Landkreis Rastatt
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Deutsche <strong>Landkreis</strong>e<br />
IM PORTRAIT<br />
LANDKREIS<br />
RASTATT
Deutsche <strong>Landkreis</strong>e im Portrait<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung<br />
Redaktion: Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs, und<br />
Gisela Merklinger, Pressesprecherin und persönliche Referentin des Landrats<br />
Vierte, völlig neue Ausgabe 2015
Das Buch erscheint in der Edition «Städte – Kreise – Regionen».<br />
Alle Rechte bei Kommu nikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />
Herausgegeben in Zu sam menarbeit mit dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>;<br />
Redaktion: Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs, und Gisela Merklinger,<br />
Pressesprecherin und persönliche Referentin des Landrats<br />
Printed in Germany 2015<br />
Das Manuskript ist Eigentum des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Auswahl und Zusammen stellung urheberrechtlich geschützt. Dem Buch<br />
liegen neben den illustrierten Autorentexten Bilder und PR-Texte der<br />
Firmen, Verwal tungen und Ver bände zu grunde, die mit ihrer finan -<br />
ziellen Beteili gung das Ersche inen des Bandes ermöglicht ha ben. Sie<br />
sind im Anhang aufgeführt. Für die Rich tig keit der im Inhalts verzeichnis<br />
aufgeführten Autorenbeiträge und der PR-Seiten übernehmen Verlag<br />
und Redaktion keine Haftung.<br />
Bildbearbeitung: Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />
Druck: gutenberg beuys feindruckerei, Hannover/Langenhagen<br />
Bildnachweis: Seite 124<br />
Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek<br />
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publi kation in der Deutschen<br />
National bibliographie; detaillierte biblio gra phische Daten sind<br />
im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />
ISBN 978-3-88363-366-4
INHALT<br />
G R U S S W O R T<br />
Grußwort 6<br />
Landrat Jürgen Bäuerle<br />
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />
Zur Geschichte des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> 8<br />
Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs <strong>Rastatt</strong><br />
Schlösser, Burgen und Moderne – sehenswerte Architektur 12<br />
Dr. Ulrich Coenen, Bauhistoriker, Redakteur BNN Bühl<br />
Kultur pur – Museen, Kunst, Theater, Konzerte 16<br />
Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs <strong>Rastatt</strong><br />
Feste, Bräuche, Events –<br />
ein bunter Veranstaltungskalender mit Tradition 20<br />
Martin Walter, Leiter des Kreisarchivs <strong>Rastatt</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> im europäischen Dialog 22<br />
Claus Haberecht, Dezernent beim Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />
E I N K R E I S M I T D Y N A M I K<br />
Zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort und<br />
Partner der TechnologieRegion Karlsruhe 24<br />
Manuela Behrendt, freie Journalistin, Durmersheim<br />
Branchenmix im Überblick 33<br />
Ralf Joachim Kraft, freier Journalist, <strong>Rastatt</strong><br />
Starker Standort – Wirtschaftsregion Mittelbaden 42<br />
Claus Haberecht, Dezernent beim Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />
Straße, Schiene, Luft und Wasser – Adern der Wirtschaft 46<br />
Holger Staib, stellvertretender Leiter des Amtes für Strukturförderung,<br />
Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />
3
Ein Kreis mit Power – Standort für Energieerzeugung 51<br />
Michael Janke, Redakteur BNN und Leiter der Lokalredaktion <strong>Rastatt</strong><br />
und Murgtal<br />
Sichere Entsorgung – Voraussetzung für die Zukunft 54<br />
Michael Janke, Redakteur BNN und Leiter der Lokalredaktion <strong>Rastatt</strong><br />
und Murgtal<br />
Handel und Dienstleistungen auf Erfolgskurs 56<br />
Dr. Swantje Huse, Redakteurin BNN <strong>Rastatt</strong><br />
Zwischen Hightech und Tradition – das Handwerk 62<br />
Dr. Swantje Huse, Redakteurin BNN <strong>Rastatt</strong><br />
Ackern mit Konzept –<br />
moderne Landwirtschaft und Verbraucherschutz 64<br />
Manuela Behrendt, freie Journalistin, Durmersheim<br />
Weinbau mit Qualität und Lebensgefühl 66<br />
Cordula von Junker, Weinbauberaterin, Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />
Der Wald im <strong>Landkreis</strong> – moderne Forstwirtschaft 68<br />
Thomas Nissen, Amtsleiter des Kreisforstamtes, Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />
E I N K R E I S M I T V E R A N T W O R T U N G<br />
Potenziale nutzen – Bildungswesen als Standortvorteil 70<br />
Cornelia Casper M. A., Amtsleiterin der Volkshochschule, Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />
Jugend und Jugendkultur 74<br />
Moritz Hirn, Redakteur BT Baden-Baden<br />
Vom Landsitz zur modernen Tagungsstätte –<br />
Akademie Schloss Rotenfels 76<br />
Ingrid Merkel, Direktorin der Akademie Schloss Rotenfels, Gaggenau<br />
4<br />
Vorbildliche medizinische Versorgung –<br />
Gesundheitswesen mit Profil 78<br />
Jürgen Jung, Geschäftsführer der Klinikum Mittelbaden gGmbH, Baden-Baden
INHALT<br />
Vielfalt und Qualität – soziale Angebote für junge Menschen 81<br />
Stefan Biehl, Amtsleiter des Kreisjugendamtes, Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />
Zukunft gestalten –<br />
Seniorenarbeit und Altenhilfe im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> 84<br />
Rolf Schnepf, Altenhilfe-Fachberatung, Landratsamt <strong>Rastatt</strong><br />
E I N K R E I S M I T L E B E N S Q U A L I T Ä T<br />
Lebendiges Gemeinwesen – Porträts der 23 Kommunen 86<br />
Gisela Merklinger, Pressesprecherin und persönliche Referentin des<br />
Landrats, <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />
Mensch und Natur im Einklang –<br />
Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord 106<br />
Dr. Heiko P. Wacker, Journalist, Odenheim<br />
Nationalpark Schwarzwald 108<br />
Dr. Wolfgang Schlund, Leiter der Verwaltung des Nationalparks<br />
Schwarzwald, Seebach, und<br />
Dr. Thomas Waldenspuhl, Leiter der Verwaltung des Nationalparks<br />
Schwarzwald, Seebach<br />
Kulinarische Genüsse und herzliche Gastlichkeit 110<br />
Hans-Peter Hegmann, freier Journalist, Kuppenheim<br />
Wander- und Fahrradregion – Touren durch den <strong>Landkreis</strong> 112<br />
Philipp Ilzhöfer, Tourismusbeauftragter des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong><br />
Ausflugsziele, Sport- und Freizeitangebote für Gäste und Bürger 114<br />
Rainer Wollenschneider, freier Journalist, <strong>Rastatt</strong><br />
Nachbarschaftliches Miteinander – Baden-Baden und Elsass 120<br />
Dr. Heiko P. Wacker, Journalist, Odenheim<br />
R E G I S T E R<br />
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge 122<br />
Bildquellen 124<br />
5
Grußwort<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> glänzt unter den <strong>Landkreis</strong>en in Baden-Württemberg mit einer<br />
äußerst attraktiven Visitenkarte. Mit 23 engagierten Städten und Gemeinden präsentiert<br />
er sich als Wirtschaftsstandort mit hoher Ausstrahlungskraft und durchschlagender Prosperität.<br />
In der von „Schwarzwald, Rhein und Reben“ geprägten Landschaft, inmitten von<br />
Nationalpark Schwarzwald und Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, geht es den Menschen<br />
gut. Der Rhein mit seinen weiten, geschützten Auenlandschaften, die Vorgebirgszone<br />
mit fruchtbaren Böden und Weinbergen sowie der nördliche Schwarzwald mit<br />
weit sichtbaren Höhen und idyllischen Tälern machen den Reiz dieses landschaftlichen<br />
Eldorados aus. Hier lässt es sich bestens leben und arbeiten.<br />
Als Mitglied der „TechnologieRegion Karlsruhe“ zählt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> zu einem<br />
Zentrum europäischer Wirtschaftskompetenz mit einer erstklassigen Bildungs-, Forschungsund<br />
Technologiedichte. Namhafte Unternehmen mit Weltruf haben ihren Sitz zwischen<br />
Rhein und Murg. Die prädestinierte Lage in Europa mit besten Verkehrsanbindungen<br />
und dem Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden vor der Haustüre gilt dabei als interna -<br />
tionaler Premiumvorteil. Für noch mehr Schlagkraft hat sich der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> mit<br />
Kommunen, Betrieben und Dienstleistern sowie der Stadt Baden-Baden zur Interessengemeinschaft<br />
„Wirtschaftsregion Mittelbaden“ zusammengeschlossen.<br />
Die Rahmenbedingungen für Industrie und Mittelstand, für Handwerksbetriebe und<br />
den Dienstleistungssektor liegen uns als <strong>Landkreis</strong>verwaltung sehr am Herzen. Zusammen<br />
mit dem Kreistag möchten wir dafür auch künftig die Weichen richtig stellen,<br />
wichtige Impulse für die Infrastruktur geben und die hohe Lebensqualität der Bevölkerung<br />
sichern.<br />
Bildung und Ausbildung genießen hierbei oberste Priorität. Wir investieren in modern<br />
ausgestattete berufliche Schulen mit gefragten Profilen und erstklassigen Be dingungen<br />
für unseren Nachwuchs. Zudem stärken wir die soziale Sicherung durch Vernet zung von<br />
Trägern und Einrichtungen und gezielte Hilfen in ganz unterschiedlichen Lebenslagen und<br />
fördern leistungsfähige Strukturen im Verbund des Klinikums Mittelbaden.<br />
Der vom Verlag „Kommunikation & Wirtschaft“ in der Reihe „Deutsche <strong>Landkreis</strong>e<br />
im Portrait“ in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt herausgegebene vorliegende<br />
Band „<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>“ ist ein eindrucksvoller Nachweis über den landschaftlichen<br />
Charme, die hohe wirtschaftliche Dynamik, das gelebte kulturelle Erbe und das einmalige<br />
6
GRUSSWORT<br />
Flair seiner Städte und Gemeinden. Ich lade Sie herzlich ein zu einer durch herrliche Fotos<br />
inspirierenden und exzellente Beiträge namhafter Autoren begleiteten Entdeckungsreise<br />
durch unseren schönen <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> mit seinen unzähligen Trümpfen.<br />
Das Landratsamt in <strong>Rastatt</strong><br />
Jürgen Bäuerle<br />
Landrat des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong><br />
7
Martin Walter<br />
Zur Geschichte des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong><br />
Kaum eine Region ist so reich an Geschichte und geschichtlichen Ereignissen wie der<br />
Oberrhein. Schon früh war die Region zwischen Rhein und Schwarzwald von Menschen<br />
besiedelt. Bereits in der Mittelsteinzeit, dem sogenannten Mesolithikum (bis etwa<br />
8000 v. Chr.), wurden in der Vorbergzone Zeugnisse menschlicher Präsenz gefunden. In<br />
der sogenannten jüngeren Steinzeit (etwa 8000 bis 5500 v. Chr.) nimmt die Besiedelung<br />
vor allem in der fisch- und wildreichen Kinzig-Murgrinne zu.<br />
Der „Heiligenbuck“ bei Hügelsheim<br />
Zu den beeindruckenden und weithin sichtbaren Zeugnissen der Jahre zwischen 700<br />
und 400 v. Chr. zählt zweifelsohne der frühkeltische Großgrabhügel zwischen Hügelsheim<br />
und dem Baden-Airpark. Tatsächlich ist der „Heiligenbuck“ das bekannteste<br />
archäologische Denkmal im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>. Wissenschaftlich untersucht wurde der<br />
ursprünglich gut 3,5 Meter hohe Hügel zum ersten Mal im Oktober 1880 durch den<br />
Großherzoglich Badischen Konservator Ernst Wagner. Die Funde waren damals wie heute<br />
erstaunlich. Wagner fand mit seinem 20-köpfigen Team die Reste eines vierrädrigen<br />
Prunkwagens, Bronzegefäße, Fibeln, Gefäße und vieles mehr. Leider ist beim Bau des<br />
Flughafens zu Beginn der 1950er-Jahre ein weiterer Grabhügel, der sogenannte „kleine<br />
Heiligenbuck“, eingeebnet worden. Seit 2005 gibt es übrigens am „Heiligenbuck“, am<br />
Abzweig der Zufahrtsstraße zum Baden-Airpark an der B 36, eine Informationstafel, die<br />
das Landesdenkmalamt in Auftrag gegeben hat.<br />
Die Römer am Oberrhein<br />
Natürlich ließe sich über die Präsenz der Römer ein ganzes Buch schreiben, denn<br />
auch die Römer haben zahlreiche Spuren hinterlassen. Vor allem im ersten nachchrist -<br />
lichen Jahrhundert konnten die Römer dank ihrer militärischen Überlegenheit die Grenzen<br />
des römischen Reiches bis an den Oberrhein ausbauen. Zur Sicherung des Gebietes<br />
wurde ein umfassendes Straßenbauprogramm realisiert und damit die Grundlage für<br />
eine bestens funktionierende Infrastruktur gelegt. Zeugen davon sind vor allem die<br />
Meilen- und Leugensteine, die in Bühl, in Au am Rhein, in Sinzheim oder in Elcheshein-<br />
Illingen gefunden wurden. Natürlich war das römische Aquae (das heutige Baden-<br />
Baden) zentraler Ort der Region in jenen Jahren. Kleinere Höfe gab es beispielsweise<br />
bei Gaggenau-Oberweier. Römische Grabfunde etwa fanden sich auf den Gemarkungen<br />
der späteren Orte Bietigheim, <strong>Rastatt</strong> oder Durmersheim. Rund 80 Münzen aus römischer<br />
Zeit wurden gefunden, aber auch beeindruckende römische Kunstwerke, Altäre,<br />
Reliefs, Statuen oder Statuetten.<br />
8
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />
Nachdem sich die Spuren der Römer ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. wieder verlieren,<br />
schien die Region zunächst einmal verödet zu sein. Erst mit Spuren aus der Mero -<br />
wingerzeit (etwa 450 bis 750 n. Chr.) kommt wieder „Leben“ in das Gebiet des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Rastatt</strong>. So fanden sich Gräber in Sinzheim, Bietigheim, Hügelsheim oder in<br />
<strong>Rastatt</strong>-Plittersdorf. Erst im frühen Mittelalter wird das im Grunde siedlungsfeindliche<br />
Rheinauengebiet besiedelt und im hohen Mittelalter die Schwarzwaldtäler.<br />
Schloss Eberstein (Stahlstich)<br />
Die Grafen von Eberstein – neue Machtverhältnisse in der Region<br />
Ab etwa dem Jahr 1100 bilden sich bedeutende lokale Herrschaften heraus. Im<br />
nördlichen Kreisgebiet und vor allem im Murgtal entsteht die Grafschaft Eberstein,<br />
deren Territorium allerdings schon im 13. Jahrhundert an die mehr und mehr dominierenden<br />
Markgrafen von Baden abgegeben wird. Die Stadt Gernsbach im Murgtal mach-<br />
9
Schloss <strong>Rastatt</strong><br />
ten die Ebersteiner zu ihrem Hauptort und fassten so den Rahmen für eine Stadt -<br />
werdung des Ortes. Nach dem Aussterben des Geschlechtes im 17. Jahrhundert, er -<br />
innern heute Ortsnamen wie Haueneberstein oder Ebersteinburg an die lange Jahre<br />
währende Präsenz der Grafen von Eberstein in unserer Region.<br />
Die staufische Herrschaft bricht zusammen<br />
Nach dem Zusammenbruch der staufischen Herrschaft im 13. Jahrhundert nimmt<br />
die wechselvolle Geschichte der Markgrafen von Baden ihren Anfang. Zunächst entstand<br />
ein kleines Territorium um Baden-Baden und Pforzheim. Der ursprüngliche Besitz<br />
im Neckarraum ging zwar nach und nach verloren, aber am Oberrhein konnten die<br />
badischen Markgrafen ihre Herrschaft festigen. Die Übernahme von Teilen der Herrschaft<br />
Eberstein (1283, 1387), von Stollhofen (1309) und der Erhalt der Vogtei über die<br />
10
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />
Klöster Frauenalb (1387)<br />
und Schwarzach (1422)<br />
sind Meilensteine des<br />
Aufstiegs der Markgrafen<br />
am Oberrhein. 1503<br />
wurde unter Markgraf<br />
Chris toph I. die untere<br />
Markgrafschaft (Baden-<br />
Baden, Pforzheim) mit<br />
der oberen Markgrafschaft<br />
(Sausenberg, Rötteln,<br />
Badenweiler) ver -<br />
einigt. Damit festigten die<br />
Markgrafen ihren terri -<br />
torialen Mittelpunkt im<br />
mittelbadischen Raum.<br />
<strong>Rastatt</strong> wird Residenz<br />
und Mittelpunkt der<br />
Region<br />
1535 kommt es zu<br />
einer Teilung der Markgrafschaft<br />
in eine evangelische Linie in Durlach und eine katholische in Baden-<br />
Baden/<strong>Rastatt</strong>. Nach der Zerstörung Baden-Badens im August 1689 wird <strong>Rastatt</strong> 1700<br />
durch Markgraf Ludwig Wilhelm, den legendären Türkenlouis, zur Residenzstadt und<br />
Sitz eines nach Versailler Vorbild erbauten Residenzschlosses. Architekt ist der Faneser<br />
Domenico Egidio Rossi, dem auch die Stadtplanung des „neuen“ <strong>Rastatt</strong> zu verdanken<br />
ist. Nach dem Aussterben der baden-badischen Dynastie werden beide Landesteile<br />
1771 vereinigt. Die Landesverwaltung wird nach Karlsruhe verlagert.<br />
Gaggenau: Benzwerke,<br />
Bergmannswerke, ca. 1911<br />
Industrialisierung und Urbanisierung<br />
Das 19. Jahrhundert wird durch den wachsenden Verkehr, durch die beginnende<br />
Industrialisierung geprägt. Städte wie Bühl (Stadterhebung 1835) und Gaggenau (Stadterhebung<br />
1922) gewinnen an Bedeutung. Vor allem wegen des unerschöpflichen Vorkommens<br />
des Rohstoffes Holz und aufgrund der zur Verfügung stehenden Wasserkraft<br />
siedelt sich auch die Papier verarbeitende Industrie im Murgtal an. Daneben entstehen<br />
zu kunftsweisende, hoch technisierte Unternehmen wie Bergmann oder die Süd -<br />
deutsche Automobilfabrik, die in den Jahren nach 1900 den Grundstein für den Automobilbau<br />
im heutigen <strong>Landkreis</strong> legen.<br />
11
Dr. Ulrich Coenen<br />
Schlösser, Burgen und Moderne –<br />
sehenswerte Architektur<br />
Schwarzacher Münster<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> wird durch Baudenkmäler aus acht Jahrhunderten geprägt. Die<br />
ältesten Gebäude im Kreisgebiet gehören der Romanik an. Zu den bedeutendsten<br />
Denkmälern in Mittelbaden überhaupt zählt die ehemalige Benediktinerabteikirche in<br />
Schwarzach, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstand. Die bestehende dreischif fige<br />
Basilika mit Querhaus und einem Chor mit drei Apsiden besitzt einen mächtigen Vierungsturm,<br />
der die Rheinebene überragt. In seinem Erscheinungsbild entspricht das<br />
Gotteshaus völlig den Bauregeln, die seit Ende des 11. Jahrhunderts in den zur cluniazensischen<br />
Reform zählenden Klöstern verbindlich wurden. Die Schwarzacher Abtei -<br />
kirche ist das späteste Beispiel dieser Bauschule und entstand in einer Zeit, als die Bauregeln<br />
des Zisterzienserordens, der als Gegenbewegung zu Cluny entstand, bereits das<br />
Erscheinungsbild der Klöster bestimmten.<br />
Der einzige weitgehend erhaltene Profanbau der Romanik im Kreisgebiet ist die<br />
Burgruine Altwindeck aus dem frühen 13. Jahrhundert, die sich oberhalb von Bühl<br />
erhebt. Gründer der ovalförmigen Anlage mit zwei Türmen und zwei Palasbauten sind<br />
die Herren von Windeck. Höhenburgen mit dieser Grundrissgestalt sind im Hochmittelalter<br />
keineswegs selten. Der bedeutendste Vertreter dieses Typus ist die Herrenburg<br />
Münzenberg in der Wetterau,<br />
die in der zweiten<br />
Hälfte des 12. Jahrhunderts<br />
entstand.<br />
Auch aus der Gotik<br />
blieben nur wenige Denkmäler<br />
im <strong>Landkreis</strong> erhalten.<br />
Der Chor der ansons -<br />
ten barocken Wallfahrtskirche<br />
Maria Linden in<br />
Ottersweier entstand<br />
1484, der Westturm des<br />
heutigen Bühler Rathauses,<br />
das bis 1877 als Pfarrkirche<br />
diente, wurde 1524<br />
von Hans von Maulbronn<br />
errichtet. Ein weitgehend<br />
12
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />
einheitlicher Bau der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist die Jakobskirche in Gernsbach,<br />
ein Saalbau mit stern gewölbtem Polygonchor. Große Teile der Liebfrauenkirche in<br />
Gernsbach, die wahrscheinlich aus der ehemaligen Burgkapelle entstand, gehören dem<br />
13. bis 14. Jahrhundert an.<br />
Das Barock hat die Architektur im Kreisgebiet nachhaltig geprägt. Schloss und Stadt<br />
<strong>Rastatt</strong> wurden nach der Zerstörung der bisherigen Residenz Baden-Baden im orlea -<br />
nischen Krieg 1689 unter der Bauherrschaft von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden<br />
(„Türkenlouis“) errichtet. Die Verlegung des Fürstensitzes in die Ebene ist eine Forderung<br />
des Zeitgeschmacks. Mit dem Auftrag des Schlossneubaus übernahm Domenico<br />
Egidio Rossi auch die Gestaltung des Stadtplans. Vom Schloss, an dessen Rückseite sich<br />
ein großer Garten erstreckt, laufen drei Straßen strahlenförmig in die Stadt. Auf dem<br />
Marktplatz stehen sich, symmetrisch angeordnet, zwei Monumentalbauten gegenüber:<br />
die 1756 bis 1764 erbaute katholische Stadtkirche St. Alexander und das 1750 errichtete<br />
Rathaus. Architekt war Johann Peter Ernst Rohrer.<br />
Burgruine Altwindeck<br />
13
Schloss Favorite<br />
Sein Bruder Johann Michael Ludwig Rohrer lieferte ebenfalls den Entwurf für Schloss<br />
Favorite bei Kuppenheim, dem 1710 bis 1712 erbauten Sommersitz der Markgräfin<br />
Sibylla Augusta. Die Dreiflügelanlage steht mehr in der Überlieferung des Kaiserhofes in<br />
Wien als in der Ludwigs XIV.<br />
Zu den bedeutendsten Baumeistern des Spätbarock in Baden gehört Franz Ignatz<br />
Krohmer, der in der Mitte und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter anderem<br />
die Pfarrkirchen in Kappelwindeck, Stollhofen, Moosbronn und Rotenfels plante,<br />
außerdem schuf er ab 1762 den Südflügel des <strong>Rastatt</strong>er Schlosses. Friedrich Weinbrenner,<br />
großherzoglicher Baudirektor in Karlsruhe und einer der bedeutendsten Vertreter<br />
des Klassizismus in Deutschland, ist der Architekt der evangelischen Pfarrkirche in<br />
Scherzheim (1811) und des ehemaligen Badehauses Hub bei Ottersweier (1811/12).<br />
1816 bis 1818 baute er im Auftrag von Markgraf Wilhelm von Baden-Hochberg Schloss<br />
Rotenfels in der Formensprache eines Landhauses.<br />
Die bei Weitem größte Zahl denkmalwerter Bauwerke im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> gehört<br />
dem Historismus an. Unter den Baumeistern dieser Epoche ist Heinrich Hübsch hervorzuheben,<br />
der als Nachfolger Friedrich Weinbrenners in der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
der führende Architekt des Großherzogtums Baden war. Im <strong>Landkreis</strong> blieben zwei<br />
Spätwerke des großherzoglichen Baudirektors erhalten: die Pfarrkirchen in Bühlertal<br />
(1862/64) und Altschweier (1863/66). Hübsch, einer der bedeutendsten Architekturtheoretiker<br />
seiner Zeit, trug zur Überwindung des Klassizismus in Deutschland bei.<br />
14
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />
Die Jahrhundertwende prägt der Kirchenbaumeister Johannes Schroth, der unter<br />
anderem die Pfarrkirchen in Kuppenheim (1902), Ottersweier (1906) und Neusatz<br />
(1911) erbaute. Er bevorzugte Neoromanik und Neugotik und wandte sich später dem<br />
Jugendstil zu. Zu den herausragenden neogotischen Sakralbauwerken der Region zählt<br />
die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bühl, die 1872 bis 1876 nach Plänen<br />
von Karl Dernfeld und nach dem Vorbild des Freiburger Münsters erbaut wurde.<br />
An der Schwarzwaldhochstraße entstanden um 1900 mehrere bedeutende Hotelbauten,<br />
die als wichtige architektonische Zeugnisse für die wachsende Bedeutung des<br />
Fremdenverkehrs stehen. Herausragend ist die Bühlerhöhe, die Wilhelm Kreis 1912 bis<br />
1914 in der Formensprache einer barocken Schlossanlage errichtete. Den Innenhof<br />
gestaltete er im Hinblick auf die ursprünglich zugedachte Aufgabe als Offiziers -<br />
genesungsheim nach Motiven der Festungsarchitektur. Vorbildfunktion für den winkelförmigen<br />
Grundriss des Hauptgebäudes hat Schloss Stupinigi bei Turin, das Filippo Javarra<br />
ab 1729 erbaute.<br />
Eines der bedeutendsten Bauwerke der Moderne im <strong>Landkreis</strong> ist das USM-Firmengebäude<br />
in Bühl. Es entstand 1982 nach dem von Fritz Haller entworfenen Baukastensystem<br />
Maxi und wurde 1987 und 1992 erweitert.<br />
Architektur lebt . . . das Land -<br />
rats amt (unten rechts) mit<br />
der be nachbarten Baustelle<br />
für das Stadthotel<br />
15
Martin Walter<br />
Kultur pur –<br />
Museen, Kunst, Theater, Konzerte<br />
Hardtmuseum Durmersheim<br />
Der <strong>Landkreis</strong> ist eine pulsierende Region voller Menschen, die gestalten und erleben,<br />
die Ideen haben und umsetzen und die genau wissen was es bedeutet, in einer Landschaft<br />
mit vielfältigsten kulturellen Angeboten zu leben.<br />
Von überregionaler kulturhistorischer Bedeutung sind vor allem die beeindruckenden<br />
Schlösser in <strong>Rastatt</strong> und in Niederbühl-Förch (Favorite) mit ihren originalen Ausstattungen<br />
und musealen Sammlungen. Im Lustschloss Favorite der Markgräfin Sibylla<br />
Augusta kann man wunderbare Fayencen, Gläser und Porzellane entdecken und<br />
bestaunen. Zudem ist der im englischen Stil angelegte Landschaftsgarten ein ganz<br />
besonderes Erlebnis. In der wunderbaren Umgebung der <strong>Rastatt</strong>er Barockresidenz sind<br />
gleich zwei Museen von überregionaler Bedeutung untergebracht: Zum einen die 1974<br />
vom damaligen Bundespräsidenten Gustav W. Heinemann gegründete Erinnerungs -<br />
stätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte. Deren engagierte<br />
Leitung trägt mit sehr vielfältigen Sonderausstellungen und Veranstaltungen wesentlich<br />
dazu bei, die Begriffe Demokratie und Freiheit in unserer Gesellschaft zu verankern.<br />
Zum anderen präsentiert das 1934 gegründete renommierte Wehrgeschichtliche<br />
Museum (WGM) im Südflügel des Barockschlosses auf 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />
eine sehr sehenswerte Schau zur deutschen, insbesondere aber zur süddeutschen<br />
Militärgeschichte. Auch hier sorgt die Direktion des WGM mit vielfältigen<br />
Sonderaktionen für ständig neue museale Erlebniswelten.<br />
Die Museumslandschaft im <strong>Landkreis</strong> basiert in weiten<br />
Teilen auf der Idee, eine ganze Region als Museum<br />
zu begreifen. Das beinhaltet nicht nur rein museale Einrichtungen,<br />
sondern auch Besonderheiten der Natur beiderseits<br />
des Rheins. Die PAMINA-Museen umfassen insgesamt<br />
zehn Einrichtungen beiderseits des Rheins im<br />
Elsass, der Pfalz und in Baden. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> gibt<br />
es vier Museen, die in das PAMINA-Programm einge -<br />
bunden sind. Diese besitzen jeweils besondere Schwerpunkte<br />
und sind als Ensemble zu betrachten (Museum<br />
Arbeit am Rhein in Elchesheim-Illingen, Hardt museum<br />
Durmersheim, Riedmuseum in <strong>Rastatt</strong>-Ottersdorf und<br />
Flößereimuseum Steinmauern). Weitere sehenswerte<br />
und zum Teil neu konzipierte Einrichtungen gibt es mit<br />
den Stadtmuseen in <strong>Rastatt</strong> und Bühl oder mit den<br />
Städ tischen Sammlungen in Gaggenau. Einzigartig ist in<br />
16
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />
<strong>Rastatt</strong> das 2010 eröffnete Kantorenhaus, dessen zentrales<br />
Thema die Bewahrung der Geschichte der jüdischen<br />
Mitbürger in <strong>Rastatt</strong> ist. Kernstück der Präsentation<br />
ist eine topografische Darstellung <strong>Rastatt</strong>s, in der die<br />
Häuser und Liegen schaften jüdischer Eigentümer eingetragen<br />
sind.<br />
Lohnenswerte Ausflugsziele sind darüber hinaus die<br />
historische Geiserschmiede in Bühlertal, das Kuppen -<br />
heimer Heimatmuseum im Alten Schulhaus, das Murgtal-Museum<br />
in Forbach-Bermersbach oder das Lichten -<br />
auer Heimatmuseum, das in dem liebevoll restaurierten<br />
„Hans-Michels-Hus“ untergebracht ist. Nicht außer Acht<br />
lassen sollten Technikbegeisterte einen Besuch des einzigartigen<br />
Unimog-Museums in Gaggenau-Bad Rotenfels<br />
oder des Deutsch-Kanadischen Luftwaffenmuseums, das<br />
sich in einem Hangar auf dem Gelände des Baden-Airparks<br />
befindet. Das von einem Verein getragene Museum<br />
wartet mit zahl reichen Exponaten, darunter drei Jets,<br />
auf und erinnert damit an die Präsenz der kanadischen<br />
Streitkräfte auf der ehemaligen Nato-Air Base Rheinmünster-Söllingen.<br />
Aber auch in Sachen Kunst hat die Region einiges zu bieten. In der Städtischen<br />
Galerie <strong>Rastatt</strong> werden vor allem Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die in<br />
Baden wirken oder gewirkt haben, gezeigt. Das Hauptwerk der Sammlung ist die großformatige<br />
Holzschnitt-Collage „Wege der Weltweisheit: die Hermannsschlacht“ des<br />
weltberühmten Künstlers Anselm Kiefer. Im Rahmen der öffentlichen Kunstförderung<br />
veranstaltet der <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Rastatt</strong> alljährlich im<br />
Foyer des Landratsamts<br />
gut besuchte und weithin<br />
beachtete Kunstausstellungen<br />
mit Künstlern aus<br />
der Region, aber auch<br />
viele Städte und Gemeinden<br />
des Kreises organi -<br />
sieren Kunstausstellungen<br />
von großer Anziehungskraft.<br />
In Ötigheim ist eine<br />
der schönsten Freilichtbühnen<br />
Deutschlands zu<br />
entdecken! Seit 1906<br />
wird in einer ehemaligen<br />
Kiesgrube Freilichttheater<br />
Führung im Riedmuseum<br />
<strong>Rastatt</strong>-Ottersdorf<br />
Stadtmuseum Bühl<br />
17
Heimatmuseum Lichtenau<br />
vom Feinsten geboten. Den Ötigheimer Volksschauspielen gelang vor dem Ersten Weltkrieg<br />
der Durchbruch mit Schillers „Wilhelm Tell“. Und der Erfolg gibt den Volksschauspielen<br />
bis heute recht. Beinahe alljährlich durchbrechen die Besucherzahlen die ma -<br />
gische Schallmauer von 100 000 Besuchern.<br />
Das Bild wird abgerundet durch mehrere ehrgeizige Theaterinitiativen, nämlich das<br />
von Harald Hemprich geleitete „ensemble 99“ in <strong>Rastatt</strong>, dessen Vorläufer im Schul -<br />
theater zu finden sind, das „Theater im Kurpark“ (TiK) in Gernsbach, das 1991 durch den<br />
jungen Theatermacher Martin Rheinschmidt gegründet wurde. Im Norden des Land -<br />
kreises sind die Klosterfestspiele in Durmersheim-Bickesheim in den letzten Jahren<br />
zu einer festen Größe im kulturellen Leben des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> geworden. Unter<br />
der Ägide von Dieter Baldo sorgt ein frisches und ein begeisterndes Ensemble für ein<br />
spannendes Theaterprogramm im Garten des Klosters Bickesheim.<br />
Kleinkunst vom Feinsten kann man gleich an mehreren Orten im <strong>Landkreis</strong> entdecken.<br />
Da gibt es die legendäre Gaggenauer Klag-Bühne, die schon seit vielen Jahren<br />
aktiv ist, ohne jemals an Attraktivität eingebüßt zu haben. Im Gegenteil. Gäste in Gaggenau<br />
waren unter anderen die Blueslegende Odetta, der Entertainer und Multi-Instrumentalist<br />
Götz Alsmann, Schlagerbarde Dieter Thomas Kuhn, Bülent Ceylan, Annette<br />
18
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />
Postel, Georg Schramm oder Max Raabe. Alle schätzten sie die „Weltbühne mit<br />
Brettlcharakter“. Im südlichen <strong>Landkreis</strong> hat sich in besonderem Maße das Hoftheater<br />
Scherzheim, das 1982 vom legendären Elmer Bantz begründet wurde, einen großen<br />
Namen gemacht. Und im Bühler „Hänferdorf“ ist es vor allem der Schüttekeller, der mit<br />
einem großartigen (musikalischen) Programm für Highlights in rascher Folge sorgt. In<br />
Bühl sorgt zudem seit 2003 alljährlich im Mai das Bluegrass Festival für vollbesetzte<br />
Reihen im Bürgerhaus „Neuer Markt“, aber auch das Jazztival Bühl unter der Progra m m -<br />
leitung von Bernd Kölmel besitzt eine riesige Fangemeinde.<br />
Bei einer Darstellung der kulturellen Highlights des <strong>Landkreis</strong>es dürfen die renommierten<br />
Schwarzacher Münsterkonzerte nicht fehlen. Das erste Konzert, das der Kulturkreis<br />
Achern-Bühl mit Unterstützung des <strong>Landkreis</strong>es Bühl organisierte, fand am 30.<br />
November 1969 als musikalische Feierstunde zum 1. Advent statt. An zwei Terminen<br />
im Jahr werden künstlerisch hochrangige Konzerte mit dem Schwerpunkt auf geistliche<br />
Musik geboten. Diese Konzerterlebnisse werden vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> zusammen mit<br />
der Gemeinde Rheinmünster und der Pfarrei Peter und Paul organisiert und vom SWR<br />
mit großem Engagement unterstützt.<br />
Bluegrass Festival in Bühl<br />
19
Martin Walter<br />
Feste, Bräuche, Events – ein bunter<br />
Veranstaltungskalender mit Tradition<br />
20<br />
Zwetschgenverladung am<br />
Güterbahnhof in Bühl<br />
Die Menschen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> verstehen zu feiern. Gerne tun sie das und mit<br />
großer Intensität. Oftmals liegen diesen Veranstaltungen dörfliche Besonderheiten<br />
zugrunde. In Steinmauern gibt es seit vielen Jahren das Hähnchenfest, in <strong>Rastatt</strong>-<br />
Plittersdorf das Fischerfest, das „Bäretriewerfescht“ in Durmersheim-Würmersheim, in<br />
Gaggenau-Oberweier das „Keschdefest“ oder die „Dorfhockete“ in Forbach-Gausbach,<br />
um nur einige wenige zu nennen.<br />
Eines der alljährlichen regionalen Highlights im Süden des <strong>Landkreis</strong>es ist das Bühler<br />
Zwetschgenfest, dessen Ursprünge in den bewegten Jahren der Weimarer Republik zu<br />
suchen sind. Nachdem 1927 das erste Zwetschgenfest stattfand, wurde erst in der<br />
Nachkriegszeit wieder, genauer 1949, das zweite Ereignis dieser Art ins Leben gerufen.<br />
Heute hat sich das jährlich veranstaltete Bühler Zwetschgenfest zu einem Unter -<br />
haltungsevent gewandelt, das viele Tausende von Besuchern in die Stadt an der Bühlot<br />
zieht. In Hügelsheim begeistert das Spargelfest zu Ehren<br />
des königlichen Gemüses, das schon seit weit über 100<br />
Jahren dort angebaut wird und auf den sandigen Böden<br />
der Rheinebenen bestens gedeiht.<br />
Natürlich sind es nicht nur agrarisch geprägte Strukturen<br />
oder Sonderkulturen, die für die „Festkultur“ in<br />
Mittelbaden verantwortlich sind. Auch das traditions -<br />
reiche Handwerk ist oftmals Anlass für besondere Veranstaltungen.<br />
Erinnert sei hier an den jährlich stattfindenden<br />
wunderbaren Handwerkermarkt im Klosterhof des<br />
1840 abgetragenen Klosters Schwarzach, das auf die<br />
einst große wirtschaftliche Bedeutung Schwarzachs seit<br />
dem Mittelalter verweist. Großartig ist zudem das<br />
Ambiente des Iffezheimer Töpfermarktes, das meist im<br />
Mai an der Iffezheimer Pferderennbahn viele Tausende<br />
Besucher fasziniert.<br />
Einer der ältesten nachweisbaren Bräuche im Murgtal<br />
hängt eng mit der Fastnacht zusammen. Vor allem der<br />
Gaggenauer Stadtteil Hörden ist ein karnevalistisches<br />
Zentrum der Region. Rund 30 Wagenmotive sorgen für<br />
ein besonderes Spektakel beim alljährlichen Fastnachts-<br />
Lindwurm, der sich aus rund 2000 Mitwirkenden zusammensetzt.<br />
Damit aber nicht genug, die Hördener Tanz-
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />
garden konnten neben<br />
zahlreichen badischen<br />
und süddeutschen Titeln<br />
zudem mehrere deutsche<br />
Meis terschaftstitel im<br />
Schau tanz erringen. Un -<br />
ge brochen ist nach wie<br />
vor die Begeisterung der<br />
Jugend, die sich für die<br />
Erhaltung des dörflichen<br />
Brauchtums einsetzt. Vor<br />
allem in der Karwoche<br />
ziehen Gruppen von Mädchen und Jungen laut „ratschend“<br />
durch ihre Heimatgemeinden wie Kuppenheim-<br />
Oberndorf oder Sinzheim-Halberstung. Im idyllisch gelegenen<br />
Obern dorf, am Eingang zum Murgtal gelegen, hat<br />
sich ebenso der Brauch des Pfingstträgs oder des<br />
Pfingst rittes erhalten. Ein Brauch, der von der KJG<br />
(Katho lische Junge Gemeinde) dort seit vielen Jahren mit<br />
Leben erfüllt wird und vor allem die Kinder begeistert.<br />
In Lichtenau, dem ehemaligen Verwaltungsmittelpunkt<br />
des Hanauer Landes, lebt seit einiger Zeit ein<br />
Handwerk wieder auf, das in Vergessenheit geraten war:<br />
die Herstellung von Strohschuhen. Sie sind aus vielfäl -<br />
tigen Gründen heute sehr gefragt. Allerdings ist die Herstellung<br />
dieser Schuhe, die sich übrigens sehr angenehm<br />
tragen, sehr arbeitsintensiv: 16 bis 18 Stunden benötigt<br />
ein geübter Strohschuhmacher für ein Paar Schuhe.<br />
Für zahlreiche Pferdefreunde ist der Wendelinusritt in<br />
Leiberstung, der jedes Jahr am 2. Sonntag im Oktober<br />
gefeiert wird, schon zur liebgewonnenen Tradition<br />
geworden. Seit 1964 wird diese Veranstaltung anlässlich<br />
des Patroziniumsfestes des Ortsheiligen St. Wendelinus<br />
im Herbst mit mehreren Hundert Reitern, Kutschen und<br />
Gespannen durchgeführt.<br />
Oberndorfer Pfingstträg<br />
Hördener Fastnacht<br />
21
Claus Haberecht<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> im europäischen<br />
Dialog<br />
Partnerschaften mit der<br />
Provinz Pesaro e Urbino<br />
Angesichts dieses hervorragend<br />
ausgebauten und einma ligen<br />
Partnerschaftsnetzes mit bisher<br />
elf offiziell besiegelten Partnerschaften<br />
– Bietigheim – Saltara<br />
– Forbach – Monte Maggiore<br />
al Metauro<br />
– Gernsbach – Pergola<br />
– Hügelsheim – Cartoceto<br />
– Iffezheim – Mondolfo<br />
– Lichtenau – Serrungarina<br />
– Loffenau – Montefelcino<br />
– Muggensturm – Gradara<br />
– Ötigheim – Gabicce Mare<br />
– <strong>Rastatt</strong> – Fano<br />
– Weisenbach – San Costanzo<br />
sind weitere Partnerschaften<br />
innerhalb des großen Verbundes<br />
zwischen der Provinz Pesaro<br />
e Urbino und dem <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Rastatt</strong> geplant.<br />
Kommunale Partnerschaften in Europa, die überwiegend nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
gegründet wurden, hatten zum Ziel, den Frieden zu sichern sowie die Versöhnung und<br />
die Völkerverständigung zu fördern. So ist es auch zu erklären, warum Deutschland<br />
anteilsmäßig in Europa die meisten internationalen kommunalen Partnerschaften vorweisen<br />
kann. Diese tragen dazu bei, dass Europa für die Menschen erfahrbar und erlebbar<br />
wird. Sie fördern das europäische Bewusstsein und sind Plattformen europäischer<br />
Zusammenarbeit. Auch als Lern- und Erfahrungsgemeinschaften sind diese von großem<br />
Nutzen. Denn sie bieten die Chance, gemeinsam Probleme wie die demografische Entwicklung,<br />
Fragestellungen im Bereich der Bildung und Ausbildung oder zu Herausforderungen<br />
des Klimaschutzes miteinander zu diskutieren und gemeinsam nach Lösungen<br />
zu suchen. In der Agenda des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> wurden dazu die Weichen für das<br />
„europäische“ Mit einander gestellt und Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Partner -<br />
schaften von Interessen füreinander und dem Willen nach zukunftsfähiger Weiterentwicklung<br />
ge tragen werden.<br />
Neben den sehr engen Beziehungen zum benachbarten Frankreich, die sich auch<br />
durch die intensive Mitwirkung in zwei grenzüberschreitenden deutsch-französischen<br />
Organisationen, dem Eurodistrict Regio-PAMINA und dem PAMINA-Rheinpark e. V.,<br />
manifestieren, hat die engagierte Pflege der Partnerschaft mit zwei kulturellen und<br />
geo grafisch sehr unterschiedlichen europäischen Regionen in Italien und Finnland<br />
bereits eine lange Tradition.<br />
Stadt Vantaa in Finnland<br />
Bereits seit 1968 besteht mit dem finnischen Vantaa<br />
eine besondere Partnerschaft. Die in der Agglomeration<br />
des Großraums Helsinki gelegene, stark expandierende<br />
Stadt Vantaa mit über 220 000 Einwohnern wird auch<br />
durch den großen internationalen Flughafen Helsinki/<br />
Vantaa geprägt. Seit der Öffnung Russlands hat sich die<br />
viertgrößte Stadt Finnlands zu einem wichtigen Verkehrs-<br />
und Logistikknoten entwickelt. Techno logie,<br />
Import- und Export-Unternehmen nutzen die Tatsache,<br />
dass Finnland zur Europä ischen Union gehört und siedeln<br />
sich in diesem großen Wirtschaftsraum an.<br />
22<br />
Vantaa, Heureka Science Center
EIN KREIS MIT VIELFALT UND KULTUR<br />
Neben dem Jugend- und Schüleraustausch mit landkreiseigenen<br />
Schulen – bislang haben nahezu 3900<br />
Jugendliche teilgenommen – besteht auch im Bereich<br />
Wirtschaft, Tourismus und Kultur eine fruchtbare Zu -<br />
sammenarbeit. Gegenseitige Messebesuche wie auf der<br />
MATKA in Helsinki oder offerta in Karlsruhe, gemeinsame<br />
Veranstaltungen wie zum Beispiel das Wirtschaftsforum<br />
in Bühl oder Kulturevents im Rahmen der Feierlichkeiten<br />
zum 40-jährigen Partnerschaftsjubiläum sind Zeichen<br />
dieser erfolg reichen Kooperation. Auch durch die<br />
Steinbeis Business Academy, einer staatlich an erkannten<br />
privaten Hochschule für Kompetenztransfers zwischen<br />
Wissenschaft und Wirtschaft, findet ein Austausch mit<br />
der Universität in Vantaa statt.<br />
Gabicce Mare, Strand<br />
Provinz Pesaro e Urbino in Italien<br />
Die Partnerschaft mit der italienischen Provinz Pesaro e Urbino wurde 1996<br />
be siegelt. Pesaro e Urbino, südlich der Emilia-Romagna gelegen, ist die nördlichste<br />
Provinz der Region Marken und erstreckt sich von der Adria bis zu den Hügeln des<br />
Apen nins. Direkt an der Adria, wie die Stadt Fano, oder auf grünen Anhöhen liegen<br />
über 50 Städte und Dörfer, die Besucher mit historischem Charme und zahlreichen<br />
Sehens würdig keiten beeindrucken. Herausragenden Charakter hat hier sicherlich Urbino,<br />
eine der ältesten Universitätsstädte Italiens, in der der berühmte Maler Rafael gelebt<br />
hat. Die größte Stadt Pesaro ist weltberühmt für ihre Majoliken, die dem feinen Ton<br />
ihrer Erde vor Ort zu verdanken sind.<br />
In den Sommermonaten wird in Pesaro das Rossini Opera Festival, das zu Ehren<br />
ihres berühmten Mitbürgers Gioachino Rossini veranstaltet wird, durchgeführt. Die Aufführungen<br />
der lyrischen Werke des großen Meisters genießen weltweit Beachtung.<br />
Im wirtschaftlichen Bereich spielt besonders die Möbel- und Kleidungsindustrie eine<br />
große Rolle. Im Rahmen des 10-jährigen Partnerschaftsjubiläums wurde eine Verein -<br />
barung mit dem Ziel unterzeichnet, die Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung in<br />
verschiedenen Bereichen weiter auszubauen. Neben dem kontinuierlich durch geführten<br />
Jugend- und Schüleraustausch entstehen gerade im Bereich Tourismus und Kultur zahlreiche<br />
neue Angebote. Darüber hinaus wurden auf der kommunalen Ebene zahlreiche<br />
Partnerschaften initiiert (siehe Infospalte).<br />
Zudem unterstützt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>, außer den oben genannten elf „deutschitalienischen“<br />
Partnerschaften, auch viele weitere Partner-Aktionen. Von den insgesamt<br />
über 40 kommunalen Partnerschaften sind die meisten im Bereich der Europäischen<br />
Union entstanden. Aber auch zu Städten und Gemeinden aus Übersee werden Kontakte<br />
gepflegt wie beispielsweise Kooperationen zwischen der Gemeinde Hügelsheim mit<br />
dem kanadischen Cold Lake.<br />
Partnerschaften auf kommunaler Ebene sind wichtige emotionale Bausteine bei der<br />
Weiterentwicklung eines zukunftsfähigen Europas.<br />
Kontaktdaten der<br />
euro pä ischen Partner:<br />
Stadt Vantaa:<br />
www.vantaa.fi<br />
Provincia di Pesaro e Urbino:<br />
www.provincia.pu.it<br />
Ufficio Turismo:<br />
www.turismo.pesarourbino.it<br />
23
Manuela Behrendt<br />
Zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort<br />
und Partner der TechnologieRegion<br />
Karlsruhe<br />
Romantische Naturlandschaften vom mächtigen Rhein ins gemütliche Murgtal, durch<br />
märchenhaftes Rebland in erhabene Höhen und zauberhafte Täler des Nordschwarzwalds<br />
verbinden sich im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> auf rund 740 Quadratkilometern mit ex -<br />
zellenter Lebensart. Qualifizierte Fachkräfte – in der Region herangewachsen und hochkarätig<br />
ausgebildet oder als begeisterte Nutzer der hervorragenden Infrastruktur und<br />
Wohnkultur in den <strong>Landkreis</strong> zugezogen und verwurzelt – bilden die solide Basis für ein<br />
tatkräftiges Unternehmenskonglomerat mit eminentem Potenzial. Die wirtschaftlich<br />
starke Region schreitet mit Siebenmeilenstiefeln in die Zukunft.<br />
Neben der beeindruckenden Präsenz von Global Playern agieren zahlreiche kleine<br />
und mittelständische Firmen. Ambitioniert, risikobereit, mit regem Erfindungsgeist<br />
gehen sie erfolgreich ihren Weg. Im landesweiten Vergleich punktet die Region mit<br />
imposanter Firmendichte und großem Schneid zu Betriebsgründungen. Nicht mit Ellenbogenpower<br />
drängen Unternehmen in der Landschaft in den Vordergrund. Sie betten<br />
ihre Standorte sorgfältig in die regional-rustikale Schönheit ein. Städte und Gemeinden<br />
weisen verkehrsgünstig platzierte Gewerbeflächen aus. Vorzeigebeispiel ist der Baden-<br />
Airpark an der Autobahn 5 in Rheinmünster-Söllingen. Von Karlsruhe trennen ihn nicht<br />
ganz 40 Kilometer, 10 Kilometer von der Barockstadt <strong>Rastatt</strong>. Der Regionalflughafen<br />
Karlsruhe/Baden-Baden verzeichnet rund eine Million Passagiere im Jahr, ist der zweitgrößte<br />
Verkehrsflughafen in Baden-Württemberg. Berlin und Hamburg sowie Barcelona,<br />
London und Rom sind auf dem Luftweg einen Katzensprung entfernt. Die Effizienz -<br />
bündelung mit 142 Hektar Gewerbeareal und Freizeitanlagen macht den Baden-Airpark<br />
zum perfekten Standort für ein Füllhorn von Branchen.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> ist das produzierende Gewerbe von immenser wirtschaftlicher<br />
Bedeutung. Führend ist der Fahrzeugbau, gefolgt von Elektro-, Medizin-, Mess-, Steuerund<br />
Regeltechnik. Da der Entwicklungsprozess der Informations-, Kommunikations- und<br />
Medientechnik im Formel-1-Tempo unterwegs ist, rückt der Dienstleistungssektor mit<br />
wirtschaftlicher Dynamik in den Fokus, eröffnet neue Perspektiven. Expandierender<br />
Handel, weit gefächerter mittelständischer Branchenmix sowie eine ansehnliche Handwerkerschaft<br />
vervollständigen die Unternehmensvielfalt. Kompetente Lotsen, die mit<br />
Beratung, Service und unbürokratischer Fachunterstützung aktiv parat stehen, sind die<br />
Fortsetzung Seite 26<br />
24
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
Johnson Controls Werk <strong>Rastatt</strong><br />
Launch der ersten Generation<br />
der A-Klasse: März 1997<br />
Werksgröße: 20 250 m 2<br />
Mitarbeiter: 700<br />
Produktionsportfolio:<br />
– Sitzsysteme<br />
– Instrumententafeln<br />
– Türsysteme<br />
Kunden:<br />
Johnson Controls Automotive<br />
Experience beliefert alle namhaften<br />
Fahrzeughersteller weltweit.<br />
www.johnsoncontrols.com<br />
unten: Montage der Vordersitzanlagen<br />
Johnson Controls Automotive Experience<br />
Johnson Controls wurde im Jahr 1885 in Milwaukee (USA) von Warren<br />
Johnson, dem Erfinder des ersten elektrischen Raumthermostaten,<br />
gegründet und ist ein globales Multi-Industrie-Unternehmen mit Kerngeschäftsfeldern<br />
in der Automobil-, Gebäude- und Batteriebranche mit<br />
insgesamt 130 000 Mitarbeitern weltweit. Der globale Umsatz für das<br />
Geschäftsjahr 2014 belief sich auf 42,8 Mrd. US-Dollar, davon entfielen<br />
ca. 22 Mrd. US-Dollar auf die Geschäftsbereiche Automotive Seating<br />
und Automotive Interiors.<br />
Johnson Controls Automotive Experience ist weltweit führend bei Autositzsystemen<br />
und -komponenten. Mit seinen Produkten, Technologien<br />
und fortschrittlichen Fertigungsmethoden unterstützt das Unternehmen<br />
alle großen Automobilhersteller dabei, sich mit ihren Fahrzeugen im<br />
Markt zu differenzieren. Mit über 200 Standorten weltweit ist Johnson<br />
Controls dort vertreten, wo seine Kunden das Unternehmen brauchen.<br />
Vom Einzelbauteil bis hin zu kompletten Sitzsystemen begeistern Komfort<br />
und Design der Johnson Controls Produkte die Konsumenten. Dank<br />
seiner globalen Leistungsfähigkeit stattet das Unternehmen rund<br />
50 Millionen Fahrzeuge pro Jahr aus.<br />
1997 eröffnete Johnson Controls einen Standort in <strong>Rastatt</strong> – für die Justin-time-/Just-in-sequence-Montage<br />
von Autositzen – im Zulieferpark<br />
von Daimler. Heute laufen hier die Sitzanlagen für verschiedene<br />
Modelle von Mercedes Benz vom Band. Des Weiteren werden Instru-<br />
mententafeln und Seitentürverkleidungen ebenfalls für Mercedes produziert.<br />
Johnson Controls <strong>Rastatt</strong> ist einer der großen Arbeitgeber der<br />
Region – aktuell sind 700 Mitarbeiter beschäftigt – und ein anerkannter<br />
Ausbildungsbetrieb sowie Anbieter von dualen Studiengängen. Hier<br />
verbinden sich Tradition, Erfolg und Zukunftsfähigkeit.<br />
25
26<br />
Wirtschaftsförderungen des <strong>Landkreis</strong>es sowie der Städte und Kommunen. Existenzgründer<br />
erhalten optimale Startchancen. Der leistungsfähige <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> ist ein<br />
unverzichtbarer Partner der Technologieregion Karlsruhe, einer regionalen Aktions -<br />
gemeinschaft, der er mit drei weiteren <strong>Landkreis</strong>en aus Baden-Württemberg und<br />
Rheinland-Pfalz angehört. In den Sparten Wissenschaft, Kultur und Verwaltung bündeln<br />
die Kooperationspartner ihre Ressourcen im Wettbewerb der Regionen, stärken ihre<br />
Position durch kontinuierliche Weiterentwicklung und schaffen eine beeindruckende<br />
gemeinschaftliche Außenwirkung. Partner in der Technologieregion Karlsruhe arbeiten<br />
nach den Prinzipien der Freiwilligkeit und Eigenständigkeit zusammen. Mit den Städten<br />
Baden-Baden, <strong>Rastatt</strong>, Bühl und Gaggenau bildet der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> die potente<br />
Wirtschaftsregion Mittelbaden.<br />
Deren privilegierte Lage am Oberrhein sowie ein intelligent verzweigtes Verkehrsnetz<br />
machen die Gegend zu einer der wichtigsten Industrie- und Gewerberegionen in<br />
Baden-Württemberg. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> ist Teil der von Südengland über Belgien<br />
nach Norditalien verlaufenden, zentralen Verkehrsachse und auf der Straße, der Schiene,<br />
in der Luft sowie auf dem Wasser schnell und gut erreichbar. Über die sechsspurig aus -<br />
gebaute Autobahn 5 gelangt man rasch durch das zukunftsorientierte Mittelbaden in<br />
die großen Industriezentren – etwa 150 Kilometer sind es nach Frankfurt und Basel. Die<br />
Bundesstraßen 3, 36, 462 und 500 schaffen schnelle Verbindungen in die Region von<br />
Norden nach Süden sowie in West-Ost-Richtung. Kurze Wege verlinken Industrie- und<br />
Gewerbegebiete mit den Hauptverbindungsachsen. Flott unterwegs sind Menschen und<br />
Güter im <strong>Landkreis</strong> auch auf Bahnschienen. Die neue Streckenführung der Teiltrasse auf<br />
den Routen Amsterdam–Basel–Mailand–Genua sowie Paris–Wien–Budapest wird mit<br />
dem <strong>Rastatt</strong>er Tunnel (im Bau) ihren Beitrag zur Reisezeitverkürzung von 31 Minuten<br />
leisten. Schiffsanlegestellen und Häfen (Staustufe Iffezheim und Rheinmünster-<br />
Greffern) stellen die Wasserwegsverbindung zum 35 Kilometer entfernten Binnenhafen<br />
in Karlsruhe her.
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1983<br />
Mitarbeiter: 103<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Sondermaschinen<br />
(mecha nische Konstruktion,<br />
Elektro-Konstruktion, Programmierung,<br />
Schaltschrankbau,<br />
Einzelteil-/Serienfertigung,<br />
mechanische Installation,<br />
elektrische Instal lation,<br />
Ausprobe, Vorort-Montage)<br />
– Komponentenfertigung<br />
– Montagetechnik<br />
– Handlingssysteme<br />
– Steuerungstechnik<br />
– Pulverbeschichtungsanlagen<br />
– Verfahrenstechnik<br />
– Prozesstechnik<br />
www.braunsondermaschinen.de<br />
Kommunikation in 3-D<br />
Braun Sondermaschinen GmbH<br />
In ihrer über 30-jährigen Firmengeschichte wuchs die Braun Sonder -<br />
maschinen GmbH zu einem namhaften Hersteller von Sondermaschinen<br />
in Deutschland heran. Mit einem umfangreichen Programm fertigt das<br />
Team Braun im Werk Ottersweier (Baden-Württemberg) eine Vielzahl<br />
technischer Anlagen von hohem Niveau – unter Einbeziehung des<br />
Kundenwunsches.<br />
Dies erreichen wir durch eigene Entwicklungen unserer Konstruktions -<br />
abteilung. Die unmittelbare Produktionsbegleitung wird unterstützt<br />
durch das CAD-Programm AutoDesk Inventor, mit dem wir Maschinen,<br />
Anlagen und Entwicklungen planen und konstruieren.<br />
Im firmeneigenen Maschinenpark werden die Einzelteile angefertigt und<br />
direkt in der Werkshalle montiert. Auch die Elektro-Installation sowie die<br />
Software-Entwicklung für Maschinen und Anlagen zählen zu unseren<br />
Kernkompetenzen.<br />
Lebenserfüllung – von Hightech umgeben<br />
27
BWR Waggonreparatur GmbH<br />
Waggons sämtlicher Bauarten werden von der BWR Waggonreparatur<br />
GmbH fachgerecht instand gehalten. Diese Kompetenz bietet sie<br />
bereits seit 1897. Zu den Kunden zählen renommierte Verkehrsgesellschaften,<br />
Speditionen und Waggonvermieter.<br />
Die Basis des Erfolges ist das solide Fachwissen der Mitarbeiter. Dazu<br />
gehören qualifizierte Schlosser, Schweißer, Schreiner, Lackierer und<br />
Schriften maler. Technische Innovationen, neue Waggontypen und<br />
zukunfts weisende Entwicklungen werden stets berücksichtigt und<br />
flie ßen in das bestehende Know-how ein, um das Angebot laufend<br />
marktgerecht an zu passen. Anspruchsvolle und individuell zugeschnit -<br />
tene Aufträge sind dabei eine Heraus forderung, der in kürzester Zeit<br />
professionell nachgekommen wird.<br />
Voraussetzung ist dabei eine hervorragende Anbindung an das<br />
Schien e nnetz. Das gesamte Werk ist innerhalb und außerhalb der Werk -<br />
stätten von einem weitläufigen Netz normalspuriger Gleise durchzogen.<br />
Benötigte Baustoffe sowie die Waggons selbst können jederzeit transportiert<br />
werden.<br />
Das umfangreiche Leistungsspektrum des Unternehmens reicht von<br />
Reparaturarbeiten an Untergestellen, Bremsen oder Technik über die<br />
Modernisierung bis hin zur vollständigen Aufarbeitung historischer<br />
Waggons. Spezialisiert ist man sowohl auf die Überarbeitung von<br />
Güter- als auch Reisewaggons. Ein hervorragender Service rundet das<br />
Angebot schließlich ab: Auf der Basis von kundenspezifischen Rahmen-<br />
Revisionsarbeiten am<br />
Unter gestell/Radsätze<br />
Schreiner-/Innenausbauarbeiten<br />
an Reisezugwagen<br />
28
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1897<br />
Mitarbeiter: 65<br />
Vermessung eines Radsatzes bei der Aufarbeitung<br />
verträgen werden deren Waggons in regelmäßigen Abständen ge -<br />
wartet, geprüft und repariert. So sind die Fahrzeuge stets einsatzbereit<br />
und kostenintensive Fahrausfälle werden vermieden.<br />
Als engagiertes Familienunternehmen übernimmt die BWR Waggon -<br />
reparatur GmbH Verantwortung – nicht nur gegenüber ihren Kunden,<br />
sondern auch für die Region. Sie unterstützt u. a. den <strong>Rastatt</strong>er Fußballverein<br />
und bezieht das Büromaterial über Blindenwerkstätten.<br />
BWR in Zahlen: Der Firmensitz<br />
in <strong>Rastatt</strong> verfügt über 20 000<br />
Quadratmeter Werk stätten- und<br />
Hallenfläche auf einem Grundstück<br />
von ins gesamt 30 000<br />
Quadratmetern. Jährlich werden<br />
etwa 2000 bis 2400 Eisenbahnwaggons<br />
instand gesetzt.<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Revisionsarbeiten an<br />
Unter gestellen, Bremsen<br />
und Rad sätzen bei Güterund<br />
Reisezugwagen<br />
– Umbau- bzw. Modernisierungsarbeiten<br />
an Güter- und Reisezugwagen<br />
einschließlich<br />
Konstruktionstätigkeiten und<br />
Abwicklung des Genehmigun gs -<br />
verfahrens<br />
– Restaurierung von historischen<br />
Fahrzeugen einschließlich<br />
Innenausbau und kompletter<br />
Neulackierung<br />
– Kesselprüfung an Druckund<br />
Gefahrengutwagen<br />
– Aufarbeiten von Armaturen<br />
– Sicherheitsdämpfungen und<br />
Entgasung von Behältern<br />
(Mineralöl-, Chemie- und<br />
Druckgaskesselwagen)<br />
– Außenreinigung<br />
– Auffrischungs- sowie<br />
Neuanstrich mit Sandstrahl -<br />
entrostung an Güter- und<br />
Reisezugwagen<br />
– Anbringung von Werbe -<br />
anschriften (Schablonieren<br />
oder Klebefolien)<br />
– Durchführung von<br />
Isolier arbeiten<br />
– Beseitigung größerer<br />
Gewaltschäden<br />
– Stickstoffspülungen<br />
– Durchführung von<br />
Serviceeinsätzen<br />
– Elektroarbeiten an<br />
Schienenfahrzeugen<br />
(Hoch- und Niederspannung)<br />
– Durchführung von Zerstörungsfreien<br />
Prüfungen etc.<br />
www.bwr.de<br />
Modernisierte Küche in<br />
einem Reisezugwagen<br />
29
links: Rammarbeiten<br />
im Hafen Duisburg<br />
Demontage einer Rohrbrücke<br />
OHF Hafen- und Flussbau GmbH<br />
Seit dem Jahresbeginn 1987 bietet die Firma OHF Hafen- und Flussbau<br />
GmbH ihr Know-how und ihre Technik an.<br />
Ihr Arbeitsprogramm umfasst den Bereich des gesamten Wasserbaus<br />
von der Planung über die Ausführung bis zur Projektübergabe von<br />
Neu- und Umbauten sowie Sanierungs- und Reparaturmaßnahmen.<br />
Dabei setzt die Firma OHF Hafen- und Flussbau GmbH den Schwerpunkt<br />
im konstruktiven Wasserbau. Konkret heißt das, dass sie Schiffsverlade-<br />
und Umschlagsanlagen sowie Schiffsanlegestellen erstellt.<br />
Auch Kaimauern und Baugrubenumschließungen für Brückenpfeiler<br />
bzw. Auslassbauwerke gehören dazu.<br />
Uferböschungsbauwerke in Spundwandbauweise errichtet sie in senkrechter<br />
wie in kombinierter Bauweise mit geneigtem Böschungsbau,<br />
genauso wie Einlass- und Auslaufbauwerke.<br />
Düker baut sie für Fluss- und Hafenkreuzungen im Einzieh- und Einschwimmverfahren,<br />
genauso wie Einlass- und Auslaufbauwerke. Für<br />
diese Arbeiten stehen der Firma OHF Hafen- und Flussbau GmbH<br />
schwimmende Gerätschaften – nach modernsten Gesichtspunkten auf<br />
den heutigen technischen Stand abgestimmt – zur Verfügung.<br />
Erstellung einer Schiffs -<br />
verladebühne<br />
30
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Dazu zählen unter anderem hydraulische Stelzenpontons mit Seilzugoder<br />
Hydraulikbaggern von 25 bis 90 Tonnen Größe sowie Kranmotorschiffe,<br />
selbst fahrende Hydroklappschuten, Bohrpontons, Schub- und<br />
Schleppboote, Schuten, Vibrationsrammgeräte in allen Größenord -<br />
nungen sowie dynamische Rammausrüstungen und vieles mehr.<br />
Mit ihrer Erfahrung und mit ihrer Technik ist sie in der Lage, große Projekte<br />
zügig und natürlich in der erforderlichen Genauigkeit auszuführen.<br />
Zu den Auftraggebern zählen die Wasser- und Schifffahrts -<br />
ämter, die Hafenverwaltungen, Raffinerien, Mineralölfabriken, petrochemische<br />
Indus trie werke sowie alle weiteren Hafen- und Flussanliegerfirmen,<br />
Yachthäfen und Wassersportfreunde.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1987<br />
Mitarbeiter: 53<br />
Ausstattung: hydraulische<br />
Stelzenpontons mit Seilzug- oder<br />
Hydraulikbaggern, Kranmotorschiffe,<br />
selbst fahrende Hydroklappschuten,<br />
Bohrpontons,<br />
Schub- und Schleppboote, Vibrationsrammgeräte,<br />
dynamische<br />
Rammausrüstungen u. v. m.<br />
www.ohf-wasserbau.de<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Wasserbau<br />
–Hafenbau<br />
– Rammarbeiten<br />
(Dalben/Spundwände)<br />
– Fluss- und Hafenbaggerungen<br />
– Böschungsbefestigungen<br />
und Ufersicherungen<br />
– Dükerbau<br />
– Sanierungen<br />
– Bauberatung, Entwurfs- und<br />
Konstruktionsarbeiten, Statik<br />
Erstellung einer Spundwand für<br />
eine Kaimauer, Hafen Mannheim<br />
Demontage einer Schiffsverlade -<br />
anlage, Westhafen Mannheim<br />
Erstellung einer Baugrubenumschlie ßung<br />
für eine Hellinganlage, Koblenz<br />
31
Hörig GmbH Maschinen- und Metallbau<br />
Bei hochwertigen Toranlagen stehen Sicherheit und Individualität an<br />
erster Stelle. Hier sind Experten gefragt, die maßgeschneiderte Lösungen<br />
entwickeln können: Die Hörig GmbH aus Bischweier spielt dabei in<br />
der ersten Liga. Ihre Spezialisten fertigen qualitätsvolle Toran lagen und<br />
bewährte Sicherheitssysteme aus hochwertigen Komponenten und<br />
bieten den dazugehörigen Service sowie Wartung und Prüfung.<br />
Gegründet 1976, verfügt das Unternehmen nach einem Umzug in das<br />
Industriegebiet Nassenacker heute zudem über 150 Quadratmeter<br />
Aus stellungsfläche.<br />
Das Team um Geschäftsführer Thomas Kropp mit seinen rund 30 Mit -<br />
arbeitern entwickelt passgenaue Lösungen für seine Kunden. Die Planung<br />
und Umsetzung der individuellen Toranlagen erfolgt im eigenen<br />
Haus. Ebenso die komplette Planung der Montage inklusive der Ab -<br />
sprache mit anderen Gewerken vor Ort.<br />
Durch Kooperationen mit namhaften Herstellern wie Hörmann, Mag -<br />
netic Autocontrol, Heroal – um nur einige zu nennen –, ist das Unter -<br />
nehmen in der Lage, die komplette Bandbreite kraftbetätigter Anlagen<br />
abzudecken.<br />
Unter der Führung von Thomas Kropp wurde die Ausrichtung des<br />
Unternehmens an die heutigen Erfordernisse des Marktes angepasst.<br />
Mit der Aufnahme der Kooperationspartner erweiterte er das Produktportfolio.<br />
Daneben lag und liegt auch heute noch sein Fokus ganz<br />
besonders auf dem Servicebereich. Bei der Hörig GmbH hört die<br />
Leis tung nicht mit der Montage der Anlagen auf. Ganz in Gegenteil –<br />
dann beginnt die Partnerschaft. Das geschulte und qualifizierte Ser -<br />
vicepersonal steht dafür ein, dass die Anlagen der Kunden reibungslos<br />
und sicher funktionieren. Denn falls Toranlagen einmal ausfallen, kann<br />
dies bei den Unternehmen schnell zu Problemen oder Engpässen in<br />
der Produktion führen. Hörig bietet daher einen 24-Stunden-Service<br />
an – sieben Tage in der Woche. Die Servicetechniker sind ebenso in der<br />
Lage, Störungen an den verschiedensten Toranlagen innerhalb<br />
kürzester Zeit zu beheben. Dank des umfangreich ausgestatteten<br />
Geschäftsführer Thomas Kropp mit seiner Frau Sabine<br />
im Hörig-Ausstellungsraum<br />
Ersatz teillagers in Bischweier sind alle wichtigen und gängigen Teile<br />
vorrätig. Steuerung und Koordination der Servicetechniker erfolgen im<br />
Innendienst. Je nach Bedarf und Dringlichkeit werden die anstehenden<br />
Serviceanforderungen dabei eingeplant und terminiert. Bei Notfällen<br />
reagieren die Spezialisten innerhalb kürzester Zeit.<br />
Auch Innovation und Entwicklung sind wichtige Themen im Hause<br />
Hörig. Derzeit entwickelt das Unternehmen neue Tore, die sowohl<br />
Funktionalität, raffinierte Technik und Belastbarkeit mit Ästhetik kom -<br />
binieren. Terminals in einem erlesenen Design ergänzen bereits heute<br />
das Produktportfolio.<br />
32<br />
Die Hörig GmbH hat ihren Sitz in Bischweier.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1976<br />
Mitarbeiter: 30<br />
Kundenspektrum:<br />
– Kommunen<br />
– gewerbliche Kunden<br />
– Industriekunden<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Entwicklung und Planung<br />
individueller Lösungen<br />
– Lieferung und Montage<br />
von Toranlagen<br />
– Service<br />
– Wartung und Prüfung<br />
Mitglied im BVT<br />
Bundesverband Tore<br />
Produktspektrum:<br />
– Rolltore<br />
– Sektionaltore<br />
– Schnelllauftore<br />
– Verladetechnik<br />
– Rollgitter<br />
– Drehtore<br />
– Schiebetore<br />
– Schranken<br />
– Sonderbau<br />
Vertriebsgebiet:<br />
–Pfalz<br />
– Südhessen<br />
– Nordbaden (Unternehmenssitz)<br />
– rund um Offenburg<br />
– rund um Pforzheim<br />
www.hoerig-toranlagen.de
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Ralf Joachim Kraft<br />
Branchenmix im Überblick<br />
Attraktiver Lebensraum und starker Wirtschaftsstandort: Mitten im Herzen Europas, im<br />
Westen Baden-Württembergs gelegen, ist der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> mit seinen Großen<br />
Kreisstädten <strong>Rastatt</strong>, Gaggenau und Bühl und 20 weiteren Gemeinden nicht nur ein<br />
anziehender Platz zum Leben mit einzigartiger Naturlandschaft, unzähligen Sehens -<br />
würdigkeiten und vielfältigem Freizeit- und Kulturangebot. Er ist auch ein attraktiver,<br />
moderner und zukunftsorientierter Wirtschaftsstandort, der den Menschen und der<br />
Wirtschaft mit einem umfassenden Bildungsangebot beste Zukunftschancen bietet. Sein<br />
vielfältiger Branchenmix hat den <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>, in dem aktuell rund 225 000 Menschen<br />
leben, zu einer der bedeutendsten und wirtschaftlich stärksten Industrie- und<br />
Gewerberegionen im Land wachsen lassen.<br />
International tätige Konzerne sind hier dank des unternehmensfreundlichen Klimas<br />
und des großen Potenzials an hoch qualifizierten Fachkräften ebenso zu Hause wie<br />
kleine und mittelständische Unternehmen aller Branchen, Familienunternehmen, Dienst -<br />
Fortsetzung Seite 36 unten<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> ist ein<br />
attraktiver Wirtschaftsstandort –<br />
auch für die Industrie.<br />
33
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1864<br />
Mitarbeiter: 4600 weltweit,<br />
650 in Gernsbach<br />
Produktionsbereiche:<br />
– composite fibers<br />
– specialty papers<br />
– advanced airlaid materials<br />
Standorte: Hauptsitz Glatfelter:<br />
York, Pennsylvania (USA);<br />
Hauptsitz Composite Fibers<br />
Business Unit: Gernsbach;<br />
Produktion: Deutschland,<br />
Frankreich, Großbritannien,<br />
Kanada, Philippinen, USA;<br />
Verkaufsniederlassungen: China,<br />
Deutschland, Frankreich, Großbritannien,<br />
Russland, USA<br />
Umsatz (2014):<br />
1,802 Mrd. Dollar<br />
www.glatfelter.com<br />
Glatfelter Gernsbach GmbH<br />
Glatfelter ist ein internationaler Konzern mit Sitz in York, Pennsylvania<br />
(USA). Das Unternehmen ist ein führender Lieferant für Spezialpapiere<br />
und technische Spezialprodukte.<br />
Der Standort Gernsbach gehört zur sogenannten Composite Fibers Busi -<br />
ness Unit (CFBU) und ist gleichzeitig die Zentrale dieser Geschäfts -<br />
einheit. Die vorhandene Infrastruktur sorgt für weltweite Just-in-time-<br />
Lieferungen. Entwicklungen und hohe Servicestandards dienen dazu,<br />
die Produkte für die Wertschöpfungskette der Kunden zu optimieren.<br />
Innovative Lösungen sorgen für hohe technische Anforderungen, die<br />
jederzeit bedient werden.<br />
Der Produktionsprozess von Spezialpapieren ist komplex und erfordert<br />
hoch qualifiziertes Personal sowie Know-how vor allem im Umgang mit<br />
Rohstoffen und Papiermaschinentechnik. Heute ist Glatfelter in vielen<br />
Bereichen Weltmarktführer und Spezialist in der Herstellung von Spezialpapieren<br />
mit der Schrägsiebtechnologie. Dank dieser Technik lassen sich<br />
insbesondere Langfasern zu qualitativ hochwertigem Spezialpapier verarbeiten.<br />
Glatfelters Langfaserpapiere werden beispielsweise eingesetzt als Tee -<br />
filterpapier, Kaffeepads, Tapetenvlies und technische Papiere zum Beispiel<br />
für Kondensatoren, in der Automobilindustrie, in der Medizin oder<br />
in der Fußboden- und Möbelindustrie. Eine weitere Spezialität ist das<br />
Metallisieren von Papieren. Diese Spezialpapiere werden hauptsächlich<br />
für Flaschenetiketten verwendet.<br />
34
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1894<br />
Mitarbeiter: 6500<br />
Leistungsspektrum:<br />
– manuelle und automatisierte<br />
Schaltgetriebe<br />
– Außenplaneten- und<br />
Portalachsen<br />
– Drehmomentwandler<br />
– Umformtechnik<br />
– Zerspanungstechnik<br />
– Werkstoff- und Prozesstechnik,<br />
Umweltschutz<br />
– Werkzeug- und<br />
Betriebsmittelbau<br />
– Logistik International<br />
– Getriebe-Service-Center<br />
www.daimler.com<br />
Mercedes-Benz Gaggenau, ein Werk der Daimler AG<br />
Das traditionsreiche Werk Gaggenau wurde 1894 als Bergmann Indus -<br />
triewerke GmbH gegründet und gilt somit als das älteste Automobilwerk<br />
der Welt. Als Aggregate-Werk ist es heute eingebunden in den<br />
Nutzfahrzeugbereich Daimler Trucks.<br />
Auf einer Fläche von 412 041 Quadratmetern in Gaggenau und<br />
227 005 Quadratmetern in <strong>Rastatt</strong> werden manuelle und automa -<br />
ti sierte Schaltgetriebe, Achsen, Wandler und Pressteile – für verschiedene<br />
interne und externe Kunden – hergestellt.<br />
Die Produktpalette der Aggregatefertigung reicht von leichten bis<br />
schweren Getrieben für Nutzfahrzeuge, Vans, Pkw und Busse sowie<br />
Achsen für Nutzfahrzeuge und den Unimog.<br />
In weiteren Produktionsbereichen werden Wandler für Pkw sowie<br />
Pressteile für die Nutzfahrzeug- und Pkw-Werke der Daimler AG her -<br />
gestellt. Zudem ist am Standort die Logistik International beheimatet;<br />
mit ihren Dienstleistungen wird das weltweite Produktionsnetzwerk<br />
versorgt.<br />
Ein weiterer Gewinn für die Region ist die Erweiterung der Produk -<br />
tionskapazitäten mit der Einweihung des neuen Presswerkes im Jahr<br />
2011 in Kuppenheim, dessen Erweiterung im Frühjahr 2016 abgeschlossen<br />
ist.<br />
Getriebeproduktion Montage,<br />
Werkteil <strong>Rastatt</strong><br />
Qualitätskontrolle in der Getriebeproduktion, Werk Gaggenau<br />
35
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1985<br />
Mitarbeiter: 5<br />
Leistungsspektrum:<br />
Anbieter von hochwertiger<br />
Büro- und Wohneinrichtung<br />
inklusive Beratung, Büroraumplanung<br />
und Montage<br />
Hersteller:<br />
USM, Vitra, Haworth, Kinnarps,<br />
Dauphin, Brunner, Hund Möbelwerke,<br />
ProfiM<br />
www.habich-gmbh.de<br />
Habich GmbH Büro- und Wohndesign<br />
Seit 1985 macht es sich die Habich GmbH, gegründet von Karlheinz<br />
und Aira Habich, zur Aufgabe, intensive Beratung, durchdachte Planung<br />
– von der Ausführung bis zur Endmontage – und eine bestens sortierte<br />
Produktpräsentation im Haus zu bieten. 1999 entstand ein Neubau mit<br />
2700 Quadratmetern Fläche – Raum für Kundenberatung, Entwurf und<br />
Planung, Verwaltung und Lagerung von Büroeinrichtungsgegenständen.<br />
Kernstück ist die 900 Quadratmeter große Ausstellungsfläche, auf der<br />
Einrichtungslösungen namhafter Hersteller wie Haworth, Kinnarps,<br />
Hund Möbelwerke, Dauphin sowie USM und Vitra präsentiert werden.<br />
2014 erfolgte die Übergabe des Unternehmens an die Söhne Kaj und<br />
Mathias Habich. Obwohl der Schwerpunkt weiterhin klar auf<br />
Objekteinrich tungen beruht, hat sich das Unternehmen in jüngster Zeit<br />
auch dem Wohnmöbelbereich zugewandt.<br />
leister, Handwerker und ein expandierender Handel. Insgesamt zeichnet sich die Region<br />
durch eine große Unternehmensdichte aus. Von großer Bedeutung ist das produzie -<br />
rende Gewerbe. Standbeine sind vor allem der Maschinen- und Fahrzeugbau. Die<br />
Daimler AG ist mit Werken in Gaggenau, <strong>Rastatt</strong> und Kuppenheim mit rund 13 000 Mitarbeitern<br />
der größte Arbeitgeber. Viele Menschen sind in der Automobilzulieferindustrie<br />
beschäftigt. Etwa in Bühl bei den Firmen LuK als Hersteller automatischer Getriebe und<br />
Bosch als Produzent von Scheibenwischermotoren. Die „Zwetschgenstadt“ ist ebenso<br />
Sitz der Marktführer Kaba Gallenschütz bei Drehkreuzen und Sicherheitskarusselltüren,<br />
Pepperl + Fuchs bei industriellen Sensoren oder USM bei modularen Möbelsystemen.<br />
Nicht zu vergessen das Unternehmen UHU, das seit 1932 für Klebstoff schlechthin steht.<br />
In <strong>Rastatt</strong> produziert der Medizintechnikhersteller Maquet Komplettlösungen für Operationssäle<br />
und Intensivstationen. Die Lawo Informationssysteme GmbH gilt als einer der<br />
Pioniere bei der Herstellung von Vollmatrix-Anzeigensystemen und neuer Entwicklungen<br />
in der mobilen Fahrgast-Informationstechnologie. Bei der ebenfalls in der Barockstadt<br />
ansässigen Siemens Building Technologies dreht sich alles um Heizung, Lüftung<br />
und Klima. Die Firma Ruf Betten ist Marktführer im Polsterbettenbereich. Im Murgtal ist<br />
mit den Unternehmen Glatfelter, MayrMelnhof und Smurfit Kappa die Stadt Gernsbach<br />
ein Zentrum der Papierindustrie. Die Katz Gruppe in Weisenbach ist der weltweit größte<br />
Fortsetzung Seite 38 unten<br />
36
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1838<br />
Mitarbeiter: 7000 (Maquet),<br />
16 000 (Getinge Group)<br />
Muttergesellschaft:<br />
Getinge AB, Schweden<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Operationstische und<br />
-leuchten<br />
– Deckenversorgungseinheiten<br />
– Anästhesie- und Beatmungsgeräte<br />
– Unterstützungssysteme für<br />
Herz und Lunge<br />
– Produkte für die Herz- und<br />
Gefäßchirurgie<br />
– Raumkonzepte für Operationssaal<br />
und Intensivstation<br />
– IT-Lösungen<br />
Standorte:<br />
– 13 Fertigungsstandorte in<br />
8 Ländern<br />
– 53 internationale Vertriebsund<br />
Serviceorganisationen<br />
– 300 Vertriebspartner weltweit<br />
Maquet Academy in <strong>Rastatt</strong>:<br />
Showroom und Aus-/Weiter -<br />
bildungszentrum für klinisches<br />
Personal und Mitarbeiter der<br />
Getinge Group<br />
Umsatz 2014:<br />
1,55 Mrd. Euro (Maquet) von<br />
2,93 Mrd. Euro (Getinge Group)<br />
www.maquet.com<br />
rechts: Hybrid Operationssaal –<br />
intelligente Kombination von<br />
OP-Saal und interventioneller<br />
Radiologie<br />
MAQUET Holding B.V. & Co. KG<br />
Seit mehr als 175 Jahren ist Maquet ein weltweit führender Anbieter<br />
für medizinische Systeme. Das Unternehmen ist auf Lösungen, Thera -<br />
pien und Produkte für chirurgische Eingriffe, interventionelle Kardio -<br />
logie und die Intensivpflege spezialisiert. Maquet ist die größte<br />
Tochtergesellschaft der börsennotierten schwedischen Getinge Group,<br />
deren medizintechnisches Portfolio unter den Marken ArjoHuntleigh,<br />
Getinge und Maquet angeboten wird und entscheidend zur Qualitätssteigerung<br />
und Kostensenkung im Gesundheitswesen beiträgt.<br />
37
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2006<br />
Mitarbeiter: 10<br />
Leistungsspektrum:<br />
– 2,7 Kilometer Rundkurs<br />
von Streckendesigner<br />
Hermann Tilke<br />
– Fahrsicherheitstraining<br />
– verschiedene Streckenmodule<br />
– Eventhangar: Location für<br />
Kundenevents, Tagungen,<br />
Sommerfeste, Weihnachts -<br />
feiern, Hochzeiten<br />
auf 500 Quadratmetern<br />
für bis zu 450 Personen<br />
www.drivingcenter-baden.de<br />
Fahrsicherheitszentrum mit einzigartiger Eventlocation<br />
Ein Areal mit 100 000 Quadratmetern hat sich zum Ort für exklusive<br />
Events und jede Menge Fahrvergnügen entwickelt: Das LuK Driving<br />
Center Baden zeigt, wie unvergessliche Veranstaltungen heute aus sehen<br />
können. Vom atemberaubenden Rundkurs für spannendes Fahrtraining<br />
bis zum perfekt ausgestatteten Eventhangar überzeugt das hochmo -<br />
derne Driving Center – eine der beliebtesten Locations in Süddeutschland.<br />
Ein ehemaliger Flugzeughangar bietet mit seiner spannungsvollen Architektur<br />
die großartige Kulisse für vielseitige Events, Tagungen und Groß -<br />
veranstaltungen – direkt am Flughafen Baden Airpark gelegen. Vor dem<br />
Hangar liegt der unvergleichliche Rundkurs mit seinen insgesamt 2,7<br />
aufregenden Kilometern – vom international bekannten Strecken -<br />
designer Hermann Tilke gestaltet –, perfekt für ein Fahrtraining der Super -<br />
lative, beispielsweise als anregende Incentive-Maßnahme.<br />
Anbieter von Getränkeuntersetzern aus Pappe. In Gaggenau ist mit Dambach Deutschlands<br />
führender Hersteller von Verkehrsschildern beheimatet, in Lichtenau-Scherzheim<br />
mit der Firma Sieger Deutschlands zweitgrößter Anbieter von Freizeitmöbeln und in<br />
Muggensturm mit Freiberger Europas größte Pizza-Bäckerei. Viele Unternehmen sind in<br />
den Bereichen Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik tätig.<br />
Auch expandierende Handelsunternehmen, ein qualitätsbewusstes Handwerk mit<br />
rund 2500 Betrieben und ein an Bedeutung gewinnender Dienstleistungssektor<br />
machen den Wirtschaftsstandort aus. Geballt zeigt sich die Vielfalt der regionalen Wirtschaft<br />
im Baden-Airpark, der neben dem Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden<br />
auf einem über 600 Hektar großen Gelände einen 142 Hektar großen Gewerbe- und<br />
Freizeitpark mit Dienstleistungs-, Versorgungs- und Verwaltungszentrum vereint. Im<br />
Gewerbepark haben sich mehr als 140 Firmen diverser Branchen mit mehr als 2400<br />
Beschäftigen angesiedelt. Rund 100 Hektar des Areals sind schon vermarktet. Das<br />
Spektrum reicht von Weltmarktführern wie Stratasys im Bereich des 3-D-Drucks oder<br />
der Firma Rauch im Bereich der Landmaschinen bis zum regionalen Ein-Mann-Dienst -<br />
leister. Hier tummelt sich eine bunte Mischung aus Jungunternehmern und Global Playern.<br />
Auch Gastronomie und Hotellerie, Bundesbehörden, Vereine, Freizeitanlagen,<br />
Museen, ein Fahrsicherheitszentrum oder ein Biomassekraftwerk haben hier ihren Platz<br />
gefunden.<br />
38
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1997<br />
Mitarbeiter: 80<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Motorsport<br />
– Offroadfahrzeuge<br />
– Promotionfahrzeuge<br />
– Pferdetransporter<br />
– Übertragungsfahrzeuge<br />
– Medical<br />
Service:<br />
– Eventbetreung<br />
– Fahrzeugservice<br />
– Vermietung<br />
www.bischoff-scheck.de<br />
Renntransporter<br />
Bischoff + Scheck AG – motion is a state of mind!<br />
„Was vorstellbar ist, ist auch machbar.“ Das ist das Credo der Bischoff +<br />
Scheck AG. Mit dieser Denkweise werden einzigartige Ergebnisse<br />
erzielt. Das Fachgebiet: intelligente Konzepte im Spezial-Fahrzeugbau.<br />
Das Portfolio: weit gefächert. Ob Motorsport-Auflieger, Hospitality, Offroad-Fahrzeuge<br />
oder Pferde-Trailer, Promotiontrucks, Mobile Technical<br />
Units sowie Medizinlabore oder fahrbare Kompaktkliniken – mit<br />
großem Know-how verwirklichen die Spezialisten innovative Lösungen,<br />
die ihresgleichen suchen. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die<br />
Wünsche der Kunden – auch wenn sie noch so ausgefallen sind.<br />
Das Ergebnis: eine Synthese aus Kundenwünschen und eigener Expertise.<br />
In enger Kommunikation wird exakt das Fahrzeug gestaltet, das in<br />
der Vorstellung der Auftraggeber existiert. Überbordende Fan tasie wird<br />
bei Bischoff + Scheck Realität!<br />
Die Referenzen: Das Vertrauen der Kunden in die innovativen Produkte<br />
ist groß. So gehören zum Beispiel im Motorsport international führende<br />
Rennteams zu den Kunden (Mercedes AMG Petronas F1, McLaren<br />
Honda, Scuderia Ferrari, Porsche, Audi, BMW). Bischoff + Scheck ist<br />
zudem mit Spezial-Fahrzeugen (Hospitalities) präsent vor Ort und bietet<br />
einen Meeting-Point für VIPs, Rennsport begeisterte und Fahrer – hier<br />
lässt es sich reden, feiern und verhandeln.<br />
Die Qualität: Um die Wünsche der Auftraggeber bis ins Detail zu er -<br />
füllen, entwickeln über fünfzig hoch qualifizierte Mitarbeiter funktionelle<br />
Hospitality<br />
und auf den Punkt bedarfsgerechte Konstruktionen. Dabei kommen<br />
nur ausgesuchte Materialien zum Einsatz, wie zum Beispiel edle Hölzer<br />
(die in der betriebseigenen Schreinerei verarbeitet werden), hoch -<br />
wertige Metalle und Gesteine sowie erlesenes Leder.<br />
39
Mayr-Melnhof Gernsbach GmbH<br />
Das Unternehmen besteht seit 1841 am Standort Gernsbach und<br />
beschäftigt sich seit 1951 mit der Herstellung von Karton. In optimaler<br />
Weise verbinden sich modernste Technik und Prozesse mit nachhaltigen<br />
Werten der Mitarbeiter wie Motivation, Identifikation und Loyalität. Das<br />
Ergebnis: hochwertiger Recyclingkarton und zufriedene Kunden.<br />
Die im Werk Gernsbach produzierten Recyclingkartonqualitäten zeichnen<br />
sich durch eine gleichmäßig hohe Qualität und Anwendungssicherheit<br />
aus und sind so ideal für jede Anwendung im Food- und Non-Food-<br />
Bereich.<br />
Die Mayr-Melnhof Gernsbach GmbH gehört innerhalb der Mayr-Melnhof<br />
Gruppe zur MM Karton Division. Die Mayr-Melnhof Gruppe ist der weltweit<br />
größte Hersteller von gestrichenem Recyclingkarton mit einer<br />
wachsenden Position in Frischfaserkarton, sowie Europas führender<br />
Produzent von Faltschachteln mit einer steigenden Präsenz außerhalb<br />
Europas. Die Leistungen der Mayr -Melnhof Gruppe konzentrieren sich<br />
ausschließlich auf diese Kernbereiche, die in zwei operativen Seg -<br />
menten, MM Karton und MM Packaging geführt werden.<br />
Die MM Karton Division hat sieben europäische Standorte mit einer<br />
Gesamtjahres kapazität von mehr als 1,7 Millionen Tonnen. Das Produktsortiment<br />
umfasst die gesamte Palette an Kartonsorten.<br />
Auf einen Blick<br />
Werke:<br />
Gründungsjahr: 1950<br />
– Frohnleiten, Hirschwang<br />
Mitarbeiter: 240 in Gernsbach (Österreich)<br />
– Baiersbronn, Gernsbach,<br />
Leistungsspektrum:<br />
Neuss (Deutschland)<br />
weltweit größter Hersteller von<br />
– Eerbeek (Niederlande)<br />
gestrichenem Recyclingkarton<br />
– Kolicevo (Slowenien)<br />
– FollaCell (Norwegen)<br />
Produkte:<br />
– FOODBOARD<br />
Zertifikate:<br />
– Frischfaserkarton<br />
FSC ®<br />
– Recyclingkarton<br />
PEFC<br />
– White Top Coated Liner<br />
ISO 9001<br />
– Zellstoff<br />
ISO 50001<br />
HACCP<br />
www.mm-karton.com<br />
Halal<br />
Die Vision der Mayr-Melnhof Gruppe ist es, langfristig ertragsstark weiter<br />
zu wachsen und in neuen Märkten führende Positionen zu besetzen.<br />
Dabei orientieren wir uns am nachhaltigen Nutzen für unsere Kunden,<br />
Aktionäre und Mitarbeiter zur Schaffung dauerhafter Werte.<br />
40
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1997<br />
als Bada Plast GmbH & Co. KG<br />
Mitarbeiter: 87 in Bühl,<br />
60 in Spanien<br />
Produkte:<br />
hochwertige technische<br />
Thermoplaste und thermo -<br />
plastische Elastomere<br />
Branchen:<br />
Automobil, Elektronik, Bau,<br />
Möbelherstellung, Medizin -<br />
technik, Haushaltswaren,<br />
Sport und Freizeit<br />
Standorte:<br />
Bada AG Stammsitz Bühl/Baden,<br />
Bada Hispanaplast S.A. Werks -<br />
niederlassung in Huesca, Spanien<br />
www.bada.de<br />
Bada AG – die Spezialisten für Thermoplaste und<br />
thermoplastische Elastomere<br />
Qualität, Flexibilität und Zuverlässigkeit haben die Bada AG mit Stamm -<br />
sitz in Bühl (Baden-Württemberg) im Markt als Spezialitätencompoundeur<br />
etabliert. Seit 1998 werden hochwertige technische Thermoplaste<br />
und thermoplastische Elastomere für so unterschiedliche Branchen wie<br />
Automobil, Elektronik, Bau, Möbelherstellung, Medizintechnik, Haushaltswaren,<br />
Sport und Freizeit gefertigt. Gleiches gilt für den Standort<br />
im spanischen Huesca, der im Jahr 2005 gegründet wurde.<br />
Unterstützt durch modernste Produktionstechnologie, entwickelt unser<br />
hoch qualifiziertes, dynamisches Team in effizienten Abläufen Com -<br />
pounds mit genau den Eigenschaften, die für die gewünschte Kundenanwendung<br />
entscheidend sind. Unsere maßgeschneiderten Kunden -<br />
lösungen liefern wir in konstant hochwertiger Qualität. Die Standorte<br />
in Deutschland und Spanien sind nach der ISO/TS 16949:2009 zerti -<br />
fiziert und in Deutschland ist seit 2008 zusätzlich ein nach ISO 14001<br />
und EMAS zertifiziertes Umweltmanagementsystem installiert.<br />
Dank unseres engmaschigen Vertriebsnetzes werden die Produkte<br />
auf kürzesten Wegen in mittlerweile über 70 Länder exportiert. Der<br />
Kundenstamm reicht von Europa bis nach Asien, Amerika und Afrika.<br />
Die Bada AG produziert und vermarktet sehr erfolgreich Spezialitäten auf<br />
Basis der Marken Badamid ® (PA6, PA66, PA66/6, PA6/6T, PPA, PA10T,<br />
PA610, PA612, PA12), Badadur ® (PBT), Badaflex® (TPE-S, TPE-E, TPU)<br />
sowie Badalac ® (ABS/ASA und Blends), Badaprene ® (TPV), Badatech<br />
HT ® (Hochleistungs-Compounds) und Badatron ® (PPS). Ein Schwerpunkt<br />
neben den vielfältigen Additivierungsmöglichkeiten stellt die präzise Einfärbung<br />
der Compounds gemäß den individuellen Kundenwünschen dar.<br />
Analytisches Labor für chemische und physikalische Messungen<br />
Mit den Produktionen in Bühl und Huesca verfügt die Bada AG über<br />
zwei der modernsten Compoundierwerke weltweit, die zusammen<br />
eine Kapazität von 28 000 Tonnen pro Jahr erreichen. Durch die regelmäßige<br />
Teilnahme an geforderten Forschungsprojekten und einem<br />
engmaschigen Netzwerk stellt die Bada AG sicher, dass die Kunden<br />
auch in Zukunft weiterhin mit innovativen Produktlösungen beliefert<br />
werden.<br />
41
Claus Haberecht<br />
Starker Standort –<br />
Wirtschaftsregion Mittelbaden<br />
42<br />
Ziele der Interessen -<br />
gemeinschaft Wirtschafts -<br />
region Mittelbaden (WRM):<br />
– Stärkung und Positionierung<br />
der Wirtschaftsregion Mittelbaden<br />
(WRM) innerhalb der<br />
TechnologieRegion Karlsruhe<br />
(TRK)<br />
– Förderung der regionalen<br />
Identität<br />
– abgestimmte projektbezogene<br />
Unterstützung regionaler Infrastrukturmaßnahmen<br />
– Förderung der beruflichen<br />
Weiterbildung zur Fachkräftegewinnung<br />
und Sicherung des<br />
Fachkräftenachwuchses<br />
– Ansprechpartner bei der<br />
Förderung von Existenz -<br />
gründungen<br />
– Sicherung und Akquise von<br />
Fördermitteln<br />
– Verbesserung des Regional-<br />
Marketings und Zusammen -<br />
arbeit mit Einrichtungen der<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
(z. B. Hochschule Karlsruhe/<br />
Technik und Wirtschaft,<br />
KIT, Steinbeis Hochschule,<br />
Fraunhofer-Institute etc.)<br />
weitere Informationen unter:<br />
www.wirtschaftsregionmittelbaden.de<br />
Die Raumschaft zwischen der Ortenau und Karlsruhe verfügt über eine außergewöhn -<br />
liche Wirtschaftskraft und zeigt sich auch durch eine überdurchschnittliche Dynamik aus.<br />
Darüber hinaus bietet sie eine einzigartige Landschaft und den Menschen eine herausragende<br />
Lebensqualität.<br />
Um den Zukunfts-Herausforderungen wirksam und schlagkräftig zu begegnen,<br />
haben sich 2012 der Stadtkreis Baden-Baden, der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>, alle Kommunen<br />
des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> sowie zahlreiche Unternehmen und Kreditinstitute aus der Re -<br />
gion zu der Interessengemeinschaft Wirtschaftsregion Mittelbaden (WRM) zusammengeschlossen.<br />
Der Zweck der Interessengemeinschaft ist die Koordination, Bündelung und Stärkung<br />
der Zusammenarbeit der Mitglieder auf dem Gebiet der Wirtschaftsförderung in der<br />
Region Mittelbaden sowie die Durchführung gemeinsamer Maßnahmen, die der Förderung<br />
der wirtschaftlichen Entwicklung in Mittelbaden und der Stärkung der wirtschaft -<br />
lichen Position der Mitglieder dienen (siehe auch Infospalte).<br />
Wirtschaftskraft<br />
Die Wirtschaftsregion Mittelbaden umfasst eine Gesamtfläche von nahezu 900 Quadratkilometern,<br />
in der derzeit ca. 280 000 Menschen leben. Risikobereitschaft, Innova -<br />
tionsfreudigkeit, ein unternehmensfreundliches Klima und ein großes Potenzial hoch<br />
qualifizierter Fachkräfte bilden die Basis für eine überdurchschnittliche wirtschaftliche<br />
Power. Überall in der Wirtschaftsregion Mittelbaden – in Baden-Baden, in den großen<br />
Kreisstädten <strong>Rastatt</strong>, Gaggenau und Bühl, aber auch in den anderen 20 Kom munen des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> – gibt es zahlreiche innovative Unternehmen mit ausgezeich neten<br />
Zukunftsperspektiven: weltweit agierende Großunternehmen ebenso wie eine Vielzahl<br />
kleiner und mittelständischer Unternehmen.<br />
Dabei ist nach wie vor das produzierende Gewerbe, vor allem im Fahrzeug- und<br />
Maschinenbau, von enormer wirtschaftlicher Bedeutung. Ein großer Vorteil für die zahlreichen<br />
Unternehmen ist die unmittelbare Nähe zu den hervorragenden Forschungs -<br />
einrichtungen der TechnologieRegion Karlsruhe, allen voran dem Karlsruher Institut für<br />
Technologie (KIT). Die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft ist ein<br />
Markenzeichen und natürlich ein starker Innovationstreiber für die Wirtschaft. Darüber<br />
hinaus sorgen die Forschungs- aber auch die zahlreichen Bildungseinrichtungen für die<br />
Ausbildung hoch qualifizierter Fachkräfte mit einem hohen Praxisbezug, die dem Unternehmen<br />
die Möglichkeit eröffnen, neue Entwicklungen umzusetzen. Und den jungen<br />
Menschen bieten sich so ausgezeichnete Perspektiven der beruflichen Karriere.
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Ein breites Netzwerk von Wirtschaftsförderung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> und der<br />
Städte und Gemeinden der Region unterstützt aktiv die Betriebe vor Ort. Dabei verstehen<br />
sich die Wirtschaftsförderungen als Anlaufstellen sowie kompetente Partner und<br />
halten ein umfassendes Beratungs- und Serviceangebot vor. Für Jungunternehmen<br />
bieten das ELAN-Gründerzentrum Baden-Baden, das Gründerzentrum <strong>Rastatt</strong> und das<br />
Bühler Innovations- und Technologiezentrum (BITZ) optimale Startchancen.<br />
Staustufe Iffezheim<br />
Schnell unterwegs<br />
Die Wirtschaftsregion Mittelbaden liegt an einer der wichtigsten europäischen Entwicklungsachsen.<br />
Herausragende Verkehrsanbindungen über Straße und Schiene, aber<br />
auch mit dem Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden, eine topografisch aus -<br />
43
gezeichnete Lage und die Bereitstellung unterschiedlicher, zum Teil auch ökologisch<br />
werthaltiger Gewerbeflächen bieten optimale Rahmenbedingungen zur Ansiedlung von<br />
Betrieben und Unternehmen. Über die sechsspurig ausgebauten Autobahnen 5 und 8<br />
ist man in kürzester Zeit in den großen industriellen Zentren der näheren Umgebung.<br />
Auch mit der Bahn sind Menschen und Güter in der Wirtschaftsregion Mittelbaden<br />
schnell unterwegs. In Nord-Süd-Richtung sorgt die Schienenstrecke Amsterdam–Basel–<br />
Mailand mit dem ICE-Haltepunkt Baden-Baden für schnelle Verbindungen, in Ost-West-<br />
Richtung ist es die Verbindung Paris–Budapest. In gerade mal drei Stunden beispielsweise<br />
bringen ICE und TGV die Reisenden von Baden-Baden in die französische Metropole.<br />
Vorbildlich ist das großzügig ausgebaute Nahverkehrssystem. In ca. 90 Minuten<br />
zum Geschäftstermin oder Shopping nach London – vom Regionalflughafen Karlsruhe/<br />
Baden-Baden (FKB) aus ist das kein Problem. Gleich mehrmals am Tag starten die<br />
Maschinen in Richtung Berlin und Hamburg. Für die Unternehmen in der Region ermöglicht<br />
schließlich der Rhein über die Schiffsanlegestellen Staustufe Iffezheim, Rheinmüns -<br />
ter-Greffern und <strong>Rastatt</strong>-Plittersdorf und den nur 25 Kilometer entfernt gelegenen<br />
Hafen Karlsruhe die Verbindung zum bedeutendsten Seehafen Europas in Rotterdam.<br />
Lebensqualität und Bildung<br />
Eine bedarfsorientierte Bildungslandschaft, die für jedes Lebensalter, Qualifikationsniveau<br />
und Zielrichtung das richtige Bildungsangebot bereithält, das zeichnet die<br />
Re gion Mittelbaden aus und macht sie zu einem Wissensstandort, der den Menschen<br />
und der Wirtschaft einmalige Chancen bietet.<br />
„Für jeden das Richtige“ zeigt den Anspruch, den die WRM mit ihrem Bildungs -<br />
angebot beschreibt. Ganztagsschulen, Förderangebote, Schulmittagessen, Berufsorientierung<br />
und eine enge Zusammenarbeit der Schulen mit der Wirtschaft ergänzen und<br />
gestalten das schulische Angebot. Kernkompetenz und tragende Säule stellt dabei<br />
selbstverständlich eine an den wirtschaftlichen Bedarfen orientierte Vielfalt an dualer<br />
Berufsausbildung dar. Im gewerblich-technischen Bereich dominieren die Berufsfelder<br />
Metalltechnik, Fahrzeugtechnik und Elektrotechnik. Aber auch Bautechnik, Holztechnik,<br />
Farbtechnik, Mechatronik und Lebensmittelhandwerk spielen eine wichtige Rolle.<br />
Der Qualitätsvorsprung in der Ausbildung, breite Kooperationen mit Betrieben und<br />
Kammern sowie maßgeschneiderte Angebote – das zeichnet die Berufsausbildung in<br />
Mittelbaden aus. Große Bedeutung kommt aufgrund der Grenznähe und der Internationalisierung<br />
der Wirtschaft der Sprachförderung und dem Kennenlernen anderer Arbeitstechniken<br />
in deren Kulturräumen zu. Schulpartnerschaften und der Schüleraustausch<br />
mit Frankreich und vielen anderen Ländern sowie die Beteiligung an europäischen<br />
Projekten der Berufsausbildung tragen dazu bei. Herausragend ist die Stellung der<br />
Techno logieRegion Karlsruhe im Bereich der universitären Bildung und Forschung. Mehr<br />
als 40 000 Menschen studieren allein in Karlsruhe an insgesamt neun Hochschulen. In<br />
verschiedenen Rankings erreichen die Hochschulen und Forschungseinrichtungen in<br />
Karlsruhe regelmäßig Spitzenplätze. Hervorgegangen aus dem Zusammenschluss des<br />
Forschungszentrums Karlsruhe und der Universität Karlsruhe ist das Karlsruher Institut<br />
44
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
für Technologie (KIT) mit mehr als 22 000 Studierenden und rund 9500 Mitarbeitern. In<br />
den Fächern Physik und Informatik gehört das KIT zur absoluten Spitzengruppe der<br />
forschungsstarken Universitäten in Deutschland und in den MINT-Fächern (Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu den TOP 3-Universitäten.<br />
Aber auch in Sachen Lebensqualität ist die Region Mittelbaden spitze. Einzigartige<br />
Naturlandschaften – Schwarzwald, Rhein und Reben – und das äußerst vielfältige und<br />
anspruchsvolle Kultur- und Freizeitangebot zeichnen die Raumschaft aus. Der Rhein mit<br />
seinen weiten, geschützten Auenlandschaften, die traumhaften Rebenlandschaften, der<br />
nördliche Schwarzwald mit weit sichtbaren Höhen und idyllischen Tälern und der touris -<br />
tischen Schwarzwaldhochstraße, die moderne Kultur-, Bäder- und Kongressstadt Baden-<br />
Baden mit dem bekannten Festspielhaus, die großen Kreisstädte <strong>Rastatt</strong>, Bühl und Gaggenau,<br />
aber auch viele kleinere Gemeinden – dies alles macht die Vielfalt der Region<br />
Mittelbaden aus.<br />
Rheinmünster Schwarzach –<br />
im Hintergrund Standortfaktoren<br />
wie der Regionalflug hafen<br />
Karlsruhe/Baden-Baden und<br />
der Baden-Airpark<br />
45
Holger Staib<br />
Straße, Schiene, Luft und Wasser –<br />
Adern der Wirtschaft<br />
46<br />
Vorbildliche Verkehrsinfrastruktur<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />
in allen Bereichen:<br />
– leistungsfähiges Straßennetz<br />
– dichtes Schienen- und Busnetz<br />
im Fernverkehr sowie im<br />
Nahverkehr innerhalb des<br />
Karls ruher Verkehrsverbundes<br />
– Spitzenstandortfaktor „Flug-<br />
hafen Karlsruhe/Baden-Baden“<br />
– optimale Nutzungsmöglich -<br />
keiten der Rheinschifffahrt<br />
Steckbrief <strong>Rastatt</strong>er Tunnel<br />
im Rahmen der ABS/NBS<br />
Karls ruhe–Basel<br />
– Länge: 4270 Meter<br />
– Verlauf: östlich von Ötigheim<br />
bis <strong>Rastatt</strong>-Niederbühl mit<br />
Unterquerung des gesamten<br />
Stadtgebietes von <strong>Rastatt</strong><br />
– Bauweise: geschlossene<br />
Tunnelvortriebsmaschinen<br />
– Bauzeit Rohbau:<br />
2013 bis 2018<br />
– Innendurchmesser: 9,6 Meter<br />
– Ausbruchsdurchmesser:<br />
11 Meter<br />
– Ausbruchsmassen beim<br />
Tunnelvortrieb: 710 000 m³<br />
– Überdeckung der Tunnelröhren:<br />
4 bis 20 Meter<br />
– mögliche Höchstgeschwindigkeit<br />
der Züge: 250 km/h<br />
– geplante Inbetriebnahme: 2022<br />
Die Mobilität von Personen, Gütern und Dienstleistungen stellt eine unverzichtbare Säule<br />
der modernen Dienstleistungs- und Industriegesellschaft dar. Schnelle Erreichbarkeit<br />
und die gute Vernetzung von Regionen durch eine hochwertige Verkehrsinfrastruktur<br />
sind daher nach wie vor wichtige regionale Standortfaktoren. Dies gilt insbesondere für<br />
produktions- und exportorientierte Wirtschaftsräume wie den <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>, der<br />
innerhalb des europäischen Städtenetzes von seiner Lage in der Kernwachstumszone<br />
Europas, der sogenannten „blauen Banane“ profitiert. Diese Korridorlage mit einer<br />
guten Anbindung an die transeuropäischen Achsen ist mit Entwicklungspotenzialen verbunden,<br />
allerdings müssen für eine derartig beanspruchte Transitregion dann auch die<br />
infrastrukturellen Voraussetzungen für eine reibungslose Verkehrsabwicklung ge geben<br />
sein. Die zu erwartende Verdoppelung des Güterverkehrsaufkommens in Baden-<br />
Württemberg bis 2050 stellt daher den <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> vor große Herausforderungen,<br />
die sich nur durch eine sinnvolle wechselseitige Ergänzung von Straße, Schiene und<br />
Binnenschifffahrt bewältigen lassen. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> bietet sehr gute strukturelle<br />
Voraussetzungen, diese zukünftigen Herausforderungen zu bewältigen.<br />
Die Wirtschaftsader Straße<br />
Wichtigster Verkehrsträger im Personen- und Güterverkehr ist und bleibt auch in<br />
Zukunft die Straße. Mit rund 30 Kilometer Autobahnen, 120 Kilometer Bundesstraßen<br />
und 425 Kilometer Landes- und Kreisstraßen besitzt der <strong>Landkreis</strong> ein dichtes und leis -<br />
tungsfähiges Straßennetz. Über die die 6-spurig ausgebaute Bundesautobahn 5 Frankfurt–Karlsruhe–Basel<br />
wird die großräumige Nord-Süd-Verbindung sichergestellt, mit der<br />
man in kurzer Zeit die Zentren Karlsruhe, Frankfurt, Freiburg und Basel erreichen kann.<br />
Ergänzt wird diese Hauptverkehrsader durch ein dichtes Bundesstraßennetz (3, 36, 462,<br />
500), welche die Nord-Süd-Verbindung verdichten und die großräumigen West-Ost-<br />
Verbindungen in den Schwarzwald und nach Frankreich herstellen. Um auch in Zukunft<br />
einen weitgehend ungehemmten Verkehrsfluss sicherzustellen, sind im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Rastatt</strong> – unter Einbezug der ökologischen Verhältnisse – punktuelle Verbesserungen<br />
unumgänglich. Ein direkter Autobahnanschluss für den Baden-Airpark, der Bau einer<br />
neuen Anschlussstelle im Bereich <strong>Rastatt</strong> sowie die Realisierung von Lückenschlüssen<br />
der neuen Trassenführung der Bundesstraße 3 sind hier die wichtigsten Verkehrspro -<br />
jekte mit überregionaler Bedeutung.<br />
Fortsetzung Seite 49 unten
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
Baden-Airpark GmbH 2001<br />
Gesellschafter:<br />
Flughafen Stuttgart GmbH 66 %,<br />
Baden-Airpark Beteiligungs -<br />
gesellschaft 34 %<br />
Mitarbeiter: ca. 200<br />
Passagiere 2015: ca. 1 050 000<br />
Leistungsspektrum:<br />
– 3 Kilometer lange Start-/<br />
Landebahn<br />
– Flughafenbetriebszeit von<br />
06:00 Uhr bis 23:00 Uhr<br />
– 10 Abstellpositionen<br />
– umfangreiches Angebot an<br />
Linien- und Pauschalflügen<br />
www.baden-airpark.de<br />
Baden-Airpark GmbH<br />
Flughafen Karlsruhe / Baden-Baden (FKB)<br />
Der 600 Hektar umfassende Baden-Airpark, bestehend aus dem Flughafen<br />
Karlsruhe / Baden-Baden (FKB), dem Gewerbepark sowie diversen<br />
Freizeitanlagen, ist für die Menschen und die Wirtschaft der Region<br />
von großer Bedeutung.<br />
Mit fortschreitendem Ausbau des Flughafens entwickelte sich auch der<br />
Gewerbepark stetig weiter und zahlreiche Firmenneuansiedlungen in<br />
allen Sektoren prägen zwischenzeitlich das Bild rund um die reinen<br />
Flugbetriebsflächen.<br />
Die strategisch günstige Lage des Flughafen Karlsruhe / Baden-Baden<br />
(FKB) lässt nicht nur Urlauber aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz<br />
und dem Elsass von hier aus in den Urlaub zu einem der zahlreichen<br />
Städte- oder Badereiseziele starten. Auch Geschäftsleute nutzen den<br />
FKB mehr und mehr als idealen Ausgangspunkt, um zeitgünstig und<br />
preiswert etwa nach Berlin und Hamburg oder in andere europäische<br />
Metropolen zu fliegen. Zahlreiche renommierte Fluggesellschaften wie<br />
airberlin, Eurowings, Ryanair, Wizz Air, TUIfly und Turkish Airlines fliegen<br />
den Regionalflughafen in Baden an.<br />
Als „Flughafen der kurzen Wege“ punktet der FKB bei immer mehr<br />
Passagieren, die den schnellen und unkomplizierten Ablauf eines überschaubaren<br />
Regionalflughafens schätzen.<br />
Flughafen Karlsruhe / Baden-<br />
Baden (FKB) – Besser kommen<br />
Sie nicht weg!<br />
Baden-Airpark: Flughafen und Gewerbepark auf 600 Hektar Gesamtfläche<br />
47
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1989<br />
Mitarbeiter: rund 450<br />
Fahrgäste: rund 33 Millionen<br />
Leistungsspektrum:<br />
– dienstleistungs- und markt -<br />
orientiertes Linienbusangebot<br />
– Speziallinien im Freizeit -<br />
verkehr<br />
– Groß- und Sonderverkehr<br />
Firmensitz: Karlsruhe<br />
Niederlassungen:<br />
Karlsruhe, Pforzheim,<br />
Offenburg, Freudenstadt<br />
www.suedwestbus.de<br />
Südwestbus –<br />
sichere und zuverlässige Mobilität für die Menschen in der Region<br />
Südwestbus, vielen Fahrgästen unter dem Kürzel RVS bekannt, bietet<br />
seit 25 Jahren zuverlässige, sichere und kundenfreundliche Mobilität.<br />
Unser Firmensitz befindet sich in Karlsruhe. Vier Niederlassungen mit<br />
teilweise eigenen Werkstätten sorgen für die Nähe zu Fahrgästen und<br />
Aufgabenträgern. Hier werden unter anderem jährlich die Fahrpläne<br />
zum Fahrplanwechsel den geänderten Mobilitätsbedürfnissen der<br />
Be völkerung angepasst. Südwestbus bietet ein dienstleistungs- und<br />
marktorientiertes Linienbusangebot auch außerhalb des Schüler- und<br />
Berufsverkehrs an. Speziallinien zu beliebten Ausflugszielen wie zum<br />
Mummelsee und zur Hornisgrinde sowie unsere Fahrradbusse haben sich<br />
in der Re gion etabliert. Auch bei Großveranstaltungen oder bei Schienen -<br />
ersatzverkehren ist die Kompetenz und Erfahrung der RVS gefragt.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2010<br />
Mitarbeiter: 42<br />
Leistungsspektrum:<br />
Nahverkehrsdienstleister<br />
Fuhrpark:<br />
28 Omnibusse<br />
Linienverkehrsleistung:<br />
– Partner der Verkehrsgesellschaft<br />
<strong>Rastatt</strong> (VERA)<br />
– Partner des Karlsruher<br />
Verkehrsverbundes (KVV)<br />
www.nvw-walz.de<br />
48<br />
NVW – Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH<br />
Die NVW Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH ist ein modernes,<br />
regionales Dienstleistungsunternehmen und ein Tochterunternehmen<br />
der SWEG Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft.<br />
Als Nah verkehrsunternehmen erfüllt die NVW innerhalb von Mittel -<br />
baden eine wichtige Aufgabe im Rahmen der Daseinsvorsorge für die<br />
Menschen in dieser Region.<br />
Mit einer Verkehrsleistung von rund 1,1 Millionen Fahrplankilometern<br />
führt der Verkehrsdienstleister neben dem Stadtverkehr <strong>Rastatt</strong> auch<br />
Verkehre innerhalb des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) durch.<br />
Mit ihrem Engagement trägt die NVW dazu bei, die Lebensqualität in<br />
der Region, in den Städten und den Gemeinden zu sichern und deren<br />
Wirtschaftskraft zu stärken.
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1994<br />
Verbundunternehmen: 20<br />
Haltestellen: rund 1900<br />
Fahrgäste (2014): 174 Millionen<br />
Fahrgeldeinnahmen (2014):<br />
135 Mio. Euro<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Planung und Koordination des<br />
Nahverkehrs in der Region<br />
Karlsruhe<br />
– einheitliches Fahrplan- und Tarif -<br />
system für das Verbundgebiet<br />
– Marketing/Öffentlichkeitsarbeit<br />
– Kundenbetreuung u. v. m.<br />
www.kvv.de<br />
KVV – Durchfahren statt Umsteigen<br />
Aus dem Umland direkt ins Karlsruher Zentrum ohne das Verkehrs -<br />
mittel zu wechseln: Diesen Komfort können die Fahrgäste des Karls -<br />
ruher Verkehrsverbunds (KVV) schon seit den 1990er-Jahren nutzen.<br />
Das „Karlsruher Modell“ verbindet Straßenbahn in der City und Eisenbahn<br />
in der Region mit eigens von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft<br />
(AVG) entwickelten „Zweisystem-Fahrzeugen“. Zur Verknüpfung der<br />
Systeme wurden mehrere Verbindungsstrecken zwischen dem vor -<br />
handenen Straßenbahn- und Eisenbahnnetz gebaut, um einen durchgehenden<br />
Betrieb zu ermöglichen. So müssen die Reisenden aus dem<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> auf der Fahrt mit der S 4 oder S 41 nicht am Bahnhof<br />
umsteigen, sondern können mit der Stadtbahn direkt ins Karlsruher<br />
Zentrum fahren. Die innovative Technik des „Karlsruher Modells“ wurde<br />
in den letzten Jahrzehnten von anderen Städten übernommen.<br />
Die Wirtschaftsader Schiene<br />
Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind Personen und Güter im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Rastatt</strong> schnell unterwegs. Mit der ICE-Strecke Amsterdam–Frankfurt–Karlsruhe–Basel–<br />
Mailand ist der <strong>Landkreis</strong> sowie der gesamte Oberrhein an das nationale und inter -<br />
nationale Schienennetz in Nord-Süd-Richtung angebunden. Aufgewertet wird diese<br />
Verbindung aktuell durch die Aus- und Neubauplanung Karlsruhe–Basel der DB AG. Eine<br />
„Jahrhundertmaßnahme“ stellt hierbei der Bau des 4,3 Kilometer langen <strong>Rastatt</strong>er<br />
Tunnels im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> dar. Großräumige Verknüpfungen in Karlsruhe und Baden-<br />
Baden (Magistrale Budapest–Paris) ermöglichen zudem hervorragende Verbindungen<br />
zu den Metropolen im Osten und Westen.<br />
Im ergänzenden ÖPNV-Netz ist der <strong>Landkreis</strong> betrieblich und tariflich in den Verbund -<br />
raum des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) integriert. Ein dichtes Netz von Regionalund<br />
Stadtbahnlinien verbinden die regionalen Zentren. Weltweit bekannt ist hier inzwischen<br />
das „Karlsruher Modell“, mit dem Stadt und Region durch den Einsatz spezieller<br />
Zweisystemfahrzeuge („Tram-Train“) optimal umsteigefrei vernetzt werden. Ein auf die<br />
Schiene abgestimmtes und in den letzten Jahren sukzessiv ausgebautes dichtes Busnetz<br />
übernimmt die Feinverteilung der Fahrgäste. Damit im gesamten <strong>Landkreis</strong> auch in den<br />
49
Schwachlastzeiten und<br />
den Nachtzeiten eine<br />
Bedienung sichergestellt<br />
ist, ergänzt ein flächendeckendes<br />
Anruf-Linien -<br />
taxi-System das Netz,<br />
welches vom Land Baden-<br />
Württemberg mit dem<br />
ÖPNV-Innovationspreis aus -<br />
gezeichnet wurde.<br />
Die Wirtschaftsader Luft<br />
Schiffahrtsweg Rhein, der Goldkanal<br />
auf der rechten Seite,<br />
links das Elsass<br />
Nur wenige <strong>Landkreis</strong>e<br />
in Deutschland können<br />
sich mit dem Luftverkehrsangebot<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Rastatt</strong> messen.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> liegt zum<br />
einen im Schnittpunkt von vier schnell erreichbaren Großflughäfen (Frankfurt, Stuttgart,<br />
Strasbourg, Basel) und kann zudem noch mit dem Standortfaktor des „eigenen“ Regionalflughafens<br />
Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) punkten. Der FKB ist zwar noch ein junger<br />
Flughafen, der erst Mitte der 90er-Jahre im Rahmen eines Konversionsprojektes entwickelt<br />
wurde, er konnte sich aber schnell im deutschen Flughafenbetrieb etablieren<br />
und ist inzwischen der zweitgrößte Flughafen in Baden-Württemberg mit rund einer<br />
Million Passagieren pro Jahr. Die moderne technische Ausstattung entspricht den Anforderungen<br />
eines Großflug hafens. Linienverbindungen u. a. nach Alicante, Barcelona,<br />
Bari, Berlin, Cagliari, Göteborg, Hamburg, London, Moskau, Porto, Rom, Stockholm und<br />
Wien verbinden den <strong>Landkreis</strong> mit den Metropolen Europas. Zahlreiche Destinationen<br />
im außereuropäischen Linienflug- und internationalen Charterflugverkehr ergänzen das<br />
Angebot. Nicht zu vernachlässigen ist insbesondere für die regionale Wirtschaft der<br />
Luftfrachtverkehr, der insbesondere auch für das 600 Hektar große angrenzende<br />
Gewerbegebiet Baden-Airpark von erheblicher Bedeutung ist.<br />
Die Wirtschaftsader Wasser<br />
50<br />
Die Binnenschifffahrt ist für den nationalen und internationalen Güterverkehr immer<br />
noch ein volkswirtschaftlich unterschätzter Verkehrsträger. Aus ökologischen, ökono -<br />
mischen und sicherheitstechnischen Aspekten ist die Schifffahrt allerdings insbesondere<br />
für Massengüter ein bevorzugtes Beförderungsmittel mit zunehmender Bedeutung für<br />
Unternehmen in der Region. Zwei Drittel des gesamten binnenländischen Verkehrsaufkommens<br />
wird auf dem Rhein abgewickelt. Der <strong>Landkreis</strong> hat drei Schiffsanlegestellen<br />
am Rhein. Der große Karlsruher Hafen ist mit einer Entfernung von ca. 25 Kilometern<br />
ebenfalls schnell erreichbar.
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Michael Janke<br />
Ein Kreis mit Power –<br />
Standort für Energieerzeugung<br />
Fünf Turbinen rattern unter dem Asphalt. Der Rhein bei Iffezheim treibt die Wasserräder<br />
an, die über einen Generator Strom erzeugen. Es entstehen hier 146 Megawatt elek -<br />
trische Energie, damit lassen sich 250 000 Haushalte mit Strom versorgen. Das Rheinkraftwerk<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> ist das größte Wasserkraftwerk Baden-Württembergs.<br />
„Beim Wasser sind wir richtig gut dabei“, erklärt Dezernent Claus Haberecht.<br />
Die EnBW, der die fünf Turbinen in der Iffezheimer Rheinstaustufe gehören, unterhält<br />
noch weitere Wasserkraftwerke im <strong>Landkreis</strong> – darunter die Schwarzenbachtal -<br />
sperre oberhalb von Forbach. Hier entstehen 44 Megawatt, daran hängen rund 75 000<br />
Haushalte. Hinzu kommen weitere Turbinen in der Murg, im Schwarzbach und in Seite n -<br />
kanälen. Die Topografie des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> mit der oberrheinischen Tiefebene und<br />
den Zuflüssen aus dem Schwarzwald ist geradezu prädestiniert für diese Form regenerativer<br />
Energie.<br />
„Die Windkraft bietet sich in dieser Region nicht vorrangig an“, berichtet Claus<br />
Haberecht. Wasserkraft deckt rund 20 Prozent des Bedarfs an elektrischer Energie im<br />
<strong>Landkreis</strong> ab. Stetig steigend ist die Erzeugung von Solarstrom – Energie direkt aus der<br />
Sonne also. Und sogar der Müll wird teilweise zu Strom veredelt: Aus der Trocken -<br />
vergärung des Bioabfalls in Iffezheim entsteht Gas, dieses treibt Generatoren an, der<br />
da raus gewonnene Strom reicht immerhin für 400 Haushalte. Alles in allem können<br />
330 000 Haushalte mit Strom, der im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> mit erneuerbaren Energien<br />
erzeugt wird, versorgt werden.<br />
Dies alles basiert freilich nicht auf einem Zufallsprinzip. „Der <strong>Landkreis</strong> hatte im<br />
Jahr 2008 beschlossen, ein Energiekonzept zu erstellen“, berichtet Dezernent Claus<br />
Haberecht. Oberstes Ziel: die Bewusstseinsbildung der Behörden – und vor allem der<br />
Bürger. Hierfür wurde die Energieagentur gegründet, an der neben dem <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Rastatt</strong> auch die Stadt Baden-Baden und die örtlichen Energieversorger beteiligt sind.<br />
Die Energie agentur berät die Bürger, wie sie ganzheitlich in ihren Gebäuden und mit<br />
ihrem Verbrauchsverhalten Energie einsparen können.<br />
„Wir setzen verstärkt auf Bewusstseinsbildung“, erklärt Claus Haberecht. Mit dem<br />
Fifty-Fifty-Projekt werden Schüler zur Energieeinsparung animiert: Von dem Betrag, den<br />
eine Schule bei den Energiekosten weniger braucht, bekommt sie die Hälfte zurück. Bis<br />
zu 15 Prozent Energie wurde mit diesem Anreiz eingespart. Im Stand-by-Projekt werden<br />
Jugendliche in speziellen Unterrichtseinheiten an den Schulen für eine nachhaltige<br />
Energienutzung sensibilisiert.<br />
Denn auch ein <strong>Landkreis</strong> mit Power muss seine Energie nicht unnötig ver -<br />
schleudern: Am verträglichsten für die Umwelt ist immer der Strom, der gar nicht erst<br />
verbraucht wird.<br />
51
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
Wasserversorgung seit 1763<br />
Gasversorgung seit 1863<br />
Stromversorgung seit 1913<br />
Mitarbeiter: derzeit 130,<br />
darunter 12 Auszubildende<br />
Leistungsspektrum:<br />
Energieversorgung und Dienstleistungen<br />
in den Kernbereichen<br />
Strom, Erdgas, Wasser, Nah -<br />
wärme und Telekommunikation<br />
www.star-energiewerke.de<br />
star.Energiewerke GmbH & Co. KG<br />
Die star.Energiewerke sind ein modernes, ökologisch orientiertes<br />
Energieversorgungs- und Dienstleistungsunternehmen. Die Kernaktivitäten<br />
konzentrieren sich auf die Betriebszweige Strom, Erdgas, Wasser,<br />
Nahwärme sowie Telekommunikation. Die star.Energiewerke orien -<br />
tieren sich konsequent an den Interessen ihrer Kunden und möchten<br />
so die Stellung als örtlicher Dienstleister festigen und weiter ausbauen.<br />
Mit dem klaren Fokus auf energie- und wasserwirtschaftliche Dienst -<br />
leistungen investieren die star.Energiewerke in neue Geschäftsfelder,<br />
die das Stammgeschäft ergänzen. Beim Einsatz neuer Technologien<br />
werden umweltschonende Verfahren bevorzugt. Das Unternehmen<br />
gestaltet durch innovative Projekte die Zukunft aktiv mit, ist stets offen<br />
für neue Entwicklungen, wird aber auch an seinen bewährten Stärken<br />
wie Versorgungssicherheit und Vor-Ort-Service festhalten.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2000<br />
Mitarbeiter: 30<br />
Gesellschafter:<br />
– Stadt Kuppenheim: 34 %<br />
– Gemeinde Muggensturm: 34 %<br />
– EnBW Kommunale<br />
Beteiligungen GmbH 32 %<br />
Leistungsspektrum:<br />
Versorgungsdienstleister für<br />
–Strom<br />
– Gas (auch Bioerdgas)<br />
– Wasser<br />
Standorte:<br />
Muggensturm (Hauptsitz)<br />
Kuppenheim (Vor-Ort-Service)<br />
52<br />
eneREGIO GmbH<br />
Die eneREGIO GmbH ist hervorgegangen aus den Gemeindewerken<br />
Muggensturm, die zuvor seit Jahrzehnten das Strom- und Wasserversorgungsnetz<br />
der Gemeinde betreuten. eneREGIO hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, eine regional gesteuerte Energieversorgung mit Strom, Gas<br />
und Wasser zu gewährleisten. Unter dem Motto „Zeigen Sie Lokal -<br />
www.eneregio.com<br />
patrio tismus!“ wird den Bürgern die Möglichkeit geboten, über eneREGIO<br />
ihre gesamte oder partielle Energieversorgung abzuwickeln. Der Clou:<br />
Die Überschüsse von eneREGIO fließen in gemeinnützige, kommunale<br />
Projekte zurück. So wird eine Energieversorgung durch eneREGIO für<br />
alle (teilnehmenden) Bürger, Haushalte sowie Unternehmen zu einem<br />
Beitrag mit Zusatznutzen!
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Das Rheinkraftwerk Iffezheim ist das größte Laufwasserkraftwerk<br />
Europas. In vierjähriger Bauzeit wurde eine fünfte Turbine eingebaut,<br />
die seit 2013 in Betrieb ist.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1997<br />
Mitarbeiter: ca. 20 000<br />
Kunden: 5,5 Millionen<br />
Hauptstandorte:<br />
Karlsruhe, Stuttgart<br />
Leistungsspektrum:<br />
Strom, Gas, Wasser sowie<br />
energienahe Produkte und<br />
Dienstleistungen<br />
www.enbw.com<br />
EnBW Energie Baden-Württemberg AG<br />
Mit starken Wurzeln in Baden-Württemberg gehört die EnBW Energie<br />
Baden-Württemberg zu den größten Energieversorgungsunternehmen<br />
in Deutschland und in Europa.<br />
Ihre Vorgängerunternehmen haben vor einhundert Jahren begonnen,<br />
Elektrizität und damit Industrie und Wachstum in die Region zu<br />
bringen. Im Rahmen der Strategie „Energiewende. Sicher. Machen.“<br />
treibt die EnBW heute die Umgestaltung des Energiesystems voran.<br />
Das Unternehmen betreibt immer mehr Anlagen, um Strom aus<br />
erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Die Wasserkraft von Rhein, Iller,<br />
Neckar und vielen weiteren Flüssen in Baden-Württemberg ist dabei<br />
ein wichtiges Standbein. Gleichzeitig baut die EnBW die Windkraft an<br />
Land und auf See aus und sorgt mit ihren Netztöchtern für die Stabilität<br />
des Strom netzes.<br />
Das Pumpspeicherkraftwerk Forbach im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> besteht<br />
aus einem komplexen System mehrerer natürlicher Zuflüsse, Sammelbecken<br />
sowie Laufwasser-, Speicher- und Pumpspeicher kraftwerk.<br />
53
54<br />
Michael Janke<br />
Spitzenpositionen erreicht man nicht immer mit<br />
großen Zahlen. Beim Müll belegt der <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Rastatt</strong> einen Spitzenplatz im Land Baden-Württemberg<br />
– weil die Menge an entsorgtem Restmüll<br />
niedriger ist als in fast allen anderen Regionen. „Bei<br />
uns wird sehr viel verwertet“, berichtet Erster<br />
Landesbeamter Jörg Peter. Nur 73 Kilogramm Hausmüll pro Einwohner werden jährlich<br />
verbrannt, „der Landesdurchschnitt ist um 50 Kilogramm höher“, ergänzt Klaus Hildenbrand,<br />
kaufmännischer Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs.<br />
Wie kommt es, dass die rund 225 000 Einwohner des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> Musterbürger in der Müllvermeidung<br />
sind? Dafür gibt es mehrere Gründe – das Landratsamt<br />
hat im Laufe der Jahrzehnte mit verschiedenen Instrumenten<br />
das Bewusstsein der Bevölkerung geschärft.<br />
„Niederschwellige Alternativen“ heißt ein Zauberwort:<br />
Die Biotonne nimmt einen Großteil der Abfälle aus den<br />
privaten Haushalten auf. In die Wertstofftonne darf nicht<br />
nur gekennzeichneter Verpackungsabfall, auch stoffgleiche<br />
Nichtverpackungen können hinein, wie zum Beispiel<br />
Kinderspielzeug aus Kunststoff oder gar eine Bratpfanne.<br />
Für Papier und Kartonagen gibt es die Grüne Tonne. Glas<br />
wird über eine Straßensammlung geholt, für Grüngut<br />
gibt es Sammelplätze. Sperrmüll wird ab geholt, wenn es ein Bürger anfordert. Elektrogeräte<br />
werden an Abgabestellen ent gegengenommen.<br />
Damit sich die Mülltrennung für die Bürger auch finanziell auszahlt, sind beim Restmüll<br />
nur sechs Leerungen pro Jahr frei, alle weiteren Leerungen werden zusätzlich<br />
berechnet. Das heißt: Wer Müll vermeidet, wird belohnt. Seit 2004 läuft dieses System<br />
– die anfängliche Befürchtung, dass dadurch mehr Unrat in der Landschaft landen<br />
könnte, hat sich nicht bewahrheitet.<br />
Unter dem Strich hat der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> ein nachhaltiges und sicheres Ent -<br />
sorgungspaket geschnürt, das schonend mit den Ressourcen umgeht und damit die<br />
Zukunft im Blick hat. Dafür investiert der Abfallwirtschaftsbetrieb immer wieder in neue<br />
Projekte: Bei Iffezheim ist eine innovative Anlage zur Trockenvergärung von Bioabfall<br />
entstanden, bei deren Betrieb Strom für 400 Haushalte entsteht. „In Bühl-Vimbuch<br />
wird der moderne Wertstoffhof den Aspekt des Recyclings nochmals unterstreichen“,<br />
berichtet Klaus Hildenbrand.<br />
Am Ende soll das alles freilich bezahlbar bleiben – Sicherheit muss es auch für den<br />
Geldbeutel der Bürger geben. „Wir haben mit unseren Partnerfirmen langfristige Ver -<br />
träge ausgehandelt, die eine hohe Kostensicherheit gewährleisten“, erklärt Jörg Peter.<br />
Die Gebühren für die Bürger sind seit vielen Jahren stabil. Der Betrieb hat außerdem ein<br />
finanzielles Polster, mit dem in Zukunft Schwankungen ausgeglichen und stabile Preise<br />
garantiert werden können. Auch bei der Gebührenhöhe nimmt der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />
einen Spitzenplatz ein, dies bedeutet, dass er zu den <strong>Landkreis</strong>en mit den niedrigsten<br />
Abfallgebühren zählt.<br />
Sichere Entsorgung –<br />
Voraussetzung für die Zukunft<br />
Ein Warentauschtag hilft,<br />
Abfall zu vermeiden.
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1963<br />
Mitarbeiter: ca. 253<br />
Leistungsspektrum:<br />
kommunale Abfallwirtschaft<br />
sowie Entsorgung von Abfällen<br />
aus Industrie, Handel, Gewerbe<br />
und von Privat<br />
Standorte:<br />
2 Umladestationen<br />
3 Sortieranlagen<br />
1 Anlage für Bauschuttrecycling<br />
1 Anlage für Papierverwertung<br />
www.merb.de<br />
Der Geschäftsführer und die Pro -<br />
kuristinnen (v. l. n. r.): Irene Weis,<br />
Carmen-Lea Gerber, Hugo Gerber,<br />
Kathrin Gerber-Schaufler<br />
Mittelbadische Entsorgungs- und Recyclingbetriebe GmbH (MERB)<br />
Die MERB ist schon seit über 50 Jahren ein geschätzter und anerkannter<br />
Partner bei der Lösung von Aufgaben im Bereich der kommunalen<br />
Abfallwirtschaft sowie bei der Entsorgung betrieblicher Abfälle aus<br />
Indus trie, Handel und Gewerbe. Qualitätsbewusstsein und fortwährende<br />
Innovation prägen das Bild des Unternehmens seit seiner Gründung.<br />
Somit entwickelte sich im Lauf der Jahre ein umfangreiches und<br />
zukunftsweisendes Know-how mit einer Infrastruktur auf hohem<br />
Niveau. Besonderen Wert legt die MERB aber nicht nur auf den tech -<br />
nischen Zustand ihrer Fahrzeuge und Anlagen, sondern vor allem auf<br />
das Gesamtkonzept.<br />
Dieses überzeugt vor allem durch individuelle Kundenberatung<br />
und -betreuung, kurze Wege zwischen Auftragsannahme und -abwicklung,<br />
Flexibilität und Schnelligkeit bei der Einsatzplanung, einem Fuhrpark<br />
mit modernen Logistiksystemen und Fahrzeugen, Um lade -<br />
stationen, hochmoderne Sortieranlagen und eine aktive Verwertungspolitik,<br />
durch die ein hoher Verwertungsgrad aller anfallenden Wert -<br />
stoffe erreicht wird.<br />
Getragen von den Pionierleistungen, der Kreativität und der Einsatz -<br />
bereit schaft, steht die MERB als sicherer, kompetenter Partner von<br />
Städten, <strong>Landkreis</strong>en, gewerblichen und privaten Kunden zur Ver -<br />
fügung.<br />
55
Dr. Swantje Huse<br />
Handel und Dienstleistungen<br />
auf Erfolgskurs<br />
Der Lebensmittelhandel ist<br />
auch stets in Einkaufszentren<br />
zu finden.<br />
Dienstleistungswüste Deutschland – was früher einmal galt, stimmt schon lange nicht<br />
mehr. Das Dienstleistungsgewerbe befindet sich seit geraumer Zeit in einem steten<br />
Aufschwung. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> kann von dieser Entwicklung besonders profitieren,<br />
da er zu jenen Regionen gehört, in denen die Symbiose von Industrie und Dienst -<br />
leis tung schon immer bestanden hat. So ist es möglich, auf Bestehendem aufzubauen<br />
und es kontinuierlich weiterzuentwickeln. Ausschlaggebend hierfür ist auch die Renaissance,<br />
die die Industrie seit einigen Jahren erfährt – in diesem Bereich ist der <strong>Landkreis</strong><br />
landesweit im oberen Drittel angesiedelt, während Baden-Württemberg die höchste<br />
Industriequote bundesweit hat.<br />
Während das produzierende Gewerbe nach neuesten Daten des Statistischen<br />
Landesamts allerdings nur geringfügig zulegen kann, boomt der Dienstleistungssektor<br />
regelrecht. Seit der Jahrtausendwende hat es hier einen Beschäftigungsanstieg von<br />
12,4 Prozent (Stand 2013) im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> gegeben. In absoluten Zahlen sind dies<br />
61 100 Menschen, die im Dienstleistungssektor beschäftigt sind. Die Industrie hat da -<br />
gegen nur leicht um 0,8<br />
Prozent zulegen können<br />
(50 700 Erwerbstätige).<br />
Besondere Bedeutung im<br />
<strong>Landkreis</strong> haben – angesichts<br />
der stark verwurzelten<br />
Automobilindustrie<br />
– Logistikunternehmen.<br />
Doch auch die IT-Branche<br />
wächst weiter. Nicht zu<br />
verkennen ist auch die<br />
Bedeutung des Regionalflughafens<br />
in Rheinmünster-Söllingen<br />
mit dem<br />
angegliederten Gewerbepark,<br />
dem Baden-Airpark.<br />
Ein Bereich, der in den<br />
vergangenen Jahren<br />
immer größere Bedeutung<br />
erhalten hat und<br />
dies auch zukünftig wird,<br />
Fortsetzung Seite 58 unten<br />
56
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf Werten gebaut: Die Genossenschaftsbanken im <strong>Landkreis</strong><br />
Wer nach der Basis und den Kernelementen von erfolgreichen und<br />
langfristigen Geschäftsbeziehungen forscht, stößt immer wieder auf<br />
die gleichen Werte: Es geht um Vertrauen, Fairness, Partnerschaft,<br />
Kompetenz, persönliche Wertschätzung und Verantwortung. Die<br />
Genossenschaftsbanken im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> stehen uneingeschränkt<br />
für diese Werte.<br />
Die Volksbank Baden-Baden · <strong>Rastatt</strong>, die Volksbank Bühl, die VR-Bank<br />
in Mittelbaden und die Raiffeisenbank Südhardt bekennen sich aktiv zu<br />
ihrer besonderen Verpflichtung für die Region und ihre Menschen, die<br />
Unternehmen und Vereine. Sie sind sich ihrer, im 19. Jahrhundert ge -<br />
legten genossenschaftlichen Wurzeln bewusst – und damit auch ihrer<br />
Stärken. Es ist die unmittelbare Nähe zu den Menschen und mittelständischen<br />
Unternehmen in der Region, die persönliche Ansprache<br />
und es sind die guten Produkte und modernen Dienstleistungen, die<br />
damals wie heute Garanten des Erfolgs sind.<br />
Mehr als 200 000 Kunden vertrauen auf den Service und die Kom -<br />
petenz der vier Genossenschaftsbanken – gut die Hälfte davon sind als<br />
Mitglieder auch Teilhaber ihrer Bank. Gemeinsam zählen sie gut 1000<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unterhalten 73 Filialen. Damit<br />
sorgen die Raiffeisenbank Südhardt, die VR-Bank in Mittelbaden, die<br />
Volksbank Bühl und die Volksbank Baden-Baden · <strong>Rastatt</strong> für eine vielfältige<br />
Wertschöpfung in der Region und für eine verlässliche Bank-<br />
Infrastruktur im gesamten <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>.<br />
Auf einen Blick<br />
Volksbank Baden-Baden ·<br />
<strong>Rastatt</strong> eG<br />
Gründungsjahr: 1867<br />
Mitarbeiter: 449<br />
Filialen: 28<br />
Mitglieder: 34 500<br />
www.volksbankbaden-baden-rastatt.de<br />
Volksbank Bühl eG<br />
Gründungsjahr: 1869<br />
Mitarbeiter: 290<br />
Filialen: 28<br />
Mitglieder: 43 400<br />
www.volksbank-buehl.de<br />
VR-Bank in Mittelbaden eG<br />
Gründungsjahr: 1880<br />
Mitarbeiter: 210<br />
Filialen: 12<br />
Mitglieder: 23 000<br />
www.vr-miba.de<br />
Raiffeisenbank Südhardt eG<br />
Gründungsjahr: 1898<br />
Mitarbeiter: 76<br />
Filialen: 5<br />
Mitglieder: 10 200<br />
www.raiba-suedhardt.de<br />
57
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1990<br />
Mitarbeiter: 110<br />
Arbeitsgebiete: Wasserwirtschaft,<br />
Wasserbau, Siedlungswasserwirtschaft<br />
und kommunaler<br />
Tiefbau<br />
Leistungsspektrum:<br />
Gutachten, Studien, Unter -<br />
suchungen, Planung, Bauleitung<br />
und Projektsteuerung<br />
Auftraggeber:<br />
Wasser- und Schifffahrtsämter,<br />
Landesverwaltungen, Städte<br />
und Gemeinden, kommunale<br />
Zweckverbände, Unternehmen<br />
www.wald-corbe.de<br />
WALD + CORBE Beratende Ingenieure<br />
Spitzen-Know-how im Bereich Wasserbau und Infrastrukturplanung<br />
bietet die Unternehmensgruppe WALD + CORBE. Hauptsitz der Unternehmensgruppe<br />
ist Hügelsheim. Daneben gibt es Niederlassungen in<br />
Stuttgart, Haslach im Kinzigtal und Speyer. WALD + CORBE ist inter -<br />
national tätig.<br />
Die Leistungsschwerpunkte sind großräumige hydrologische und<br />
hydraulische Untersuchungen mit Flussgebietsmodellen und ein- bzw.<br />
zwei dimensionalen Strömungsmodellen, Grundwassermodellunter -<br />
suchungen, Kanalnetzmodelle, die Planung von Flussbau- und Hochwasserschutzmaßnahmen,<br />
Wasserkraftanlagen sowie Infrastruktur -<br />
maßnahmen im Bereich Siedlungswasserwirtschaft und Straßenbau.<br />
ist der Sektor der Gesundheitsdienstleistungen. Angesichts der immer älter werdenden<br />
Gesellschaft stehen Kreise und Kommunen hier vor neuen Herausforderungen vor allem<br />
im Bereich der Alten- und Krankenpflege: Von 1999 bis zum Jahr 2011 ist die Anzahl<br />
der Pflegeheime im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> von 14 auf 22 gewachsen – und es kommen<br />
immer noch weitere hinzu.<br />
Mit seinen drei Mittelzentren – <strong>Rastatt</strong> im nördlichen und Bühl im südlichen <strong>Landkreis</strong><br />
sowie Gaggenau/Gernsbach im Murgtal – ist der Kreis <strong>Rastatt</strong> auch für den Einzelhandel<br />
attraktiv. Bestes Beispiel ist der Versuch eines großen schwedischen Möbel -<br />
hauses, sich in <strong>Rastatt</strong> anzusiedeln, der jedoch vom Regierungspräsidium gestoppt<br />
wurde. Einkaufszentren wie das Murgtalcenter in Gaggenau oder die 2015 eröffnete<br />
Schlossgalerie in <strong>Rastatt</strong> vereinen neben dem Lebensmittelhandel zahlreiche kleine<br />
Dienstleister etwa aus der Reise- oder Kosmetikbranche. Ob im Großen oder im<br />
Kleinen, mit seinem breiten Branchenmix und seiner Nähe zu Industrie und Gesellschaft<br />
ist der Dienstleistungssektor auf dem besten Weg, in Zukunft eine noch größere<br />
Rolle im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> einzunehmen, als dies bereits jetzt schon der Fall ist.<br />
58
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Otterbach – Full Service & Crossmedia Agentur<br />
Otterbach ist seit über fünf Jahrzehnten ein exzellenter Mediendienstleister.<br />
Qualität auf höchstem Niveau, Entwicklungen am Puls der Zeit<br />
und nachhaltiges Wirtschaften sichern Arbeitsplätze an allen Stand -<br />
orten. Das Unternehmen versteht die Ausbildung von jungen Mensch e n<br />
als eine soziale Verpflichtung. Mit einer Quote Azubis/Mitarbeiter<br />
von über 15 Prozent wird das überdurchschnittliche Engagement von<br />
Otterbach erkennbar.<br />
Stolz kann Otterbach behaupten, dass sehr wahrscheinlich jeder<br />
Bundesbürger Bilder gesehen und bestaunt hat, die bei Otterbach<br />
kon zipiert und/oder bearbeitet wurden. Denken wir an Max Maulwurf<br />
der Deutschen Bahn, Verkaufsliteratur, Magazine, Zeitschriften, Plakate<br />
von und über viele Automobilmarken, Getränkehersteller, Pharma- und<br />
Kosmetikprodukte, Möbelhersteller u. v. m. Es gibt kaum eine Branche,<br />
für die Otterbach noch nicht tätig war und ist. Da versteht es sich von<br />
selbst, dass die Bilder heute crossmedial die Landesgrenzen längst<br />
überschritten haben. Viele der Kunden, die Otterbach schon jahrelang<br />
begleitet, sind weltweit sehr erfolgreich.<br />
Full Service & Crossmedia aus einer Hand heißt für Otterbach: Die<br />
Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden erkennen, verstehen und<br />
realisieren. Der Erfolg der Kunden ist der Maßstab.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1961<br />
Geschäftsführung und<br />
Gesellschafter:<br />
Ulrich Otterbach,<br />
Otto Engelhard<br />
Mitarbeiter: rund 100<br />
an allen Standorten<br />
Leistungsspektrum:<br />
Full Service &<br />
Crossmedia Agentur<br />
Niederlassungen:<br />
<strong>Rastatt</strong><br />
Hamburg<br />
Wolfsburg<br />
Ingolstadt<br />
Würzburg<br />
www.otterbach.de<br />
59
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1995<br />
Mitarbeiter: ca. 100<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Oberflächenbearbeitung<br />
– Industrielackierung<br />
– Laserclean<br />
– Messtechnik<br />
– Montage und<br />
Qualitätssicherung<br />
– Nachbearbeitung<br />
– Outsourcing<br />
www.gmvsanli.com<br />
Erfahren und kompetent<br />
durch ein starkes Team<br />
GMV Sanli GmbH<br />
GMV Sanli bietet im Bereich der Oberflächentechnik sämtliche Reinigungs-<br />
und Entfettungsaufgaben sowie Oberflächenbearbeitungen mit<br />
Sandstrahlen, Glasperlenstrahlen u. a. Zum Portfolio gehört ebenso<br />
Messtechnik mit der neuesten Technologie, um auch die kleinsten<br />
Abweichungen ausschließen zu können. Das Unternehmen bietet<br />
zudem externe Produktionstechniken mit modernsten Maschinen und<br />
jahrzehntelanger Erfahrung in der Kunststoff-, Gummi- und Metallbearbeitung.<br />
Bei der Nachbearbeitung wird durch präzise Feinarbeit jeder<br />
Mangel beseitigt, um ein perfektes Endergebnis zu erhalten. In verschiedensten<br />
Bearbeitungsschritten erfüllen die Spezialisten ganz individuelle<br />
Wünsche. Ebenfalls erledigen die Spezialisten hochwertige<br />
Gravuren aller Art für sämtliche Artikel aus Metall, Aluminium oder<br />
Kunststoff.<br />
as Architektur + Stadtplanung GdBR Bühl<br />
Bei as Architektur + Stadtplanung können Sie sich auf ein erfahrenes,<br />
gut eingespieltes Team verlassen. Neben den Architekten Andreas<br />
Thoma und Jürgen Sauer, die das Architekturbüro 2004 gründeten,<br />
arbeitet auch ein engagiertes Büroteam für Sie.<br />
Gemeinsam setzen wir für unsere Bauherren Hochbauprojekte im<br />
Industrie- und Gewerbebau, im Wohnungsbau, im Gesundheits- sowie<br />
im kommunalen Bauwesen um.<br />
Dabei übernehmen wir alle Leistungsphasen von 1 bis 9 der HOAI<br />
(Honorarordnung für Architekten und Ingenieure). Ob Neubau oder<br />
Sanierung, Großprojekt oder kleines Bauvorhaben – wir sind stets mit<br />
Erfahrung, Können und Herzblut für unsere Bauherren am Werk.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2004<br />
Mitarbeiter: 5<br />
www.architekturbuero-as.de<br />
Umbau/Erweiterung/Sanierung –<br />
Verwaltungsgebäude,<br />
Stadtwerke Bühl,<br />
Fertigstellung: 2014<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Beratung, Planung, Bauleitung<br />
– Wohnbau<br />
– Industrie- und Gewerbebau<br />
– 3-D-Planung und<br />
-Visualisierung<br />
– Bauleitplanung<br />
– Energieberatung<br />
– Teilungserklärung<br />
– altersgerechtes Umbauen<br />
und Sanieren<br />
60
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1949<br />
Mitarbeiter: 12<br />
Mitglieder: 1577<br />
(Stand: 31.12.2014)<br />
Bestand:<br />
746 Wohnungen in<br />
66 Häusern<br />
2 gewerbliche Einheiten<br />
602 Garagen und Stellplätze<br />
Bilanzsumme: 25,6 Mio. Euro<br />
(Stand: 31.12.2014)<br />
www.familienheim-rastatt.de<br />
Energetische Sanierung<br />
des Bestandsgebäudes<br />
Stein mauerner Straße 10,<br />
10a, 12, 12a in <strong>Rastatt</strong><br />
Baugenossenschaft Familienheim <strong>Rastatt</strong> eG<br />
Die Baugenossenschaft Familienheim <strong>Rastatt</strong> eG wurde im März 1949<br />
gegründet und hat einen eigenen Wohnungsbestand von 746 Mietwohnungen,<br />
zwei gewerblichen Einheiten sowie 602 Garagen und<br />
Stellplätzen in 66 Häusern.<br />
Die Verwaltung von Wohnungseigentümergemeinschaften ist ein weiteres<br />
Geschäftsfeld der Baugenossenschaft Familienheim <strong>Rastatt</strong> eG. 846<br />
Wohnungen in 48 Wohnungseigentümergemeinschaften werden aktuell<br />
von der Baugenossenschaft Familienheim <strong>Rastatt</strong> eG verwaltet.<br />
Die Baugenossenschaft hat die im Jahr 1989 errichteten Mietwohnungsgebäude<br />
Steinmauerner Straße 10, 10a, 12, 12a in <strong>Rastatt</strong>, in schön<br />
gelegener Wohnlage an der Murg, in zwei Teilabschnitten energetisch<br />
modernisiert. Im ersten Abschnitt 2012 wurden sämtliche Fenster der<br />
Liegenschaft getauscht und neue, größere Vorstellbalkone montiert. In<br />
einem weiteren Abschnitt wurde dann im Jahr 2014 die Gebäudehülle<br />
energetisch optimal wärmegedämmt und das Dach des Gebäudes<br />
er neuert. Insgesamt wurden ca. 700 000 Euro investiert. Die vermiet -<br />
bare Wohnfläche vom 1473 Quadratmetern verteilt sich auf 24 Miet -<br />
woh nun gen.<br />
Der Firmensitz der Baugenossen -<br />
schaft Familienheim <strong>Rastatt</strong> eG<br />
61
Dr. Swantje Huse<br />
Zwischen Hightech und Tradition –<br />
das Handwerk<br />
Wer will fleißige Handwerker seh’n, der sollte in den <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> geh’n: 2595<br />
Handwerksbetriebe gab es hier im Jahr 2014 – und damit 33 mehr als noch im Vorjahr.<br />
Damit verzeichnete der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> im Kammerbezirk Karlsruhe – zu dem die drei<br />
Städte Karlsruhe, Baden-Baden und Pforzheim sowie die vier <strong>Landkreis</strong>e Karlsruhe,<br />
<strong>Rastatt</strong>, Calw und der Enzkreis gehören – den zweitstärksten Betriebszuwachs. Nur im<br />
<strong>Landkreis</strong> Calw haben 2014 mehr Handwerksbetriebe eröffnet (76), im <strong>Landkreis</strong> Karlsruhe<br />
waren es lediglich drei. In allen anderen Städten und Kreisen setzt sich dagegen<br />
das Handwerkersterben fort. Dieser positive Trend im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> spiegelt sich<br />
auch in den Lehrlingszahlen wider: Nach Jahren des Schwundes und einem absoluten<br />
Tiefpunkt im Jahr 2013, in dem lediglich 330 junge Menschen einen Handwerksberuf<br />
erlernen wollten, scheint dieser Abwärtstrend nun gestoppt: 2014 waren es immerhin<br />
wieder 339 Beginner, davon knapp ein Viertel Mädchen (82 = 24 Prozent). Mit ins -<br />
gesamt 13 500 Beschäftigten (davon 882 Lehrlingen) ist das Handwerk nach wie vor<br />
einer der wichtigsten Arbeitgeber im <strong>Landkreis</strong>.<br />
Auch mit Blick auf die Gewerke stemmt sich der <strong>Landkreis</strong> erfolgreich gegen den<br />
allgemeinen Trend: Zwar sind die Hochzeiten der Büchsenmacher, Buchbinder, Müller,<br />
Siebdrucker oder Weinküfer vorbei, doch sind sie alle noch mit einem Betrieb im Kreis<br />
zu finden. Und dass das traditionelle Handwerk noch lange nicht am Ende ist, zeigen<br />
Betriebsgründungen wie die einer Wachszieherei. Mit Blick auf die großen industriellen<br />
Arbeitgeber in der Region verwundert es auch nicht, dass der Kreis besonders viele<br />
Kraftfahrzeug- und Elektrotechniker beherbergt und Berufe wie der des Karos serie- und<br />
Fahrzeugbauers, des Feinmechanikers und des Metallbauers sowie Berufe der Medizinbranche<br />
stark vertreten sind. Auch der Wandel hin zu einer Dienst leis tungsgesellschaft<br />
lässt sich im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> gut nachvollziehen: Gebäude reiniger, Kosmetiker und<br />
Friseure haben Hochkonjunktur.<br />
Auf Handwerkermessen etwa in der Großen Kreisstadt <strong>Rastatt</strong> werben die Betriebe<br />
erfolgreich um Auszubildende und Kunden und präsentieren sich in ihrer Bandbreite,<br />
die von A wie Ausbeiner bis Z wie Zahntechniker reicht. Mit attraktiven Angeboten wie<br />
dem Handwerkerparkausweis, der im gesamten Kreisgebiet gültig ist, stärkt der <strong>Landkreis</strong><br />
das Handwerk. Auch die kreiseigenen gewerblich-technischen Schulen in Gernsbach,<br />
Gaggenau, <strong>Rastatt</strong> und Bühl tragen mit ihren Lehrangeboten zur hohen Qualität<br />
des Handwerkernachwuchses bei. Das Haus des Handwerks, eine Außenstelle der<br />
Handwerkskammer Karlsruhe, das in Baden-Baden angesiedelt ist, bietet nicht nur<br />
Handwerkern wichtige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, sondern potenziellen<br />
Kunden eine praktische Handwerkersuche.<br />
62
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1831<br />
Mitarbeiter: rund 590,<br />
davon 31 Auszubildende<br />
Filialen: 48<br />
Leistungsspektrum:<br />
süße und herzhafte Köstlich -<br />
keiten ohne künstliche Zusätze<br />
– frisches Brot<br />
– vielseitiges Angebot an<br />
Backwaren<br />
– Torten und süße Teilchen<br />
– kalte und warme Snacks<br />
– BIOLAND-Lebenskeimbrot<br />
– BIOLAND-Chiabrot<br />
– 3 Vortagsläden<br />
Die beiden Geschäftsführer<br />
Bernhard Peter und Bruno<br />
Ketterer setzen auf hochwertige<br />
Zutaten aus der Region.<br />
– Belieferung von mittelstän -<br />
dischen Unternehmen und<br />
Industriebetrieben<br />
– Sonderanfertigungen und<br />
Belieferung von Großevents<br />
– hauseigene Schulungsakademie<br />
mit Fortbildungen und<br />
Schulungen zu aktuellen<br />
Themen und neuen Produkten<br />
Produktionsfläche: 4800 m 2<br />
www.petersgutebackstube.de<br />
Mit Liebe zum Backhandwerk: Peter’s gute Backstube GmbH & Co. KG<br />
Die Bühler Bäckerei setzt auf traditionelles Bäcker-Handwerk – nur eine<br />
Nummer größer: Die handwerkliche Kunst des Brotbackens geht hier<br />
Hand in Hand mit moderner Technik. 150 emsige Mitarbeiter backen<br />
leckeres Brot, garnieren individuelle Tortenträume und schlingen jede<br />
einzelne Brezel von Hand. Die süßen und herzhaften Köstlichkeiten<br />
werden in Peter’s guter Backstube nach eigenen Rezepturen, ohne<br />
künstliche Zusätze und vor allem mit viel Herzblut gebacken – mit<br />
besten natürlichen Zutaten erreicht, zumeist von regionalen BIOLAND -<br />
Höfen. In den Filialen der Region, von Offenburg bis Karlsruhe, erwarten<br />
den Genießer der Duft von herrlich frischem Brot, ein vielseitiges Angebot<br />
an Backwaren, süße Teilchen, allerlei kalte und warme Snacks und<br />
eine herzliche Atmosphäre. Zu den besonderen Spezialitäten zählen das<br />
BIOLAND-Lebenskeimbrot und – ganz neu – das BIOLAND-Chiabrot.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1955<br />
Mitarbeiter: 7<br />
Leistungsspektrum:<br />
Werkzeuge und Maschinen<br />
für Fagott und Oboe:<br />
– Fagott:<br />
Barockfagott, Kontrafagott,<br />
historische Instrumente,<br />
Heckelphon und klassisches<br />
Fagott, Kontraforte<br />
– Oboe:<br />
Barock oboe und Englischhorn,<br />
Oboe d’amore<br />
– Klarinette<br />
www.georgrieger.com<br />
Georg Rieger GmbH<br />
Längst ist die Werkstatt für Rohrbaumaschinen, Rohrbauwerkzeuge und<br />
Rohrholz für Holzblasinstrumente in Gaggenau bei Musikern und<br />
Liebhabern aus nah und fern in aller Munde. Mit größtem handwerk -<br />
lichem Geschick und tiefer Leidenschaft zu ihrem Beruf führen Georg<br />
Rieger und sein Sohn Johann Rieger im Familienbetrieb eine lange Tradition<br />
fort.<br />
Die Werkstatt ist immer auf dem technisch neuesten Stand und garantiert<br />
solide, zuverlässige Arbeiten. Unsere langjährigen Mitarbeiter sind<br />
ehrgeizig, gewissenhaft und wissen, worauf es ankommt. Dazu unsere<br />
kompetente und ehrliche Beratung – so, wie es Musiker brauchen. Für<br />
alles, was wir verkaufen, stehen wir mit unserem guten Ruf gerade!<br />
Darauf können Sie sich verlassen. Kurz gesagt: perfektes Handwerk<br />
und höchste Qualität – anspruchsvoll – harmonsich – zeitlos!<br />
63
Manuela Behrendt<br />
Ackern mit Konzept –<br />
moderne Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz<br />
Zufriedene Kunden empfehlen<br />
ihren Lieblingsapfel gern weiter.<br />
Köstliche Erdbeeren, schmelzzarter Spargel, aromatische Äpfel sowie viele weitere<br />
Obst- und Gemüsearten gedeihen auf den Feldern Mittelbadens. Durch kurze Wege<br />
vom Erzeuger zum Verkaufstresen stehen sie frisch und qualitativ hochwertig dem Verbraucher<br />
in Hofläden, Biohöfen und beim Anbauer zur Verfügung. Etwa 50 landwirtschaftliche<br />
Betriebe im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> vermarkten ihre Erzeugnisse direkt.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> sprechen Leckermäuler von erntefrischen Produkten stets im Super -<br />
lativ. Fruchtigste Kirschen, schmackhaftester Blumenkohl, verführerischste Zwetschgen<br />
und zuckersüße Erdbeeren verarbeiten bodenständige wie kreative Hausfrauen, ambitionierte<br />
Feierabendküchenchefs, heimatverbundene Gastronomen und hochdekorierte<br />
Sterne köche zu erlesenen Häppchen, Gerichten und Desserts. Auch wenn Gott einem<br />
ge flügelten Wort zufolge bevorzugt bei den Nachbarn in Frankreich tafelt, hat er<br />
den <strong>Landkreis</strong> zwischen Schwarzwald und Elsass, Rheintal und Rebhängen äußerst<br />
wohl wollend mit fast<br />
me diterraner Klimagunst<br />
und fruchtbaren Böden<br />
gesegnet.<br />
Erdbeeren im <strong>Landkreis</strong><br />
sind mit einer An -<br />
baufläche von über 200<br />
Hektar flächenmäßiger<br />
Spitzenreiter in Baden-<br />
Württemberg. Die Historie<br />
des roten Naschwerks<br />
beginnt im Barock. Der<br />
erste Erdbeeranbau in<br />
Deutschland spielte sich<br />
in der Gegend um Baden-<br />
Baden ab. Als Speise<br />
nutzte man die Beeren<br />
nicht; in pürierter Form<br />
sorgte sie als Kosmetikum<br />
für zarte Haut. In den<br />
Sechzigerjahren des vori-<br />
64
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
gen Jahrhunderts machten junge, nach Mittelbaden<br />
zugezogene Landwirte im Norden des <strong>Landkreis</strong>es<br />
brachliegende Sandbodenflächen erdbeertauglich,<br />
schufen die Wurzeln für die Erfolgsgeschichte des Erd -<br />
beer anbaus in der Region. Mit modernster Anbau -<br />
technik, dazu gehören eine umweltgerechte Düngung<br />
und gezielte Bewässerung nach dem Bedarf der Pflanzen,<br />
erzeugen die Landwirte höchste Qualität.<br />
Spargel wird im <strong>Landkreis</strong> seit über 100 Jahren an -<br />
gebaut. Heutzutage können die Verbraucher bereits zu<br />
Ostern den auf über 130 Hektar lokal erzeugten Spargel<br />
ge nießen. Die Spargelanbauer verstehen es, mit entsprechenden<br />
Spargelsorten und dem Einsatz von Folien<br />
und Folientunneln die Ernte zu verfrühen.<br />
Die Landwirte der Region sind mit badischer Gelassenheit,<br />
landwirtschaftlicher Virtuosität, agrartechnischer<br />
Perfektion und hoher Verbraucherorientierung am Werk.<br />
Nachhaltiges Wirtschaften bestimmt ihr Handeln. Regional<br />
sind die Landwirte fest verwurzelt, bringen Ertrag der<br />
Ackerflächen mit Produktqualität in Einklang. Oberstes<br />
Gebot ist der Verbraucherschutz. Dieser gewährleistet,<br />
dass appetitmachende Früchte und Gemüse, die in<br />
Mittelbaden reifen, bedenkenlos genießbar sind.<br />
Unterstützt werden die Landwirte beim Anbau ihrer landwirtschaftlichen Kulturen<br />
und Tierhaltung sowie bei der Entwicklung ihrer Betriebe in Form von Beratung, Vor -<br />
trägen und Seminaren. Dabei geht es vor allem um die Einhaltung der hohen Standards<br />
bei der Produktion und deren Erzeugnisse. Das Landwirtschaftsamt ist ein wichtiger<br />
Anbieter von Aus- und Fortbildungen und von Beratung für die Landwirte der Region.<br />
Mit der Landesaktion „Gläserne Produktion“ gibt es seit 25 Jahren eine Kommuni -<br />
kations- und Erlebnisplattform für die Landwirtschaft mit den Endverbrauchern. Das<br />
Landwirtschaftsamt organisiert dabei, dass Verbraucherinnen und Verbraucher regionale<br />
Bauernhöfe und Produktionsstätten besuchen können, um mehr über die Verarbeitung,<br />
die Erzeugung und die Qualität der Produkte zu erfahren.<br />
Das weiße Gold bei der<br />
Sortierung nach Größe<br />
65
Cordula von Junker<br />
Weinbau mit Qualität und Lebensgefühl<br />
Nichts macht mit der Landschaft vertrauter als der<br />
Genuss der Weine, die auf ihrer Erde gewachsen und von ihrer<br />
Sonne durchleuchtet sind. (Ernst Jünger)<br />
Der Weinbau verbindet auf besondere Weise Tradition und Genuss mit der wunder -<br />
schönen Kulturlandschaft in der nördlichen Ortenau. Von Herbst zu Herbst ist es für den<br />
Winzer ein ereignisreiches Arbeitsjahr. Neben den Arbeiten in den Weinbergen und im<br />
Weinkeller gehört auch die Vermarktung der Weine zu den Aufgaben eines Winzers.<br />
Der Verkauf und Vertrieb erfolgt auf verschiedenen Wegen. Dabei spielen nicht nur<br />
Gastronomie oder Einzelhandel eine wichtige Rolle. Auch der Besucher, der direkt auf<br />
das Weingut oder in die Winzergenossenschaft kommt, ist interessiert an der Philo -<br />
sophie, dem Handwerk und den Besonderheiten des Anbaugebietes. Häufig fällt der<br />
Begriff „Weinerlebnis“. Hoffeste oder Themenabende mit kulinarischen Begeg nungen<br />
wie beispielsweise Wein und Schokolade begeistern Einheimische und Gäste.<br />
Dass es touristische Konzepte nicht erst seit gestern gibt, zeigt beispielsweise das<br />
60-jährige Jubiläum zum Bestehen der Badischen Weinstraße im vergangenen Jahr.<br />
Auch die seit 20 Jahren bestehende Bühlertaler Weinmesse macht deutlich, wie gut<br />
sich regionale Produkte mit Wein verknüpfen lassen. Dort können kulinarische Leckerbissen<br />
und Weine der Region in einem schönen Ambiente gemeinsam mit den Er -<br />
zeugern, den Winzern und Kellermeistern verkostet werden. Die Besucherzahlen und<br />
das Publikum zeigen, dass das Thema Wein alle Generationen miteinander verbindet.<br />
Neben den Weingütern prägen die Affentaler und Baden-Badener Winzergenossenschaft<br />
die Weinbaustruktur des <strong>Landkreis</strong>es. Modern gestaltete Einkaufs- und Verkos -<br />
tungsräume laden zum Probieren ein. Neben klassischen Weinproben und Kellerführungen<br />
gibt es zahlreiche kulinarische Wein- und Erlebniswanderungen, Lesungen, Winzerund<br />
Adventsfeste. Oftmals werden Veranstaltungen von sogenannten Wein-Guides<br />
durchgeführt. Dies sind speziell ausgebildete Erlebnisführer, die sich insbesondere mit<br />
der Region, aber auch dem weinbaulichen Handwerk auskennen. Das Ausbildungs -<br />
seminar zum Wein-Guide ist aus einer Kooperation des Weinparadies Ortenau e. V.<br />
sowie den Volkshochschulen Ortenau und <strong>Rastatt</strong> entstanden.<br />
Wer die schöne Landschaft auf eigene Faust entdecken will, kann auf gut begeh -<br />
baren Panoramawegen wandern. Weinlehrpfade bieten dazu eine Kombination aus<br />
Informationen über die Region und dem Wandern in der Natur. Auf dem Sinzheimer<br />
Wanderweg erklären beispielsweise 20 Schautafeln die Besonderheiten des Anbau -<br />
gebietes und des Weinbaus. Ebenso lädt der Klettersteig am Engelsberg in Bühlertal<br />
dazu ein, eine der steilsten Weinbergslagen Europas kennenzulernen.<br />
Die Weinwelt des <strong>Landkreis</strong>es bietet mit vielen spannenden Veranstaltungen<br />
ganzjährig unzählige „Weinerlebnisse“ an. Das Weinparadies Ortenau ist ein Erlebnis<br />
und Genuss – ob für Gäste oder für die Menschen der Region.<br />
66
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
Die badischen Weinprin -<br />
zes sinnen und Hoheiten<br />
Weinwanderung<br />
67
Thomas Nissen<br />
Der Wald im <strong>Landkreis</strong> –<br />
moderne Forstwirtschaft<br />
Die Forstwirtschaft ist im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> von großer<br />
Bedeutung.<br />
Mit einem Waldanteil von 52 Prozent gehört der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> zu den waldreichsten<br />
Regionen Baden-Württembergs. Die herausragende naturräumliche und landschaftliche<br />
Vielfalt spiegelt sich in einem breiten Spektrum unterschiedlicher Waldbilder wider. Entlang<br />
des Rheins findet der Wanderer urwaldartige Auewälder von beeindruckender<br />
Schönheit in engem Verbund mit leistungsstarken Wirtschaftswäldern aus Esche, Ahorn,<br />
Eiche und Pappel vor. Auf den trockenen Rücken der Niederterrasse, der sogenannten<br />
Hardt, bestimmen Kiefernwälder das Bild. Buchen- und eichendominierte Laubmisch -<br />
wälder sind charakteristisch für die Vorbergzone des Schwarzwalds. Mit zunehmender<br />
Höhenlage gehen diese in nadelholzreiche Mischwälder aus Fichte, Tanne, Kiefer und<br />
Buche über. Die höchsten Lagen am Hohen Ochsenkopf und am Kaltenbronn werden<br />
von Moor- und Grindenflächen eingenommen und muten fast skandinavisch an.<br />
Ob als Viehweide, als Jagdgebiet oder als Lieferant von Brennholz, Bauholz und<br />
Rohstoffen – der Wald und seine Nutzung waren stets von herausragender Bedeutung<br />
für die Bevölkerung. Auch heute spielen der Wald und die Forstwirtschaft im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Rastatt</strong> eine wichtige Rolle. Auf einer Waldfläche von 38 200 Hektar werden pro Jahr<br />
rund 220 000 Festmeter Holz produziert, was etwa 10 000 Lkw-Ladungen entspricht.<br />
Der Wald ist Erholungsraum,<br />
liefert sauberes<br />
Wasser, reinigt die Luft,<br />
schützt vor Ero sion und ist<br />
Rückzugsraum für viele<br />
Tier- und Pflanzenarten.<br />
Mehr als die Hälfte der<br />
Waldfläche liegt in Schutz -<br />
gebieten. Zahl reiche, selten<br />
gewordene Tierarten<br />
wie zum Beispiel Auerhuhn,<br />
Rauhfußkauz, Mittelspecht,<br />
Schwarzmilan,<br />
Hirschkäfer und Eichenheldbock<br />
finden im Wald<br />
einen Lebensraum.<br />
Die bedeutendsten<br />
Waldeigentümer sind die<br />
Städte und Gemeinden,<br />
68
EIN KREIS MIT DYNAMIK<br />
das Land Baden-Württemberg und die Murgschifferschaft. Die Verwaltung und Bewirtschaftung<br />
des öffentlichen Waldes ist Aufgabe des Forstamts, das seit 2005 in das<br />
Landratsamt integriert ist. Zusammen mit seinen drei Außenstellen in Gaggenau, Forbach<br />
und Bühl leitet es die Forstbetriebe der Städte und Gemeinden sowie den Betriebsteil<br />
<strong>Rastatt</strong> des Landesforstbetriebs Baden-Württemberg. Die Waldbewirtschaftung in<br />
den 28 Forst revieren erfolgt mit dem Ziel, die vielfältigen Funktionen des Waldes nachhaltig<br />
für die kommenden Generationen zu erhalten. Biodiversität, Strukturreichtum<br />
und Naturnähe der Wälder werden gefördert, seltene Biotope und Habitate seltener<br />
Arten werden geschützt und gepflegt. Das Ziel einer modernen Forstwirtschaft im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> sind ökologisch hochwertige und wirtschaftlich leistungsfähige<br />
Mischwälder, die durch hohe Vitalität, Stabilität und Diversität gut auf die Herausforderungen<br />
des Klimawandels vorbereitet sind.<br />
Ein moderner Maschinenpark<br />
erleichtert die Arbeit in schwierigem<br />
Gelände.<br />
69
Cornelia Casper<br />
Potenziale nutzen –<br />
Bildungswesen als Standortvorteil<br />
Schweißerausbildung an einer<br />
Berufsschule in der Trägerschaft<br />
des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> kann nicht nur mit seiner landschaftlich reizvollen Lage zwischen<br />
Rhein und Schwarzwald, sondern auch mit den vielfältigen und wohnortnahen Aus -<br />
bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Jung und Alt punkten.<br />
Die schulische Infrastruktur im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> bietet Grund- und Hauptschulen in<br />
allen 23 Städten und Gemeinden, acht Werkrealschulen, vier Gemeinschaftsschulen und<br />
zehn Realschulen.<br />
Von den sechs allgemeinbildenden Gymnasien kann das Ludwig-Wilhelm-Gym na -<br />
sium in <strong>Rastatt</strong> auf eine 300-jährige Geschichte zurückblicken. Jenseits der Schulpflicht<br />
bieten die Abendrealschule und das Abendgymnasium des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> die<br />
Möglichkeit, auf dem zweiten Bildungsweg Mittlere Reife und Abitur zu erwerben.<br />
Für Kinder mit Handicap bietet der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> spezialisierte Förder- und<br />
Sonder schulen in Gaggenau, <strong>Rastatt</strong>, Iffezheim und Bühl. Die Inklusion von behinderten<br />
Kindern an regulären Schulen ist ebenso selbstverständlich geworden.<br />
Die Gewerbeschulen des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> bieten in den drei großen Kreisstädten<br />
Bühl, Gaggenau und <strong>Rastatt</strong> zahlreiche Ausbildungszweige wie beispielsweise Metalltechnik,<br />
Fahrzeugtechnik, Werkzeugmechaniker, Elektrotechnik, Holztechnik, Gestaltungs-<br />
und Medientechnik. Der <strong>Landkreis</strong> investiert erhebliche Finanzmittel in die<br />
Modernisierung und die notwendigen baulichen Erweiterungen seiner Schulen, so in<br />
jüngs ter Zeit in den architektonisch und energietechnisch bemerkenswerten Neubau<br />
der Metall- und Holzwerkstätten der Josef-Durler-Schule in <strong>Rastatt</strong>.<br />
Die kaufmännische Ausbildung mit Schwerpunkt<br />
Wirtschaft, Büro und Handel sowie Fremdsprachen steht<br />
an den Handelslehranstalten (HLA) in Bühl, Gernsbach<br />
und <strong>Rastatt</strong> im Mittelpunkt. Außerdem werden in <strong>Rastatt</strong><br />
und Bühl die Ausbildungsprofile Biotechnologie,<br />
Ernährung und Hauswirtschaft, Gesundheit und Pflege,<br />
Labortechnik, Sozialpädagogik oder Landwirtschaft angeboten.<br />
In Zuge der steigenden Zahlen ankommender Flüchtlinge<br />
reagiert man im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> selbstverständlich<br />
auch auf den Bedarf an ganz spezifischen Bildungs -<br />
an ge bo ten. Neben dem Deutschkursangebot wurden für<br />
jugendliche Flüchtlinge ohne bzw. mit wenigen Deutschkenntnissen<br />
sogenannte VABO-Klassen (Vorqualifizierungsjahr<br />
Arbeit/Beruf für Menschen ohne Deutschkenntnisse)<br />
eingerichtet.<br />
70
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Eine ganz spezielle Berufsfachschule findet sich in der Gernsbacher Papiermacherschule,<br />
die ihre Existenz der im Murgtal seit 1882 angesiedelten Papierindustrie verdankt.<br />
Auszubildende aus Deutschland und der Schweiz können hier neben dem<br />
Abschluss Papier-Technologe auch ein Duales Studium mit Abschluss Bachelor of<br />
Engineering – Papiertechnik sowie die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer<br />
absolvieren.<br />
Die Volkshochschule des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> bietet – in der Regel abends und an<br />
den Wochenenden – Weiterbildung für jedermann und ohne Zugangsvoraussetzung an.<br />
Dazu legt die VHS in zwei Semestern pro Jahr ein rund 2000 Kurse umfassendes Bildungsangebot<br />
auf, das Allgemeinwissen und Sprachen lehrt, vielfältige berufliche und<br />
persönliche Qualifizierungsthemen schult sowie Gesundheit und Kreativität fördert.<br />
Fortsetzung Seite 72 unten<br />
Landrat Jürgen Bäuerle (rechts)<br />
und im Hintergund Ernst Kopp<br />
(MdL) bei einer Besichtigung<br />
der Josef-Durler-Schule in <strong>Rastatt</strong><br />
71
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1974<br />
Mitarbeiter: 70 (Industrie)<br />
sowie 30 staatliche Lehrer<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Ausbildung und Studium,<br />
Papiertechnologen<br />
(staatliche Schule,<br />
Duale Hochschule Baden-<br />
Württemberg, Karlsruhe),<br />
Industriemeister Papier -<br />
erzeugung/-verarbeitung<br />
– Fort- und Weiterbildung,<br />
Beratung durch die<br />
Bildungsakademie Papier<br />
– Verbandsorganisation<br />
www.papierzentrum.org<br />
Papierzentrum Gernsbach<br />
Das Papierzentrum Gernsbach bietet Ausbildung und Studium mit einer<br />
staatlichen Schule (Papiertechnologen), mit der Dualen Hochschule<br />
Baden-Württemberg (Studiengang Papiertechnik) sowie Fort- und Weiter -<br />
bildung, Beratung durch die Bildungsakademie Papier (Umschulungen,<br />
Seminare, Workshops, Management-Training, unternehmensspezifische<br />
Beratung etc.) Zudem ist es die Verbandsorganisation der Vereinigung<br />
der Arbeitgeberverbände, der Deutschen Papierindustrie – VAP – e. V., des<br />
Arbeitgeberverbandes der Papierindustrie Baden-Württemberg – AGP – e. V.,<br />
des Wirtschaftsverbandes Papier Baden-Würt tem berg – WVP – e. V., des Verbandes<br />
Papierindustrie Rheinland-Pfalz – PRP – e. V., des Ver bandes der<br />
Papier- und Pappenindustrie Hessen – VPH – e. V., des Förder ver eins Papierzentrum<br />
Gernsbach – FÖP – e. V., des Aus bildungs zent rums Mittelbaden –<br />
AZB – e. V. und der Tarifgemeinschaft Badischer Genossenschaften – TBG.<br />
Auch die Fortbildung der Mitarbeiter von Unternehmen und Verwaltungen im Bereich<br />
EDV sowie in den sogenannten Schlüsselkompetenzen gehören neben Deutsch- und<br />
Integrationskursen für Arbeitnehmer mit Zuwanderungshintergrund zum umfassenden<br />
Aufgabenportfolio der VHS.<br />
Die Steinbeis Business Academy (SBA) mit Hauptsitz in Gaggenau und interna -<br />
tionaler Lehrtätigkeit ist mit rund 2500 eingeschriebenen Studenten die größte „School“<br />
der Steinbeis-Hochschule in Berlin. Die SBA bietet berufsbegleitende Bachelor- und<br />
Masterstudiengänge, zum Beispiel in den Studiengängen General Management, Public<br />
Management, Technical and IT-Management, Social-, Healthcare and Education<br />
Manage ment. Das erfolgreiche Konzept der SBA begründet sich in der Verbindung von<br />
Wissenschaft und Forschung mit der Berufspraxis und bietet somit für alle Beteiligten<br />
einen Mehrwert.<br />
Einen guten Mehrwert können auch die Menschen in diesem <strong>Landkreis</strong> für sich<br />
schöpfen, indem sie eine Aus- und Weiterbildung entsprechend ihren Neigungen und<br />
Begabungen absolvieren und die Chancen für eine erfolgversprechende persönliche<br />
und berufliche Entwicklung nutzen.<br />
72
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2001<br />
Studierende: rund 2500<br />
Lehrkräfte: rund 300<br />
Standorte:<br />
mehr als 50 Seminarstandorte<br />
bundesweit<br />
Angebotsspektrum:<br />
Ausbildungs- und berufs -<br />
begleitende Studiengänge<br />
zum Bachelor und Master in<br />
den Bereichen Wirtschaft,<br />
Gesundheits- und Sozialwesen,<br />
Handel, Industrie und Tourismus<br />
www.steinbeis-academy.de<br />
Steinbeis Business Academy – Berufsbegleitend studieren<br />
Seit 2001 bietet die private Steinbeis Business Academy (SBA) mit<br />
Hauptsitz in Gaggenau bei Baden-Baden ausbildungs- und berufs -<br />
begleitende Studiengänge zum Bachelor und Master an. Auch ohne<br />
Abitur kann man sich in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheits- und<br />
Sozialwesen, Handel, Industrie und Tourismus akademisch weiter -<br />
bilden.<br />
Das Studium fördert ganz gezielt den direkten Wissenstransfer von der<br />
Theorie in die berufliche Praxis: Zum einen durchlaufen die Studie -<br />
renden ein praxisorientiertes Studium, in dem alle Seminarinhalte mit<br />
Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag verknüpft werden. Zum anderen<br />
arbeiten sie ein umfangreiches wissenschaftliches Projekt aus, das<br />
dem Unternehmen einen realen Mehrwert liefert. Dabei spielt die<br />
Größe des Unternehmens oder der Organisation keine Rolle.<br />
Speziell in der Region wird der Bachelor of Arts Business Ad minis -<br />
tration mit den branchenspezifischen Schwerpunkten Business Admi -<br />
nistration, Product Engineering Management, Gesundheits- und Sozial -<br />
management, dualer Studiengang Kfz-Gewerbe mit der Option, den<br />
Meister oder Studienabschluss anzustreben, angeboten.<br />
Die Steinbeis Business Academy<br />
Die SBA ist mit rund 2500 Studierenden der größte Institutsverbund<br />
der Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB). Sie bietet ihre Bachelor- und<br />
Masterstudiengänge sowie Promotionen an mehr als 50 Seminar -<br />
standorten in Deutschland an.<br />
Die SHB ist eine staatlich anerkannte private Hochschule für den Kompetenz-Transfer<br />
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Derzeit werden<br />
über 6500 Studierende von mehr als 1800 Lehrkräften praxisorientiert<br />
ausgebildet – subventionsfrei. Die SHB mit Sitz in Berlin ist eine Orga -<br />
nisation im Verbund der Steinbeis-Stiftung in Stuttgart.<br />
Die Dozenten und Partner der SBA<br />
Bei der Wahl der Dozenten legt die SBA höchsten Wert auf die wissenschaftliche<br />
und berufliche Qualifikation. Viele renommierte Koopera -<br />
tionspartner ermöglichen es der SBA, spezielle fachliche Ausrichtungen<br />
anzubieten sowie Ausbildungs- und Studienmodelle zu verzahnen.<br />
Neben Partnern aus der Wirtschaft zählen Universitätskliniken, DRK-<br />
Kreisverbände, verschiedene Handwerkskammern sowie Verwaltungsund<br />
Wirtschaftsakademien zu den langjährigen und festen Partnern,<br />
um nur einige zu nennen. Hier in der Region kooperiert die SBA unter<br />
anderem mit der Handwerkskammer Karlsruhe oder der Also Akademie<br />
in Heidelberg.<br />
Visualisierung des neuen<br />
Verwaltungsgebäudes der<br />
Steinbeis Business Academy<br />
in Gaggenau<br />
73
Moritz Hirn<br />
Jugend und Jugendkultur<br />
Park der Sinne in Forbach<br />
Kraxeln im Klettergarten, zocken auf einer LAN-Party, abrocken bei Konzerten oder einfach<br />
nur chillen mit Freunden: Das kulturelle Angebot und die Freizeitmöglichkeiten für<br />
Jugendliche im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> könnten unterschiedlicher kaum sein. Nico Köninger<br />
beispielsweise steht auf Action. Der Ottersweierer ist leidenschaftlicher Skater: „Ich<br />
bring’ mir alles selber bei. Man braucht Talent, aber auch Mut“, sagt der 15-Jährige.<br />
Dann schnappt er sich sein Brett und springt über die Hindernisse in der Bühler Skaterhalle.<br />
Nico ist einer von rund 24 000 Jugendlichen im Alter zwischen elf und 20 Jahren,<br />
die im <strong>Landkreis</strong> leben. Selbstredend lässt sich über eine derart heterogene Gruppe mit<br />
all ihren individuellen Lebensläufen und Interessen kaum eine allgemeingültige Aus -<br />
sage treffen. Aber eines ist klar: „Die Jugend von heute ist auch nicht besser oder<br />
schlechter als früher“, sagt Werner Hoffmann mit einem Augenzwinkern und fügt hinzu:<br />
„Sie ist einfach nur anders.“ Der ehemalige Kreisjugendpfleger hat sich beim <strong>Rastatt</strong>er<br />
Landratsamt 35 Jahre lang für die Belange der Kids eingesetzt und kennt die Vielfalt der<br />
Angebote für junge Mittelbadener: Da wären beispielsweise die unzähligen Sport -<br />
vereine. Ungewöhnlicher, aber deshalb nicht weniger spannend sind Gruppen wie etwa<br />
das Maibaum-Team aus Balzhofen oder die Oberndorfer Rätscher, die sich um Brauchtumspflege<br />
kümmern. Selbstverwaltete Vereine wie Art Canrobert oder Caracol fördern<br />
das kulturelle und soziale<br />
Leben in <strong>Rastatt</strong> beziehungsweise<br />
Bühl. Hinzu<br />
kommt eine Vielzahl junger<br />
Menschen, die ganz<br />
informell zusammen -<br />
finden – bei Proben im<br />
Bandkeller oder zum<br />
Zocken auf dem Basketballplatz.<br />
Veranstaltungen<br />
wie die Gernsbacher<br />
Puppentheaterwoche oder<br />
das Kinder- und Jugend -<br />
theater-Festival in Bühlertal<br />
und Ottersweier be -<br />
reichern das kulturelle<br />
Angebot gleichermaßen.<br />
Auch der <strong>Landkreis</strong><br />
selbst, vor allem aber die<br />
74
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
23 Städte und Gemeinden haben sich ihren jungen Bewohnern verschrieben – beispielweise<br />
durch das Engagement in den zahlreichen Jugendhäusern. Das größte ist das<br />
KOMM in Bühl, zu dem auch die eingangs erwähnte Skaterhalle gehört. Wie sich das<br />
für die heutige „Generation Facebook“ gehört, haben die Jugendreferenten im Landrats -<br />
amt auf der Plattform „a22“ viele Infos rund um die Angebote im <strong>Landkreis</strong> zu -<br />
sammengestellt. Bezeichnenderweise heißt die Internetadresse: www.mit-uns-gehtwas-ab.de.<br />
Apropos Facebook: In dem sozialen Netzwerk ist seit Anfang 2015 auch der Kreis -<br />
jugendring <strong>Rastatt</strong> vertreten. Ziel des neu gegründeten Vereins ist es, sich für die<br />
Jugend in der Region einzusetzen und dafür die bestehenden Verbände „unter einem<br />
Dach“ zu vernetzen, wie Vorstandsmitglied Erkan Tasci erklärt.<br />
Und egal ob klettern, zocken, rocken oder chillen – das kulturelle Angebot für Kids in<br />
Mittelbaden lässt sich mit den Worten von Landrat Jürgen Bäuerle wohl am trefflichsten<br />
zusammenfassen: „Es ist sehr schwer, nix zu tun!“<br />
Spieleabend bei einem<br />
Jugendzeltlager<br />
75
Ingrid Merkel<br />
Vom Landsitz zur modernen Tagungsstätte<br />
– Akademie Schloss Rotenfels<br />
76<br />
Aufgabenschwerpunkte<br />
der Landesakademie:<br />
– Lehrerfortbildungen im<br />
Kunst- und Theaterbereich für<br />
Lehrerinnen und Lehrer aller<br />
Schularten sowie Schülerabrufveranstaltungen<br />
mit kunst-/<br />
theater-/kulturpädagogischer<br />
interdisziplinärer Ausrichtung<br />
für alle Schularten<br />
Daneben führt die Akademie<br />
zahlreiche weitere Maßnahmen,<br />
Projekte und Initiativen durch:<br />
– Fachtagungen mit unterschiedlicher<br />
thematischer<br />
Ausrichtung im Bereich der<br />
kulturellen Bildung<br />
– Sommerschulaktionen in<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Staatlichen Schulamt <strong>Rastatt</strong>,<br />
um das Lernen in den Kernfächern<br />
Deutsch, Mathematik<br />
und Englisch durch kreative<br />
Arbeitstechniken in den Küns -<br />
ten lust- und damit einprägungsvoll<br />
werden zu lassen<br />
– Studienwochen und internationale<br />
Kunst- und Theaterbegegnungen<br />
mit unterrichtsbezo -<br />
genen Schwerpunktsetzungen<br />
– kostenpflichtige Erwachsenenkurse<br />
im Rahmen der Sommer -<br />
akademie und Ferien akademie<br />
in allen Schulferien sowie eine<br />
Sommerakademie für Kinder<br />
und Jugendliche im Rahmen<br />
der Ferienspaß-Aktion der<br />
Stadt Gaggenau<br />
– Nutzung der Akademie für<br />
Veranstaltungen von Dritten<br />
– Geschäftsstelle des Kleinkunstpreises<br />
des Landes<br />
Wenn merkwürdig anmutende Laute, Geräusche und Wortfetzen die Flure und Büros<br />
der Akademie durchdringen oder laute Sägegeräusche skulpturale Arbeiten ankün -<br />
digen, bedeutet dies in aller Regel, dass wieder einmal ein Kunst- oder Theaterwork -<br />
shop stattfindet. Lehrkräfte aus ganz Baden-Württemberg kommen an die Akademie,<br />
um sich in landesweiten Veranstaltungen in dem weiten Feld der Theater- und Kunstpädagogik<br />
fort- bzw. weiterzubilden oder sie reisen mit ihren Schulklassen an, um unter<br />
professioneller Anleitung von Künstlern und Theaterexperten einen Workshop zu be -<br />
suchen.<br />
In der Organisationsform eines Landesbetriebs und zur Stärkung des musisch-kulturellen<br />
Unterrichts in den Schulen des Landes Baden-Württemberg 1995 errichtet, versteht<br />
sich die Landesakademie als ein Ort des Lernens, des Experimentierens, der<br />
künstlerischen Produktion,<br />
der Präsentation und des<br />
Die am 1. Juli 1995 als Landesbetrieb errichtete „Landesakademie<br />
Dialogs. Die einstige für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater Schloss Rotenfels“ mit<br />
markgräfliche Sommer - Sitz in Gaggenau-Bad Rotenfels, entstand auf dem Areal des 1725<br />
residenz steht allen schulischen<br />
Zielgruppen sowie<br />
erbauten ehemaligen Landsitzes des Markgrafen Ludwig Georg<br />
von Baden-Baden. Ihre heutige architektonische Gestaltung er -<br />
hielt sie zwischen 1817 und 1827 durch den großherzoglich ba -<br />
allen Kunst- und Kultur -<br />
dischen Oberbaudirektor Friedrich Weinbrenner. Er gestaltete das<br />
interessierten offen, um<br />
ehemalige „Rothenfelser Schmelzguth“ zu einem repräsentativen<br />
die Einblicke in die Vielfalt klassizistischen Landsitz im oberitalienischen palladianischen Villen -<br />
des ästhetisch-kulturellen<br />
Angebots mit den Möglichkeiten<br />
zu reflektierter<br />
stil um. Inmitten eines atmosphärisch stimmungsvollen Parks<br />
gelegen, setzt sich die streng symmetrisch gegliederte Schloss -<br />
anlage aus dem Schlossgebäude mit zentral angeordnetem Säulenportal<br />
und zwei Nebengebäuden zusammen, in denen einst<br />
künstlerischer Erfahrung<br />
die großherzoglichen Pferde aufgestallt und die Equipagen untergebracht<br />
waren. Im Obergeschoss des Schlossgebäudes, der so -<br />
zu verbinden.<br />
Als Aus-, Fort- und genannten „Beletage“, befinden sich heute die Verwaltung,<br />
Weiterbildungseinrichtung<br />
hat die Akademie den<br />
Auftrag, Dienstleistungen<br />
Besprechungs- und Tagungsräume für Theater- und Festveranstaltungen,<br />
Ausstellungen und Konzerte. Im Gartengeschoss des<br />
Schlosses sind die Cafeteria, die Küche, das Fotolabor, die Tonund<br />
Keramikräume sowie eine Freiterrasse untergebracht. Die<br />
zur Sicherstellung einer<br />
Kreativebenen sind in die beiden alten Remisen vor dem Schloss<br />
systematischen Qualitätsentwicklung<br />
und -siche-<br />
Werkstättenkomplex. So erlauben die räumlichen Verhältnisse<br />
integriert und bilden, durch Anbauten erweitert, den eigentlichen<br />
rung durch fachliche Bei - der Akademie ein breites Spektrum künstlerischer Arbeit, das von<br />
träge zur Schul- und den klassischen Arbeitsbereichen der bildenden und darstellenden<br />
Unter richtsentwicklung<br />
so wie zur Weiterentwicktalen<br />
Künste bis hin zum experimentellen Umgang mit den digi -<br />
Medien reicht.
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
lung des Bildungswesens<br />
zu entwickeln. Die praxis -<br />
orientierten Kunst- und<br />
Theaterfortbildungen an<br />
der Akademie Schloss<br />
Rotenfels haben zum<br />
einen das Ziel, die Darstellungs-<br />
und Gestaltungsfähigkeit<br />
der Lehrenden<br />
zu fördern und<br />
anderseits die Umsetzungsmöglichkeiten<br />
unter<br />
methodisch-didaktischen<br />
Aspekten zu untersuchen<br />
und zu reflektieren.<br />
Angesichts der übermächtigen<br />
Routinen der<br />
Wissenskultur in ihrer<br />
fachlichen Spezialisierung<br />
erhält die künstlerische<br />
Arbeit mit Kindern und<br />
Jugendlichen im Gesamt konzept der Akademie einen exponierten Stellenwert. Aufgrund<br />
des Einbezugs von Theaterfachleuten, Musikern, Schriftstellern, bildenden Künstlern<br />
und sonstigen Fachleuten des kulturellen Lebens in die Veranstaltungen mit den<br />
Schülern weist dieses Veranstaltungssegment für die Schulen des Landes eine hohe<br />
Attraktivität auf. Durch die Mitwirkung außerschulischer Experten werden über<br />
den Unterricht hinausgehende Impulse gesetzt und neue Lernwege beschritten.<br />
Ins besondere die persönliche Begegnung mit den Künstlern und deren Erfahrungen<br />
fördern Momente des Austauschs und der Inspiration.<br />
Darüber hinaus werden talentierte Jugendliche im Rahmen der Kulturakademie<br />
Baden-Württemberg individuell und begabungsspezifisch gefördert. Die Akademie<br />
Schloss Rotenfels ist Partner der Baden-Württemberg Stiftung im Bereich der bildenden<br />
Kunst und stellt das Experimentieren mit verschiedenen Materialien, Werkstoffen und<br />
Techniken sowie das Entwickeln eigener ästhetischer Konzepte in den Mittelpunkt der<br />
Kreativwochen, die durch Exkursionen, Museums- und Atelierbesuche ergänzt werden<br />
und differenzierte Einblicke in die „Welt der Kunst“ ermöglichen. Denn schließlich<br />
braucht „unsere Gesellschaft . . . dringend begeisterte Gestalter. Die bekommen wir<br />
nicht mit der üblichen Methode der Wissensvermittlung. Es kommt aber nicht nur darauf<br />
an, wie gut unsere Kulturgüter an die Kinder weitergegeben werden. Es kommt<br />
darauf an, dass in den Kindern der Geist immer wieder neu entfacht wird, der diese<br />
Kulturgüter hervorgebracht hat“ (G. Hüther, Göttingen, Neurobiologe).<br />
Akademie Schloss Rotenfels<br />
77
Klinikum Mittelbaden gGmbH<br />
in Zahlen<br />
3300 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter stehen unseren Mitbürgern<br />
in medizinischen und<br />
pflegerischen Dienstleistungs -<br />
bereichen zur Verfügung.<br />
42 000 Menschen jährlich<br />
nehmen unsere Angebote im<br />
stationären Krankenhausbereich<br />
genauso gerne an wie mehrere<br />
Zehntausende, denen wir mit<br />
ambulanten medizinischen und<br />
pflegerischen Angeboten weiter -<br />
helfen können. Rund 650 Dauer -<br />
pflegegäste verlassen sich auf<br />
die bekannt gute Pflegequalität<br />
in unseren spezialisierten Pflege -<br />
einrichtungen.<br />
Mehr Informa tionen unter:<br />
www.klinikum-mittelbaden.de<br />
Hofgut Aspich –<br />
soziales Engagement<br />
Das Hofgut Aspich, 100-prozentige<br />
Tochter der Klinikum Mittelbaden<br />
gGmbH, ist eine der<br />
wenigen noch erhaltenen landwirtschaftlichen<br />
Einrichtungen,<br />
die von Acker-, Obst-, Weinbau<br />
bis hin zu einer umfassenden<br />
Viehwirtschaft die Vielfalt<br />
frü herer landwirtschaftlicher<br />
Betriebe aufrechterhält. Der<br />
geringe Automatisierungs- und<br />
Spezialisierungsgrad ist bewusst<br />
gewählt, um behinderten<br />
Menschen Therapie- und Arbeits -<br />
möglichkeiten in einer natür -<br />
lichen Umgebung zu bieten.<br />
Dies gilt auch für die angegliederte<br />
Gärtnerei. Hochwertige<br />
Produkte werden in eigener<br />
Bäckerei und Metzgerei für<br />
den Verkauf im betriebseigenen<br />
Hofladen hergestellt.<br />
Mehr Informa tionen unter:<br />
www aspichhof.de<br />
Jürgen Jung<br />
Vorbildliche medizinische Versorgung –<br />
Gesundheitswesen mit Profil<br />
Gemeinsam mit der Stadt Baden-Baden gründete der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> zum 1. Januar<br />
2004 die Klinikum Mittelbaden gGmbH und hält selbst 60 Prozent der Gesellschafts -<br />
anteile. Von Beginn an bildeten vier Akutkrankenhäuser, die früheren Kreiskranken -<br />
häuser <strong>Rastatt</strong>, Forbach und Bühl sowie die Stadtklinik Baden-Baden, das Rückgrat der<br />
stationären medizinischen Versorgung des Unternehmens. Ergänzend wurde 2013 von<br />
einem katholischen Orden das Krankenhaus Ebersteinburg sowie 2014 die DRK-Klinik<br />
Baden-Baden von einem Trägerverband des Roten Kreuzes übernommen und mit der<br />
Stadtklinik Baden-Baden zum Klinikum Mittelbaden Baden-Baden zusammengeführt.<br />
Die stationären Pflegeeinrichtungen Haus Fichtental in Kuppenheim, Theresienheim und<br />
Schafberg in Baden-Baden, das Erich-Burger-Heim in Bühl sowie das Pflege- und<br />
Betreuungszentrum Hub in Ottersweier runden das stationäre Angebot der Klinikum<br />
Mittel baden gGmbH ab. Ergänzend wird ein Ambulanter Pflegedienst betrieben und im<br />
unter nehmenseigenen Hofgut Aspich werden Arbeitsplätze für behinderte Menschen in<br />
der Landwirtschaft angeboten. Wichtige Bestandteile des Unternehmens sind die Medi -<br />
zinischen Versorgungszentren in Baden-Baden, <strong>Rastatt</strong> und Durmersheim geworden,<br />
die wohnortnahe ambulante fachärztliche Angebote ergänzen. Eine eigene Service -<br />
gesellschaft und eine Cateringgesellschaft runden das Portfolio ab.<br />
Auslöser der sicher nicht gewöhnlichen Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg<br />
war – wie so oft in den vergangenen Jahrzehnten – ein starkes gesetzgeberisches Eingreifen<br />
in vorhandene Versorgungsstrukturen und -angebote. Während viele Kreise und<br />
Städte in der Bundesrepublik sich vom „Risiko“ Gesundheitswesen durch Verkauf ihrer<br />
Einrichtungen an private Anbieter entledigten, sagten die Kommunalpolitiker des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Rastatt</strong> und der Stadt Baden-Baden weiterhin „Ja“ zu einer Verantwortung in<br />
diesem Bereich. Ein wirtschaftliches Dach des Engagements in Gesundheit und<br />
Pflege bildet die Klinikum Mittelbaden gGmbH mit ihren Tochtergesellschaften, die als<br />
eine Kernaufgabe den Erhalt einer wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung und<br />
damit die Sicherung der vorhandenen Einrichtungen übertragen bekam.<br />
Medizinische und pflegerische Qualität zu beweisen und neue Angebote für die<br />
Menschen in Mittelbaden zu entwickeln, stellen zwei weitere wichtige Säulen des mittelbadischen<br />
Gesundheitsunternehmens dar. Bereits im ersten Jahr des Bestehens<br />
schafften es sowohl das Kreispflegeheim Hub als auch das Alten- und Pflegeheim<br />
Kuppenheim das damals in Baden-Württemberg selten verliehene Qualitätssiegel<br />
Pflege zu erreichen. Weitere folgten und bestätigen jährlich ihre hervorragende Arbeit<br />
durch die Bewertungen der Medizinischen Dienste.<br />
Fortsetzung Seite 80<br />
78
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Der Rettungsdienst des DRK – rund um die Uhr für Sie da!<br />
Ein Unfall auf der Autobahn, eine Frau wird in der Fußgängerzone ohnmächtig,<br />
der Großvater hat plötzlich einen Herzinfarkt. Der Rettungsdienst<br />
des Deutschen Roten Kreuzes rettet Leben – 24 Stunden jeden<br />
Tag. Er ist jederzeit über die Notrufnummer 112 erreichbar.<br />
Jeder neunte Bundesbürger nutzt Jahr für Jahr die Leistungen des DRK-<br />
Rettungsdienstes. Unser Anspruch: Der DRK-Rettungsdienst ist nicht nur<br />
schnell, professionell und zuverlässig, sondern vor allem auch menschlich.<br />
Der Rettungsdienst ist eine staatliche/öffent liche Aufgabe der<br />
Daseinsvorsorge.<br />
In Baden-Württemberg hat das Land diese Aufgabe an die Rettungsdienstorganisationen<br />
übertragen. Der Rettungsdienst gliedert sich in<br />
Notfallrettung und Krankentransport. In der Notfallrettung geht es um<br />
Kranke oder Verletzte, die sich in Lebensgefahr befinden oder bei<br />
denen schwere gesundheitliche Störungen zu erwarten sind – ein<br />
Krankentransport ist die fachgerechte Beförderung von Kranken, Verletzten<br />
oder sonstigen Hilfebedürftigen.<br />
Der DRK-Kreisverband <strong>Rastatt</strong> e. V. – zuverlässiger Partner und<br />
Helfer der älteren Generation und der Angehörigen<br />
Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt mit seinen Diensten „Essen auf<br />
Rädern“ und „Hausnotruf“ Seniorinnen und Senioren. Ziel des DRK ist es,<br />
alten und kranken Menschen ein möglichst langes Verbleiben in ihrer<br />
gewohnten, lieb gewordenen häuslichen Umgebung zu ermöglichen.<br />
Der DRK Hausnotruf Dienst bietet zudem den Teilnehmern Sicherheit<br />
für unvorhergesehene Notsituationen.<br />
Der DRK Kreisverband <strong>Rastatt</strong> ist auch Betreuungsträger in zwei Senio -<br />
ren wohnanlagen für betreutes Wohnen in <strong>Rastatt</strong>. In seniorengerechten<br />
Wohnungen leben die Bewohner selbstständig. Die Wohnungen<br />
sind am Hausnotruf des DRK angeschlossen und es gibt im Haus einen<br />
Ansprechpartner. Für die Bewohner werden Hilfsangebote vermittelt,<br />
soziale Beratung und gesellige Veranstaltungen organisiert.<br />
Die Tagespflege des DRK ist ein Treffpunkt für Menschen, die zu Hause<br />
wohnen bleiben und dennoch tagsüber professionell gepflegt und<br />
liebevoll versorgt werden möchten.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1948<br />
Mitarbeiter:<br />
hauptamtlich: 122<br />
ehrenamtlich: 935<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Rettungsdienst<br />
– Behindertenfahrten<br />
– Tagespflege<br />
– Essen auf Rädern<br />
– Hausnotruf<br />
– Schulsanitätsdienst<br />
– Erste Hilfe – Breitenausbildung<br />
– Sanitätsdienst/<br />
Katastrophenschutz<br />
www.drk-rastatt.de<br />
79
80<br />
Das Hofgut Aspich – ein Ort für<br />
soziales Engagement – ist eine<br />
100-pro zen tige Tochter der<br />
Klinikum Mittelbaden gGmbH.<br />
Groß war der Wunsch der Menschen in Mittelbaden<br />
nach einer umfassenden Behandlung in lebensbedroh -<br />
lichen Notfallsituationen. Was keine unserer akut -<br />
stationären Einrichtungen alleine erreicht hätte, gelang<br />
im Verbund. Das Klinikum Mittelbaden <strong>Rastatt</strong> verfügt<br />
über einen Linksherzkathetermessplatz, der allen Herz -<br />
infarktpatienten eine schnelle Behandlung sichert. Das<br />
Klinikum Mittelbaden verfügt über spezialisierte Schlaganfalleinheiten,<br />
die gemeinsam mit der Klinik für Alters -<br />
medizin in Bühl und der zur MediClin-Gruppe gehörenden<br />
Geriatrischen Reha-Klinik in Gernsbach ein um -<br />
fassendes Weiterbehandlungskonzept entwickelt haben.<br />
Onkologie und Chemotherapiezentrum in Baden-<br />
Baden wurden ebenfalls binnen weniger Monate ein -<br />
gerichtet und inzwischen um einen Linearbeschleuniger<br />
ergänzt; somit verfügen die Menschen in Mittelbaden<br />
nach rund 15-jähriger Pause wieder über ein wohnortnahes Strahlentherapieangebot.<br />
Umfassende Krebsbehandlung ist damit in Mittelbaden möglich geworden.<br />
Einer Plage der modernen Menschheit nimmt man sich in Bühl an. Neuroortho -<br />
pä dische Eingriffe an der Wirbelsäule sind ein wichtiger Baustein unseres Konzeptes<br />
zur Behandlung von Erkrankungen des Rückens. Das dortige stationäre Angebot<br />
wurde ergänzt um ein Ärztezentrum am Krankenhaus. Ganz neu 2015 in Bühl eröffnet,<br />
er gänzen ein Kinderwunschzentrum und ein Endometriosezentrum das Angebot der<br />
Frauenklinik.<br />
Dass wir wohnortnahe Grundversorgung ernst nehmen, verdeutlicht unser viertes<br />
Akutkrankenhaus in Forbach. Stationäre internistische und chirurgische Behandlungen in<br />
einer wunderschön gelegenen und gut ausgestatteten Klinik gibt den Menschen im<br />
Murgtal und darüber hinaus die notwendige medizinische Versorgungssicherheit. Einmal<br />
mehr muss sich unser Haus mit Blick auf die nächste Gesundheitsreform, die 2016<br />
in Kraft treten wird, einer großen Herausforderung stellen.<br />
Denkmalgeschützte Bausubstanzen zu erhalten und mit einem wichtigen Pflegeund<br />
Betreuungsangebot zu versehen ist eine herausfordernde Aufgabe in unserem<br />
„Pflegedorf“ Klinikum Mittelbaden Hub in Ottersweier. Rund 300 Pflegegäste und<br />
behinderte Menschen werden betreut und verfügen über unterschiedliche tagesstruk -<br />
turierende Angebote. Das zentrale Baudenkmal des weitläufigen Areals konnte mit<br />
großzügiger Hilfe eines Stifters langfristig gesichert werden. Die Stiftung Hub ermöglichte<br />
nicht nur die Renovierung des Gebäudes, sie entwickelt und fördert eine Palliativ -<br />
einrichtung sowie einen Schwerstpflegebereich und schließt in Zusammenarbeit mit<br />
ehrenamtlichen Gruppen sowie dem seit 2013 zum Unternehmen gehörenden Hospiz<br />
Kafarnaum in Baden-Baden und weiteren Organisationen eine große Lücke in der Versorgung<br />
von Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Gemeinsam mit der Scherer-<br />
Stiftung wurde aus dem ebenfalls denkmalgeschützten Haus am Park ein Demenz -<br />
centrum mit integrierter Pflegeoase.
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Stefan Biehl<br />
Vielfalt und Qualität –<br />
soziale Angebote für junge Menschen<br />
In der Regel erfährt ein junger Mensch seine soziale Verwurzelung in der Familie und<br />
regional betrachtet in der Heimatgemeinde. Dort hat er seine peer-group, seine An -<br />
bindung an Vereine und örtliche jugendspezifische Angebote sowie oftmals seine erste<br />
Anlaufstelle überhaupt, um soziale Kontakte zu pflegen. Spätestens mit dem Wechsel<br />
in eine weiterführende Schule oder in Ausbildung öffnet sich der regionale Fokus auch<br />
über die Gemeindegrenzen hinaus.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> als politisches Gebilde, der die kreisangehörigen Städte und Gemeinden<br />
umfasst und Aufgaben für diese wahrnimmt, hat hingegen im Erleben junger Menschen<br />
eine eher untergeordnete Rolle und Bedeutung. Dabei ist den jungen Menschen<br />
der <strong>Landkreis</strong> als derjenige, dessen Angebote und Leistungen sie in vielfältiger Form<br />
mittelbar und unmittelbar nutzen, häufig nicht präsent. Hier gilt es also, den <strong>Landkreis</strong><br />
stärker ins Bewusstsein zu bringen und das, was er für junge Menschen zur Verfügung<br />
stellt, offensiver darzustellen. Dies soll nachfolgend mittels eines kurzen Blitzlichtes<br />
erfolgen.<br />
Im Bereich der kreisweiten Jugendarbeit sind die mannigfachen Schulungen und<br />
Fortbildungen für haupt- und ehrenamtlich in der gemeindlichen und vereinsbezogenen<br />
Jugendarbeit tätige Personen zu nennen. Freizeitpädagogische Angebote, wie Zelt -<br />
freizeiten oder der internationale Jugendaustausch sind seit vielen Jahren stark nachgefragt.<br />
Die im <strong>Landkreis</strong> gut vernetzte geschlechtsspezifische Mädchen- und Jungen -<br />
arbeit hat nach wie vor ihre Bedeutung und findet regelmäßig ihre Nutzerinnen und<br />
Nutzer. Besondere Veranstaltungen und Projekte, wie zum Beispiel die <strong>Landkreis</strong>initiative<br />
„Jugend und Ehrenamt – Das bringt’s!“ oder „Was uns bewegt – Jugendliche und<br />
Landes politiker/-innen im Gespräch“, greifen ausgewählte Lebens- und Bedürfnislagen<br />
der jungen Menschen auf. Die Jugendagentur www.mit-uns-geht-was-ab.de als On line -<br />
plattform für Kinder und Jugendliche ermöglicht einen Einblick in die Vielzahl von<br />
Jugendeinrichtungen und Trägern, die Aktivitäten für junge Menschen im <strong>Landkreis</strong> vorhalten.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> hat im Jahr 2015 für Angebote, Leistungen und die Wahr -<br />
nehmung gesetzlicher Aufgaben in der Kinder- und Jugendhilfe Aufwendungen von<br />
rund 18,5 Mio. Euro eingeplant. Ein doch beeindruckendes Finanzvolumen, das den<br />
jungen Menschen im <strong>Landkreis</strong> in vielfältiger Art und Weise direkt oder indirekt zugutekommt.<br />
Beispielsweise werden alleine für die Durchführung der Schulsozialarbeit für<br />
insgesamt 44 Projekte in 17 kreisangehörigen Städten und Gemeinden im Schuljahr<br />
2014/2015 Finanzmittel von über 700 000 Euro zur Verfügung gestellt.<br />
Bei Problemen unterschiedlichster Art bietet der <strong>Landkreis</strong> den jungen Menschen<br />
und ihren Familien mit seinen Sozialen Diensten sowie Psychologischen Beratungs -<br />
stellen, die jeweils dezentral im <strong>Landkreis</strong> zur Verfügung stehen, Unterstützung und<br />
81
82<br />
Die Angebote der Jugendpflege<br />
des <strong>Landkreis</strong>es sind vielfältig<br />
und immer spannend.<br />
Hilfeleistung an. Bei Bedarf werden Leistungen in sozialer Gruppenarbeit, Tages -<br />
gruppen, Pflegefamilien, Heimgruppen oder betreuten Jugendwohngruppen vorge -<br />
halten. Für die Allerkleinsten stehen bereits die Frühen Hilfen zur Beratung der Eltern<br />
zur Verfügung. Der erzieherische Kinder- und Jugendschutz greift Risiken und Gefahren,<br />
mit denen junge Menschen im Alltag konfrontiert sind, proaktiv und präventiv durch<br />
unterschiedlichste Aktionen, Projekte und Veranstaltungen auf. Die Ansprechstelle<br />
gegen Rechtsextremismus bietet auch Kindern und Jugendlichen bei Bedarf gezielte<br />
weiterführende Information und Beratung an.<br />
Last but not least ermöglicht der <strong>Landkreis</strong> durch gezielte Förderzuschüsse an Träger<br />
der freien Jugendhilfe, Verbände und Vereine, eine für die jungen Menschen kostengünstigere<br />
Nutzung von Jugendfreizeitmaßnahmen sowie trägerspezifischen sozialen<br />
Angeboten.<br />
Die Vielfalt an den skizzierten sozialen Angeboten zu erhalten und gleichzeitig<br />
deren Qualität zu sichern und auszubauen, wird mittels eines gut vernetzten Agierens<br />
multiprofessioneller Fachkräfte, engagierter ehrenamtlicher Personen, Betroffener<br />
sowie politischer Gremien ermöglicht und sichergestellt. Diese so wichtige Netzwerk -<br />
arbeit, die zu den unterschiedlichsten Themen im <strong>Landkreis</strong> stattfindet, ist kein Selbstläufer,<br />
sondern muss besonders gepflegt werden. Es verlangt den kontinuierlichen<br />
Einsatz aller Beteiligten, stellt gleichzeitig allerdings ein äußerst wichtiges Instrument<br />
dar, die sozialen Angebote für junge Menschen im <strong>Landkreis</strong> miteinander abzustimmen<br />
und zu optimieren. Und dies sollte den Einsatz allemal wert sein.
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
– Lebenshilfe Baden-Baden –<br />
Bühl – Achern e. V.: 1966<br />
– Lebenshilfe <strong>Rastatt</strong>/<br />
Murgtal e. V.: 1965<br />
Aufgabe:<br />
Ziel ist es, die Lebenssituation<br />
von Menschen mit Behinderung<br />
und ihren Familien zu ver -<br />
bessern.<br />
CAP-Märkte:<br />
– in Bühl und in Sandweier<br />
(Lebenshilfe Baden-Baden –<br />
Bühl – Achern e. V.)<br />
– in Gaggenau-Bad Rotenfels<br />
(Lebenshilfe <strong>Rastatt</strong>/<br />
Murgtal e. V.)<br />
www.lebenshilfe-bba.de<br />
www.lebenshilferastatt-murgtal.de<br />
Mit Ihrem Einkauf bei einem CAP-Markt sichern Sie Arbeitsplätze für<br />
Menschen mit Behinderung. Denn „CAP“ steht für Handicap!<br />
Auch Menschen mit hohem Unterstützungs- und Betreuungs bedarf<br />
erhalten bei der Lebenshilfe die Möglichkeit der Teilhabe am<br />
Gemeinschafts- und Arbeitsleben, je nach ihren individu ellen<br />
Fähigkeiten und Möglich keiten.<br />
Lebenshilfe Baden-Baden – Bühl – Achern e. V.<br />
Lebenshilfe <strong>Rastatt</strong>/Murgtal e. V.<br />
Seit 50 Jahren vertreten die Lebenshilfen Baden-Baden – Bühl – Achern<br />
und <strong>Rastatt</strong>/Murgtal die Interessen von Menschen mit Behinderung<br />
aller Altersstufen. Mit dem Ziel der Integration und Teilhabe fördern sie<br />
Menschen mit Handicap in den Bereichen Bildung, Wohnen, Arbeiten<br />
und Freizeit und setzen sich für deren Wohl und Rechte ein. Außerdem<br />
unterstützen und entlasten sie Angehörige und Betreuer durch Beratung,<br />
Informationsveranstaltungen und durch familienunterstützende<br />
Dienste.<br />
Menschen mit Behinderung sollen die Chance erhalten, ihre Fähig -<br />
keiten zu entwickeln, um ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben nach<br />
ihren Bedürfnissen und Wünschen mitten in unserer Gesellschaft zu<br />
führen. Den Weg dahin kennzeichnen Wertschätzung, Mitgefühl,<br />
Freude – und jede Menge Selbstbewusstsein.<br />
Insgesamt betreuen die Lebenshilfe Baden-Baden – Bühl – Achern<br />
ca. 900 Menschen mit Behinderung und die Lebenshilfe <strong>Rastatt</strong>/<br />
Murgtal insgesamt 700 Menschen mit Behinderung. Gemeinsam<br />
betreiben sie das Integrationsunternehmen INTEGRA Mittelbaden<br />
gGmbH.<br />
83
Rolf Schnepf<br />
Zukunft gestalten – Seniorenarbeit<br />
und Altenhilfe im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />
Auch im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> wächst der Anteil der älteren Menschen stetig an. Knapp<br />
über ein Viertel der Bevölkerung ist derzeit 60 Jahre und älter und nach Prognosen des<br />
Statistischen Landesamtes wird der Anteil der älteren Menschen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />
bis zum Jahr 2030 über dem Landesdurchschnitt in Baden-Württemberg liegen. Die<br />
Generation 60plus nimmt damit eine zunehmend wichtigere Rolle ein und der Wunsch<br />
vieler älterer Menschen ist es, so lange wie möglich aktiv und selbstbestimmt am<br />
gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.<br />
Für den <strong>Landkreis</strong> ergibt sich daraus die Konsequenz, die immer älter werdende<br />
Gesellschaft nicht als eine Last, sondern als Gewinn zu betrachten, denn immer mehr<br />
Menschen bietet sich die Chance, ihr Alter aktiv zu gestalten. Damit kommt dem <strong>Landkreis</strong><br />
die Aufgabe zu, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es älteren Menschen<br />
ermöglichen, so lange wie möglich zu Hause leben zu können und hilfebedürftigen<br />
älteren Menschen und Familien die Hilfen vermitteln, die sie benötigen. Diesen Anforderungen<br />
trägt der <strong>Landkreis</strong> durch Gestaltungslösungen Rechnung, die in den durch<br />
die Sozialplanung im Sozialamt erstellten Kreispflegeplänen und den Fortschreibungen<br />
der Bedarfsplanungen dokumentiert sind (www.landkreis-rastatt.de unter Landratsamt/<br />
Senioren).<br />
Darüber hinaus wird durch ein vielfältiges Beratungs- und Bildungsangebot das<br />
bürgerschaftliche Engagement der älteren Generation gefördert. Schon heute sind im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> rund 14 500 Menschen über 65 Jahren ehrenamtlich engagiert und ihr<br />
vielfältiges Engagement trägt zu einer positiven Veränderung von Altersbildern in der<br />
Öffentlichkeit bei. Mit Unterstützung des <strong>Landkreis</strong>es wurde der Kreisseniorenrat für den<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> e. V. gegründet, der sich aus 60 Mitgliedern – Vertretern von Träger -<br />
organisationen aus der Altenhilfe und Seniorenarbeit sowie den kreisangehörigen<br />
Städten und Gemeinden – zusammensetzt.<br />
Der Kreisseniorenrat vertritt die Interessen der älteren Menschen und führt in enger<br />
Zusammenarbeit mit der Altenhilfe-Fachberatung des <strong>Landkreis</strong>es Veranstaltungen und<br />
Projekte durch, zum Beispiel die Zertifizierung seniorenfreundlicher Betriebe und<br />
Geschäfte. Ein besonderes Angebot stellt die mobile und kostenlose Wohnberatung<br />
dar, in der 30 ehrenamtliche Wohnberater/-innen in den kreisangehörigen Gemeinden<br />
über barrierefreies und altersgerechtes Wohnen informieren (www.kreisseniorenratrastatt.org).<br />
In jährlich sechs runden Tischen erhalten die Verantwortlichen und Ehrenamtlichen<br />
der über 100 Seniorenvereinigungen und 80 Seniorengymnastikgruppen im<br />
<strong>Landkreis</strong> Schulung und Unterstützung. Immer größer wird auch das Netz der Senioren-<br />
84
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
büros und Seniorenbeiräte in den kreisangehörigen Städten<br />
und Gemeinden, die durch Beratung, Bewegungsund<br />
Sportangebote oder Internet-Cafés gerade auch die<br />
jüngeren Senioren erreichen. Gleichzeitig können Senioren<br />
ihr Wissen, ihre Lebenserfahrung und ihre Talente<br />
weitergeben und leisten so ihren speziellen Beitrag zur<br />
Solidarität der Generationen.<br />
Neben der Förderung der Aktivitäten der älteren<br />
Generation steht die Sicherung der häuslichen und stationären<br />
Pflege im Mittelpunkt der Aufgaben des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Nach der aktuellen Pflegestatistik erhalten im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> rund 6000 Einwohner Leis tungen der<br />
Pflegekassen. Im Rahmen der Sozialhilfe werden vom<br />
<strong>Landkreis</strong> die im Einzelfall entstehenden Pflegekosten<br />
übernommen, wenn der Pflegebedürftige die Pflege -<br />
leistungen weder selbst tragen kann noch sie von Dritten<br />
finanziert werden. In den vergangenen Jahren sind<br />
diese Netto-Aufwendungen des <strong>Landkreis</strong>es für die „Hilfe<br />
zur Pflege“ auf jährlich rund 7,5 Mio. Euro angestiegen.<br />
Die bedarfsgerechte Pflege und Betreuung wird im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> aktuell durch 28 ambulante Pflegedienste<br />
und Sozialstationen, 123 Tagespflegeplätzen in<br />
neun Einrichtungen, der Vorhaltung von 119 Kurzzeitund<br />
Urlaubsbetreuungsplätzen sowie durch 20 Alten -<br />
pflege heime mit ins gesamt 1822 Pflegeheimplätzen gesichert.<br />
Im Mittelpunkt der Weiterentwicklung der Hilfen steht dabei der Ausbau der Hilfs -<br />
angebote für demente Menschen und ihre Angehörigen sowie der häuslichen Besuchsdienste<br />
in den Städten und Gemeinden, zum Beispiel durch das Projekt „Begleitetes<br />
Wohnen zu Hause“ in den Gemeinden Forbach und Weisenbach oder im Rahmen der<br />
„Aktivierenden Hausbesuche“ des Deutschen Roten Kreuzes. Den Ausbau der Hilfsangebote<br />
unterstützt der <strong>Landkreis</strong> finanziell im Rahmen seiner Richtlinien zur Förderung der<br />
ehrenamtlichen ambulanten Hilfen im Vor- und Umfeld der Pflege.<br />
Vor dem Hintergrund des wachsenden Hilfebedarfs, der immer vielfältigeren geset z -<br />
lichen Regelungen und des differenzierten Hilfeangebotes gewinnt auch die Informa -<br />
tions- und Öffentlichkeitsarbeit des <strong>Landkreis</strong>es zunehmend an Bedeutung. In Zusammenarbeit<br />
mit den Pflegekassen wurde deshalb beim <strong>Landkreis</strong> ein Pflegestützpunkt<br />
eingerichtet, der allen Rat- und Hilfesuchenden eine kostenlose und neutrale Beratung<br />
zu allen Fragen im Vor- und Umfeld einer Pflegesituation bietet.<br />
Darüber hinaus können sich Ratsuchende mit der kostenlosen Broschüre „Seniorenwegweiser“<br />
des <strong>Landkreis</strong>es über Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten im<br />
<strong>Landkreis</strong> informieren (www.landkreis-rastatt.de unter Landratsamt/Senioren/Broschüre:<br />
Seniorenwegweiser).<br />
Die Alterssimulationsanzüge des<br />
Kreisseniorenrates ermöglichen<br />
es jungen Menschen, die mög -<br />
lichen Einschränkungen durch<br />
das Alter zu erfahren.<br />
85
Gisela Merklinger<br />
Lebendiges Gemeinwesen –<br />
Porträts der 23 Kommunen<br />
Au am Rhein<br />
Au am Rhein war schon in der römischen Zeit besiedelt. Heute leben rund 3300 Menschen<br />
in der schmucken Gemeinde, die sich von einem kleinen Fischerdorf zu einem<br />
modernen Wohlfühlort entwickelt hat. Mediterranes Flair, dörflicher Charme, freund -<br />
liche Wohnbaugebiete, liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, unberührte Natur im<br />
Auenwald und romantische Altrheinarme zeichnen das attraktive Gesicht einer<br />
Kom mune, die für Einheimische und Gäste viel zu bieten hat. Den Strukturwandel, der<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts viele landwirtschaftliche und handwerkliche Betriebe<br />
zum Aufgeben zwang, hat die Gemeinde gut gemeistert. Gewerbeansiedlungen, neue<br />
familienfreundliche Baugebiete, eine umfassende Ortssanierung, Investitionen in Kulturund<br />
Freizeiteinrichtungen und die Förderung des Vereinslebens haben aus Au am Rhein<br />
eine interessante Wohngemeinde gemacht, die von den nahe gelegenen Metropolen<br />
Karlsruhe und <strong>Rastatt</strong> profitiert. Die lebendige Dorfgemeinschaft feiert gerne, liebt Fußball,<br />
pflegt leidenschaftlich Brauchtum und setzt im mittelbadischen Veranstaltungs -<br />
kalender viele Highlights.<br />
Bietigheim<br />
Bietigheim: das Bürgerzentrum<br />
„Alter Tabakschuppen“<br />
Bietigheim (121 Meter über NN), im Jahr 991 erstmals urkundlich er wähnt, liegt<br />
nördlich von <strong>Rastatt</strong> am Gestadebruch der Rheinebene, der das Ortsbild prägt. Das<br />
Wahrzeichen der Gemeinde ist die Alte Kirche aus dem Jahr 1150, die wohl äl tes te Kirche<br />
auf der Hardt, deren wehrhafter Turm bis heute erhalten wurde. Die rund 6300 Einwohner<br />
schätzen die zentrale Lage, die Anbindung an die Stadtbahn, die in takte Infra-<br />
86
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
struktur, das viele Grün,<br />
Freizeitangebote für Jung<br />
und Alt, ein lebendiges<br />
Vereinsleben, ein attrak ti -<br />
ves Bürgerzentrum, luftige<br />
Biergärten, gemütliche<br />
Lokale und die 1300 vorhandenen<br />
Arbeitsplätze.<br />
Das an der „Badischen<br />
Spargelstraße“ liegende<br />
Bietigheim, mit einer<br />
der größten Spargelanbauflä<br />
chen im <strong>Landkreis</strong>, ist<br />
um geben von einem Streu -<br />
obstgürtel. Im Ort stehen<br />
zwei Stationen des grenz -<br />
überschreitenden Öko -<br />
museums „PAMINA-Rheinpark“,<br />
die Wissenswertes über den Lebensraum vermitteln und über ein Radwegesystem<br />
verknüpft sind. Höhepunkt des jährlichen Veranstaltungskalenders ist das Bietigheimer<br />
Volksfest, das weit über die Grenzen Mittelbadens hinaus bekannt ist und seit 1949<br />
immer am ersten Wochenende im August veranstaltet wird. Kinder haben in der<br />
familienfreund lichen Gemeinde einen hohen Stellenwert. Zwei Kindergärten mit Kleinkindbetreuung<br />
und Hort sowie eine Ganztagsschule bieten ein umfangreiches Angebot<br />
für Kinder ab einem Jahr. Die Betreuung und Versorgung der älteren Mitbürger organisieren<br />
das Senioren zentrum „Haus Edelberg“ und das Seniorenbüro mit 50 ehrenamt -<br />
lichen Mitarbeiter innen und Mitarbeitern. Einzigartig ist der ehrenamtliche „Graue<br />
Panther“-Fahrdienst, der ältere Einwohner kostenlos innerhalb der Ortschaft oder in<br />
die nähere Umgebung transportiert. Obwohl Bietigheim stetig wächst, gelingt es, den<br />
dörflichen Charme zu erhalten und Altbewährtes mit Fortschrittlichem in Einklang zu<br />
bringen.<br />
Obstblüte in Bischweier<br />
Bischweier<br />
Die Gemeinde am Rande des Murgtals ist über 750 Jahre alt und dennoch jung<br />
geblieben, überschaubar und abwechslungsreich. Der Ort, seine Bürger und Kultur<br />
bilden eine Einheit, die in der Region auf sich aufmerksam macht. Die Theatertage verwandeln<br />
das Dorf einmal im Jahr in eine Schauspielhochburg. Eine vielseitige Vereinslandschaft<br />
mit zahlreichen Angeboten und Veranstaltungen ist Ausdruck einer starken<br />
Dorfgemeinschaft, die auch nach außen wirkt. Gemeinsam aktiv die Zukunft gestalten<br />
ist die De vise. Attraktive Wohngebiete, eine zentrale Lage mit intakter Infrastruktur,<br />
gute Kinderbetreuungseinrichtungen und Wanderwege entlang saftiger Streuobst -<br />
wiesen machen Bischweier zu einem attraktiven Wohnort für Jung und Alt.<br />
87
Bühl<br />
Blick über Bühl<br />
Die Große Kreisstadt<br />
Bühl hat interessante<br />
Kon traste. Modernste In -<br />
dus trie, ländlich-idyl lische<br />
Kulturlandschaften und der<br />
Charme als Nationalparkgemeinde<br />
bieten Einwohnern<br />
und Besuchern den<br />
Luxus, auf der Ge markung<br />
Natur pur und pralles<br />
Leben gleichermaßen ge -<br />
nießen zu können.<br />
Genießen können die<br />
Menschen in und um<br />
Bühl sehr gut. Die<br />
Lebensart ist gemütlich,<br />
bodenständig, fleißig,<br />
zielstrebig und vor allem liebenswert. Bühl ist eine wohl habende Stadt, ein pulsierendes<br />
Mittelzentrum, in dem Natur, Kulinarik und Kultur zusammentreffen.<br />
Der prosperierenden Stadt gelingt es, Idylle und Beschaulichkeit zu bewahren. Die<br />
Innenstadt mit ihren historischen Gebäuden, ausgedehnten Fußgängerzonen und<br />
attraktiven Geschäften bestimmt ebenso die Lebensqualität wie ausgezeichnete Lokale,<br />
hochkarätige kulturelle Veranstaltungen, zahlreiche Sport- und Erholungsmöglichkeiten,<br />
ein sehr gutes Bildungsangebot und ein abwechslungsreiches Vereinsleben. Große<br />
Sportereignisse und vor allem das jährliche Zwetschgenfest machen die Stadt weit über<br />
die Region hinaus bekannt.<br />
Von einem ehemaligen kleinen Amtsstädtchen hat sich Bühl zu einem modernen<br />
und überaus beliebten Industriestandort entwickelt. Bühler Unternehmen profitieren<br />
von der günstigen Lage mitten im europäischen Wirtschaftsraum zwischen Karlsruhe<br />
und der Europastadt Straßburg. Die ökonomische Bedeutung Bühls wird auch daran<br />
deutlich, dass in der rund 30 000 Einwohner zählenden Stadt etwa 21 000 Arbeitsplätze<br />
angeboten werden.<br />
Handelsunternehmen expandieren und erschließen von Bühl aus neue Märkte.<br />
Technische Betriebe stellen ihre Innovationskraft unter Beweis. Bau- und Handwerks -<br />
betriebe arbeiten bodenständig, traditionell, qualitätsbewusst und orientieren sich an<br />
den modernsten technischen Entwicklungen. Die Stadt Bühl ist Dienstleistungszentrum<br />
für den gesamten südlichen Bereich des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> und den nördlichen Teil<br />
des Ortenaukreises mit mehr als 100 000 Menschen, direkt an der Nahtstelle zwischen<br />
der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) und der Wirtschaftsregion Offenburg (WRO)<br />
gelegen. Rund 237 Hektar Gewerbe- und Industrieflächen sind stark nachgefragt. Das<br />
hohe Flächenpotenzial ermöglicht ein rasches und unkompliziertes Wachstum.<br />
88
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Bühl pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu mehreren europäischen Städten<br />
und wurde für dieses Engagement mit der Ehrenplakette, der zweithöchsten von vier<br />
mög lichen Auszeichnungen des Europarats, ausgezeichnet.<br />
Bereits im Jahr 1283 wurde Bühl zum ersten Mal urkundlich erwähnt, doch Funde<br />
aus der Stein- und Bronzezeit belegen eine wesentlich ältere, sehr bewegte und in<br />
vielen Bauwerken immer noch lebendige Geschichte. Von der Verleihung des Marktrechts<br />
1403, über die Erlangung des Stadtrechts 1835 und die Ernennung zur Großen<br />
Kreisstadt 1973 hat sich Bühl enorm entwickelt. Diese Entwicklung kann anschaulich<br />
und hörbar im Stadtmuseum in der Schwanenstraße erlebt werden.<br />
Bühlertal<br />
Als Portalgemeinde des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und Sitz dessen<br />
Geschäftsstelle hat Bühlertal viel zu bieten. Ein mit schönen Ausblicken verbundenes<br />
Wanderwegenetz, zahlreiche Spielplätze, Grillplatz, Minigolfanlage, Weinlehrpfad,<br />
Mountainbike- und Nordic Walking-Rundwege, Geocaching-Trailer, ein beheiztes Freibad<br />
und das Heimatmuseum mit Führungen und museumspädagogischen Kursen bieten<br />
Gästen einen attraktiven Aufenthalt im Luftkurort Bühlertal, am Fuße des Nationalparks.<br />
Die Erkundung des Engelssteigs, einem Wanderweg mit Klettersteigvariante, vermittelt<br />
die Landschaftserhaltung auf interessante Art und Weise. In einer der steilsten Wein -<br />
berglagen sind Europas faszinierende Trockenmauerbereiche, offene Felsbildungen,<br />
historische Einzelstockrebenanlagen und einmalige Ausblicke zu entdecken. Die Bühlertäler<br />
Gastronomie verwöhnt die Gäste mit allerhand kulinarischen Leckereien und<br />
identifiziert sich gerne auch mit dem heimischen Weinbau. Alljährlich stattfindende<br />
Weinmessen und Weinwandertage sind Garanten für Wohlfühlerlebnisse.<br />
Als Wohngemeinde<br />
weist Bühlertal eine<br />
intakte Infrastruktur auf.<br />
Neben einer verkehrsmäßig<br />
guten Anbindung,<br />
öffentlichem Personennahverkehr,<br />
Senioren -<br />
zentrum, Schul- und Kindergartenangebot<br />
samt<br />
Be treu ungsmöglichkeiten<br />
gibt es auch viele Fach -<br />
geschäfte und Handwerksbetriebe.<br />
Ein lebendiges<br />
Vereinsleben mit<br />
einem ab wechs lungs rei -<br />
chen Jahresveranstaltungs -<br />
kalender trägt zur attraktiven<br />
Freizeitgestaltung bei.<br />
Bühlertal: Portalgemeinde<br />
des Naturparks Schwarzwald<br />
Mitte/Nord<br />
89
„Aktiv und erholsam leben zwischen Wald und Reben“ ist die Überschrift des Leit -<br />
bildes, das von Bühlertäler Bürgern erstellt worden ist. Der Slogan bringt die Atmos -<br />
phäre in der rund 8000 Einwohner zählenden Wohn- und Tourismusgemeinde Bühlertal<br />
auf den Punkt.<br />
Durmersheim<br />
Das Freibad in Durmersheim<br />
Das Herzstück der Hardt an der Grenze zum <strong>Landkreis</strong> Karlsruhe ist kulinarisch im<br />
Frühsommer in aller Munde. Die beiden größten Erdbeeranbauer der Region bieten mit<br />
ihren Früchten ein unwiderstehliches Paradies. Zudem kommt der erste Spargel des<br />
Jahres stets aus Durmersheim, wo das royale Gemüse unter Sonnentunneln verfrüht<br />
reif wird. Mit vielen romantischen Ecken und Winkeln besticht das 3,5 Kilometer lange<br />
Straßendorf. Zu seinen Schmuckstücken zählen die Wallfahrtskirche Maria Bickesheim<br />
mit Decken- und Wandfresken aus dem 14. Jahrhundert sowie die dynamische katho -<br />
lische Jugendkirche Via als erste ihrer Art im <strong>Landkreis</strong> und in der Erzdiözese Freiburg.<br />
Durmersheim mit seinem beschaulichen Ortsteil Würmersheim ist als idyllische Wohngemeinde<br />
bei Pendlern beliebt. Sie schätzen die schnelle Verbindung nach Karlsruhe<br />
oder <strong>Rastatt</strong>, die lückenlose Infrastruktur und den gut funktionierenden öffentlichen<br />
Personennahverkehr. Für aktive Lebensqualität sorgen etliche Vereine und Organisa -<br />
tionen. Das versetzt im dreijährigen Turnus stattfindende Durmersheimer Bäretriewerund<br />
Würmersheimer Speckkälblefest offenbart gediegene Lebensfreude und zünftige<br />
Feierlaune bei den ehrenamtlich Engagierten und ihren Gästen aus nah und fern. Der<br />
traditionelle Bickesheimer Krämer- und Vergnügungsmarkt zieht dreimal jährlich viele<br />
Be sucher aus dem Umland an.<br />
Elchesheim-Illingen<br />
90<br />
Elchesheim-Illingen<br />
liegt am Goldkanal, dem<br />
größten Baggersee in<br />
Baden-Württemberg,<br />
einem Eldorado für<br />
Wassersportfreunde. Die<br />
ca. 140 Hektar große<br />
Wasserfläche lädt ein<br />
zum Segeln, Rudern, Surfen,<br />
Paddeln oder Angeln.<br />
Wer die Idylle sucht, der<br />
findet bei einer Fahrrad -<br />
tour auf dem PAMINA-<br />
Radwanderweg entlang<br />
des Rheins oder aber bei<br />
einem Spaziergang in den<br />
Rheinauen umgeben von
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
einer bewundernswerten<br />
Pflanzen- und Tierwelt<br />
Erholung pur. Umgeben<br />
von zahlreichen Naturschutz-<br />
und Landschaftsschutzgebieten<br />
liegt die<br />
Gemeinde mit ihren ca.<br />
3300 Einwohnern im<br />
Herzen der Technologie-<br />
Region, zwischen Karls -<br />
ruhe, <strong>Rastatt</strong> und Baden-<br />
Baden. Die ursprünglich<br />
eigenständigen Gemeinden<br />
Elchesheim und Illingen<br />
haben sich im Jahr<br />
1971 zu sammen ge schlos -<br />
sen. Der Prozess des<br />
Zusammenwachsens des<br />
Fischerdorfes Illingen und<br />
des landwirtschaftlich geprägten Elchesheim war nicht einfach. Heute, nach über<br />
40 Jahren, hat sich ein Wir-Gefühl entwickelt und gemeinsam wird die Lebensqualität<br />
stetig verbessert. Die unternehmer- und familienfreundliche Kommune hält für ansiedlungswillige<br />
Firmen eine Gewerbefläche mit rund 51 000 Quadratmetern und für junge<br />
Familien ein neues attraktives Wohngebiet, umgeben von herrlicher Natur, bereit. Am<br />
Ort befinden sich ein Kindergarten mit flexiblen Öffnungszeiten für Kinder von ein bis<br />
drei Jahren und von drei bis sechs Jahren, eine pädagogische Akademie für Lehrkräfte,<br />
eine Grundschule mit offenem Ganztagsangebot, eine öffentliche Bücherei und ein<br />
„Haus der Begegnung“ als generationen übergreifende Begegnungsstätte. Kulturelle<br />
Vereine und Sportorganisationen, acht Tennisplätze, Tennishalle, eine Skater-Anlage, das<br />
Museum „Arbeit am Rhein“ mit wechselnden Kunst- und Sonderausstellungen und ein<br />
Bürgerhaus mit üppigem Veranstaltungskalender laden zur Freizeitgestaltung ein.<br />
Forbach: Die gedeckte und freitragende<br />
Holzbrücke wurde im<br />
Jahr 1778 fertiggestellt.<br />
Forbach<br />
Forbach, Nationalparkgemeinde und Luftkurort, ist die größte Flächengemeinde des<br />
<strong>Landkreis</strong>es. Sie erstreckt sich von den Höhen des Kaltenbronn über das Murgtal bis<br />
hinauf zur Schwarzwaldhochstraße und wird von der Murg durchschlängelt. Die 4800-<br />
Einwohner-Gemeinde mit den Ortsteilen Bermersbach, Gausbach, Langenbrand, Hundsbach,<br />
Erbersbronn, Raumünzach, Herrenwies und Schwarzenbach ist ein beliebter<br />
Wohn- und Urlaubsort. Auch Wanderer, Ausflügler oder Radsportler aus dem Raum<br />
Karlsruhe oder Stuttgart gelangen mit der Stadtbahn bequem ins idyllische Forbach mit<br />
seinen riesigen Wäldern, Karseen, Hochmooren und Heuhüttentälern sowie einem vielfältigen<br />
ganzjährigen Angebot an Freizeitmöglichkeiten. Sie bestaunen die einzigartige,<br />
überdachte historische Holzbrücke, die im Jahr 1778 erbaut und 1954/55 originalgetreu<br />
91
Adventsmarkt in Gaggenau<br />
erneuert wurde. Eine<br />
wichtige Rolle in der<br />
Gemeinde spielt das Thema<br />
Wasser. Auf einer<br />
Höhe von 700 Metern<br />
liegt die Schwarzenbach-<br />
Talsperre, die mit ihren<br />
Wasservorräten das Elektrizitätswerk<br />
der EnBW in<br />
Forbach speist. Im zen -<br />
tralen Murggarten bilden<br />
Wasserspiele einen An -<br />
ziehungspunkt. Vorbild -<br />
lich ist die Gemeinde<br />
in der Landschaftspflege<br />
durch Ziegenbeweidung<br />
und Rinderhaltung. Im<br />
schmucken Ortsteil<br />
Bermers bach, der im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2006 und 2012<br />
mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde, gibt es einen Verein der Ziegenfreunde.<br />
Dieser hat die Offenhaltung der wertvollen Kulturlandschaft zum Ziel. Auf dem rund<br />
fünf Kilometer langen Ziegenpfad, der sich durch die Weiden schlängelt, können Wanderer<br />
und Spaziergänger die vierbeinigen Rasenmäher hautnah kennenlernen.<br />
Gaggenau<br />
92<br />
Gaggenau ist familienfreundlich. Ansprechende Wohngebiete werden erschlossen,<br />
die Innenstadt zu einer attraktiven Einkaufsstadt weiterentwickelt, die Wirtschaft aktiv<br />
gefördert, das kulturelle und sportliche Vereinsleben gestärkt, das bürgerliche Engagement<br />
unterstützt und neue Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebote für Jung<br />
und Alt geschaffen. Die Große Kreisstadt mit ihren rund 29 000 Einwohnern hat in den<br />
Bereichen der Inklusion, Kleinkind- und Schulkinderbetreuung sowie Seniorenarbeit die<br />
Nase vorn.<br />
Stolz ist die Murgtalmetropole auf ihre üppige Infrastruktur. Die Stadtbibliothek mit<br />
umfassendem Angebot, ein attraktiver und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannter<br />
„Kulturrausch“, vitale Sport- und Kulturvereine, eine renommierte Schule für Musik<br />
und darstellende Kunst, tolle Freizeitangebote wie „Kunst im Park“ oder „Gesundheit im<br />
Park“, ein spürbares ehrenamtliches Engagement der Bürgerinnen und Bürger, das<br />
Hallenbad „Murgana“, das landschaftlich herrlich gelegene und chlorfreie Naturbad<br />
„Waldseebad“, das attraktive Thermal-Mineralbad „Rotherma“, die beliebte Landesakade -<br />
mie für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater Schloss Rotenfels und das Museum „Haus<br />
Kast“ mit den Themen Flößerei und Waldgewerbe prägen für Einheimische und Gäste<br />
die Wohlfühlqualität. Unter dem Motto „Gemeinsam für Europa“ unterhält Gaggenau<br />
Städtepartnerschaften mit dem französischen Annemasse und dem polnischen Sieradz.
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Gaggenau hat eine mehr als 100-jährige Tradition im Fahrzeugbau. 1895 wurde im<br />
Stadtteil Ottenau mit dem „Orient-Express“ der erste marktfähige Benzinkraftwagen<br />
gebaut. Bis 1967 blieb die Herstellung von Schwerlastkraftwagen eine Domäne des<br />
Automobilbaus an der Murg. Heute werden im Mercedes-Benz-Werk Gaggenau, dem<br />
ältesten durchgehend produzierenden Automobilwerk der Welt, insbesondere Getriebe<br />
hergestellt. Die enge Verbundenheit der Großen Kreisstadt Gaggenau mit der Geschichte<br />
der Automobilindustrie und vor allem mit dem Unimog, der bis 2002 in Gaggenau<br />
gebaut wurde, wird im weltweit einzigartigen Unimog-Museum eindrucksvoll dokumentiert.<br />
In Gaggenau faszinieren die Kontraste. Die moderne Industriestadt ist umgeben von<br />
einer reizvollen Landschaft, hat Wallfahrtsromantik in Moosbronn, Wellness-Charme in<br />
Bad Rotenfels, Fachwerkromantik in Michelbach, Flößergeschichte und Narretei in<br />
Hörden, „Keschtefeste“ in Oberweier, eine malerische Umgebung in Sulzbach, eine<br />
herr liche Wohnlage in Freiolsheim und die älteste Pfarrkirche des Murgtals in Selbach.<br />
Die landschaftliche Attraktivität beruht auf einem abwechslungsreichen Neben -<br />
einander von Wiesentälern und zusammenhängenden Waldflächen, die durch ein<br />
um fassendes Wegenetz erschlossen sind. Klangvolle Bezeichnungen wie Wohnstadt<br />
im Grünen, dynamische Industriestadt oder Automobilstadt an der Murg beschreiben<br />
das stimmige Nebeneinander von leistungsfähiger Wirtschaft und landschaftlicher<br />
Attrak tivität.<br />
Gernsbach<br />
Die Stadt Gernsbach<br />
mit den Ortsteilen Hilpertsau,<br />
Obertsrot, Staufenberg,<br />
Scheuern, Lautenbach<br />
und Reichental<br />
liegt idyllisch im Murgtal.<br />
Der beliebte Ausflugsort<br />
mit rund 14 000 Einwohnern<br />
ist ein wichtiger<br />
Standort der Papier -<br />
indus trie und bietet<br />
zahlreiche Möglichkeiten<br />
der Freizeitgestaltung. Ob<br />
Wandern, Schwimmen,<br />
Wintersport oder Fahrrad -<br />
fahren – der staatlich<br />
anerkannte Luftkurort mit<br />
seiner historischen Altstadt<br />
ist eine Reise wert.<br />
Zertifizierte Wanderwege<br />
Gernsbach bei Nacht<br />
93
Iffezheim: eine der schönsten<br />
Galopprennbahnen Europas<br />
und sagenumwobene<br />
Strecken führen durch<br />
einzigartige Heuhütten -<br />
täler. Besonders das<br />
Infozentrum Kaltenbronn,<br />
auf der Höhe inmitten<br />
des Schwarzwaldes ge -<br />
legen, lädt kleine und<br />
große Besucher zur Entdeckungsreise<br />
ein. In un -<br />
mittelbarer Nähe befindet<br />
sich eines der letzten<br />
intakten Hochmoore Mitteleuropas.<br />
Das gut ausgebaute,<br />
idyllisch gele -<br />
gene Loipennetz auf dem<br />
Kaltenbronn gilt als Ge -<br />
heimtipp unter Wintersportlern.<br />
Gernsbach wird 1219 erstmals urkundlich als Gründung der Grafen von Eberstein<br />
erwähnt und gelangte im Laufe seiner wechselvollen Geschichte durch den Holzhandel,<br />
die Flößerei und die Murgschifferschaft zu Wohlstand. Im 19. Jahrhundert war das von<br />
dem Flüsschen Murg durchzogene Gernsbach, das auch Murgtalperle genannt wird,<br />
eine großherzoglich-badische Amtsstadt.<br />
Hügelsheim<br />
94<br />
Hügelsheim ist die Heimat des mittelbadischen Spargels. Das zweijährlich statt -<br />
findende Spargelfest ist ein Mekka für Freunde des königlichen Gemüses. Die Gemeinde<br />
gehört zu den ältesten Siedlungsflächen im <strong>Landkreis</strong>, was keltische Hügelgräber<br />
bezeugen. 1951 baute die NATO in Hügelsheim einen Militärflugplatz, der über 40 Jahre<br />
lang von den kanadischen Streitkräften genutzt wurde.<br />
Eine Ära, welche die Gemeinde an der Badischen Spargelstraße stark prägte.<br />
Freundschaften und Beziehungen, die während dieser Zeit entstanden sind, werden<br />
auch heute noch gepflegt. Nach dem Abzug der Kanadier wurde im Schulterschluss der<br />
gesamten Region das brachliegende Gelände in einen florierenden Gewerbepark mit<br />
einem erfolgreichen Regionalflughafen umgewandelt, dem Baden-Airpark mit jährlich<br />
rund einer Million Passagieren und über 2400 Arbeitsplätzen.<br />
Hügelsheim hat sich mit dieser Konversion zu einer aufstrebenden, weltoffenen<br />
Gemeinde mit fast 5000 Einwohnern weiterentwickelt. Eine gute Infrastruktur, engagierte<br />
Jugendarbeit, beispielhafte Integrationsmaßnahmen für Neubürger und lebhafte<br />
Beziehungen zu den Partnergemeinden in Italien und Kanada prägen den Lebensstil<br />
ebenso wie Golfplatz, Erländersee, Eisarena, erstklassige Gastronomie oder die Repräsentation<br />
der Gemeinde durch ihre charmanten Spargelhoheiten.
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Iffezheim<br />
Die Gemeinde Iffezheim mit ihren rund 5000 Einwohnern ist international bekannt<br />
durch die dreimal im Jahr stattfindenden Galopprennen auf einer der schönsten Galopp -<br />
rennbahnen Europas. Eine mehr als 150 Jahre alte Galoppgeschichte, Spuren der Kelten<br />
und Römer und Funde aus der Steinzeit und der frühen Merowingerzeit sind Zeugen<br />
einer interessanten historischen Vergangenheit.<br />
Ereignisreich ist der Veranstaltungskalender der Gemeinde. Iffezheim ist Trainingszentrale<br />
für Vollblüter, veranstaltet alljährlich ein originelles Bauernrennen und Auk -<br />
tionen für Vollblüter.<br />
Anziehungspunkte für Touristen und Naturfreunde sind auch die Staustufe am Rhein<br />
mit Europas größter Fischtreppe und die Natur- und Landschaftsschutzgebiete in der<br />
Nähe des Rheins.<br />
Die liebenswerte Gemeinde hat ein reges Vereinsleben und ist bekannt für ihren<br />
Spargel- und Erdbeeranbau.<br />
Neben zahlreichen kleinen Einzelhandels- und Versorgungsbetrieben gibt es Seniorenwohnanlagen,<br />
eine Kleintier- und Pferdeklinik, eine gemeindeeigene Mediathek/<br />
Bibliothek, ein Jugendhaus und diverse Gaststätten. Zwei in kirchlicher Trägerschaft<br />
befindliche Kindergärten, eine Grundschule mit bilingualem Zug, eine Sprachheilschule<br />
mit sonderpädagogischem Kindergarten, eine Real- bzw. Werkrealschule und eine<br />
Musikschule bereichern die Infrastruktur. Hervorzuheben sind außerdem die lebhaften<br />
Beziehungen zu den Partnergemeinden Hoppegarten in Brandenburg und Mondolfo in<br />
Italien.<br />
Die unmittelbare Nachbarschaft zum Elsass, die ausgezeichnete Anbindung an die<br />
A 5 bzw. die B 36 und B 500 sowie die Nähe zum Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden<br />
machen Iffezheim zu<br />
einem lebenswerten und<br />
attraktiven Wohnort und<br />
Ausflugsziel.<br />
Historischer Stadtkern<br />
von Kuppenheim<br />
Kuppenheim<br />
Kuppenheim hat nicht<br />
nur einen hohen Wohnund<br />
Freizeitwert. Es ist<br />
auch ein starker Wirtschaftsstandort,<br />
an dem<br />
der „Daimler-Konzern“<br />
mitten in der Wirtschaftskrise<br />
ein neues Presswerk<br />
zur Belieferung seiner<br />
Werke gebaut hat. Die<br />
8100-Einwohner-Stadt ist<br />
seit 1234 mit dem Markt-<br />
95
echt ausgestattet und wird gerne als „Tor zum Murgtal“ bezeichnet. Die ehemalige<br />
Amtsstadt hat eine bewegte Vergangenheit. Die histo rische Stadtmauer mit Resten des<br />
Stadtgrabens, der jüdische Zentralfriedhof und das Unimog-Museum sind beliebte<br />
Sehenswürdigkeiten, ebenso wie das am Stadtrand ge legene Lustschloss „Favorite“ der<br />
legendären Markgräfin Sibylla Augusta. Die auf strebende, zukunftsorientierte Gemeinde<br />
pflegt nicht nur die Zeugen der Vergangenheit, sondern arbeitet ehrgeizig an ihrem<br />
Image als leistungsstarke Stadt mit idealen Rahmenbedingungen zum „gut leben und<br />
arbeiten“. Dabei kommt ihr die ausgezeichnete Lage mit schnellem Autobahnanschluss,<br />
kurzen Wegen nach Baden-Baden, zum Baden-Airpark, ins Elsass und nach Karlsruhe<br />
zugute. Diese zentrale Ausgangslage, eine bemerkenswerte Gastronomie mit einem<br />
Gourmetlokal im Stadtteil Oberndorf, ein lückenloses Waren- und Leistungsangebot<br />
heimischer Betriebe, ein großes Freizeit angebot sowie das Familienbad Cuppamare sind<br />
Pluspunkte der Stadt, die für Einhei mische, Pendler und Gäste viele Entfaltungsmöglichkeiten<br />
bieten.<br />
Lichtenau<br />
Das Stadttor verweist auf die<br />
bewegte urbane Vergangenheit<br />
der Stadt Lichtenau.<br />
Die einst nördlichste Bastion des Hanauerlandes hat eine bewegte Vergangenheit<br />
und eine lebhafte Gegenwart. Das charmante Städtchen Lichtenau an der Grenze des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> ist eine aktive und gesunde Kommune mit zwei Gewerbegebieten<br />
und einer lückenlosen Infrastruktur, die sich auch den Erhalt ihrer idyllischen Auwälder<br />
auf ihre Agenda geschrieben hat. Mit etwa 5000 Einwohnern hat Lichtenau mehr als 50<br />
Vereine und ein vielfältiges Freizeit- und Kulturangebot, das von aktiven und engagierten<br />
Bürgern getragen wird. Die in den siebziger Jahren eingemeindeten Ortsteile Grauelsbaum,<br />
Muckenschopf, Scherzheim und Ulm leisten ihren Beitrag zu dem Lichtenau,<br />
wie es sich heute präsentiert:<br />
als liebenswürdige<br />
Stadt mit Charme und<br />
Flair. Weltweit agierende<br />
Unternehmen und ört -<br />
liche Gewerbebetriebe<br />
tragen mit ihren hervor -<br />
ragenden Produkten und<br />
Dienstleistungen zum<br />
positiven Image Lichtenaus<br />
bei. Der Rhein, die<br />
Nähe zum Schwarzwald<br />
und zum Elsass . . . – in<br />
Lichtenau hat man das<br />
Glück, zu leben und zu<br />
arbeiten, wo andere<br />
Urlaub machen.<br />
96
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Loffenau<br />
Der Frühling ist in Loffenau<br />
mit allen Sinnen zu<br />
spüren, wenn am Ortsrand<br />
die Streuobstwiesen<br />
in voller Blüte stehen. Für<br />
Sommerfrischler bietet<br />
Loffenau ein herr liches<br />
Wanderwegenetz mit zahl -<br />
reichen Sehens würdig kei -<br />
ten und Naturschönheiten.<br />
Leckere Wald heidelbeeren<br />
und Waldpilze warten auf<br />
Sammler. Im Winter sind<br />
Loipen gespurt und die<br />
ganze Winterpracht des<br />
Schwarzwaldes kann er -<br />
lebt werden.<br />
Die hohe Wohn- und<br />
Lebensqualität am Ort hat schon manchen Gast und Besucher dazu veranlasst, ganz<br />
nach Loffenau zu ziehen. Die Gemeinde kann noch günstige Bauplätze in besten Lagen<br />
mit Familienrabatt anbieten und das Angebot der Kinderbetreuung lässt keine Wünsche<br />
offen.<br />
Der historische Ortskern mit vielen denkmalgeschützten Fachwerkhäusern und<br />
malerischen Winkeln ist von modernen Wohngebieten umgeben. Der Pfarrberg ist ein<br />
Naturerlebnisbereich mitten im Ort, von der Sonnenlaube bietet sich eine beeindruckende<br />
Rundumsicht und vom Hausberg Teufelsmühle (908 Meter über NN) mit<br />
Turm, Jugendwanderheim und Gaststätte hat man bei schönem Wetter eine herrliche<br />
Aussicht über das Rheintal bis zu den Vogesen. Bei guter Thermik starten dort die<br />
Drachen- und Gleitschirmflieger. Das Observatorium der astrologischen Vereinigung<br />
Karls ruhe ermöglicht einen Blick zu den Sternen.<br />
Beim Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ erhielt Loffenau in den Jahren<br />
1983, 1985 und 1989 Goldmedaillen und 2009 eine Silbermedaille mit Sonderpreis.<br />
Blick auf Loffenau<br />
Muggensturm<br />
Muggensturm ist eine aufstrebende und moderne Gemeinde, die in der Rhein -<br />
ebene, zentral zwischen Karlsruhe und Baden-Baden – direkt an der Autobahn Karls -<br />
ruhe–Basel liegt.<br />
Historische Fachwerkgebäude und Hofansichten sind charakteristische Bestandteile<br />
des Muggensturmer Altdorfkerns. Sie erinnern an verschiedene Epochen der vergange-<br />
97
Das Muggensturmer Rathaus<br />
nen Jahrhunderte. Schon immer ist es für die Muggensturmer wichtig, den Erhalt des<br />
örtlichen Charakters zu pflegen. Durch fantasievolle und abwechslungsreiche Blumen -<br />
arrangements gelingt es der engagierten Bevölkerung, hier immer wieder neue<br />
Ak zente zu setzen.<br />
Leben und Arbeiten in Muggensturm – dafür hat die Gemeinde auch für die Zukunft<br />
die Weichen gestellt: Umfassende Gewerbe- und Industrieflächen bieten die Möglichkeit,<br />
im Ort einer Berufstätigkeit nachzugehen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
hat einen hohen Stellenwert. Das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen mit der Kinderkrippe<br />
Storchennest und der Ganztagsschule mit Kernzeitbetreuung wird stetig er -<br />
weitert. Im Blickpunkt steht auch die Lebensqualität älterer Menschen.<br />
Muggensturm bezeichnet sich gerne als „Gemeinde auf der Überholspur“. In der Tat<br />
ist die Gemeinde ehrgeizig und vorwärtsstrebend. Stolz sind die 6200 Einwohner darauf,<br />
dass ihr Muggensturm auch ein interessanter Indus trie- und Gewerbestandort mit<br />
2500 Arbeitsplätzen ist.<br />
Hohe Gewerbesteuereinnahmen<br />
sorgen für Wohlstand<br />
und erlauben eine<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung<br />
der Infrastruktur<br />
und des Ortsbildes. Die<br />
mit Preisen im Wett -<br />
bewerb „Unser Dorf hat<br />
Zukunft“ und im bundesweiten<br />
Blumenschmuckwettbewerb<br />
„Entente<br />
Florale“ verwöhnte Ge -<br />
meinde legt Wert auf den<br />
Erhalt des dörflichen Charakters.<br />
Das Ortsbild mit<br />
seinen historischen Fachwerkhäusern<br />
wird liebevoll<br />
gepflegt, ebenso wie<br />
die Freizeit-, Sport- und<br />
Grünanlagen, Rad- und<br />
Wanderwege oder das Tiergehege am Ortsrand, das ein beliebtes Ausflugsziel ist. Ein<br />
Schmuckstück ist nach Umbau und Sanierung das spät klassizistische Rathaus, das vom<br />
ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Erwin Teufel als das schönste in Baden-Württemberg<br />
gelobt wurde.<br />
98
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Ötigheim<br />
Die größte Freilichtbühne Deutschlands mit 4000 überdachten Sitzplätzen macht<br />
Ötigheim weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die Bühnenanlage gilt als die<br />
schönste ihrer Art, vor allem wegen der in Normalgröße aufgeführten Bühnenbauten,<br />
die in ein weiträumiges Feld gestellt den Zuschauern imposante Eindrücke bieten.<br />
In Ötigheim sprengt Theater alle herkömmlichen Dimensionen. Rund 100 000<br />
Besucher pilgern alljährlich seit über 100 Jahren in das „Telldorf“, um vom überdachten<br />
Zuschauerraum aus die einzigartigen Aufführungen zu genießen. Bis zu 600 Amateurdarsteller<br />
bevölkern dabei die riesige Bühne. Gesang, Tanz, Massenszenen, Reiterkavalkaden,<br />
eigenes Orchester – Aufführungen in Ötigheim haben eine ganz eigene, außer -<br />
gewöhnliche Atmosphäre. „Ein Dorf spielt Theater“ – dieser Slogan ist auch Ausdruck<br />
dafür, dass sich die Ötigheimer mit ihrem Wohnort identifizieren und einen großen<br />
Beitrag dazu leisten, dass<br />
ein ganz besonderes Miteinander<br />
gelebt wird.<br />
Ötigheim zählt rund<br />
4500 Einwohner. Der<br />
Stadtbahnanschluss komplettiert<br />
die hervorragende<br />
Lage inmitten der<br />
Wachstumsregion des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> und<br />
der TechnologieRegion<br />
Karlsruhe.<br />
Im Ortskern finden<br />
sich Gastronomie und<br />
Einzelhandelsbetriebe und<br />
die öffentlichen Einrichtungen<br />
reichen von beispielhaften<br />
Sportstätten<br />
über bedarfsgerechte<br />
Kinder gärten und Schulen<br />
bis hin zu einer modernen<br />
Veranstaltungshalle. Ein gut ausgebautes Wegenetz lädt zum Wandern und Spazierengehen<br />
ein durch eine idyllische Landschaft, geprägt von einzigartigen Landschaftsund<br />
Naturschutzgebieten.<br />
Durch die direkte An bindung an die B 3/B 36 und die nahe gelegene Autobahn<br />
konnte sich die Gemeinde auch zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort entwickeln.<br />
Ötigheim: „Ein Dorf<br />
spielt Theater“<br />
99
Ottersweier<br />
Die Dorfkirche St. Johannes<br />
in Ottersweier<br />
Ottersweier mit seinem<br />
Ortsteil Unzhurst<br />
liegt eingebettet in Streuobstwiesen<br />
und Feldern<br />
im Herzen Mittelbadens.<br />
Bekannt ist die 6500-Einwohner-Gemeinde<br />
nicht<br />
nur wegen der Wallfahrtskirche<br />
Maria Linden oder<br />
der Keltereien, in denen<br />
köstlicher Saft hergestellt<br />
wird, sondern auch<br />
wegen des Kreispflegeheims<br />
Hub mit dem<br />
Aspichhof, der als Musterhof<br />
gilt. Dort werden auf<br />
78 Hektar Nutzfläche<br />
Viehzucht, Wein- und<br />
Ackerbau betrieben und auch Patienten des Pflegeheims sinnvoll beschäftigt. Die einst<br />
hauptsächlich durch die Landwirtschaft geprägte Gemeinde hat sich zu einem modernen<br />
Wohnort entwickelt mit vielen mittelstän dischen Betrieben und rund 2000 Arbeitsplätzen.<br />
Kleinkunstfreunde sind begeistert von der Zunftstub der „Otterschwierer Leimewängst“,<br />
in der sich Musikgruppen, Lieder macher und Mundartdichter ein Stelldichein<br />
geben. Stolz ist die Kommune auch auf ihre Geschichte, nach der Ottersweier eine der<br />
ältesten geschlossenen Siedlungen der Raumschaft ist. Vom Ende des 15. Jahrhunderts<br />
bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war Ottersweier Treffpunkt der noblen Gesellschaft.<br />
Der Ortsteil Hub beherbergte nämlich ein bekanntes Heilbad, das später als erstes<br />
deutsches Bad mit eigener Badeordnung ausgestattet wurde.<br />
<strong>Rastatt</strong><br />
Rund 47 500 Einwohner leben in der Barockstadt. Und sie leben gerne hier, denn<br />
<strong>Rastatt</strong> ist eine Stadt mit hoher Lebensqualität, einem umfassenden Bildungs- und<br />
Betreuungsangebot, mit vielfältigen Möglichkeiten zur Entspannung und Naherholung.<br />
Ein leistungsstarkes Mittelzentrum. Eine Stadt, die sich dynamisch entwickelt und die<br />
stolz auf ihr historisches barockes Erbe ist.<br />
Prächtige barocke Bauten prägen das Stadtbild ebenso wie hochmoderne Gebäude<br />
zum Wohnen und Arbeiten. Im Zentrum der Barockstadt befindet sich eines der schöns -<br />
ten Barockschlösser am Oberrhein. Die Pagodenburganlage und weitere bemerkenswerte<br />
Bauwerke des italienischen Baumeisters Domenico Egidio Rossi zeugen heute<br />
noch von der Zeit <strong>Rastatt</strong>s als Residenzstadt der Markgrafschaft Baden-Baden. In die<br />
100
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
unverkennbare barocke Kulisse fügen sich moderne Gebäudekomplexe wie beispielsweise<br />
das neue Landratsamt zu einem einzigartigen Gesamtbild aus Tradition und<br />
Moderne.<br />
<strong>Rastatt</strong> ist ein wichtiger Arbeitgeber in einer wirtschaftsstarken Region: Sowohl<br />
Großunternehmen wie Daimler, Maquet und Hauraton als auch zahlreiche mittel -<br />
stän dische Unternehmen schätzen das hervorragende Innovationsklima und die hohe<br />
Lagegunst.<br />
Auch einzigartige Naturlandschaften zeichnen <strong>Rastatt</strong> aus und laden dazu ein, die<br />
Gegend zu erkunden, zu entspannen und zu genießen: Während die Murg beschaulich<br />
durch die Innenstadt fließt, liegt mit den <strong>Rastatt</strong>er Rheinauen ein wahrer badischer<br />
Dschungel direkt vor der Haustüre. Der Schwarzwald ist zum Greifen nah und Frankreich<br />
nur eine Fährüberfahrt entfernt. Ein gut ausgebautes Radwegenetz macht es einfach,<br />
die zahlreichen Ausflugsziele und Museen mit dem Fahrrad anzusteuern, sich in Bädern<br />
und Seen zu vergnügen oder die fünf Ortsteile mit ihren schmucken Häusern und ihrer<br />
idyllischen Lage zu besuchen.<br />
Kultureller Glanzpunkt ist das internationale Straßen-Theaterfestival tête-à-tête, das<br />
größte seiner Art in Deutschland. Alle zwei Jahre verwandelt das Festival die Straßen<br />
und Plätze in offene Bühnen und zieht mit seiner einmaligen Atmosphäre Hundert -<br />
tausende Besucher an.<br />
Schließlich und vor allem sind es die Menschen, die <strong>Rastatt</strong> so sympathisch<br />
machen: badische Originale und kreative Köpfe, Traditionsbewusste und Trendsetter,<br />
Familienmenschen und Familienunternehmen leben hier in kultureller Vielfalt und<br />
Offenheit zusammen. Sie engagieren sich ehrenamtlich in mehr als 300 Vereinen und<br />
prägen die Barockstadt<br />
als lebens- und liebenswerte<br />
Stadt mit großem<br />
Wir-Gefühl.<br />
Rheinfähre<br />
Drusenheim–Greffern<br />
Rheinmünster<br />
Rheinmünster, 1974<br />
im Zuge der Kreisreform<br />
aus den damals selbstständigen<br />
Gemeinden<br />
Greffern, Schwarzach mit<br />
Hildmannsfeld, Söllingen<br />
und Stollhofen entstanden,<br />
präsentiert sich als<br />
aufstrebende Kommune.<br />
Wenn auch das Zusammenwachsen<br />
zunächst<br />
schwierig war, so ziehen<br />
die Rheinmünsteraner<br />
101
doch an einem Strang, um ihre Gemeinde zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Die gute<br />
verkehrliche Lage, der Regionalflughafen Karlsruhe/Baden-Baden auf eigener Gemarkung,<br />
die mit der Rheinfähre „Drusus“ vorhandene Verbindung ins Nachbarland Frankreich,<br />
ein eigenes Hafenbecken und die Nähe zu Baden-Baden, Bühl und <strong>Rastatt</strong> bieten<br />
Möglichkeiten, die Rheinmünster geschickt zu nutzen weiß. Beeindruckendes Zeugnis<br />
einer bewegten Vergangenheit als einst einflussreiche, reichsunmittelbare Benediktiner -<br />
abtei ist das ehrwürdige romanische Münster. Die Schwarzacher Münsterkonzerte sind<br />
eine langjährige Konzertreihe, die Musikfreunde aus dem gesamten süddeutschen<br />
Raum anspricht. Eine erstklassige, beeindruckende Klangfülle und eine ganz besondere,<br />
unbeschreibliche, geschichtlich geprägte Umgebung zeichnen diese Veranstaltungen<br />
aus. Reizvolle Rheinauelandschaften, ein unvergleichliches Erleben am Hafenbecken,<br />
der erste deutsche Polderinfopfad, Hallenbad, Golf, Tennis und Eissport – Rheinmünster<br />
hat seinen Einwohnern und Gästen vieles zu bieten. Im Jahr 2004 wurde die junge<br />
6700-Einwohner-Gemeinde angesichts ihrer Vorzüge als Ausflugs- und Erholungsort<br />
anerkannt.<br />
Sinzheim<br />
Blick auf das Ortszentrum<br />
von Sinzheim<br />
Sinzheim hat sich im Kleinzentrum zwischen Baden-Baden und Bühl zu einer<br />
beliebten Wohngemeinde entwickelt, die von der Nähe zur Autobahn und dem Baden-<br />
Airpark profitiert und mit einer idyllischen Lage zwischen Vorgebirgszone und Rhein -<br />
ebene punktet. Neben dem örtlichen Einzelhandel versorgen Verbrauchermärkte, Handwerksbetriebe<br />
und Dienst -<br />
leistungsunternehmen<br />
Shoppinggäste und die<br />
11 000 Ein wohner. Die<br />
Infrastruktur der „Stabsgemeinde“<br />
– wie sie<br />
gerne genannt wird – ist<br />
bemerkenswert. Zu den<br />
seit Jahrhunderten zu -<br />
gehörigen Teilorten Kartung,<br />
Winden, Halbers -<br />
tung, Müllhofen, Schiftung<br />
und Vormberg mit<br />
Ebenung kam im Rahmen<br />
der Gemeindereform<br />
1973 der Ortsteil Leibers -<br />
tung hinzu. Die Vorbergzone<br />
am Westhang des<br />
Fremersbergs prägen rund<br />
130 Hektar Weinberge.<br />
Auf den schweren Löß -<br />
102
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
böden gedeiht vor allem<br />
der Riesling, aber auch<br />
Spätburgunder und andere<br />
Sorten werden angebaut.<br />
Das im Jahr 2000 neu<br />
entstandene Ortszentrum<br />
mit Rathaus, Geschäfts -<br />
zentrum, Marktplatz und<br />
Tiefgarage bildet ein<br />
modernes Ensemble und<br />
stellt einen Spannungsbogen<br />
zu den historischen<br />
Gebäuden wie der Grundschule,<br />
dem früheren Rathaus,<br />
dem Pfarrhaus und<br />
dem Haus St. Vinzenz dar.<br />
Ein reges Vereinsleben<br />
prägt den Sinzheimer<br />
Veranstaltungskalender.<br />
Mehrere Sport treibende<br />
Vereine, rund zehn<br />
Gesang- und Musikvereine und Gemeinschaften, die im sozialen Bereich tätig sind,<br />
bieten Freizeitangebote für alle Generationen. Der Frühjahrsmarkt und die Kirchweih im<br />
Oktober, der Wendelinusritt in Leiberstung, das Straßenfest in Kartung sowie verschiedene<br />
Feste in den Ortsteilen zeugen von einem vorbildlichen bürgerschaftlichen<br />
Engage ment. Der 2014 eröffnete Mehrgenerationenpark ist ein beliebter Treffpunkt für<br />
Jung und Alt.<br />
Steinmauern –<br />
Flößerdorf am Oberrhein<br />
Steinmauern<br />
Im Jahr 1239 erstmals urkundlich erwähnt, konnte das Dorf 2014 sein 775-jähriges<br />
Ortsjubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen feiern. Über Jahrhunderte hinweg war<br />
Steinmauern eines der bedeutendsten und wohlhabendsten Flößerdörfer am Oberrhein.<br />
Verkehrsgünstig gelegen an der Mündung der Murg in den Rhein, war hier ein großer<br />
Umschlagplatz und Hauptmarkt für den Transport von Schwarzwaldholz bis nach<br />
Holland. Die Geschichte der Flößerei hat die Gemeinde in einem speziellen Flößerei -<br />
museum – das eingebunden ist in das grenzüberschreitende Museumsprojekt PAMINA-<br />
Rheinpark – dokumentiert.<br />
Heute ist das 3200-Einwohner-Dorf eine beliebte und stetig wachsende Wohn -<br />
gemeinde mit einer für ihre Größe beispielhaften Infrastruktur. Neben guten Einkaufsmöglichkeiten<br />
für den täglichen Bedarf sind es vor allem die familienfreundlichen<br />
Betreuungsangebote in Kindergarten und Schule, weswegen junge Familien gerne in<br />
Steinmauern eine neue Heimat suchen.<br />
103
Malerische Ansicht von<br />
Weisenbach<br />
Mit der neu gestalteten<br />
Ortsmitte – im Zentrum<br />
der Dorfplatz und<br />
das Bürgerhaus „Alte<br />
Schule“ – wurden wich -<br />
tige generationsübergreifende<br />
Begegnungsstätten<br />
geschaffen. Hoch ist der<br />
Erholungs- und Freizeitwert<br />
inmitten einer herr -<br />
lichen Auen- und Streuobstlandschaft,<br />
vor allem<br />
der „Goldkanal“ ist ein<br />
überregional bekanntes<br />
Wassersportrevier. Von<br />
vielfältigen Jugend- und<br />
Vereinsaktivitäten über<br />
eine aktive Seniorenarbeit<br />
bis hin zum „Kleverhaus“<br />
als kulturelle Begegnungsstätte<br />
der besonderen Art gibt es Angebote für alle Altersgruppen.<br />
Steinmauern ist für die Zukunft gerüstet. Beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“<br />
konnten zahlreiche Auszeichnungen errungen werden. Mit dem Prädikat „Genera-<br />
tionendorf“ war Steinmauern Landessieger und holte 2013 auf Bundesebene sogar<br />
eine Silbermedaille.<br />
Weisenbach<br />
Weisenbach mit seinem Ortsteil Au ist eine beliebte Wohngemeinde mit zwei Stadtbahnanschlüssen,<br />
drei Kirchen, guten Einkaufsmöglichkeiten, Grund- und Werk -<br />
real schule mit Ganztagsgrundschule, einem Dienstleistungszentrum und mehreren<br />
Handwerksbetrieben. Der Weltmarktführer in der Bierdeckelherstellung, die Firma Katz<br />
GmbH, sowie die Firma Smurfit Kappa Baden Packaging sind in Weisenbach be -<br />
hei matet. Familien mit Kindern schätzen einen modernen Kindergarten, der Kinder<br />
bereits ab Geburt bis zum zehnten Lebensjahr betreuen kann. Doch nicht nur die junge<br />
Generation soll sich wohlfühlen. Ein Seniorenrat kümmert sich um die Belange der<br />
älteren Einwohner, gibt Hilfen und Unterstützung und bietet Veranstaltungen, Infor -<br />
mationsnachmittage und Aktivitäten für ältere Mitbürger. Projekte wie „Begleitetes<br />
Wohnen zu Hause“, „Helfende Hände“, „Barrierearmes Wohnen“ und die Wohnanlage<br />
„Servicewohnen“ sollen die Lebensqualität im Alter verbessern.<br />
104
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Die ca. 2500 Weisenbacher bilden eine sehr lebendige Dorfgemeinschaft, in deren<br />
Mittelpunkt über 30 Vereine und Gemeinschaften mit einem abwechslungsreichen,<br />
sportlichen und kulturellen Angebot stehen. Ausdruck des vorbildlichen bürgerschaft -<br />
lichen Engagements ist auch die Homepage der Gemeinde, die von einer ehrenamtlich<br />
tätigen Internetgruppe gestaltet und gepflegt wird.<br />
Naturfreunde, Wanderer, Gäste und Einheimische loben die idyllische Landschaft<br />
und das gute Klima in Weisenbach. Sie genießen das Wandern in den Seitentälern oder<br />
auf dem Weinberg Kapf, auf dem Rot- und Weißwein sowie Prosecco angebaut werden.<br />
Sie erfreuen sich an Sportanlagen, Grillplätzen und planschen in einem der schönsten<br />
Freibäder des Murgtals, das unter Vereinsregie geführt wird.<br />
105
Dr. Heiko P. Wacker<br />
Mensch und Natur im Einklang –<br />
Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord<br />
Der Schwarzwald? Das wohl bekannteste Mittelgebirge der Republik. Vor dem Auge des<br />
Betrachters öffnet sich hier ein wertvoller Naturraum, geprägt von landschaftlicher<br />
Schönheit und einer opulenten Tier- und Pflanzenwelt. Schützenswert ist er, dieser<br />
Naturraum – gleichwohl darf dies nicht in einer musealen „Musternatur“ münden, in<br />
der der Mensch zur Staffage wird. Stattdessen braucht es Wege, Mensch und Natur in<br />
Einklang zu bringen: Im Dezember 2000 führte dieser Gedanke zur Gründung des<br />
„Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord“.<br />
Seit 2003 ist der Naturpark, mit rund 375 000 Hektar einer der größten seiner Art,<br />
offiziell als Großschutzgebiet anerkannt. Etwa 700 000 Menschen leben im Park, der<br />
von 106 Gemeinden, sieben Land- und zwei Stadtkreisen sowie von Verbänden und<br />
Einzelpersonen getragen wird. Denn der Park ist kein über die Region „gestülptes“<br />
Gebilde, sondern wurde vielmehr von den Bürgern und regionalen Entscheidungs -<br />
trägern entwickelt. „Dieser Ansatz ist bis heute Wahrzeichen unseres Naturparks,<br />
der sich als Verein organisiert“, betont Jürgen Bäuerle, Landrat des Kreises <strong>Rastatt</strong> und<br />
Vorsitzender des Naturpark-Vereins.<br />
Dieser will die besondere Landschaft erhalten, er will sie aber auch erlebbar<br />
machen. „Das kann durch einheitlich beschilderte Wanderwege ebenso geschehen wie<br />
durch gezielte Angebote zur Natur- und Umweltbildung. Möglichkeiten gibt es viele.<br />
Tourismus und Landschaftsschutz schließen sich nicht aus.“<br />
Anfangs gab es indes eine gewisse Skepsis: „Manche befürchteten eine Lähmung<br />
der regionalen Entwicklung“, erinnert sich Jürgen Bäuerle. Der Begriff vom „Verhinderungsinstrument“<br />
machte die Runde – deshalb wird weder in die Planungshoheit der<br />
Gemeinden eingegriffen, noch werden einseitige Auflagen gemacht. „Vielmehr geht es<br />
uns um eine nachhaltige Entwicklung der Region im Sinne eines attraktiven Lebens-,<br />
Erholungs-, Natur- und Wirtschaftsraums.“ Die Förderung regionaler Produkte liegt hier<br />
nahe, wobei es im Schwarzwald mehr als nur Schinken zu entdecken gibt.<br />
Wie vielfältig die Region tatsächlich ist, erkennt man schon beim ersten Besuch des<br />
etwa 90 auf 65 Kilometer messenden Gebiets. Bereits eine einzige Fahrt aus der mediterran<br />
geprägten Rheinebene durch die „Portalgemeinden“ in die alpin anmutenden<br />
Höhen verdeutlicht den Reiz des Parks. „Mir persönlich gefällt vor allem der Wechsel<br />
zwischen Natur- und Kulturlandschaft“, meint Jürgen Bäuerle. „Aber auch die Moore<br />
und die Grinden faszinieren mich.“<br />
Grinden – das sind offene Bergkuppen, die im Laufe der Jahrhunderte durch Beweidung<br />
entstanden sind. Die „Hornisgrinde“ dürfte wohl die bekannteste sein. Doch es<br />
gibt noch einige mehr zu entdecken. Hier, im Naturpark. Hier, im Schwarzwald . . .<br />
106
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Natürlicher Schwarzwald<br />
107
Dr. Wolfgang Schlund / Dr. Thomas Waldenspuhl<br />
Nationalpark Schwarzwald<br />
Eine Spur wilder – das darf der Schwarzwald im ersten Nationalpark des Landes Baden-<br />
Württemberg wieder sein. Motto: Natur Natur sein lassen. Am 1. Januar 2014 gegründet,<br />
zieht sich der 10 000 Hektar große Park zwischen Baden-Baden und Freudenstadt<br />
den Höhenrücken des Nordschwarzwalds entlang.<br />
Dunkle Wälder, schroffe Felswände, friedlich ruhende Karseen – die landschaftliche<br />
Vielfalt ist riesig und bietet Lebensraum für viele, zum Teil seltene Arten. Besucher -<br />
innen und Besucher dürfen sich nicht nur an herrlichen Fernblicken über die Hügel -<br />
ketten des Schwarzwaldes in die Rheinebene bis nach Frankreich erfreuen. Anziehungspunkte<br />
sind auch die schon länger bestehenden Erlebnispfade wie Lothar-, Wildnis- und<br />
Luchspfad.<br />
Aus der Hektik des Alltags können die Gäste eintauchen in die Ruhe der Natur.<br />
Allein oder in Begleitung erfahrener Rangerinnen und Ranger auf die Spuren der Wildnis<br />
gehen. Zum Jahresprogramm des Nationalparks gehören Hunderte spannende Vorträge,<br />
Seminare und Führungen. Bis 2018 wird am Ruhestein auch ein neues Besucher -<br />
zentrum mit großer Ausstellungsfläche entstehen. Denn das Interesse am neuen Nationalpark<br />
ist groß. 41 000 Gäste nahmen im vergangenen Jahr an Veranstaltungen teil<br />
oder besuchten die Ausstellungen im Infozentrum am Ruhestein. Bereits im ersten Jahr<br />
hat sich die Zahl der Besucherinnen und Besucher dort auf rund 26 000 mehr als<br />
ver doppelt.<br />
Spätestens in 30 Jahren bleiben drei Viertel der Nationalparkfläche ganz der Natur<br />
überlassen, der Mensch wird hier nicht mehr eingreifen. Bäume dürfen dann mehrere<br />
Hundert Jahre alt werden – bis sie Licht und Platz machen für die nachfolgende Generation.<br />
Auf scheinbar totem Holz sprießt neues Leben. Im ehemaligen Bannwald Wilder<br />
See, der sich bereits seit 100 Jahren frei von menschlichen Eingriffen entwickeln darf,<br />
ist dieser Zauber unberührter Natur bereits jetzt erfahrbar.<br />
Mehr als 100 Käferarten besiedeln dort inzwischen Totholz und Baumhöhlen.<br />
18 davon werden bundesweit als gefährdet eingestuft. Von den mehr als 30 Brutvogelarten<br />
des Bannwaldes profitieren vor allem Sperlingskauz, Raufußkauz, Garten -<br />
rotschwanz, Dreizehenspecht und Schwarzspecht vom wilder werdenden Wald.<br />
Es wird spannend sein zu verfolgen, wie sich der derzeitige fichtendominierte<br />
Nadelwald über die kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte verändern wird. Welche<br />
Bäume sich durchsetzen, welche Arten zurückkehren, welche dauerhaft heimisch<br />
werden, lässt sich nur bedingt vorhersagen.<br />
Es erfordert natürlich auch Mut, der Natur das Ruder zu überlassen, die Kontrolle<br />
abzugeben und nicht mehr selbst zu entscheiden, wohin die Reise geht. Dieser Mut<br />
wächst aus dem Vertrauen in die Kraft der Natur und ihre eigene Weisheit – in das<br />
Wunder der Wildnis.<br />
108
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Der ehemalige Bannwald Wilder See darf sich bereits seit 100 Jahren<br />
frei von menschlichen Eingriffen entwickeln.<br />
109
Hans-Peter Hegmann<br />
Kulinarische Genüsse und<br />
herzliche Gastlichkeit<br />
110<br />
Weinanbau – mit den Besenwirtschaften<br />
gehen hier Genuss<br />
und Gastlichkeit Hand in Hand.<br />
Es ist kein Geheimnis, dass in Baden neben guten Weinen auch eine hervorragende und<br />
sehr abwechslungsreiche regionale Küche angeboten wird. Die oft zitierten Einflüsse aus<br />
Frankreich, hier insbesondere aus dem nahen Elsass, sind nicht zu übersehen. Dabei<br />
reicht die Bandbreite der Anbieter – ohne eine Wertung treffen zu wollen – vom Sternelokal<br />
bis zur Besenwirtschaft.<br />
In (fast) jeder Stadt oder Gemeinde des <strong>Landkreis</strong>es finden sich „gutbürgerliche“<br />
Lokale – auf gut badisch einfach liebevoll „Wirtschaft“ genannt – in denen oftmals saisonal<br />
abhängig ganz unterschiedliche Spezialitäten angeboten werden. Einige Köche oder<br />
Besitzer der Gaststätten, die selbst am Herd stehen, haben inzwischen wieder traditionelle<br />
heimische Produkte und deren Verarbeitung nach zum Teil alten Rezepten entdeckt. Es<br />
wird wieder Fleisch von Rindern aus der Region, dem hinteren Murgtal beispielsweise,<br />
verarbeitet, die nie in einem Stall gestanden haben. Oder die Schweinefilets kommen<br />
von lokalen Bauernhöfen, die sich auf bestimmte Rassen spezialisiert haben und deren<br />
Tiere einen großen Teil des Jahres im Freien verbringen und ausschließlich mit Futter aus<br />
der eigenen Produktion gefüttert werden. Einen Hauch von kulinarischer Exotik bieten die<br />
Produkte der Straußenfarm<br />
im Süden des <strong>Landkreis</strong>es,<br />
deren Angebote<br />
sich einem immer größer<br />
werdenden Zuspruch er -<br />
freuen.<br />
Interessante Adressen<br />
für einen kulinarischen<br />
Zwischenstopp sind zu -<br />
dem die Hausbrauereien<br />
im <strong>Landkreis</strong>, oft kombiniert<br />
mit einem idyllischen<br />
Biergarten. Immer einen<br />
Besuch wert sind die von<br />
Winzern meist im Frühjahr<br />
und Herbst für einige<br />
Wochen geöffneten sogenannten<br />
Besenwirtschaften.<br />
Daneben gibt es noch<br />
die aus Rheinland-Pfalz<br />
stammenden Begriffe
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Strauß- oder Kranzwirtschaft. Hier ist den Winzern gestattet, den selbst erzeugten Wein<br />
zu bestimmten Zeiten selbst zu vermarkten. Dazu gibt es ein regionales Angebot an<br />
einfachen Speisen oder ein Vesper. Die hausgemachten Wurst waren stammen oft vom<br />
einheimischen Metzger, der sein Handwerk noch bestens versteht. Als augenfälliges<br />
Erkennungszeichen, dass die Gaststube, die auch mal in einer urigen Scheune sein kann,<br />
geöffnet hat, dienen die an der Straße aufgestellten Heckensträuße, Besen oder manchmal<br />
„nur“ ein an der Tür aufgehängter Kranz. Bei dieser Art des Essens und Trinkens kann<br />
man sehr gut und hautnah die badische Gastfreundschaft kennenlernen. Meistens sitzen<br />
die Gäste zusammengerückt auf Bänken und bedient werden sie oftmals von der Oma<br />
oder vom Opa.<br />
Aber auch die Haute Cuisine der Sterneköche bietet im <strong>Landkreis</strong> eine grandiose Auswahl<br />
an wunderbaren Leckereien an. Ausgezeichnet mit einem Stern im Guide Michelin<br />
zaubert Chefkoch Bernd Werner auf Schloss Eberstein bei Gernsbach eine originelle<br />
leichte, badisch-französische Gourmetküche und begeistert damit seine Gäste. Der Landgasthof<br />
von Wolfgang Raub in Kuppenheim-Oberndorf zählt seit vielen Jahren zu den<br />
besten Adressen Deutschlands und wurde vielfach ausgezeichnet. Im Süden des <strong>Landkreis</strong>es<br />
ist es Pavel Pospisil, der mit seinen Ideen und seiner Kreativität seine Gäste im<br />
Gasthaus Krone in Bühl-Oberbruch einfach verzaubert.<br />
Urige Gemütlichkeit<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong><br />
111
Philipp Ilzhöfer<br />
Wander- und Fahrradregion –<br />
Touren durch den <strong>Landkreis</strong><br />
Tour de Murg<br />
Qualitativ hochwertige Naherholungs-, Freizeit- und Tourismusstrukturen gewinnen für<br />
die wirtschaftliche Entwicklung von Regionen kontinuierlich an Bedeutung. Der <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Rastatt</strong> bietet mit seinen drei prägenden Kulturlandschaften die besten landschaftlichen<br />
und topografischen Voraussetzungen für einen hohen Freizeitwert: Der Rhein als<br />
bedeutende Wasserstraße mit seinen einzigartigen Auenlandschaften, die Vorbergzone<br />
mit den typischen Reblandschaften und der nördliche Schwarzwald mit den weit sichtbaren<br />
Höhen und malerischen Tälern, dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und<br />
dem 2014 eröffneten Nationalpark Schwarzwald. Die Grenzlage zum benachbarten<br />
Frankreich und die unmittelbare Nähe zur Kurstadt Baden-Baden verleihen dem <strong>Landkreis</strong><br />
zusätzlich internationales Flair. Durch diese vielfältige Kultur- und Naturlandschaft<br />
ist der <strong>Landkreis</strong> zu einem Mekka für Rad- und Wanderfreunde geworden.<br />
Ein engmaschiges Radwegenetz macht den <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> zu einem idealen<br />
Terrain für Radfreunde. Sowohl Freizeitradler wie auch Rennsportbegeisterte und Mountainbiker<br />
kommen voll auf Ihre Kosten. Rückgrat im Freizeitnetz sind die überregionalen<br />
Radfernwege „Rheintalweg“, „Schwarzwaldradweg“, „Schwarzwälder Höhenradweg“<br />
und die „Veloroute Rhein“. Der 130 Kilometer lange „PAMINA-Radwanderweg Rhein -<br />
auen“ ist Teil des PAMINA-Rheinparks, einem räumlichen Museum beidseits des Rheins<br />
zwischen Rheinmünster-Greffern und Leimersheim. Der Weg verläuft zum Großteil auf<br />
den Rheindämmen auf deutscher und französischer Seite und passiert viele Museen<br />
und Stationen am Wegesrand. Ein weiterer grenzüberschreitender Radweg ist die ca.<br />
60 Kilometer lange Radstrecke „Radeln ohne Grenzen“<br />
vom elsässischen Haguenau bis nach Iffezheim.<br />
Schmackhafte regionale Produkte und reizvolle Kulturlandschaften<br />
können auf der „Hofladentour“ rund um<br />
Bühl, Ottersweier, Lichtenau und Sasbach entdeckt werden.<br />
Auf rund 45 Kilometern laden zahlreiche Hofläden<br />
zum Zwischenstopp ein. Ein besonderes Highlight der<br />
Region ist die „Tour de Murg“, welche auf 67 Kilo metern<br />
von den Schwarzwaldhöhen entlang des Flusses Murg<br />
bis zur Barockstadt <strong>Rastatt</strong> in der Rheinebene führt. Wer<br />
es etwas sportlicher mag, ist in den beiden Mountain -<br />
bikearenen „Murg-/Enztal“ und „Hornisgrinde-Ortenau“<br />
richtig. Über 1300 Kilo meter ausgeschilderte Touren in<br />
allen Schwierigkeitsgraden sind ein Genuss für jeden<br />
ambitionierten Biker.<br />
112
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Ebenso abwechslungsreich und interessant gestaltet sich das gut ausgeschilderte,<br />
über 500 Kilometer lange Wanderwegenetz, welches bei jeder Jahreszeit zu an -<br />
spruchsvollen Wanderungen oder zu gemütlichen Spaziergängen einlädt. Neben dem<br />
klassischen Fernwanderweg „Westweg“ wurde im <strong>Landkreis</strong> ein dichtes Netz mit regionalen<br />
Wanderwegen ausgebaut. Das Premiumprodukt stellt die 111 Kilometer lange<br />
„Murgleiter“ dar. Während des Verlaufs von Gaggenau hinauf zum Schliffkopf werden<br />
Teile des Nationalparks Schwarzwald durchquert. Als einer der höchstzertifiziertesten<br />
Wanderwege Deutschlands ermöglicht die „Murgleiter“ Wandergenuss der Spitzen -<br />
klasse. Mit der „Gernsbacher Runde“ und dem „Gernsbacher Sagenweg“ runden zwei<br />
weitere Premiumwanderwege das Spitzenangebot ab. Wandern mit dem Themenschwerpunkt<br />
Wein bietet auf einer Länge von 103 Kilometern der Ortenauer Weinpfad.<br />
Hier können die Wanderer sonnenverwöhnte Rebanlagen erkunden, fruchtige Weine<br />
der Ortenau in den Weingütern probieren oder sich von einem Wein-Guide alles zum<br />
Thema Wein erläutern lassen. Zahlreiche weitere Themenpfade ergänzen das vielfältige<br />
Angebot.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> ist jedoch nicht nur zur Sommerzeit ein Wanderparadies, sondern hat<br />
auch im Winter überregionale Bedeutung für Skilangläufer. Gut ausgebaute und prä -<br />
parierte Rundloipen und Skiwanderwege führen die Besucher im nördlichen Schwarzwald<br />
in ein zauberhaftes Winterparadies.<br />
Alles in allem ist der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> für Radfahrer und Wanderer ein Eldorado. Für<br />
alle Touren im <strong>Landkreis</strong> gibt es vielfältige Informationsmaterialien. Wer eher geführte<br />
Wanderungen bevorzugt, kann spezielle Angebote bei den ausgebildeten Wein-,<br />
Schwarzwald- und Rheinparkguides buchen (www.tourismus.landkreis-rastatt.de).<br />
Wandern am Füllenfelsen<br />
113
Rainer Wollenschneider<br />
Ausflugsziele, Sport- und Freizeitangebote<br />
für Gäste und Bürger<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> mit Schwarzwald, Vorbergzone, Rheinschiene und dazu mit den<br />
höchsten Durchschnittstemperaturen Deutschlands ist geradezu für bevorzugte Freizeitgestaltung<br />
von Touristen und Einheimischen prädestiniert. Im Sommer, aber auch im<br />
Winter, eröffnen sich Perspektiven und ein Angebot, das von der Palette her als etwas<br />
ganz Besonderes zu bezeichnen ist. Dazu kommt, dass durch den PAMINA-Raum grenz -<br />
überschreitende Perspektiven vorhanden sind. Dabei sind für den Publikumsverkehr<br />
die Fähren von Drusenheim, Neuburgweier und ganz besonders die Seilfähre von<br />
Plittersdorf attraktive touristische Anziehungspunkte.<br />
Was den Wassersport betrifft, bietet so mancher Baggersee ideale Möglichkeiten,<br />
dieses gerade auf dem Goldkanal zwischen Steinmauern und Elchesheim-Illingen. Der<br />
Ruder-Club <strong>Rastatt</strong> ist seit 50 Jahren mit seinem Bootshaus dort ansässig. Die Ruderer<br />
finden ideale Ausgangsmöglichkeiten für Touren auf Rhein und Murg oder der Sauer bei<br />
Munchhausen. Zudem trägt die Segelabteilung des Vereins seit Jahren Ranglisten -<br />
regatten des Deutschen Seglerverbandes aus und selbst verwöhnte Bodenseesegler<br />
schätzen das Revier des Goldkanals. Da finden sich oft enorm große Starterfelder bei<br />
der Schneeglöckchen-, Oster- oder Herbstwindregatta. Gerade, was die Jüngstenklasse<br />
der „Optimisten A + B“ betrifft, so gab es schon Starterfelder mit bis zu 100 Segel-<br />
Jollen. Auch Kanufahrer finden in den Rheinauen oder der renaturierten Murg ideale<br />
Freizeitsportmöglichkeiten. Da lockt viele Freizeitpaddler die ausgewiesene Route vom<br />
Goldkanal über den Damm ins Altwasser bis Plittersdorf. Eine Ausnahmestrecke für<br />
Kanuten findet sich zudem im Murgtal. Fordernd und wildromantisch ist die Flusspartie<br />
zwischen Forbach und Schönmünzach, wo sich je nach Wasserstand eine extrem sportliche<br />
Kajakstrecke findet.<br />
Unweit von diesem Areal befinden sich die Wintersportgebiete des <strong>Landkreis</strong>es:<br />
Herrenwies, der Bühlertallift Hundseck, Kaltenbronn und der Mehliskopf. Dieser bietet<br />
zudem einen Kletterpark und ganzjährig eine Bobbahn. Die Skipisten an der Schwarzwaldhochstraße<br />
sind zwar vermehrt von der Schneelage abhängig. Aber sie sind, wenn<br />
die weiße Pracht – ergänzt durch Schneekanonen – vorhanden ist, absolute Anziehungspunkte.<br />
Dazu gehören auch ein ausgebautes Loipennetz, Schneeschuhwanderungen<br />
und Rodelhänge. Dort, wo im Bereich des Mehliskopfs die Skiwanderer im Winter ihr<br />
Eldorado finden, tummeln sich hinterher die Nordic Walking-Fans bzw. die Moutain biker.<br />
114
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
So ist für Extremsportler auch das Klettern an den Brett- und Eulenfelsen bei Forbach<br />
etwas Besonderes. Mancher Motorradfan rauscht hier an der Traumkulisse des ein -<br />
rahmenden Murgtals und des Schwarzwalds vorbei – wie Tausende andere Fans –, in<br />
der Hoffnung, dass er sich nicht überschätzt. Teams, die das andere Motorradfahren –<br />
und das als Sport – im Griff haben, widmen sich dem Motorball. Dazu gehören der MSC<br />
Comet Durmersheim und MSC Puma Kuppenheim, die erfolgreich diesen außergewöhnlichen<br />
Sport ausüben. Ein Relikt aus der Zeit, als der heutige Baden-Airport noch ein<br />
kanadischer NATO-Flugplatz war, ist der Eissportverein Hügelsheim. Dagegen „abge -<br />
hoben“ geht es beim Segelsportverein <strong>Rastatt</strong> zu, der auf der Baldenau äußerst rege<br />
Aktivitäten entfaltet. Bei guter Thermik starten und landen zahlreiche Sportflugzeuge<br />
Die Seilfähre in<br />
<strong>Rastatt</strong>-Plittersdorf<br />
115
Wassersport spielt im <strong>Landkreis</strong><br />
eine große Rolle...<br />
auf dem großzügigen Gelände mit dem ausladenden Grasteppich. Außerdem ist es bei<br />
den „Teufelsfliegern“ ein lohnender Besuch. Der Drachen- und Gleitschirmclub Loffenau<br />
e. V. hat für mutige Aktive oder auch Zuschauer bei der Teufelsmühle einiges zu bieten.<br />
Wenn auch so mancher glaubt, Iffezheim mit seiner Galopprennbahn gehöre zu<br />
Baden-Baden, so liegt der Rennplatz doch im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong>. Viele Tausend Besucher<br />
werden seit 1858 vom Rennplatz angezogen. Ob bei dem Frühjahrsmeeting oder der<br />
„Großen Woche“ im Spätsommer, aber auch beim „Sales & Racing Festival“ – die Rennwochen<br />
von Iffezheim haben hohen überregionalen Ruf.<br />
Auch wer den Golfschläger schwingen will, der ist im <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> bei den Plätzen<br />
von Baden-Baden und dem elsässischen Soufflenheim in der Nachbarschaft sehr<br />
gut aufgehoben. Neben dem „Golfclub Altrhein e. V.“ bei <strong>Rastatt</strong>-Plittersdorf am Rand<br />
der Rheinauen kann der Baden Hills und Curling Club eine attraktive 18-Loch-Golfanlage<br />
anbieten. Was das Curling betrifft, so zeigen die Mitglieder mit der Eishalle auf dem<br />
116
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Gelände des Baden-Airparks seit Jahren nationale und internationale Spitzenleistungen.<br />
Zum sportlichen Angebot im <strong>Rastatt</strong>er <strong>Landkreis</strong> gibt es auch Ausflugsziele, die nicht<br />
gerade jede Region bieten kann. Diese Anziehungspunkte sind zu Fuß oder auch mit<br />
dem Fahrrad anzusteuern, gerade, wenn man auf das Auto und öffentliche Verkehrsmittel<br />
verzichten will. Ein Glanzpunkt dabei ist der Katz’sche Garten in Gernsbach mit<br />
seinem Skulpturengarten, welcher nach 1800 von der wohlhabenden Familie Katz eingerichtet<br />
worden war. Auch in dessen Nähe, der 13 Kilometer lange Parcour unter dem<br />
Motto „Sagenhaftes Gernsbach“, ist besonders ein Anziehungspunkt für Eltern mit<br />
Kindern.<br />
Was noch herauszuheben ist – die ständig erweiterte Initiative im Murgtal seit 2004<br />
von Rüdiger Seidt und Jürgen Dieskau: der Kunstweg am Reichenbach. Auf über drei<br />
Kilometern, zwischen den Gernsbacher Ortsteilen Hilpertsau und Reichental, haben sich<br />
mehrere Künstler mit ihren Exponaten in die malerische Landschaft eingebunden.<br />
. . . Wintersport selbstverständlich<br />
auch – in vielen Facetten.<br />
117
Bühler Sportstätten GmbH<br />
Die Bühler Sportstätten GmbH ist aus dem ursprünglichen Eigenbetrieb<br />
Schwarzwaldbad entstanden. Das Schwarzwaldbad ist ein kombiniertes<br />
Hallen- und Freibad mit fünf Schwimmbecken, einem Sprungbecken,<br />
einem Warmsprudelbecken, verschiedenen Planschbereichen für<br />
Kinder sowie einer Großrutsche. Es steht in großem Umfang auch der<br />
schulischen Nutzung und dem Vereinssport zur Verfügung. Jährlich<br />
besuchen durchschnittlich 200 000 Gäste das Schwarzwaldbad.<br />
Das Leistungsspektrum der Bühler Sportstätten GmbH wurde im Jahr<br />
2010 um den Betrieb der benachbarten Schwarzwaldhalle erweitert.<br />
Gleichzeitig erhielt die Gesellschaft den Auftrag, eine neue Groß -<br />
sporthalle mit angebauter Geräteturnhalle (siehe rechte Seite) zu<br />
errichten, die den Volleyballbundesligaspielern und den Turnern des<br />
TV Bühl bessere Trainings- und Wettkampfbedingungen bieten und vor<br />
allem die Engpässe bei der Bereitstellung von Sportstätten für den<br />
Schulsport beseitigen sollte. Dieses Ziel wurde mit der Inbetriebnahme<br />
der Halle im Jahr 2012 erreicht.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2001<br />
Mitarbeiter: 21<br />
www.schwarzwaldbad-buehl.de<br />
Das Schwarzwaldbad macht<br />
seinem Namen alle Ehre.<br />
Leistungsspektrum:<br />
Gegenstand des Unternehmens<br />
ist der Betrieb, die Instandhaltung<br />
und die Unterhaltung des<br />
Schwarzwaldbades Bühl und<br />
der Schwarzwaldhalle sowie<br />
der Neubau und der Betrieb,<br />
die Instandhaltung und die<br />
Unterhaltung der Großsporthalle<br />
mit angebauter Geräteturnhalle<br />
mit den notwendigen<br />
Nebeneinrichtungen sowie alle<br />
damit zusammenhängenden<br />
und diese Aufgabe fördernden<br />
Dienstleistungen.<br />
118
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Großsporthalle mit Geräteturnhalle in Bühl<br />
Mit dem Neubau der Sporthalle wurde in Bühl ein bereits seit langer<br />
Zeit benötigtes Sportzentrum mit überregionaler Bedeutung geschaffen.<br />
Planung und Bau der Sporthalle ging eine intensive Abstimmung<br />
und Diskussion zum benötigten Raumbedarf für Schulen und Vereine<br />
voraus. Zielvorstellung war die Schaffung einer flexibel nutzbaren Sportund<br />
Veranstaltungsanlage, welche bei einer durchgehend hohen Aus -<br />
lastung alle Anforderungen des Schulsports, wie auch die des wettkampfmäßigen<br />
Vereinssports mit hohem Besucheraufkommen erfüllt.<br />
Neben einer modernen Drei-Feld-Sporthalle sollte auch eine Geräteturnhalle<br />
für den wettkampforientierten Trainingsbetrieb erstellt werden.<br />
Der Neubau der Sporthalle vereint die gestellten Anforderungen an<br />
eine optimale Nutzbarkeit mit einem frischen zeitgemäßen Erscheinungsbild<br />
– innen wie außen.<br />
Der Sprothallenbereich wird durch eine konsequente Trennung der<br />
Erschließung für Besucher und Aktive auf zwei Ebenen effektiv nutzbar<br />
für Wettkampf- und Großveranstaltungen organisiert. Die durchgehend<br />
barrierefrei gestaltete Besucherebene umgreift auf allen vier Seiten<br />
den arenaartig abgesenkten Spielfeldbereich.<br />
An beiden Längsseiten des Spielfeldes werden bis zu 400 Sitzplätze<br />
angeboten. Dieser Raum lässt sich bei Großveranstaltungen durch<br />
zusätzliche ausziehbare Teleskoptribünenanlagen auf bis zu 1000<br />
Besucher sitzplätze erweitern. Als Maximalauslegung sind bis zu 1600<br />
Besucher zulässig. Das effektive Fluchtwegekonzept und die auf unterschiedliche<br />
Betriebsfälle ausgelegte Gebäudetechnik erlauben variable<br />
Nutzungen im Sport- und Veranstaltungsbetrieb.<br />
119
Dr. Heiko P. Wacker<br />
Nachbarschaftliches<br />
Miteinander –<br />
Baden-Baden und Elsass<br />
Wenn Politiker vom „Europäischen Miteinander“ reden,<br />
dann geschieht dies gerne mit staatstragendem Pathos.<br />
Dabei kann man gute, nachbarschaftliche Beziehungen<br />
auch in ganz anderen, sehr viel alltäglicheren Dimensionen<br />
erfahren – beispielsweise bei einem kurzen Besuch<br />
der westlich von Baden-Baden zu findenden Rheinfähre.<br />
Sie schlägt eine Brücke zwischen dem elsässischen<br />
Drusenheim und dem badischen Greffern . . .<br />
Die Geschichte dieser Verbindung reicht weit ins<br />
Mittelalter, wobei die jetzige Motorfähre sicherlich komfortabler sein dürfte. Und<br />
unkomplizierter zudem, was vergessen macht, wie sehr der Rhein noch vor wenigen<br />
Jahren als Grenze wahrgenommen wurde. Heute hingegen rollen Autos, Motorräder<br />
oder auch Radausflügler entspannt auf die Fähre – um den Weg kurz darauf am jen -<br />
seitigen Ufer fortzusetzen.<br />
Das Angebot einer kostenlos nutzbaren Fährverbindung – am Wochenende kann es<br />
zugegebenermaßen einen gewissen Rückstau geben – wird auch von den zahlreichen<br />
Pendlern genutzt. Nicht wenige Bundesbürger ließen sich in der Vergangenheit im<br />
Elsass nieder, ohne ihre Arbeit im „Ländle“ deshalb aufzugeben. Gleichzeitig finden<br />
auch immer mehr junge Franzosen den Weg zu deutschen Ausbildungsplätzen: Qualität<br />
und Bezahlung sind gewichtige Argumente, und auch die gerne in die Pflicht ge -<br />
nommene Arbeitslosenquote in Frankreich sollte man nicht unterschätzen.<br />
Manche Firmen wiederum haben Niederlassungen auf beiden Seiten des großen<br />
europäischen Stroms. Ein interessantes Beispiel wäre hier der US-amerikanische<br />
Chemie-Riese „Dow Chemical“ aus Michigan. Der in zahlreichen Ländern aktive Konzern<br />
betreibt sowohl in Greffern wie auch nur leicht rheinaufwärts oberhalb von Drusenheim,<br />
und damit direkt gegenüber, ein Werk.<br />
Betrachtet man den Rhein mit solchen Fakten im Hinterkopf, dann nimmt der Strom<br />
mehr und mehr den Charakter einer „Nahtstelle“ an, die zwei Landschaften verknüpft.<br />
Man könnte auch den Vergleich zu einem Buch ziehen, das mit aufgeklappten Seiten<br />
vor dem Betrachter liegt – während der Rhein zum Falz wird, ohne den die Buchseiten<br />
nurmehr einzelne Blätter wären. Ihres Kontextes beraubt und damit wenig sinnvoll . . .<br />
Sinn macht es hingegen, den Bereich beidseits des Flusses als einen einzigen<br />
Kulturraum wertzuschätzen. Die Nummernschilder mögen sich unterscheiden, die Verwaltung<br />
auch. Doch das sind neuzeitliche Facetten zweier nicht nur in kulinarischer<br />
Hinsicht sehr ähnlicher Gegenden. Immerhin klingeln inzwischen dieselben Münzen im<br />
Portemonnaie. Verzeihung – im Geldbeutel natürlich. Obwohl das nun wirklich keine<br />
Rolle mehr spielt.<br />
Entsprechend freudig wechseln die Konsumenten auf die andere Rheinseite: vor<br />
allem an Feiertagen, die am jeweils eigenen Ufer nicht begangen werden. So pilgern<br />
nicht wenige Deutsche zur Shoppingtour ins Outlet-Center bei Roppenheim im Elsass.<br />
Im Gegenzug vernimmt man in den Fußgängerzonen von Baden-Baden oder <strong>Rastatt</strong><br />
gern und häufig französisches Geplauder.<br />
120
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Wer seine Nachbarn<br />
von jenseits des Rheins<br />
jedoch nicht nur hören,<br />
sondern auch verstehen<br />
möchte, der kann auf<br />
verschiedene Weiterbil<br />
dungs angebote zurückgreifen.<br />
So bietet<br />
„up PAMINA vhs“, eine<br />
deutsch-französische Einrichtung<br />
der Erwach -<br />
sen en bildung mit Sitz<br />
in Weißenburg im Elsass,<br />
grenzüberschreitende<br />
Ver anstaltungen für den<br />
gesamten PAMINA-Raum:<br />
„PA“ steht für die Pfalz,<br />
„MI“ für Mittlerer Ober -<br />
rhein und „NA“ für Nord<br />
Alsace. Grenzüberschreitende<br />
Exkursionen oder unterhaltsame Sprachkurse richten sich an ein breites Publikum<br />
– wie man es erwartet von einer VHS. Das französische Pendant unserer Volkshochschule<br />
steuert das „up“ im Namen bei. Es steht für „université populaire“.<br />
Zur VHS geht man – es gibt indes auch Bildungsangebote, die rollen bis fast vor die<br />
Haustür. So versorgt die Fahrbücherei des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong> seit über 50 Jahren ihre<br />
Leser. Knapp 30 Haltestellen steuert der Bücherbus an, weitere sieben Haltestellen sind<br />
es in Baden-Baden: ein gutes Beispiel für sinnvolle Kooperation. Knapp 5000 Medien<br />
hat der Bus an Bord, in den Magazinen lagert noch ein Mehrfaches dieser Menge.<br />
Den Bücherbus kann man als Inbegriff kultureller Kooperation betrachten – die<br />
gemeinsame Trägerschaft des „Klinikums Mittelbaden“ hingegen beweist, dass die<br />
Stadt Baden-Baden und der <strong>Landkreis</strong> <strong>Rastatt</strong> auch in deutlich größeren Dimensionen<br />
verbunden sind. Denn beide, Stadt- wie auch <strong>Landkreis</strong>, sind als Gesellschafter für<br />
das regional verankerte Unternehmen mit seinen vier Akutkliniken, fünf Pflegeeinrich<br />
tungen, dem ambulanten Pflegedienst und dem Hospiz verantwortlich.<br />
Der Blick über die Kreisgrenze: in <strong>Rastatt</strong> ist er ganz alltäglich. Denn sowohl die<br />
historischen Verflechtungen mit Baden-Baden, wie auch die als ein Kulturraum wahr -<br />
genommene Region dies- wie jenseits des Rheins sorgen für eine gemeinsame Identität.<br />
Letzten Endes ist es also einerlei, ob man sich in der Fußgängerzone, bei einer<br />
zweisprachigen Veranstaltung oder eher lapidar auf der Fähre begegnet. Denn immer<br />
sind es ganz einfach Menschen, Bürger Europas, die eben zufällig in Baden-Baden oder<br />
im Kreis <strong>Rastatt</strong> leben, die eben zufällig einen deutschen oder einen französischen Pass<br />
haben. Und das Schönste: Das funktioniert alles komplett ohne Pathos . . .<br />
Soufflenheim im Elsass<br />
121
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge<br />
Die nachstehenden Firmen, Verwaltungen und Verbände haben mit ihren Public-Relations-<br />
Beiträgen das Zustande kommen dieses Buches in dankenswerter Weise gefördert.<br />
as Architektur + Stadtplanung GdBR, Bühl ................60<br />
www.architekturbuero-as.de / info@architekturbuero-as.de<br />
Bada AG, Bühl .......................................41<br />
www.bada.de / info@bada.de<br />
Baden-Airpark GmbH, Flughafen Karlsruhe /<br />
Baden-Baden (FKB), Rheinmünster ...................47<br />
www.baden-airpark.de / info@baden-airpark.de<br />
Baugenossenschaft Familienheim <strong>Rastatt</strong> eG, <strong>Rastatt</strong> ......61<br />
www.familienheim-rastatt.de<br />
info@familienheim-rastatt.de<br />
Bischoff + Scheck AG, Rheinmünster.....................39<br />
www.bischoff-scheck.de / office@bischoff-scheck.de<br />
Braun Sondermaschinen GmbH, Ottersweier ..............27<br />
www.braun-sondermaschinen.de<br />
info@braun-sondermaschinen.de<br />
Bühler Sportstätten GmbH, Bühl ...................118, 119<br />
www.schwarzwaldbad-buehl.de<br />
info@schwarzwaldbad-buehl.de<br />
BWR Waggonreparatur GmbH, <strong>Rastatt</strong> ................28, 29<br />
www.bwr.de / info@bwr.de<br />
DEUTSCHES ROTES KREUZ, Kreisverband <strong>Rastatt</strong> e. V.,<br />
<strong>Rastatt</strong> ...........................................79<br />
www.drk-rastatt.de / info@drk-rastatt.de<br />
EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe ..........53<br />
www.enbw.com / kontakt@enbw.com<br />
eneREGIO GmbH, Muggensturm ........................52<br />
www.eneregio.com / post@eneregio.com<br />
Glatfelter Gernsbach GmbH, Gernsbach ..................34<br />
www.glatfelter.com / info@glatfelter.com<br />
GMV Sanli GmbH, Bühl ...............................60<br />
www.gmvsanli.com / info@gmvsanli.com<br />
Habich GmbH Büro- und Wohndesign, Bühl-Vimbuch .......36<br />
www.habich-gmbh.de / info@habich-gmbh.de<br />
Hörig GmbH Maschinen- und Metallbau, Bischweier .......32<br />
www.hoerig-toranlagen.de / info@hoerig-toranlagen.de<br />
Johnson Controls Interiors GmbH & Co. KG, <strong>Rastatt</strong> .........25<br />
www.johnsoncontrols.com<br />
KVV Karlsruher Verkehrsverbund GmbH, Karlsruhe .........49<br />
www.kvv.de / info@kvv.karlsruhe.de<br />
Lebenshilfe Baden-Baden – Bühl – Achern e. V.<br />
Lebenshilfe <strong>Rastatt</strong>/Murgtal e.V. .....................83<br />
www.lebenshilfe-bba.de<br />
geschaeftsfuehrung@lebenshilfe-bba.de<br />
www.lebenshilfe-rastatt-murgtal.de<br />
info@lebenshilfe-rastatt-murgtal.de<br />
LuK Driving Center Baden, Rheinmünster .................38<br />
www.drivingcenter-baden.de<br />
info@drivingcenter-baden.de<br />
MAQUET Holding B.V. & Co. KG, <strong>Rastatt</strong>...................37<br />
www.maquet.com / info.sales@maquet.de<br />
122
REGISTER<br />
Mayr-Melnhof Gernsbach GmbH, Gernsbach ..............40<br />
www.mm-karton.com<br />
sales.gernsbach@mm-karton.com<br />
Mercedes-Benz Werk Gaggenau ........................35<br />
www.daimler.com / dialog@daimler.com<br />
Mittelbadische Entsorgungs- und Recyclingbetriebe<br />
GmbH (MERB), Achern ..............................55<br />
www.merb.de / info@merb.de<br />
NVW – Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH,<br />
Kuppenheim ......................................48<br />
www.nvw-walz.de / info@nvw-walz.de<br />
OHF Hafen- und Flussbau GmbH, Au am Rhein .........30, 31<br />
www.ohf-wasserbau.de / info@ohf-wasserbau.de<br />
Otterbach Medien KG GmbH & Co., <strong>Rastatt</strong> ...............59<br />
www.otterbach.de / info@otterbach.de<br />
Papierzentrum Gernsbach .............................72<br />
www.papierzentrum.org<br />
info@papierzentrum.org<br />
RVS Regionalbusverkehr Südwest GmbH, Karlsruhe ........48<br />
www.suedwestbus.de / info@suedwestbus.de<br />
star.Energiewerke GmbH & Co. KG, <strong>Rastatt</strong> ................52<br />
www.star-energiewerke.de<br />
info@star-energiewerke.de<br />
Steinbeis Business Academy, Gaggenau .................73<br />
www.steinbeis-academy.de / info@shb-sba.de<br />
Volksbank Baden-Baden • <strong>Rastatt</strong> eG, Baden-Baden<br />
und <strong>Rastatt</strong>........................................57<br />
www.volksbank-baden-baden-rastatt.de<br />
info@vb-babara.de<br />
Volksbank Bühl eG, Bühl ...............................57<br />
www.volksbank-buehl.de / info@volksbank-buehl.de<br />
VR-Bank in Mittelbaden eG, Iffezheim ...................57<br />
www.vr-miba.de / info@vr-miba.de<br />
WALD + CORBE Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG,<br />
Hügelsheim .......................................58<br />
www.wald-corbe.de / mail@wald-corbe.de<br />
Peter’s gute Backstube GmbH & Co. KG, Bühl-Vimbuch......63<br />
www.petersgutebackstube.de<br />
info@petersgutebackstube.de<br />
Raiffeisenbank Südhardt eG, Durmersheim ...............57<br />
www.raiba-suedhardt.de / info@raiba-suedhardt.de<br />
Rieger GmbH, Georg, Gaggenau ........................63<br />
www.georgrieger.com / mail@georgrieger.com<br />
123
Bildquellen<br />
Bodo Nussdorfer, Bielefeld: S. 25, 27–29, 36, 40, 41, 48 u., 52 u., 58, 60, 63 u., 72, 79 u.<br />
Archiv (Werkaufnahmen): S. 30–32, 34 o., 35, 37–39, 47, 53, 55, 61, 63 o., 73, 79 o., 83.<br />
Abfallwirtschaftsbetrieb des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Rastatt</strong>: S. 54; adisa/fotolia.com: S. 56; Affentaler Winzer<br />
eG, Bühl: S. 67 u.; Manuela Behrendt, Durmersheim: S. 64, 65; Blattgrün Fotografie GbR,<br />
Karlsruhe: S. 34 u.; Uli Deck/Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH, Karlsruhe: S. 49; Europäische<br />
Fotoakademie/Matthias Gessler: S. 13, 14, 111, 117, 121; Gemeinde Bietigheim: S. 86; Gemeinde<br />
Bischweier: S. 87; Gemeinde Bühlertal: S. 89; Gemeinde Durmersheim: S. 90; Gemeinde Forbach:<br />
S. 91; Gemeinde Iffezheim: S. 94; Gemeinde Loffenau: S. 97; Gemeinde Muggensturm: S. 98;<br />
Gemeinde Ötigheim: S. 99; Gemeinde Ottersweier: S. 100; Gemeinde Rheinmünster: S. 101;<br />
Gemeinde Sinzheim: S. 102; Gemeinde Steinmauern: S. 103; Gemeinde Weisenbach: S. 104;<br />
Marcus Gernsbeck, Baden-Baden: S. 57; H. Felix Groß, Ettlingen: S. 10; Heimatverein Medicus<br />
Lichtenau: S. 18; Marion Huber, <strong>Rastatt</strong>: S. 70; Jens Holger Jensen: S. 19; Stephan Kaminski/<br />
Tourismus zweckverband „Im Tal der Murg“, Gaggenau: S. 113; Bernd Kappler, Gaggenau: S. 3 Mi.,<br />
21 o.; Ulrike Klumpp/Tourismuszweckverband „Im Tal der Murg“, Gaggenau: S. 112; Kreisarchiv<br />
<strong>Rastatt</strong>: S. 9, 11, 20; Landratsamt <strong>Rastatt</strong>: Titel 1–3, S. 3 o., 4–7, 12, 22, 23, 71, 74, 75, 82, 85,<br />
105, 110; Landratsamt <strong>Rastatt</strong>/Forstamt: S. 68, 69; Löweneck + Schöfer Architekten GmbH,<br />
München: S. 119; National park Schwarzwald/Charly Ebel: S. 109; Naturpark Schwarzwald<br />
Mitte/Nord: Titel 4; Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord/Jochen Denker: S. 107; Naturpark<br />
Schwarzwald Mitte/Nord/Peter Gutsche: Titel 5; Hans Neukircher Neale, <strong>Rastatt</strong>: S. 59; PAMINA-<br />
Rheinpark: S. 16; pandesign, Karlsruhe: S. 52 o.; Monika Schlangen/AERO-SÜDWEST: S. 118;<br />
Schwarzwald Tourismus GmbH/Hauptgeschäftsstelle Freiburg: S. 67 o.; Stadt Bühl: S. 88; Stadt<br />
Gaggenau: S. 77, 92; Stadt Gernsbach: S. 93; Stadt Kuppenheim: S. 95; Stadt Lichtenau: S. 96;<br />
Stadtgeschichtliches Institut Bühl: S. 17 u.; Stadtmuseum <strong>Rastatt</strong>: S. 17 o.; Südwestbus, Pforzheim:<br />
S. 48 o.; Willi Walter, Gaggenau (www.luftbilder-baden-baden.de): S. 3 u., 15, 33, 43, 45, 50, 80;<br />
Philipp Weber, Kuppenheim-Oberndorf: S. 21 u.; Rainer Wollenschneider, <strong>Rastatt</strong>: S. 115, 116.<br />
124