadt<br />

Gaggenau: S. 77, 92; Stadt Gernsbach: S. 93; Stadt Kuppenheim: S. 95; Stadt Lichtenau: S. 96;<br />

Stadtgeschichtliches Institut Bühl: S. 17 u.; Stadtmuseum <strong>Rastatt</strong>: S. 17 o.; Südwestbus, Pforzheim:<br />

S. 48 o.; Willi Walter, Gaggenau (www.luftbilder-baden-baden.de): S. 3 u., 15, 33, 43, 45, 50, 80;<br />

Philipp Weber, Kuppenheim-Oberndorf: S. 21 u.; Rainer Wollenschneider, <strong>Rastatt</strong>: S. 115, 116.<br />

124

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