Landkreis Hildesheim
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Deutsche <strong>Landkreis</strong>e<br />
IM PORTRAIT<br />
<strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
„Schön Hier!“
Deutsche <strong>Landkreis</strong>e im Portrait<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung<br />
Redaktion: Pressesprecher Hans-A. Lönneker<br />
Dritte, völlig neue Ausgabe 2015
Das Buch erscheint im Verlagsbereich Regionalmedien – Bücher.<br />
Alle Rechte bei Kommu nikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />
Herausgegeben in Zu sam menarbeit mit dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>;<br />
Redaktion: Pressesprecher Hans-A. Lönneker;<br />
Bildredaktion: Hans-A. Lönneker, Jens Härtel und Nicol Lynack<br />
Printed in Germany 2015<br />
Das Manuskript ist Eigentum des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.<br />
Auswahl und Zusammen stellung urheberrechtlich geschützt. Dem<br />
Buch liegen neben den illustrierten Autorentexten Bilder und PR-<br />
Texte der Firmen, Verwal tungen und Ver bände zu grunde, die mit<br />
ihrer finan ziellen Beteili gung das Ersche inen des Bandes ermöglicht<br />
ha ben. Sie sind im Anhang aufgeführt. Für die Rich tig keit der im<br />
Inhalts verzeichnis aufgeführten Autorenbeiträge und der PR-Seiten<br />
übernehmen Verlag und Redaktion keine Haftung.<br />
Bildbearbeitung:<br />
Kommunikation & Wirtschaft GmbH, Oldenburg (Oldb)<br />
Druck: Leinebergland-Druck GmbH & Co. KG, Alfeld (Leine)<br />
Bildquellen: Seite 142<br />
Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek<br />
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publi kation in der<br />
Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten<br />
sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.<br />
ISBN 978-3-88363-367-1
VORWORT<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> – bereit für das dritte Jahrtausend 6<br />
Landrat Reiner Wegner<br />
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Entwicklungsperspektive Kreisfusion 8<br />
Ingrid Mellin, Leiterin Stabsstelle Kommunalaufsicht/Kreistagsbüro, <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Eine Reise durch den <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> –<br />
18 Städte und Gemeinden mit Profil 10<br />
Wolfgang Moegerle, Vorsitzender des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes,<br />
Kreisverband <strong>Hildesheim</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong> – attraktives Zentrum des <strong>Landkreis</strong>es 26<br />
Dr. Ingo Meyer, Oberbürgermeister der Stadt <strong>Hildesheim</strong><br />
Hi-Land – Gutes für die Region 28<br />
Dr. Alfred Müller, Vorsitzender, Hi-Land e. V.<br />
Elektrisch unterwegs im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> 30<br />
Britta Reinecke, Olexander Filevych, Carola Gerwig und Helmut Lessing, Arbeitsgruppe<br />
„Integration erneuerbarer Energien“, Universität <strong>Hildesheim</strong><br />
Wachstumsregion mit Perspektiven – starker Standort in der<br />
Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg 31<br />
Christina Grella, Persönliche Referentin des Landrates, <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
EIN KREIS MIT WIRTSCHAFTLICHEN POTENZIALEN<br />
Industrie, Handel und Dienstleistungen –<br />
Herausforderungen und Chancen in der Region <strong>Hildesheim</strong> 38<br />
Marc Diederich, Geschäftsstelle <strong>Hildesheim</strong>, und Jens Koch, Vizepräsident Industrie- und<br />
Handelskammer Hannover, <strong>Hildesheim</strong><br />
Region <strong>Hildesheim</strong> –<br />
ein Wirtschaftsstandort mit besten Voraussetzungen für Unternehmen 68<br />
Kay Fauth und Matthias Ullrich, Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Hildesheim</strong> Region (HI-REG) mbH<br />
Zu Lande, zu Wasser und in der Luft – Verbindungen in alle Richtungen 70<br />
Rainer Poelmann, Raumplaner im Fachdienst Kreisentwicklung und Infrastruktur,<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> – kraftvoll für Naturenergie und Klimaschutz 72<br />
Helfried Basse, Dezernent für Sicherheit, Ordnung und Umwelt, <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
3
Sichere Entsorgung – von einer ungeordneten Müllentsorgung<br />
zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen – dem ZAH 74<br />
Jens Krüger, Verbandsgeschäftsführer, ZAH Zweckverband Abfallwirtschaft <strong>Hildesheim</strong>, Bad Salzdetfurth<br />
Das Handwerk – bedeutende Wirtschaftsmacht 77<br />
Ina-Maria Heidmann, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer <strong>Hildesheim</strong>-Südniedersachsen<br />
Ackern mit Konzept – moderne Landwirtschaft und Verbraucherschutz 80<br />
Hans-Dieter Dammann, Wirtschaftsberatung, Außenstelle <strong>Hildesheim</strong>/Landwirtschaftskammer Niedersachsen<br />
150 Jahre Zuckerfabrik Nordstemmen 82<br />
Tanja Schneider-Diehl, Media- & Press Relations Nordzucker Group, Braunschweig<br />
Eisenbahnen in der Region 83<br />
Björn Gryschka, Vorsitzender, Fahrgastverband PRO BAHN Braunschweig-<strong>Hildesheim</strong> e. V., Bad Salzdetfurth<br />
E I N K R E I S M I T V E R A N T W O R T U N G<br />
Gesund bleiben – Gemeinsam für die Gesundheit der Menschen hier bei uns 84<br />
Dr. Katharina Hüppe, Fachdienstleiterin Gesundheit, <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Zukunft gestalten: familienfreundlicher Kreis –<br />
soziale Verantwortung im demografischen Wandel 92<br />
Ulrich Wöhler, Sozialdezernent, <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Katholische Kirche im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> 102<br />
Thomas Scharf-Wrede, Direktor Bistumsarchiv <strong>Hildesheim</strong><br />
Evangelische Kirche im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> 103<br />
Christian Castel, Vorsitzender des Kirchenkreisverbandes <strong>Hildesheim</strong><br />
Erfolgsfaktor Wissen – passgenaue Bildungsangebote 106<br />
Dr. Margitta Rudolph, Geschäftsführerin der Volkshochschule <strong>Hildesheim</strong><br />
Jugend forscht und Schülerfirmen –<br />
zwei Projekte für die Zukunft der Wirtschaftsregion 108<br />
Sarah Umlauf, Standortentwicklung und Projekte, Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
<strong>Hildesheim</strong> Region (HI-REG) mbH<br />
Bildung – Beratung – Begegnung: das Bildungs- und Beratungszentrum 109<br />
Dr. Margitta Rudolph, Geschäftsführerin der Volkshochschule <strong>Hildesheim</strong><br />
Theorie und Praxis kombinieren – Universität <strong>Hildesheim</strong> 110<br />
Isa Lange, Pressesprecherin der Universität <strong>Hildesheim</strong><br />
Vernetzt in die Region und international aktiv:<br />
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst 111<br />
Sabine zu Klampen, Pressesprecherin der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft<br />
und Kunst <strong>Hildesheim</strong>/Holzminden/Göttingen<br />
4
E I N K R E I S M I T L E B E N S Q U A L I T Ä T<br />
Das Roemer- und Pelizaeus-Museum <strong>Hildesheim</strong>:<br />
Eine Begegnungsstätte mit den Weltkulturen 112<br />
Professorin Dr. Regine Schulz, Direktorin, Roemer- und Pelizaeus-Museum <strong>Hildesheim</strong><br />
Attraktive Kulturregion: Das Theater für Niedersachsen in Stadt und Land 114<br />
Jörg Gade, Intendant, Theater für Niedersachsen, <strong>Hildesheim</strong><br />
Kulturentwicklung mit Konzept: Das KulturBüro gestaltet den Wandel 116<br />
Hans-Jürgen Driemel, ehemaliger Leiter des KulturBüros, <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Sehenswerte Architektur und Welterbestätten –<br />
von Schlössern und Kirchen über Herrensitze bis hin zu Gropius 118<br />
Eckhard Speer, Dezernent Bildung und Bau, <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Die Innerste von der Quelle bis zur Mündung –<br />
Naturerleben und Tourismus als Projekt interkommunaler Kooperation 122<br />
Ulrich Weber, Fachdienst Umwelt und Bevölkerungsschutz, <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Gesundheit, Vitalität, Wellness – erholen und entschleunigen<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> 126<br />
Martin Kaune, Geschäftsführer der Kurbetriebsgesellschaft Bad Salzdetfurth mbH<br />
Freizeitangebote und attraktive Ausflugsziele – nicht nur für Touristen 128<br />
Maike Leibfried, Destinationsmanagement/Touristische Konzeption, <strong>Hildesheim</strong> Marketing GmbH<br />
Mit dem Rad unterwegs 130<br />
Rainer Poelmann, Raumplaner im Fachdienst Kreisentwicklung und Infrastruktur, <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>, und<br />
Franziska Katzenstein, Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Hildesheim</strong> Region (HI-REG) mbH<br />
Regionale Küche und Gastlichkeit 131<br />
Heike Reßmeyer, Beraterin Garten, Hof und Dorfgrün LandFrauen, Kreisverbände Alfeld und <strong>Hildesheim</strong><br />
Ein „Bullenstall“ wird Kunstgebäude, oder...in Bodenburg steht<br />
die ARCHE für zeitgenössische Kunst 134<br />
Hans-Oiseau Kalkmann, Bildhauer, Fotograf, Aktionskünstler, Bodenburg<br />
Die Denkmalpflege im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> –<br />
Archäologie und Baudenkmalpflege 136<br />
Annegret Klauke, Fachdienst Bauordnung und Planung, <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Komfortabel & barrierefrei wohnen – mehr Lebensqualität für alle 138<br />
Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der Kreiswohnbau <strong>Hildesheim</strong> GmbH<br />
R E G I S T E R<br />
Verzeichnis der PR-Bildbeiträge 140<br />
Bildquellen 142<br />
5
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> –<br />
bereit für das dritte Jahrtausend<br />
Eine Region mit Perspektive<br />
In den letzten Jahren profitierte Deutschland<br />
von einer hervorragenden wirtschaftlichen<br />
Ent wicklung. Die Zahl der Beschäftigten<br />
stieg, die Wirtschaft brummte. Endlich<br />
konnten die Kommunen daran gehen, die<br />
über Jahre – meist ohne eigenes Verschulden<br />
– angehäuften Defizite zurückzufahren.<br />
Dennoch war für uns alle erkennbar, dass<br />
sich die Einwohnerzahlen in Deutschland –<br />
verstärkt in den ländlichen Räumen – nach<br />
unten bewegen. Der demografische Wandel<br />
machte sich mehr und mehr bemerkbar. Es<br />
galt frühzeitig über Alternativen nachzudenken,<br />
wollte man die kommunalen Strukturen<br />
für die Zukunft absichern. Statt einen Rückbau<br />
dieser Strukturen einzuleiten, habe ich<br />
den Versuch unternommen, diese auf eine<br />
breitere Basis zu stellen. Ausfluss dieser Über -<br />
legung waren die Fusionsverhandlungen mit<br />
dem <strong>Landkreis</strong> Peine, die dann leider zu -<br />
nächst gescheitert sind.<br />
Plötzlich steht unser Land – und damit<br />
besonders die Kommunen – vor einer ganz<br />
neuen Herausforderung. Zigtausende von<br />
Flüchtlingen strömen ins Land – und der<br />
Zustrom ist wohl nur schwer zu stoppen.<br />
Tausende Flüchtlinge werden über die<br />
Landes notaufnahmeeinrichtungen auf die<br />
<strong>Landkreis</strong>e und dann weiter auf die Gemeinden<br />
verteilt. Unser Ziel ist und bleibt, die<br />
Menschen in Wohnungen unterzubringen<br />
und Massenunterkünfte zu vermeiden.<br />
Die Unterbringung ist schon anspruchsvoll<br />
genug, die eigentliche Arbeit liegt aber<br />
noch vor uns: wir müssen den Versuch<br />
unternehmen, die Menschen so gut wie<br />
möglich in die Gesellschaft zu integrieren.<br />
Das wird die größte Herausforderung der<br />
nächsten Jahre sein. Aber krisenhafte Entwicklungen<br />
können auch neue Chancen<br />
eröffnen. Es geht überwiegend um junge<br />
Menschen, die zu uns kommen. Dies könnte<br />
durchaus der drohenden Überalterung und<br />
dem Fachkräftemangel in vielen Bereichen<br />
entgegenwirken, wenn die Integration ge -<br />
lingt. Auch ein Gesetz über eine gezielte Zu -<br />
wanderung gehört für mich dazu.<br />
Das neue Kreisporträt ist nach den Ausgaben<br />
2005 und 2011 bereits die dritte Ausgabe.<br />
In der Region hat sich so einiges verändert,<br />
was eine Überarbeitung dringend<br />
erforderlich machte. So lebt zwar seit einigen<br />
Jahren Georg Baselitz, einer der bedeutendsten<br />
Maler und Bildhauer Deutschlands,<br />
nicht mehr im Schloss Derneburg,<br />
dafür baut jetzt aber der US-amerikanische<br />
Kunstsammler Andrew J. Hall dort eine<br />
neue bedeutende Sammlung moderner<br />
Kunst auf und wird diese auch öffentlich<br />
zugänglich machen.<br />
Auch auf dem ehemaligen Standort -<br />
übungsplatz Osterberg tut sich was. Die Verträge<br />
zur Überführung des Geländes an die<br />
Paul-Feindt-Stiftung, einer Stiftung, die die<br />
natürlichen Lebensräume in der Region<br />
bewahren soll, sind unterschrieben. Damit<br />
kann ein ehemals stark genutztes Gelände<br />
Flora und Fauna – und letztlich den Menschen<br />
– zurückgegeben werden.<br />
Die Region <strong>Hildesheim</strong> könnte man<br />
getrost auch als Welterberegion bezeichnen.<br />
Der Gropius-Bau „Fagus-Werk“ in Alfeld<br />
(Leine) als Juwel der Bauhaus-Architektur<br />
und die Welterbestätten St. Michaelis und<br />
Mariendom sind Highlights, die weit über<br />
die <strong>Landkreis</strong>grenzen hinaus strahlen.<br />
Neue Impulse für Handel, Gewerbe und<br />
Arbeitsplätze werden auch durch die aktive<br />
Mit arbeit in der Metropolregion Hannover<br />
Braun schweig Göttingen Wolfsburg gesetzt.<br />
6
VORWORT<br />
Unsere Region ist aber auch ein Bildungsstandort<br />
ersten Ranges. Um diese<br />
Qualität abzusichern, investiert der <strong>Landkreis</strong><br />
als Schulträger kontinuierlich in seine<br />
Gebäude. Nach dem Ausbau der Ganztagsangebote<br />
in den Schulen stand zuletzt der<br />
Auf- und Ausbau der Gesamtschulen in Bad<br />
Salzdetfurth und Gronau (Leine) sowie der<br />
Oberschulen im Vordergrund. Unser An -<br />
spruch ist, dass dabei der anerkannt hohe<br />
Standard im berufsbildenden und all ge mein -<br />
bildenden Schulwesen erhalten wer den<br />
muss.<br />
Mit drei Hochschulen ist die Region<br />
<strong>Hildesheim</strong> auch ein exzellenter Standort für<br />
Studierende. Die Stiftung Universität <strong>Hildesheim</strong><br />
– eine der ersten im Land –, die Hochschule<br />
für angewandte Wissenschaft und<br />
Kunst (HAWK) und die Norddeutsche Hochschule<br />
für Rechtspflege sind mit mehr als<br />
12 000 Studierenden stark nachgefragt. Die<br />
Hochschulen tragen auch wesentlich dazu<br />
bei, dass das Kulturleben immer neue<br />
Impulse erhält. Von der freien Theaterszene<br />
bis zum Theater für Niedersachsen (TfN)<br />
oder dem Roemer- und Pelizaeusmuseum<br />
sowie dem neuen Dom-Museum, dem<br />
Mera-Luna-Festival bis zum Pflasterzauber<br />
finden Sie alles, was das Herz begehrt.<br />
Auch die Kulturlandschaft der Region<br />
hat viele Gesichter. Historisch wertvolle<br />
Kirchen, Gutshöfe und Schlösser sind architektonische<br />
Zeugen vergangener Zeiten mit<br />
großer Strahlkraft. Für Naturliebhaber bietet<br />
unsere vielseitige, faszinierende und ab -<br />
wechslungsreiche Landschaft viele Erlebnismöglichkeiten.<br />
Über 400 Kilometer Radweg<br />
müsste man zurücklegen, wollte man sich<br />
per Rad auf den Weg durch Wälder, Berge<br />
und Täler und unsere schönen Städte<br />
machen. Der Kurort Bad Salzdetfurth bietet<br />
Erholung für Körper und Seele. Flüsse und<br />
zahlreiche Seen laden zu einer Entde ckungs -<br />
reise ein, bei der jeder feststellen wird, dass<br />
unser Motto „Schön hier!“ nicht übertrieben<br />
ist.<br />
Dieses Buch soll dazu beitragen, dem<br />
Leser unsere Region näher zu bringen. Eine<br />
Region, in der man gern lebt und sich als<br />
Gast wohlfühlen kann.<br />
<strong>Hildesheim</strong>, im November 2015<br />
Reiner Wegner<br />
Landrat <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Exzellenter Standort für<br />
Studierende – hier der<br />
Campus HAWK als<br />
Veranstaltungsort eines<br />
geglückten Weltrekordversuchs<br />
des weltgrößten<br />
Cajon-Ensembles<br />
7
Entwicklungsperspektive Kreisfusion<br />
Ingrid Mellin<br />
Die geplante Kreisfusion zwischen den<br />
Land kreisen <strong>Hildesheim</strong> und Peine zum<br />
1. No vem ber 2016 ist bei Stimmengleichheit<br />
im Kreistag gescheitert – aber die Weichen<br />
für die Zukunft müssen gestellt werden!<br />
Ein kurzer Rückblick: Nachdem der<br />
Kreis tag des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Hildesheim</strong> am<br />
9. Dezember 2013 auf Vorschlag von Landrat<br />
Reiner Wegner mit Mehrheit beschlossen<br />
hatte, Verhandlungen über einen Zu -<br />
sam menschluss mit Nachbarkommunen<br />
aufzunehmen, wurde sehr schnell deutlich,<br />
dass vor allem der <strong>Landkreis</strong> Peine als möglicher<br />
Fusionspartner in Frage kam bzw.<br />
kommt. Das Projekt „Zusammenschluss der<br />
Kreise <strong>Hildesheim</strong> – Peine“ stellte der Erste<br />
Kreisrat Olaf Levonen in einem Diskussionspapier<br />
vor, das als Grundlage für das wei -<br />
tere Vorgehen diente.<br />
Daraufhin wurde beim <strong>Landkreis</strong> Peine<br />
ein Projektmanagement eingerichtet und<br />
kreisübergreifende Facharbeitsgruppen<br />
sowie eine Lenkungsgruppe gebildet, um in<br />
einer ersten Sondierungsphase Vergleichbarkeiten<br />
der <strong>Landkreis</strong>verwaltungen auszuloten<br />
und grundlegende Interessenlagen<br />
einschätzen zu können.<br />
Zur Aufbereitung der relevanten Rahmen -<br />
daten der <strong>Landkreis</strong>e <strong>Hildesheim</strong> und Peine<br />
haben die <strong>Landkreis</strong>e gemeinsam ein Gutachten<br />
bei Heinrich Albers – ausgewiesener<br />
Finanzexperte und Beigeordneter a. D. beim<br />
Niedersächsischen <strong>Landkreis</strong>tag – in Auftrag<br />
gegeben, um den zuständigen Gremien<br />
die entscheidungserheblichen Grundlagen<br />
zu liefern.<br />
In einer umfangreichen Analyse sowohl<br />
der Struktur- und Finanzdaten als auch der<br />
Aufgabenerledigung durch die Verwaltungen<br />
beider <strong>Landkreis</strong>e hat der Gutachter<br />
sehr dezidiert und sorgfältig herausgearbeitet,<br />
dass ein Zusammenschluss der <strong>Landkreis</strong>e<br />
<strong>Hildesheim</strong> und Peine zu spürbaren<br />
und dauerhaften Einsparungen in den Kreishaushaushalten<br />
führen würde und Synergieeffekte<br />
in den einzelnen Aufgabenbereichen<br />
realisiert werden könnten.<br />
In einer ergänzenden Kurzanalyse der<br />
Kostenbelastung ausgewählter Produkte<br />
wurde festgestellt, dass durch eine Fusion<br />
der <strong>Landkreis</strong>e <strong>Hildesheim</strong> und Peine insbesondere<br />
im Verwaltungsbereich Kosten eingespart<br />
werden könnten, ohne die kommunalen<br />
Leistungen zu reduzieren.<br />
Allerdings hat der Gutachter darauf hingewiesen,<br />
dass nicht die kurzfristige Möglichkeit<br />
von Kosteneinsparungen als Beweggrund<br />
für eine Fusion angeführt werden<br />
sollte, sondern Gebietsveränderungen und<br />
die Neuordnung der Strukturen sich in<br />
erster Linie an langfristigen Entwicklungsperspektiven<br />
und -optionen ausrichten sollte.<br />
Auch in der politischen Diskussion um<br />
einen Zusammenschluss der <strong>Landkreis</strong>e<br />
<strong>Hildesheim</strong> und Peine hat sich gezeigt, dass<br />
vor allem im Hinblick auf vorhersehbare<br />
Strukturveränderungen neben der zu erwartenden<br />
Kostenreduzierung viele andere Faktoren<br />
zu berücksichtigen sind.<br />
Die Bewertung der einzelnen Gesichtspunkte<br />
ist allerdings sehr unterschiedlich<br />
ausgefallen und hat letztlich im Kreistag des<br />
<strong>Landkreis</strong>es <strong>Hildesheim</strong> am 20. Juli 2015 zu<br />
einer Ablehnung der zum 1. November<br />
2016 geplanten Kreisfusion geführt.<br />
Trotz dieser negativen Entscheidung ist<br />
eine Kreisfusion für die Zukunft nicht aus -<br />
geschlossen. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> ist<br />
zwar nach wie vor recht gut aufgestellt, aber<br />
die zu erwartenden Veränderungen erfordern<br />
eine verantwortungsbewusste Pers -<br />
pektivplanung. Die sich aus der demogra -<br />
fischen Entwicklung ergebenden Probleme<br />
können mit den zu generierenden Einsparpotenzialen<br />
einer Fusion zumindest finan -<br />
ziell etwas aufgefangen werden. Die umfassende<br />
Datenanalyse und der intensive Austausch<br />
innerhalb der Verwaltungen haben<br />
gezeigt, dass die <strong>Landkreis</strong>e <strong>Hildesheim</strong><br />
8
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
und Peine gut zueinander passen und der<br />
Zusammenschluss eine zu kunftsfähige Entwicklung<br />
für die Region darstellt.<br />
Ein <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> – Peine hätte<br />
mit rund 400 000 Einwohnern natürlich ein<br />
größeres Gewicht in Niedersachsen und<br />
würde auch im Hinblick auf die Nachbarzentren<br />
Hannover – Braunschweig – Göttingen<br />
eine andere Stellung einnehmen.<br />
Im Vordergrund steht eine bürgernahe,<br />
effektive Verwaltung zum Wohl der Allgemeinheit<br />
in Abstimmung mit den Städten<br />
und Gemeinden. Im Falle einer Kreisfusion<br />
wird der Status der Selbstständigkeit aller<br />
kreisangehörigen Kommunen nicht berührt,<br />
die Verwaltungssitze der Kreisverwaltungen<br />
in <strong>Hildesheim</strong> und Peine und selbst die<br />
Autokennzeichen bleiben bestehen – die<br />
Einwohnerinnen und die Einwohner würden<br />
kaum eine Veränderung wahrnehmen. Das<br />
öffentliche Interesse fokussiert sich auf die<br />
Leistungsfähigkeit eines <strong>Landkreis</strong>es und<br />
auf Einsparpotenziale ohne Absenkung von<br />
Standards. Genau das würde eine Fusion<br />
der <strong>Landkreis</strong>e <strong>Hildesheim</strong> und Peine bieten.<br />
In jedem Fall gilt, den Blick in die Zukunft zu<br />
richten und die interkommunale Zusammenarbeit<br />
– nicht nur mit dem <strong>Landkreis</strong> Peine –<br />
als Chance für eine spätere Fusion zu<br />
nutzen!<br />
Da sich im Laufe der Verhandlungen mit<br />
dem <strong>Landkreis</strong> Peine nicht an einem Punkt<br />
ein Fusionshindernis ergeben hat, das sich<br />
nicht ausräumen lässt, wird weiterhin an<br />
einer Zusammenarbeit gearbeitet. Die Gründung<br />
einer gemeinsamen Klimaschutzagentur<br />
und die Vereinbarung mit der zentralen<br />
Vergabestelle des <strong>Landkreis</strong>es Peine sind<br />
erste Schritte in die richtige Richtung. Es<br />
gilt, den Blick in die Zukunft zu richten und<br />
die interkommunale Zusammenarbeit als<br />
Chance für eine spätere Fusion zu nutzen!<br />
Auch das Land Niedersachsen sieht<br />
Optimierungsbedarf auf der <strong>Landkreis</strong> -<br />
ebene und denkt über die Einrichtung einer<br />
Enquete-Kommission nach. Deshalb ist der<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> weiterhin gefordert,<br />
sich diesem Thema zu stellen und für<br />
Gespräche mit angrenzenden <strong>Landkreis</strong>en<br />
und Gemeinden offen zu bleiben.<br />
Die Landräte Reiner<br />
Wegner (<strong>Hildesheim</strong>,<br />
links) und Franz Einhaus<br />
(Peine, Mitte) erläutern in<br />
der Presse konferenz die<br />
Gründe für das Scheitern<br />
der Kreis fusion.<br />
9
Eine Reise durch den <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> –<br />
18 Städte und Gemeinden mit Profil<br />
Wolfgang Moegerle<br />
Stadt Elze<br />
Einwohner*: 8824<br />
Fläche: 47,71 km²<br />
Ortsteile: Elze, Esbeck,<br />
Mehle, Sehlde, Sorsum,<br />
Wittenburg, Wülfingen<br />
Stadt Elze:<br />
belebte Haupt straße<br />
Es ist diese Mischung aus Bodenständigkeit<br />
und Innovationsfähigkeit, aus zentraler Lage<br />
und schöner Landschaft, die den Aufenthalt<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> so angenehm<br />
macht. Ob in der Stadt <strong>Hildesheim</strong>, dem<br />
Zentrum des Kreises, oder den Städten und<br />
Dörfern des Umlandes: Dieser <strong>Landkreis</strong><br />
hat eine hohe Lebensqualität.<br />
Vom Leinebergland im Südwesten bis<br />
zur <strong>Hildesheim</strong>er Börde im Nordosten –<br />
landschaftlich reizvoll ist jede Region im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>. Und wer genauer<br />
hinschaut, sieht die Kleinode und Besonder -<br />
heiten, die teilweise aus den letzten Jahrhunderten<br />
erwachsen sind, sich zum Teil<br />
aber auch erst in den letzten Jahrzehnten<br />
ergeben haben. Beim Blick auf die Kommunen<br />
im <strong>Landkreis</strong> zeigt sich viel Einmaliges,<br />
aber auch die Gemeinsamkeiten der Region<br />
treten zutage. Vor allem lebt die Region von<br />
der Arbeit tausender Ehrenamtlicher, die mit<br />
ihrem Engagement die Städte, Samtgemeinden<br />
und Gemeinden erst zu etwas ganz<br />
Besonderem machen.<br />
Auf einer Reise durch den <strong>Landkreis</strong><br />
kann man die Region und ihre Menschen<br />
kennenlernen. Beginnend in Elze führt die<br />
Route nach Norden, dann im Uhrzeigersinn<br />
nach Osten, Süden, Westen, um schließlich<br />
im „Herzen“ des Kreisgebietes anzukommen.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> besteht neben der<br />
Stadt <strong>Hildesheim</strong> zurzeit aus fünf Städten,<br />
acht Einheitsgemeinden und fünf Samt -<br />
gemeinden. Genießen Sie eine Reise durch<br />
den <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>, eine Reise durch<br />
18 Städte und Gemeinden mit Profil.<br />
Stadt Elze<br />
Die Rundreise beginnt in Elze. Schließlich<br />
ist die Stadt an der Leine eng mit dem<br />
Gründungsmythos <strong>Hildesheim</strong>s verbunden<br />
– wenigstens, wenn man der Legende Glauben<br />
schenkt. Erstmals im Jahr 800 n. Chr.<br />
urkundlich erwähnt, soll Karl der Große<br />
diese Stelle als Bistumssitz ausgewählt<br />
haben. Aber dann entschied sich Ludwig<br />
der Fromme nach einem Jagdausflug, bei<br />
dem sich eine Reliquie auf wundersame<br />
Weise nicht mehr von einem Ast nehmen<br />
ließ, für den Standort der heutigen Stadt<br />
<strong>Hildesheim</strong>, um dort das Bistum zu gründen.<br />
Elze liegt an einer strategisch wichtigen<br />
Stelle: Die Nord-Süd-Route der Händler und<br />
Fuhrleute kreuzte sich mit dem Weg von Ost<br />
10
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
nach West. Dennoch dauerte es bis ins Jahr<br />
1614, bis Elze die Stadtrechte verliehen<br />
bekam. Sehenswürdigkeiten sind die Peter<br />
und Paul-Kirche (erbaut 1744–49), das Heimatmuseum<br />
und die alten Gutshäuser.<br />
Ein Relikt frühen kulturellen Lebens ist<br />
die 1497 erbaute Klosterkirche in Wittenburg.<br />
In den letzten Jahren wurde das imposante<br />
Gebäude durch Restaurierung „wieder -<br />
belebt“. Konzerte und andere Veranstaltungen<br />
sind insbesondere beim „Wittenburger<br />
Sommer“ einen Besuch wert.<br />
Während die Ortsteile vorwiegend landwirtschaftlich<br />
geprägt sind, finden sich in<br />
der Stadt Gewerbe- und Industrieunter -<br />
nehmen. Als Amtsgerichts- und Schulstand -<br />
ort wirkt Elze über die Gemeindegrenzen<br />
hinaus.<br />
Für die Entwicklung der Stadt Elze war<br />
in den letzten zwei Jahrzehnten die Verkehrssituation<br />
entscheidend. Die Umgehungsstraße<br />
der Bundesstraße 3 entlastete<br />
die Innenstadt vom Durchgangsverkehr und<br />
ermöglichte die Erschließung umfangreicher<br />
Gewerbegebiete im Südwesten der Stadt.<br />
Zudem liegt Elze auch an der Bundesstraße<br />
1. Im Jahr 2010 wurde die wichtige Ost-<br />
West-Strecke, die seit Generationen Westfahlen<br />
und den Osten Deutschlands ver -<br />
bindet, verbessert, denn diese Straßenverbindung<br />
wurde um den Ort Mehle herum<br />
gelegt. Der historische Ortskern ist so be -<br />
sonders vom Schwerlastverkehr entlastet.<br />
Zusammen mit dem Knotenpunkt der<br />
Bahnstrecken zwischen Hannover und Kassel<br />
sowie Hameln und <strong>Hildesheim</strong> resultiert<br />
daraus eine exponierte Verkehrsanbindung.<br />
Es lohnt sich auf jeden Fall in Elze auszusteigen<br />
und bei einem Spaziergang am Flüss -<br />
chen Saale die Stadt zu erkunden.<br />
Gemeinde Nordstemmen<br />
Die Saale fließt bei Elze in die Leine und<br />
etwas flussabwärts schließt sich die Ge -<br />
meinde Nordstemmen an. Hier besitzt jede<br />
Ortschaft ihren Reiz und ihre Besonder -<br />
heiten. Das früher eher landwirtschaftlich<br />
geprägte Nordstemmen, hat sich immer<br />
mehr zu einer Wohnortgemeinde gewandelt.<br />
Eine Vielzahl an Möglichkeiten in den<br />
Bereichen Handel und Gewerbe, Sport, Freizeit<br />
oder Erholung bietet sich den Einwohnerinnen<br />
und Einwohnern sowie den<br />
Gästen. Die zentrale Ortschaft Nordstemmen<br />
verfügt über einen Bahnhaltepunkt<br />
und der Ortsteil Barnten über einen S-Bahn-<br />
Haltepunkt. Von der Kinderkrippe bis zur<br />
Oberschule können Kinder in Nordstemmen<br />
verlässlich untergebracht und beschult werden.<br />
Vernetzt über die Arbeitsgruppe „Bildungsvielfalt<br />
Nordstemmen“ arbeiten die<br />
Bildungseinrichtungen eng zusammen.<br />
Eingebettet in das Leinetal befindet sich<br />
Schloss Marienburg – das Welfenschloss –<br />
unmittelbar vor dem westlichen Ortseingang<br />
von Nordstemmen, gehörig zur Region Hannover.<br />
Die Welfenkönige wussten, warum sie<br />
ihr Schloss an diesem malerischen Ort<br />
ober halb der Leine mit Aussicht nach<br />
Süden ins Bergland errichtet haben.<br />
Vom beheizten Freizeitbad bietet sich ein<br />
wunderschöner Blick auf die Marienburg.<br />
Das Freibad wird über eine Biogasanlage<br />
mit Wärme versorgt. Dies ermöglicht konstante<br />
Wassertemperaturen von 24 und mehr<br />
Gemeinde Nordstemmen:<br />
Freibad mit Blick auf die<br />
Marienburg<br />
Gemeinde<br />
Nordstemmen<br />
Einwohner*: 12 005<br />
Fläche: 60,17 km²<br />
Ortsteile: Adensen,<br />
Barnten, Burgstemmen,<br />
Groß Escherde, Haller -<br />
burg, Heyersum, Klein<br />
Escherde, Mahlerten,<br />
Nordstemmen, Rössing<br />
11
Gemeinde Giesen<br />
Gemeinde Giesen:<br />
der Kaliberg<br />
Gemeinde Giesen<br />
Einwohner*: 9670<br />
Fläche: 33,91 km²<br />
Ortsteile: Ahrbergen,<br />
Emmerke, Giesen, Groß<br />
Förste, Hasede<br />
Grad Celsius. Von Anfang Mai bis Mitte September<br />
ist es geöffnet und wird von mehr<br />
als 100 000 Badefreudigen Jahr für Jahr<br />
besucht.<br />
Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die<br />
Gemeinde ist die Zuckerfabrik, die an diesem<br />
Standort im Jahr 2015 ihr 150-jähriges<br />
Bestehen feierte. Die Nordzucker AG hat<br />
das Werk in Nordstemmen zu einem hoch -<br />
modernen Produktionsbetrieb entwickelt.<br />
Dorfgemeinschaften und Neubaugebiete<br />
schließen sich in Nordstemmen nicht aus,<br />
wie es zum Beispiel in den Ortschaften Rössing,<br />
Barnten oder Heyersum zu erleben ist.<br />
Im letztgenannten Ort steht auch die schöne,<br />
alte Kirche aus der Zeit um 1350 und die<br />
historische Saline von 1698 erinnert an die<br />
einstige Bedeutung des Salzes. Die Saline<br />
selbst ist seit 1876 nicht mehr in Betrieb.<br />
Das alte Dorf Rössing ist noch von der<br />
Landwirtschaft geprägt und ein Spaziergang<br />
durch das geschlossene Ortsbild<br />
lohnt sich. Und auch in Barnten sind Mo -<br />
derne und Geschichte vorzufinden. Zum<br />
Beispiel hat Caspar Borchholten im Jahr<br />
1592 am Torbogen seines Landgutes eine<br />
sehenswerte Wappentafel angebracht, die<br />
heute noch zu bewundern ist.<br />
Der Blick über die schöne Landschaft<br />
zwischen der Sarstedter Erhebung „Kipp -<br />
hut“ und dem Giesener Wald verweilt unwillkürlich<br />
an einem weißen, hohen Berg. Es<br />
handelt sich um die Abraumhalde des<br />
früheren Kaliwerks „Siegfried“, das seit<br />
Beginn des 20. Jahrhunderts große Bedeutung<br />
für die Gemeinde hatte. Die Produktion<br />
wurde im Jahr 1987 eingestellt und „Siegfried“<br />
erhielt den Status eines Reservebergwerks.<br />
Trotzdem blieb in der Gemeinde der<br />
Bezug zur Tradition des Bergbaus erhalten.<br />
Aktuell gibt es Bestrebungen, die Produk -<br />
tion zeitnah wieder aufzunehmen. Die Nachfrage<br />
nach dem Rohstoff Kali ist weltweit<br />
ungebrochen hoch und im Giesener Untergrund<br />
sollen noch große Vorräte schlummern.<br />
Früher waren die Bauerndörfer durch die<br />
Haupterwerbszweige Ackerbau und Viehzucht<br />
geprägt. Die Entstehung der Kali-<br />
Indus trie und anderer Gewerbezweige hat<br />
die Struktur der ursprünglich landwirtschaftlich<br />
bestimmten Dörfer nach 1900 grund -<br />
legend gewandelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
stieg die Bevölkerungszahl erheblich<br />
an. Ab 1952 wurden in Ahrbergen, Emmerke<br />
und Groß Giesen wegen der steigenden<br />
Kinderzahl neue Schulgebäude errichtet. In<br />
allen Ortschaften sind neue Wohngebiete<br />
er schlossen worden. In Emmerke und Hasede<br />
erfolgte die Ansiedlung verschiedener<br />
industrieller und gewerblicher Betriebe, in<br />
denen zahlreiche Einwohner neue Arbeitsplätze<br />
gefunden haben. Das ehemalige Ka -<br />
ser nengelände in Ahrbergen wurde ebenfalls<br />
zu einem Gewerbezentrum umgebaut.<br />
Sportliches Aushängeschild sind die<br />
Volleyballer des TSV Giesen. Sie baggern,<br />
pritschen und schmettern seit vielen Jahren<br />
erfolgreich in der 2. Bundesliga und haben<br />
dem Ort zu Bekanntheit verholfen.<br />
Die Gemeinde Giesen, die auch mit ihrer<br />
verkehrsgünstigen Lage punktet, ist nach<br />
wie vor stark landwirtschaftlich strukturiert.<br />
12
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Neben der schon genannten Kali-Industrie<br />
haben aber auch die traditionsreichen<br />
Mühlenwerke an der Innerste die Region<br />
geprägt.<br />
Stadt Sarstedt<br />
Von <strong>Hildesheim</strong> kommend fließt die<br />
Innerste zwischen Giesen und Hasede an<br />
Groß Förste und Ahrbergen vorbei nach<br />
Sarstedt, bevor sie bei Ruthe in die Leine<br />
mündet. Auf halber Strecke zwischen den<br />
Zentren Hannover und <strong>Hildesheim</strong> gelegen,<br />
ist die Stadt Sarstedt mit ihren Ortsteilen für<br />
viele in den Großstädten arbeitende Menschen<br />
ein idealer Wohnort. Auch als Indus -<br />
trie- und Gewerbestandort ist Sarstedt<br />
gefragt. Eine hohe Quote von gewerblichen<br />
und industriellen Arbeitsplätzen charakte -<br />
risiert den Ort an der Innerste. Schon seit<br />
dem Mittelalter wird das Flusswasser durch<br />
Mühlen genutzt, mittlerweile zur Strom -<br />
erzeugung.<br />
Die Entwicklung Sarstedts kann für das<br />
vergangene Jahrhundert als rasant bezeichnet<br />
werden. Während vor 1945 Stadt und<br />
Ortsteile noch ländlich strukturiert waren,<br />
folgte mit den Flüchtlingen und Vertriebenen<br />
eine Verdoppelung der Bevölkerung.<br />
Der Abbau von Kies in der Leineaue bei<br />
Giften ließ eine großflächige Seenlandschaft<br />
entstehen, die sich längst zu einem der<br />
beliebtesten Naherholungsgebiete des Kreises<br />
entwickelt hat. Surfen oder Boot fahren<br />
sind dort in natürlicher Umgebung möglich.<br />
Die beiden Flüsse Innerste und die Leine<br />
spielen bei der geschichtlichen Betrachtung<br />
der Gegend um Sarstedt eine besondere<br />
Rolle. Im Bereich Schliekum, Ruthe und Heisede<br />
gab es Furten, also Möglichkeiten den<br />
Leinefluss zu überqueren. Seit der Bronzezeit<br />
wurden diese Verbindungswege ge -<br />
nutzt. Heute ist Ruthe ein Standort der Wissenschaft.<br />
Die Institute für Wasserbau und<br />
Obstbau sowie die Tierärztliche Hochschule<br />
Hannover unterhalten in Sarstedts kleinstem<br />
Ortsteil Lehr- und Forschungsstätten.<br />
Zentral und verkehrsgünstig gelegen<br />
zwischen den Ballungsräumen Hannover<br />
und <strong>Hildesheim</strong> ist Sarstedt ein beliebter<br />
Wohnort. In den vergangenen knapp 20<br />
Jahren ist auf dem Sonnenkamp ein eigener<br />
Stadtteil entstanden – die „Wohnstadt im<br />
Grünen“ verändert ihr Gesicht. Beliebt ist<br />
Sarstedt auch durch die gute Infrastruktur,<br />
wobei das „Innerstebad“ ein wichtiger<br />
Aspekt für die Familienfreundlichkeit der<br />
Stadt ist.<br />
Sarstedt ließ schon vor 50 Jahren aufhorchen:<br />
1965 dröhnte aus einer Sarstedter<br />
Eckkneipe laute Musik. Den treibenden<br />
Rhythmus produzierten die „Scorpions“,<br />
eine junge Beatband. Es gab Beschwerden<br />
wegen der Lautstärke und so mussten sie<br />
ihre Anlage in einer nahen Kiesgrube aufbauen.<br />
15 Jahre später waren die Sarstedter<br />
eine der bekanntesten Rockbands der Welt<br />
– und sie sind es heute noch.<br />
Gemeinde Algermissen<br />
Algermissen ist weltbekannt – zumindest<br />
bei denen, die sich mit den Biografien der<br />
Stars befassen. Hier wuchs nämlich Holly -<br />
woodstar Diane Kruger, ursprünglich Diane<br />
Stadt Sarstedt:<br />
das Rathaus<br />
Stadt Sarstedt<br />
Einwohner*: 18 626<br />
Fläche: 42,94 km²<br />
Ortsteile: Giften,<br />
Gödringen, Heisede,<br />
Hotteln, Ruthe,<br />
Schliekum, Sarstedt<br />
Gemeinde Algermissen<br />
Einwohner*: 7778<br />
Fläche: 35,62 km²<br />
Ortsteile: Algermissen,<br />
Bledeln, Groß Lobke,<br />
Lühnde, Ummeln,<br />
Wätzum<br />
13
Heitkrüger, auf. Und auch andere Persönlichkeiten<br />
aus Film und Fernsehen oder<br />
Sport kommen aus dieser nördlichsten<br />
Ecke des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Hildesheim</strong>s: der<br />
Schauspieler Bruno Eyron zum Beispiel<br />
oder der Fußballtrainer Mirko Slomka.<br />
Die Gemeinde Algermissen ist eine<br />
kinder-, jugend- und familienfreundliche<br />
Gemeinde. Hier ist man stolz darauf, dass<br />
die Betreuungssituation für Kinder zwischen<br />
null und 14 Jahren schon jetzt teilweise<br />
deutlich über den gesetzlichen Standards<br />
liegt.<br />
Die Arbeitslosigkeit liegt deutlich unter<br />
dem Landes- und Bundesdurchschnitt und<br />
die Kaufkraft der Einwohner der Gemeinde<br />
liegt deutlich über dem Landes- bzw.<br />
Bundes durchschnitt. In Algermissen ist die<br />
Welt noch in Ordnung.<br />
Eine konsequente Politik des Gemeinderates<br />
und der Verzicht auf die Neuaufnahme<br />
von Krediten in den letzten Jahrzehnten hat<br />
dazu geführt, dass die Gemeinde Algermissen<br />
als einzige Kommune im <strong>Landkreis</strong> seit<br />
2014 schuldenfrei ist.<br />
Die Landwirtschaft ist ein starker Faktor<br />
für die Gemeinde. Die fruchtbare <strong>Hildesheim</strong>er<br />
Börde bietet guten Ertrag und die weite<br />
Landschaft lädt mit vielen Wander- und Radwegeverbindungen<br />
Erholungsuchende in<br />
die freie Natur ein.<br />
Die rund 90 Vereine und Verbände sind<br />
ein Garant dafür, dass in dieser Gemeinde<br />
auch das Leben in Kultur und Freizeit nicht<br />
zu kurz kommt. Ältere Baudenkmäler<br />
wie die St.-Mauritius-Kapelle, die Matthäus -<br />
kirche, die St.-Martin-Stiftskirche in Lühnde<br />
oder der Domküsterhof erfreuen eine Vielzahl<br />
von Besuchern aus nah und fern. Auch<br />
die profitieren vom sehr gut ausgebau -<br />
ten öffentlichen Personennahverkehr: Von<br />
Alger missen aus gibt es eine direkte S-<br />
Bahn-Verbindung nach <strong>Hildesheim</strong> und<br />
Hannover.<br />
Gemeinde Algermissen:<br />
die Wätzumer Tonkuhle<br />
Gemeinde Harsum<br />
Einwohner*: 11 466<br />
Fläche: 49,96 km²<br />
Ortsteile: Adlum, Asel,<br />
Borsum, Harsum,<br />
Hönnersum, Hüddes -<br />
sum, Klein Förste,<br />
Machtsum, Rautenberg<br />
Gemeinde Schellerten<br />
Einwohner*: 7994<br />
Fläche: 80,03 km²<br />
Ortsteile: Ahstedt,<br />
Bettmar, DingeIbe,<br />
Dinklar, Farmsen,<br />
Garmissen-Garbolzum,<br />
Kemme, Oedelum,<br />
Ottbergen, Schellerten,<br />
Wendhausen, Wöhle<br />
14<br />
Gemeinde Harsum<br />
Blickt man von Algermissen nach<br />
Süden, fällt dem Betrachter in der Ferne<br />
bald ein Kirchturm auf. „Harsumer Dom“<br />
nennt der Volksmund die St.-Cäcilia-Pfarr -<br />
kirche. Das imposante, „historische“ Gebäude<br />
wurde erst vor 125 Jahren errichtet und<br />
ist für ihren prächtigen Innenraumschmuck<br />
bekannt. Die Verbindung zur Domstadt ist<br />
traditionell sehr eng: Harsum gehörte ab<br />
1445 zum Domkapitel, das sogar die<br />
Gerichtsbarkeit im Dorf ausübte. Den zu -<br />
ständigen Domherren nannte man „Regent<br />
von Harsum“.<br />
In allen Dörfern der Gemeinde verbindet<br />
sich ländliche Idylle mit schmucken und vielseitig<br />
gestalteten Neubaugebieten. Die Ortschaft<br />
Borsum tauchte 799 zum ersten Mal<br />
schriftlich in der Geschichte auf, das Kloster<br />
Fulda nahm die Siedlung in ihr Verzeichnis<br />
auf.<br />
Könnte die 1000-jährige Grafeneiche in<br />
Asel von der geschichtlichen Entwicklung<br />
berichten, hätte sie viel zu erzählen: Zum<br />
Bei spiel von der dortigen Paltrockmühle<br />
oder der Bockwindmühle in Machtsum. Diese<br />
ist einmal im Jahr ein Anlaufpunkt für<br />
alle, die sich für historische Bauwerke<br />
begeis tern. Zum Mühlentag ist die denkmalgeschützte,<br />
voll betriebsfähige Windmühle<br />
eine Attraktion.
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
In Rautenberg war das Rittergeschlecht<br />
der „Herren to Rutenberghe“ ansässig. Sie<br />
errichteten sich sogar ein Schloss, das aber<br />
1350 durch ein Feuer zerstört wurde. In der<br />
heutigen Zeit ist ihr Grund und Boden im<br />
Besitz der Bauerngemeinde Rautenberg.<br />
Die „Schwarzerde Böden“ der Region sind<br />
wegen des hohen Ertrages, der auf ihnen<br />
erzielt werden kann, sogar als Naturdenkmal<br />
ausgewiesen.<br />
Gemeinde Schellerten<br />
Die <strong>Hildesheim</strong>er Börde gilt in Deutschland<br />
ganz allgemein als Synonym für eine<br />
hervorragende Bodenqualität, wie sie in dieser<br />
Form nur an ganz wenigen Stellen zu finden<br />
ist. Der Ertrag, der in der Gemeinde<br />
Schellerten erzielt werden kann, wird als<br />
Referenzwert herangezogen, die sogenannte<br />
Bodenzahl. Der theoretische Reinertrag auf<br />
dem Boden der <strong>Hildesheim</strong>er Börde wurde<br />
mit dem Spitzenwert 100 festgesetzt.<br />
Die weite Landschaft mit ihrer einpräg -<br />
samen Schönheit lässt sich am besten mit<br />
dem Fahrrad erkunden. Sehenswert sind<br />
besonders der Kapellenberg in Ottbergen<br />
mit der Wallfahrtskapelle sowie das dortige<br />
Franziskanerkloster. Jedes Jahr besuchen,<br />
insbesondere am Sonntag nach dem 14.<br />
September, tausende Wallfahrer die Kapelle<br />
anlässlich der Diözesanwallfahrt im Bistum<br />
<strong>Hildesheim</strong>.<br />
Die „1000-jährige Eiche“ in Ahstedt ist<br />
ein Naturdenkmal. Die Erinnerungskapelle<br />
„Schlacht bei Dinklar“ und die Sammlungen<br />
der Heimatstuben in Dinklar, Garmissen-<br />
Garbolzum und Wendhausen sind lohnenswerte<br />
Ziele. Die Fresken der evangelischen<br />
Kirche in Schellerten und der Barockaltar<br />
der katholischen Kirche in Wöhle verdienen<br />
eine ebensolche Beachtung.<br />
Drei Grundschulstandorte in der Ge -<br />
meinde sowie die Richard-von-Weizsäcker-<br />
Schule, eine Oberschule, gewährleisten eine<br />
flächendeckende Unterrichtsversorgung.<br />
In allen Ortschaften finden sich Kinderspielplätze.<br />
Außerdem bestehen ein beheiztes<br />
Freibad in Garmissen-Garbolzum, ein<br />
Seniorenheim und -wohnungen sowie fünf<br />
Kindertagesstätten als feste Einrichtungen.<br />
Sport-, Turn- und Gymnastikhallen, die auch<br />
kulturell und zur Pflege der Dorfgemeinschaft<br />
genutzt werden, sind ebenfalls vorhanden.<br />
Das Leben im „Windschatten“ <strong>Hildesheim</strong>s<br />
ist auch wegen des regen Vereins -<br />
lebens, in das insbesondere die Kinder inte-<br />
Gemeinde Harsum: die<br />
Paltrockmühle im Winter<br />
Gemeinde Schellerten:<br />
Start der Badesaison im<br />
Freibad Garmissen<br />
15
Gemeinde Söhlde:<br />
die Kehrwiederkirche<br />
Steinbrück<br />
Gemeinde Söhlde<br />
Einwohner*: 7812<br />
Fläche: 57,10 km²<br />
Ortsteile: Bettrum, Feld -<br />
bergen, Groß Himstedt,<br />
Hoheneggelsen, Klein<br />
Himstedt, Mölme,<br />
Nettlingen, Söhlde,<br />
Steinbrück<br />
Gemeinde Holle<br />
Einwohner*: 7088<br />
Fläche: 61,15 km²<br />
Ortsteile: Derneburg,<br />
Grasdorf, Hackenstedt,<br />
Heersum, Hennecken -<br />
rode, Holle, Luttrum,<br />
Sillium, Söder, Sottrum<br />
16<br />
griert werden, sehr reizvoll: Zum Beispiel<br />
gibt es elf Freiwillige Feuerwehren, sechs<br />
Jugendfeuerwehren und zwei Kinderfeuerwehren.<br />
Ein Beispiel für die Aktivität der Gemeinde<br />
ist auch die seit 1997 bestehende Städtepartnerschaft<br />
mit dem Amt Niemegk in<br />
Brandenburg.<br />
Gemeinde Söhlde<br />
Folgt man nun der Bundesstraße 1, der<br />
alten Handelsroute Richtung Osten ist bald<br />
die Gemeinde Söhlde erreicht. An diesem<br />
traditionellen Verkehrsweg, der zu einem<br />
der bedeutendsten Deutschlands gehört,<br />
und dessen Nummerierung dies auch unterstreicht,<br />
liegt unter anderem das attraktive<br />
Gewerbegebiet in Hoheneggelsen.<br />
Noch etwas weiter östlich wurde die<br />
Straße bei Steinbrück mit einer Burganlage<br />
geschützt.<br />
1383 ließ sie Bischof Gerhard von<br />
Hildes heim errichten. Auch die Kehrwiederkapelle<br />
in der unmittelbaren Nähe ist eine<br />
Sehenswürdigkeit der Gemeinde. Der Ort be -<br />
saß zeitweise sogar Markt- und Stadtrechte.<br />
Einen Besuch wert sind auch die restaurierte<br />
St.-Matthias-Kirche in Hoheneggelsen,<br />
eine der wohl schönsten Bauernkirchen in<br />
Niedersachsen, sowie das alte Schloss in<br />
Nettlingen. Im Jahr 1717 hat Zar Peter der<br />
Große hier Station gemacht.<br />
Die Söhlder Patentmühle von 1810 am<br />
Ortsrand Richtung Groß Himstedt wurde im<br />
Jahr 1988 restauriert, dient heute als Hochzeitszimmer<br />
und bietet zudem Ausstellungsräume.<br />
Sie ist die letzte von einst 14 Windmühlen,<br />
die sich um das Jahr 1900 in Söhlde<br />
im Dienst der Menschen gedreht haben.<br />
Eine Besonderheit der Wirtschaftsregion<br />
<strong>Hildesheim</strong> stellt der Kreideabbau bei Söhlde<br />
dar. Seit 1817 wurde in den Steinbrüchen<br />
ein Rohstoff zu Tage gefördert, der<br />
anfangs zu Schreibkreide und Düngemittel<br />
verarbeitet wurde. Die Kreide wird heutzu -<br />
tage als Zusatzstoff in der chemischen<br />
Indus trie und bei der Papierherstellung verwendet.<br />
Dieser weiße Söhlder Bodenschatz<br />
wird in die ganze Welt exportiert.<br />
Die Gemeinde Söhlde bietet gerade<br />
Familien mit Kindern ein großes Angebot an<br />
Bildung und Betreuung. In den drei großen<br />
Ortschaften Hoheneggelsen, Nettlingen und<br />
Söhlde kümmern sich Kinderkrippen, Kindergärten<br />
und Grundschulen um den Nachwuchs.<br />
In Hoheneggelsen und Söhlde gibt<br />
es seit 2008 Horte, in denen Kinder bis zur<br />
Vollendung des 14. Lebensjahres nach -<br />
mittags betreut werden. In der Ortschaft<br />
Söhlde befindet sich zudem die als offene<br />
Ganztagsschule geführte Oberschule.<br />
Gemeinde Holle<br />
Für ihre Burgen und Schlösser ist die<br />
Gemeinde Holle bekannt. Dazu gehört zum<br />
Beispiel die Burg Wohldenberg mit ihrem<br />
alten Burgfried. Von seiner Aussichtsplattform<br />
kann man einen großen Teil des Kreisgebietes<br />
überblicken. Im Schloss Derneburg<br />
lebte und arbeitete der weltberühmte Maler<br />
Georg Baselitz. 2006 wurde das Schloss an<br />
einen Kunstsammler verkauft, der dort ein<br />
Museum für Moderne Kunst einrichten will.<br />
Und im Schloss Söder, einem Schmuckstück<br />
barocker Baukunst, wurde 1955 der
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Kinofilm „Du mein stilles Tal“ mit Curd<br />
Jürgens und Bernhard Wicki gedreht.<br />
Das Schaffen des Architekten Georg<br />
Friedrich Laves (1788–1864) wird mit einem<br />
nach ihm benannten Kulturpfad gewürdigt.<br />
Laves gilt als prägender Baumeister Hannovers.<br />
Zu seiner Zeit plante er dort fast alle<br />
öffentlichen Gebäude. In Derneburg findet<br />
sich der umfangreichste Bestand seiner<br />
ländlichen Bauten wie zum Beispiel ein griechischer<br />
Tempel oder ein Mausoleum in<br />
Pyramidenform.<br />
Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten<br />
zählen noch das Heimatmuseum in Holle<br />
oder der Schlosspark in Henneckenrode. Für<br />
Kinder bietet sich der Besuch des Familienparks<br />
Sottrum an. In dieser Erlebniswelt sorgen<br />
zum Beispiel Dinosaurier und Riesenameisen<br />
für bleibende Eindrücke. Zudem<br />
macht ein flächendeckendes Netz an Kindergärten<br />
und Schulen die Gemeinde Holle<br />
besonders für junge Familien interessant.<br />
Mit seinem Kulturprogramm wirkt das<br />
„Glashaus“ am Schloss in Derneburg weit<br />
über die Gemeindegrenze hinaus. Und das<br />
„Forum für Kunst und Kultur“ veranstaltet<br />
jedes Jahr die Heersumer Sommerfestspiele.<br />
Zu zehn professionellen Schauspielern<br />
gesellen sich oft über 100 Laiendarsteller<br />
der Region, um gemeinsam ein fantasie -<br />
volles Theaterspektakel auf die Beine zu<br />
stellen und unter großer Publikumsresonanz<br />
aufzuführen. Im Jahr 2015 gab es als<br />
Kooperation mit dem Theater für Niedersachsen<br />
umjubelte Aufführungen zum<br />
Stadtjubiläum in <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Neben Kreativität wird auch Sport großgeschrieben:<br />
Der Verein TuS Holle-Grasdorf<br />
ist im Judo niedersachsenweit „einsame<br />
Spitze“ und kann sich auch bundesweit mit<br />
Großstädten messen.<br />
Die Stadt Bockenem profitiert von ihrer<br />
guten Erreichbarkeit. Ein Vorteil, der übrigens<br />
für den gesamten Ambergau gilt. So<br />
heißt das grüne Talbecken, das von bewaldeten<br />
Höhenzügen begrenzt wird. In der<br />
Mitte liegt die Stadt Bockenem, die das<br />
Stadtrecht bereits im Jahr 1300 verliehen<br />
bekam und noch heute Mitglied im Städtebund<br />
„Die Hanse“ und im „Sächsischen<br />
Hansebund“ ist.<br />
Die gut entwickelte Infrastruktur hat in<br />
den vergangenen hundert Jahren zur An -<br />
siedlung zahlreicher Industrie- und Gewerbe -<br />
betriebe geführt. Der Ursprung der Industrie<br />
Gemeinde Holle:<br />
Familienpark Sottrum<br />
Stadt Bockenem:<br />
St. Pankratius-Kirche<br />
Stadt Bockenem<br />
17
Stadt Bockenem<br />
Einwohner*: 9731<br />
Fläche: 109,50 km²<br />
Ortsteile: Bockenem,<br />
Bönnien, Bornum,<br />
Bültum, Groß Ilde, Hary,<br />
Jerze, Klein Ilde, Königs -<br />
dahlum, Mahlum, Nette,<br />
Ortshausen, Schle -<br />
wecke, Störy, Upstedt,<br />
Volkersheim, Werder,<br />
Wohlenhausen<br />
Samtgemeinde<br />
Lamspringe –<br />
ab 1. November 2016:<br />
Gemeinde Lamspringe<br />
Einwohner*: 5702<br />
Fläche: 70,46 km²<br />
Ortsteile: Harbarnsen<br />
(mit den Ortsteilen<br />
Harbarnsen und lrmen -<br />
seul), Flecken Lam -<br />
springe mit Glas hütte,<br />
Neuhof (mit den Orts -<br />
teilen Neuhof, Wöllers -<br />
heim und Ammen -<br />
hausen), Sehlem (mit<br />
den Ortsteilen Sehlem<br />
und Evensen), Wolters -<br />
hausen (mit den<br />
Ortsteilen Wolters -<br />
hausen, Hornsen,<br />
Graste und Netze)<br />
Samtgemeinde<br />
Lamspringe: der<br />
renovierte Ratskeller<br />
mit Blick auf die<br />
Hauptstraße<br />
18<br />
des Ambergaus ist in Bornum zu finden.<br />
Dort wurde im 18. Jahrhundert ein Hochofen<br />
in Betrieb genommen. Eisenerz aus<br />
dem Ortshäuser Holz, aus dem Harz und<br />
dem Hils wurde dort verhüttet.<br />
Weltweit bekannt wurde Bockenem als<br />
Sitz der Turmuhrenfabrik Weule. Das Turmuhrenmuseum<br />
am Buchholzmarkt, das sich<br />
auf die Ausstellung von Uhren der Firma<br />
Weule spezialisiert hat, ist schon von außen<br />
zu erkennen: Ein durch die Einwohnerschaft<br />
ermöglichtes Glockenspiel ziert den mäch -<br />
tigen Giebel. In diesem „Museum der Zeit“<br />
sind 60 gangfähige Uhrwerke zu bestaunen,<br />
nicht nur aus der hundertjährigen Geschichte<br />
der Turmuhren- und Glockenfabrik Weule.<br />
Einen Besuch wert sind die St.-Pankra -<br />
tius-Kirche im Bockenemer Zentrum und<br />
das nahe liegende, sogenannte Tillyhaus aus<br />
dem Jahr 1523. Der Straßenzug „Winkel“,<br />
der vom verheerenden Stadtbrand 1847, der<br />
90 Prozent der Gebäude Bockenems zerstörte,<br />
verschont blieb, ist wegen seiner<br />
Fachwerkhäuser sehenswert.<br />
In Upstedt kann eine 1000-jährige Linde<br />
bestaunt werden. Und in der Nähe von<br />
Königsdahlum, dem ehemaligen Standort<br />
einer Kaiserpfalz zur Zeit der Ludolfinger,<br />
beeindruckt der Dillsgraben, Niedersachsens<br />
größter Erdfall.<br />
Große Lebendigkeit herrscht in der<br />
Bockenemer Innenstadt, insbesondere zu<br />
den Stadtmärkten im Frühjahr, zu Martini<br />
und vor Weihnachten. Dann sind die Stra -<br />
ßen mit Einheimischen und Auswärtigen<br />
bevölkert. Aber auch zwischen diesen regionalen<br />
Ereignissen ist das Engagement der<br />
Ambergauer groß: In über 80 Vereinen, Verbänden<br />
und Organisationen sind sie aktiv.<br />
Samtgemeinde Lamspringe – neu Gemeinde<br />
Ein hohes Engagement zeichnet auch<br />
die Menschen der Region Lamspringe aus.<br />
Der „Lamspringer September“ bringt seit<br />
1988 jedes Jahr kulturelle Höhepunkte hervor.<br />
Über einen Monat stehen Musik, Theater,<br />
bildende Kunst und Literatur im Mittelpunkt.<br />
Das Klostergebäude und der angrenzende<br />
Park liefern dabei ein einmaliges<br />
Ambiente für ein immer wieder neues Unterhaltungsprogramm.<br />
Neuigkeiten gibt es auch aus dem<br />
Bereich der Verwaltung: Aus der Samtgemeinde<br />
wird Ende 2016 die Gemeinde Lamspringe<br />
– dann sind die Mitgliedsgemeinden<br />
der Ortschaften neu vereint. Dabei ist<br />
der Flecken sehr alt, wie ein Blick in die<br />
Chroniken verrät: Das Kloster wurde bereits<br />
847 durch den Grafen Ricdag gegründet.<br />
Die Ursprünge der Siedlung liegen wahrscheinlich<br />
auf der Hohen Schanze, einem<br />
Bergrücken, auf dem noch ältere Siedlungsspuren<br />
bei Ausgrabungen nachgewiesen<br />
wurden.<br />
Das Kloster, wie es heute mit dem weithin<br />
sichtbaren großen Dach der im posanten<br />
barocken Klosterkirche zu bewundern ist,<br />
wurde zwischen 1670 und 1691 errichtet. Es<br />
zählt zu den beeindruckendsten Bauwerken<br />
der Region.<br />
Die Entwicklung touristischer Konzepte<br />
ist ein erklärtes Entwicklungsziel für die<br />
Gemeinde und die gesamte Region. Schon<br />
heute sind Kloster, Klosterpark sowie Klo s -<br />
terkirche und die historischen Fachwerkbauten<br />
der Hauptstraße ein wichtiger Anziehungspunkt<br />
für Touristen.
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Das Ortsbild Lamspringes lebt von den<br />
restaurierten Fachwerkbauten, aber auch<br />
die umliegenden Ortschaften geizen nicht<br />
mit ihrem Charme. Bäuerliche Betriebe sind<br />
in den kleinen Dörfern aktiv und bewirtschaften<br />
auf vielfältige Weise eine intakte<br />
Natur. Traditionsreiche Handwerks- und<br />
Gewerbebetriebe prägen das gewerbliche<br />
Leben der Gemeinde. Die „Lammetal-Werkstätten“,<br />
als Einrichtung der Lebenshilfe und<br />
Unternehmen mit sozialem Auftrag, geben<br />
rund 400 Menschen mit Behinderungen<br />
einen Arbeitsplatz – ganz nach ihren persönlichen<br />
Fähigkeiten und Interessen.<br />
Die Infrastruktur ist intakt und Lam -<br />
springe bietet sich als Wohn-, Arbeits- und<br />
Freizeitstandort an. Ein herrlich am Waldrand<br />
gelegenes beheiztes Freibad mit Riesenrutsche<br />
und weitere Sportstätten sind für<br />
die Einwohner der Gemeinde und für Gäste<br />
nutzbar. Ein Rufbussystem sorgt neben dem<br />
ÖPNV für mehr Mobilität in der Erholungs -<br />
region.<br />
Zu Fuß, mit dem Rad oder auf Inline-<br />
Skates lassen sich von Lamspringe aus<br />
ganz besondere Wanderwege erkunden.<br />
Der Kunst-Skulpturenweg auf einem ehemaligen<br />
Bahndamm zwischen Lamspringe und<br />
Bad Gandersheim zum Beispiel. Er ist ein<br />
Teil des Radweges zur Kunst, der auf 57<br />
Kilometern zwischen Sarstedt und Bad<br />
Gandersheim auf Land und Leute aufmerksam<br />
macht.<br />
Samtgemeinde Freden (Leine) – neu Gemeinde<br />
Auch Freden entwickelt sich wie Lamspringe<br />
von der Samtgemeinde zur Einheitsgemeinde.<br />
Damit sollen Strukturen vereinfacht<br />
und Kosten gespart werden, denn die<br />
waldreiche, schöne Hügellandschaft hat<br />
eine geringe Bevölkerungsdichte. Auf einem<br />
der Bergrücken thront die Winzenburg, aber<br />
sie ist nur noch eine Ruine. Einst war sie<br />
eine der wichtigsten Festungen des <strong>Hildesheim</strong>er<br />
Bischofs und diente zur Sicherung<br />
der südlichen Grenzen. Nach dem Friedensschluss<br />
der <strong>Hildesheim</strong>er Stiftsfehde 1523<br />
verlor sie an strategischer Bedeutung und<br />
verfiel. Mit dem Baumaterial wurde in dem<br />
Dorf am Fuß des Burgberges ein Vorwerk<br />
erweitert und zu einem Verwaltungssitz ausgebaut.<br />
Bis zur Gründung des ehemaligen<br />
<strong>Landkreis</strong>es Alfeld (Leine) verwaltete das<br />
Amt Winzenburg einen großen Teil des<br />
Leine berglandes aus diesem kleinen Dorf<br />
heraus.<br />
Überhaupt hält die Region viele Entdeckungen<br />
bereit. Am Fuß der Winzenburg<br />
liegt die Apenteichquelle. Es ist sehr wahrscheinlich,<br />
dass dieser noch heute mystisch<br />
anmutende Ort in alten Zeiten eine Kult -<br />
stätte war. An den Selterklippen auf der<br />
anderen Seite des Leinetals wurden Spuren<br />
nacheiszeitlicher Rentierjäger gefunden.<br />
Das Leinebergland um Freden lässt sich auf<br />
vielen gut ausgeschilderten Wanderwegen<br />
erkunden.<br />
Zahlreiche Institutionen und Vereine bieten<br />
Möglichkeiten zur geselligen Freizeit -<br />
gestaltung. Wichtige soziale Einrichtungen<br />
wie Kindergärten und Seniorenheime, ein<br />
Freibad oder Turnhallen komplettieren die<br />
Versorgung der Menschen im Süden des<br />
<strong>Landkreis</strong>es. Der Bahnhof an der Strecke<br />
Hannover-Kassel sorgt für die regelmäßige<br />
Anbindung dieser malerischen Region an<br />
die Metropolen.<br />
Samtgemeinde Freden:<br />
das Freibad<br />
Samtgemeinde Freden<br />
(Leine)<br />
Einwohner*: 4794<br />
Fläche: 53,49 km²<br />
Ortsteile: Everode,<br />
Freden (Leine) (mit dem<br />
Ortsteil Meimerhausen),<br />
Landwehr (mit den<br />
Ortsteilen Eyershausen,<br />
Ohlenrode und Wette -<br />
born), Winzenburg<br />
19
Stadt Alfeld (Leine):<br />
das Besucherzentrum<br />
des UNESCO-Weltkultur -<br />
erbes Fagus-Werk<br />
Stadt Alfeld (Leine)<br />
Einwohner*: 18 913<br />
Fläche: 72,87 km²<br />
Ortsteile: Alfeld (Leine),<br />
Brunkensen, Dehnsen,<br />
Eimsen, Föhrste, Ger -<br />
zen, Hörsum, Imsen,<br />
Langenholzen, Limmer,<br />
Lütgenholzen, Rölling -<br />
hausen, Sack, Warzen,<br />
Wettensen, Wispenstein<br />
20<br />
In der „Alt-Freden-Sammlung“ fällt der<br />
Blick zurück auf die Zeit der Industrialisierung.<br />
Die Ortschaften Klein- und Groß-<br />
Freden waren mit Bergbau, Glasindustrie<br />
und Sandgruben ein wichtiger Erwerbs -<br />
stand ort. In den letzten Jahren hat sich Freden<br />
zu einem wichtigen Energie-Produzenten<br />
gemausert: Solarenergie, Wasserkraft<br />
und Windenergie werden hier produziert<br />
und genutzt.<br />
Kulturell ist Freden eine der „Hochburgen“<br />
Niedersachsens. Die „Internationalen<br />
Fredener Musiktage“ laden jedes Jahr Ende<br />
Juli, Anfang August zum Genuss klassischer<br />
Musik, Kleinkunst und Ausstellungen in die<br />
Zehntscheune ein. In dem 1739 errichteten,<br />
urigen Bau wird gern „gegen den Main -<br />
stream“ geschwommen, was zu einer hohen,<br />
deutschlandweiten Anerkennung dieses Festi<br />
vals geführt hat.<br />
Stadt Alfeld (Leine)<br />
Das Leinetal abwärts schließt sich mit<br />
der Stadt Alfeld (Leine) ein bedeutender<br />
Wirtschaftsstandort an. Alfeld war bis 1977<br />
selbstständige Kreisstadt und verfügt über<br />
eine Außenstelle der <strong>Hildesheim</strong>er Kreisverwaltung.<br />
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte<br />
sich an der damals neu gebauten<br />
Eisenbahnstrecke ein Industriestandort mit<br />
den Schwerpunkten Maschinenbau, Schuhleistenproduktion<br />
sowie Papierherstellung<br />
und -verarbeitung.<br />
Um den anhaltenden Expansionsdrang<br />
zu befriedigen und Neuansiedlungen zu<br />
ermöglichen, hält die Stadt Gewerbe und<br />
Industrieflächen bereit. Die Berufsbildende<br />
Schule und sämtliche weiterführenden<br />
Schulen tragen dafür Sorge, dass immer gut<br />
ausgebildeter Nachwuchs zur Verfügung<br />
steht. Die Fachkräfte können nicht nur ein<br />
breit gefächertes Einkaufsangebot nutzen,<br />
sondern auch durch die Fußgängerzone mit<br />
den vielen historischen Fachwerkhäusern<br />
bummeln. 70 000 Personen gehören zum<br />
Einzugsgebiet dieses Wirtschaftsstandortes.<br />
Die ehemalige Lateinschule, heute ist<br />
dort das Stadtmuseum untergebracht, zählt<br />
mit ihren geschnitzten Bildplatten zu den<br />
schönsten Fachwerkbauten in Niedersachsen.<br />
Auch der Marktplatz mit dem Rathaus<br />
im Stil der Weserrenaissance ist sehr sehens -<br />
wert, ebenso wie die gotische St.-Nicolai-<br />
Kirche mit ihren Doppeltürmen.<br />
In Alfeld (Leine) steht zudem ein Gebäude,<br />
das den Ursprung moderner Architektur<br />
markiert: das Fagus-Werk. 1911 wurde es<br />
nach den Plänen von Walter Gropius errichtet,<br />
dem späteren Gründer der weltberühmten<br />
Kunst- und Architekturschule „Bauhaus“.<br />
2011 wurde das Fagus-Werk zur<br />
Weltkulturerbestätte der UNESCO erklärt.<br />
Der Zusammenhalt und die Offenheit<br />
der Alfelder Bevölkerung zeigen sich durch<br />
vielfältige bürgerschaftliche Projekte. So<br />
wird beispielsweise der Marktplatz einmal<br />
zur Wüstenoase mit Wasserlauf, Sand -<br />
dünen, Beduinenzelten und vielen Veranstaltungen.<br />
Und in einem anderen Jahr wird<br />
der Platz zur Bergwelt, die mit glitzerndem<br />
Teich und entsprechender Optik zum Verweilen<br />
einlädt.<br />
Mit dem „7 Berge Bad“ hat Alfeld eine<br />
besondere Attraktion: Durch ein verfahr bares<br />
Cabrio-Dach vereint es die besten Eigenschaften<br />
von Hallen- und Freibad. Sauna, ein
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Zehn-Meter-Sprungturm, Lehr- und Sportbecken<br />
sowie der Freizeitbereich und die 60-<br />
Meter-Rutsche begeistern die Besucher. Das<br />
Krankenhaus, die Möglichkeit, alle Schulformen<br />
zu besuchen und sehr gut ausgebaute<br />
Einrichtungen für die Betreuung von Kindern<br />
komplettieren die Infrastruktur Alfelds.<br />
In der Innenstadt sind der Fillerturm oder<br />
das Tiermuseum einen Besuch wert.<br />
Sehenswert ist auch der Blaue Stein vor<br />
dem Rathaus. Dieses Kulturdenkmal ist eng<br />
mit der Sage vom Räuber Lippold verbunden.<br />
Über diesen Bösewicht wird erzählt,<br />
dass er die Tochter des Bürgermeisters<br />
raubte und in eine Höhle verschleppte. Der<br />
Schauplatz der Sage lässt sich im roman -<br />
tischen Glenetal im Ortsteil Brunkensen<br />
erkunden, dort liegt die Lippoldshöhle, ein<br />
Naturdenkmal.<br />
Samtgemeinde Duingen – zukünftig Gemeinde<br />
Leinebergland<br />
Von der Lippoldshöhle ist die Samt -<br />
gemeinde Duingen nicht weit. Der Westen<br />
des <strong>Landkreis</strong>es besticht durch landschaft -<br />
liche Schönheit und wird deshalb gern als<br />
Naherholungsgebiet genutzt.<br />
Der Reichtum an verschiedenen Bodenschätzen<br />
ist charakteristisch für die Region<br />
zwischen den Höhenzügen Ith, Hils und<br />
Duinger Berg: Quarzsand, Kalkstein, Gips<br />
und Kohle wurden und werden zum Teil im<br />
Tagebau gefördert. Bekannt geworden ist<br />
Duingen aber durch die reichen Tonvorkommen<br />
– alles zusammen eine in Mitteleuropa<br />
einzigartige Vielfalt.<br />
Bereits im Mittelalter wurden Krüge,<br />
Schalen, Becher, Teller und Töpfe hergestellt.<br />
Die Blütezeit der Töpferei lag zwischen<br />
1750 und 1800. Bis nach Riga oder<br />
England haben Duinger Händler ihre Keramiken<br />
transportiert. Die Region zwischen<br />
Thüste und Hohenbüchen wird heute wieder<br />
„Pottland“ genannt.<br />
Im Ortsteil Coppengrave läuft dazu ein<br />
weltweit einmaliges archäologisches Langzeitexperiment.<br />
Das Ziel: möglichst authen -<br />
tisches, spätmittelalterliches Steinzeug in<br />
einem rekonstruierten Ofen zu brennen.<br />
Schöne Hofstellen mit gepflegten Grundstücken<br />
prägen das Bild der Dörfer. Oftmals<br />
trifft man dort auf unerwartete Besonder -<br />
heiten: Kunstausstellungen in Scheunen,<br />
Cafés in alten Fachwerkhäusern oder einen<br />
Hightech-Betrieb auf einem idyllischen Bauernhof,<br />
der weltweit begehrte Mountain -<br />
bikes herstellt.<br />
Die Duinger Seen mit ihrer vielseitigen<br />
Natur und den Freizeitmöglichkeiten sind<br />
die kostbarsten Stücke aus der „Schatz -<br />
truhe Duinger Land“. Ein Besuch im Töpfermuseum,<br />
eine Wanderung auf zahlreichen<br />
Themenwanderwegen, die als Premium -<br />
wege zertifiziert wurden, zeigt die Vielfalt<br />
des Pottlandes. Höhenzüge (480 m über NN),<br />
Täler, Seen und die Fernblicke, zeigen die<br />
ab wechslungsreiche Natur der Region.<br />
Kulturelle Veranstaltungen werden zu -<br />
nehmend initiiert, nachdem die Menschen<br />
sich wieder mit dem Pottland identifizieren.<br />
Über die örtliche Geschichte, die ursprüng -<br />
liche Identität, in die Zukunft, das ist das<br />
erklärte Ziel der Duinger.<br />
Dabei wandelt sich auch ihre Struktur:<br />
Die Samtgemeinden Duingen und Gronau<br />
schließen sich zur Samtgemeinde Leine -<br />
Samtgemeinde<br />
Duingen – zukünftig<br />
Gemeinde Leineberg -<br />
land<br />
Einwohner*: 4989<br />
Fläche: 59,62 km²<br />
Gemeinden- und<br />
Ortsteile: Coppen -<br />
grave, Flecken Duingen<br />
(mit den Ortsteilen<br />
Capellenhagen, Duingen<br />
und Fölziehausen),<br />
Hoyershausen (mit<br />
den Ortsteilen Hoyers -<br />
hausen, Lübbrechtsen<br />
und Rott), Marienhagen,<br />
Weenzen<br />
Samtgemeinde Duingen:<br />
Familientag an der Alten<br />
Köthe<br />
21
Samtgemeinde<br />
Gronau (Leine) –<br />
zukünftig Gemeinde<br />
Leinebergland<br />
Einwohner*: 13 373<br />
Fläche: 110,08 km²<br />
Gemeinden- und<br />
Ortssteile: Banteln,<br />
Betheln (mit den Orts -<br />
teilen Betheln, Edding -<br />
hausen und Haus<br />
Escherde), Brüggen,<br />
Despetal (mit den Orts -<br />
teilen Barfelde, Eitzum<br />
und Nienstedt), Eime<br />
(mit den Ortsteilen<br />
Eime, Deilmissen,<br />
Deinsen, Dunsen und<br />
Heinsen), Gronau<br />
(Leine) (mit den<br />
Ortsteilen Gronau und<br />
Dötzum), Rheden (mit<br />
den Ortsteilen Rheden,<br />
Heinum und Wallen -<br />
stedt)<br />
Samtgemeinde Gronau:<br />
Kanufahrt auf der Leine<br />
berg land zusammen. Ende 2016 wird dieser<br />
Schritt die beiden Einheiten verbinden. Die<br />
Orte Duingen und Eime bilden dann<br />
„Flecken“ neben der Stadt Gronau.<br />
Samtgemeinde Gronau (Leine) – zukünftig<br />
Gemeinde Leinebergland<br />
Auf einer Insel zwischen zwei Armen der<br />
Leine wurde die Stadt Gronau im Mittelalter<br />
planmäßig angelegt. Um die Kirche im Zentrum<br />
gruppieren sich Stadthöfe und Bürgerhäuser.<br />
Gronau gehörte zum Handelszusammenschluss<br />
der Hanse, und noch immer<br />
nimmt die Stadt regelmäßig an den Hansetreffen<br />
der Neuzeit teil.<br />
Eine Sehenswürdigkeit ist der „von<br />
Engelbrechtensche Hof“ im Gronauer Zentrum,<br />
der 1590 errichtet wurde und damit<br />
das älteste noch erhaltene Bauwerk der<br />
Stadt ist. Seit 1982 befindet sich dort das<br />
Museum. Das Stadtarchiv ist im restaurierten<br />
Bürgermeisterhaus untergebracht. Auch<br />
die Pfarrkirche St. Matthäi mit ihrer Furtwängler-Orgel<br />
ist eine Besichtigung wert.<br />
Das Gotteshaus wurde nach Plänen von<br />
Georg Friedrich Laves Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
umgestaltet.<br />
Mit den „Gronauer Lichtspielen“ funkelt<br />
ein besonderer Stern in der Stadt. In einem<br />
nostalgischen Kino zeigt der „KulturKreis“<br />
neben einem ausgesuchten aktuellen Programm<br />
auch cineastische Klassiker. Ein vielseitiges<br />
Sport- und Freizeitangebot mit<br />
Museen, Theater und Freibad macht die<br />
gesamte Region zu einem beliebten Ausflugsziel<br />
und zu einem attraktiven Wohnort.<br />
Dazu gehört auch, dass Gronau ein Krankenhaus<br />
und ein neues Pflege- und Seniorenheim<br />
sowie ein umfassendes Angebot<br />
an Schulen inklusive eines gymnasialen<br />
Zweiges anbietet.<br />
Ein Besuch des Schlosshofes in Brüggen<br />
wird besonders erlebnisreich, wenn dort<br />
historische und kunsthandwerkliche Märkte<br />
oder Konzerte stattfinden. Das 1693 errichtete<br />
Barockschloss ist eines der bedeutendsten<br />
in Niedersachsen. Viele Jahre davor residierte<br />
Kaiser Otto der Große auf dem Brüggener<br />
Königshof. Auch in den benachbarten<br />
Ortschaften Banteln und Rheden sind<br />
Schlösser und Herrenhäuser zu bewundern.<br />
Während für Banteln noch das mit viel Eigen -<br />
initiative realisierte Naturbad erwähnenswert<br />
ist, sind es in Rheden die sanften Hügel<br />
eines 18-Loch-Golfplatzes.<br />
In Gronau bietet es sich an, einen Blick<br />
auf die Leine zu werfen. Denn auf einer Industriebrache<br />
am Stadtkern wurde ein Lachszentrum<br />
aufgebaut. Von hier aus wird die Leine<br />
wieder zu einem Lebensraum für Lachse,<br />
die in diesem Gewässer vor rund 100 Jahren<br />
ausgestorben sind. Der Rückweg vom Atlantik<br />
bis ins obere Leinetal ist wieder möglich,<br />
weil die Wasserqualität deutlich verbessert<br />
wurde und Staustufen durchgängig gemacht<br />
wurden. Eine Besonderheit sind auch die<br />
Leineauen, ein Naturschutzgebiet mit seltenen<br />
Tier- und Pflanzenarten.<br />
Samtgemeinde Sibbesse – zukünftig Gemeinde<br />
Sibbesse<br />
Durch das Despetal geht es jetzt Richtung<br />
Zentrum des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Die Samtgemeinde Sibbesse und ihre fünf<br />
22
Samtgemeinde Sibbesse:<br />
die Kirche in Westfeld<br />
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Mitgliedsgemeinden Adenstedt, Almstedt,<br />
Eberholzen, Sibbesse und Westfeld liegen<br />
in der Mitte des Wirtschaftsraumes zwischen<br />
den Städten <strong>Hildesheim</strong> und Alfeld,<br />
beziehungsweise zwischen Gronau und<br />
Bad Salzdetfurth. Auch sie werden sich von<br />
einer Samtgemeinde zu einer Einheits -<br />
gemeinde umwandeln.<br />
Die Anziehungskraft der ländlichen Samt -<br />
gemeinde Sibbesse mit dörflicher Idylle als<br />
gleichzeitig moderne, attraktive Wohnort -<br />
gemeinde steigt, wobei dem verkehrsgüns -<br />
tig gelegenen Kernort als Mittelpunkt eine<br />
besondere Bedeutung zukommt.<br />
Mehrere Kindertagesstätten, ein Jugendzentrum,<br />
eine Grundschule, eine Schwimmhalle<br />
mit Sauna, Sporthallen und -plätze<br />
sowie eine Senioreneinrichtung sind in der<br />
Samtgemeinde Sibbesse vorhanden. Ein<br />
gut ausgebautes Radwegesystem sowie die<br />
Naherholungsgebiete <strong>Hildesheim</strong>er Wald<br />
und Sieben Berge laden zu Spaziergängen<br />
und Wanderungen ein.<br />
Auch in kultureller Hinsicht hat die Samtgemeinde<br />
Sibbesse viel zu bieten. Das KulturForum<br />
Sibbesse e. V., die Kulturvereinigung<br />
Wrisbergholzen e. V. und die Kulturherberge<br />
Wernershöhe e. V. bereichern mit<br />
ihren Veranstaltungen den Alltag der Einwohnerinnen<br />
und Einwohner, aber auch<br />
zahlreicher Gäste aus der Umgebung. In der<br />
Kulturherberge wird außerdem ein Com -<br />
putermuseum mit Seltenheiten und Kuriositäten<br />
des Erfinders Konrad Zuse und<br />
legendären Computerspielen betrieben.<br />
Der historisch interessanteste Ort der<br />
Samtgemeinde Sibbesse ist Wrisberg holzen.<br />
Von Freiherr Rudolf Johann von Wrisberg<br />
wurde dort neben der St. Martin geweihten<br />
Kirche ab 1740 ein Barockschloss mit gro -<br />
ßem Wirtschaftshof und Landschaftspark<br />
errichtet. Das Schloss besitzt eine „Fliesenstube“,<br />
deren Wände mit 680 Spruchfliesen<br />
in italienischer, lateinischer und französischer<br />
Sprache dekoriert sind. Diese wurden in<br />
einer 1735 gegründeten und hundert Jahre<br />
später aufgegebenen Fayencen-Manufaktur<br />
gefertigt. In viel Handarbeit stellten dort<br />
Künstler und Handwerker hochwertige Keramiken<br />
und Gebrauchs geschirr in großer<br />
Stück zahl her. Der Verein zur Erhaltung von<br />
Baudenkmalen in Wrisbergholzen e. V. kümmert<br />
sich um das historisch wertvolle Ensemble<br />
und hat zudem ermöglicht, dass in der<br />
Manufaktur wieder getöpfert wird und somit<br />
Tradition und Wissen bewahrt werden.<br />
Stadt Bad Salzdetfurth<br />
Die Stadt Bad Salzdetfurth übt eine<br />
Anziehungskraft auf die umliegenden Dörfer<br />
aus. In der Fachwerkstadt herrscht ein reges<br />
Geschäfts- und Gewerbeleben. Der einzige<br />
Fortsetzung Seite 24 unten<br />
Samtgemeinde<br />
Sibbesse – zukünftig<br />
Gemeinde Sibbesse<br />
Einwohner*: 5988<br />
Fläche: 71,88 km²<br />
Mitgliedsgemeindenund<br />
Ortsteile:<br />
Adenstedt (mit den<br />
Ortsteilen Adenstedt,<br />
Grafelde und Sellen -<br />
stedt), Almstedt (mit<br />
den Ortsteilen Almstedt<br />
und Segeste), Eber -<br />
holzen, Sibbesse (mit<br />
den Ortsteilen Sibbesse,<br />
Hönze, Möllensen und<br />
Petze) sowie Westfeld<br />
(mit den Ortsteilen<br />
Westfeld und Wrisberg -<br />
holzen)<br />
Stadt Bad Salzdetfurth:<br />
LichtART – das andere<br />
Lichterfest<br />
23
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1972<br />
Mitglieder: 860<br />
Golf-Club Bad Salzdetfurth-<strong>Hildesheim</strong> e. V.<br />
Der Golf-Club Bad Salzdetfurth-<strong>Hildesheim</strong> e. V.<br />
liegt 15 Kilometer südlich der Domstadt an der<br />
B 243 in Richtung Seesen. Er ist auch über den<br />
Autobahnanschluss <strong>Hildesheim</strong>er Börde gut er -<br />
reich bar. Die landschaftlich reizvolle Umgebung<br />
des Kurortes Bad Salzdetfurth bestimmt die Golfanlage.<br />
Die ersten acht Bahnen eröffnen Ausblicke<br />
auf das Innerstetal, und bei schönem<br />
Wetter grüßt die Andreaskirche, das Wahrzeichen<br />
<strong>Hildesheim</strong>s, herüber. Die Bahnen 9 bis 18 werden<br />
durch den prachtvollen Eichen- und Buchen -<br />
wald geprägt.<br />
Die malerische Einbettung des Golf platzes in<br />
die letzten Ausläufer der deutschen Mittelgebirge<br />
bestimmt auch den Reiz für die Golfer. Nahezu<br />
alle Bahnen haben Anstieg oder Gefälle, zum Teil<br />
auch Schräglagen. Auf sieben Bahnen erhöhen<br />
Quergräben und Biotope die Spannung.<br />
Leistungsspektrum:<br />
– landschaftlich<br />
reizvolle Lage<br />
mit Eichen- und<br />
Buchenwald<br />
– 9- und 18-<br />
Loch-Bahnen<br />
– Golfschule<br />
– Clubhaus mit<br />
Gastronomie<br />
Golf-Club<br />
Bad Salzdetfurth-<br />
<strong>Hildesheim</strong> e. V.<br />
Bad Salzdetfurth<br />
www.golfclubhildesheim.de<br />
Stadt Bad Salzdetfurth<br />
Einwohner*: 13 287<br />
Fläche: 67,11 km²<br />
Ortsteile: Bad Salz -<br />
detfurth, Bodenburg,<br />
Breinum, Detfurth,<br />
Groß Düngen, Heinde,<br />
Hockeln, Klein Düngen,<br />
Lechstedt, Listringen,<br />
Östrum, Wehrstedt,<br />
Wesseln<br />
24<br />
Kurort im <strong>Landkreis</strong> ist nicht nur Moor- und<br />
Soleheilbad, sondern auch ein Standort für<br />
Spitzentechnologie. Durch die Lammetalbahn<br />
ist Bad Salzdetfurth gut mit der Stadt<br />
<strong>Hildesheim</strong> verbunden.<br />
In die von sanften Hügeln, grünen Wiesen<br />
und üppigen Laub- und Nadelwäldern<br />
gekennzeichnete Landschaft fügt sich das<br />
staatlich anerkannte Moor- und Soleheilbad<br />
Bad Salzdetfurth idyllisch ein. Neben der<br />
Pflege der Tradition zeichnet sich Bad Salzdetfurth<br />
aber gerade auch durch innovative<br />
Ideen und Entwicklungen aus.<br />
So hat sich die Stadt in den letzten Jahren<br />
zur Mountainbike-Hochburg des Nordens<br />
entwickelt. Der Bike- und Outdoorpark<br />
Bad Salzdetfurth ist ein Mekka für Mountainbiker.<br />
Auf rund 50 000 Quadratmetern<br />
herrscht Fahrspaß pur. Das Gelände wird<br />
auch für überregionale Wettbewerbe und<br />
andere Veranstaltungen genutzt. Aber auch<br />
Crossläufer, Spaziergänger und Nordic Walker<br />
sind gern gesehene Gäste.<br />
Die geologischen Besonderheiten des<br />
<strong>Hildesheim</strong>er Waldes haben über mehrere<br />
Jahrhunderte den Abbau von Kalisalz ermöglicht.<br />
Mehr dazu verrät das Salz- und Kalibergbaumuseum.<br />
Die erste urkundliche Er -<br />
wähnung Bad Salzdetfurths stammt aus dem<br />
Jahr 1194. Schon damals wurde das Salz<br />
gesiedet, also durch Erhitzen der Sole ge -<br />
wonnen. Die geförderte Salzsole wird bereits<br />
seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu Heil -<br />
zwecken genutzt – das erste Solebadehaus<br />
entstand 1857. Zusätzlich zur Sole wenden<br />
die Therapeuten auch natürliches Moor zur<br />
Gesundheitsförderung an. Die Wirkstoffe des<br />
in Luttrum bei Holle abgebauten Moores sind<br />
wissenschaftlich nachgewiesen.<br />
Zwei seltene Gradierwerke im Kurpark<br />
laden zum entspannten Spaziergang ein.<br />
Über 250 Jahre sind die Holzkonstruktionen<br />
alt, die anfangs zur Salzgewinnung dienten.<br />
Solewasser wird über Reisigbündel geleitet<br />
und sorgt so für wohltuende „Meeresluft“<br />
mitten im Bergland.
Wichtige Einrichtungen sind die Kur -<br />
betriebsgesellschaft mit dem Sole-, Hallenund<br />
Freibad und dem Therapiezentrum der<br />
Naturheilkunde.<br />
Im Ortsteil Detfurth befinden sich zwei<br />
Kliniken: die HELIOS Klinik (Fachkrankenhaus<br />
für Altersmedizin und Akutgeriatrie<br />
und Fachklinik für geriatrische, kardiologische<br />
und orthopädische Rehabilitation)<br />
sowie die Salze Klinik, die sich mit ihren<br />
Fachabteilungen Orthopädie und Psychosomatik<br />
als rehabilitations- und präventions -<br />
medizinisches Zentrum versteht. Erstklassige<br />
Hotels und Gaststätten sowie das ganze<br />
Spektrum an schulischer Versorgung und<br />
Kindertagesstätten vervollständigen die Infra -<br />
struktur.<br />
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Gemeinde Diekholzen<br />
Mitten im Herzen des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Hildes heim umgeben von großen Waldflächen<br />
liegt die Gemeinde Diekholzen. Das<br />
stadtnahe Wohnen in ländlichem Ambiente<br />
wird von den Bewohnern sehr geschätzt.<br />
Auch hier war Bergbau ansässig.<br />
An die Bergbauhistorie erinnert nach der<br />
endgültigen Schließung des Kalischachtes<br />
Hildesia Ende der 1990er Jahre und dessen<br />
Verfüllung noch eine Lore und ein Förderrad<br />
– aufgestellt an der Durchgangsstraße.<br />
Die Gemeinde Diekholzen hat in heutiger<br />
Zeit einen hohen Wert als wichtiges Nah -<br />
erholungsgebiet, auch für <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Sie bietet attraktive Wohnlagen. Das gilt<br />
zum Beispiel für Barienrode und Diekholzen,<br />
während Söhre und Egenstedt außerdem<br />
bis heute durch landwirtschaftliche<br />
Entwicklung geprägt sind. Insgesamt steht<br />
die Gemeinde mit ihrer landschaftlichen<br />
Schönheit und waldreichen Umgebung<br />
vielen Luftkurorten in nichts nach.<br />
Eine besondere Einrichtung ist die Heimstatt<br />
Röderhof in Egenstedt. Hier finden<br />
geis tig und körperlich behinderte Menschen<br />
in reizvoller Landschaft und ruhiger Umgebung<br />
ein liebevolles Zuhause.<br />
Ein Einkaufsmarkt mit kleinem Café,<br />
Bankfilialen, eine Apotheke, Ärzte und Fachgeschäfte<br />
sichern die Versorgung für den<br />
täglichen Lebensbedarf. Diekholzen hat<br />
eine sehr gute Anbindung an das Busliniennetz<br />
der Stadt <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Lohnenswert ist es, den 323 Meter hohen<br />
Tosmarberg zu erwandern und den herrlichen<br />
„Tosmarblick“ auf die Landschaft zu<br />
genießen. Streuobstwiesen laden zum Ge -<br />
nießen ein. Der Mühlenberg über Barienrode<br />
bietet aus Naturschutzsicht eine Rarität für<br />
den <strong>Hildesheim</strong>er Raum: Das Naturschutzgebiet<br />
„Schwarze Heide” ist durch seine Besenheidebestände<br />
auf dem Kamm eines Höhenrückens<br />
einmalig für die Re gion. Das gut<br />
ausgebaute Rad- und Wanderwegenetz lädt<br />
zu abwechslungsreichen Ausflügen ein. Der<br />
Jakobusweg und der Rennsteig führen<br />
durch die Gemeinde. Mehrere Ausflugsgaststätten<br />
in den Ortschaften bieten dem Ausflügler<br />
und auch Übernachtungsgästen eine<br />
ansprechende Auswahl.<br />
In Diekholzen schließt sich der Kreis<br />
einer Reise durch das Umland von <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Es gäbe noch so viel mehr zu berichten,<br />
aber mit etwas Neugier kann sich jeder<br />
selbst ein Bild von Land und Leuten<br />
machen. Überhaupt: Die Menschen mit<br />
ihrem Bürger- und Gemeinschaftssinn, der<br />
überall groß geschrieben wird, kennenzu -<br />
lernen, ist ein lohnenswertes Ziel.<br />
*Bevölkerungsstand gemäß Zensus vom 31.12.2014<br />
Gemeinde Diekholzen:<br />
Bergbausiedlung mit<br />
Geschichte<br />
Gemeinde Diekholzen<br />
Einwohner*: 6535<br />
Fläche: 30,21 km²<br />
Ortsteile: Diekholzen,<br />
Barienrode, Egenstedt,<br />
Söhre<br />
25
<strong>Hildesheim</strong> –<br />
attraktives Zentrum des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Dr. Ingo Meyer<br />
Stadt <strong>Hildesheim</strong>:<br />
Tag der Niedersachsen<br />
Stadt <strong>Hildesheim</strong><br />
Einwohner: 101 417<br />
(mit Hauptwohnsitz laut städtischem<br />
Melde register, Stand:<br />
31.12.2014)<br />
Fläche: 92,17 km 2<br />
Ortsteile:<br />
Achtum-Uppen, Baven -<br />
stedt, Drispenstedt,<br />
Einum, Himmelsthür,<br />
Itzum-Marienburg,<br />
Marienburger Höhe/<br />
Galgenberg, Moritz -<br />
berg/Bockfeld, Neuhof/<br />
<strong>Hildesheim</strong>er Wald/<br />
Marienrode, Nordstadt,<br />
Ochtersum, Oststadt/<br />
Stadtfeld, Sorsum,<br />
Stadtmitte/Neustadt<br />
<strong>Hildesheim</strong> bildet mit rund 100 000 Einwohnern,<br />
den zahlreichen Sehenswürdigkeiten<br />
sowie seinem hochwertigen Kultur-, Bildungs-,<br />
Sport- und vielfältigem Arbeitsplatzangebot<br />
das attraktive Zentrum des <strong>Landkreis</strong>es. Da -<br />
her ist die Stadt mit Tradition und Ge schichte<br />
nicht nur im Jubiläumsjahr 2015 ein Besuchermagnet<br />
auch für internationale Gäste.<br />
Auf deren Agenda ganz oben stehen die<br />
einzigartigen UNESCO-Welterbekirchen, von<br />
denen <strong>Hildesheim</strong> gleich über zwei verfügt:<br />
den Mariendom mit seinen Kunstschätzen<br />
vor allem aus der Zeit Bischof Bernwards<br />
und dem berühmten „Tausendjährigen<br />
Rosenstock“ sowie St. Michaelis als einzigem<br />
großen Bau der ottonischen Epoche<br />
(1010 bis 1033) mit seiner berühmten<br />
gemalten Holzdecke aus dem 12. Jahrhundert.<br />
Der Dom konnte nach mehrjähriger<br />
Sanierung im August 2014 unter großer<br />
öffentlicher Anteilnahme feierlich wiedereröffnet<br />
werden. Mit St. Michaelis verbindet<br />
ihn das sogenannte „Welterbeband“, das<br />
kürzlich mit dem renommierten Deutschen<br />
Lichtdesign-Preis ausgezeichnet wurde.<br />
Doch nicht nur an Mariendom und<br />
St. Michaelis lässt sich der Ruf <strong>Hildesheim</strong>s<br />
als die „Stadt der Kirchen“ festmachen:<br />
Auch Gotteshäuser wie St. Andreas und die<br />
Basilika St. Godehard sind etwas ganz<br />
Besonderes und lohnen den Besuch. Einen<br />
einzigartigen Weitblick – bei guter Witterung<br />
bis zum Brocken – bietet der Aufstieg auf<br />
St. Andreas, dessen Turm mit 114,5 Metern<br />
der höchste Kirchturm Niedersachsens ist.<br />
Auf keinen Fall verpassen sollten Be -<br />
sucherinnen und Besucher den <strong>Hildesheim</strong>er<br />
Marktplatz mit dem gelegentlich als „schöns -<br />
tes Fachwerkhaus der Welt“ bezeichneten<br />
Knochen hauer amtshaus und das malerische<br />
Fachwerkviertel rund um den Brühl.<br />
Von dort ist es nicht weit zu grünen Oasen<br />
wie den Wallanlagen, dem Ernst-Ehrlicher-<br />
Park oder dem Magdalenengarten. Auch in<br />
dieser Hinsicht hat die Stadt ganz viel zu<br />
bieten wie zum Beispiel zahlreiche einzig -<br />
artige Naturschutzgebiete (NSG). So ist im<br />
NSG „Lange Dreisch und Osterberg“ unter<br />
anderem der sehr seltene Urzeitkrebs Triops<br />
cancriformis beheimatet.<br />
Attraktiv ist <strong>Hildesheim</strong> aber auch für<br />
Studierende, Wissenschaftler und Kultur -<br />
interessierte: Die Stiftung Universität <strong>Hildesheim</strong>,<br />
die Hochschule für angewandte<br />
Wissen schaft und Kunst (HAWK), das<br />
Theater für Niedersachsen (TfN) sowie das<br />
Roemer- und Pelizaeus-Museum (RPM)<br />
unter anderem mit einer der weltweit zehn<br />
bedeutendsten altägyptischen Sammlungen<br />
sind Einrichtungen von überregionaler An -<br />
zie hungskraft und Aushängeschilder unserer<br />
Stadt.<br />
Wen es zum Einkaufen in die „Kreisstadt<br />
im Zentrum“ zieht, findet ebenfalls ein qua -<br />
litativ hochwertiges Angebot vor. Ein Bummel<br />
durch inhabergeführte Fachgeschäfte,<br />
namhafte Filialisten, attraktive Kaufhäuser,<br />
trendige Mode-Boutiquen, überdachte<br />
Einkaufscenter oder exklusive Shopping-<br />
Geheimtipps lässt keine Wünsche offen.<br />
Sie sehen: <strong>Hildesheim</strong> ist eine lebensund<br />
liebenswerte Stadt, die ganz viel zu bieten<br />
hat. Entdecken auch Sie unsere wunderschöne,<br />
einzigartige Stadt – Sie sind herzlich<br />
willkommen!<br />
26
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Fortlaufende, insbe -<br />
sondere energetische<br />
Sanie rungen der Liegen -<br />
schaf ten und Wohnun gen<br />
des BWV prägen das<br />
Hildes heimer Stadtbild<br />
und tragen zum Wohn -<br />
kom fort bei.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1909<br />
Mitarbeiter: etwa 50<br />
Einrichtungen:<br />
– Vermietung von<br />
Wohnungen,<br />
Garagen und<br />
Gewerbe immo bilien<br />
– Eigentumsverwaltung<br />
– Bauen, Instand set zu n g,<br />
Instand haltung und<br />
Moder nisierung<br />
– Projektentwicklung<br />
– Service-Wohnen<br />
–Bürgertreff<br />
– Gästewohnungen<br />
– Spareinrichtung<br />
Beamten-Wohnungs-<br />
Verein zu <strong>Hildesheim</strong> eG<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.bwv-hi.de<br />
BWV Beamten-Wohnungs-Verein<br />
zu <strong>Hildesheim</strong> eG<br />
Die größte Wohnungsgenossenschaft <strong>Hildesheim</strong>s<br />
bietet Ihnen ein Zuhause in sicheren,<br />
attraktiven Nachbarschaften mit modernen, zeitgemäßen<br />
Wohnstandards sowie einer Vielzahl<br />
von wohnbegleitenden Serviceleistungen, die Ihr<br />
Leben erleichtern und das Wohnen bis ins hohe<br />
Alter ermöglichen.<br />
Als Mitglied genießen Sie ein lebenslanges<br />
Wohnrecht bei stabilen, bezahlbaren Mietpreisen.<br />
Circa 50 Mitarbeiter in der Verwaltung und auf<br />
dem Regiebetrieb kümmern sich um Ihre Anliegen<br />
– schnell, kompetent und zuverlässig. Mehr als<br />
100 Jahre Erfahrung in der Verwaltung und Be -<br />
wirt schaftung des eigenen Wohnungsbestandes<br />
von rund 3300 Wohnungen sprechen für sich.<br />
Fortlaufende, insbesondere energetische<br />
Sanierungen der Liegenschaften und der Wohnungen<br />
prägen das <strong>Hildesheim</strong>er Stadtbild und<br />
tragen zum Wohnkomfort bei.<br />
Zusätzlich bieten der BWV interessante und<br />
rentable Geldanlagemöglichkeiten, dieses aber<br />
ohne Risiko. Von einfachen Sparbüchern über<br />
Festzins- und VWL-Sparen – die Genossenschaft<br />
hat für jeden das passende Angebot.<br />
Der sozialen Verantwortung ist sich der BWV<br />
bewusst – soziales Engagement gewinnt täglich<br />
an Bedeutung und fördert das Wohnklima sowie<br />
das gemeinschaftliche Zusammenleben. Neben<br />
der Sozialberatung für Mieter fördert die<br />
Wohnungsgenossenschaft daher aktiv das<br />
bürgerschaftliche Engagement in verschiedenen<br />
<strong>Hildesheim</strong>er Wohnquartieren.<br />
27
Hi-Land – Gutes für die Region<br />
Dr. Alfred Müller<br />
5000 Kilometer legt unser Frühstück zurü c k,<br />
bis es auf unseren Tisch kommt. Die Ent -<br />
fernung steigt und steigt. Mit erheblichen<br />
Schäden für das Klima, für die fossile Energie,<br />
für die Luft, die Natur, die Landschaft,<br />
die Gebäude und vor allem für unsere<br />
Arbeitsplätze, unser Einkommen und unsere<br />
Gesundheit.<br />
2004 trafen sich zehn <strong>Hildesheim</strong>er und<br />
überlegten sich, wie sie die aufgezeigten<br />
Schäden begrenzen und unsere Gesellschaft<br />
umweltfreundlich, sozialverantwortlich,<br />
tiergerecht, gesundheits- und einkommensfördernd<br />
gestalten können. Dabei<br />
kamen sie auf die Idee der <strong>Hildesheim</strong>er<br />
Regionalprodukte und gründeten den ge -<br />
meinnützigen Verein Hi-Land.<br />
Regionalprodukte haben eine Ökobilanz,<br />
so das Ergebnis der Technischen Universität<br />
München, die weitaus besser ist als die von<br />
globalen und industriell hergestellten Produkten.<br />
Die Belastungen der Umwelt bei<br />
Lebensmitteltransporten – durch schädliche<br />
Abgase, durch Verbrauch an Fläche, durch<br />
die Erzeugung von Lärm, usw. – lassen sich<br />
durch Regionalprodukte im Durchschnitt<br />
auf ein gutes Drittel reduzieren.<br />
Regionale Produkte schonen über die<br />
kurzen Wege nicht nur die Umwelt. Sie fördern<br />
zugleich die Gesundheit. Der Mensch<br />
ist, was er isst: Gesund oder krank, das<br />
hängt sicher nicht allein vom Essen ab. Dennoch:<br />
Was und wie viel wir zu uns nehmen,<br />
beeinflusst unsere Gesundheit maßgeblich.<br />
Regionale Nahrungsmittel enthalten so gut<br />
wie keine gesundheitsschädlichen chemischen<br />
Zusatzstoffe. Sie sind naturbelassen,<br />
nährstoffreicher, schmecken saftig und ge -<br />
langen frisch auf den Tisch. Die Hersteller<br />
aus der Region achten auf die Qualität ihrer<br />
Produkte und wer möchte, kann sich beim<br />
Erzeuger und beim Verarbeiter davon überzeugen.<br />
Hi-Land-Nahrungsmittel kommen aus<br />
dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> und der Nachbarregion.<br />
Sie werden hier verarbeitet und<br />
vermarktet. Die Hi-Land-Tiere leben artgerecht<br />
und werden, soweit wie möglich, mit<br />
regionalen Futtermitteln gefüttert. Gesundheitsschädigende<br />
Gen-Futtermittel, hormonelle<br />
Wachstumsbeschleuniger und antibiotische<br />
Leistungsförderer sind nicht erlaubt.<br />
Hi-Land sorgt sich um seltene Tierarten<br />
und versucht alte Nutztierrassen vor dem<br />
Aussterben zu bewahren. Die gesamte Hi-<br />
Land-Nahrungskette ist übersichtlich und<br />
nachvollziehbar. Hi-Land bietet Betriebs -<br />
erkundungen an und informiert die Bevölkerung<br />
über die Herkunft ihrer Speisen und<br />
über die örtliche Nahrungsmittelerzeugung.<br />
In Kooperation mit dem Schulbiologiezentrum,<br />
der EVI (Energieversorgung <strong>Hildesheim</strong>)<br />
und der Sparkasse <strong>Hildesheim</strong> zeigt<br />
Hi-Land über Koch- und Kräuterkurse den<br />
Teilnehmern den hohen Stellenwert regio -<br />
naler Nahrungsmittel und der gesunden<br />
Ernährung.<br />
Hi-Land beliefert mittlerweile viele<br />
Lebensmittelmärkte in der Stadt und im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>. Die Produktvielfalt ist<br />
reichlich. Das Sortiment umfasst Kartoffeln,<br />
Eier, Backwaren, Käse, Öle, Säfte, Kräutersalze,<br />
Senf, Gemüse, Eis, Austernpilze,<br />
Obst, Honig, Konfitüre, Gesundheitskissen,<br />
Stauden, Strohpellets, Fleisch- und Wurstspezialitäten.<br />
Selbst heimische Gastronomiebetriebe<br />
sind von der Idee regionaler<br />
Produkte überzeugt und finden mit ihrer<br />
regionalen Küche bei ihren Gästen eine<br />
große Zustimmung.<br />
Über den Kauf von Hi-Land-Produkten<br />
erhält die Bevölkerung nicht nur hochwer -<br />
tige und umweltschonende Nahrungsmittel.<br />
Regionalprodukte sichern auch die Arbeitsplätze<br />
und die Einkommen der Region. Hi-<br />
Land strebt im Verbund mit regionalen<br />
Handwerksbetrieben die Erweiterung des<br />
Angebots auf gewerbliche Produkte und<br />
28
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Dienstleistungen an. Denn was regional ist,<br />
soll auch regional dargestellt und ausgezeichnet<br />
werden.<br />
Ziel von Hi-Land ist ferner eine 100-prozentige<br />
Umstellung auf regionale erneuer -<br />
bare Energie.<br />
Ein besonderes Anliegen ist die Förderung<br />
der <strong>Hildesheim</strong>er Streuobstwiesen.<br />
Hierzu gehören die gezielte Pflege und<br />
nachhaltige Nutzung der vorhandenen und<br />
neu angelegten Streuobstwiesen, der Aufbau<br />
von Schulpatenschaften für nahe gelegene<br />
Streuobstbestände, die Bestimmung<br />
alter Apfelsorten und deren Erhalt sowie die<br />
Herstellung und Vermarktung von Hildes -<br />
heimer Streuobstwiesenapfelsaft.<br />
Um die Nachhaltigkeit des <strong>Hildesheim</strong>er<br />
<strong>Landkreis</strong>es zu stärken, fördert Hi-Land in<br />
Zusammenarbeit mit dem <strong>Hildesheim</strong>er<br />
Fahrradclub (ADFC) den Öko-Regional-<br />
Tourismus. Wer die Besonderheiten der<br />
<strong>Hildesheim</strong>er Regionalprodukte kennen -<br />
lernen möchte, ist eingeladen per Rad die<br />
Hi-Land-Betriebe kennenzulernen.<br />
Hi-Land-Produkte stärken nicht nur die<br />
heimischen, sondern ebenfalls die Einkommen<br />
in den Entwicklungsländern. Regionale<br />
Produkte senken den Export billiger<br />
Produkte und schützen dadurch die Kleinproduzenten<br />
in den ärmeren Ländern vor<br />
der Existenzvernichtung. Hi-Land nennt sich<br />
regional und fair, weil der Verein gleichzeitig<br />
den fairen Handel unterstützt, um auch auf<br />
diesem Wege lokal die globalen Hungerund<br />
Armutsprobleme zu lösen.<br />
Hi-Land-Produkte sind heute sehr gefragt.<br />
Mehrere Studien besagen, dass über dreißig<br />
Prozent der <strong>Hildesheim</strong>er Bevölkerung regionale<br />
Produkte kaufen möchten.<br />
Seit der Gründung 2004 ist der Verein<br />
von zehn auf 60 Mitglieder angewachsen.<br />
Viele Ehrenamtliche unterstützen Hi-Land in<br />
den Bereichen Einkommens-, Umwelt-,<br />
Natur-, Tier- und Gesundheitsschutz. Wer<br />
Zeit und Interesse hat, ist eingeladen, bei<br />
Hi-Land mitzumachen und einen wichtigen<br />
Beitrag zur eigenen und gesellschaftlichen<br />
Nachhaltigkeit zu leisten.<br />
Hi-Land-Produkte –<br />
präsentiert auf dem<br />
Tag der Niedersachsen<br />
29
Elektrisch unterwegs im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Olexander Filevych / Carola Gerwig / Britta Reinecke<br />
eMobilität auch im<br />
<strong>Landkreis</strong> – die Pferde -<br />
stärken werden elektrisch.<br />
Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2020<br />
eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands<br />
Straßen zu bringen und auch im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> gibt es zahlreiche<br />
Bemühungen, das Thema Elektromobilität<br />
bekannter und für die Bevölkerung erlebbar<br />
zu machen. So findet in <strong>Hildesheim</strong> seit<br />
2013 beispielsweise einmal jährlich der Tag<br />
der Elektromobilität „Hi-Move“ statt, der den<br />
aktuellen Entwicklungsstand sowie die Vielfalt<br />
elektrischer Mobilität in der Region darstellt.<br />
Auch die Ladeinfrastruktur im <strong>Landkreis</strong><br />
wurde in den vergangenen Jahren<br />
erweitert und weist inzwischen mehrere<br />
öffentlich zugängliche Ladesäulen auf: in<br />
<strong>Hildesheim</strong>, Sarstedt, Elze und Alfeld. Be -<br />
sitzer von Elektroautos profitieren in <strong>Hildesheim</strong><br />
darüber hinaus von dem Privileg, ihr<br />
Fahrzeug auf allen öffentlichen Parkplätzen<br />
abstellen zu dürfen. Der dazu benötigte<br />
Parkausweis ist für eine einmalige Ver -<br />
waltungsgebühr von 27 Euro bei der Stadt<br />
erhältlich.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> sind gemäß<br />
des Kraftfahrt-Bundesamts KBA derzeit<br />
71 Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb zu -<br />
gelassen sowie 267 Fahrzeuge mit Benzin/<br />
Elektro- bzw. Diesel/Elektro-Hybridantrieb.<br />
Hinzu kommen 17 reine Elektrofahrzeuge<br />
aus dem überregionalen Projekt der Metropolregion<br />
„e-up! Flotte: Elektrofahrzeuge im<br />
kommunalen Einsatz“. Diese Autos werden<br />
von den Kommunen sowie von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
Region mbH, der Kreiswohnbau <strong>Hildesheim</strong><br />
GmbH und dem Überlandwerk Leinetal<br />
geleast und für Dienstfahrten genutzt. So<br />
werden die E-Fahrzeuge für ein breites<br />
Publikum sichtbar gemacht und zudem<br />
Daten über das Nutzungsverhalten der<br />
Fahrer gesammelt, um die Wirtschaftlichkeit<br />
und die Einsatzmöglichkeiten auszuloten.<br />
Ein nachhaltiges Modell zur Nutzung von<br />
Elektroautos in Unternehmen wird derzeit im<br />
Rahmen des Verbundvorhabens „eAutarke<br />
Zukunft“ an der Universität <strong>Hildesheim</strong> er -<br />
probt und weiterentwickelt. Unter der Leitung<br />
von Herrn Professor Lessing werden im<br />
„Tandem-Modell“ fünf E-Fahrzeuge sowohl<br />
dienstlich als auch privat genutzt. Während<br />
der Arbeitszeit stehen den Mitarbeitern die<br />
Elektrofahrzeuge für Dienstgeschäfte zur<br />
Verfügung, nach Dienstschluss kann ein<br />
bestimmter Mitarbeiter, ein sogenannter<br />
Tandem-Partner, das Fahrzeug privat<br />
nutzen. Zurzeit sind fünf Autos im Einsatz,<br />
die insgesamt bereits mehr als 93 000 Kilometer<br />
zurückgelegt haben, auch Strecken<br />
von über 80 Kilometern stellen kein Problem<br />
dar.<br />
Die gewonnenen Daten belegen schon<br />
heute, dass Pendlerströme mit dem Tandem-<br />
Modell problemlos organisiert werden können.<br />
Die Begeisterung der Mitarbeiter für die<br />
„neue“ Technik ist groß. Aufgeladen wird<br />
an einem Solarcarport mit regenerativer<br />
Energie. Vier ergänzende Elektrofahrräder<br />
wurden bereits bestellt.<br />
Mit einem kontinuierlichen Ausbau der<br />
Ladeinfrastruktur, Projekten und öffent -<br />
lichen Veranstaltungen rund um das Thema<br />
Elektromobilität ist der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
konsequent auf dem Weg zu einer<br />
nachhaltigeren Mobilität.<br />
30
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Wachstumsregion mit Perspektiven –<br />
starker Standort in der Metropolregion<br />
Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg<br />
Christina Grella<br />
Mehr als 50 Kommunen, 16 Hochschulen,<br />
rund 50 Unternehmen, Wirtschaftsförderungen<br />
und Verbände sowie das Land Niedersachsen<br />
haben seit dem Jahr 2009 mit der<br />
Gründung der Metropolregion Hannover<br />
Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH<br />
die Grundlage geschaffen für eine innovative<br />
Vernetzung unterschiedlichster Akteure<br />
mit dem gemeinsamen Ziel, die Attraktivität<br />
und Zukunftsfähigkeit des Standortes nachhaltig<br />
zu sichern.<br />
Die Verknüpfung wirtschaftlicher, wissenschaftlicher<br />
und kultureller Potenziale<br />
über tradierte Grenzen hinweg bringt eine<br />
neue Dynamik in Städte und Umland und<br />
vereint dynamisches Wachstum mit hoher<br />
Lebensqualität. Regionale Bindung und<br />
weltoffenes Handeln sind dabei kein Widerspruch.<br />
Besonders deutlich wird dies inzwischen<br />
traditionell auf der Expo Real, Europas<br />
bedeutendster Messe für Immobilien<br />
und Investitionen. Seit 2010 präsentiert sich<br />
die Metropolregion dort mit ihren Regionspartnern,<br />
zu denen auch <strong>Hildesheim</strong> zählt,<br />
eindrucksvoll auf einer Standfläche von 540<br />
Quadratmetern. Internationalität und Technologieorientierung<br />
wird zudem nicht nur<br />
auf internationalen Leitmessen, wie auf der<br />
CeBIT und der Hannover Messe Industrie,<br />
sondern auch in der lebendigen Kunst- und<br />
Kulturszene deutlich. Die Hochschulen und<br />
Forschungseinrichtungen bieten exzellente<br />
Voraussetzungen für Innovationsprozesse in<br />
Zukunftsfeldern und etablierten Branchen.<br />
International positionierte Unternehmen der<br />
Verkehrstechnologie und Mobilitätswirtschaft<br />
fördern die Wettbewerbsfähigkeit der<br />
Region.<br />
Fortsetzung Seite 33<br />
Im Schaufenster Elektromobilität ist die Region<br />
<strong>Hildesheim</strong> an den folgenden Projekten unmittelbar<br />
beteiligt:<br />
– eAutarke Zukunft: Lösungen in Smart Grid-Struk -<br />
turen – Empirische Evaluation und Optimierung<br />
von Elektromobilität in unterschiedlichen Lebensund<br />
Arbeitsbereichen<br />
– Standardisierte bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur –<br />
eine Region wird vernetzt<br />
– Mobilitätsplattform Metropolregion<br />
– Arbeitsplatzmonitoring Elektromobilität<br />
– ZieLE – Zielgruppenorientierte Lehr- und<br />
Lerninfrastruktur für die Elektromobilität<br />
– Kommunen für Elektromobilität: Qualitative<br />
Untersuchung der Einstellung und des<br />
Einstellungswandels von kommunalen<br />
Entscheidungsträgern bezüglich Elektromobilität.<br />
Dieses Projekt besteht aus den Bestandteilen:<br />
– Flotte electric: Förderung des Einsatzes von über<br />
150 Elektro-Pkw in Kommunen und kommunalen<br />
Betrieben mit wissenschaftlicher Auswertung<br />
– Amt electric: Beratung der Mitgliedskommunen<br />
bei der Entwicklung und Umsetzung von lokalen<br />
Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität;<br />
Entwicklung, Umsetzung und Auswertung eines<br />
Strategie- und Maßnahmenplans zur Förderung<br />
der Elektromobilität für das Gebiet der Metropol -<br />
region<br />
– Studie zur Einstellung von Verantwortlichen in der<br />
Kommunalpolitik und der Kommunalverwaltung<br />
zur Elektromobilität<br />
– Wissenschaftlich begleiteter Wettbewerb zu<br />
lokalen Micro-Lösungen zur Nutzung der Elektro -<br />
mobilität mit Akteuren der Zivilgesellschaft<br />
31
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
in Emmerke 1993<br />
Mitarbeiter:<br />
ZF TRW weltweit:<br />
mehr als 68 000,<br />
in Emmerke rund 100<br />
Einrichtungen/<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Kunststoff-Spritzgussverfahren<br />
– vollautomatische<br />
Montagelinien<br />
– Werkzeug -<br />
instand setzung<br />
und -reparatur<br />
TRW Automotive Electronics & Components<br />
ZF TRW ist ein Entwicklungs- und Herstellungsunternehmen<br />
aktiver und passiver Sicherheits -<br />
systeme und beliefert alle großen Fahrzeughersteller<br />
weltweit, mit einer festen Position auf dem<br />
Weltmarkt und Einrichtungen in mehr als 20 Ländern.<br />
Das Unternehmen unterhält 22 technische<br />
Zentren und 13 Teststrecken in maßgeblichen<br />
Märkten in aller Welt.<br />
TRW in Emmerke ist Teil der ZF TRW<br />
Engineered Fasteners & Components Gruppe<br />
mit Hauptsitz in Enkenbach (Deutschland). Sie ist<br />
ein führender Entwickler und Anbieter von Innenraumkomponenten<br />
und Befestigungselementen.<br />
Am Standort Emmerke werden Befestigungssysteme<br />
und Modulhalter aus Kunststoff<br />
gefertigt. Im Werk befinden sich 43 Spritzgussmaschinen,<br />
davon sind 30 hydraulisch und<br />
13 vollelektrisch (Schließkraft von 40 bis 350<br />
Tonnen). Davon sind neun hydraulische und drei<br />
vollelektrische Anlagen aus dem Mehrkompo<br />
nen ten bereich. Mit diesen Anlagen werden<br />
hauptsächlich Leitungs- und Verkleidungsbefestigungen<br />
sowie Verschlussdeckel hergestellt. Eine<br />
weitere wichtige Produktgruppe sind größere<br />
Spritzteile wie Bremsleitungskanäle, Modulhalter<br />
und Montageteile. Bei den Montageteilen kommen<br />
voll automatische Anlagen zum Einsatz.<br />
Eines der technischen Highlights in der Produktion<br />
ist die Herstellung und Zusammen -<br />
setzung von mehrteiligen Türverkleidungsbe -<br />
fes tigungen. Diese werden auf insgesamt neun<br />
voll automatischen Montageanlagen zusammengesetzt.<br />
Das Werk Emmerke agiert ausschließlich im<br />
Automobilsektor und beliefert mit seinem Teilespektrum<br />
Kunden wie VW, Audi, Porsche und<br />
Daimler.<br />
2015 wurde TRW Automotive durch den<br />
globalen Zulieferer der Automobilbranche ZF<br />
Friedrichshafen AG übernommen. ZF TRW ist<br />
nun eine Division der Muttergesellschaft, mit<br />
ihrem Hauptstandort in Livonia/Michigan (USA).<br />
Produktpalette:<br />
Befestigungssysteme:<br />
– Kabelbefestigungen<br />
– Leitungsbefestigungen<br />
– Verkleidungsbefestigungen<br />
– Verschlussdeckel<br />
Modulhalter<br />
Standorte:<br />
– Firmenhauptsitz in<br />
Livonia/Michigan<br />
(USA)<br />
– ausgewogene weltweite<br />
Präsenz: circa<br />
190 Niederlassungen<br />
in 27 Ländern<br />
(inkl. 13 Teststrecken<br />
und 22 Technologiezentren)<br />
TRW Automotive<br />
Electronics &<br />
Components GmbH<br />
www.trw.de<br />
32
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Als eines von vier Schaufenstern für<br />
Elektromobilität in Deutschland werden in<br />
der Metropolregion von 2013 bis 2016 in<br />
Demonstrations- und Pilotvorhaben die<br />
innovativsten Elemente der Elektromobilität<br />
an der Schnittstelle von Energiesystem,<br />
Fahrzeug und Verkehrssystem demonstriert.<br />
Hochschulen, Unternehmen und Kommunen<br />
erhalten im Rahmen dieser Initiative<br />
Bundes- und Landesmittel in Höhe von rund<br />
50 Mio. Euro. In den rund 30 Projekten<br />
engagieren sich mehr als 200 Partner aus<br />
Wirtschaft, Wissenschaft, Land und Kommunen.<br />
In unterschiedlichen Konstellationen<br />
arbeiten sie an einem ambitionierten<br />
Programm zur Erprobung der Tauglichkeit<br />
von Lösungen innerhalb der gesamten<br />
Bandbreite der Elektromobilität. Sie widmen<br />
sich dem Einsatz von Elektrofahrzeugen in<br />
Flotten und Leihsystemen, dem Aufbau von<br />
Ladeinfrastruktur sowie der Etablierung von<br />
Informations- und Kommunikationsplatt -<br />
formen zur Steuerung und Unterstützung<br />
des Einsatzes von Elektrofahrzeugen und<br />
intermodaler Verkehrssysteme. Die Metropol -<br />
region will in der Bevölkerung ein Bewusstsein<br />
für die Möglichkeiten der Elektromobilität<br />
schaffen und die innovativsten Elemente<br />
der Elektromobilität auf der Gebietskulisse<br />
einer Metropolregion bündeln.<br />
Dazu passt das Modellvorhaben der<br />
Stadt-Land-Kooperation zum Umstieg auf<br />
100 Prozent erneuerbare Energien: Als erste<br />
Metropolregion in Deutschland verfolgt die<br />
Metropolregion Hannover Braunschweig<br />
Göttingen Wolfsburg das Ziel, die Energieversorgung<br />
für Strom, Wärme und Mobilität<br />
vollständig aus erneuerbaren Energiequellen<br />
zu decken (siehe Infospalte).<br />
In der Metropolregion Hannover Braunschweig<br />
Göttingen Wolfsburg leben rund<br />
vier Millionen Menschen zwischen Nienburg<br />
(Weser) im Norden, der hessischen Landes-<br />
Fortsetzung Seite 34 unten<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> als Teil der Metropolregion<br />
Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg<br />
33
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2006<br />
Mitarbeiter: 8<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Messebau Solution<br />
– Event Solution<br />
– Objekt Solution<br />
Einzelsegmente:<br />
– Design<br />
– Technische Planung<br />
– Fertigung<br />
– Montage/Demontage<br />
– Logistik<br />
– Einlagerung<br />
BW-Messebau<br />
Planung & Realisierung<br />
Harsum<br />
www.bw-messebau.de<br />
BW-Messebau – mit der<br />
Intention gegründet,<br />
anders zu sein als der<br />
„klassische“ Messebau:<br />
Wir wollen Partner sein,<br />
verrückte Ideen umsetzen,<br />
über die man weltweit<br />
spricht, Allein stel -<br />
lungsmerkmale für die<br />
Kunden ausarbeiten und<br />
gleichzeitig ein verläss -<br />
licher Partner sein, der<br />
die Termine und Kosten<br />
fest im Blick hat.<br />
BW-Messebau Planung & Realisierung –<br />
Wenn Messebau zur Einzigartigkeit wird ...<br />
...dann sind Sie bei unserem „spirit of exhibi -<br />
tions“ und Unternehmensgedanken angekommen:<br />
Wir stehen für die einzigartige Verwirk -<br />
lichung von Ideen und Konzepten unserer Kunden,<br />
weltweit. Unser Team aus international<br />
erfahrenen Solution-Spezialisten steht für Vertrauen,<br />
persönliches Engagement, langjährige<br />
Branchenerfahrung und perfekten Teamgedanken.<br />
Wir können auf zahlreiche sowie weltweit<br />
erfolgreich durchgeführte Shows und Präsenta -<br />
tionen zurückblicken, stellen eine verlässliche<br />
Größe in unserem Zielsegment dar und werden<br />
regelmäßig weltweit gebucht. Werden auch Sie<br />
ein Teil unseres „spirit of exhibitions!“<br />
grenze und dem Harz auf einer Fläche von<br />
19 000 Quadratkilometern, die einem Drittel<br />
der Fläche Niedersachsens entspricht. Die<br />
Metropolregion umfasst 20 <strong>Landkreis</strong>e und<br />
kreisfreie Städte mit zusammen 431<br />
Gemeinden und insgesamt 3,9 Millionen<br />
Einwohnern. Sie ist ein Wirtschaftsraum mit<br />
einer Wertschöpfung von 90 Mrd. Euro und<br />
im europäischen Rahmen ein wichtiges<br />
Gebiet für die wirtschaftliche, gesellschaft -<br />
liche und kulturelle Entwicklung. Eine<br />
Mischung aus großen, mittleren und kleinen<br />
Städte, urbanen und ländlichen Räumen<br />
charakterisiert diese Region und es sind die<br />
wirtschaftliche Stärke, die exzellente Wissenschaftslandschaft<br />
und die Lage an<br />
bedeutenden europäischen Verkehrsachsen,<br />
die diese Region zur Metropolregion<br />
von europäischer Bedeutung machen.<br />
Die Region <strong>Hildesheim</strong> ist derzeit in die folgenden<br />
Projekte auf Ebene der Metropolregion eingebunden:<br />
– Energie-Stadt-Land-Kooperation „MetropolregionE“<br />
zum Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energie;<br />
Energiemagistralen; Energieeffizienz; Windenergie;<br />
Solarenergie; Bioenergie; Wasserkraft; Geothermie;<br />
Regionales Klimafolgenmanagement;<br />
– Expo Real: gemeinsamer Messeauftritt auf der<br />
europäischen Leitmesse für Immobilienwirtschaft<br />
und Standortmarketing in München<br />
– Gesundheitswirtschaft eHealth<br />
– Internationalisierung/Antenne Métropole<br />
– KulturRegion / KinderkulturSommer<br />
– Mobilitätswirtschaft<br />
– Offene Hochschule<br />
– Radverkehrsstrategie<br />
– Regionale Produkte in der Metropolregion<br />
– Schaufenster Elektromobilität<br />
34
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1940<br />
Mitarbeiter: über 3000<br />
Leistungsspektrum:<br />
Fahrerinformationssysteme<br />
– Navigation<br />
– Infotainment<br />
– Smartphone-<br />
Integration<br />
– Software-Services und<br />
Smartphone-Apps<br />
– Eco.Logic Coasting<br />
Anzeigelösungen<br />
– Head-up-Displays<br />
– frei programmierbare<br />
Kombiinstrumente<br />
– DualView-Displays<br />
Lösungen für<br />
Nutzfahrzeuge<br />
– Coach Entertainment<br />
– Truck Entertainment<br />
– Truck-Telematik<br />
Robert Bosch<br />
Car Multimedia GmbH<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.bosch.de<br />
Neue Technologien<br />
für mehr Sicherheit<br />
und Fahrkomfort<br />
Robert Bosch Car Multimedia GmbH<br />
Bosch Car Multimedia entwickelt intelligente<br />
Lösungen zur Fahrzeugintegration von Enter -<br />
tainment-, Navigations-, Telematik- und Fahrer -<br />
assistenzfunktionen im Erstausrüstungsgeschäft.<br />
Dabei stehen die spezifischen Bedürfnisse und<br />
Anforderungen des Fahrers jederzeit im Zentrum<br />
aller Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten,<br />
um auf dieser Grundlage neue Technologien für<br />
mehr Sicherheit und Fahrkomfort bereitzustellen<br />
und gleichzeitig den Energieverbrauch zu senken.<br />
Information, Kommunikation und Entertainment<br />
bilden einen wichtigen Teil der Entwick -<br />
lungen im Automobilbereich. Die von Bosch<br />
entwickelten Lösungen reduzieren die Ablenkung<br />
des Fahrers durch den Einsatz von nutzer -<br />
orientierten HMI-Konzepten.<br />
Eine der Kernkompetenzen des Geschäftsbereichs<br />
Car Multimedia liegt in der Entwicklung<br />
von Connectivity Control Units (CCU) für Per -<br />
sonenwagen, Motorräder und Nutzfahrzeuge.<br />
CCUs verbinden das Fahrzeug mit dem Internet<br />
und bieten leistungsfähige Sicherheitsfunktionen<br />
wie eCall zum Absetzen eines Notrufs bei einem<br />
Unfall oder bCall bei Auftreten einer Panne.<br />
In naher Zukunft werden Fahrzeuge auch mit<br />
der Cloud verbunden sein. Über den Connected<br />
Horizon – eine von Car Multimedia entwickelte<br />
Lösung – werden die Daten aller verbundenen<br />
Fahrzeuge gesammelt und verdichtet, um so<br />
Navigationsfunktionen mit Echtzeitverkehrs- und<br />
Wetterdaten anzureichern und zur Verbrauchs -<br />
reduzierung vorausschauend in die Antriebssteuerung<br />
einzugreifen.<br />
35
JOTA Dipl.-Ing. Jürgen Opitz<br />
Tiefbau und Außenanlagen GmbH<br />
JOTA ist ein mittelständisches Unternehmen und<br />
seit annähernd 30 Jahren im regionalen Bereich<br />
von <strong>Hildesheim</strong> und Hannover tätig. Wir arbeiten<br />
für öffentliche und private Auftraggeber. Für die<br />
Stadt <strong>Hildesheim</strong> sind wir bereits seit 1986 tätig.<br />
Seit dem Jahr 1992 bearbeiten wir in Rahmen -<br />
Gussasphalt- und<br />
Asphaltierungsarbeiten<br />
mit Fertigereinbau werden<br />
für die zuständigen<br />
Straßenmeistereien zwischen<br />
Göttingen und<br />
Bremen ausgeführt.<br />
verträgen für die Stadt Hannover Baustellen im<br />
Bereich Unterhaltung und Leitungsgräben und<br />
seit 1995 auch für die Stadtwerke Hannover<br />
(enercity).<br />
Schwerpunkte unseres Unternehmens sind<br />
die Gewerke Straßen- und Tiefbau, Pflaster- und<br />
Asphaltierungsarbeiten, Asphaltfräsungen sowie<br />
Guss asphalt.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1986<br />
Mitarbeiter: etwa 70<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Tiefbau<br />
– Straßenbau<br />
– Hofbefestigungen<br />
– Pflasterarbeiten<br />
– Asphaltierungen<br />
– Gussasphalt<br />
– Kanalbau<br />
– Beton- und Asphalt -<br />
fräsungen<br />
– Kellertrockenlegung<br />
– Abdichtungen<br />
Fuhrpark und Maschinen:<br />
– 22 Transporter < 3,5 t<br />
– 10 LKW < 7,5 t<br />
– 12 LKW > 18 t<br />
– 2 LKW > 7,5 t<br />
(Gussasphalttransport)<br />
– 2 Anhänger > 7,5 t<br />
– 1 Thermo LKW 26 t<br />
– 1 Thermo Anh. 18 t<br />
– 2 Thermocontainer 15 t<br />
– 2 Straßenfertiger:<br />
Vögele 1600 und<br />
Vögele 800<br />
– 8 Walzen 1–6 t<br />
– 1 Witgen Fräse W50 DC<br />
– 2 Mobilbagger 16 t<br />
– 2 Mobilbagger 14 t<br />
– 1 Mobilbagger 12 t<br />
– 1 Kettenbagger 8 t<br />
– 2 Mobilbagger 6 t<br />
– 5 Minibagger < 2,5 t<br />
– 17 Radlader < 6 t<br />
– 1 Radlader 14 t<br />
– 1 Radlader 18 t<br />
– 3 Asphaltdumper<br />
JOTA<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Opitz<br />
Tiefbau und<br />
Außenanlagen GmbH<br />
<strong>Hildesheim</strong> u. Hannover<br />
www.jota-strassenbau.de<br />
36
EIN KREIS MIT ZUKUNFT<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1969<br />
Mitarbeiter: ca. 300<br />
FUBA Automotive Electronics GmbH<br />
FUBA ist einer der führenden, globalen Zulieferer<br />
für Antennensysteme und Tuner im Fahrzeug.<br />
Das große Produktportfolio reicht von einfachen<br />
Antennen bis hin zu komplexen Em pfangs -<br />
systemen wie zum Beispiel Car2Car-Kommu -<br />
ni kation. Ferner werden TV-Empfänger und<br />
Empfangs systeme für den DAB-Empfang in Bad<br />
Salzdetfurth angeboten.<br />
Einblick in die Produktionsfläche<br />
Der Firmensitz in<br />
Bad Salzdetfurth<br />
Die FUBA Automotive Electronics GmbH<br />
blickt auf eine über 45-jährige Entwicklungs- und<br />
Produktionsgeschichte zurück.<br />
Unter den marktführenden, namhaften Automobilherstellern<br />
hat das Unternehmen Ansehen<br />
als qualitativ hochwertiger und zuverlässiger<br />
Lieferant erlangt und über Jahrzehnte gefestigt.<br />
Am Standort sind insgesamt circa 300 Mit -<br />
ar beiter in der Entwicklung und Produktion be -<br />
schäftigt.<br />
Die FUBA Automotive Electronics GmbH verfügt<br />
zudem über ein weltweit einzigartiges Mess -<br />
feld, das sogenannte Radom, welches direkt<br />
an die Entwicklungs- und Produktionsstätte<br />
in Bad Salz detfurth angegliedert ist. Diese<br />
3-D-Satellitenmesstechnik macht es möglich, alle<br />
Szenarien für den Antennenmarkt in der Auto -<br />
mobilbranche nachzustellen.<br />
Leistungsspektrum:<br />
Integrierte Kommuni ka -<br />
tions antennensysteme<br />
für AM/FM/DAB/TV/<br />
Telefon- und WLAN-<br />
Antennen<br />
Kommunikationsantennen:<br />
– Shark-Fin-Dachantennen<br />
– 4G-Telefon<br />
– GPS<br />
–WLAN<br />
Integrierte AM/FM/TV/<br />
DAB-Antennen für:<br />
– Scheiben<br />
– Spoiler<br />
– Kofferraumdeckel<br />
– Stoßfänger<br />
Neue Kommuni ka tions -<br />
antennensysteme und<br />
Empfangsgeräte:<br />
– 5G-Antennen<br />
– Internet im Fahrzeug<br />
– Car2Car-Antennen<br />
Empfangssysteme:<br />
– GPS-Antennenreceiver<br />
– Word TV-Tuner<br />
– DAB-Tuner<br />
– AM/FM-Tuner<br />
– 4G/5G-Kommuni -<br />
ka tions module<br />
–WLAN<br />
– Car2Car<br />
– Telefon-Booster<br />
– WLAN-Repeater<br />
FUBA Automotive<br />
Electronics GmbH<br />
Bad Salzdetfurth<br />
www.fuba-automotive.com<br />
37
Industrie, Handel und Dienstleistungen –<br />
Herausforderungen und Chancen in der<br />
Region <strong>Hildesheim</strong><br />
Marc Diederich / Jens Koch<br />
Geopolitische Krisen, Demografie, Schuldenkrise,<br />
Niedrigzinsniveau, Digitalisierung<br />
und Globalisierung sind momentan die<br />
Schlagworte, die das Gesellschafts- und<br />
Wirtschaftsleben dominieren. Die Aus wir -<br />
kun gen dieser Megatrends werden auch die<br />
regionale Wirtschaftslandschaft nachhaltig<br />
beeinflussen und verändern.<br />
Zunächst aber zum Status quo: Die Wirtschaftslandschaft<br />
der Region <strong>Hildesheim</strong><br />
zeichnet sich insgesamt durch einen gesunden<br />
Branchenmix aus. Traditionsgemäß ist<br />
das verarbeitende Gewerbe stark von der<br />
Automobilzuliefererbranche in den Bereichen<br />
Fahrzeug-, Maschinen- und Anlagenbau,<br />
Metallerzeugung und -verarbeitung, Her -<br />
stellung von Gummi- und Kunststoff waren<br />
sowie Elektrotechnik und von der Papier -<br />
industrie geprägt. Die regionale Handelslandschaft<br />
ist durch ein breites Einzelhandels -<br />
angebot und durch einige bedeutende Groß -<br />
handelsbetriebe gekennzeichnet. Zu den am<br />
stärksten wachsenden Wirtschaftszweigen in<br />
der Region zählen außerdem die Dienstleis -<br />
tungsbranchen im Be reich des Gesundheitsund<br />
Sozialwesens. Auch die Größenstruktur<br />
der Unternehmen ist breit gestreut. Neben<br />
einigen namhaften Global Playern zeichnet<br />
sich die Region insbesondere durch zahl -<br />
reiche moderne klein- und mittelständische<br />
Betriebe aus, die in den letzten Jahren kontinuierlich<br />
gewachsen sind und sich durch<br />
eine besondere Innovationskraft und Flexibilität<br />
hervortun konnten.<br />
Insgesamt gesehen steht die Hildes -<br />
heimer Wirtschaft auf einer relativ soliden<br />
Basis und knüpft stabile konjunkturelle<br />
Erwartungen an die nähere Zukunft. Dennoch<br />
ist wirtschaftliches Handeln auch<br />
immer von dynamischen Märkten und Veränderungen<br />
geprägt, die unsere Unter -<br />
nehmen aus Industrie, Handel und Dienst -<br />
leistungen vor allgemeine und auch ganz<br />
eigene Herausforderungen stellen, ebenso<br />
aber auch neue Chancen und Märkte bieten.<br />
Dazu ein paar Gedankenspiele.<br />
Demografie: Die natürliche demogra -<br />
fische Entwicklung in unserer Region lässt<br />
erwarten, dass die Bevölkerung altert und<br />
die Bevölkerungszahl abnehmen wird.<br />
Wesentliche Auswirkungen für die regionale<br />
Wirtschaft ergeben sich u. a. im Bereich der<br />
Kundenstruktur. Denn: In einer alternden<br />
und schrumpfenden Bevölkerung wird nicht<br />
nur der Kundenstamm schmelzen, sondern<br />
sich auch die Bedürfnisse und Ansprüche<br />
der Kunden ändern. So werden beispielsweise<br />
Dienstleistungen und Produkte der<br />
Gesundheits- und Sozialbranchen vermehrt<br />
an Bedeutung gewinnen und demografie -<br />
bedingt stark wachsen.<br />
Dagegen werden sich durch die sinkenden<br />
Bevölkerungszahlen in einigen Branchen<br />
vermutlich Nachfrage- und Frequenzrückgänge<br />
auf den nationalen Märkten ab -<br />
zeichnen. Zur Kompensation des Geschäfts<br />
werden die Unternehmen ihre Kundenorientierung<br />
verstärken, auf Internationalisierung<br />
setzen und ihre Produkt- und Dienstleis -<br />
tungs palette demografiefest gestalten. Zu -<br />
künftig wird vermutlich weniger die Quantität<br />
als vielmehr die Qualität von Produkten<br />
eine (noch) zentralere Rolle einnehmen.<br />
Eine weitere wesentliche Facette der demografischen<br />
Entwicklung zeichnet sich in der<br />
Bindung und Rekrutierung von Mitarbeitern<br />
38
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> ist gut vernetzt<br />
und profitiert von einer hervorragenden Lage.<br />
39
ab. Der Fachkräftemangel ist auf dem Vormarsch<br />
und in Teilen der regionalen Wirtschaft<br />
bereits spürbare Realität. Im Kampf<br />
um Talente und Mitarbeiter wird sich der<br />
Wettbewerb weiterhin verschärfen. Nach<br />
einer Umfrage der FachkräfteRegion<strong>Hildesheim</strong><br />
spüren bereits 59 Prozent der <strong>Hildesheim</strong>er<br />
Unternehmen die Auswirkungen des<br />
Fachkräftemangels, der als ein großes<br />
Risiko für die eigene wirtschaftliche Unternehmensentwicklung<br />
eingeschätzt wird –<br />
Tendenz steigend. Betriebe und die Region<br />
sind also angehalten, ihre Bemühungen zur<br />
Sicherung des regionalen Fachkräftebedarfs<br />
zu intensivieren und sich im „war for talents“<br />
als attraktiver Arbeits- und Lebensraum zu<br />
positionieren.<br />
Digitalisierung: Die Digitalisierung der<br />
Wirtschaft verändert zunehmend alle Wirtschaftsbereiche.<br />
Im Bereich der Industrie<br />
wird mit der Digitalisierung unter dem Schlag -<br />
wort „Industrie 4.0“ bereits eine weitere<br />
indus trielle Revolution verbunden, die den<br />
Einsatz von Elektronik und IT zur weiteren<br />
Automatisierung der Produktion bezeichnet.<br />
Auch große Teile der Dienstleistungs bran c h e,<br />
zum Beispiel Versicherungen und Banken,<br />
setzen zunehmend auf Digitalisierungsprozesse.<br />
Für den Einzelhandel verändert sich<br />
das Konsumverhalten nachhaltig und führt<br />
unter anderem zu Umsatzverlagerungen vom<br />
stationären Handel zum On linehandel. Diese<br />
Entwicklung wird in den kommenden Jahren<br />
auch sichtbare Veränderungen in der Handelsstruktur<br />
der Innenstädte mit sich bringen.<br />
Insgesamt gesehen wird die Digitali -<br />
sierung aber als ein entscheidender Wachstumsfaktor<br />
wahrgenommen und bietet enorme<br />
Entwicklungschancen für die Wirtschaft<br />
vor Ort. Durch die IT-Studiengänge der Universität<br />
<strong>Hildesheim</strong> bieten sich in diesem<br />
Wachstumsfeld be sondere Chancen zur Verzahnung<br />
von Wissenschaft und Wirtschaft –<br />
Theorie und Praxis in sämtlichen Branchen.<br />
Unternehmertum – Gründungen und<br />
Nach folgen: Die Gründungsneigung ist in<br />
den letzten Jahren generell gesunken und<br />
momentan auf einem relativ niedrigen Niveau<br />
– verzeichnet aber in <strong>Hildesheim</strong> noch eine<br />
leicht positive Gewerbebilanz. Parallel zum<br />
Rückgang der Gründungs zahlen hat sich<br />
allerdings erfreulicherweise die überwiegende<br />
Motivation zur Selbstständigkeit geändert:<br />
Das Verhältnis der sogenannten Chancengründer<br />
(also diejenigen, die einen sicheren<br />
Arbeitsplatz aufgeben, um eine Erfolg versprechende<br />
Idee nach haltig umzusetzen) ist<br />
im Vergleich zu den Frustgründern (also diejenigen,<br />
die sich nur mangels Alternative<br />
selbstständig machen) deutlich zugunsten<br />
der Chancengründer gestiegen. Langfristig<br />
bietet die Perspektive von innovativen und<br />
gut vorbereiteten Gründungen hervorragende,<br />
nachhaltige Wachstumsperspektiven für<br />
die regionale Wirtschaft. Insgesamt gilt es<br />
allerdings, auch die Gründungsintensität wieder<br />
zu erhöhen und den Unternehmens -<br />
bestand zu sichern. Die Sicherung des Unternehmensbestands<br />
ist auch vor dem Hintergrund<br />
der Unternehmensnachfolge wichtig.<br />
In <strong>Hildesheim</strong> stehen pro Jahr 80 Unternehmen<br />
mit rund 1200 Beschäftigten zur Nachfolge<br />
an. Auch in diesem Feld ergeben sich<br />
somit echte Chancen für Gründer, die sich<br />
vorstellen können, auf bereits bestehende<br />
Strukturen aufzusatteln und auf diesem Weg<br />
durchzustarten.<br />
Für die <strong>Hildesheim</strong>er Wirtschaft gilt es<br />
die Herausforderungen anzugehen, indem<br />
die aus ihnen resultierenden Risiken minimiert<br />
und Chancen effizient genutzt werden.<br />
Neben weitsichtigen und vorausschauenden<br />
Unternehmenslenkern braucht die<br />
regionale Wirtschaft auch ein notwendiges<br />
Maß an Flexibilität (und weniger an Büro -<br />
kratie und Regulatorik). Wichtig sind Rahmenbedingungen,<br />
die verlässlich und kalkulierbar<br />
sind, damit Unternehmen selbst ge -<br />
stalten und nachhaltig wirtschaften können.<br />
Denn schließlich erfordern betriebliche<br />
Inves titionen nicht nur das damit verbun -<br />
dene unternehmerische Risiko, sondern<br />
auch Planungssicherheit, Glaubwürdigkeit,<br />
Vertrauen in die Beständigkeit der Rahmenbedingungen<br />
und damit Berechenbarkeit<br />
für das unternehmerische Handeln.<br />
40
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1911<br />
Mitarbeiter: 500<br />
Das lebende Denkmal –<br />
UNESCO-Welterbe Fagus-Werk in Alfeld<br />
Das Fagus-Werk wurde 1911 erbaut und 2011<br />
zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Das Werk<br />
gilt weltweit als Ursprungsbau der Moderne.<br />
Mit der Errichtung des Fagus-Werks gelang<br />
es dem Firmengründer Carl Benscheidt und<br />
dem Architekten Walter Gropius, einem mittelständischen<br />
Betrieb ein völlig ungewohntes, vom<br />
Traditionellen abweichendes Erscheinungsbild<br />
zu geben. Markenzeichen für das Neue Bauen<br />
ist die Konstruktion der Fassade aus Glas und<br />
Stahl sowie die stützenlosen, vollständig verglas -<br />
ten Ecken, die dem Gebäude eine schwerelose<br />
Eleganz verleihen und das Bedürfnis nach Licht,<br />
Luft und Klarheit berücksichtigen. Der Fabrik -<br />
name leitet sich aus dem lateinischen Wort<br />
„fagus sylvatica“ für Buche ab. Buchenholz<br />
stellte früher den wichtigsten Werkstoff für die<br />
Herstellung von Schuhleisten dar. 100 Jahre<br />
später erfüllt das zeitlose und denkmalgeschützte<br />
Fabrikgebäude weiterhin seinen ursprüng lichen<br />
Zweck und gilt inzwischen weltweit als Erfolgs -<br />
geschichte beispielhafter Industriekultur des<br />
20. Jahrhunderts. In dem lebenden Denkmal<br />
wird seit Firmengründung bis heute durch -<br />
gehend produziert. Neben der Fertigung von<br />
Fagus-Schuhleisten, werden heute im Fagus-<br />
Werk GreCon Mess- und Brandschutzsysteme<br />
sowie Weinig Grecon Keilzinkenanlagen entwickelt<br />
und hergestellt.<br />
Erlebnisreiche Führungsangebote bieten<br />
interessierten Besuchern Einblicke hinter die<br />
beeindruckende Kulisse des lebenden Denkmals,<br />
in die laufende Produktion. Im Zentrum<br />
der Produktionsstätte befinden sich die Fagus-<br />
Gropius-Ausstellung, das UNESCO-Besuch er -<br />
zentrum und die Fagus-Galerie, die täglich für<br />
Besucher geöffnet sind. Das Fagus-Gropius-Café<br />
im ehemaligen Maschinenhaus lädt zum Ver -<br />
weilen ein. Konzerte, Lesungen und Sonderausstellungen<br />
bieten ein besonderes Kulturerlebnis<br />
im Ambiente der Fabrik.<br />
Produktionsprogramm:<br />
– Fagus: Schuhleisten<br />
für die Schuhindustrie<br />
– GreCon: Elektro -<br />
nische Messsysteme<br />
u. a. für die Holzwerk -<br />
stoffindustrie und<br />
Funkenlöschanlagen<br />
für den vorbeugenden<br />
Brandschutz<br />
– Weinig Grecon: Keil -<br />
zinkenanlagen für die<br />
Massivholzverarbeitung<br />
Weitere Informationen<br />
zum Unternehmen:<br />
www.fagus-grecon.de<br />
Entdeckungsangebote<br />
für Besucher:<br />
– Multimediales und<br />
interaktives UNESCO-<br />
Besucherzentrum<br />
– Fagus-Gropius-<br />
Ausstellung<br />
– Fagus-Galerie<br />
– Fagus-Gropius-Café<br />
– Werksführungen<br />
– Video-Guide-<br />
Führungen<br />
UNESCO-Welterbe<br />
Fagus-Werk, Alfeld<br />
www.fagus-werk.com<br />
41
Das Sparkassen-Finanz -<br />
zentrum am Marktplatz<br />
mit der historischen<br />
Fassade von Wedekind -<br />
haus, Lüntzelhaus und<br />
Rolandstift<br />
Sparkasse <strong>Hildesheim</strong> –<br />
Gut für die Region. Gut für Sie.<br />
Als einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder<br />
in der Region sowie als engagierter Wirtschaftsförderer<br />
setzt die Sparkasse wertvolle Impulse<br />
für den Standort <strong>Hildesheim</strong>. Auch ist sie für<br />
viele ortsansässige Betriebe ein wichtiger Auftraggeber.<br />
Bei der Sparkasse angelegtes Geld<br />
arbeitet nicht zuletzt hier vor Ort. Seit über<br />
180 Jahren ist die Sparkasse <strong>Hildesheim</strong> in der<br />
Re gion verwurzelt. Jeder zweite Einwohner hat<br />
seine Hauptbankverbindung bei der Sparkasse<br />
<strong>Hildesheim</strong>! Mit über 200 000 Kunden ist die<br />
Sparkasse die regionale Nr. 1.<br />
Als regionales Kreditinstitut bietet sie solide<br />
Finanzierungen, ausgewogene Vorsorgelösungen<br />
sowie bestän dige Spar- und Geldanlage -<br />
konzepte. Die Grundlage dafür bietet das Sparkassen-Finanzkonzept<br />
– ein Beratungskonzept,<br />
das in allen Kundensegmenten eingesetzt wird.<br />
Die dadurch erreichte sehr gute Beratungs -<br />
qualität wurde von unabhängiger Stelle im Focus<br />
Money City Contest bestätigt. Bereits zum fünften<br />
Mal in Folge ist die Sparkasse <strong>Hildesheim</strong><br />
aus dem Wettbewerb als Sieger hervorgegangen.<br />
Die erzielten Erträge der Sparkasse unterstützen<br />
die Region, in der sie verwurzelt ist. Die<br />
Sparkasse <strong>Hildesheim</strong> versorgt die örtliche Wirtschaft<br />
mit Krediten und sichert so Arbeitsplätze.<br />
Das stärkt die Kaufkraft und sichert nachhaltiges<br />
Wachstum.<br />
Die Sparkasse <strong>Hildesheim</strong> unterstützt zusammen<br />
mit ihren Stiftungen nahezu alle Bereiche<br />
des öffentlichen Lebens. Mit ihrem gesellschaft -<br />
lichen Engagement von jährlich über einer Mio.<br />
Euro für die Region <strong>Hildesheim</strong> fördert sie jährlich<br />
über 700 Projekte – initiiert von Menschen<br />
aus der Region für die Region als Dividende für<br />
alle Bürgerinnen und Bürger in der Stadt und<br />
den Gemeinden des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
42
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1831<br />
Mitarbeiter: 1085<br />
Kompetenzzentren:<br />
für Vermögens -<br />
management in<br />
– <strong>Hildesheim</strong><br />
– Alfeld (Leine)<br />
– Bad Salzdetfurth<br />
–Bockenem<br />
– Gronau (Leine)<br />
– Sarstedt<br />
für Immobilien in<br />
– <strong>Hildesheim</strong><br />
– Alfeld (Leine)<br />
– Sarstedt<br />
oben: Als regionales Kreditinstitut bietet die Sparkasse<br />
solide Finanzierungen, ausgewogene Vorsorge lösun gen<br />
sowie beständige Spar- und Geldanlagekonzepte.<br />
unten: Jedes Jahr bewegt die Sparkasse <strong>Hildesheim</strong><br />
zusammen mit dem MTV <strong>Hildesheim</strong> die Massen<br />
beim traditionellen Wedekindlauf.<br />
für Firmen- und<br />
Gewerbekunden in<br />
– <strong>Hildesheim</strong><br />
– Alfeld (Leine)<br />
Bilanzsumme:<br />
3,9 Mrd. Euro<br />
Geschäftsstellen:<br />
57, davon 18 SB-<br />
Geschäftsstellen<br />
Sparkasse <strong>Hildesheim</strong><br />
www.sparkassehildesheim.de<br />
43
Albert Fischer GmbH<br />
Das Unternehmen geht zurück auf das Jahr<br />
1990, als Inhaber Albert Fischer sein gleich -<br />
namiges Bauunternehmen in den zu Büros<br />
umfunktionierten Kellerräumen seines Wohn -<br />
hauses gründete. Durch qualitativ hochwertige<br />
Arbeit, zuverlässige Auftragsabwicklungen und<br />
große Flexibilität wuchs das Unternehmen in den<br />
folgenden Jahren beständig. Somit konnte nur<br />
fünf Jahre nach der Unternehmensgründung die<br />
neue Firmenzentrale in Elze bezogen werden.<br />
Heute sind auf dem mehr als 20 000 Quadratmeter<br />
großen Gelände Verwaltung, Technik,<br />
Bauleitung, Bauhof und Werkstatt ansässig und<br />
das Unternehmen beschäftigt zusammen mit der<br />
Tochterfirma mehr als 250 Mitarbeiter. Die Baustellen<br />
erstrecken sich über das gesamte Bundesgebiet.<br />
Ein großer Fuhrpark, Baumaschinen<br />
und mehr als 28 Bagger, davon 12 zugelassene<br />
Zweiwegebagger, unterstützen die Mannschaft<br />
bei der täglichen Arbeit.<br />
Zu Beginn wurden fast ausschließlich Auf -<br />
träge für die Deutsche Bundesbahn abgewickelt.<br />
Im Laufe der Jahre hat das Unternehmen sein<br />
Portfolio um die Geschäftsfelder Hochbau, Tiefbau<br />
und Eisenbahnbau erweitert bzw. neu ausgebaut.<br />
Modernste Technik ist in der haus -<br />
eigenen Architekturabteilung selbstverständlich.<br />
Seit über 25 Jahren sind<br />
wir sehr erfolgreich für<br />
die Deutsche Bahn AG<br />
im Gleisbau und Bahn -<br />
steigbau tätig, wie hier<br />
am Bahnhof in Elze.<br />
Wir erstellen moderne<br />
Produktionshallen,<br />
Lagerhallen, Logistik -<br />
hallen und Verkauf s -<br />
hallen schlüsselfertig<br />
nach Ihren Wünschen.<br />
Damit wird für den Kunden Entwurf und Planung<br />
inklusive einer 3-D-Visualisierung seines Hausbaus<br />
erlebbar. Das Tochterunternehmen Albert<br />
Fischer Hausbau GmbH und der Bereich Albert<br />
Fischer Gewerbebau bieten dem privaten wie<br />
gewerblichen Bauherren kompetente und zu -<br />
verlässige Qualität bei Einfamilienhäusern und<br />
im Hallenbau.<br />
44
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1990<br />
Mitarbeiter: etwa 250<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Hausbau<br />
– Hallen- und<br />
Industriebau<br />
– Gleisbau<br />
– Bahnsteigbau<br />
– Stadtbahnbau<br />
– Wasserbau<br />
– Brückenbau<br />
– Erdarbeiten<br />
– Ingenieurbau<br />
– Straßenbau<br />
– Kanalbau<br />
Das eigene Zuhause ist der Lebensraum, den wir mit<br />
den Menschen teilen, die wir lieben.<br />
Im September 2011 wurde neben dem Stamm sitz<br />
der Firma ein Neubau für die Albert Fischer Haus bau<br />
GmbH bezogen, der nach den neuesten energe tischen<br />
Gesichtspunkten gebaut wurde.<br />
Albert Fischer GmbH<br />
Elze<br />
www.albert-fischer.de<br />
45
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1987<br />
Mitarbeiter: 32<br />
Leinebergland-Druck GmbH & Co. KG<br />
Wir drucken und kopieren fast alles. Von der<br />
Visitenkarte bis zum Geschäftsbericht, vom be -<br />
druckten T-Shirt bis zur Messewand bieten wir<br />
Full-Service für Ihre perfekte Performance.<br />
Als vollstufiges Druckereiunternehmen erledigen<br />
wir die komplette Druckabwicklung aus einer<br />
Hand (individuelle Beratung, Produktion, Versand)<br />
und legen hierbei, neben der Qualität<br />
unserer Produkte, großen Wert auf unseren Service.<br />
Dazu zählen wir umfassende Beratung,<br />
Engagement, Flexibilität und Termintreue.<br />
Unser Hauptgeschäftszweig ist die Produk -<br />
tion hochwertiger Drucksachen wie Bücher,<br />
Image-Broschüren, Werbeflyer oder Zeitschriften,<br />
auf Wunsch mit werbewirksamen Veredelungs -<br />
effekten. Auch Ihre Geschäftsausstattung wie<br />
Briefbögen, Visitenkarten, Kuverts, Mappen oder<br />
Blocks erhalten Sie bei uns professionell gestaltet<br />
und schnell gedruckt.<br />
Im Digitaldruck produzieren wir Kleinstauf -<br />
lagen oder personalisierte Mailings in hoher<br />
Qualität. Ein Copyshop für Privatkunden vor Ort<br />
rundet das Angebot ab.<br />
Die Abteilung Werbetechnik fertigt individuell<br />
bedruckte oder beflockte Shirts, Jacken und Trikots.<br />
Wir drucken Ihre Banner, Schilder, Rollups,<br />
POS- und Messe-Ausstattung und beschriften Ihr<br />
Fahrzeug – Alles aus einer Hand.<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Geschäftsausstattung:<br />
Briefbögen, Visiten -<br />
karten, Formulare,<br />
Durchschreibsätze<br />
– Mappen: Einschlag -<br />
mappen/Angebotsmappen,<br />
Ringordner<br />
– Werbedrucksachen:<br />
Flyer, Folder, Loseblatt -<br />
sammlungen, Plakate,<br />
Poster, Kataloge,<br />
Mailings, Serienbriefe,<br />
Prospekte, Schreib -<br />
blocks, Schreibtischunter<br />
lagen, Karten,<br />
Kalender, Aufkleber<br />
– Broschüren: Klebe -<br />
bindung, Rücken -<br />
drahtheftung, Wire-O-<br />
Bindung, Schweizer<br />
Broschur, Ringösen,<br />
Produktbroschüren,<br />
Imagebroschüren,<br />
Geschäftsberichte<br />
– Bücher (Hard cover<br />
und Paperback),<br />
Landkarten<br />
– Verpackungen:<br />
Blisterkarten, Etiketten,<br />
Faltschachteln,<br />
Stülpdeckelkartons,<br />
– Displays: Decken -<br />
hänger, Leichtplakate<br />
– Werbetechnik: Banner,<br />
T-Shirts/Hoodies,<br />
Kfz-Beschriftungen,<br />
Rollups, Messewände<br />
Leinebergland-Druck<br />
GmbH & Co. KG<br />
Alfeld (Leine)<br />
www.leinebergland.de<br />
46
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Der Firmensitz<br />
in <strong>Hildesheim</strong><br />
Gebäudereinigung:<br />
Erfahrung und Kompetenz<br />
seit über 80 Jahren<br />
Heinrich Schröter GmbH<br />
Seit über 80 Jahren schenken Kunden dem<br />
Unternehmen Heinrich Schröter ihr Vertrauen.<br />
Wer einen Spezialisten für Gebäudedienst -<br />
leis tungen sucht, der ist hier genau richtig: Denn<br />
die Heinrich Schröter GmbH ist eines der er -<br />
fahrensten und kompetentesten Unternehmen<br />
für Gebäudedienstleistungen in der Region.<br />
Das Leistungsportfolio umfasst verschie -<br />
dens te Dienstleistungen von der Gebäude -<br />
reinigung über die Grünflächenpflege, Fußwegreinigung<br />
bis hin zum Winterdienst, Wach- und<br />
Sicher heitsdienst sowie Privatservice.<br />
Das familiengeführte Unternehmen – in der<br />
dritten Generation – erkennt die Herausforde -<br />
rungen des Marktes, nimmt sie an und weiß sie<br />
zum Vorteil seiner Kunden umzusetzen.<br />
Von den zuständigen Landesinnungen wurde<br />
das Unternehmen zudem durch das patent -<br />
geschützte Qualitätszeichen „Qualitätsverbund<br />
Gebäudedienste“ zertifiziert. Ziel ist es, eine<br />
nachweisbare, gleichwertige Qualität durch -<br />
zuführen und langfristig zu halten.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1934<br />
Mitarbeiter: 450<br />
Leistungsspektrum:<br />
– GebäudeReinigung<br />
– GrünflächenPflege<br />
– FußwegReinigung<br />
– WinterDienst<br />
– Wach- und<br />
SicherheitsDienst<br />
– PrivatService<br />
Heinrich Schröter<br />
GmbH, <strong>Hildesheim</strong><br />
www.heinrichschroeter.de<br />
47
Wir erzielen für unsere Kunden besondere optische<br />
Effekte und werten auf diese Weise Ästhetik, Aus -<br />
sehen sowie Wertigkeit der Produkte auf.<br />
Galvanik-Horstmann GmbH<br />
Wir sind ein moderner Dienstleister mit einer<br />
mehr als 75-jährigen Erfahrung auf dem Gebiet<br />
der Galvanotechnik, und auf die Beschichtung<br />
und Veredelung von Metalloberflächen spezia -<br />
lisiert. Mit unserem Know-how unterstützen wir<br />
Kunden aus Europa und Asien innovativ, kom -<br />
petent und effizient.<br />
Auch wenn die Oberflächenbeschichtung<br />
Ihres Produktes das letzte Detail ist, an das Sie<br />
denken müssen, sollte die Qualität nicht das<br />
Letzte sein. Denn als Schutz vor Korrosion, als<br />
Versiegelung von Metalloberflächen, als Widerstand<br />
gegen aggressive Stoffe und Verschleiß<br />
und nicht zuletzt als optisch dekorative Veredelung<br />
trägt die Oberflächenbeschichtung zur<br />
Wertschöpfung eines Produktes bei. Eine große<br />
Auswahl an Beschichtungsver fahren gibt Ihnen<br />
die Sicherheit, dass die Technologie eingesetzt<br />
wird, die das Anforderungsprofil verlangt – und<br />
zwar in höchster Qualität.<br />
48
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1937<br />
Mitarbeiter: über 20<br />
Die Logistik hat für uns im Bereich der Oberflächenveredelung<br />
als ausgelagerte Fertigungsstelle<br />
einen besonderen Stellenwert. Mit der<br />
Optimierung durch intelligente Integration von<br />
Transport, Verpackung und Handling haben wir<br />
zur Qualitätssteigerung und Kostenreduzierung<br />
beigetragen – zum Vorteil unserer Kunden.<br />
Zudem erlaubt unser unabhängiger Fuhrpark,<br />
die Abholung und Anlieferung der Ware auf<br />
Wunsch für unsere Kunden zu übernehmen.<br />
Wir galvanisieren Metall -<br />
teile für Kunden aus der<br />
Elektro- und Elektro -<br />
technikbranche sowie<br />
der Automobilindustrie<br />
in Europa und Asien.<br />
Um bei den Anforderungen an unsere Produktpalette<br />
den höchsten Qualitätsanforderungen<br />
entsprechen zu können, unterliegt der<br />
gesamte Fertigungsprozess strengen und systematischen<br />
Qualitätsprüfungen. Und selbstverständlich<br />
ist auch der Umweltschutz ein wesent -<br />
licher Maßstab für unser Handeln. Aus diesem<br />
Grund haben wir ihn allen anderen Unternehmenszielen<br />
gleichgestellt.<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Verkupfern, Ver -<br />
nickeln, Verzinnen<br />
und Verzinken von<br />
Gestell- und Trommel -<br />
ware<br />
– Vergolden von<br />
Trommel-, Gestellware<br />
und gedruckten<br />
Schaltungen<br />
– Versilbern von<br />
Trommel-, Gestellware<br />
und gedruckten<br />
Schaltungen<br />
– Vernickeln, Verzinnen<br />
und Versilbern von<br />
Aluminium und Alu -<br />
miniumlegierungen<br />
– Reinigen und Ent -<br />
fetten in organischem<br />
Lösemittel (wasserfrei)<br />
– Passivieren von<br />
Aluminium, Zink -<br />
druck guss und<br />
Magnesium<br />
– Passivieren von Edel -<br />
stahl konventionell<br />
und nach dem Ver -<br />
fahren US-Passivieren<br />
Galvanik-Horstmann<br />
GmbH, <strong>Hildesheim</strong><br />
www.galvanikhorstmann.de<br />
49
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
2011<br />
Mitarbeiter:<br />
weltweit 700 Mitarbeiter<br />
an 7 Standorten<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Sende- und Empfangs -<br />
systeme für Fahr zeuge<br />
– automobile Antennen -<br />
systeme für Rundfunk<br />
und Mobilfunk aller<br />
globalen Standards<br />
– Satellitensignal -<br />
verarbeitung für<br />
Ortungssysteme und<br />
digitale Radiodienste<br />
Radom-Messfeld in <strong>Hildesheim</strong><br />
KATHREIN Automotive am Standort <strong>Hildesheim</strong><br />
KATHREIN Automotive GmbH & Co. KG<br />
Kathrein blickt auf eine lange Historie im Automobilbereich<br />
zurück. Bereits seit über 60 Jahren<br />
beschäftigt sich die Firma mit Antennenlösungen<br />
für Fahrzeuge und gehört dabei zu den Pio -<br />
nieren.<br />
Vor fünf Jahren wurde diese Erfahrung mit<br />
dem Kauf der Blaupunkt Antenna Systems<br />
Group und Olimpus Automotive erweitert und<br />
unter der Dachmarke KATHREIN Automotive zu<br />
einem wichtigen Geschäftsfeld der Kathrein-<br />
Gruppe.<br />
In den vergangenen Jahren ist der Ge -<br />
schäfts bereich stark gewachsen, nicht zuletzt<br />
aufgrund des Vertrauens der Kunden wie Audi,<br />
BMW, Volvo oder der Volkswagen Gruppe. Für<br />
die gute Zusammenarbeit ist KATHREIN Automotive<br />
2013 mit dem „Daimler Supplier Award“<br />
ausgezeichnet worden. Den „GM Supplier Qua -<br />
lity Excellence Award“ erhielt der Standort Bra -<br />
silien im vergangenen Jahr, gleich zwei Mal<br />
konnte China mit dem renommierten Preis ausgezeichnet<br />
werden.<br />
Standorte:<br />
Deutschland:<br />
– Rosenheim<br />
– <strong>Hildesheim</strong><br />
International:<br />
– Portugal, Vila Real<br />
– China, Suzhou<br />
– USA, Rochester Hills<br />
– Brasilien, Jacutinga<br />
– Mexiko, Tlaxcala<br />
KATHREIN Automotive<br />
GmbH & Co. KG<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.kathreinautomotive.com<br />
50
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1947<br />
als Familien unter nehmen,<br />
2011 Übernahme durch<br />
das chinesische Unter -<br />
nehmen CITIC Dicastal<br />
Co., Ltd., einer hundertprozentigen<br />
Tochter der<br />
CITIC Group<br />
Mitarbeiter: 3400 (2014)<br />
Die KSM Castings Group –<br />
weltweiter Partner der Automobilindustrie<br />
Die KSM Castings Group ist die erste Adresse<br />
für automobilen Leichtbau in den Bereichen<br />
Fahrwerk, Getriebe, Motor und Lenkung. In diesem<br />
Segment gehört das Unternehmen zu den<br />
größten Zulieferern für die internationale Automobilindustrie.<br />
Zu den Kunden zählen alle be -<br />
deutenden Automobilhersteller und -zulieferer<br />
wie der Volkswagen Konzern, Daimler, BMW, ZF,<br />
Benteler und Bosch. Als Spezialist für Guss -<br />
komponenten aus Aluminium und Magnesium<br />
strebt KSM die globale Spitzenposition in Technologie<br />
und Qualität an.<br />
KSM betreibt acht Werke in Deutschland,<br />
Tschechien, USA und China mit insgesamt 3400<br />
Mitarbeitern. Das Unternehmen erzielte im Ge -<br />
schäftsjahr 2014 einen Umsatz von rund 473 Mio.<br />
Euro. Langfristiges Wachstum und die Er schlie -<br />
ßung neuer Märkte gehören zu den wesent -<br />
lichen Zielen des Unternehmens. So investiert<br />
KSM jedes Jahr etwa zehn Prozent des Um -<br />
satzes in den Ausbau der Standorte. Allein<br />
13 Mio. Euro steckte das Unternehmen in den<br />
Bau einer neuen Werkshalle am Hauptsitz in<br />
<strong>Hildesheim</strong>. Ausgestattet mit modernster Fertigungstechnik<br />
werden hier 9-Gang-Automatik -<br />
getriebegehäuse aus Magnesium für Daimler<br />
pro duziert.<br />
KSM investiert jedoch nicht nur in die Infrastruktur<br />
und in neue Technologien. Im Vordergrund<br />
stehen insbesondere die Mitarbeiter. So<br />
gehören eine fundierte Berufsausbildung, die<br />
kontinuierliche Weiterbildung, das Recruiting<br />
neuer, auch internationaler Fachkräfte, ein partnerschaftliches<br />
Miteinander sowie eine lang -<br />
fristige Mitarbeiterbindung grundlegend zum<br />
Unternehmensverständnis. Das Ergebnis sind<br />
hochmotivierte Teams, erstklassige Produkte<br />
und eine hohe Kunden zufriedenheit – wichtige<br />
Attribute für zukünftige Aufträge und die Sicherung<br />
von Arbeitsplätzen am Standort <strong>Hildesheim</strong><br />
und weltweit.<br />
Leistungsspektrum:<br />
Entwicklung und Ferti -<br />
gung von Gussproduk -<br />
ten aus Leichtmetall für<br />
die Automobilindustrie<br />
–Druckguss<br />
– Kokillenguss<br />
– Counter Pressure<br />
Casting (CPC)<br />
– Multi Tilt Casting<br />
(MTC ® )<br />
– Controlled Vacuum<br />
Casting (CVC ® )<br />
– Niederdruck-<br />
Sandguss (LPS)<br />
– Mechanische<br />
Bearbeitung<br />
Umsatz:<br />
473 Mio. Euro (2014)<br />
Standorte:<br />
4 in Deutschland<br />
1 in Tschechien<br />
1 in den USA<br />
2 in China<br />
KSM Castings<br />
Group GmbH<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.ksmcastings.com<br />
51
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2004<br />
Mitarbeiter: 56<br />
Portfolio:<br />
– Edelstahlblechverarbeitung<br />
– Apparatebau<br />
– Steckerfertige<br />
Systemkomponenten<br />
aus Edelstahl<br />
– Tank- und<br />
Behälterbau<br />
Technische Verfahren:<br />
– Lasern<br />
– Walzen<br />
– Kanten<br />
– Schweißen<br />
– Elektrische-, und<br />
mechanische<br />
Endmontage<br />
Edelstahl NORD GmbH<br />
Die Edelstahlverarbeitung ist seit jeher das Kerngeschäft<br />
der Edelstahl NORD. Als Lohnfertiger<br />
von qualitativ hochwertigen Edelstahlprodukten<br />
haben wir uns einen Namen gemacht. Hierbei ist<br />
es für uns unerheblich, ob ein Einzelstück oder<br />
eine Serie angefragt wird.<br />
Durch unsere optimierten internen Abläufe<br />
ist es uns möglich Anfragen über die mit<br />
modernster CAD/CAM-Software ausgestatteten<br />
Konstruktionen bis hin zur teilautomatisierten<br />
Fertigung zügig zu bearbeiten.<br />
Flache Hierarchien und hochqualifiziertes Personal<br />
gewährleisten eine Bearbeitung aller Auf -<br />
träge zur vollsten Zufriedenheit unserer Kunden.<br />
Als zusätzliches Standbein und um das weitere<br />
Wachstum der Firma zu festigen, wurde eine<br />
Serie von Eigenprodukten entwickelt.<br />
Ein auf Plasma basierendes System zur Luft -<br />
reinigung wurde durch die Kombination verschiedener<br />
Filterstufen so entwickelt, dass es<br />
effektiv Keime, Bakterien, Schimmelpilze, Pollen<br />
und Gerüche aus der Luft entfernt.<br />
Die Besonderheit an unserem Verfahren ist,<br />
dass entgegen einer herkömmlichen Filtereinheit<br />
die Schadstoffe nicht aufgefangen und ge -<br />
sammelt, sondern durch das Plasma verbrannt<br />
werden.<br />
Plasma Luftreinigung/<br />
Produktlinien:<br />
– Raumluft –<br />
EndlessAirclean<br />
– Zuluft – AsepticAir<br />
Edelstahl NORD GmbH<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.edelstahlnord.de<br />
52
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2007<br />
Mitarbeiter: 300<br />
Komponenten:<br />
Schaltung<br />
Gummi-Metall- und<br />
Kunststoff-Formteile zur<br />
Schallentkoppelung,<br />
Klapperschutz und<br />
Tüllen etc.<br />
Elektronische<br />
Steuergeräte<br />
biegeschlaffe und formstabile<br />
Dichtungen,<br />
Metall- und Kunststoff -<br />
deckel sowie Gehäuse<br />
mit integrierter Dichtung<br />
etc.<br />
Dachsysteme<br />
beflockte und 2-Kom -<br />
ponenten-Gleiter, Formund<br />
Stanzteile zur Schall -<br />
entkopplung, beschich -<br />
tete, eckenvulkanisierte<br />
Dichtprofile etc.<br />
Luftfederung<br />
Kunststoff-Abrollkolben,<br />
Luftfederdeckel,<br />
Kompressorlagerung<br />
Türmodule<br />
Dichtprofile, Dämpfungs -<br />
elemente, Faltenbälge,<br />
2-Härten-Klemmprofile<br />
für Scheibenhalterung,<br />
beschichtete Schaum-<br />
Stanzteile etc.<br />
Standorte:<br />
Osterode am Harz,<br />
<strong>Hildesheim</strong>, Gryfino<br />
(Polen), La Porte (USA)<br />
Jäger Automobil-<br />
Technik GmbH<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.jaeger-autotech.de<br />
Jäger Automobil-Technik GmbH<br />
Modullieferant mit Entwicklungskompetenz<br />
In der Jäger-Automobil-Technik GmbH sind seit<br />
2007 die Automotive-Aktivitäten der Jäger-<br />
Gruppe gebündelt. Als Entwicklungspartner und<br />
Modullieferant im Bereich Gummi, Kunststoff<br />
und Metall gestalten wir gemeinsam mit den<br />
First- und Second-Tier-Lieferanten aktuelle und<br />
zukünftige Entwicklungen im Bereich „Mobilität“.<br />
Technisch und wirtschaftlich optimale sowie<br />
individuelle Lösungen – namhafte Hersteller in<br />
der ganzen Welt wissen dies zu schätzen. Die<br />
langjährige Erfahrung und höchstes Verantwortungsbewusstsein<br />
sind dabei die Basis allen<br />
Handelns. Dies geschieht in partnerschaftlicher,<br />
vertrauensvoller und verbindlicher Zusammen -<br />
arbeit mit unseren Kunden und Lieferanten.<br />
Die 1100 Mitarbeiter der Jäger-Gruppe arbeiten<br />
in Europa, USA und Asien in acht Fertigungsstätten.<br />
Seit dem Gründungsjahr 1942 betreiben<br />
heute Menschen mit mehr als 25 Nationalitäten<br />
unser Geschäft kompetent und engagiert. Wir<br />
schätzen die Leistung jedes Einzelnen, kurzfristiges<br />
Denken gegenüber den Menschen ist uns<br />
fremd.<br />
Fachliches Wissen sowie wirtschaftliche und<br />
soziale Kompetenz sind die Grundlagen für eigenverantwortliches<br />
Handeln. Deshalb fördern und<br />
unterstützen wir gezielt den Einzelnen mit seinen<br />
individuellen Talenten und Fähigkeiten.<br />
Bei aller Internationalität steht jedoch der<br />
regionale Bezug absolut im Vordergrund, Jäger ist<br />
als berechenbarer Arbeitgeber an den Standorten<br />
bekannt. So fördern wir u. a. den Wettbewerb<br />
„Jugend forscht“ in <strong>Hildesheim</strong> und setzen uns<br />
insgesamt für regionale Projekte ein – für die<br />
Menschen der Region und für unsere Mitarbeiter.<br />
Endloslackieranlage für Gummiprofile<br />
53
Die Blume Elektronik<br />
Distribution GmbH bietet:<br />
innovative Produkte für<br />
die Neuentwicklung<br />
und Optimierung in allen<br />
Bereichen der Elektronik.<br />
Blume Elektronik Distribution GmbH<br />
„Partnership in excellence“ ist für uns nicht nur<br />
ein Begriff, wir leben ihn auch. Wir wollen ein<br />
echter Partner sein, der seine Kunden und seine<br />
Anwendungen kennt, versteht und ebenso kompetent<br />
wie partnerschaftlich begleitet. Als mittelständiges,<br />
inhabergeführtes Unternehmen sind<br />
wir seit über 30 Jahren mit unseren leistungs -<br />
fähigen Produkten und umfassenden Beratungsund<br />
Serviceleistungen am Markt tätig.<br />
In 2012 haben wir unser Lager auf 1000<br />
Quadratmeter ausgebaut. Flexibel können wir<br />
auf Kundenwünsche eingehen, so sind andere<br />
Formen der Lagerhaltung und auch Traceability<br />
kein Problem für uns. Gerne erstellen wir auch<br />
eigene, kundenspezifische Label mit Barcode.<br />
1992 wurde die Firma Blume Elektronik<br />
Distribution GmbH für die Versorgung industrieller<br />
Kunden mit passiven elektronischen Bauelementen<br />
gegründet. Schwerpunkt ist neben der Feinverteilung<br />
die Beratung. Unsere Lieferanten<br />
haben wir nach Qualitätsgesichtspunkten ausgewählt.<br />
Sie sind alle nach ISO 9001:2008 und<br />
weitgehend auch QS 9000/TS 16949 zertifiziert.<br />
Das war auch für uns ein Ansporn zur eigenen<br />
Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008.<br />
Die Ziele sind schnell beschrieben: Mittler<br />
zwischen dem Kunden und den Herstellern zu<br />
sein, Informationen über das Produkt, die Verfügbarkeit<br />
und den Preis zu übermitteln, Muste r -<br />
wesen aus Serienproduktion mit Dokumentation<br />
kostenlos zur Unterstützung und Stärkung Ihrer<br />
Geschäftsführer Ellen und<br />
Wilhelm Haßenpflug<br />
54
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Entwicklung anzubieten, ständige Weiterentwicklung<br />
der Zusammenarbeit, auch im Bereich der<br />
Logistik und mit innovativen Produkten für die<br />
Neuentwicklung und Optimierung in allen Be -<br />
reichen der Elektronik wollen wir zum Erfolg<br />
unserer Kunden durch erstklassige Beratung<br />
und Service beitragen.<br />
Eine Leistung, die absolut im Vordergund<br />
steht, ist die individuelle Beratung. Durch motivierte<br />
Produktspezialisten beraten wir Sie persönlich,<br />
auch vor Ort! Wir legen Wert auf partner-<br />
In unserem firmeninternen Messlabor<br />
testen wir unsere Komponenten selbst.<br />
schaftliche Kundenbeziehungen und auf eine<br />
ganzheitliche Beratung bzw. Beratung mit Knowhow<br />
und System. Damit Sie genau das bekommen,<br />
was Sie tatsächlich benötigen und nicht<br />
nur das, was irgendjemand gerade auf Lager<br />
hat. In jedem Detail steckt unsere Erfahrung,<br />
unser Qualitätsanspruch, die Kompetenz unserer<br />
Mitarbeiter, unseres ganzen Teams. An diesem<br />
Anspruch dürfen Sie uns messen!<br />
Kurz gesagt: Die technische Kompetenz und<br />
die hohen Qualitätsansprüche beginnen im eigenen<br />
Haus und setzen sich bei den Lieferanten<br />
und den zertifizierten Bauteilen fort. Unser<br />
Anspruch ist es, Lösungen für Sie im Detail zu<br />
erarbeiten und umzusetzen. Dies bedeutet auch<br />
logistische Anforderungen wie zum Beispiel Justin-time,<br />
Kanban (Produktionsprozesssteuerung)<br />
oder Konsignationslager zu erfüllen und gleichzeitig<br />
auch technologischen und wirtschaftlichen<br />
Anforderungen gerecht zu werden. Testen Sie<br />
uns – fordern Sie uns heraus!<br />
Die kontinuierliche Weiterbildung der Beschäftigten<br />
ist bei Blume ein zentrales Element für die persönliche<br />
und fachliche Entwicklung.<br />
Gründungsjahr:<br />
– 1982 Gründung der<br />
Karl Blume Industrie -<br />
vertretung,<br />
– 1992 Gründung der<br />
Blume Elektronik<br />
– 2003 Übernahme<br />
durch Ellen und<br />
Wilhelm Haßenpflug<br />
und Umzug ins<br />
Tec Center Bad<br />
Salzdetfurth<br />
Mitarbeiter: 16<br />
(Stand: 2015)<br />
Produktspektrum:<br />
– passive elektronische<br />
Bauelemente<br />
– optoelektronische<br />
Bauelemente (LED’s)<br />
– Elektromechanik<br />
(Schalter, Taster, RJ45-<br />
Steckverbinder, Kabel)<br />
– Produktionsmaterialien<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Alternativen suchen<br />
– Qualitätsüberprüfung<br />
durch firmeninternes<br />
Messlabor<br />
– individuelle und<br />
lösungsorientierte<br />
Beratung<br />
– schnell Muster zur<br />
Hand mit den<br />
Mustersets<br />
– innovative Produkte<br />
– menschlicher und<br />
sympathischer Service<br />
Zertifizierung:<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
Blume Elektronik<br />
Distribution GmbH<br />
Bad Salzdetfuth<br />
www.blume-elektronik.de<br />
www.blume-schalter.de<br />
55
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1998<br />
Mitarbeiter: 12<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Siegelblister<br />
– Schiebeblister<br />
– Klappblister<br />
– Trays und Displays<br />
– HF-Verpackungen<br />
– Lohnverpackungen<br />
– Münzverpackungen<br />
– Specials<br />
In fast jedem Bau- oder<br />
Supermarkt zu finden<br />
MIROTEC e. K.<br />
Lamspringe<br />
www.mirotec-roth.de<br />
MIROTEC e. K. Blister-Verpackungen<br />
Stets motiviert, haben wir Spaß an dem was wir<br />
tun. Deswegen sind wir auch so flexibel und<br />
reaktionsstark, wenn es um Ihre Blister geht.<br />
Unser Team ergänzt sich perfekt, so produzieren<br />
wir schnell und kostengünstig. Ansässig in Lamspringe<br />
produzieren wir deutschlandweit und<br />
darüber hinaus. Das Herzstück unserer Blisterproduktionsflotte<br />
ist eine Tiefzieh-Maschine mit<br />
einer Geschwindigkeit von bis zu 45 Takten pro<br />
Minute und einer Software für optimale Reproduktion.<br />
Eine Hochfrequenz-Maschine erlaubt es<br />
zudem, qualitativ hochwertig verschweißte Blister<br />
herzustellen. Diese haben den Vorteil, dass sie<br />
einen hohen Grad des Schutzes vor Staub,<br />
Beschädigungen und Diebstahl bieten.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2010<br />
Mitarbeiter: 1<br />
Leistungsspektrum:<br />
– skandinavische<br />
Grill- Kotas<br />
von 6,9 bis 25 m²<br />
– Sauna-Kotas<br />
– Bade-Tonnen<br />
– Sauna-Fässer<br />
– Grill-Pavillions<br />
Finnen-Kate e. K.<br />
Die Finnen-Kate hat sich darauf spezialisiert,<br />
skandinavische Freizeitkultur in Deutschland und<br />
anliegenden Ländern zu vertreiben. Highlight ist<br />
unsere 9,2 Quadratmeter große Grill-Kota deluxe.<br />
Genießen Sie dieses unglaubliche Erlebnis,<br />
bei minus 10 Grad Celsius den Grill anzuheizen<br />
und gemütlich Steaks und Bratwurst in der<br />
warmen Kota zu genießen. Lassen Sie sich verzaubern,<br />
von dem Charme einer Kota.<br />
Finnen-Kate e. K.<br />
Lamspringe<br />
www.finnenkate.de<br />
56
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
oben: Qualitätssicherung<br />
bringt Sicherheit in einem<br />
Markt, der von Billig -<br />
anbietern überschwemmt<br />
wird. Mit den internen<br />
Messaufbauten kann<br />
HWH alle Parameter wie<br />
Lumen, Leistungsbedarf,<br />
Einschaltverhalten und<br />
Flickern exakt testen.<br />
unten: Teststationen der<br />
HWH GmbH, wo bis zu<br />
1000 LED Leuchtmittel<br />
gleichzeitig getestet<br />
werden können. In den<br />
Test stationen wird der<br />
Lebens dauertest und<br />
der Schalt zyk lentest<br />
durchgeführt.<br />
HWH Elektronische Bauteile GmbH<br />
Die HWH Elektronische Bauteile GmbH hat sich<br />
auf LED Leuchten und LED Leuchtmittel spezia -<br />
lisiert. In der Region <strong>Hildesheim</strong> hat sich das<br />
Unternehmen aus Bad Salzdetfurth durch besondere<br />
Fachkompetenz einen Namen gemacht.<br />
LED Leuchtmittel sind beim heutigen Stand<br />
der Technik für private Haushalte aber auch für<br />
Industrieunternehmen eine interessante Option.<br />
Das Einsparungspotenzial bei Licht an Energie<br />
und damit auch an CO 2 ist enorm und wird von<br />
seriösen Quellen auf bis zu 90 Prozent ge -<br />
schätzt.<br />
Die Zeit scheint also reif, LED so bald wie<br />
möglich zum Einsatz zu bringen. Die fallenden<br />
Preise sind ebenfalls ein Grund, sich jetzt mit<br />
dem Thema zu beschäftigen.<br />
Der HWH GmbH liegt die Qualität sehr am<br />
Herzen, um Kunden die optimale Lösung für die<br />
Stromeinsparung liefern zu können.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1982<br />
Mitarbeiter: 10<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Vertrieb von LED<br />
Leuchten und LED<br />
Leuchtmitteln unter<br />
der Marke BLULAXA ®<br />
– Qualitätssicherung im<br />
eigenen Lichtlabor<br />
– individuelle Licht -<br />
planung und -beratung<br />
(z. B. Lichtberechnung,<br />
Mus terservice, Amorti -<br />
sationsberechnung<br />
etc.)<br />
HWH Elektronische<br />
Bauteile GmbH<br />
Bad Salzdetfurth<br />
www.hwh-electronic.com<br />
www.99leds.de<br />
57
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1889<br />
Mitarbeiter: mehr als<br />
14 000 weltweit, in<br />
Salzdetfurth 123<br />
Leistungsspektrum:<br />
Förderung und Ver -<br />
edelung mineralischer<br />
Rohstoffe wie Kali- und<br />
Magnesiumprodukte<br />
sowie Salz<br />
Umsatz: 3,8 Mrd. Euro<br />
in 2014<br />
K+S Aktiengesellschaft<br />
Werk Salzdetfurth<br />
www.k-plus-s.com<br />
K+S Aktiengesellschaft<br />
K+S ist ein internationales Rohstoffunternehmen,<br />
das seit 125 Jahren mineralische Rohstoffe fördert<br />
und veredelt. Die daraus hergestellten Produkte<br />
kommen in der Agrarwirtschaft, Ernährung<br />
und Straßensicherheit weltweit zum Einsatz und<br />
sind wichtige Komponenten für eine Vielzahl<br />
indus trieller Prozesse.<br />
Die Nährstoffe Kali und Salz begleiten den<br />
Megatrend der Zukunft: Eine stetig wachsende<br />
Weltbevölkerung wird immer wohlhabender und<br />
strebt nach einem moderneren Lebensstandard,<br />
der einen zunehmenden Verbrauch an minera -<br />
lischen Rohstoffen bedingt. Die deshalb stei -<br />
gende Nachfrage bedienen wir aus Produktionsstätten<br />
in Europa, Nord- und Südamerika sowie<br />
einem weltweiten Vertriebsnetz. K+S ist der<br />
größte Salzproduzent der Welt und gehört zur<br />
Spitzengruppe der internationalen Kalianbieter.<br />
Durch Akquisitionen im Düngemittel- und im<br />
Salzgeschäft hat sich K+S im vergangenen Jahrzehnt<br />
tiefgreifend verändert. Neue Märkte, Produkte<br />
und strategische Optionen wurden hinzugewonnen.<br />
Gleichzeitig haben andere Firmen -<br />
58<br />
kulturen und Denkweisen das Unternehmen<br />
bereichert. Eines allerdings zieht sich wie ein roter<br />
Faden durch die erfolgreiche Unternehmens -<br />
geschichte: Die inzwischen 125-jährige Wertschöpfungstiefe<br />
ist enorm. Auch zukünftig soll der<br />
Rohstoff- und rohstoffnahe Bereich die Wachstumsbasis<br />
sein. Dies hat K+S als seine Vision<br />
formuliert: Quelle für Wachstum und Leben durch<br />
Nährstoffe und Mineralien.<br />
Werk Salzdetfurth
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Hochmoderne Roboter-<br />
Schweißanlage zur<br />
Herstellung von Wasch -<br />
kammermodulen im<br />
Werk Sarstedt<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1948<br />
Hauptsitz: Vlotho<br />
Mitarbeiter:<br />
weltweit: 1400<br />
Werk Sarstedt: 125<br />
Leistungsspektrum:<br />
Komplettausstattung von<br />
Wäschereien<br />
– Waschtechnik<br />
– Flachwäsche<br />
– Formteile<br />
– Systemübergreifende<br />
Technologie<br />
– weltweiter Service<br />
Herbert Kannegiesser<br />
GmbH, Sarstedt<br />
www.kannegiesser.de<br />
Endmontage einer<br />
9-Kammer-Takt wasch -<br />
anlage im Werk Sarstedt<br />
Herbert Kannegiesser GmbH<br />
Mit über 60-jähriger Erfahrung und umfang -<br />
reichem Know-how in der Branche der indus -<br />
tri ellen Wäschereitechnik ist die Kannegiesser<br />
GmbH ein kompetenter Partner für individuelle<br />
Anforderungen. Sie ist spezialisiert auf die Be -<br />
reiche Waschtechnik, Flachwäsche und Formteile.<br />
Zu den Produkten für Wäschereitechnik<br />
gehören gewerbliche Waschmaschinen, Trockner,<br />
Waschschleudermaschinen, Mangeln, Fini -<br />
sher sowie weitere Wäschereimaschinen.<br />
Der Bereich Waschtechnik umfasst die Be -<br />
arbeitung sämtlicher Schmutzwäsche von deren<br />
Ankunft in der Wäscherei bis zur Weitergabe an<br />
die Mangeln oder Finisher.<br />
Der Bereich Flach wäsche umfasst die Be -<br />
arbeitung von diversen Flach wäscheartikeln, wie<br />
beispielsweise Bett wäsche, Tischwäsche und<br />
Frotteewäsche aus dem Hotel- und Kranken -<br />
hausbereich – vom Wasch- und Trockenprozess<br />
auf Mangelstraßen bis zur Weiter verar beitung<br />
auf Trockenwäsche faltmaschinen.<br />
Der Bereich Formteile umfasst die Bearbeitung<br />
des gesamten Sortiments an Be kleidung,<br />
welche nach dem Waschvorgang bestimmte Prozesse<br />
durchläuft, wie Finishen, Pressen, Sor -<br />
tieren und automatisches Falten.<br />
Im Bereich Systemübergreifende Techno -<br />
logie bietet Kannegiesser ergänzende Produkte<br />
zu den einzelnen Maschinen und Lösungen für<br />
eine Wäscherei an.<br />
Neben der hochwertigen Technik ist der<br />
weltweite Kundenservice überaus bedeutsam,<br />
um eine hohe technische Verfügbarkeit zu<br />
gewährleisten sowie eine langfristige Wirtschaftlichkeit<br />
der Kannegiesser-Maschinen zu sichern.<br />
59
Nachtwäsche von<br />
Ringella zeichnet sich<br />
durch hohen Trage -<br />
komfort und Pass -<br />
genauig keit aus. Unsere<br />
Kollek tionen bedienen<br />
verschiedene Ziel -<br />
gruppen.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1924<br />
Mitarbeiter: ca. 50<br />
Ringella Bekleidungswerk GmbH<br />
Ringella ist der Nachtwäschespezialist seit über<br />
90 Jahren. Die Ware hat die Zertifizierung nach<br />
Ökotex 100. Ein herausragendes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis sowie hoher Tragekomfort und Pass -<br />
formsicherheit zeichnen alle Produkte aus. Verschiedene<br />
Kollektionen bedienen verschiedene<br />
Ansprüche und Zielgruppen:<br />
„Ringella Women“ ist durch ihre Vielseitigkeit<br />
für die jüngere und modisch-interessierte Kundin<br />
sowie die Dame in den „best ages“ geeignet.<br />
Modelle mit einer besonderen Schnittführung,<br />
die bequem sind und eine gute Figur machen,<br />
werden als „Comfort Size“ bis Größe 54 ange -<br />
boten. „Ringella Bloomy“ besticht durch einen<br />
bunten Mix an Materialien, Farben und Dessins.<br />
Das traditionsreiche<br />
Familienunternehmen<br />
Ringella wird bereits in<br />
dritter Generation ge -<br />
führt. Im Stammhaus<br />
<strong>Hildesheim</strong> werden die<br />
Kollektionen designt<br />
und entwickelt. Die<br />
Pro duktion findet im<br />
EU-Raum statt.<br />
Romantisch und verspielt ist die „Ringella Lin -<br />
gerie“. „Cherie Line“ präsentiert sich als reine<br />
Freizeit-Kollektion mit großer Materialvielfalt,<br />
hohem Tragekomfort und vielseitiger Aussage.<br />
„La plus belle“ ist feine Nachtwäsche von<br />
Romantik bis Extravaganz zu erschwinglichen<br />
Preisen. „Ringella Men“ bietet Nachtwäsche und<br />
Bademäntel in vielen sportiven Dessins. „Slim fit“<br />
kennzeichnet Artikel mit jungen Dessins und<br />
schmaleren Schnitten. „Ringella Kids“ trägt dem<br />
Familiengedanken Rechnung und versorgt die<br />
Kleinen (Größen 92 bis 176) mit Nachtwäsche<br />
und Bademänteln.<br />
Einen Onlineshop und viele Informationen<br />
finden Sie unter: www.ringella.com. Viel Spaß<br />
beim Stöbern wünscht Ringella!<br />
Warenspektrum:<br />
Nachtwäsche und<br />
Homewear für die<br />
ganze Familie<br />
Marken/Linien:<br />
Ringella Women,<br />
Ringella Men, Ringella<br />
Kids, Ringella Lingerie,<br />
Ringella B.l.o.o.my,<br />
Cherie Line, La plus<br />
belle<br />
Größen:<br />
Damen: 36–54<br />
Herren: 46–60<br />
Fabrikverkauf:<br />
Bett & Bad, <strong>Hildesheim</strong><br />
Öffnungszeiten: Di–Fr<br />
12:00–17:00 Uhr;<br />
Bett & Bad,<br />
Celle-Westercelle<br />
Öffnungszeiten: Mo–Fr<br />
10:00–18:00 Uhr,<br />
Sa 10:00–14:00 Uhr<br />
Ringella<br />
Bekleidungswerk GmbH<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.ringella.com<br />
60
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1977<br />
Mitarbeiter: 70<br />
Produktionsfläche:<br />
3000 m 2<br />
Lagerfläche:<br />
7000 m 2<br />
Produktbereiche:<br />
Fußball<br />
Tore in unterschiedlichs -<br />
ten Ausführungen, Tor -<br />
netze, Spielerkabinen,<br />
Spielertunnel, Spielfeld -<br />
markierungen, Ballfangzäune,<br />
Trainingssysteme<br />
und vieles mehr<br />
weitere Ballsportarten<br />
Handball, Volleyball,<br />
Basketball, Hockey,<br />
Rugby, American<br />
Football, Tennis, Bad -<br />
minton und vieles mehr<br />
Leichtathlektik<br />
Laufen, Hürdenlauf,<br />
Hindernislauf, Diskus -<br />
wurf, Hammerwurf,<br />
Kugelstoßen, Speerwurf,<br />
Weit- und Dreisprung,<br />
Hochsprung und vieles<br />
mehr<br />
Sportgeräte 2000<br />
GmbH, <strong>Hildesheim</strong><br />
www.helo-sports.com<br />
Sportgeräte 2000 GmbH: helo-sports<br />
ist heute Europas größter Hersteller<br />
von Alu-Sport geräten<br />
Begonnen hat die einmalige Erfolgsgeschichte<br />
1977 in einem alten Kinosaal in Bad Salzdetfurth.<br />
Dort gründete Helmuth Löhr mit zwei Mitarbeitern<br />
unter dem Namen helo das Unternehmen, entwickelte<br />
und fertigte die ersten Tore aus Alumi -<br />
nium für den deutschen Markt. Den Anstoß für die<br />
Produktion von Aluminiumtoren gab der legen -<br />
däre Pfostenbruch des Holztores beim Spiel Mönchengladbach<br />
gegen Bremen. Danach wurden<br />
Fußballtore aus Holz oder Stahl allmählich durch<br />
Aluminium ersetzt. Die Vorzüge dieses Werk -<br />
stoffes sind einfach überzeugend: außer ordentlich<br />
robust, ausgesprochen langlebig, korro sionsfrei<br />
und dabei auch noch optisch ansprechend.<br />
Dank zunehmender Nachfrage auf dem<br />
Sportgerätemarkt wuchs der Betrieb stetig weiter,<br />
sodass die Kapazitäten erweitert werden<br />
mussten. 1995 siedelte Löhr ins Gewerbegebiet<br />
Nord in <strong>Hildesheim</strong> um – Geschäftsführerin des<br />
Unternehmens ist mittlerweile seine Ehefrau<br />
Bettina Leester-Löhr. Das Unternehmen helo-<br />
Tor-Kompetenz<br />
aus <strong>Hildesheim</strong><br />
sports fertigt eine Vielzahl von Sportgeräten aus<br />
Aluminium für den gesamten Weltmarkt. Aus -<br />
geliefert werden die über 750 verschiedenen<br />
Sportartikel für Ballsport und Leichtathletik –<br />
darunter ca. 10 000 Tore jährlich – an den Großund<br />
Einzelhandel.<br />
61
Freitag Prototypen Peter Freitag e. K.<br />
Freitag Prototypen ist ein namhaftes Unternehmen<br />
für die Segmente Prototypen und Erstellung<br />
von Vor- und Serienwerkzeugen im Bereich Gie -<br />
ße reimodelle und der Blechumformung/Schnittund<br />
Pinchwerkzeuge. Das eigene NE-Sandguss-<br />
Technikum rundet die Prozesskette ab.<br />
Seit Februar 2014 präsentiert sich Freitag<br />
Prototypen stolz in den neuen Geschäftsräumen<br />
auf knapp 2000 Quadratmetern Fertigungsfläche<br />
am aktuellen Standort.<br />
Fundiertes Know-how der Mitarbeiter, hervorragende<br />
Qualität der Produkte und hohe Flexi -<br />
bilität gehören zu unserer Philosophie. Permanente<br />
Weiterentwicklung aller Beschäftigten im<br />
Betrieb schafft die fachlichen Voraussetzungen,<br />
um diesen Anspruch zu erfüllen. Auch wird die<br />
Ausbildung in den Berufen der/s Kauffrau/mann<br />
für Büromanagement und der Technische<br />
Modellbauer, Fachrichtung Gießereimodellbau,<br />
aktiv gelebt.<br />
Regelmäßige Investitionen in die Betriebsausstattung<br />
halten den Betrieb technisch auf<br />
dem neuesten Stand. So zählen CNC 3- bzw.<br />
5-Achsen-Fräsen seit Jahren zum Standard und<br />
ermöglichen hochgenaues Fräsen im μ-Bereich.<br />
Das breite Tätigkeitsfeld und das Know-how in<br />
der Konstruktion, im Reverse Engineering, der<br />
CNC-Bearbeitung und dem Sand- und Feinguss<br />
zeichnen Freitag Prototypen aus.<br />
„Innovation fängt dort an, wo es aufhört, Spaß<br />
zu machen“ ist unser Motto und die besondere<br />
Herausforderung, der wir uns jeden Tag stellen –<br />
und weshalb wir mit viel Engagement, Know-how<br />
und Motivation, und vielleicht auch gerade deswegen,<br />
mit ganz viel Spaß in den eigenstän digen<br />
Teams lösungsorientiert handeln.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1999<br />
Mitarbeiter: 25<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Konstruktion/<br />
Entwicklung<br />
– Erstmuster aus dem<br />
Vollen gefräst<br />
– Gießereimodelle<br />
– Gussteile ab Losgröße 1<br />
– Inhouse NE-Sandguss-<br />
Technikum<br />
– Werkzeuge für die<br />
Blechumformung<br />
und Isolation<br />
– Konturbeschnitt<br />
mittels Laser<br />
– Druckmuster u. v. m.<br />
Freitag Prototypen<br />
Peter Freitag e. K.<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.freitag-prototypen.de<br />
62
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1983<br />
Mitarbeiter:<br />
– 95 am Produktions -<br />
standort Emmerke<br />
– 18 im Logistikzentrum<br />
Lehrte<br />
Leistungsspektrum:<br />
Herstellung von<br />
Vliestapeten,<br />
Papier-/Prägetapeten,<br />
Profilstrukturtapeten,<br />
Flachvinyltapeten<br />
Wallcover<br />
Tapetenproduktionsgesellschaft<br />
mbH<br />
Giesen, OT Emmerke<br />
www.ps-international.de<br />
Wallcover Tapetenproduktionsgesellschaft mbH<br />
Wir gehören zu den bedeutenden Unternehmen<br />
der Tapetenindustrie und produzieren mit über<br />
220 Mitarbeitern an zwei Standorten in Niedersachsen<br />
und Nordrhein-Westfalen. Als inter -<br />
na tional agierendes Unternehmen fühlen wir<br />
uns unseren weltweiten Kunden, unseren Mit -<br />
arbeitern und unserer Tradition verpflichtet.<br />
Die Firma Wallcover, als Tochter der Firma<br />
P+S international, produziert am Standort<br />
Emmerke jährlich etwa elf Millionen Rollen hochwertiger<br />
Tapete.<br />
Im Jahr 2010 wurde in Lehrte ein modernes<br />
Logistikzentrum mit einer Fläche von 16 000<br />
Quadratmetern er öffnet. Seitdem wird die<br />
an beiden Produktionsstandorten produzierte<br />
Ware in Lehrte kommissioniert und an unsere<br />
Kunden weltweit ver sendet.<br />
Am Standort in Emmerke werden auf drei<br />
modernen Rotationssiebdruckanlagen im Drei-<br />
Schicht -System Profilstrukturtapeten und Flachvinyltapeten<br />
auf Vlies- und Papierdruckträgern<br />
gefertigt. Im Jahr 2012 wurde die Produktion um<br />
eine weitere Drucklinie erweitert. Diese gehört zu<br />
den modernsten in Europa. Im Zuge dieser<br />
Erweiterung wurde auch eine hochmoderne,<br />
dem neuesten Stand der Technik entsprechende,<br />
thermische Nachverbrennungsanlage installiert.<br />
Mit diesen Investitionen in Höhe von rund elf Millionen<br />
Euro wurden neue Arbeitsplätze geschaffen<br />
und der Standort Emmerke nachhaltig ge -<br />
sichert. Dadurch sind wir in der Lage, auch in<br />
Zukunft moderne und innovative Tapeten auf<br />
dem Markt zu positionieren.<br />
Hochmoderne 9-Farben-Rotationssiebdruckanlage<br />
63
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1989<br />
Mitarbeiter: 30<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Dichtungseinlagen<br />
für alle Arten von<br />
Schraubverschlüssen<br />
– Dichtungseinlagen<br />
für 5-Gallonen-<br />
Wasserbehälter<br />
– Induktionssiegeleinlagen<br />
(ein- und mehrteilig)<br />
– Dichtungseinlagen<br />
und Ringe aus<br />
Polyäthylen-Schaum<br />
TOP-SEALS GmbH<br />
Gronau<br />
www.top-seals.de<br />
TOP-SEALS GmbH<br />
Top-Seals bietet professionelle Dichtungsein -<br />
lagen für die individuellen Anforderungen der<br />
Kunden. Für Anfragen und Informationen zu<br />
unseren Produkten stehen wir Ihnen jederzeit zur<br />
Verfügung. Gerne erarbeiten wir gemeinsam mit<br />
Ihnen Lösungskonzepte für Ihre speziellen Anforderungen.<br />
TOP-SEALS ist nicht<br />
nur in der Lage, hervorragende<br />
Produkte zu<br />
liefern, sondern zudem<br />
die weltweiten Kunden<br />
fachmännisch zu be -<br />
raten und individuelle<br />
Lösungen zu entwickeln.<br />
Aufgrund unserer weit gefächerten Produktpalette<br />
können wir gemäß Ihren Anforderungen<br />
Werkstoffe auswählen, die physiologisch unbedenklich<br />
sind und den neuesten lebensmittelrechtlichen<br />
Vorschriften entsprechen. Die lang jäh -<br />
rige Erfahrung unserer Mitarbeiter sichert Ihnen<br />
eine sehr hohe Qualität unserer Produkte zu.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1952<br />
Mitarbeiter: 18<br />
Leistungsspektrum:<br />
Auto- und Spezial -<br />
glühlampen; mehr als<br />
5000 verschiedene<br />
Produkte von Miniaturund<br />
Röhrenglühlampen<br />
über Multi LED, Glimmund<br />
Haushaltslampen<br />
bis zu medizinischen<br />
Lampen, Navigations -<br />
lampen, Halogen -<br />
lampen, Projektions-,<br />
Studio- und Theater -<br />
lampen<br />
Spahn Glühlampen -<br />
fabrik GmbH & Co. KG<br />
Bad Salzdetfurth<br />
www.spahn.de<br />
Spahn Glühlampenfabrik GmbH & Co. KG<br />
Nicht allein für Autohersteller ist der Name<br />
Spahn längst eine bekannte Glühlampenmarke.<br />
Auch Fahrzeugteile-Hersteller, Elektrogroßhandel<br />
und Leuchtenhersteller setzen auf die Marke, die<br />
für Qualität, Know-how und einen flexiblen Ser -<br />
vice bürgt. Daher kann sich der Nischenanbieter<br />
auf einen großen Keis von Stammkunden<br />
Der Spezialist in der<br />
Nische – für das Inund<br />
Ausland<br />
stützen – nicht nur in Deutschland: Die Exportquote<br />
liegt bei 20 Prozent. Der Spezialist für Autound<br />
Spezialglühlampen verfügt insgesamt über<br />
ein Portfolio von 5000 verschiedenen Produkten<br />
(siehe Infospalte). Neben der Produktion im<br />
eigenen Haus werden auch Produktionen bei<br />
den großen Herstellern in Lizenz durchgeführt.<br />
64
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1983<br />
Mitarbeiter: 20<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Sektionaltore<br />
– Rolltore<br />
– Garagen<br />
– Hofschiebetore<br />
– Brandschutzschiebetore<br />
und -türen<br />
–Schranken<br />
– Schnelllauftore<br />
– Verladestellen<br />
– Tor-Ersatzteile<br />
– Reparatur und<br />
Service<br />
indupart GmbH<br />
Diekholzen<br />
www.induparttortechnik.de<br />
indupart GmbH – Tortechnik vom Fachmann<br />
„Unmögliches wird sofort erledigt, Herausfor -<br />
derungen sind uns ein Bedürfnis“, das ist das<br />
Credo der indupart GmbH. indupart – ein führendes<br />
Unternehmen in der Torbranche, das sich<br />
stets der Aufgabe stellt, seine Kunden schnell,<br />
zuverlässig und für ihren persönlichen Bedarf<br />
individuell zu beraten. Ihr Erfolg basiert auf einer<br />
kundenorientierten Organisationsform, verbunden<br />
mit einem großen technischen Potenzial und<br />
einem innovativen Herstellungsprogramm sowie<br />
Servicedienst.<br />
Die Firma indupart ist bundesweit tätig und<br />
hat ihren Firmensitz in Diekholzen bei <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Alle Produkte der indupart Group zeichnen<br />
sich durch einen hohen Qualitätsstandard<br />
aus. In Zusammenarbeit mit dem Kunden werden<br />
technisch und wirtschaftlich optimale Lösungen<br />
für individuelle Aufgabenstellungen entwickelt.<br />
Der Service und die persönliche Beratung sind<br />
der Schlüssel zum Erfolg.<br />
Lassen auch Sie sich überzeugen!<br />
indupart: ein großes Leistungsportfolio rund um das<br />
Tor und um fassender Service<br />
65
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1927<br />
Mitarbeiter: mehr als<br />
3500 insgesamt,<br />
7 in <strong>Hildesheim</strong><br />
Leistungsspektrum:<br />
– Entsorgungslösungen<br />
für Industrie, Ge werbe,<br />
Handel, Kommunen<br />
und private Haushalte<br />
– Verwertung von Kunst -<br />
stoff, Schrott und Me -<br />
tall, Elektronik schrott,<br />
Holz, organi schen Ab -<br />
fällen/Kompost, Glas,<br />
Papier; Akten-/Datenträgervernichtung<br />
Tönsmeier Entsorgung<br />
Niedersachsen GmbH<br />
& Co. KG, <strong>Hildesheim</strong><br />
www.toensmeier.de<br />
Tönsmeier Entsorgung Niedersachsen<br />
GmbH & Co. KG<br />
In den letzten 20 Jahren wurden im Kompostwerk<br />
<strong>Hildesheim</strong> über 700 000 Tonnen biologisch ab -<br />
baubare Abfälle zu circa 300 000 Tonnen gütegesicherten<br />
Komposten weiterverarbeitet. Damit leis -<br />
tet das Kompostwerk <strong>Hildesheim</strong> einen wichtigen<br />
Beitrag zur Schließung der natürlichen Stoffkreisläufe.<br />
Durch die Rückführung der organischen<br />
Dünger werden wertvolle Humus-, Kalk- und Nährstoffquellen<br />
gesichert, um damit die Fruchtbarkeit<br />
der Böden in der Region zu erhalten. Über 3500<br />
Mitarbeiter betreuen mit rund 1100 Fahrzeugen<br />
kommunale Auftraggeber, duale Systemträger<br />
und Kunden aus Industrie und Gewerbe.<br />
Tönsmeier leistet mit über 30 Aufbereitungs-,<br />
Sortier- und Recyclinganlagen einen wichtigen<br />
Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1990<br />
Die Kunden von<br />
Bernward Blank profi -<br />
tieren vom umfassenden<br />
Know-how des Inge -<br />
nieur büros und der über<br />
25-jährigen Berufs -<br />
erfahrung.<br />
Ingenieurbüro Blank<br />
Das Ingenieurbüro Blank in <strong>Hildesheim</strong> verfügt<br />
über ein breites ingenieur- und bautech nisches<br />
Portfolio in den Segmenten Wohnungsbau,<br />
Geschäftshäuser, Altenheime, Kranken häuser,<br />
Industriebauten, Schulen und Sport stätten. Mit<br />
seinen leistungsstarken Mitarbeitern und der<br />
dazugehörenden Büroausstattung wie professionellen<br />
Arbeitsplätzen, CAD-Software, EDV -<br />
Berechnungs- und Simulations-Programmen,<br />
Mess- und Dokumentationsgeräten werden die<br />
einzelnen Gewerke energetisch optimal auf -<br />
einander abgestimmt, sodass für den Bauherrn<br />
eine gezielt abgestimmte Anlagentechnik zum<br />
Tragen kommt, die neuesten energetischen<br />
Anforderungen entspricht.<br />
Tönsmeier ist ein zuverlässiger<br />
Partner in der<br />
Kreislaufwirtschaft und<br />
bietet Konzepte für ein<br />
nachhaltiges Ressour cen-<br />
Management.<br />
Leistungsspektrum:<br />
Zum Leistungsumfang<br />
des Ingenieurbüros<br />
Blank zählt die gesamte<br />
– technische Beratung,<br />
– technische Planung,<br />
– technische Bau -<br />
abwicklung und<br />
– Begutachtung für<br />
die Gewerke<br />
– Hei zung,<br />
– Klima,<br />
– Elektro und<br />
– Sanitär.<br />
Ingenieurbüro Blank<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.ingenieurbueroblank-hildesheim.de<br />
66
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Indunorm Fertigungstechnik GmbH<br />
Im Jahr 2001 wurde die Indunorm Fertigungstechnik<br />
als Tochterunternehmen der Indunorm<br />
Bewegungstechnik gegründet. Aus den damaligen<br />
drei Mitarbeitern ist ein starkes Team von<br />
mittlerweile 20 Angestellten und 3 Auszubildenden<br />
geworden, was auf die Bearbeitung von kundenspezifischen<br />
Maschinenbauteilen aus Aluminium,<br />
Stahl, Messing und Kunststoff spezialisiert ist.<br />
Gefertigt wird mit 3- und 5-Achs-Bearbeitun g s -<br />
zentren und auf Drehmaschinen. Das größte Be -<br />
ar beitungszentrum hat einen Verfahrweg von<br />
3000 x 800 Millimeter. Somit können auch<br />
größere Werkstücke zerspant werden. Zusätzlich<br />
bietet der Spezialist die Veredelung bzw. Ver -<br />
gütung (brünieren, vernickeln, eloxieren, härten<br />
etc.) an.<br />
2011 wurde die KS Technik erworben und<br />
mit in das Unternehmen integriert. Die KS-<br />
Technik entwickelt und produziert Kunststoffteile<br />
sowie die dazugehörigen Werkzeuge und Formen<br />
– überwiegend für den industriellen Einsatz.<br />
Gründungsjahr: 2001<br />
Mitarbeiter: 20 und<br />
3 Auszubildende<br />
Leistungsspektrum:<br />
CNC-Bearbeitung,<br />
Werkstücke aus:<br />
– Aluminium<br />
–Stahl<br />
– Messing<br />
– Kunststoff<br />
– Edelstahl<br />
auf 3- und 5-Achs-<br />
Bearbeitungszentren<br />
und auf Drehmaschinen,<br />
Schwerpunkt: Losgrößen<br />
von 1 bis 1000 Stück<br />
Maschinenpark:<br />
– DMU 80T<br />
auto matisiert mit<br />
Indumatik Ultralight ®<br />
– Hedelius RS 60 K<br />
– Hermle C20U<br />
auto matisiert mit<br />
Indumatik Light ® 30<br />
– Hermle C20U<br />
auto matisiert mit<br />
Indumatik Light ® 60<br />
– Hedelius BC80<br />
– DMC 635 V mit 4.<br />
Achse, automatisiert<br />
mit Indumatik ® 50<br />
– Hedelius CB 50<br />
– Enshu JE805<br />
auto matisiert mit<br />
Indumatik ® 150<br />
– Schleifmaschine<br />
FS840ZCB<br />
– Säge Forte<br />
– Drehmaschine<br />
Gildemeister NEF 320<br />
Indunorm<br />
Fertigungstechnik<br />
GmbH, Bockenem<br />
www.indunormfertigungstechnik.de<br />
67
Region <strong>Hildesheim</strong> – ein<br />
Wirtschaftsstandort mit besten<br />
Voraussetzungen für Unternehmen<br />
Kay Fauth / Matthias Ullrich<br />
Die Region <strong>Hildesheim</strong> ist ein bedeutender<br />
Wirtschaftsstandort, in dem Weltmarktführer,<br />
innovative mittelständische Betriebe, aber<br />
auch dynamische junge Unternehmen ihren<br />
Sitz haben. Mit zirka 274 000 Einwohnern,<br />
gut 10 000 Unternehmen und über 85 000<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist<br />
die Region <strong>Hildesheim</strong> einer der größten<br />
<strong>Landkreis</strong>e in Niedersachsen. Hier sind<br />
ideale Rahmenbedingungen geboten, die in<br />
der Kooperation von regionalen Banken,<br />
Kommunen und wirtschaftsorientierten Einrichtungen<br />
begründet sind. Dies trägt maßgeblich<br />
zu einem gründungs- und unter -<br />
nehmerfreundlichen Klima bei und schafft<br />
optimale Voraussetzungen für eine gesunde<br />
Wirtschaftsstruktur. Untermauert wird diese<br />
Stellung durch den jüngsten Regionencheck<br />
der Creditreform, der dem Wirtschafts -<br />
standort eine nur geringe und abnehmende<br />
Insolvenzanfälligkeit attestiert.<br />
Bedeutenden Einfluss auf die positive<br />
Entwicklung hat ein attraktiver Mix an Stand -<br />
ortfaktoren. Für die Bestandsentwicklung<br />
und die überregionale Nachfrage existiert<br />
ein qualitativ differenziertes Angebot an<br />
attraktiven Gewerbeflächen und -immobilien.<br />
Die günstige Verkehrsanbindung der Re g i o n<br />
ist gewährleistet durch die Autobahnen 7<br />
und 2 sowie durch ein gut ausgebautes<br />
Netz an Bundesstraßen (1, 3, 6, 243), dem<br />
ICE-Haltepunkt <strong>Hildesheim</strong>, einem Verkehrslandeplatz<br />
sowie dem Binnenhafen <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Der Wirtschaftsraum <strong>Hildesheim</strong> verfügt<br />
darüber hinaus über eine sehr gute<br />
ÖPNV-Anbindung. Dies ermöglicht die Er -<br />
schließung weiträumiger Arbeitsplatzpotenziale<br />
und Pendlerbeziehungen zwischen<br />
einzelnen Standorten. Auch die Breitbandqualität<br />
konnte in den letzten Jahren weiter<br />
deutlich verbessert werden.<br />
Ein hohes Maß an Wohn-, Freizeit- und<br />
Bildungsmöglichkeiten mit drei Hochschulen<br />
und einem differenzierten Schulangebot<br />
rundet schließlich das Bild der Region als<br />
attraktiver Wirtschafts- und Lebensraum ab.<br />
Mit dem Dom und St. Michaelis in <strong>Hildesheim</strong><br />
sowie dem Fagus-Werk in Alfeld sind<br />
in der Region gleich zwei von insgesamt vier<br />
UNESCO-Welterbestätten in Niedersachsen<br />
versammelt. Diese bemerkenswerte Kon -<br />
zen tration von architekturgeschichtlichen<br />
Schät zen mit nationaler Strahlkraft macht<br />
die Region <strong>Hildesheim</strong> auch zu einer lohnens -<br />
werten touristischen Destination.<br />
Partner für die Wirtschaft<br />
Die Weiterentwicklung dieses für Unternehmen<br />
und Menschen gleichermaßen<br />
attraktiven Standortumfeldes zum Wohle<br />
der gesamten Region ist die Aufgabe der<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Hildesheim</strong><br />
Region (HI-REG) mbH. Dafür müssen<br />
optimale Voraussetzungen für Unternehmen<br />
geschaffen werden. Im Zusammenspiel mit<br />
den regionalen Akteuren, wie Banken, Kommunen<br />
und wirtschaftsorientierten Einrichtungen,<br />
wird das Ziel verfolgt, den Wirtschaftsstandort<br />
Region <strong>Hildesheim</strong> bestmöglich<br />
weiterzuentwickeln und zu stärken,<br />
um im zunehmenden Wettbewerb der<br />
Regionen nachhaltig und erfolgreich zu<br />
be stehen. Ob es um Gründungsvorhaben,<br />
Standortverlagerungen, Betriebserweiterungen<br />
oder Krisenfälle geht: Gerade die Ko -<br />
operationskultur und das Zusammenspiel<br />
tragen mit ihren individuellen Strategien und<br />
Problemlösungen zum wirtschaftsfreund -<br />
lichen Klima bei. Dies zeigt sich auch in der<br />
Unterstützung von Unternehmen bei inves -<br />
tiven Maßnahmen. Die Region <strong>Hildesheim</strong><br />
weist seit Jahren eine niedersachsenweit<br />
sehr hohe Anzahl an Förderfällen auf.<br />
68
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Gründer- und unternehmerfreundlich –<br />
Ausgezeichnet!<br />
Dieses partnerschaftliche Miteinander<br />
aller wichtigen regionalen Akteure spiegelt<br />
sich auch in der Gemeinschaftsinitiative<br />
„Mittelstand: Fit für die Zukunft!“ wider, die<br />
mit dem Gründerlotsen eine Anlaufstelle für<br />
alle Gründungsinteressierten hat. Dass dieses<br />
Vorgehen nicht nur richtig und effektiv,<br />
sondern auch vorbildlich ist, zeigt die Auszeichnung<br />
der Region als Gründerfreundlichste<br />
Deutschlands im Rahmen des Global<br />
Entrepreneurship Monitor (GEM). Darüber<br />
hinaus wurde dieses Netzwerk zweimal<br />
besonders gewürdigt: zum einen im Rahmen<br />
des European Enterprise Award, zum<br />
anderen durch das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie.<br />
Aufgaben für die Zukunft der Region<br />
In Zeiten der zunehmenden Digitalisierung<br />
der Wirtschaft und des demogra -<br />
fischen Wandels wird es für Unternehmen<br />
immer wichtiger, die eigene Wettbewerbsfähigkeit<br />
durch qualifizierte Fachkräfte und<br />
erfolgreiche Geschäftsmodelle sicherzustellen.<br />
Die Verbesserung der Breitbandqualität<br />
für Unternehmen ist ein wichtiger Standortfaktor,<br />
denn der Transfer großer Daten -<br />
mengen ist essentiell für ihre Arbeitsfähigkeit.<br />
Um den Wirtschaftsstandort, aber auch den<br />
Lebensraum zukunftssicher zu gestalten, ist<br />
eine weiterhin verstärkte Ertüchtigung der<br />
Breitbandstruktur von zentraler Bedeutung.<br />
Diesen Handlungsbedarf hat die HI-REG<br />
frühzeitig erkannt und entwickelt gemeinsam<br />
mit den Städten, Gemeinden und dem<br />
<strong>Landkreis</strong> im Zusammenspiel mit regionalen<br />
Unternehmen und Telekommunikationsanbietern<br />
Strategien und Maßnahmen, um<br />
eine optimale Versorgung zu gewährleisten.<br />
Die Zukunftsfähigkeit von Regionen und<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen<br />
Wirtschaft hängen außerdem entscheidend<br />
davon ab, ob es mittelfristig gelingt, die ört -<br />
lichen Fachkräftebedarfe zu decken. Neue<br />
Fachkräfte, die für den regionalen Arbeitsmarkt<br />
gewonnen werden können und sich<br />
dafür entscheiden, zu bleiben, sind wichtig<br />
für die gesamte Region. Die Attraktivität von<br />
Wohn- und Arbeitsumfeld ist entscheidend,<br />
wenn es darum geht, auch von außen, neue<br />
Fachkräfte zu gewinnen und dauerhaft zu<br />
halten.<br />
Die Region braucht junge Menschen,<br />
die hier leben und arbeiten wollen und auch<br />
unter den bereits bestehenden Fachkräften<br />
müssen Weiterbildungen und Anpassungsqualifizierungen<br />
erleichtert und vorangetrieben<br />
werden. Zur Erhöhung des Erwerbs -<br />
personenpotenzials gehört zudem die Mo -<br />
bilisierung von bislang arbeitsmarktfernen<br />
Zielgruppen und die effektive Nutzung<br />
ihrer Potenziale. Die Gemeinschaftsinitiative<br />
Fach kräfteRegion<strong>Hildesheim</strong>, bestehend aus<br />
Arbeits agentur, Kammern, Jobcenter und<br />
HI-REG, hat es sich deshalb zur Aufgabe<br />
gemacht, die regionale Wirtschaft bei diesen<br />
Herausforderungen zu unterstützen.<br />
Spitzenposition in der<br />
Metropolregion: Beim<br />
jüngsten Regionencheck<br />
der Creditreform 2014<br />
weist die Region Hildes -<br />
heim mit 1,69 Prozent<br />
eine nur geringe Insol venz -<br />
anfälligkeit und damit<br />
beste Entwicklungs -<br />
chancen für Unter -<br />
nehmen auf.<br />
69
Zu Lande, zu Wasser und in der Luft –<br />
Verbindungen in alle Richtungen<br />
Rainer Poelmann<br />
Ein Stichkanal verbindet<br />
den Mittellandkanal mit<br />
dem Hafen <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> besitzt eine hervorragende<br />
Anbindung an alle Verkehrs -<br />
träger und ist damit als Wirtschafts- und Verkehrsstandort<br />
sehr attraktiv.<br />
Die A 7 verläuft auf ihrem Weg von der<br />
dänischen bis zur österreichischen Grenze<br />
mit fünf Anschlussstellen – einschließlich<br />
der Raststätte <strong>Hildesheim</strong>er Börde – durch<br />
den <strong>Landkreis</strong> – eine weitere ist am Ge -<br />
werbegebiet <strong>Hildesheim</strong> Nord geplant. Das<br />
Autobahndreieck Salzgitter, an dem die<br />
A 39 beginnt, liegt ebenfalls im Kreisgebiet.<br />
In Nord-Süd-Richtung sind weiterhin die<br />
B 3 von Göttingen durch das Leinetal nach<br />
Hannover sowie die B 6 von Hannover Richtung<br />
Harz wichtige Adern für den <strong>Landkreis</strong>.<br />
Als bedeutende Ost-West-Achse führt die<br />
B 1 von Aachen nach Berlin oder – etwas<br />
kleinräumiger betrachtet – von Hameln nach<br />
Braunschweig quer durch den <strong>Landkreis</strong>.<br />
Im Schienenverkehr wird der <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong> seit Ende der 1980er-Jahre von<br />
der Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover –<br />
Würzburg durchquert. Durch einen Abzweig<br />
ist <strong>Hildesheim</strong> ans ICE-Netz angeschlossen,<br />
hier halten die Züge aus Süddeutschland<br />
über Frankfurt nach Berlin im Stundentakt.<br />
Bis zur Inbetriebnahme der Neubau -<br />
70
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Spedition mit Tradition<br />
und Erfahrung: Was mit<br />
einem Lkw begann, ist<br />
heute ein moderner<br />
Speditionsdienstleister –<br />
für seine Kunden unterwegs<br />
in Deutsch land und<br />
Europa.<br />
Günter Bayer Spedition GmbH<br />
Wir bedienen mit unserem und dem Fuhrpark<br />
unserer Partnerunternehmen sämtliche Rela -<br />
tionen des Bundesgebietes und unserer europä -<br />
ischen Nachbarn.<br />
Wir sind ein Unternehmen, das mittlerweile<br />
in der dritten Generation geführt wird. Neben<br />
Tradition spielt auch Zu kunftsfähigkeit eine<br />
große Rolle. Dazu gehört eine technisch mo -<br />
derne und junge Fahrzeugflotte mit regelmäßiger<br />
Pflege und Wartung sowie die Zertifizierung im<br />
Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001.<br />
Besonderen Wert legen wir darauf, dass das<br />
gesamte Personal über die gesetzlichen Standards<br />
hinaus geschult und weiterqualifiziert wird.<br />
Die Firmentreue und Zufriedenheit unserer Mit ar -<br />
beiter – auch im Büro – wirkt sich unmittelbar<br />
auf die Zufriedenheit unserer Kunden aus.<br />
Gründungsjahr: 1962<br />
Mitarbeiter: 17<br />
Leistungsspektrum:<br />
Speditionsdienstleis -<br />
tungen in Deutschland<br />
und Europa<br />
Fuhrpark:<br />
– Sattelzüge mit und<br />
ohne Coilmulde,<br />
Edscha-Verdeck,<br />
25 Tonnen Nutzlast<br />
– Abroll-Containerzüge,<br />
Container von<br />
15 bis 36 m 3<br />
Volu men pro Stück,<br />
20 bis 22 Tonnen<br />
Nutzlast<br />
Günter Bayer Spedition<br />
GmbH, <strong>Hildesheim</strong><br />
www.spedition-bayer.de<br />
strecke verlief der gesamte Nord-Süd-<br />
Verkehr über die Strecke Hannover – Elze –<br />
Göttingen durchs Leinetal, die heute Be -<br />
standteil eines europäischen Güterverkehrskorridors<br />
ist und daneben stündlich von den<br />
Metronom-Zügen Göttingen – Hannover –<br />
Uelzen befahren wird. Zusätzlich fahren<br />
auch einige IC mit Halt in Alfeld und Elze<br />
durchs Leinetal.<br />
Die erste Strecke im <strong>Landkreis</strong> war<br />
jedoch diejenige von <strong>Hildesheim</strong> über<br />
Lehrte nach Hannover, über die heute<br />
neben Güterzügen die S 3 verkehrt. Weiterhin<br />
spielt die Strecke von <strong>Hildesheim</strong> über<br />
Derneburg in den Harz und weiter Richtung<br />
Halle/Saale eine wichtige überregionale<br />
Rolle, während die Lammetalbahn nach<br />
Bodenburg insbesondere für den Südkreis<br />
bedeutsam ist. Auch hier findet noch Güterverkehr<br />
statt.<br />
Über den Zweigkanal ist <strong>Hildesheim</strong> mit<br />
dem Mittellandkanal verbunden und an<br />
das Wasserstraßennetz angeschlossen. Der<br />
Hafen <strong>Hildesheim</strong> verfügt über einen Gleis -<br />
anschluss – aufgrund der Nähe zur geplanten<br />
Autobahnanschlussstelle erscheinen die<br />
Planungen eines Güterverkehrszentrums<br />
dort durchaus realistisch. In Algermissen<br />
existiert ein weiterer Umschlagplatz am<br />
Kanal.<br />
Schließlich kann man im Norden <strong>Hildesheim</strong>s<br />
sogar in die Luft gehen: Der Verkehrslandeplatz<br />
wird hauptsächlich von<br />
Kleinflugzeugen, Seglern, Trag- und Hubschraubern<br />
benutzt und dient vornehmlich<br />
dem Messe- und Geschäftsreiseverkehr.<br />
71
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> –<br />
kraftvoll für Naturenergie und Klimaschutz<br />
Helfried Basse<br />
Klimaschutzagentur-<br />
<strong>Hildesheim</strong>-Peine<br />
Klimaschutz hört nicht<br />
an der Kreisgrenze auf.<br />
Das haben die Land -<br />
kreise <strong>Hildesheim</strong> und<br />
Peine erkannt und im<br />
Juli 2015 die gemein -<br />
same Klimaschutz -<br />
agentur <strong>Hildesheim</strong>-<br />
Peine gGmbH gegründet.<br />
Die Agentur soll<br />
allen Menschen in der<br />
Region als Anlaufstelle<br />
für Fragen rund um den<br />
Klimaschutz und zur<br />
Nachhaltigkeit dienen.<br />
Auch dieses ist eine<br />
Kraftanstrengung zur<br />
Erreichung der Ziel -<br />
vorgabe: Klimaneutrale<br />
Energieversorgung im<br />
Jahr 2050. Mehr Infor -<br />
mationen unter: www.<br />
landkreishildesheimklimaschutz.de<br />
Zwischen Harz und Leine-Weserbergland,<br />
direkt vor der Landeshauptstadt Hannover,<br />
liegt am Tor zur Norddeutschen Tiefebene<br />
der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>. Die<br />
unterschied lichen Naturräume wie die Ausläufer<br />
des Harzes, das Innerstetal und das<br />
Leine-Weserbergland, aber auch die Weiten<br />
der fruchtbaren <strong>Hildesheim</strong>er Börde,<br />
machen den Charme der Region aus.<br />
Selbst groß flächige Eingriffe in die Natur zur<br />
Gewinnung von Bodenschätzen wurden<br />
bereits frühzeitig in das reizvolle Landschaftsbild<br />
ortstypisch eingefügt. Traditionelle<br />
Wald- und intensive Landwirtschaft<br />
prägen zusätzlich das Landschaftsgebiet<br />
mit dem hohen Wohn- und Erlebniswert.<br />
Dieses alles gilt es zu erhalten.<br />
Bereits in den 90er-Jahren des vorigen<br />
Jahrhunderts wurde die Notwendigkeit von<br />
Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und<br />
erneuerbaren Energien erkannt. Mit dem aus<br />
der lokalen Agenda 21 erwachsenen Klimaschutzgedanken,<br />
legten regionale Akteursgruppen<br />
gemeinsam mit der Kreispolitik die<br />
Grundlagen des heutigen Ziels: klimaneutrale<br />
Energieversorgung bis 2050! Im Dezember<br />
2012 nahm der Kreistag das Klimaschutzkonzept<br />
für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>,<br />
seine Städte, Gemeinden und Samtgemeinden<br />
entgegen. Mit Landrat Reiner Wegner<br />
und mir, dem zuständigen Umweltdezernenten,<br />
an der Spitze, hat die Umsetzung des<br />
Aktionsprogramms Fahrt aufgenommen.<br />
Neben der seit Jahrhunderten an Glene,<br />
Innerste oder Leine genutzten Wasserkraft,<br />
die aktuell rund 19,3 MWh/a zum Energiemix<br />
beiträgt, stehen heute nachwachsende<br />
Rohstoffe als Energieträger im Focus. Insgesamt<br />
25 Biogasanlagen verstromen im Land -<br />
kreis <strong>Hildesheim</strong> Mais, Leguminosen und<br />
landwirtschaftliche Abfälle und liefern zu -<br />
dem Wärme. Der Einsatz von Scheitholz als<br />
Heizmaterial ist mittlerweile durch Holzhackschnitzel<br />
für moderne Heizungen ersetzt<br />
worden. Ein noch zu hebendes Potenzial<br />
von gut 500 Gigawattstunden pro Jahr stellen<br />
Getreide- und Rapsstroh dar. Mit der<br />
Pro duktion von Strohpellets bietet sich ein<br />
weiteres Standbein für die Landwirtschaft<br />
und eine preiswerte, regionale, langfristig<br />
sichere, vor Allem nachhaltig klimaschonende<br />
Heizenergiequelle an.<br />
Moderne Fotovoltaikanlagen arbeiten auch<br />
in unserer Region effektiv und liefern gut 17,5<br />
Megawattstunden elektrische Energie pro<br />
Jahr. Die ähnlich aussehenden Solarthermiepanel<br />
pro duzieren aktuell rund 12 Megawattstunden<br />
pro Jahr Wärmeleistung. Bei beiden<br />
Ener gieformen ist durch Flächenausbau und<br />
tech nische Verbesserung das Zehnfache an<br />
Leistung möglich. Wichtigstes Element in der<br />
Energieerzeu gung ist der Wind. Die fast 80 be -<br />
stehenden Windkrafteinzelanlagen steuern mit<br />
momentan circa 126 802 Megawattstunden<br />
pro Jahr den Löwenanteil an Strom zum „Natur -<br />
energie kraftwerk Region <strong>Hildesheim</strong>“ bei.<br />
72
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Überlandwerk Leinetal (ÜWL):<br />
Strom.Gas.Wasser. – Fair.Transparent.Regional.<br />
Mit der Elektrifizierung des Leinetals haben wir<br />
1903 als Städtisches Elektrizitätswerk Gronau<br />
begonnen. Bereits im Gründungsjahr versorgten<br />
wir mit einem 40 PS Deutz Motor die ersten<br />
63 Abnehmer.<br />
Heute – mehr als 111 Jahre später – beliefern<br />
wir mit hohem technischem und kaufmän -<br />
nischem Sachverstand circa 46 000 Kunden<br />
zuverlässig mit Strom, Erdgas und Trinkwasser.<br />
Dafür investieren wir in unserem Versorgungs -<br />
gebiet jedes Jahr durchschnittlich circa 3,5 Mio.<br />
Euro und vergeben damit regelmäßig Aufträge in<br />
nennenswerter Größe an die heimische Wirtschaft.<br />
Als regional erfolgreiches Energie- und<br />
Wasserversorgungsunternehmen im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong> sorgt ÜWL für sichere Arbeitsplätze<br />
von derzeit circa 110 Mitarbeitern.<br />
Gesellschaftliche Verantwortung ist für uns<br />
eine Verpflichtung. Deshalb bildet das ÜWL über<br />
den eigenen aktuellen Bedarf hinaus aus und<br />
gibt jungen Menschen eine Chance für den<br />
Berufseinstieg in die Energiebranche.<br />
2015 ist für ÜWL ein ganz besonderes Jahr.<br />
Mit dem Einzug in unseren Neubau am alten<br />
Standort „Am Eltwerk“ haben wir einen tradi -<br />
tionsreichen Teil der ÜWL-Geschichte beendet<br />
und gleichzeitig ein neues Zukunftskapitel auf -<br />
geschlagen. Auf Basis moderner, aktueller Bauund<br />
Energiestandards setzen wir ein sichtbares<br />
Zeichen der Stabilität, Kontinuität und Innovation<br />
unseres Unternehmens in der Region. Somit ist<br />
der Neubau eine Investition in die Zukunft des<br />
Überlandwerk Leinetal, mit der wir die bisher<br />
beengten Platzverhältnisse beseitigen, unsere<br />
Prozessabläufe optimieren und unseren Kunden<br />
angemessen begegnen können.<br />
Entscheidender Vorteil für Kunden eines<br />
Regionalunternehmens wie der des Überlandwerk<br />
Leinetal ist die Schnelligkeit und Zuver -<br />
lässigkeit, Kundenwünsche wirtschaftlich zu er -<br />
füllen und Störungen zu beseitigen. Außerdem<br />
profitieren unsere Kunden nach wie vor von traditionell<br />
kompetenten Ansprechpartnern vor Ort,<br />
anstatt sich mit anonymen Call-Centern in der<br />
Ferne auseinanderzusetzen.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
1903 als Städtisches<br />
Elektrizitätswerk in<br />
Gronau (Leine)<br />
Mitarbeiter: 110<br />
sowie 13 Auszubildende<br />
Kunden: 46 000<br />
Leistungsspektrum:<br />
Dienstleistungen<br />
rund um das Thema<br />
Ver sor gung<br />
–Strom<br />
– Wasser<br />
–Gas<br />
Umsatz/Jahr:<br />
48 Mio. Euro<br />
Überlandwerk Leinetal<br />
GmbH, Gronau<br />
www.uewl.de<br />
73
Sichere Entsorgung – von einer ungeordneten<br />
Müllentsorgung zu einem modernen<br />
Dienstleistungsunternehmen – dem ZAH<br />
Jens Krüger<br />
74<br />
Vor über 100 Jahren war man noch weit von<br />
einer geordneten und sauberen Müllabfuhr<br />
entfernt. Jede Stadt und Gemeinde regelte<br />
ihre Müllentsorgung auf eigene Weise. Müll<br />
wurde zu der Zeit in Tonkuhlen oder Senken<br />
frei entsorgt. Dieses willkürliche Ab -<br />
laden führte zur Verschandelung des Landschaftsbildes.<br />
Auch musste durch das Einbringen<br />
an verschiedenen Stellen mit einer<br />
Verunreinigung des Grundwassers gerechnet<br />
werden.<br />
Dieses ist in Stadt und <strong>Landkreis</strong> schon<br />
frühzeitig erkannt worden, sodass bereits<br />
im Jahr 1918 die Stadt <strong>Hildesheim</strong> die<br />
Müll abfuhr, noch mit offenen Ackerwagen,<br />
übernommen hat. Anfang der 1930er-Jahre<br />
wurde die Müllentsorgung mit ersten motorisierten<br />
Fahrzeugen durchgeführt.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> wurde 1954<br />
der Müllabfuhrzweckverband (MZV) ge -<br />
gründet, da erkannt wurde, dass eine neuzeitliche<br />
Müllabfuhr viel zu teuer ist, um sie<br />
wirtschaftlich durch kleine Landgemeinden<br />
allein betreiben zu lassen. Der Zusammenschluss<br />
der Gemeinden im Müll abfuhr -<br />
zweck verband wurde in einer vom Kreistag<br />
des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Hildesheim</strong>-Marienburg<br />
erlassen Verbandssatzung geregelt. Träger<br />
des Zweckverbandes waren die der Müll -<br />
abfuhr angeschlossenen Gemeinden. Von<br />
zunächst nur sechs Gründergemeinden,<br />
nämlich Barnten, Diekholzen, Groß Giesen,<br />
Himmelsthür, Holle und Söhlde getragen,<br />
stieg die Zahl der an die Müllabfuhr angeschlossenen<br />
Mitgliedsgemeinden rasch auf<br />
139. Insgesamt 146 000 Einwohner wurden<br />
durch den MZV bedient.<br />
Die Abfuhr erstreckte sich zunächst auf<br />
sieben Mülltouren. Davon wurden drei<br />
Touren von der im Mittelpunkt gelegenen<br />
Verbandsunterkunft Groß Düngen und vier<br />
Touren von den Außenstellen angefahren.<br />
Knapp 53 000 Mülleimer, in Größen von 35<br />
und 50 Litern, gab es zu entleeren.<br />
1954 wurden hierzu zwei Unimog-Sattelschlepper<br />
mit je einem Müll- und einem<br />
Fäkalienauflieger erworben. Der Sattel -<br />
schlep per gestatte es, mit demselben Zugfahrzeug<br />
an drei Wochentagen Müll- und an<br />
drei Tagen zusätzlich die Fäkalienabfuhr zu<br />
betreiben.<br />
Auch in der Stadt <strong>Hildesheim</strong> schritt die<br />
Technik voran und 1967 wurde ein eigener<br />
Betriebshof am Römerring für die städtische<br />
Müllabfuhr eingerichtet. Des Weiteren wurden<br />
immer mehr zentrale geordnete Depo -<br />
nien eingerichtet um die wilden Müllkippen<br />
an Dorf- und Stadträndern einzudämmen.<br />
Bis Ende der 1970er-Jahre betrieben Stadt<br />
und <strong>Landkreis</strong> eigene Müllkippen bzw.<br />
Deponien. Nach Verfüllung und Schließung<br />
der letzten stadteigenen Deponie in der<br />
Scharlake in Drispenstedt Ende der 1970er-<br />
Jahre, verzichtete die Stadt auf die Einrichtung<br />
einer neuen Deponie. Stattdessen<br />
wurde mit dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>, der<br />
1979 den Müllabfuhrzweckverband (MZV)<br />
übernahm und der das „Amt für Abfall be -<br />
seitigung“ einrichtete, eine Einigung erzielt,<br />
auf die kreiseigenen Deponien Barnten,<br />
Doershelf und Lechstedt zu fahren.<br />
1982 wurde nach einem aufwendigen<br />
Untersuchungs- und Standortfindungsverfahren<br />
die Zentraldeponie Heinde an der<br />
Fortsetzung Seite 76
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1994<br />
Mitarbeiter: 165<br />
Zweckverband Abfallwirtschaft <strong>Hildesheim</strong><br />
Im Jahr 1892 wird erstmals die neu eingeführte<br />
Müllabfuhr in der <strong>Hildesheim</strong>er Zeitung erwähnt.<br />
Rund 100 Jahre später – 1994 – gründen Stadt<br />
und <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> den ZAH mit dem Ziel<br />
der gemeinsamen Abfallentsorgung.<br />
Seitdem nimmt der Zweckverband Abfall -<br />
wirtschaft <strong>Hildesheim</strong> (ZAH) für die Verbands -<br />
mitglieder – Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> –<br />
die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Ent sor -<br />
gungs trägers wahr.<br />
Nah am Kunden: Bera tungs büro im Zentrum <strong>Hildesheim</strong>s<br />
Das Gebiet des Zweckverbandes Abfallwirtschaft<br />
<strong>Hildesheim</strong> ist eine wachstumsorientierte<br />
Wirtschaftsregion. Es umfasst auf mehr als<br />
1200 Quadratkilometern die beiden eigenstän -<br />
digen Gebietskörperschaften Stadt <strong>Hildesheim</strong><br />
und <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> mit 6 Städten und<br />
13 Gemeinden bzw. Samtgemeinden mit 84 500<br />
Haushalten und 274 194 Einwohnern.<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Bereitstellung und<br />
Entleerung von Restund<br />
Bioabfallbehältern<br />
– Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Abfallwirtschafts -<br />
beratung<br />
– Umschlagen des<br />
Abfalls und Transport<br />
zur Verbrennungs -<br />
anlage<br />
– Betrieb der Zentral -<br />
deponie Heinde<br />
– Durchführung der<br />
Sperrmüllabfuhr<br />
– separate Sammlung<br />
von Kühl-, Wasch- und<br />
allen Elektrogeräten<br />
– Einsammeln der<br />
gelben Säcke im<br />
ZAH-Gebiet<br />
– Sammlung von<br />
Altpapier<br />
– Betrieb der Wert -<br />
stoffhöfe in Hildes -<br />
heim, Sarstedt, Alfeld,<br />
Elze und Lamspringe<br />
– Fäkalienabfuhr und<br />
Kanalreinigung<br />
– Containergestellung<br />
– Schadstoffsammlung<br />
Zweckverband<br />
Abfallwirtschaft<br />
<strong>Hildesheim</strong> (ZAH)<br />
www.zah-hildesheim.de<br />
Fotovoltaikanlage<br />
und Windräder auf<br />
der Deponie Heinde<br />
75
Die Zentraldeponie<br />
Heinde<br />
76<br />
L 492, nahe der Autobahnabfahrt Hildes -<br />
heimer Börde, errichtet. Diese Deponie war<br />
bundesweit eine der ersten, die innerhalb<br />
kürzester Zeit zusätzlich zu der reinen naturnahen<br />
Basisdichtung (da Ton im Untergrund<br />
vorzufinden war) eine Kunststoff -<br />
folienabdichtung bautechnisch vorsah. Das<br />
anfallende Sickerwasser wurde in verlegte<br />
Leitungen zu einer bereits vorhandenen<br />
Teichkläranlage geleitet und dort gereinigt.<br />
Im Laufe der Zeit wurden die technischen<br />
Maßnahmen zur Basisdichtung der Deponie<br />
Heinde immer weiter verbessert. In Spitzenzeiten<br />
wurden dort pro Jahr bis zu 250 000<br />
Tonnen Müll abgelagert.<br />
Aufgrund der bereits in der Vergangenheit<br />
betriebenen Zusammenarbeit zwischen<br />
der Stadt und dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
hinsichtlich der Müllentsorgung war es nur<br />
logisch, dass am 1. Januar 1994 der Zweckverband<br />
Abfallwirtschaft <strong>Hildesheim</strong> (ZAH)<br />
mit dem Ziel der gemeinsamen Abfallentsorgung<br />
gegründet wurde.<br />
Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich<br />
der ZAH zu einem modernen Dienstleis tungs -<br />
unternehmen in der Abfallentsorgung mit<br />
Sitz in Groß Düngen.<br />
Auf der Zentraldeponie Heinde werden<br />
die Hausmüllabfälle in einer 2005 errichteten<br />
Umschlaghalle umgeschlagen und zur<br />
thermischen Verwertung, zurzeit zur Verbrennungsanlage<br />
nach Helmstedt mit fünf<br />
Sattelzugmaschinen verbracht. Baustellenabfälle<br />
und Althölzer werden ebenfalls angenommen,<br />
umgeschlagen und einer Verwertung<br />
zugeführt. Schadstoffe aus Haus -<br />
haltungen können in der bestehenden<br />
Schad stoffsammelhalle kostenfrei angeliefert<br />
werden.<br />
Für mineralische Abfälle steht weiterhin<br />
noch das Deponiefeld Hoersten-West zur<br />
unbefristeten Ablagerung zur Verfügung.<br />
Eine moderne Sickerwasserkläranlage<br />
reinigt seit 1994 problemlos und verlässlich<br />
das anfallende Sickerwasser von den verschiedenen<br />
Deponiefeldern.<br />
Dem Zweckverband Abfallwirtschaft<br />
<strong>Hildesheim</strong> (ZAH) ist Kundenzufriedenheit<br />
und Bürgernähe ein wichtiges Ziel der täg -<br />
lichen Arbeit.
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Das Handwerk – bedeutende Wirtschaftsmacht<br />
Ina-Maria Heidmann<br />
Eine rote Fahne mit der Inschrift „Das Handwerk“<br />
und einer zum Buchstaben „D“ stilisierten<br />
Faust, bei der der Daumen optimis -<br />
tisch nach oben zeigt. Es ist nicht zuletzt<br />
die bundesweite Imagekampagne des<br />
Zentralverbandes des Deutschen Handwerks<br />
(ZDH), die dank des unverwechselbaren<br />
Logos dazu beigetragen hat, dass das Hand -<br />
werk wieder verstärkt wahrgenommen wird<br />
und sich der Welt selbstbewusst in seiner<br />
gesellschaftlichen Tragweite präsentiert.<br />
Es ist gut, dass sich die Wirtschaftsmacht<br />
„Handwerk“ auf die eigenen Wurzeln<br />
besinnt und um die Erweiterung „Von<br />
Nebenan“ die ökonomischen Größen -<br />
verhältnisse des gesamten Handwerks auf<br />
einen Punkt bringt. So präsentiert sich das<br />
Handwerk in seinem Selbstverständnis als<br />
ein Wirtschaftsbereich, der sehr nah bei den<br />
Menschen und vor allem in seiner Region<br />
tief verwurzelt ist. Hier kennt der Betriebs -<br />
inhaber nicht nur alle seine Mitarbeiter<br />
namentlich, sondern auch einen Großteil<br />
seiner Kundschaft persönlich. Die Kunden<br />
wiederum sind es, die schon viele Jahre auf<br />
ihren Handwerksmeister vor Ort bauen.<br />
Die rund 2700 Betriebe des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Hildesheim</strong> sind eine entscheidende Säule<br />
der regionalen Wirtschaft. Zu einem überwiegenden<br />
Teil sind sie auf den lokalen<br />
Absatzmärkten aktiv und doch gibt es in einzelnen<br />
Sparten – insbesondere in den Inves -<br />
titions- und Zuliefererhandwerken – Spezia -<br />
listen, die sich mit ihrer Produktpalette in<br />
Deutschland und der ganzen Welt etabliert<br />
haben. In genau diesem Spannungsfeld<br />
zeigt sich ein weiteres Charakteristikum des<br />
Handwerks: Es ist wie kaum ein anderer<br />
Wirtschaftsbereich gleichzeitig der Tradition<br />
wie der Innovation verpflichtet. Die Mitgliedsbetriebe<br />
der Handwerkskammer <strong>Hildesheim</strong>-<br />
Südniedersachsen und ihre Mitarbeiter stehen<br />
für Werte, die seit mehr als einem Jahrhundert<br />
das Gerüst für eine starke Gemeinschaft<br />
bilden. Sie bewahren tradiertes<br />
Wissen, fördern den Zusammenhalt und<br />
Austausch der einzelnen Gewerke, sie stärken<br />
die Bildung in der Region und sie leben<br />
einen hohen Anspruch, als Vorbild in Bezug<br />
auf Ausbildungs- und Förderungsleistungen.<br />
Das Image des Handwerks hat sich<br />
gewandelt. Innovation und Handwerk ist ein<br />
Begriffspaar, das zu einer unveräußerlichen<br />
Einheit geworden ist. So sind inzwischen die<br />
Bau- und Ausbaugewerke der Ansprechpartner<br />
Nummer Eins in Fragen der ökolo -<br />
gischen Nachhaltigkeit mit Blick auf klimaneutrale<br />
Gebäude oder Fotovoltaikanlagen,<br />
aber auch Experten wichtiger Trends wie<br />
der barrierefreien Modernisierung.<br />
Ein besonderer Fokus der handwerks -<br />
politischen Arbeit liegt auf dem Erhalt der<br />
Meis terpflicht. Meisterbetriebe überzeugen<br />
durch handwerkliche Kompetenz, Verantwortung<br />
für ihre Mitarbeiter und durch Ausbildungsengagement.<br />
Sie stellen als Stütze<br />
des Mittelstandes das Gegengewicht zu der<br />
oft von Großunternehmen gelebten Praxis<br />
der „Human Resources“ dar. Kleine und<br />
mittlere Handwerksunternehmen erhalten<br />
seit Generationen Arbeitsplätze in der Re -<br />
gion und tragen somit zur wirtschaftlichen<br />
Stabilität bei.<br />
Das Handwerk im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
sieht sich großen Herausforderungen<br />
gegenüber. Der Fachkräftemangel im Zuge<br />
des demografischen Wandels ist nur eine<br />
davon. Das Südniedersächsische Handwerk<br />
hält dagegen. In eigens von der Handwerkskammer<br />
konzipierten Plakat-Kampagnen,<br />
der großen Meisterfeier, diversen Werbe -<br />
mitteln und der Gründung eines eigenen<br />
Fortsetzung Seite 78 unten<br />
77
Egal ob Planungs- und<br />
Ingenieurleistungen für<br />
Häuser, Hallen, Garagen,<br />
Car ports, Dächer,<br />
An- oder Umbauten –<br />
teambau Eigenheime<br />
GmbH ist Ihr qualifizierter<br />
Ansprechpartner.<br />
teambau Eigenheime GmbH Itzum<br />
Ingenieur- und Sachverständigenbüro<br />
Wir sind dafür verantwortlich, planerische Vorstellungen<br />
und technische Details professionell<br />
zu kombinieren. Wir zeigen Ihnen, was möglich<br />
und erlaubt ist, beachten Vorschriften und Richtlinien<br />
und stellen Ihnen gerne vor, wie Ihr Projekt<br />
verwirklicht werden kann. Zahlen, Berechnungen,<br />
Vergleiche, Annahmen, Empfehlungen, Hochrechnungen,<br />
zeichnerische Darstellungen, Überprüfungen<br />
– das ist unsere Welt, das haben wir<br />
jahrelang angewendet, verfeinert und zu unserer<br />
täglichen Arbeit gemacht. Besonderen Wert<br />
legen wir auf eine persönliche und vor allem<br />
umfassende Beratung sowie Betreuung von<br />
A bis Z. Kompetenz, auf die Sie vertrauen können!<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1997<br />
Mitarbeiter: 3<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Planung<br />
–Statik<br />
– Wärmeschutz<br />
– Energieausweis<br />
– Brandschutz<br />
– Gutachten<br />
– Bauleitung<br />
– Energieberatung<br />
– Bauwerksprüfungen<br />
– Hausbau<br />
– Renovierung/<br />
Modernisierung<br />
– Bausatzhäuser<br />
teambau Eigenheime<br />
GmbH Itzum, Ingenieurund<br />
Sach ver stän digen -<br />
büro, <strong>Hildesheim</strong><br />
www.teambau-itzum.de<br />
Meister Netzwerkes, versucht sie mit Nachdruck<br />
auf die gesellschaftliche Bedeutung<br />
des Handwerks und die Verwirklichung verschiedener<br />
Karrieremodelle aufmerksam zu<br />
machen.<br />
Die Welt ist im Wandel und das Handwerk<br />
geht mit, ist häufig Vorreiter. Damit das<br />
Handwerk auch in Zukunft eine tragende<br />
wirtschaftliche Säule des <strong>Landkreis</strong>es Hildes -<br />
heim bleibt, schlagen immer mehr Betriebe<br />
neue Wege bei der Nachwuchswerbung<br />
ein. Sie geben benachteiligten Jugend lichen<br />
oder solchen, die beim Heranwachsen den<br />
Anschluss an die reguläre Schullaufbahn<br />
verloren haben, ebenso ein beruf liches<br />
Zuhause wie sogenannten Studienaussteigern.<br />
Aber damit nicht genug: Das Handwerk<br />
hat unter anderem aus seiner langen<br />
Tradition der Gesellenwanderung heraus,<br />
Interkulturalität und Migration schon immer<br />
als Bereicherung verstanden. Das Handwerk<br />
in der Region wird weiterhin den wertvollen<br />
Import von technischem und fachlichem<br />
Know-how verfolgen und ausbildungswilligen<br />
Menschen aus allen Teilen<br />
der Welt ein Zuhause in der „Familie Handwerk“<br />
geben.<br />
78
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Thiemt GmbH – Bauunternehmen + Zimmerei –<br />
gewissenhaft, zuverlässig und hochwertig<br />
Mit unserem gut 60-köpfigen Team werden<br />
Klein- und Großprojekte realisiert. Dabei können<br />
Sie sich auf eine hohe Qualität in der Planung<br />
und der handwerklichen Ausführung verlassen.<br />
Ein gutes Miteinander zum Kunden ist dabei<br />
genauso gelebte Thiemt-Philosophie wie die professionelle<br />
Durchführung des Bauvorhabens. Als<br />
einziges Unternehmen im Großraum <strong>Hildesheim</strong><br />
können wir folgende Leistungen aus einer Hand<br />
anbieten: Hoch- und Tiefbau, Erd-, Maurer- und<br />
Zimmerarbeiten. Geht nicht – gibt es bei uns<br />
nicht. Die Projekte werden mit höchster Motivation<br />
realisiert.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1949<br />
Mitarbeiter: rund 60<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Neubau<br />
– Umbau<br />
– Sanierungen<br />
– Zimmerarbeiten<br />
– Energieberatung<br />
Professionelle Holzbeund<br />
-verarbeitung auf<br />
neuesten Maschinen<br />
für<br />
private,<br />
öffentliche und<br />
gewerbliche<br />
Kunden<br />
THIEMT GmbH<br />
Bauunternehmen +<br />
Zimmerei<br />
Bad Salzdetfurth<br />
www.thiemt-bau.de<br />
79
Ackern mit Konzept –<br />
moderne Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
Hans-Dieter Dammann<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>, an der Grenze<br />
zwischen Norddeutscher Tiefebene und Mittelgebirge<br />
gelegen, ist seit jeher eine landwirtschaftlich<br />
geprägte Region. Seine Böden<br />
gehören zu den fruchtbarsten, die es in<br />
Deutschland gibt. Die Schwarzerden <strong>Hildesheim</strong>s<br />
werden in allen bodenkundlichen<br />
Standardwerken zusammen mit denen in<br />
Breslau-Halle-Erfurt und der Magdeburger<br />
Börde genannt. Gemeint sind die Böden<br />
des Borsumer Kaspels, die sich durch eine<br />
fruchtbare Bodenschicht von 0,80 bis 1<br />
Meter auszeichnen.<br />
Allerdings muss man den <strong>Hildesheim</strong>er<br />
Raum von der Gestehungsgeschichte und<br />
der Ertragssicherheit der Böden in 2 Teile<br />
gliedern. Den nördlichen Teil mit den sehr<br />
fruchtbaren Schwarz- und Braunerden und<br />
den größeren südlichen Teil, der aus Verwitterungsböden<br />
des Grundgebirges besteht,<br />
in die kleinere und größere Flächen des<br />
Dilu viums eingesprenkelt sind, wie zum<br />
Beispiel das Gronauer Becken, die Senke<br />
zwischen Thüster/Duinger Berg und Külf,<br />
zwischen <strong>Hildesheim</strong>er Wald und Sieben<br />
Berge/Sackwald und der Ambergau.<br />
Aufgrund des guten natürlichen Stand -<br />
ortes hat sich schon frühzeitig ein intensiver<br />
Ackerbau mit den anspruchsvollen Kulturen<br />
Zuckerrüben und Weizen entwickelt. Die<br />
Viehwirtschaft, vor allem im südlichen Be -<br />
reich angesiedelt, hat trotz guter Leistungen<br />
etwas im Schatten des Ackerbaus gestanden<br />
und verliert ständig an Bedeutung. Die<br />
Landwirtschaft war in den letzten fünf Jahrzehnten<br />
starken Veränderungen unterworfen<br />
und dadurch bedingt hat sich in den<br />
Dörfern und auf den Höfen das Leben dras -<br />
tisch verändert.<br />
Landwirtschaft im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> in Zahlen<br />
Die Gesamtfläche des <strong>Landkreis</strong>es beträgt 120 578<br />
Hektar, davon sind 29 400 Hektar also 24 Prozent<br />
Wald. Nach Abzug von Gebäude-, Hof- und Straßen -<br />
flächen verbleiben 68 769 Hektar (57 Prozent) landwirtschaftliche<br />
Nutzfläche (LF) von denen 64 000<br />
Hektar als Ackerland und 4700 Hektar als Grünland<br />
genutzt werden.<br />
Gab es 1950 noch 4300 landwirtschaftliche Betriebe<br />
im <strong>Landkreis</strong>, so hat sich die Anzahl heute auf circa<br />
900 Betriebe reduziert, davon circa 60 Prozent im<br />
Haupterwerb. Zurzeit geben jährlich etwa 20 Betriebe<br />
die Landwirtschaft auf. Neben der Milcherzeugung in<br />
weniger als 50 Betrieben ist die Veredelung mit noch<br />
circa 20 Sauenhaltern und 75 Schweinemästern<br />
sowie die Schafhaltung auf 77 Betrieben und die<br />
Mutterkuhhaltung auf 60 Betrieben zu nennen. Der<br />
Viehbesatz beträgt 0,14 Großvieheinheiten je Hektar<br />
(GVE/ha – zum Vergleich: <strong>Landkreis</strong> Vechta 2,96<br />
GVE/ha). Ein Problem mit Nährstoffüberschüssen<br />
gibt es daher nicht.<br />
Die dominierende Ackerfrucht ist mit 34 709 Hektar<br />
der Winterweizen, gefolgt von der Zuckerrübe mit<br />
12 566 Hektar. Der in der Rindviehfütterung aber<br />
auch in den 25 Biogasanlagen des <strong>Landkreis</strong>es verwertete<br />
Silomais taucht in der Anbaustatistik nur mit<br />
5483 Hektar auf und nimmt damit nur 7,97 Prozent<br />
der Anbaufläche ein. Das ist nur 1 Prozent mehr als<br />
der Rapsanbau des Grünlandanteils und von einer<br />
„Vermaisung“ der Flächen kann im <strong>Landkreis</strong> Hildes -<br />
heim keine Rede sein.<br />
Die Entwicklung zu immer größeren<br />
Betriebseinheiten kann man bedauern,<br />
Alter nativen gibt es aufgrund der agrarpoli -<br />
tischen Vorgaben seitens der EU aber nicht.<br />
Um den Betrieb als Einkommensquelle für<br />
die Familie zu erhalten, werden die Betriebe<br />
weiterhin versuchen die Kosten zu senken<br />
80
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
und den Ertrag zu steigern. Daher wird die<br />
Nutzung der Flächen überwiegend weiter<br />
mit hoher Intensität erfolgen.<br />
Zum Ziel der Existenzsicherung strebt<br />
ein Großteil der Betriebe ein Wachstum<br />
über die Fläche an. Die geschieht fast ausschließlich<br />
über die Zupacht. Der Pacht -<br />
anteil der Betriebe liegt inzwischen weit<br />
über 50 Prozent. Die Kaufpreise sind so<br />
hoch und ständig im Steigen begriffen, dass<br />
ein Zukauf aus Betriebsgewinnen kaum<br />
möglich ist. Allerdings steigen auch die<br />
Pachtpreise und damit nimmt die Rentabilität<br />
der Zupacht ab.<br />
Aus Wirtschaftlichkeitsgründen bilden<br />
sich betriebliche Kooperationen wie zum<br />
Beispiel Maschinengemeinschaften, Betriebs -<br />
zweiggemeinschaften oder sogar Vollfusionen<br />
in einer Betriebs-GbR oder anderen<br />
Rechtsformen. Die Wachstumsschwelle<br />
liegt bundesweit bei etwa 100 Hektar, ab<br />
dieser Flächenausstattung nehmen die<br />
Betriebe tendenziell eher zu. Im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong> sind circa 25 Prozent der Betriebe<br />
in diese Größenklasse vorgestoßen, im<br />
Mittel werden 72 Hektar bewirtschaftet<br />
(1950: 16 Hektar). Kleinere Betriebe dagegen<br />
geben auf oder bewirtschaften den<br />
Betrieb im Nebenerwerb. Während 1960<br />
ein deutscher Landwirt etwa 17 Personen<br />
mit Nahrungsmitteln versorgte sind es heute<br />
133 Menschen.<br />
Die Entwicklung der Betriebe unter den<br />
zu erwartenden Rahmenbedingungen wird<br />
stärker als in der Vergangenheit durch die<br />
unternehmerischen Fähigkeiten des Be -<br />
triebsleiters bestimmt. Daher wird zukünftig<br />
nicht nur die Ausstattung des Betriebes mit<br />
dem Produktionsfaktor Boden, sondern in<br />
zunehmendem Maße das unternehme -<br />
rische Gespür, solides, ständig zu erweiterndes<br />
Fachwissen und soziale Kompetenz<br />
den erfolgreichen Betriebsleiter in mittel -<br />
fristiger Zukunft auszeichnen.<br />
Die Böden im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong> gehören zu<br />
den fruchtbarsten, die<br />
es in Deutschland gibt.<br />
81
150 Jahre Zuckerfabrik Nordstemmen<br />
Tanja Schneider-Diehl<br />
Das Werk Nordstemmen<br />
82<br />
Das Werk Nordstemmen der Nordzucker<br />
AG ist heute die einzige noch produzierende<br />
Zuckerfabrik im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> und<br />
weist eine lange, 150 Jahre alte Geschichte<br />
auf.<br />
Um 1862 – einer beginnenden Boomzeit<br />
für die Zuckerindustrie – fanden sich immer<br />
mehr Bauern mit Interesse am Rübenanbau<br />
und am Betrieb einer eigenen Zuckerfabrik.<br />
Das Startkapital von 100 000 Talern sollte<br />
über die Zeichnung von 200 Aktien zu je<br />
500 Talern zusammenkommen. Die Aktio -<br />
näre verpflichteten sich, die Fabrik mit<br />
Rüben zu beliefern. 1864 war es dann<br />
soweit: In zwei Versammlungen beschlossen<br />
31 Aktionäre, das Unternehmen bei 142<br />
gezeichneten Aktien zu gründen. Über den<br />
Winter gelang es, Interessenten für die rest -<br />
lichen Aktien zu finden. Am 26. März 1865<br />
nahm nun die aus 46 Aktionären bestehende<br />
Gesellschafterversammlung die Statuten<br />
an und wählte aus ihrer Mitte Vorstand und<br />
Aufsichtsrat. Das war die Geburtsstunde<br />
des Werks Nordstemmen.<br />
Da es sich ausschließlich im Besitz von<br />
bäuerlichen Aktionären befand, war die<br />
Fabrik damit eine echte „Bauernfabrik“.<br />
Nordstemmen ist der zweitälteste Standort<br />
der Nordzucker AG, der sich in seiner wechselvollen<br />
Geschichte eindrucksvoll entwickelt<br />
hat. Wurden in der ersten Kam -<br />
pagne von November bis März 1866 rund<br />
7500 Tonnen Rüben verarbeitet und rund<br />
630 Tonnen Rohzucker gewonnen, so verarbeitet<br />
das Werk heute im Schnitt 16 500<br />
Tonnen Rüben am Tag und erzeugt rund<br />
350 000 Tonnen Zucker.<br />
Seit Mitte der 1980er-Jahre wurde das<br />
Werk systematisch ausgebaut mit einem<br />
Schwerpunkt 2001, als das neue Sieb- und<br />
Versandgebäude in Betrieb genommen<br />
wurde. In direkter Nachbarschaft auf dem<br />
Gelände der Zuckerfabrik wurde zeitgleich<br />
das neue Flüssigzuckerwerk erstellt, welches<br />
neben flüssigem und invertiertem<br />
Zucker für die Getränkeindustrie auch<br />
Sondersorten wie Fondant, Fruktose, Biorohrrohzucker<br />
und Bienenfutter herstellt.<br />
2003 kam das Werk Nordstemmen zur<br />
Nordzucker AG und ergänzt als zweiter<br />
Sortenstandort die Leistungspalette der Produkte<br />
für den Haushaltsbereich. Hier werden<br />
neben Raffinade und Puderzucker<br />
auch Grundsorte, Sandzucker und einige<br />
andere Sonderspezifikationen für die Ver -<br />
arbeitung produziert. In der Zuckerfabrik<br />
Nordstemmen sind zurzeit mehr als 170 Mitarbeiter<br />
beschäftigt. Zahlreiche Auszubildende<br />
im Beruf Industriemechaniker/-in<br />
und Energieanlagenelektroniker/-in erarbeiten<br />
sich hier ihre beruflichen Fähigkeiten für<br />
die Zukunft.
WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />
Eisenbahnen<br />
in der Region<br />
Björn Gryschka<br />
Das Bahnbild im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> hat<br />
sich in den vergangenen zehn Jahren komplett<br />
gewandelt. Bis dahin gab es neben<br />
den ICE-Zügen nach Frankfurt und Berlin im<br />
Schienennahverkehr nur alte Waggons aus<br />
den 1960er-Jahren. Die Zugläufe beruhten<br />
mehr auf historischen Zufällen als auf echten<br />
Verkehrsbedürfnissen. Im Jahr 2015 ist<br />
Stundentakt mit modernen Fahrzeugen auf<br />
allen Linien Standard und bietet den Bür -<br />
gerinnen und Bürgern ein sehr gutes Angebot<br />
für den Verkehr zu Arbeit, Einkauf oder<br />
Freizeit.<br />
Begonnen hat die Entwicklung im Jahr<br />
2003 mit der Umstellung des Bahn- und<br />
Busverkehrs im Lammetal zwischen <strong>Hildesheim</strong><br />
und Bodenburg. Im Jahr 2000 hatte<br />
PRO BAHN das 100-jährige Jubiläum der<br />
Strecke genutzt, um mit der Niedersachsenpremiere<br />
der neuartigen Niederflurtrieb -<br />
wagen auf die Chancen dieser Verbindung<br />
aufmerksam zu machen. Das Land Niedersachsen<br />
entschloss sich in der Folge, unterstützt<br />
von Kommunen, <strong>Landkreis</strong> und<br />
Regio nalverkehr <strong>Hildesheim</strong> (RVHI), im<br />
Lammetal ein Pilotprojekt für einen modernen<br />
ÖPNV in der Fläche einzurichten. Trotz<br />
Umstieg in Bodenburg verkürzten sich die<br />
Fahrzeiten aus Bockenem und Lamspringe<br />
nach <strong>Hildesheim</strong> gegenüber dem bisher<br />
durchgehenden Bus. Für einheitliche Fahrkarten<br />
sorgt der „Kombitarif“, der gleichzeitig<br />
die einzige Anerkennung der DB-Bahncards<br />
in den RVHI-Bussen bedeutet. Die<br />
Erwartungen an steigende Fahr gastzahlen<br />
haben sich seither voll bestätigt, in mehreren<br />
Schritten wurde das Angebot verbessert,<br />
gerade am Wochenende.<br />
Im Jahr 2005 übernahm die metronom<br />
Eisenbahngesellschaft im Leinetal mit fabrik -<br />
neuen Doppelstockwagen den Verkehr zwischen<br />
Göttingen und Hannover. Die Fahrzeuge<br />
bieten großzügige Platzverhältnisse<br />
zum Beispiel auch für die Fahrradmitnahme.<br />
Steigende Fahrgastzahlen führten seither<br />
zur Verlängerung der Züge sowie zu einem<br />
lückenlosen Stundentakt zwischen 5 und<br />
23 Uhr.<br />
Seit 2007 ist <strong>Hildesheim</strong> mit gleich zwei<br />
S-Bahnlinien in Richtung Hannover angeschlossen.<br />
Mit dem Einsatz der hoch motorisierten<br />
S-Bahnfahrzeuge konnten die Fahrzeiten<br />
bei gleicher Haltanzahl um 5 be -<br />
ziehungsweise 7 Minuten verkürzt werden.<br />
Die S 4 über Sarstedt ergänzt damit die seit<br />
2015 verkehrenden modernen erixx-Züge zu<br />
einem vollwertigen Halbstundentakt. Auf der<br />
Verbindung nach Braunschweig werden ab<br />
2016 die ersten Elektrotriebwagen des<br />
ENNO mit WLAN für alle Fahrgäste ein -<br />
gesetzt – eine Deutschlandpremiere.<br />
Die Bahnhofsinfrastruktur des Land -<br />
kreises belegt einen Spitzenplatz. Von den<br />
19 Bahnhöfen sind 17 komplett barrierefrei<br />
zugänglich. Der neue <strong>Hildesheim</strong>er Hauptbahnhof<br />
mit dem gerade eingeweihten ZOB<br />
ist ein gelungenes Beispiel für kurze Wege<br />
beim Umsteigen. Neben dem Hauptbahnhof<br />
hat sich der Ostbahnhof zu einem zweiten<br />
Verknüpfungspunkt entwickelt und bindet<br />
Fachhochschule und Universität direkt<br />
an.<br />
Pilotprojekt des Landes:<br />
Die Lammetalbahn (hier<br />
bei Detfurth) hat eine<br />
Wandlung vom Still -<br />
legungskandidaten zum<br />
Vorzeigeprojekt erfahren.<br />
83
Gesund bleiben – Gemeinsam für die<br />
Gesundheit der Menschen hier bei uns<br />
Dr. Katharina Hüppe<br />
Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> verfolgen weit mehr<br />
als eintausend in Arztpraxen, Krankenhäu -<br />
ser n und im Öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
tätige Ärztinnen und Ärzte gemeinsam ein<br />
Ziel: Sektorübergreifend engagieren sie sich<br />
für die Gesundheit der Menschen. Der<br />
Öffentliche Gesundheitsdienst stellt neben<br />
der ambulanten und der stationären die<br />
wesentliche dritte Säule der medizinischen<br />
Versorgung dar. Er erfüllt primär eher be -<br />
völkerungsmedizinische und nicht individualmedizinische<br />
Aufgaben. Prophylaxe und<br />
Prävention gilt dabei das Hauptaugenmerk.<br />
Schutzimpfungen gehören zu den<br />
sichersten und wirksamsten Vorsorgemaßnahmen<br />
der Medizin. Laut den Vereinten<br />
Nationen sind Schutzimpfungen ein wich -<br />
tiger Grund für den Rückgang der Säuglingssterblichkeit,<br />
die Zunahme der Leben s -<br />
erwartung und den Rückgang vieler übertragbarer<br />
Krankheiten. Deren Einsatz gegen<br />
hoch ansteckende, leicht übertragbare, po -<br />
ten ziell lebensbedrohlich verlaufende, aber<br />
durch eine Impfung vermeidbare Krank -<br />
heiten schützt nicht nur das geimpfte Indi -<br />
viduum selbst.<br />
Eine genügend hohe Durchimpfungsrate<br />
in der Bevölkerung schützt auch die<br />
Gemeinschaft vor dem Entstehen von Epidemien<br />
und ermöglicht den endgültigen<br />
Sieg über lebensbedrohliche Krankheiten.<br />
Wenn in der Bevölkerung nur wenige für<br />
einen Krankheitserreger empfängliche Personen<br />
vorhanden sind leben auch die -<br />
jenigen, die nicht geimpft werden können,<br />
im Schutz der geimpften Mehrheit.<br />
Ein Masernausbruch in Berlin in den<br />
ersten Monaten des Jahres 2015 mit mehr<br />
als 1000 Erkrankten und einem tödlichen<br />
Verlauf macht eindrucksvoll die Wichtigkeit<br />
deutlich, den Impfschutz in der Bevölkerung<br />
zu verbessern. Jede durchgeführte Schutzimpfung<br />
trägt dazu bei, einer Erkrankung<br />
vorzubeugen und Leben zu schützen.<br />
Durchimpfungsraten bei Schülerinnen<br />
und Schülern im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
gegen Masern von nur etwas mehr als 60<br />
Prozent im Jahr 2001 waren Anlass eines<br />
Kooperationsprojektes des Fachdienstes<br />
Gesundheit mit in Praxen niedergelassenen<br />
Ärztinnen und Ärzten: Den Jugendlichen<br />
der 7. Jahrgangsstufe wurde in den Jahren<br />
2001 bis 2010 alljährlich nach den Sommerferien<br />
eine Impfberatung in der Schule<br />
angeboten. Eine Ärztin des Kinder- und<br />
Jugendgesundheitsdienstes informierte die<br />
Schülerinnen und Schüler zum Thema<br />
„Schutz impfungen“. Nach anschließender<br />
Durchsicht vorgelegter Impfpässe wurde für<br />
jede Schülerin und jeden Schüler eine<br />
gemäß den aktuellen Empfehlungen der<br />
Ständigen Impfkommission (STIKO) indi -<br />
viduelle Impfempfehlung ausgestellt. In et -<br />
lichen Schulen erfolgte direkt im Anschluss<br />
vor Ort in der Schule eine Komplettierung<br />
des Impfschutzes der Schülerinnen und<br />
Schüler durch niedergelassene Ärztinnen<br />
und Ärzte.<br />
Der Einsatz aller hat sich gelohnt. Im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> waren im Jahr 2014<br />
bis zu 94,5 Prozent der Kinder bei der Schul -<br />
eingangsuntersuchung vollständig gegen<br />
Masern geimpft. Damit nähert sich in dieser<br />
Jahrgangsstufe die Durchimpfungsrate derjenigen,<br />
die notwendig ist, um einen Masern -<br />
ausbruch wie den in Berlin in Zukunft verhindern<br />
zu können. Ergänzend müssen<br />
Lücken bei Schutzimpfungen in der Bevölkerung<br />
geschlossen werden. Dies kann nur<br />
durch Entschlossenheit, weitere Bemühun-<br />
84
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
gen und Engagement für Schutzimpfungen<br />
sowohl durch die Politik, alle Akteure im<br />
Gesundheitswesen als auch jeden Einzelnen<br />
erreicht werden.<br />
Eine große Herausforderung für die<br />
behandelnden Ärztinnen und Ärzte sowie<br />
eine mögliche Gefahr für Patientinnen und<br />
Patienten stellen Infektionen durch Erreger<br />
dar, die gegenüber einer Vielzahl von Antibiotika<br />
resistent geworden sind. Die Be -<br />
hand lungsmöglichkeiten können so weit<br />
ein geschränkt sein, dass häufig nur noch<br />
teure Reserveantibiotika oder auch gar keine<br />
Antibiotika mehr wirksam sind. Die Häufigkeit<br />
solcher multiresistenten Erreger hat in<br />
den vergangenen Jahren stetig zugenommen.<br />
Die Eindämmung multiresistenter Er -<br />
reger (MRE) ist aus ethischen, medizinischen<br />
und ökonomischen Gründen zwingend<br />
erforderlich.<br />
Der beste Patientenschutz vor einer<br />
Infektion, die im Zusammenhang mit einem<br />
Aufenthalt oder einer medizinischen Versorgung<br />
in einer Institution des Gesundheitswesens<br />
erworben wurde, ist ein gutes,<br />
präventives Risikomanagement, bei dem<br />
das ärztliche und nichtärztliche Personal<br />
eine hohe Verantwortung trägt. Dazu ein<br />
Beispiel: Um durch eine umfassende Ko -<br />
operation und ein koordiniertes Zusammenwirken<br />
aller Akteure im stationären und am -<br />
bulanten Gesundheitswesen im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong> eine Reduktion von Methicillinresistentem<br />
Staphylococcus aureus (MRSA)<br />
und weiterer MRE zu erreichen, wurde am<br />
23. Oktober 2013 das „MRSA Plus Netzwerk<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>“ gegründet. Formulierte<br />
Ziele sind: Durch Kooperation und<br />
Koordination die Ausbreitung von MRSA<br />
einzudämmen, Infektionen in Kliniken und<br />
Fortsetzung Seite 86 unten<br />
Gründungsmitglieder<br />
MRSA Plus Netzwerk<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>:<br />
(v. li.) Reiner Wegner,<br />
Landrat <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong>; Dr. Berthold<br />
Volger, AMEOS Klinikum<br />
Alfeld; Dr. Christian<br />
Tettenborn, AMEOS<br />
Klinikum <strong>Hildesheim</strong>;<br />
Dr. Holger Duwald,<br />
Johanniter Krankenhaus<br />
Gronau; Dr. Werner<br />
Claßen, Ärztekammer<br />
Niedersachsen;<br />
Dr. M. Katharina Hüppe,<br />
Fachdienst Gesundheit<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>;<br />
Prof. Dr. Axel Richter,<br />
Klinikum <strong>Hildesheim</strong>;<br />
Dr. Jessika Weldner,<br />
Klinik <strong>Hildesheim</strong>er Land;<br />
Dr. Helmut Anderten,<br />
Kassenärztliche Ver -<br />
einigung Niedersachsen<br />
und Hausärzteverband<br />
Niedersachsen; Wolfram<br />
Benner, Apotheker -<br />
verband Niedersachsen;<br />
Dr. Heinz Riechers, Salze<br />
Klinik Bad Salzdetfurth<br />
Auf dem Bild fehlen:<br />
Dr. Michael Hamm,<br />
Lungenklinik Diekholzen;<br />
Dr. Matthias Krönig,<br />
Praxisnetzwerk HilMed;<br />
Prof. Dr. Georg von<br />
Knobelsdorff, St. Bernward<br />
Krankenhaus<br />
85
In der Gemeinschafts -<br />
wäscherei Himmelsthür<br />
fallen täglich bis zu<br />
50 000 Kilogramm<br />
Wäsche an.<br />
gwh Gemeinschaftswäscherei Himmelsthür gGmbH<br />
Die gwh ist gemeinnützig und ist als Integrations -<br />
unternehmen mit einem Anteil von mehr als 40<br />
Prozent Mitarbeitern mit Beeinträchtigung an -<br />
erkannt. Sie bietet innovative textile Dienstleistungen<br />
im Segment der Gesundheitswäsche an. An -<br />
ge fangen von individuellen, differenzierten und<br />
dezentralen Mietwäschevollversorgungssystemen<br />
bis hin zu persönlicher Bewohnerwäsche. Arbeits -<br />
täglich werden 50 000 Kilogramm Wäsc he und<br />
Reinigung für Krankenhäuser und Altenwohn- und<br />
Pflegeheime sowie Behinderten wohn ein rich tun -<br />
gen im Zweischichtbetrieb aus ganz Nord deutsch -<br />
land mit Hilfe modernster Technik bearbeitet.<br />
Neben den Kunden stehen die Mit arbeiter/-innen<br />
im Mittelpunkt des Handelns, da Aufgabe und Ziel<br />
der Gesellschaft die Eingliederung von Menschen<br />
mit Behinderungen in das Arbeits leben ist.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1977<br />
Mitarbeiter: 400<br />
Leistungsspektrum:<br />
textile Dienstleistungen<br />
für Krankenhäuser,<br />
Altenwohn- und Pflege -<br />
heime sowie Behinderten -<br />
wohneinrichtungen wie<br />
z. B. Mietwäschevollver -<br />
sorgung, Bewohnerund<br />
Patientenwäsche,<br />
Berufsbekleidung etc.<br />
sowie Kunden- und<br />
Dienstleistungssystem -<br />
beratung und beglei -<br />
tende Betreuung<br />
gwh Gemeinschafts -<br />
wäscherei Himmelsthür<br />
gGmbH, <strong>Hildesheim</strong><br />
www.gwh-hildesheim.de<br />
Arzt praxen zu vermindern, für eine gezielte,<br />
aber insgesamt restriktivere Antibiotika-<br />
Therapie zu werben und die Öffentlichkeit<br />
sachlich zu informieren.<br />
Zur Feststellung der Punktprävalenz<br />
(relative Häufigkeit von Krankheitsfällen zu<br />
einem bestimmten Zeitpunkt) von MRSA in<br />
den Kliniken im <strong>Landkreis</strong> erfolgte eine Querschnittsuntersuchung.<br />
Beabsichtigt war,<br />
Herausforderungen und Schwächen im<br />
Hygienemanagement der Einrichtungen zu<br />
erkennen. Notwendige Maßnahmen ein -<br />
schließlich der Schulung des Personals sollten<br />
etabliert oder verstärkt werden, um die<br />
Patientenversorgung bei bekanntem MRSA-<br />
Trägerstatus zu verbessern und die Weiterverbreitung<br />
des Erregers möglichst schnell<br />
zu unterbinden.<br />
Grundlage für die Tätigkeit des Öffent -<br />
lichen Gesundheitsdienstes im Rahmen des<br />
Netzwerks ist die Kenntnis der Situation in<br />
den einzelnen Einrichtungen. Die Beteiligung,<br />
der Austausch und die Zusammen -<br />
arbeit der ambulant und der stationär tätigen<br />
Ärztinnen und Ärzte, von Vertreterinnen<br />
und Vertretern verschiedener lokaler Ein rich -<br />
tungen des Gesundheitswesens im „MRSA<br />
Plus Netzwerk <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>“,<br />
er möglichen einrichtungs- und sektorübergreifend<br />
regional abgestimmtes Handeln<br />
und präventive Standards in der Versorgung<br />
von Patientinnen und Patienten, die durch<br />
multiresistente Erreger besiedelt oder infiziert<br />
sind.<br />
86
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1852<br />
Mitarbeiter: 1375,<br />
180 Ausbildungsplätze<br />
Patienten pro Jahr:<br />
26 000 stationär<br />
60 000 ambulant<br />
Leistungsspektrum:<br />
Das St. Bernward Kran -<br />
ken haus (BK) ist aka de -<br />
misches Lehr krankenhaus<br />
der Georg-August-<br />
Univer sität in Göttingen.<br />
Es befindet sich als<br />
gemeinnützige Gesell -<br />
schaft in Trägerschaft<br />
des Elisabeth Vinzenz<br />
Verbundes, der bundesweit<br />
katholische<br />
Krankenhäuser und<br />
andere Einrichtungen<br />
im Gesundheits- und<br />
Sozialwesen betreibt.<br />
– 10-Betten-<br />
Palliativstation<br />
– pädiatrische<br />
Tagesklinik<br />
– ambulante Chemotherapieplätze<br />
– 58 Dialyseplätze im<br />
Medizinischen<br />
Versorgungszentrum<br />
in <strong>Hildesheim</strong> und<br />
Alfeld<br />
– ambulantes<br />
OP-Zentrum<br />
– 17 Kliniken und vier<br />
medizinische<br />
Fachabteilungen<br />
(Institute)<br />
– erste zertifizierte<br />
Zentrale Notauf -<br />
nahme Deutschlands<br />
St. Bernward Kranken -<br />
haus, <strong>Hildesheim</strong><br />
www.bernward-khs.de<br />
St. Bernward Krankenhaus<br />
Das St. Bernward Krankenhaus ist ein mit mo -<br />
derner Medizintechnik ausgestattetes Schwer -<br />
punktkrankenhaus mit christlicher Tradition. Ge -<br />
treu dem Motto „...für Leib und Seele!“ finden<br />
die Patienten hier eine höchst qualifizierte medizinische<br />
und pflegerische Betreuung.<br />
Um eine umfassende Patientenversorgung<br />
gewährleisten zu können, arbeitet das BK eng<br />
mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten,<br />
den Partnerkrankenhäusern in Alfeld und Gronau<br />
sowie den Krankenkassen zusammen. Jährlich<br />
verzeichnet das BK gut 26 000 vollstationäre<br />
Krankenhausfälle, davon sind rund 10 000 Fälle<br />
stationäre OPs. Mehr als 60 000 Patienten werden<br />
pro Jahr ambulant behandelt, rund 4500 dieser<br />
Patienten werden ambulant operiert. Außerdem<br />
betreibt das BK ein Medizinisches Versorgungszentrum<br />
(MVZ) mit vier Arztpraxen der<br />
Fachrichtungen Nephrologie/Dialyse, Hämato -<br />
logie/Onkologie mit ambulanter Chemotherapie,<br />
Lungen- und Bronchialheilkunde sowie Kinderund<br />
Jugendmedizin.<br />
Die Gesundheit und die Zufriedenheit der<br />
Patienten sind das Ziel. Die Kliniken des BK veranstalten<br />
regelmäßig Informa tionsabende für<br />
Patienten. Darüber hinaus bietet das Krankenhaus<br />
neben der grundlegenden und der spe zi -<br />
ellen medizinischen Versorgung mittels mo -<br />
derns ter Diagnose- und Behandlungsmethoden<br />
verschiedene Serviceleistungen an: Im Ge -<br />
sundheitsinformationszentrum können sich Pa -<br />
tienten über Kursangebote rund um die Themen<br />
Gesundheitsfitness und Schwangerschaft sowie<br />
über die Kliniken, über Krankheitsbilder und<br />
über Selbsthilfegruppen informieren. Ein Seel -<br />
sorgeteam bemüht sich um das emotionale<br />
Wohl von Patienten und Angehörigen. Weitere<br />
unterstützende Angebote sind ein Sozialdienst,<br />
ein psychoonkologischer Dienst und die Patienten -<br />
fürsprecher.<br />
Auf dem Gelände des BK stehen mit dem<br />
F.Ä.Z. (Fachärztliches Zentrum), dem Vinzen tinum<br />
und dem Ärztehaus am Hinteren Brühl drei<br />
Fachärztezentren mit insgesamt 15 Praxen und<br />
Praxisgemeinschaften verschiedener Fachrichtungen.<br />
Als weitere externe Partner sind eine Apo -<br />
thekenfiliale, ein Sanitätshaus und eine Physio -<br />
therapiepraxis direkt im Krankenhaus zu finden.<br />
87
Das HELIOS Klinikum<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
1894/95, Eröffnung des<br />
Klinikneubaus 2011<br />
Mitarbeiter: über 1000<br />
Leistungsspektrum:<br />
Krankenhaus der<br />
Schwerpunktversorgung,<br />
akademisches<br />
Lehrkrankenhaus der<br />
Medizinischen Hoch -<br />
schule Hannover,<br />
566 Betten, 17 Fach -<br />
abteilungen und<br />
Institute<br />
HELIOS Klinikum<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.helios-kliniken.de/<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
88<br />
Die HELIOS Kliniken – gemeinsam besser<br />
Die HELIOS Kliniken in und um <strong>Hildesheim</strong><br />
stehen im engen fachlichen Austausch miteinander.<br />
Gemeinsam bündeln das HELIOS Klinikum<br />
<strong>Hildesheim</strong>, die HELIOS Lungenklinik Diekholzen<br />
und die HELIOS Klinik Bad Salzdetfurth ihr<br />
Wissen für die Gesundheit ihrer Patienten. Die<br />
gute Zusammenarbeit der drei Kliniken verbessert<br />
entscheidend das medizinische Angebot<br />
und die Behandlung der Patienten in der Region<br />
<strong>Hildesheim</strong>.<br />
Die Sicherheit der Patienten steht in den<br />
HELIOS Kliniken im Mittelpunkt. Dafür gibt es am<br />
HELIOS Klinikum <strong>Hildesheim</strong> ein eigenes Simula -<br />
tionszentrum. In diesem Zentrum finden regelmäßig<br />
Trainings für Pflegekräfte, Ärztinnen und<br />
Ärzte, Rettungsassistenten, Notfallsanitäter sowie<br />
Studierende aller HELIOS-Kliniken aus ganz<br />
Deutschland statt. Die Kursteilnehmerinnen und<br />
-teilnehmer proben neben den lebensrettenden<br />
Sofortmaßnahmen vor allem die Teamaspekte<br />
wie Kommunikation, Koordination und Ressourcen -<br />
management. Dafür gibt es drei feste Simula -<br />
tionsbereiche: Operations- und Kreißsaal, Intensiv -<br />
station sowie Notaufnahme mit Schockraum.<br />
Das HELIOS Klinikum <strong>Hildesheim</strong> ist ein<br />
Haus der Schwerpunktversorgung und mit 566<br />
Betten das größte Haus im HELIOS-Verbund in<br />
der Region <strong>Hildesheim</strong>. Ein Leistungsschwerpunkt<br />
des HELIOS Klinikum <strong>Hildesheim</strong> ist die<br />
Versorgung von Krebspatienten. Im Onkolo -<br />
gischen Zentrum werden Krebspatienten mit<br />
einem ganzheitlichen Behandlungskonzept in<br />
allen Phasen ihrer Erkrankung betreut. Dafür<br />
finden regelmäßige Tumorkonferenzen mit allen<br />
beteiligten Fachbereichen statt. In diesen Kon -<br />
ferenzen besprechen die Spezialisten die ge -<br />
samte Diagnostik und Behandlung onkologischer<br />
Patienten. So erhalten alle Patienten des<br />
HELIOS Klinikum <strong>Hildesheim</strong> eine auf ihre<br />
Erkrankung abgestimmte, spezielle Behandlung<br />
sowie eine besondere psychische und soziale<br />
Begleitung. Es besteht eine enge Verzahnung<br />
zwischen ambulanter und stationärer Versorgung.<br />
Durch die intensive Kooperation mit den<br />
niedergelassenen Ärzten und die langjährigen<br />
Erfahrungen der spezialisierten Experten des<br />
Brust-, Darm-, Pankreas- und Hauttumorzentrums<br />
erhalten die Krebspatienten im Onkologischen<br />
Zentrum die bestmögliche Behandlung.<br />
Dafür arbeiten alle beteiligten Experten im Onkologischen<br />
Netzwerk Hand in Hand.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Pflege von<br />
Früh- und Neugeborenen. Jedes Jahr werden<br />
am HELIOS Klinikum <strong>Hildesheim</strong> rund 1200<br />
Babys geboren. Hier können Frühgeborene auf<br />
der Früh- und Neugeborenenintensivstation be -<br />
reits ab der 23. Schwangerschaftswoche betreut<br />
werden. Um die verantwortungsvolle Pflege zu<br />
gewährleisten, kümmern sich spezialisierte Pflege -<br />
kräfte mit der Fachweiterbildung für Intensiv- und<br />
Anästhesiepflege mit dem Schwerpunkt Pädiatrie<br />
um die sogenannten „Frühchen“.<br />
Mit der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
und dem Kinderzentrum steht den werdenden<br />
Eltern rund um die Uhr ein Team aus<br />
Frauen- und Kinderärzten, Kinderkranken -<br />
pflegern, Hebammen und Physiotherapeuten zur<br />
Verfügung.<br />
Ein besonderer Vorteil ist: Die beiden Kliniken<br />
trennt nur eine Tür, so sind immer alle<br />
Fachärzte in kürzester Zeit vor Ort. Ein weiterer<br />
Vorteil der räumlichen Nähe der beiden Kliniken<br />
ist, dass die Frühgeborenen von der Geburt an<br />
bis zu ihrer Entlassung auf einer Station bleiben.<br />
So werden sie von denselben Ärzten und Pflegekräften<br />
betreut.
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Die Lungenklinik Diekholzen ist eine Fach -<br />
klinik für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin<br />
mit überregionaler Bedeutung. Alle Patienten<br />
mit Erkrankungen der Atemwege und der<br />
Lungen sowie der angrenzenden Organe, des<br />
Rippenfells, des Brustfells und der rechten Herzkammer<br />
werden hier nach dem neuesten Stand<br />
der medizinischen Wissenschaft versorgt. Patienten<br />
mit Lungenkrebs werden von den Lungen -<br />
experten in <strong>Hildesheim</strong> und Diekholzen gemeinsam<br />
behandelt. Diese enge Zusammenarbeit in<br />
der ambulanten und stationären Versorgung<br />
gewährleistet eine bestmögliche Betreuung der<br />
Patienten, von der Vorsorge über die Behandlung<br />
bis zur Nachsorge. So erhalten sie eine<br />
ganz auf sie abgestimmte Therapie. Geschäftsführer<br />
ist Sascha Kucera, der in gleicher Position<br />
am HELIOS Klinikum <strong>Hildesheim</strong> tätig ist.<br />
Die HELIOS Klinik Bad Salzdetfurth ist ein<br />
Fachkrankenhaus für Altersmedizin und eine<br />
Fachklinik für geriatrische, kardiologische und<br />
orthopädische Rehabilitation mit langjähriger<br />
Erfahrung und Geschichte.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1983<br />
Mitarbeiter: 170<br />
Leistungsspektrum:<br />
Fachkrankenhaus für<br />
Altersmedizin und<br />
Fachklinik für geria -<br />
trische, kardiologische<br />
und orthopädische<br />
Rehabilitation<br />
Die HELIOS Lungen klinik Diekholzen<br />
Dabei stehen nicht nur die körperlichen, sondern<br />
vor allem die seelischen und sozialen<br />
Belange im Vordergrund. Die HELIOS Klinik Bad<br />
Salzdetfurth inmitten der attraktiven grünen<br />
Umgebung animiert die Patienten auch zu Therapien<br />
im Freien und fördert mit kreativtherapeutischen<br />
Angeboten die geistige Fitness. Um Menschen<br />
mit demenziellen Einschränkungen optimal<br />
zu versorgen, kümmern sich spe zielle Pflegekräfte<br />
als Demenzbeauftragte um die Patienten. Hier<br />
arbeiten Ärzte, Therapeuten und speziell ausgebildete<br />
Pflegefachkräfte für die Gesundheit ihrer<br />
Patienten fachübergreifend zusammen.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1947<br />
Mitarbeiter: ca. 140<br />
Leistungsspektrum:<br />
Klinik für Pneumologie<br />
– Pneumologie<br />
– Onkologie<br />
– Schlafmedizin<br />
– Allergologie<br />
– Tuberkulose<br />
– 66 Betten<br />
– Cafeteria<br />
– Seelsorge<br />
– Physiotherapie<br />
– 35 000 m 2 Parkanlage<br />
HELIOS Lungenklinik<br />
Diekholzen<br />
www.helios-kliniken.de/<br />
Diekholzen<br />
HELIOS Klinik<br />
Bad Salzdetfurth<br />
www.helios-kliniken.de/<br />
Bad-Salzdetfurth<br />
Die HELIOS Klinik<br />
Bad Salzdetfurth<br />
89
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2003<br />
Mitarbeiter: 40<br />
Bewohner: 60<br />
Leistungsspektrum:<br />
– 54 Einzelzimmer<br />
– 3 Doppelzimmer<br />
– 14 betreute<br />
Wohnungen<br />
– 10 eingestreute Plätze<br />
Kurzzeitpflege<br />
– Gemeinschaftsräume<br />
Johanniter-Stift Elze<br />
Leinetal gGmbH<br />
www.johanniter.de<br />
Johanniter-Stift Elze Leinetal gGmbH<br />
Das Johanniter-Stift Elze ist modern und hell eingerichtet.<br />
Es verfügt über 54 Einzelzimmer und<br />
drei Doppelzimmer. Im zweiten Obergeschoss<br />
befinden sich 14 betreute Wohnungen. Mit dem<br />
Café und der Sonnenterrasse, dem Festraum,<br />
vier Wohnküchen mit integrierten Aufenthalts -<br />
räumen und einigen Sitzecken in der gesamten<br />
Im Johanniter-Stift Elze<br />
finden Sie ein neues<br />
Zuhause, in dem<br />
Menschlichkeit und ein<br />
selbstbestimmtes Leben<br />
sehr wichtig sind.<br />
Einrichtung stehen Räumlichkeiten für Kontakte<br />
und Begegnungen zur Verfügung. Das Stift liegt<br />
am Orts anfang der Kleinstadt Elze. Ein Fuß -<br />
weg von etwa fünf Minuten führt zum nächsten<br />
Einkaufszentrum – zum Ortskern sind es circa<br />
zehn Minuten. Die schöne Kleinstadtatmosphäre,<br />
eingebettet im Leinebergland, lädt zu Spaziergängen<br />
ein.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2012<br />
Mitarbeiter: 45<br />
Die Bewohner stehen<br />
im Mittelpunkt allen<br />
Handelns.<br />
Johanniter-Stift Gronau<br />
Im Johanniter-Stift Gronau kann jeder die für sich<br />
passende Wohnform und den entsprechenden<br />
individuellen Service auswählen (s. Infospalte).<br />
Es lädt durch seine moderne und wohnliche<br />
Architektur ein. Hell und freundlich gestaltete<br />
Räume bilden den idealen Rahmen für den<br />
Aufenthalt. Vielfältige Gemeinschaftsräume wie<br />
Cafe teria, Club- und Aufenthaltsräume laden zu<br />
individuellen oder gemeinschaftlichen Aktivitäten<br />
ein. Die Hauswirtschaft nimmt auf Wunsch die<br />
täglichen Mühen ab und verwöhnt die Bewohner<br />
mit allen Mahlzeiten, wäscht ihre Wäsche und<br />
reinigt ihren Wohnraum. Wählen Sie nach Ihren<br />
Bedürfnissen zwischen geschützter Privatsphäre<br />
und geselligem Beisammensein.<br />
Leistungsspektrum:<br />
– 81 Einzelzimmer<br />
und 1 Doppel- bzw.<br />
Familienzimmer<br />
– 12 Wohnungen im<br />
Betreuten Wohnen<br />
– Pflegewohnbereiche<br />
für Ihren persönlichen<br />
pflegerischen Bedarf<br />
– Wohngemeinschaft<br />
für dementiell<br />
erkrankte Menschen<br />
–eingestreute<br />
Kurzzeitpflege<br />
– Veranstaltungen<br />
Johanniter-Stift Gronau<br />
www.johanniter.de<br />
90
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1908<br />
Mitarbeiter: 250<br />
Betten: 117<br />
Johanniter-Krankenhaus Gronau GmbH<br />
Das Gronauer Krankenhaus blickt auf eine lange<br />
Tradition zurück: Die Einweihung des Krankenhauses<br />
erfolgte am 29. Oktober 1908 durch den<br />
Herrenmeister des Johanniterordens, Seine<br />
Königliche Hoheit (SKH) Prinz Eitel von Preußen.<br />
Große An- und Ausbauten erfolgten in den<br />
nächs ten Jahrzehnten. Der letzte große Um- und<br />
Anbau wurde 2005 vom Land Niedersachsen<br />
mit 9 Mio. Euro gefördert.<br />
Heute ist das Johanniter-Krankenhaus Gronau<br />
mit 117 Betten im Krankenhausplan des Landes<br />
Niedersachsen verzeichnet. Jährlich werden fast<br />
5000 Patienten stationär und ca. 4500 Fälle<br />
ambulant behandelt. Das Haus verfügt über<br />
folgende Abteilungen: Innere Medizin (Schwerpunkte<br />
Kardiologie und Gastroenterologie),<br />
Geriatrie, Unfallchirurgie und chirurgische Ortho -<br />
pädie, Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie<br />
Anästhesie und operative Intensivmedizin. Da -<br />
r über hinaus gibt es die Belegabteilungen HNO<br />
und Chirurgie. Das Johanniter-Krankenhaus ist<br />
vom <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> mit der Unterhaltung<br />
des Notarztstandortes Gronau beauftragt. Es be -<br />
tei ligt sich mit ca. 1500 Ein sät zen im Jahr am<br />
Rettungsdienst des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Die Pflege findet auf drei Stationen und der<br />
Intensiv station mit angeschlossener Intermediate<br />
Care-Einheit für überwachungsbedürftige Patienten<br />
statt. Besondere Prägung findet die Pflege<br />
im Johanniter-Krankenhaus Gronau durch die<br />
ca. 50 im Hause tätigen Mitglieder der Johanniter-<br />
Schwesternschaft. 1959 wurde die Kranken -<br />
pflegeschule gegründet. Seit 1974 findet die<br />
theoretische Ausbildung in Kooperation mit dem<br />
Evangelischen Krankenhaus Holzminden statt.<br />
Heute können 30 Ausbildungsplätze in der Ge -<br />
sund heits- und Krankenpflege angeboten werden.<br />
Die Verbundenheit der Bevölkerung ist prägend<br />
für den besonderen Geist des Hauses seit<br />
seiner Gründungsphase. Heute zeigt sich dies im<br />
großen Zuspruch für den Förderverein, der 1997<br />
gegründet wurde und dem seither mehr als 2100<br />
Mitglieder beitraten, die das Krankenhaus stets<br />
finanziell und ideell unterstützten.<br />
Abteilungen:<br />
– Innere Medizin<br />
– Geriatrie<br />
– Unfallchirurgie und<br />
chirurgische Orthopädie<br />
– Allgemein- und<br />
Viszeralchirurgie<br />
– Anästhesie und ope -<br />
rative Intensiv medizin<br />
Belegabteilungen:<br />
HNO und Chirurgie<br />
Johanniter-Krankenhaus<br />
Gronau GmbH, Gronau<br />
www.johanniter-gronau.de<br />
91
Zukunft gestalten: familienfreundlicher Kreis –<br />
soziale Verantwortung im demografischen Wandel<br />
Ulrich Wöhler<br />
Im <strong>Landkreis</strong> Hildes heim<br />
ist man auf den demografischen<br />
Wandel mit<br />
vielen Angeboten vor -<br />
bereitet.<br />
92<br />
Die Bevölkerung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Hildesheim</strong><br />
schrumpft seit langem. Dieser Prozess<br />
wird auch weiterhin anhalten. Die negative<br />
Entwicklung wird deutlich, wenn die Bevölkerungsdaten<br />
im Zeitverlauf betrachtet werden.<br />
Erkennbar ist, dass die jährliche Anzahl<br />
der Neugeborenen stark abgenommen hat<br />
und die Anzahl der Sterbefälle deutlich über -<br />
wiegt. Zudem zeigt sich, dass die Schere<br />
zwischen Neugeborenen und Sterbefällen<br />
immer weiter auseinanderklafft. Die nega tive<br />
Bevölkerungsentwicklung wird nur in den<br />
Jahren abgemildert, in denen mehr Menschen<br />
in den <strong>Landkreis</strong> zuziehen (2013: 10 112) als<br />
fortziehen (2013: 9615).<br />
Zudem zeigen die Daten nach Lebens -<br />
altersgruppen: Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
leben immer mehr ältere sowie alte und<br />
immer weniger junge Menschen. Durch<br />
diesen demografischen Wandel sind alle<br />
Kommunen in vielfältiger Weise gefordert –<br />
vor allem um den Mobilitäts- und Teilhabe -<br />
einschränkungen der zunehmend alten, be -<br />
einträchtigten, behinderten und pflege be -<br />
dürf tigen Menschen entgegenzuwirken. So<br />
geht es darum, die Wohnraumangebote senioren-<br />
und behindertengerecht zu entwickeln,<br />
die medizinische Versorgung flächenweit zu<br />
sichern, ebenso den Zugang zu allen weiteren<br />
Versorgungsangeboten, die Freizeit-,<br />
Beschäftigungs- und Bildungsmöglichkeiten<br />
den sich verändernden Be dürfnissen anzupassen,<br />
bedarfsgerechte Beratungsangebote<br />
vorzuhalten, gemeindenah Unterstützungsund<br />
Assistenzleistungen anzubieten – und<br />
vieles mehr. Die hierauf ausgerichteten Maßnahmen<br />
und Angebote des <strong>Landkreis</strong>es<br />
<strong>Hildesheim</strong> und der kreiszugehörigen Kommunen<br />
sind bereits heute vielfältig – und<br />
werden weiter ausgebaut.<br />
Obwohl die Anzahl der Kinder und<br />
Jugendlichen stark gesunken ist, wächst<br />
der Bedarf an staatlichen Kinder-, Jugendund<br />
Familienhilfen. Das gilt ganz besonders<br />
für die Kinderbetreuung, zu der im <strong>Landkreis</strong><br />
mittlerweile (Stand: August 2014) mehr<br />
als 12 000 Plätze vorgehalten werden, dies<br />
in Krippen (1627), Kindergärten (7134),<br />
Horten (2708) und durch Kindertagespflege<br />
(608).<br />
Gleichwohl hat die Anzahl von Kindern<br />
aus Familien zugenommen, die dauerhaft<br />
oder langfristig auf staatliche Sozialleistungen<br />
angewiesen sind. Entsprechend hoch<br />
ist der Bedarf an Erziehungshilfen, Jugendgerichtshilfen,<br />
Beratungen zum Sorgerecht,<br />
zum Umgangsrecht, zur Partnerschaft, Tren-
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Tagung zur Inobhutnahme<br />
nung oder Scheidung sowie zu allgemeinen<br />
Fragen der Erziehung. Auch der Bedarf an<br />
Leistungen der Eingliederungshilfe (SGB<br />
VIII, SGB XII) ist stark gewachsen. Der <strong>Landkreis</strong><br />
achtet darauf, dass die Leistungsangebote<br />
quantitativ und qualitativ fortentwickelt<br />
werden – und somit die Bedarfe gut ge -<br />
deckt werden.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> werden zudem vielfältige<br />
Maßnahmen (siehe Abbildung) in den Bereichen<br />
Frühe Hilfen und Prävention geplant<br />
sowie zielgerichtet umgesetzt. Hierzu wurde<br />
ein Netzwerk gebildet, in dem die Handlungsakteure<br />
der verschiedenen Fachdisziplinen<br />
und Institutionen zusammenarbeiten.<br />
Die Maßnahme PIAF ® steht für Präven -<br />
tion in aller Frühe. Für Kinder im Alter von<br />
vier Jahren wird eine differenzierte Unter -<br />
suchung zur Früherkennung in ihren Kindertageseinrichtungen<br />
angeboten. Hierbei er -<br />
Fortsetzung Seite 94 unten<br />
93
Der gemeinnützige Verein Christophorusstift e. V.<br />
. . . ist Träger des Christophorusstifts im Bockfeld,<br />
des Hauses Christophorus an der Schützenwiese<br />
und beteiligt an den Angeboten des<br />
Hauses Sankt Georg in <strong>Hildesheim</strong>-Itzum. Der<br />
Verein leitet das Zentrum als ein Werk der<br />
Dia konie mit dem Anspruch, seine Aufgaben im<br />
Sinne des christlichen Glaubens und der Nächs -<br />
tenliebe zu erfüllen.<br />
Die treibende Kraft bei der Gründung des Vereins<br />
und dem Bau des Christophorusstiftes in den<br />
1970er-Jahren war Pastor Heinz Bauer. Durch die<br />
große Hilfs- und Spendenbereitschaft war es möglich,<br />
das Christophorusstift zu errichten und 1977<br />
zu eröffnen. Der Verein bietet moderne Wohn-,<br />
Betreuungs- und Pflegemöglichkeiten, die an den<br />
individuellen Wünschen und Notwendigkeiten der<br />
Menschen orientiert sind.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1972<br />
Mitarbeiter: ca. 200<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Wohnstift<br />
(87 Wohnplätze)<br />
– Stadtteilcafé<br />
– betreutes Wohnen<br />
– ambulante Pflege<br />
– betreute Wohn -<br />
gemeinschaften<br />
– Menübringdienst<br />
– teilstationäre Pflege<br />
(Tagespflege)<br />
– stationäre Pflege/<br />
Kurzzeitpflege<br />
(62 Pflegeplätze mit<br />
Kurzzeitpflege)<br />
Christophorusstift e. V.<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.christophorushildesheim.de<br />
folgt eine intensive Zusammenarbeit von<br />
öffentlicher Gesundheitshilfe, Kinder- und<br />
Jugendhilfe, Kindertageseinrichtungen, Eltern,<br />
Kinderärzten und weiteren. Wo Bedarfe festgestellt<br />
werden, setzt unmittelbar eine koordinierte<br />
und nachhaltige frühe Förderung<br />
ein. Nach erfolgreicher Erprobung in einzelnen<br />
Kommunen erfolgt seit 2011 ein landkreisweiter<br />
Ausbau.<br />
Die kooperative Maßnahme LeFiS –<br />
Lernförderung in Schulen hat zum Ziel, so<br />
früh wie möglich zu erkennen, welche<br />
Kinder besondere Schwierigkeiten beim<br />
Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen haben.<br />
Da raufhin setzt eine gezielte Förderung in<br />
der Schule ein, in die Therapeuten und<br />
weitere Fachkräfte eingebunden werden. Die<br />
Kinder- und Jugendhilfe beteiligt sich an der<br />
Finanzierung, da so der Fallzahl- und<br />
Kosten steigerung von Legasthenie, Dyskalkulie<br />
und seelischen Behinderungen (§ 35a<br />
SGB VIII) entgegengewirkt wird.<br />
Alle Maßnahmen zielen darauf, den<br />
<strong>Landkreis</strong> altersgerecht, gesundheitsförderlich<br />
und lebensfreundlich zu gestalten und<br />
für alle Bürgerinnen und Bürger gute Entwicklungs-<br />
und Teilhabemöglichkeiten zu<br />
sichern.<br />
94
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Auf einen Blick<br />
AWO Kreisverband <strong>Hildesheim</strong>-Alfeld (Leine) e. V.:<br />
Gemeinsam Krisen meistern – Lösungen finden<br />
Auszug aus der Verbandsgeschichte: 1920 wurde<br />
die Arbeiterwohlfahrt in <strong>Hildesheim</strong> gegründet.<br />
Die erste Vorsitzende wurde Frau Elise Bartels.<br />
Eine der Mitbegründerinnen war Frau Marie<br />
Wagenknecht. 1922 löste Frau Wagenknecht<br />
Elise Bartels, sie wurde Mitglied des Reichs -<br />
tages, als Vorsitzende ab. Die Arbeiterwohlfahrt<br />
gab in der damaligen schlechten Zeit nach dem<br />
Ersten Weltkrieg Hungernden warme Mahlzeiten,<br />
wurde in der Jugend- und sozialen Gerichtshilfe,<br />
der Armenbetreuung sowie der Sozialhilfe tätig<br />
und bot Kindererholungen an. Ein Zeugnis für<br />
die Notwendigkeit von Ferienwanderungen war<br />
die Teilnahme von oftmals mehr als 1000 Kindern.<br />
1933 besetzte die SA das Büro der Arbeiter -<br />
wohlfahrt in der damaligen Wilhelmstraße, heute<br />
Jan-Pallach-Straße, und beschlagnahmte Akten<br />
und Inventar...mehr auf www.awo-hi.de.<br />
Die AWO berät Sie in vielen Bereichen des<br />
Lebens, ganz nach dem Motto: „Gemeinsam<br />
Krisen meistern – Lösungen finden.“ Wer in Not<br />
gerät, kann sich auf die Hilfe der AWO verlassen.<br />
Aufmerksam zuhören und Ihre Fragen beantworten.<br />
Gemeinsam mit Ihnen Möglichkeiten und<br />
Lösungen erarbeiten.<br />
Der AWO Kreisverband <strong>Hildesheim</strong>-Alfeld<br />
(Leine) e. V. bietet kompetente und freundliche<br />
Ansprechpartner in vielen Bereichen (siehe Infospalte).<br />
Das Ehrenamt: Ortsvereine mit vielen verschiedenen<br />
Angeboten, Begegnungsstätten und<br />
insgesamt 3200 Mitgliedern bestehen in: Adenstedt,<br />
Alfeld, Algermissen, Bad Salzdetfurth,<br />
Banteln, Bar felde, Betheln, Bockenem, Brüggen,<br />
Diekholzen, Duingen, Eime, Eitzum, Elze, Freden,<br />
Gronau, Groß Düngen, Harsum, Hörsum, Holle,<br />
Lamspringe, Mehle, Nienstedt, Nordstemmen,<br />
Rössing-Barnten, Ruthe-Heisede, Sarstedt,<br />
Schellerten, Sibbesse, Söhlde-Nettlingen, Warzen,<br />
Hildes heim-Himmelsthür, <strong>Hildesheim</strong>-Itzum-<br />
Marien burger Höhe und <strong>Hildesheim</strong>-Sorsum<br />
Gründungsjahr: 1920<br />
Mitarbeiter: ca. 60<br />
Ansprechpartner<br />
in den Bereichen:<br />
– Schuldner-/Insolvenzberatung<br />
– Pfändungsschutzkonto<br />
– Psychosoziale<br />
Krebsnachsorge<br />
– Schwangeren- und<br />
Schwangerschaftskonfliktberatung<br />
– Sexualprävention<br />
an Schulen<br />
– Kontaktstelle für<br />
Suchtkranke und<br />
Suchtgefährdete<br />
– Suchtselbsthilfe -<br />
gruppen für Betroffene<br />
und Angehörige<br />
– Beratung für Migranten<br />
und EU-Bürger<br />
– Jugendmigrationsdienst<br />
auch für<br />
Flüchtlinge<br />
– Rückkehrberatung<br />
– Mutter-Kind-<br />
Kurberatung<br />
Angebote und Projekte:<br />
– Cáfe Global<br />
– Musikzentrum<br />
– Bühne Frei<br />
„kids on stage“,<br />
Kindermusikprojekt<br />
– MUT-Projekt<br />
– Horte in Hohen -<br />
eggelsen und Holle<br />
– Kooperation mit vielen<br />
anderen Einrichtungen<br />
und Verbänden<br />
–u.v.m.<br />
AWO Kreisverband<br />
<strong>Hildesheim</strong>-Alfeld<br />
(Leine) e. V.<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.awo-hi.de<br />
95
Manuell, konventionell oder CNC-Bearbeitung bis<br />
5 Achsen...Mitarbeiter der Metallwerkstatt bei vor -<br />
bereitenden Tätigkeiten für die Produktion.<br />
Lammetal-Werkstätten Lamspringe GmbH –<br />
ein Unternehmen mit sozialem Auftrag<br />
Die Lammetal-Werkstätten Lamspringe GmbH<br />
feiert im Jahr 2016 ihr 45-jähriges Bestehen. Aus<br />
einer Elterninitiative heraus entwickelte sich<br />
„Lammetal“ im Laufe der Zeit zu einem der größten<br />
Arbeitgeber im Südkreis <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Die ursprünglich mit einfachsten finanziellen<br />
und räumlichen Mitteln auf mehrere Standorte<br />
aufgeteilte Einrichtung ist heute ein Unternehmen<br />
mit sozialem Auftrag, welches eine breite<br />
Produkt- und Dienstleistungspalette mit konsequenter<br />
Kundenorientierung, erstklassiger Qualität,<br />
kreativen Lösungen und Termintreue an -<br />
bietet. Neben klassischen Montage- und Verpackungstätigkeiten<br />
gehören eine Aktenvernichtung<br />
nach BDSG, Garten- und Landschaftsbau,<br />
Holzwerkstatt und eine mit CNC-Technik aus -<br />
gestattete Metallwerkstatt zum Portfolio. Die Kunden<br />
und Partner der Lammetal-Werkstätten kommen<br />
aus Deutschland und dem europäischen<br />
96
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1971<br />
Mitarbeiter:<br />
450 Menschen mit<br />
Behinderung/<br />
240 Angestellte<br />
Ausland. Es handelt sich hierbei um namhafte<br />
Unternehmen wie Automobilzulieferer, Blech -<br />
warenindustrie, Internetunternehmen, Elektronikunternehmen,<br />
Metall-, Kunststoff-, Gummi-,<br />
holzverarbeitendes Gewerbe, Krankenhäuser,<br />
Dienstleister und Privatpersonen.<br />
Parallel dazu wurden an verschiedensten<br />
Standorten Wohnstätten, Wohngruppen und<br />
Wohntrainingsbereiche errichtet, um Menschen<br />
mit Behinderung ein Zuhause zu geben. Alle<br />
Ob Metall, Gummi, Holz, Papier, Kunststoff oder . . .<br />
Mitarbeiter des Montage- und Verpackungsbereiches<br />
beim Montieren und Verpacken von Bauteilen für die<br />
Automobilindustrie.<br />
Wohneinrichtungen sind individuell angelegt und<br />
können ein unterschiedliches Klientel an Bewohnern<br />
aufnehmen.<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Aktenvernichtung<br />
nach BDSG<br />
– Garten- und<br />
Landschaftsbau<br />
– Holzspielzeuge,<br />
Dekoartikel,<br />
Kleinmöbel<br />
– Kabelkonfektion<br />
– Metallbearbeitung<br />
manuell, konventionell<br />
und CNC bis<br />
5 Achsen<br />
– Montage- und Ver -<br />
packungstätigkeiten<br />
– Qualifizierung und<br />
berufliche Fortbildung<br />
für Menschen mit<br />
Behinderung in<br />
anerkannten<br />
Ausbildungsberufen<br />
– Ambulant unter -<br />
stützendes Wohnen<br />
– Wohngruppen<br />
– Wohnstätten<br />
Von der Bohle bis zum<br />
fertigen Produkt...<br />
Mitarbeiter der Holz werk -<br />
statt beim Schleifen von<br />
Holztabletts.<br />
Lammetal-Werkstätten<br />
Lamspringe GmbH<br />
www.lammetal.net<br />
97
Heimstatt Röderhof – Wohn- und Förder -<br />
angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
Die Heimstatt Röderhof, gelegen in der Ge -<br />
meinde Diekholzen (Ortschaft Egenstedt, Ortsteil<br />
Röderhof) in landschaftlich reizvoller Lage<br />
zwischen <strong>Hildesheim</strong> und Bad Salzdetfurth, ist<br />
einer der größten Arbeitgeber in der Gemeinde<br />
und Umgebung.<br />
Die Heimstatt Röderhof ist eine Einrichtung<br />
der Eingliederungshilfe und bietet auf ihrem circa<br />
55 000 Quadratmeter großen Areal sowie den<br />
dezentralen Wohnangeboten 225 geistig und<br />
überwiegend schwer mehrfach beeinträchtigten<br />
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein<br />
„Zuhause“. In familienähnlicher Atmosphäre be -<br />
stehen Wohnangebote in kleinen Wohneinheiten<br />
in Häusern mit jeweils zwei Wohngruppen.<br />
Dezentrale Wohnangebote bieten wir in<br />
unserer Außenstelle „Haus Gertrudenberg“ in<br />
Bad Salzdetfurth für 24 erwachsene Bewohner<br />
sowie in unserer geplanten Wohntrainings -<br />
gruppe für Jugendliche und junge Erwachsene<br />
in <strong>Hildesheim</strong> ab Sommer 2016 mit 20 Plätzen.<br />
Darüber hinaus gehören zur Einrichtung die<br />
St.-Franziskus-Schule, eine staatlich anerkannte<br />
Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige<br />
Entwicklung“, die Tagesförderstätte für die Be -<br />
treuung und Förderung unserer erwachsenen<br />
Bewohner sowie weitere Verwaltungs- und Versorgungsgebäude.<br />
98<br />
„Schulprojekt Luft“<br />
Schulchor<br />
„Herzens-Klänge“<br />
Lebenslanges Lernen, als Einheit von Bildung,<br />
Erziehung und ganzheitlicher Förderung,<br />
ist für uns selbstverständlich und soll jedem einzelnen<br />
Bewohner, innerhalb eines überschau -<br />
baren, geschützten Lebensraumes und in einer<br />
Atmosphäre des Angenommenseins, soziale<br />
Werte und Haltungen vermitteln sowie intensive<br />
heilpädagogische Förderung im sozialen sowie<br />
lebenspraktischen Bereich ermöglichen. Betreut<br />
werden unsere Bewohner von Heilerziehungspflegern,<br />
Sozialpädagogen, Erziehern und unterstützenden<br />
Kräften; in der Förderschule von<br />
speziell ausgebildeten Förderschullehrern sowie<br />
pädagogisch ausgebildeten Fachkräften.<br />
Die Vorteile in unserer Einrichtung kommen<br />
– wie wir glauben – voll zum Tragen, weil auf<br />
eine enge, pädagogisch und therapeutisch sinnvolle<br />
Verzahnung von Wohnen und Schule<br />
geachtet wird und wir unseren Schülerinnen und<br />
Schülern einen harmonisch gegliederten Tagesund<br />
Wochenablauf ermöglichen können.<br />
Ein besonderes Gewicht wird dem Schul -<br />
leben zugemessen, welches sich u. a. in Projekten,<br />
Theateraufführungen der Kinder, Klassenfahrten,<br />
gemeinsamer Vorbereitung kirchlicher<br />
Feste und von den Schülerinnen und Schülern<br />
gestalteten Feiern widerspiegelt.<br />
In der Tagesförderstätte bieten wir ein tagesstrukturierendes<br />
Angebot für erwachsene Be -<br />
wohner, eine vom „Wohnen“ räumlich getrennte<br />
Maßnahme im Sinne einer „externen Lern-,<br />
Erfahrungs- und Erlebniswelt“, deren Ziel es ist,
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
dem Menschen mit Beeinträchtigung die für ihn<br />
erreichbare Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft<br />
zu ermöglichen. In den Bereichen Schule<br />
sowie Tagesförderstätte bieten wir die Möglichkeit,<br />
externe Schüler zu beschulen bzw. externe<br />
erwachsene Bewohner im Tagesförderbereich zu<br />
betreuen.<br />
Bei unserem Angebot des Heilpädago -<br />
gischen Voltigierens geht es weniger um den<br />
sportlichen Aspekt, als vielmehr um die Förderung<br />
der Wahrnehmung, des Lernens, des Befindens<br />
und der Motorik über das Medium Pferd,<br />
denn die Heilwirkung des Reitens ist schon seit<br />
dem Altertum bekannt. Die individuelle und<br />
psycho-soziale Entwicklung von Kindern, Jugend -<br />
Blick auf die Heimstatt Röderhof<br />
lichen und Erwachsenen mit geistiger Beeinträchtigung<br />
wird positiv beeinflusst und gefördert.<br />
Im Juni 2008 wurde die Reittherapie von<br />
der FN (Deutsche Reiterliche Vereinigung) und<br />
vom Deutschen Kuratorium für therapeutisches<br />
Reiten anerkannt.<br />
Alle Bemühungen um unsere Bewohnerinnen<br />
und Bewohner sind darauf ausgerichtet, sie<br />
nicht von ihrer Beeinträchtigung her zu sehen,<br />
sondern ihnen vielmehr in Achtung und Wertschätzung<br />
zu begegnen und durch Bildung, Er -<br />
ziehung und Betreuung zu weitgehender Selbstständigkeit<br />
in sozialer Integration zu verhelfen.<br />
Auf dem großen Gelände der Einrichtung<br />
befinden sich ein attraktiver Spielplatz mit verschiedenen<br />
Spielgeräten, einem Rollstuhlkarussell,<br />
eine große Spielwiese, ein Mehrzwecksportplatz,<br />
ein mit einem Rollstuhl unterfahrbarer<br />
Erlebnisbrunnen sowie ein festes Wegenetz<br />
ohne öffentlichen Autoverkehr. Das Umland lädt<br />
zu Spaziergängen mit Rollstühlen, Wanderungen<br />
oder Kutschfahrten ein. Für Ausflüge, Stadt -<br />
fahrten und Einkaufsfahrten mit den Bewohnern<br />
steht ein Fuhrpark von Kleinbussen und Autos<br />
zur Verfügung.<br />
Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist<br />
natürlich die Freizeitgestaltung. Hier bieten sich<br />
für unsere Bewohner viele Möglichkeiten, an -<br />
gefangen von der Gemeinschaft innerhalb der<br />
Gruppen, gruppenübergreifende Freizeitgestaltung<br />
und Spielen auf dem Freigelände bis hin zu<br />
kulturellen und sportlichen Aktivitäten außerhalb<br />
der Einrichtung sowie die Ausrichtung jahreszeitlicher<br />
Feste.<br />
Hier gibt es beispielsweise unser Theater -<br />
projekt „Theater am Kiosk“, wo die Bewohner<br />
schon bei verschiedenen Auftritten in der Region<br />
<strong>Hildesheim</strong> und Hannover ihr Können darge boten<br />
haben, eine Fußballgruppe, die regelmäßig<br />
gemeinsam trainiert und spielt oder den dreimal<br />
wöchentlich stattfindenden Lauftreff, bei dem die<br />
meisten der Teilnehmer Strecken von bis zu fünf<br />
Kilometern zurücklegen und bei verschiedenen<br />
Laufveranstaltungen (Wedekindlauf, Wohlden -<br />
berg lauf usw.) jedes Jahr erfolgreich vertreten<br />
sind. Den „krönenden Abschluss“ hierzu bildet<br />
dann am letzten Samstag im September der seit<br />
2009 stattfindende „Röderhof-Benefiz-Lauf“.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 1971<br />
Mitarbeiter: rund 370<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Wohn- und Förder -<br />
angebote für<br />
Menschen mit<br />
Beeinträchtigungen<br />
– 12 Häuser: 4 Häuser<br />
mit 8 Wohngruppen<br />
für Kinder und<br />
Jugendliche und<br />
8 Häuser mit<br />
14 Wohngruppen<br />
für Erwachsene<br />
– dezentrale<br />
Wohnangebote<br />
– St.-Franziskus-Schule<br />
– Tagesförderstätte<br />
– Projekte im Rahmen<br />
der Inklusion<br />
– Reittherapie<br />
Röderhof e. V.<br />
– Heilig Geist Kirche<br />
– 3 x wöchentlich<br />
Lauftreff<br />
– Benefizlauf<br />
Förderung:<br />
– Erlernen eines<br />
konfliktfreieren und<br />
belastungsfähigeren<br />
Sozialverhaltens<br />
– Training der Grobund<br />
Feinmotorik<br />
– Schulung der<br />
Wahrnehmung<br />
– Spracherwerb und<br />
Sprachaufbau<br />
– Einübung des<br />
sicheren Verhaltens<br />
im Straßenverkehr<br />
u. v. m.<br />
Heimstatt Röderhof<br />
Diekholzen<br />
www.heimstattroederhof.de<br />
99
Historische Schönheit<br />
und zeitgemäßer Kom -<br />
fort: im Buddes Hof sind<br />
beide Aspekte perfekt<br />
vereint.<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr:<br />
2005: Buddes Hof<br />
2008: Sonnenkamp<br />
2010: Das Lebenswerk<br />
2010: ambulanter<br />
Pflegedienst<br />
Mitarbeiter: 120<br />
Einrichtungen:<br />
– Senioren- und Pflege -<br />
zentrum Buddes Hof<br />
GmbH in Söhlde<br />
– Senioren- und Pflege -<br />
zentrum Sonnenkamp<br />
in Sarstedt<br />
– ambulanter Pflege -<br />
dienst in <strong>Hildesheim</strong><br />
Das Lebenswerk<br />
GmbH, Sarstedt<br />
www.daslebenswerk.de<br />
Das Lebenswerk GmbH<br />
Ein schönes Zuhause für ältere Menschen zu<br />
schaffen, das allen Ansprüchen genügt und<br />
mehr ein Hotel mit fachlicher und medizinischer<br />
Betreuung ist, als ein normales Seniorenheim –<br />
mit diesem Anspruch hat sich Frau Susanne<br />
Palermo mit dem Senioren- und Pflegezentrum<br />
Buddes Hof einen persönlichen Traum erfüllt.<br />
Heute betreibt sie gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern unter dem Dach<br />
von Das Lebenswerk GmbH nicht nur die Einrichtung<br />
Buddes Hof in Söhlde, sondern auch<br />
das Senioren- und Pflegezentrum Sonnenkamp<br />
in Sarstedt sowie einen ambulanten Pflegedienst<br />
mit Sitz in <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Menschen sind die Seele des Unternehmens.<br />
Das gilt für die Senioreneinrichtungen in<br />
zweierlei Hinsicht: einmal für die Gäste und zum<br />
anderen für die beiden Teams von Buddes und<br />
Sonnenkamp. Das geschulte Personal aus Krankenschwestern,<br />
ausgebildeten Altenpflegern und<br />
die Verwaltung haben ausreichend Zeit für alle<br />
Anfragen und Bedürfnisse. Mit jedem Gast<br />
führen wir ein ausführliches Aufnahmegespräch:<br />
darin besprechen wir die persönlichen Wünsche<br />
und den gesamten gewünschten Tagesablauf.<br />
Hier lassen sich auch viele Ängste und Sorgen<br />
nehmen, die natürlich bei dem Schritt in einen<br />
neuen Lebensabschnitt auftauchen.<br />
Genießen Sie Ihren Aufenthalt, wir kümmern<br />
uns um alles, was Sie brauchen. Neben Ihrer<br />
Ernährung und der kompletten Pflege sorgen wir<br />
auch für alle weiteren Belange.<br />
100
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Auf einen Blick<br />
Ortsvereine: 44<br />
(Stand 11/2015)<br />
Mitglieder: 5300<br />
Mitarbeiter:<br />
hauptamtlich: 270<br />
ehrenamtlich: 500<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Senioren: ambulante<br />
Pflege, Beratung zur<br />
Pflegeversicherung,<br />
Hausnotruf, Hauswirtschaftliche<br />
Dienst leis -<br />
tungen, Pflegeheime,<br />
Seniorenbüro Alfeld,<br />
Tagespflege etc.<br />
– Gesundheit: entlas -<br />
tende Hilfen für Pfle -<br />
gende, Gesundheitsförderung<br />
– Kinder, Jugend und<br />
Familie: Bundes frei -<br />
willigen dienst/FSJ,<br />
Erste Hilfe für Kinder,<br />
Jugendrotkreuz (JRK),<br />
Kindertagesstätte<br />
Elze, Mutter-/Vater-<br />
Kind-Kuren, Schul -<br />
sanitäts dienst, Spielund<br />
Kontakt gruppe<br />
– Engagement: u. a.<br />
Altkleider sammlung,<br />
Hilfe für Rumänien,<br />
Blutspende,<br />
Seniorenbüro<br />
– Kurse:<br />
– Erste Hilfe<br />
Lehrgänge<br />
– Wassergymnastik<br />
–Yoga<br />
–u.v.m.<br />
DRK-Kreisverband<br />
Alfeld<br />
www.drk-alfeld.de<br />
DRK--Kreisverband Alfeld e. V.<br />
Der DRK-Kreisverband Alfeld e. V. hat viele<br />
Gesichter: Rund 270 hauptamtliche Mitarbeiter<br />
setzen sich für die besonderen Werte des DRK<br />
in der ambulanten und stationären Pflege, in der<br />
Tagespflege, der Kindertagesstätte oder im<br />
Haus notruf und den hauswirtschaftlichen Dienst -<br />
leistungen ein.<br />
Das Ehrenamt stellt eine zentrale Säule der Rotkreuzarbeit<br />
dar. Hunderte Freiwillige engagieren<br />
sich in den mehr als 40 Ortsvereinen, den Bereitschaften,<br />
im Jugendrotkreuz und im Seniorenbüro.<br />
Sie sichern humanitäre Aufgaben wie<br />
Sanitätsdienste, Erste-Hilfe-Lehrgänge, Katastrophenschutz,<br />
Altkleidersammlung, Blutspende<br />
sowie zahlreiche soziale und gesundheits -<br />
fördernde Angebote. Die Ortsvereine bieten darüber<br />
hinaus für ihre 5300 Mitglieder vielfältige<br />
Bewegungs- und Beschäftigungsprogramme.<br />
Das Rote-Kreuz hilft Menschen in Not. Blutspenden<br />
und Altkleidersammlungen werden regelmäßig<br />
organisiert. Mit Hilfe von Spenden werden<br />
außerdem sowohl regionale als auch internationale<br />
Projekte finanziell unterstützt. Der DRK-<br />
Kreisverband Alfeld e. V. hat zudem als Wohl-<br />
DRK-Kreisverband Alfeld: immer nah am Menschen<br />
fahrtsverband einen hohen Stellenwert in der<br />
Region und bietet vielfältige Dienstleistungen für<br />
hilfebedürftige Senioren. Zu den Einrichtungen<br />
zählen unter anderem die Alten- und Pflege -<br />
heime in Banteln und Gronau, die Tagespflege in<br />
Gronau sowie die Sozialstationen Alfeld, Sibbesse-Lamspringe-Freden,<br />
Gronau-Duingen und Elze-<br />
Nordstemmen.<br />
Sitz des DRK-Kreisverbandes Alfeld<br />
101
Katholische Kirche im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Thomas Scharf-Wrede<br />
UNESCO-Weltkulturerbe:<br />
der Mariendom in Hildes -<br />
heim<br />
Die Anfänge des Christentums im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong> reichen bis ins frühe 9. Jahrhundert<br />
zurück und sind durch archäologische<br />
wie schriftliche Quellen hinreichend überliefert.<br />
Schon früh nahm das Bistum eine gute<br />
Entwicklung und erreichte unter den heilig<br />
gesprochenen Bischöfen Bernward (993–<br />
1022) und Godehard (1022–1038) eine<br />
besondere Blütezeit. In den nachfolgenden<br />
Jahrhunderten wurde das Bistum jedoch<br />
zunehmend in regionale Auseinandersetzungen,<br />
vor allem mit den benachbarten<br />
welfischen Herzogtümern hineingezogen,<br />
die in der Schlacht bei Dinklar 1367 einen<br />
Kulminationspunkt erreichten. In der Zeit<br />
der Reformation und der Katholischen<br />
Reform fand man im Bistum <strong>Hildesheim</strong><br />
relativ rasch zu einem „geordneten Nebeneinander“,<br />
das durch den Westfälischen<br />
Friedensschluss von 1648 manifestiert<br />
wurde: tiefgreifende, den anderen verletzende,<br />
konfessionelle Auseinandersetzungen<br />
hat es im <strong>Hildesheim</strong>ischen im 17. und 18.<br />
Jahrhundert nicht gegeben.<br />
In Folge der politischen Veränderungen<br />
zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfuhr das<br />
Bistum <strong>Hildesheim</strong> 1824/34 erhebliche Veränderungen:<br />
das bis dahin kleine, primär<br />
den heutigen <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> um -<br />
fassende, Bistum wurde bis an die Nordsee<br />
bzw. bis nach Hannoversch Münden und<br />
bis zur Weser bzw. bis in den Harz und an<br />
die Elbe erweitert und nahm in den folgenden<br />
Jahrzehnten eine insgesamt gute Entwicklung<br />
– auch der Kulturkampf bildete<br />
keinen nachhaltigen Einschnitt.<br />
Erhebliche Beeinträchtigungen erfuhr<br />
das Bistum <strong>Hildesheim</strong> dann allerdings in<br />
der Zeit der nationalsozialistischen Gewalt -<br />
herrschaft, gleich wie auch in diesen Jahren<br />
die überwiegende Mehrheit der Diözesanen<br />
ihrer Kirche treu blieben; den Predigten von<br />
Bischof Joseph Godehard Machens bei der<br />
Kreuzwallfahrt in Ottbergen kam erhebliche<br />
Bedeutung zu.<br />
Dass der gegen Ende des Zweiten Weltkrieges<br />
total zerstörte Dom und die am<br />
22. März 1945 ebenfalls zerstörte St. Michaelis-Kirche<br />
– wie viele andere kirchliche Ge -<br />
bäude in Stadt und <strong>Landkreis</strong> auch – in den<br />
nachfolgenden Jahren wieder aufgebaut<br />
werden konnten und Dom und St. Michaelis<br />
heute zum Welterbe der UNESCO gehören:<br />
es zeigt den unbändigen Einsatz der Menschen<br />
vor Ort für ihre Kirche bzw. ihre Kirchen.<br />
Parallel zum „äußeren Wiederaufbau“<br />
gelang gerade in den 1950/60er Jahren<br />
auch eine deutliche „innere Belebung“ der<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg durch den<br />
Zuzug zahlreicher Flüchtlinge und Vertriebenen<br />
nicht selten deutlich vergrößerten Kirchengemeinden,<br />
indem sie sich den immer<br />
wieder neuen Anfragen und Herausforderungen<br />
stellten und diese mutig angingen.<br />
Kirche: Gerade auch im <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong> gab es in ihr niemals Stillstand –<br />
wie sie auch in Zukunft sicherlich stets in<br />
Bewegung bleiben wird.<br />
102
Evangelische Kirche im<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Die Holzdecke des<br />
UNESCO-Weltkultur -<br />
erbes St. Michaelis<br />
in <strong>Hildesheim</strong><br />
Christian Castel<br />
Die christliche Geschichte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
reicht bis ins 8. Jahrhundert<br />
zurück. Die erste Kirche östlich der Weser<br />
wurde um das Jahr 800 durch Karl den<br />
Großen in Elze gegründet. Die reichen<br />
Böden der Region machten es möglich,<br />
dass nahezu jede kleine Siedlung in der<br />
Folge eine eigene Kirche errichten konnte,<br />
ein Umstand, der unter den heutigen Be -<br />
dingungen Glück und Last zugleich ist.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> hat die größte<br />
„Kirchendichte“ in ganz Niedersachsen vorzuweisen.<br />
1542 schloss sich die <strong>Hildesheim</strong>er Bürgerschaft<br />
der lutherischen Reformation an.<br />
Mit der ersten Predigt von Johannes Bugenhagen<br />
am 1. September in der Bürgerkirche<br />
St. Andreas in <strong>Hildesheim</strong> fasste das evangelische<br />
Bekenntnis Fuß. Damit begann<br />
eine lange Streitgeschichte zwischen den<br />
Konfessionen. Katholiken und Protestanten<br />
verteilten sich in der Folge auf die (überwiegend<br />
protestantische) Stadt und das katho -<br />
lische Hochstift <strong>Hildesheim</strong>. In den Dörfern<br />
des <strong>Landkreis</strong>es führte die Reformation zu<br />
einer konfessionellen Aufspaltung der Orte,<br />
während es in der Stadt <strong>Hildesheim</strong> durch<br />
den westfälischen Frieden von 1648 zu<br />
einer „geordneten konfessionellen Parallelstruktur“<br />
kam. Seither allerdings ist <strong>Hildesheim</strong>,<br />
entgegen der landläufigen Ansicht,<br />
eine überwiegend evangelische Stadt.<br />
Der Zweite Weltkrieg mit dem verheerenden<br />
Bombenangriff vom 22. März 1945 vernichtete<br />
die meisten Kirchengebäude in der<br />
Stadt. Die Flüchtlingsströme aus den Ost -<br />
gebieten zu Kriegsende führten zu einer<br />
völlig neuen konfessionellen Zusammen -<br />
setzung der Wohnbevölkerung in Stadt und<br />
<strong>Landkreis</strong>.<br />
Nach dem Krieg gab es auf dem Gebiet<br />
des <strong>Landkreis</strong>es sieben evangelische<br />
Kirchenkreise, aus denen im Laufe der Jahre<br />
durch Zusammenlegung die Kirchenkreise<br />
<strong>Hildesheim</strong>-Sarstedt und <strong>Hildesheim</strong>er Land<br />
– Alfeld gebildet wurden. Aufgrund der Vielzahl<br />
seiner Gemeinden wird der Kirchenkreis<br />
<strong>Hildesheim</strong>er Land – Alfeld durch zwei<br />
Superintendenturen (Alfeld und Elze) ge -<br />
leitet – ein Leitungsmodell, das hier erstmals<br />
in der Landeskirche erprobt wird.<br />
Die Kirchenkreise arbeiten im Kirchenkreisverband<br />
<strong>Hildesheim</strong> zusammen und<br />
tragen die gemeinsame Verwaltung und das<br />
Diakonische Werk im <strong>Landkreis</strong>. Die evange -<br />
lische Kirche im <strong>Landkreis</strong> umfasst derzeit<br />
etwa 110 Gemeinden und ca. 140 000 Mitglieder.<br />
Ihr besonderer Schatz sind die zahlreichen<br />
Kirchengebäude, darunter mit dem<br />
UNESCO-Welterbe St. Michaelis eine der<br />
berühmtesten Kirchen der Welt. Eine kunsthistorische<br />
Besonderheit stellen außer -<br />
dem die zahlreichen Taufengel in den Dorfkirchen<br />
dar.<br />
Dem Erbe weiß sich die evangelische<br />
Kirche verpflichtet. Zugleich ist es ihre Aufgabe,<br />
den Glauben an den dreieinigen Gott<br />
unter den veränderten gesellschaftlichen<br />
Bedingungen im Sinne des Leitsatzes<br />
„Ecclesia semper reformanda“ (die Kirche<br />
ist immer zu reformieren) stets wieder neu<br />
zur Sprache zu bringen.<br />
103
St. Michaeliskirche in <strong>Hildesheim</strong><br />
Peter und Paul-Kirche<br />
in Elze<br />
Dienstgebäude des<br />
Kirchenamtes Hildes heim<br />
inklusive Tagungsanbau<br />
104<br />
Kirchenkreisverband <strong>Hildesheim</strong><br />
Der Kirchenkreisverband <strong>Hildesheim</strong> ist am<br />
1. November 2010 gegründet worden und um -<br />
fasst die Kirchenkreise <strong>Hildesheim</strong>er Land-Alfeld<br />
und <strong>Hildesheim</strong>-Sarstedt. Der Verband ist weit -<br />
gehend flächenmäßig deckungsgleich mit dem<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>. Lediglich im west lichen<br />
und nördlichen Randbereich reicht er in die Nachbarlandkreise<br />
hinein. Für die pfarramt liche Ver -<br />
sorgung der 110 Kirchengemeinden stehen derzeit<br />
62 Pfarrerinnen und Pfarrer zur Verfügung.<br />
Durch die überwiegend kleingliedrige länd -<br />
liche Struktur sind 211 Sakralgebäude und 220<br />
Pfarr- und Gemeindehäuser vorhanden. Diese<br />
Struktur verändert sich derzeit jedoch spürbar,<br />
da viele der kleineren Gemeinden über Zusammenschlüsse<br />
und die Bildung von Ge mein de -<br />
verbänden oder Arbeitsgemeinschaften in den<br />
Regionen miteinander im Gespräch sind. In weiten<br />
Bereichen sind Kirchengemeinden traditionell<br />
Träger der Friedhöfe, so werden 104 Friedhöfe<br />
betrieben.<br />
Ein besonderes Schwergewicht des diakonischen<br />
Engagements liegt in der Trägerschaft von<br />
50 Kindertagesstätten mit rund 3300 Plätzen<br />
und einer Diakoniestation, die rund 465 Patienten<br />
betreut. In der ambulanten Pflege gewinnt<br />
die Demenzbetreuung durch Gruppenangebote<br />
und spezielle Angebote für pflegende Angehö -<br />
rige immer mehr an Bedeutung. Zwei Bahnhofs -<br />
missionen, ein Hospizverein und ein gemein -<br />
sames Diakonisches Werk mit Sozialberatung in<br />
<strong>Hildesheim</strong>, Alfeld, Bockenem, Elze und Sarstedt<br />
runden das Engagement ab. Hier werden<br />
Schuldner-, Insolvenzberatung, Schwangerenund<br />
Schwangerschaftskonfliktberatung, Ehe-,
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Auf einen Blick<br />
Gründungsjahr: 2010<br />
Mitarbeiter: 1700<br />
Gemeindemitglieder:<br />
140 000<br />
Kirchengemeinden: 110<br />
Sakralgebäude: 211<br />
Pfarr- und Gemeinde -<br />
häuser: 220<br />
Friedhöfe: 104<br />
Teile des Teams der<br />
Diakonie station Hildes -<br />
heimer Land gGmbH<br />
(Dienstsitz in Bockenem) Innenansicht Kolum -<br />
barium Hoheneggelsen<br />
Familien- und Lebensberatung sowie eine Kurenberatung<br />
und -vermittlung angeboten.<br />
Letztlich sind etwa 1700 Mitarbeitende in<br />
hauptamtlichen und nebenamtlichen Beschäf tigungsverhältnissen<br />
bei der evangelischen Kirche<br />
oder ihren Einrichtungen tätig.<br />
Die Verwaltung erfolgt durch das Kirchenamt<br />
in <strong>Hildesheim</strong> mit derzeit etwa 70 Mitarbeitenden.<br />
Innenansicht der<br />
St. Nicolai-Kirche in Alfeld<br />
Angebote:<br />
verschiedenster Art<br />
– für Kinder<br />
– für Jugendliche<br />
– für Erwachsene<br />
– für Senioren<br />
und in den Bereichen<br />
– Musik und Kultur sowie<br />
– Diakonisches Werk<br />
mit Beratungs- und<br />
Unterstützungs -<br />
angeboten<br />
Kirchenamt <strong>Hildesheim</strong><br />
des Ev.-luth. Kirchen -<br />
kreisverbandes<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.hildesheimkirche.de<br />
105
Erfolgsfaktor Wissen –<br />
passgenaue Bildungsangebote<br />
Dr. Margitta Rudolph<br />
Die niedersächsische Bevölkerung wird voraussichtlich<br />
um 6,4 Prozent auf 7,44 Millionen<br />
Einwohner zurückgehen. Höchste Einwohnerverluste<br />
dürften in Südniedersachsen<br />
(Alfeld, Gronau, Elze, Lamspringe, Holzminden<br />
sowie dem LK Goslar und der Stadt<br />
Salzgitter etc.) zu verzeichnen sein 1 . Die<br />
Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter<br />
ist rückläufig. Die Altersgruppe der Erwerbs -<br />
tätigen sinkt, der Anteil der 20- bis unter 65-<br />
jährigen nimmt ab 2 .<br />
Eine entscheidende Kom ponente des<br />
erfolgreichen Umgangs mit dem demogra -<br />
fischen Wandel wird für die Kommune<br />
<strong>Hildesheim</strong> die Frage sein, wie es ihr ge -<br />
lingt, Bildungs- und Wissens gemein schaften<br />
sowie (Ausbildungs-)Betriebe so zu unterstützen,<br />
dass sie mit erhöhter Professionalität<br />
Wirtschaftsfelder er schlie ßen und damit<br />
Beschäftigungsstrukturen aufbauen können.<br />
Dazu bedarf es eines kommunalen<br />
Bildungs monitorings und Bildungsmanagements.<br />
Mit der Einrichtung einer kommu -<br />
nalen Bildungslandschaft und einer gelingenden<br />
Bildungssteuerung am Bildungsund<br />
Beratungszentrum Volkshochschule<br />
<strong>Hildesheim</strong> gGmbH, sprich systematisch<br />
und beständig erhobenen Daten aus den<br />
verschiedenen thematischen Bereichen des<br />
lebenslangen Lernens, werden passgenaue<br />
Bildungs angebote, die in Form, Inhalt und<br />
Bildungsabschluss auf die Klientel zugeschnitten<br />
sind, angeboten. Unterschiedliche<br />
Akteure der Weiterbildungsbranche stellen<br />
gebündeltes Wissen zur Entscheidungsfindung<br />
zur Verfügung. Allgemeine Informationen<br />
sind geprägt von großen Mengen<br />
unstruk turierter Daten aus heterogenen<br />
Quellen, die die Informationsbedürfnisse<br />
nicht befrie digen können. Was ist für welche<br />
Weiterbildungsinteressierten wichtig?<br />
Die zielorientierte Beratung ist die<br />
Grundlage für die Entwicklung individueller<br />
Lösungen. Eine schlüssige Konzeption setzt<br />
die genaue Kenntnis der Bildungsinteressierten<br />
voraus. Erfahrene Mitarbeiter stellen<br />
die Anforderungen der Zielgruppe im Rahmen<br />
einer Ist-Analyse zusammen, die<br />
anschließend in ein Soll-Konzept einfließen.<br />
Die Region <strong>Hildesheim</strong> ist ein Bildungs -<br />
stand ort mit vielen potenten Akteuren, der<br />
beste Voraussetzungen bietet, den Herausforderungen<br />
gewachsen zu sein.<br />
Kontinuierliche und innovative Weiter -<br />
bildungsangebote ausgerichtet an Qualitätsstandards,<br />
bieten maßgeschneiderte Lösungen<br />
an und können Segmente von beruf -<br />
licher Bildung, Sprachen, Gesundheit, Kultur<br />
und Gesellschaft, Kita und Schule bishin<br />
zu Bereichen wie Integration, Inklusion und<br />
Migration im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> be -<br />
dienen.<br />
1 Bertelsmann Stiftung (o.J.). Deutschland im demo -<br />
graphischen Wandel 2030. Laenderbericht_Niedersachsen.pdf<br />
(letzter Zugriff 04.06.2015)<br />
2 Vgl. Statistische Monatshefte Niedersachsen<br />
1/2011 und 7/2013<br />
106
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Die Fachschule für Holz -<br />
technik & Gestaltung<br />
bietet nicht nur Kom pe -<br />
tenzen in den Bereichen<br />
Holztechnik, Holzgestal -<br />
tung, Betriebsführung<br />
und EDV, sondern fördert<br />
auch die Persönlichkeits -<br />
entwicklung junger Men -<br />
schen und stärkt ihre<br />
Verantwortung für sich<br />
selbst und die Gesell -<br />
schaft.<br />
Auf einen Blick<br />
Fachschule Holztechnik & Gestaltung<br />
Die Fachschule Holztechnik & Gestaltung <strong>Hildesheim</strong><br />
ist eine Schule mit persönlichem Charakter,<br />
an der – im Gegensatz zu anderen Technikerschulen<br />
– ausschließlich Fachschüler ausgebildet<br />
werden. Die Schule kann auf eine langjäh -<br />
rige, lebhafte Tradition zurückblicken, in der sich<br />
das Schulbild häufig gewandelt und den gesellschaftlichen<br />
und wirtschaftlichen Anforderungen<br />
angepasst hat. Sie wird geführt in den Fachrichtungen<br />
Holztechnik und Holzgestaltung mit dem<br />
Schwerpunkt „Objektdesign“. Die Integration der<br />
Fachrichtungen „Technik“ und „Gestaltung“<br />
unter einem Dach entspricht der Ausbildung<br />
nach der Intention der Werkkunstschulen.<br />
Gründungsjahr:<br />
1909 Eröffnung der<br />
„Technischen Fachschule<br />
für Tischler“<br />
Schülerzahl: 160<br />
Leistungsspektrum:<br />
Fachschule für<br />
Holztechnik und<br />
Holzgestaltung<br />
– Ausbildung zum<br />
Holztechniker<br />
– Ausbildung zum<br />
Holzgestalter<br />
– Vorbereitungskurs<br />
zur Meisterprüfung<br />
– Qualifikation zum<br />
Refa-Sachbearbeiter<br />
Fachschule<br />
Holztechnik & Gestaltung<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
www.holztechnikhildesheim.de<br />
Faszination<br />
Werkstoff Holz<br />
107
Jugend forscht und Schülerfirmen –<br />
zwei Projekte für die Zukunft der<br />
Wirtschaftsregion<br />
Sarah Umlauf<br />
Spannend: Projekte wie<br />
„Jugend forscht“ und<br />
„JUNIOR“ fordern<br />
Schüler heraus, sich<br />
auch außerhalb der<br />
Schule zu be weisen.<br />
Bereits heute gestaltet sich die Suche nach<br />
gut ausgebildeten Mitarbeitern oder engagierten<br />
Auszubildenden schwierig. Zwei<br />
Instrumente für die Aufgabe, frühzeitig den<br />
Nachwuchs für regionale Unternehmen zu<br />
begeistern, sind die beiden Projekte<br />
„Jugend forscht“ und JUNIOR Schüler -<br />
firmen, die von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
<strong>Hildesheim</strong> Region (HI-REG)<br />
mbH unterstützt werden.<br />
Seit Henri Nannen „Jugend forscht“<br />
1965 aus der Taufe hob, haben sich mehr<br />
als 235 000 Nachwuchswissenschaftler an<br />
den Wettbewerben „Jugend forscht“ und<br />
„Schüler experimentieren“ beteiligt und nicht<br />
selten ist dies der Anfang einer erfolg -<br />
reichen Karriere in Wissenschaft und Technik.<br />
Dabei geht es nicht nur um die Förderung<br />
der innovativen Jungforscher-Köpfe,<br />
sondern auch um ihre Bindung an die Re -<br />
gion und deren Unternehmen.<br />
Seit 1997 gibt es den Regionalwett -<br />
bewerb <strong>Hildesheim</strong>, der mittlerweile von<br />
drei Patenunternehmen und neun Unterstützern<br />
aus der Region gefördert wird. Positive<br />
Erfahrungen in Verbindung mit „Jugend<br />
forscht“ und die Kenntnis der Möglichkeiten,<br />
die die regionalen Unternehmen bieten,<br />
können bei der Wahl des späteren Arbeitsund<br />
Lebensortes entscheidend sein.<br />
Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet<br />
auch das JUNIOR-Projekt, das 1994 vom<br />
Institut der deutschen Wirtschaft ins Leben<br />
gerufen wurde. Bei dem Projekt gründen<br />
Schüler für ein Jahr ein Unternehmen, das<br />
sie real führen. Sie müssen ihre Geschäfts -<br />
idee in die Tat umsetzen und ihre Produkte<br />
oder Dienstleistungen am Markt anbieten.<br />
Wie im wirklichen Unternehmerleben, sind<br />
die Aufgaben vom Vorstand über das Marketing<br />
bis hin zur Buchführung klar verteilt.<br />
Während des Projektes werden neben wichtigen<br />
Impulsen für die spätere Berufswahl<br />
auch Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit,<br />
Eigenverantwortung und Selbstständigkeit<br />
erworben. Deshalb unterstützt<br />
die HI-REG JUNIOR und hat seit dem Schuljahr<br />
2005/2006 über 60 Schülerunternehmen<br />
und fast 1000 Schüler aus der Region<br />
begleitet.<br />
Junge Forschertalente und potenzielle<br />
Jungunternehmer – sie frühzeitig zu fördern<br />
und zu unterstützen, Anreize für sie zu<br />
schaffen und ihnen eine attraktive berufliche<br />
Perspektive in der Region zu vermitteln, ist<br />
eine Aufgabe, die viel Engagement erfordert.<br />
Im Zusammenspiel von Vertretern aus<br />
Wirtschaft, Institutionen und Bildungseinrichtungen<br />
kann dies zum Wohle der Wirtschaftsregion<br />
gelingen. Nähere Informa -<br />
tionen zum Regional wettbewerb <strong>Hildesheim</strong><br />
unter www.jufo-hildesheim.de. Weiteres zu<br />
den JUNIOR Schüler firmen finden Sie unter:<br />
www.juniorprojekt.de.<br />
108
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Mehr als 35 000 Bürgerinnen und Bürger<br />
besuchen jährlich das Bildungs- und Beratungszentrum<br />
Volkshochschule <strong>Hildesheim</strong><br />
gGmbH. Es bietet ca. 2500 Veranstaltungen<br />
mit bis zu 80 000 Unterrichtsstunden und ist<br />
damit die größte Weiterbildungseinrichtung<br />
des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Eingebunden ist ein weit verzweigtes<br />
Netz von regionalen Partnern, Schulen,<br />
Verbänden und Bündnissen. So können<br />
unterschiedlichste Zielgruppen mit bedarfs -<br />
orientierten Lernformaten mit innovativen<br />
Bildungsangeboten angesprochen werden.<br />
Lebenslanges Lernen stellt Anforderungen,<br />
für die das Bildungs- und Beratungszentrum<br />
ein umfangreiches, öffentlich verantwortetes<br />
Bildungsangebot zur Verfügung<br />
stellt – von der frühkindlichen Bildung und<br />
Entwicklung, der Schulausbildung, der<br />
beruflichen Ausbildung über die Berufstätigkeit<br />
bis ins hohe Alter.<br />
Es trägt dazu bei, die Bildungs- und<br />
Weiterbildungschancen im Erwachsenen -<br />
alter in der Region <strong>Hildesheim</strong> bürgernah zu<br />
sichern und versteht sich als Begegnungsort<br />
für alle Generationen und Kulturen,<br />
unterstützt die Integration von Menschen in<br />
allen Bereichen (Inklusion) und ist verläss -<br />
licher Partner in einer gelingenden Arbeit<br />
mit unseren zugewanderten Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürgern (Deutsch als Fremdsprache,<br />
interkulturelle Angebote, Willkommens -<br />
kultur).<br />
In seinem Sprachenzentrum bietet<br />
die VHS 20 Fremdsprachen an, die Riedel-<br />
Akademie erreicht die wachsende Ziel -<br />
gruppe der Seniorinnen und Senioren mit<br />
passgenauen Angeboten und die junge<br />
VHS bietet Impulse für Kinder, Jugendliche<br />
und Familien.<br />
Besondere Aufmerksamkeit gilt den<br />
bildungsbenachteiligten Bürgerinnen und<br />
Bürgern, für die ein breites Angebot der<br />
Grundbildung vorgehalten wird (Alphabetisierung,<br />
Grundbildung, Nachholen von Schul -<br />
abschlüssen der Sekundarstufe I und II, Vorbereitung<br />
auf Zulassungsprüfungen zum<br />
Hochschulstudium ohne Abitur).<br />
Bildung – Beratung – Begegnung:<br />
das Bildungs- und Beratungszentrum<br />
Dr. Margitta Rudolph<br />
Für ihre innovative Bildungsarbeit wurde<br />
die Volkshochschule mehrfach ausge -<br />
zeichnet.<br />
Mit den verschiedenen Hauptstand orten<br />
im <strong>Landkreis</strong> (<strong>Hildesheim</strong>, Alfeld, Sarstedt)<br />
und weiteren dezentralen Stellen ist die VHS<br />
mit ihrem umfangreichen und öffentlich<br />
verantworteten Bildungsangebot „nah am<br />
Bürger“.<br />
Die zunehmende Informationsfülle im<br />
Bildungsbereich führt dazu, dass die Volkshochschule<br />
sich mehr und mehr auch<br />
als eine Beratungseinrichtung versteht, die<br />
übergreifende, aber auch lokale Bildungs -<br />
daten sammelt, beobachtet, analysiert und<br />
in ihre Beratungstätigkeit implementiert. So<br />
kann sie regionale Entwicklungen erkennen,<br />
Ver änderungsmöglichkeiten identifizieren und<br />
die regionale Strukturentwicklung unter -<br />
stützen.<br />
Das Bildungs- und Beratungszentrum<br />
investiert in eine zeitgemäße und ange -<br />
nehme Lernumgebung und ist so – mithilfe<br />
des kommunalen Engagements – ein kontinuierlicher<br />
und verlässlicher Partner.<br />
Sprachkurse – für alle<br />
Generationen und<br />
Kulturen – sind wesent -<br />
licher Bestandteil des<br />
Angebotes.<br />
109
Theorie und Praxis kombinieren –<br />
Universität <strong>Hildesheim</strong><br />
Isa Lange<br />
Die Universität<br />
<strong>Hildesheim</strong><br />
Die Universität <strong>Hildesheim</strong> hat Schwerpunkte<br />
in den Erziehungs- und Sozialwissen -<br />
schaften, Kulturwissenschaften, Sprachund<br />
Infor mationswissenschaften sowie in<br />
Mathematik, Naturwissenschaften, Wirtschaft<br />
und Informa tik.<br />
Die Universität bildet mit rund 2600 Personen<br />
rund ein Drittel der Grund-, Hauptund<br />
Realschullehrer in Niedersachsen aus.<br />
Lehramtsstudierende sind im ersten Stu -<br />
dienjahr freitags im Klassenzimmer und<br />
beobachten den Unterricht – das ist bundes -<br />
weit besonders. Dann folgen weitere Praxis -<br />
phasen, die vor- und nachbereitet werden.<br />
Im Projekt „Männer und Grundschullehramt“<br />
möchte die Hochschule – als erste in<br />
Nieder sachsen – mehr Männer für den<br />
Lehrer beruf interessieren.<br />
Zusammen leben und lernen – am Zen -<br />
t rum für Bildungsintegration befassen sich<br />
Wissenschaftler mit Vielfalt in Migrations -<br />
gesellschaften. Professuren für Interkulturelle<br />
Kommunikation, Deutsch als Zweit sprache,<br />
Diversity Education und Migra tionspolitik<br />
wurden eingerichtet und Fächer wie Sport<br />
und Musik in die Arbeit einbe zogen. Universitätspräsident<br />
Professor Dr. Wolfgang-<br />
Uwe Friedrich weist auf das Leitbild hin, dort<br />
heißt es: „Unser Land ist seit Jahrzehnten<br />
auch durch Immigration ge prägt. Wir wollen<br />
konsequent dazu beitragen, die Bildungs -<br />
chancen von Menschen aus Einwanderungsfamilien<br />
weiterzuentwickeln, um ihre<br />
Integration zu fördern. Gleichzeitig erkennen<br />
wir ihre vielfältigen Erfahrungen an.“<br />
Insgesamt zählt die Universität etwa<br />
7100 Studierende. 1100 davon studieren auf<br />
dem Kulturcampus Domäne Marienburg.<br />
Der Studiengang „Kulturwissenschaften<br />
und ästhetische Praxis“ ist der älteste Stu -<br />
diengang in Deutschland, der seit 1978 für<br />
kulturwissenschaftliche, künstlerische und<br />
kulturvermittelnde Berufe qualifiziert. Ab -<br />
solventen sind in Theaterhäusern und Ver -<br />
lagen, in Schulen, in Fernsehanstalten, in<br />
der Kulturverwaltung und Kulturellen<br />
Bildung tätig.<br />
IT-Studierende lernen in <strong>Hildesheim</strong> zum<br />
Beispiel, Informationssysteme zu entwickeln<br />
und große Informationsmengen in Unternehmen<br />
zu managen. Im Bereich „Angewandte<br />
Informatik“ können sie sich auf<br />
Programmierung, Datenbanken, Softwaretechnik<br />
und Künstliche Intelligenz spezia -<br />
lisieren.<br />
Im Medientextlabor der Universität lernen<br />
Studierende, Filme zu untertiteln und<br />
Medien zu übersetzen. Sie bereiten Internetseiten<br />
barrierefrei auf. Die Universität <strong>Hildesheim</strong><br />
kooperiert mit mehr als 250 Hochschulen<br />
in 52 Ländern und wurde von der<br />
EU für ihre Erasmus-Erfolgsgeschichte<br />
im Studierendenaustausch ausgezeichnet.<br />
Durch eine ICE-Anbindung sind Großstädte<br />
wie Berlin schnell zu erreichen.<br />
Die Stiftung Universität <strong>Hildesheim</strong><br />
ist eine der ersten Stiftungsuniversitäten<br />
Deutsch lands. Mehr Informationen gibt es<br />
unter www.uni-hildesheim.de.<br />
110
EIN KREIS MIT VERANTWORTUNG<br />
Vernetzt in die Region und international aktiv: HAWK<br />
Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst<br />
Sabine zu Klampen<br />
Die HAWK ist vielfältig, lebendig und<br />
menschlich. In 21 Bachelor- und 14 Master-<br />
Studiengängen sind rund 5700 Studierende<br />
eingeschrieben. Um sie kümmern sich etwa<br />
170 Professorinnen und Professoren an<br />
sechs Fakultäten in <strong>Hildesheim</strong>, Holzminden<br />
und Göttingen (siehe Infospalte).<br />
Die Praxisprojekte zeigen die Kreativität<br />
der HAWK – zwei Beispiele: Das Akku -<br />
schrauberrennen ist in ganz Deutschland<br />
bekannt und es ist kein Witz, sondern ein<br />
Praxisprojekt, bei dem die Studierenden Produktdesign,<br />
Eventmanagement, Werbung<br />
und Teamarbeit lernen. Oder StreetPong: Die<br />
Idee, ein Video-Spiel im Ampeltaster zu in -<br />
stallieren, um die Wartezeit bei Rot zu überbrücken,<br />
kam 2012 aus der HAWK in <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Sie ist einzigartig und ging medial um<br />
die ganze Welt. 2014 ist ein Proto typ reif.<br />
HAWK und Stadt <strong>Hildesheim</strong> klären die<br />
rechtlichen Grundlagen für einen Testbetrieb.<br />
Das Fachgebiet Verkehrswesen der HAWK-<br />
Fakultät Bauen und Erhalten installiert eine<br />
engmaschige Verkehrsbeobachtung. 2015<br />
liegt die Sicherheitseinschätzung vor: Street-<br />
Pong birgt keine gravierenden Gefahren und<br />
die Stadt Oberhausen entscheidet sich,<br />
eben falls die innovativen Ampeltaster namens<br />
ActiWait zu installieren.<br />
Besonderes Merkmal der HAWK ist eben<br />
diese Vernetzung in die Regionen. So fand<br />
zum Beispiel im September 2015 mit Unterstützung<br />
des Hornemann Instituts der HAWK<br />
in <strong>Hildesheim</strong> das dritte „Forum Kunst des<br />
Mittelalters“ statt. Dabei handelt es sich um<br />
einen großen Kongress zur Kunstgeschichte<br />
des frühen und hohen Mittelalters, der auch<br />
archäologische, denkmalpflegerische und restauratorische<br />
Themen bearbeitet. Rund 400<br />
Gäste aus dem In- und Ausland nahmen teil.<br />
HAWK-Campus<br />
Die Verankerung der HAWK in die Region<br />
zeigt sich auch durch den „<strong>Hildesheim</strong>er<br />
Lions-Preis“, der vom Lions Club eigens für<br />
die Fakultät Bauen und Erhalten ausgelobt<br />
wird. Der mit insgesamt 3000 Euro dotierte<br />
„<strong>Hildesheim</strong>er Lions-Preis“ wird seit 2007<br />
vergeben. Jedes Jahr werden je 500 Euro für<br />
eine herausragende wissenschaftliche Leis -<br />
tung und für ein besonders uneigennütziges<br />
Engagement bei der Restaurierung eines<br />
Objektes oder einer Objektgruppe ausgelobt.<br />
2014 hat die HAWK den neuen Campus<br />
Weinberg auf dem früheren Klinikgelände<br />
bezogen und kann sich mit ihrem Studien -<br />
betrieb im Wesentlichen auf die in direkter<br />
Nachbarschaft liegenden Bereiche Hohnsen,<br />
Goschentor, Campus Weinberg an der<br />
Renata straße und den Brühl konzentrieren.<br />
Die Fakultäten der<br />
HAWK<br />
– Fakultät Bauen und<br />
Erhalten (<strong>Hildesheim</strong>)<br />
– Fakultät Gestaltung<br />
(<strong>Hildesheim</strong>)<br />
– Fakultät Soziale Arbeit<br />
und Gesundheit<br />
(<strong>Hildesheim</strong>)<br />
– Fakultät Ressourcen -<br />
management<br />
(Göttingen)<br />
– Fakultät Natur wissen -<br />
schaften und Technik<br />
(Göttingen)<br />
– Fakultät Management,<br />
Soziale Arbeit, Bauen<br />
(Holzminden)<br />
111
Das Roemer- und Pelizaeus-Museum <strong>Hildesheim</strong>:<br />
Eine Begegnungsstätte mit den Weltkulturen<br />
Professorin Dr. Regine Schulz<br />
Ein Anliegen der Gründerväter des Roemerund<br />
Pelizaeus-Museums (RPM), Hermann<br />
Roemer (1816–94) und Wilhelm Pelizaeus<br />
(1851–1930), war es, das Wissen von der<br />
Entstehung und Beschaffenheit der Welt, von<br />
alten, geheimnisumwobenen Kulturen und<br />
von fernen Völkern zu präsentieren und zu<br />
vermitteln. Im Jahr 1845 gründete Roemer<br />
das nach ihm benannte Museum und wollte<br />
Kunstschätze aus aller Welt mit einer naturkundlichen<br />
und einer stadtgeschicht lichen<br />
Sammlung vereinen: eine Welt in Vitrinen.<br />
Um ein „Ägyptisches Zimmer“ im Museum<br />
einzurichten, wandte sich Roemer an<br />
den <strong>Hildesheim</strong>er Kaufmann Wilhelm Peli -<br />
zaeus, der seit einigen Jahren in Ägypten<br />
lebte. Seine durch Schenkungen und An -<br />
käufe, aber vor allem durch offizielle Fundteilungen<br />
bei den Grabungen auf dem Giza-<br />
Plateau entstandene Sammlung bot Peli -<br />
zaeus im Jahr 1907 der Stadt <strong>Hildesheim</strong><br />
als Schenkung an. Am 29. Juli 1911 wurde<br />
im umgebauten Waisenhaus neben dem<br />
Roemer-Museum das „Pelizaeus-Museum“<br />
eröffnet. Neben Boston, Wien und Kairo<br />
besitzt das RPM heute eine der weltweit herausragenden<br />
Sammlungen aus der Pyramidenzeit.<br />
Durch die Kolonialpolitik des Kaiser -<br />
reiches konnte sich Roemers Idee eines<br />
„Weltenmuseums“ weiterentwickeln, als<br />
<strong>Hildesheim</strong>er Bürger in weit entfernte Regionen<br />
der Welt gelangten. Ernst Ohlmer, Seezolldirektor<br />
in China, überließ dem Museum<br />
eine einzigartige Sammlung chinesischen<br />
Porzellans und der spätere Direktor<br />
Rudolph Hauthal erwarb präkolumbische<br />
Kunstschätze aus dem Andenraum. Beide<br />
Sammlungen zählen bis heute zu den<br />
bedeutendsten ihrer Art in Europa.<br />
1949 wurden beide Museen zum Roemer-<br />
Pelizaeus-Museum und 1974 letztendlich<br />
zum Roemer- und Pelizaeus-Museum ver -<br />
einigt. Heute präsentiert darüber hinaus das<br />
Stadtmuseum im rekonstruierten Knochenhauer-Amtshaus<br />
die Geschichte <strong>Hildesheim</strong>s<br />
und der Region von der Ur- und Frühgeschichte<br />
bis in das 20. Jahrhundert.<br />
Als Ort der Begegnung, der Bildung und<br />
der Wissenschaft möchte das Roemer-<br />
Pelizaeus-Museum mit seinen Sammlungen,<br />
(Sonder-) Ausstellungen und Forschungsprojekten<br />
die kulturelle Dynamik und den<br />
natürlichen Wandel in der Welt erfahrbar<br />
machen: „Heute ist festzuhalten, dass ein<br />
Museum, wie zum Beispiel das RPM, noch<br />
immer einer der letzten Orte ist, wo unsere<br />
flüch tige Zeit angehalten werden kann und<br />
wir die notwendige Muße finden, um uns in<br />
eine Welt zu vertiefen, die nicht nur Fakten,<br />
sondern überzeitliche kulturelle Werte vermittelt.<br />
Oder anders ausgedrückt, Museen<br />
bieten das direkte Erlebnis, und das ist<br />
unbezahlbar.“ (M. Kozok: Vom Kloster zum<br />
Museum. Studien zur Baugeschichte des<br />
Roemer-Pelizaeus-Museums in <strong>Hildesheim</strong>,<br />
<strong>Hildesheim</strong> 2008, S. 204)<br />
112
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Auch Hem-iunu, ein Prinz und Wesir unter König<br />
Cheops aus der altägyptischen 4. Dynastie, ist im<br />
Roemer- und Pelizaeus-Museum <strong>Hildesheim</strong> anzutreffen.<br />
113
Attraktive Kulturregion: Das Theater<br />
für Niedersachsen in Stadt und Land<br />
Jörg Gade<br />
2007 wurde aus dem Zusammenschluss<br />
des Stadttheaters <strong>Hildesheim</strong> mit der Landesbühne<br />
Hannover das TfN Theater für<br />
Niedersachsen. Als eines der Flaggschiffe<br />
der vielfältigen Kulturlandschaft in Stadt und<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> präsentieren die<br />
Künstlerinnen und Künstler des Theaters in<br />
über 300 <strong>Hildesheim</strong>er Veranstaltungen pro<br />
Saison Opern, Operetten, Musicals, Konzerte,<br />
Schauspiele und Kinder- und Jugendtheater.<br />
Darüber hinaus zeigt das Theater seine Inszenierungen<br />
in über 60 Gastspielorten<br />
in Niedersachsen und den angrenzenden<br />
Bun desländern und ist so zu einem „Botschafter<br />
für <strong>Hildesheim</strong>“ geworden.<br />
Das <strong>Hildesheim</strong>er Musiktheater ist das<br />
einzige reisende Musiktheater Niedersachsens.<br />
Es versteht sich – auch in Abgrenzung<br />
zu den Staatsopern in Hannover und Braunschweig<br />
– als „Volksoper“ und präsentiert<br />
seine Werke in der Regel in deutscher<br />
Sprache. Mindestens einmal pro Spielzeit<br />
werden Ausgrabungen, Neuentdeckungen<br />
oder Raritäten des Opernrepertoires ge -<br />
boten, wie zum Beispiel Brittens „Das Ge -<br />
heimnis von Bly“ oder Poulenc „Gespräche<br />
der Karmeliterinnen“.<br />
Mit seiner viel beachteten, bundesweit<br />
einzigartigen MusicalCompany pflegt das<br />
TfN das moderne unterhaltende Musik -<br />
theater und erreicht auch mit unbekannten<br />
Werken neue Publikumsschichten (zum Beispiel<br />
„Die Frau des Bäckers“, „Children of<br />
Eden“, „Der 25. Pattenser Buchstabierwettbewerb“.<br />
Mit Klassikern ebenso wie mit<br />
Werken der zeitgenössischen Dramatik<br />
erzählt das Schauspiel Geschichten, die<br />
Herz und Hirn bewegen. Im Bereich des<br />
Kinder- und Jugendtheaters setzt das TfN<br />
die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Freien<br />
Theatern fort. In jeder Saison entstehen drei<br />
bis vier Neuinszenierungen für alle Altersgruppen<br />
von 2 bis 14 Jahren.<br />
Eine bundesweite Spitzenposition nimmt<br />
das <strong>Hildesheim</strong>er Theater bei der Zahl und<br />
der Vielfalt der Angebote zum aktiven Mitmachen<br />
ein. Während vergleichbare Theater<br />
heute über einen Jugendclub verfügen,<br />
werden am TfN 17 Theatergruppen und<br />
Jugendclubs angeboten. Das Angebot<br />
reicht von der Spielgruppe für Kinder von<br />
6 bis 8 Jahren bis zum Theater Alt und<br />
Jung, bei dem die älteste Teilnehmerin<br />
76 Jahre alt ist. Hinzu kommt die vielfältige<br />
Chorarbeit mit Symphonischem Chor und<br />
Kinder- und Jugendchor. Auch beim Beitrag<br />
des TfN zum 1200-jährigen Stadtjubiläum<br />
steht die aktive Teilhabe im Mittelpunkt:<br />
Rund 200 Theaterbegeisterte aus <strong>Hildesheim</strong><br />
und Umgebung spielen beim großen<br />
Spektakel „Im Namen der Rose“ mit.<br />
Im <strong>Landkreis</strong> ist das TfN regelmäßig in<br />
Alfeld zu Gast und zeigt seine Kinderstücke<br />
in Lamspringe. Eine besonders enge Verbindung<br />
besteht zur <strong>Landkreis</strong>gemeinde<br />
Gronau: 1952 war Gronau eines der Gründungsmitglieder<br />
der Landesbühne Hannover<br />
und ist, mit seinem begeisterungsfähigen<br />
Publikum bis heute ein regelmäßiger und<br />
gerne besuchter Gastspielort des TfN.<br />
114
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Das Theater für Niedersachsen ist eines der Flagg -<br />
schiffe der vielfältigen Kulturlandschaft in Stadt und<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>.<br />
115
Kulturentwicklung mit Konzept:<br />
Das KulturBüro gestaltet den Wandel<br />
Hans-Jürgen Driemel<br />
Das KulturBüro des <strong>Landkreis</strong>es entstand<br />
im Jahr 1998 im Laufe der Verwaltungs -<br />
reform – als der Fachdienst Kultur aus der<br />
einstigen Kulturabteilung des Schulamtes<br />
hervorging: die neue Bezeichnung Kultur-<br />
Büro als Ausdruck einer neuen öffentlichrechtlich<br />
verantworteten Kulturförderphilo -<br />
sophie, für deren Wirkungsentfaltung die<br />
Verteilung von – ohnehin nur noch in geringem<br />
Maße verfügbaren – finanziellen Förder -<br />
mitteln weniger von Bedeutung ist, als vielmehr<br />
eine kompetente auf Nachhaltigkeit<br />
angelegte beratende Unterstützung kultu -<br />
reller Akteure im Sinne von Consulting.<br />
Gemeint war ein Wandel von Leistungs -<br />
verwaltung hin zu Initiativverwaltung – in Ziel -<br />
setzungen und Verfahren vergleichbar mit<br />
klassischer Wirtschaftsförderung.<br />
Angestoßen wurden diese hier nur kurz<br />
skizzierten Veränderungen durch den Einstieg<br />
in die Umsetzung eines veränderungsoffenen<br />
Kulturentwicklungsprozesses (KEP),<br />
auf den Weg gebracht durch politische<br />
Beschlüsse in den Jahren 1995/2000 –<br />
Beschlüsse, die Aufbrüche markieren zu<br />
(im Wortsinne) Entdeckungsreisen in kultur -<br />
politisches Neuland.<br />
„Mit diesem Unterfangen wurde erstmals<br />
die Möglichkeit geschaffen, die kulturelle<br />
Vielfalt im Kreisgebiet in ihrer Gesamtheit zu<br />
betrachten und als Entscheidungsgrundlage<br />
für zukünftige Förderkonzepte zu nutzen.<br />
Zum ersten Mal gelang es auch, einen<br />
intensiven Dialog zwischen Kulturverwaltung,<br />
Mitgliedern des Kreistages und den<br />
zahlreichen regionalen Kulturakteuren zu<br />
initiieren [...] diese Arbeit [...] bildete eine<br />
Grundlage für langfristige Prozesse und<br />
neue, mittlerweile sehr erfolgreich realisierte<br />
Projekte, mit denen der <strong>Landkreis</strong> sich als<br />
lebendige und innovative Kulturregion präsentiert.“<br />
(Birgit Schulz-Jäckle)<br />
Beim Prozess der Kulturentwicklung<br />
(KEP) für die Region <strong>Hildesheim</strong> handelt es<br />
sich – dies lässt sich nach über 20 Jahren<br />
seiner Wirkungsentfaltung feststellen – um<br />
ein Musterbeispiel für erfolgreiche Entwicklungsarbeit<br />
kommunaler Initiativverwaltung.<br />
Das Ziel ist, einen Beitrag zu leisten – zum<br />
einen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />
von Lebenswelt im ländlichen Raum und<br />
zum anderen zur Identifikation der Bevölkerung<br />
mit dem Gemeinwesen und der demokratischen<br />
Gesellschaftsordnung, auf die es<br />
gegründet ist. Der KEP will somit auch verstanden<br />
sein als ein Prozess der Repoliti -<br />
sierung mit dem Ziel der Freisetzung zivil -<br />
gesellschaftlichen Gestaltungswillens.<br />
Der Erfolg des KulturBüros soweit wäre<br />
undenkbar ohne die flankierende Unterstützung<br />
durch den Kulturbeirat, das NetzWerk<br />
Kultur & Heimat <strong>Hildesheim</strong>er Land und, nicht<br />
zuletzt – als quasi technisches Rückgrat – das<br />
Kulturinformationssystem www.kulturium.de.<br />
Sie sind allesamt „Kinder“ des KEP-Pro -<br />
zesses – und, last but not least: die organi -<br />
sa torische Verortung als Stabsstelle bei der<br />
Verwaltungsführung.<br />
116
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Aus dem Projekt<br />
Rosen & Rüben:<br />
„Hurra, der König ist da“<br />
Demonstration der<br />
Heiseder beim Besuch<br />
der Kommission „Unser<br />
Dorf hat Zukunft“<br />
117
Sehenswerte Architektur und Welterbestätten –<br />
von Schlössern und Kirchen über Herrensitze<br />
bis hin zu Gropius<br />
Eckhard Speer<br />
Kloster Wittenburg<br />
118<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> wartet mit einem<br />
breiten Spektrum an kulturell bedeutenden<br />
Bauwerken auf, welche sich zu entdecken<br />
lohnen. Neben den „weltbekannten“ Welt -<br />
erbestätten findet sich weniger Bekanntes,<br />
teilweise versteckt Liegendes oder bereits<br />
Vergessenes – dabei jedoch nicht weniger<br />
Interessantes.<br />
Die ältesten sichtbaren Zeitzeugen un serer<br />
Geschichte im <strong>Landkreis</strong> sind die Burgen,<br />
Burgruinen und Kirchen, von denen hier<br />
einige Erwähnung finden sollen. Als Wan -<br />
derer kann man unter anderem die Burg<br />
Winzenburg im südlichen Sackwald aus der<br />
Mitte des 9. Jahrhunderts als beeindruckende<br />
Ruine betrachten. Die ehemalige Klosterkirche<br />
Wittenburg im Calenberger Land ist<br />
der einzige Gebäudeteil, der von der Burg<br />
Wittenburg erhalten geblieben ist und ist<br />
ebenso wie die Burgruine Wohldenberg bei<br />
Sillium ein wunderbares Ausflugsziel. Für<br />
Mittelalterfans wird die Burg Steinbrück aus<br />
dem 14. Jahrhundert in Zukunft an Bedeutung<br />
gewinnen. Hier möchte der Eigen -<br />
tümer die Ritterzeit erlebbar machen. Aus<br />
einer ehemaligen Klosteranlage ist Mitte<br />
des 19. Jahrhunderts das Schloss Derneburg<br />
mit Landschaftspark und weiteren Bau -<br />
werken entstanden. Für Kunstinteressierte<br />
wird das Schloss nach der Sanierung in<br />
geführten Gruppen zugänglich sein.<br />
Als weitere, teilweise zugängliche Klos -<br />
teranlagen seien die barocke Kirche mit<br />
Park und Abteigebäude des Klosters Lamspringe<br />
sowie das Kloster Marienrode<br />
erwähnt – hier finden auch regelmäßig Veranstaltungen<br />
statt.<br />
Die Kirchen des <strong>Landkreis</strong>es sind ebenfalls<br />
eine Besichtigung wert. Neben den<br />
Welterbekirchen Mariendom und St. Michael<br />
als Zeugnisse der ottonisch-romanischen<br />
Bau- und Bildkunst sowie St. Andreas und<br />
St. Godehard, alle im Stadtgebiet <strong>Hildesheim</strong>,<br />
sind auch die Türen unserer kleineren<br />
Kirchen geöffnet. In Harsum ist die katho -<br />
lische Pfarrkirche St. Cäcilia, eine neuromanische<br />
Basilika von 1886 durch ihr Ausmaß,<br />
ihre stilistische Geschlossenheit und die<br />
original erhaltene Innenausstattung bedeutend.<br />
Diese im Nordkreis stehende Kirche<br />
findet ihr fast zeitgleich errichtetes Pendant<br />
in Winzenburg. Eine ebenfalls neuroma -<br />
nische Kirche mit ihrer historischen Ausstattung.<br />
Immer einen Besuch wert sind natürlich<br />
die gotischen Stadtkirchen in Alfeld,<br />
Bockenem und Gronau.
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Von der Bedeutung der Kirche im <strong>Landkreis</strong><br />
zeugen auch die bischöflichen Bauten<br />
wie die spätmittelalterliche Wasserburg,<br />
Domäne Marienburg mit Schulmuseum und<br />
Hofcafé, Burg Steuerwald sowie die Zehntscheune<br />
in Freden aus dem Jahr 1739,<br />
heute Veranstaltungsgebäude, betrieben<br />
von einem Verein.<br />
Neben den kirchlichen gibt es auch die<br />
profanen Bauten. Dies sind unter anderem<br />
die vielen Landsitze unserer hiesigen Adelsfamilien.<br />
Es handelt sich hierbei um<br />
Schlösser und Hofanlagen verschiedener<br />
Epochen, Größen und Bauformen. Einige<br />
von ihnen sind für die Öffentlichkeit, zumindest<br />
in Teilen, zugänglich. Hierzu zählt unter<br />
anderem das Kunstgebäude „Bullenstall“<br />
auf dem Gelände des Schlosses Bodenburg,<br />
einer Wasserburg. Eine Nachnutzung<br />
erfuhr auch das Gut Walshausen. Dieses<br />
Imposant und zeitlos:<br />
UNESCO-Weltkulturerbe<br />
St. Michaelis bei Nacht<br />
119
Schloss Derneburg<br />
120<br />
Gut zeigt ebenso wie das Schloss Derneburg<br />
mit den Parkbauten die Handschrift<br />
des hannoverschen Hofarchitekten Georg<br />
L. F. Laves. Die ehemalige Fayence-Manu -<br />
faktur in Wrisbergholzen von 1736 ist, wie<br />
seit kurzem auch die Orangerie von 1840<br />
des Schlosses Wrisbergholzen, im Rahmen<br />
von Führungen zu besichtigen. Ein Verein<br />
engagiert sich hier für beide Objekte.<br />
Sehenswert sind auch die Schlösser Rössing,<br />
Henneckenrode sowie Brüggen und<br />
Söder, die sich im Privatbesitz befinden.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> ist bekannterweise<br />
ländlich geprägt. Entsprechend sind<br />
viele Fachwerkhäuser, auch ganze Bauernhöfe,<br />
von solch historischer Bedeutung,<br />
dass diese unter Denkmalschutz stehen. Es<br />
mögen über 2000 sein. Unter diesen ist der<br />
Brunottesche Hof in Wallenstedt, erbaut<br />
1594. Er gilt als eines der ältesten fast vollständig<br />
erhaltenden Fachwerkbauernhäuser<br />
in Südniedersachsen und ist nach einer aufwendigen<br />
Restaurierung der Öffentlichkeit<br />
zugänglich. Auch hier ist ein Verein der treibende<br />
Part.<br />
Bad Salzdetfurth steht mit seinem Gradierwerk<br />
und den Werkanlagen des Salzund<br />
Kalibergbaues beispielhaft für die frühe<br />
Industriegeschichte des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Eine Nachnutzung erfahren die ebenfalls
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
nicht mehr wirtschaftlich genutzten verbliebenen<br />
Windmühlen, u. a. in Asel, Machtsum,<br />
Marienrode und Söhlde mit den letzten<br />
Bauten der Kreidewerke, sowie die<br />
Wassermühlen in Nettlingen und Sarstedt.<br />
Mit dem Hinweis auf unsere hiesigen<br />
„Industriebauten“ kommen wir architektonisch<br />
gesehen über die Backsteingotik zur<br />
Moderne. Damit sind wir bei den berühmten<br />
Architekten wie Conrad Wilhelm Hase und<br />
Walter Gropius. Große Namen für den <strong>Landkreis</strong>.<br />
Conrad W. Hase ist Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
künstlerisch, neben dem Schloss<br />
Marienburg bei Nordstemmen, auch für die<br />
Planung des Keilbahnhofs Nordstemmen<br />
verantwortlich. Hase, und später seine<br />
Schüler, brachten damit die sogenannte<br />
Hannoversche Architekturschule in den<br />
<strong>Landkreis</strong>. Gute 50 Jahre später schafft der<br />
junge Architekt Walter Gropius in Alfeld<br />
einen seiner ersten Bauten. Ein Industriebau,<br />
welcher stilprägend werden sollte für<br />
den Internationalen Stil mit seiner kubischen<br />
Form und den Glas-Vorhang-Fassaden –<br />
seit 2011 Weltkulturerbe.<br />
Wie Sie lesen, hat der <strong>Landkreis</strong> vieles<br />
an Geschichte von Bauten und deren<br />
Erbauern aller Epochen zu bieten. Von der<br />
Frühgeschichte bis zur Gegenwart! Vom<br />
Fachwerkbau bis zur Moderne.<br />
UNESCO-Weltkulturerbe<br />
Nummer drei im Land -<br />
kreis <strong>Hildesheim</strong>: das<br />
Fagus-Werk<br />
121
Die Innerste von der Quelle bis zur Mündung –<br />
Naturerleben und Tourismus als Projekt interkommunaler<br />
Kooperation<br />
Ulrich Weber<br />
Die Bedeutung des Fremdenverkehrs wird<br />
in Niedersachsen absehbar weiter zunehmen.<br />
Es wird häufiger und auch kurzfristiger<br />
verreist und es wird Wert gelegt auf die Qualität<br />
der Reiseerfahrungen. Dass guter Ser -<br />
vice und Bequemlichkeit in der Kombination<br />
mit Erlebnis und Erkenntnisgewinn im<br />
wahrsten Sinne des Wortes naheliegend<br />
sein können, hat Niedersachsen auch<br />
abseits der traditionellen Urlaubsgebiete<br />
bereits gezeigt, so zum Beispiel mit Fernradwanderwegen<br />
oder erfolgreichem Städtetourismus.<br />
Um in Zeiten des demografischen<br />
Wandels neue Perspektiven aufzuzeigen,<br />
steht auch die Verbesserung touris -<br />
tischer Infrastrukturen regelmäßig auf der<br />
Agenda regionaler Entwicklungskonzepte<br />
im ländlichen Raum.<br />
An der Innerste entwickelte sich eine<br />
erste Idee zu einem interkommunalen Radweg<br />
entlang der Innerste – zunächst aus<br />
einer Perspektive des Naturschutzes und<br />
der Umwelterfahrung. Im Zuge der Sicherung<br />
eines europäischen Schutzgebietes<br />
entlang des Flusses, erörterten die beteiligten<br />
Naturschutzbehörden und -verbände<br />
auch Aspekte von Besucherlenkung und<br />
Besucherinformation. Damit soll vorrangig<br />
die Akzeptanz der Schutzausweisung und<br />
der damit verbundenen, einschränkenden<br />
Bestimmungen verbessert werden.<br />
Etwa zur gleichen Zeit führte das Netzwerk<br />
Kultur & Heimat <strong>Hildesheim</strong>er Land e. V.<br />
das sozio-kulturelle Projekt „Dorfsichten“ in<br />
einem der Innerste-Dörfer durch. Dieses<br />
Projekt hatte die Zielstellung, im gleichberechtigten<br />
und moderierten Dialog der Dorf -<br />
gemeinschaft neue Zukunftsperspek tiven<br />
zu erarbeiten. Die dokumentierten Erfah run -<br />
gen dieses Projektes lieferten eine Blau -<br />
pause für das aufziehende Vorhaben<br />
„Innerste-Radweg“.<br />
Gespräche mit den Verwaltungen der an<br />
der Innerste anliegenden elf Gemeinden<br />
und Städte sowie der drei <strong>Landkreis</strong>e zeigten,<br />
dass die Idee zur Einrichtung eines<br />
Innerste-Radweges ausreichend tragfähig<br />
war, um alle dahinter zu versammeln. Im<br />
Jahr 2007 konstituierte sich ein Arbeitskreis<br />
aus Vertretern der kommunalen Verwaltungen<br />
und aus dem Ehrenamt. In mehreren<br />
intensiven Sitzungen wurde das Projekt sehr<br />
phantasievoll aber auch mit dem notwen -<br />
digen Praxisbezug ausgeleuchtet. Wichtige<br />
Fragestellungen betrafen die Routenführung<br />
und die Ausbaustandards, die Finanzierung<br />
und die Zuständigkeiten. Es wurden wesentliche<br />
Aspekte von Tourismus in Bezug auf<br />
die Region aufgezeigt und es wurde die<br />
Erkenntnis verdaut, dass die Einrichtung<br />
eines Innerste-Radweges einer gut abgestimmten<br />
und vernetzten Planung bedarf.<br />
An dieser Stelle hätte man angesichts<br />
der großen Herausforderungen auch noch<br />
aussteigen können. Es hat aber niemand<br />
daran gedacht. Aus pragmatischen Gründen<br />
wurde die Umsetzungsphase dann<br />
in zwei untereinander kommunizierenden<br />
Arbeits kreisen angegangen. Die sehr prak -<br />
tischen Aufgaben, wie die beabsichtigte<br />
Trassenführung, die Wegestandards, die<br />
Ausbaustrecken und die Wegemarkierung<br />
wurden im Arbeitskreis der Kommunen mit<br />
der maßgeblichen Unterstützung des All -<br />
122
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
„Die Innerste“, eine schön-schaurige Geschichte<br />
über das Innerstetal; hier bei Hockeln.<br />
123
Die Marodebrüder –<br />
eine Szene aus<br />
dem Freilicht theater<br />
„Die Innerste“<br />
124<br />
gemeinen Deutschen Fahrradclubs ADFC<br />
angegangen. Im Ergebnis entstanden hier<br />
ein umfängliches Kartenwerk, ein Schilderkataster<br />
sowie ein Maßnahmenverzeichnis<br />
mit einer realistischen Kostenschätzung. Ein<br />
parallel tagender Arbeitskreis der sogenannten<br />
„Ortsältesten“ setzte sich aus ehrenamtlichen<br />
Vertretern aus den Ortschaften des<br />
Innerstetales und Mitarbeitern aus den<br />
Verwaltungen zusammen.<br />
Dieses Gremium erforschte den Markenkern<br />
des Innerste-Radweges. Um zu klären,<br />
welche Erlebnis-werte das Innerstetal für<br />
Touristen haben könnte, wurde dieser<br />
Arbeitskreis selbst reisend und tagte an<br />
wechselnden Orten der Region. Freigelegt<br />
wurden tief reichende Erkenntnisse über<br />
Bewohner und Ortschaften, ihre Eigenarten<br />
und Traditionen, die landschaftlichen<br />
Besonderheiten, die Bauwerke und die<br />
Natur – kurzum ein solcher Schatz an landschaftsbezogenen<br />
Erkenntnissen, dass<br />
„Reichtum“ diesen nur unzulänglich zu<br />
beschreiben vermag.<br />
Ein großer Verdienst dieses Arbeits -<br />
kreises besteht darin, dass aufgrund seines<br />
Wirkens im Innerstetal inzwischen nachbarschaftliche<br />
Beziehungen zwischen den Ortschaften<br />
gepflegt werden. Schöpfend aus<br />
dem Schatzkästlein der Region initiierte das<br />
Netzwerk Kultur & Heimat <strong>Hildesheim</strong>er<br />
Land e. V. unter der Flagge „Innerste-Blau“<br />
ab 2010 in mehreren Ortschaften unvergessene<br />
Veranstaltungen wie zum Beispiel die<br />
szenischen Aufführungen der Innerste-Novelle<br />
des Wilhelm Raabe an den wahrschein -<br />
lichen Original-Schauplätzen.<br />
Unter dem Motto „der König kommt“,<br />
wurden Picknicks veranstaltet oder Sängerund<br />
Sommerfeste gefeiert – sehr zum Wohlwollen<br />
aller Beteiligten und natürlich seiner<br />
Majestät.
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Auch jetzt noch hätten alle Beteiligten<br />
angesichts der großen Herausforderungen<br />
noch aussteigen können, zumal das Projekt<br />
„Innerste-Radweg“ wegen Finanzierungs -<br />
fragen und hohem Verwaltungsaufwand<br />
tatsächlich ins Stocken geriet. Es war<br />
schließlich der <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>, der<br />
sich „den Hut aufsetzte“ und eine Verwaltungsvereinbarung<br />
aller 14 beteiligten Kommunen<br />
herbeiführte. Im Jahr 2013 konnte<br />
der Radweg von der Quelle der Innerste bei<br />
Buntenbock (Harz) bis zu deren Mündung<br />
bei Ruthe ausgeschildert werden. Daneben<br />
wurde eine Studie zum touristischen Potenzial<br />
des Vorhabens erstellt. Beides war<br />
Gegenstand der ZILE-Förderung (Zuwendungen<br />
zur integrierten ländlichen Entwicklung)<br />
des Amtes für Regionale Entwicklung.<br />
Im nächsten Schritt wurden in 2015 mit<br />
regionalem Sponsoring und Fördermitteln<br />
der BINGO-Umweltstiftung sowie dem<br />
EU-kofinanzierten Förderprogramm „Natur<br />
er leben“ 21 Rastplätze mit Informations -<br />
einrichtungen für Radler eingerichtet.<br />
Nun ist der Innerste-Radweg in der Welt.<br />
Natürlich ist nicht alles so perfekt, wie es<br />
sich die vielen Akteure das einmal vorgestellt<br />
haben. Aber am Projekt wird weiter<br />
gearbeitet und Verbesserungen werden<br />
angestrebt. Mancherorts sollen noch<br />
Abschnitte des Innerste-Radweges in landschaftlich<br />
schönere Bereiche verlegt werden,<br />
an manchen Teilstrecken besteht<br />
genauso wie bei Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten<br />
noch Handlungsbedarf.<br />
Im nächsten Schritt wird jedoch zunächst<br />
eine gemeinsame professionelle Vermarktung<br />
umzusetzen sein. Der Innerste-Radweg<br />
wird sich bedarfsgerecht weiter entwickeln<br />
und bleibt so auch zukünftig für Über -<br />
raschungen gut. Auch das gehört zu einer<br />
lebendigen Kultur dieser Region.<br />
„Doris alias die Innerste“,<br />
eine Szene aus dem<br />
Freilichttheater<br />
125
Gesundheit, Vitalität, Wellness – erholen und<br />
entschleunigen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
Martin Kaune<br />
Solebad in<br />
Nachtstimmung<br />
Im Zeichen von Gesundheit, Vitalität und<br />
Wellness werden in Bad Salzdetfurth seit<br />
1857 die heilkräftige Sole und seit 1952 das<br />
aus den Luttrumer Moorwiesen gewonnene<br />
Heilmoor genutzt. Die Verknüpfung von Tradition<br />
mit der modernen Lebensart macht<br />
das TherapieZentrum zu einer Oase, um<br />
abzuschalten, Kraft zu tanken und zu entschleunigen.<br />
Wandeln Sie durch den Kurpark,<br />
machen Sie halt bei den mächtigen, 260<br />
Jahre alten Gradierwerken und genießen<br />
Sie die salzhaltige Luft. Durch das Einatmen<br />
der an Aerosolen und Salzionen ange -<br />
reicherten Luft werden die Atemwege<br />
befeuchtet. Die Salzkristalle besitzen eine<br />
Sekret lösende Wirkung, die die Atemwege<br />
reinigt und die Schleimhäute abschwellen<br />
lässt.<br />
Tauchen Sie in das wohltemperierte<br />
Nass unseres Sole-Frei- und Hallenbades<br />
ein und spüren Sie die positive Wirkung, die<br />
die Sole auf Körper und Psyche ausübt.<br />
Schwimmen im Solebad ist ein gutes Herz-<br />
Kreislauf-Training. 750 Quadratmeter Wasser -<br />
fläche erwarten Sie. Bei einer Wassertiefe<br />
von 1,35 Meter können sich Nichtschwimmer<br />
angstfrei im Wasser bewegen. Durch<br />
den erhöhten Auftrieb des 3-prozentigen<br />
Natur-Solewassers werden Sie – fast wie am<br />
Toten Meer – vom Wasser getragen.<br />
Entspannen Sie in unseren 5-Sterne-<br />
Saunen mit den fünf unterschiedlichen<br />
Saunen, von der finnischen Sauna über die<br />
Kelo-Erd- und -Sechsecksauna bis hin zum<br />
Sanarium und dem römischen Dampfbad.<br />
Hier findet sicherlich jeder „Sauna-Typ“ sein<br />
Wohlfühlambiente.<br />
Die Heilkräfte – Sole und Moor – bilden<br />
unsere traditionelle Grundlage. Solebäder<br />
und -bewegungsbäder werden bei rheumatischen<br />
Erkrankungen, Wirbelsäulen- und<br />
Bandscheibenschäden, nach Gelenkope -<br />
rationen und bei Hauterkrankungen angewendet<br />
und kombiniert mit physikalischen<br />
Therapien wie der klassischen Massage,<br />
Bindegewebsmassage, Lymphdrainage und<br />
Krankengymnastik, um Genesung und Linde -<br />
rung zu erreichen.<br />
Die heilende Wirkung des Moores wird<br />
genutzt bei Erkrankungen wie Arthritis, Arthrose,<br />
Wirbelsäulenerkrankungen, Muskel -<br />
126
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
beschwerden, bei rheumatischen Erkrankungen<br />
und gynäkologischen Problemen<br />
oder als Balneotherapie bei unerfülltem<br />
Kinderwunsch. Moor wirkt positiv auf das<br />
Immunsystem. Durch die Poren der Haut<br />
dringen die natürlichen Heilstoffe in den<br />
Körper und entfalten dort ihre heilsame<br />
Wirkung.<br />
Seit der Antike wird Moor zur Erhaltung<br />
von Schönheit geschätzt. Erleben Sie diese<br />
sanfte Hautpflege im TherapieZentrum.<br />
Runden Sie Ihren Wellness-Tag durch eine<br />
Aromaöl-, Hot-Stone- oder ayurvedische<br />
Massage ab, oder genießen Sie ein Cleo -<br />
patrabad, damit Sie Kraft tanken können für<br />
die Anforderungen des Alltags.<br />
Garten- und Wellness -<br />
fest im Kurpark von<br />
Bad Salzdetfurth<br />
127
Freizeitangebote und attraktive<br />
Ausflugsziele – nicht nur für<br />
Touristen<br />
Maike Leibfried<br />
Citybeach in <strong>Hildesheim</strong><br />
Einzigartiges Weltkulturerbe, ägyptische<br />
Exponate von Weltruhm, historische Fachwerkhäuser,<br />
eine bunte kulturelle Szene,<br />
attraktive Einkaufsmöglichkeiten und eine<br />
landschaftlich abwechslungsreiche Umgebung.<br />
<strong>Hildesheim</strong> und die Region haben<br />
viel zu bieten.<br />
Bereits 1985 wurden zwei <strong>Hildesheim</strong>er<br />
Denkmäler samt ihrer Kunstschätze von der<br />
UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen:<br />
St. Michaelis, eine der schönsten<br />
frühromanischen Kirchen in Deutschland,<br />
bewahrt zusammen mit dem Mariendom<br />
und dem Domschatz ein einzigartiges<br />
En semble mittelalterlicher Ausstattungskunst.<br />
Weithin bekannt ist auch der sagen -<br />
um wobene 1000-jährige Rosenstock an der<br />
Apsis des Doms. Im Jahr 2011 kam ein weiteres<br />
UNESCO-Welterbe aus der Region<br />
hin zu: das Fagus-Werk in Alfeld, das u. a. für<br />
die Herstellung von Schuhleisten bekannt<br />
ist.<br />
Von Weltkultur zeugt auch das renommierte<br />
Roemer- und Pelizaeus-Museum mit<br />
seinen vielfältigen Dauer- und Sonderausstellungen.<br />
Es beherbergt eine der weltweit<br />
bedeutendsten Sammlungen altägyptischer<br />
Kulturdenkmäler aus dem Zeitalter der<br />
großen Pyramiden. Kulturell zählt auch das<br />
Theater für Niedersachsen mit seinem<br />
abwechslungsreichen Spielplan zu einer<br />
festen Größe in <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Streifzüge durch die <strong>Hildesheim</strong>er<br />
Geschichte bietet das Stadtmuseum im<br />
Knochenhauer-Amtshaus am historischen<br />
Marktplatz – ein imposanter Platz, der nach<br />
der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg auf<br />
Initiative der Bürger rekonstruiert und wiederaufgebaut<br />
wurde. Im historischen Fachwerkviertel<br />
am Rande der Innenstadt er -<br />
lauben auch heute noch die verbliebenen<br />
Straßenzüge zwischen Brühl und Keßlerstraße<br />
Einblicke in die Vergangenheit.<br />
Vom Marktplatz aus führt die Rosenroute<br />
(in das Straßenpflaster eingesetzte Rosenpflastersteine)<br />
entlang der zentrumsnahen<br />
Sehenswürdigkeiten bis ins Fachwerkviertel<br />
auf die begrünten Stadtwälle. Zu jeder<br />
Jahreszeit trifft man hier Spaziergänger oder<br />
Freizeitsportler. Ruhesuchende zieht es in<br />
den rund fünf Hektar großen Ernst-Ehrlicher-<br />
Park.<br />
Auch über die Grenzen <strong>Hildesheim</strong>s hinaus<br />
bleibt das Angebot vielfältig. Auf einer<br />
Gesamtlänge von über 460 Kilometern kommen<br />
Radfahrer auf den Fern- und Themenradwegen<br />
auf ihre Kosten. Im Süden der<br />
Region <strong>Hildesheim</strong> laden die Wanderwege<br />
zu ausgedehnten Wanderungen ein. Die<br />
Flussläufe von Leine und Innerste, das<br />
Leine bergland und die Ausläufer des Harzes<br />
laden zu Ausflügen ein. Hier lassen sich<br />
zahlreiche Schlösser, Klöster, Burgen und<br />
kleine Fachwerkstädte entdecken.<br />
128
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Fachwerkviertel<br />
im Hinteren Brühl<br />
in <strong>Hildesheim</strong><br />
129
Die Qual der Wahl – ein<br />
Paradies für Radfahrer<br />
130<br />
Mit dem Rad unterwegs<br />
Franziska Katzenstein / Rainer Poelmann<br />
Radfahren als umweltfreundliche Aktivität<br />
erfreut sich bei Alt und Jung großer Beliebtheit.<br />
Kulturinteressierte, Ruhesuchende,<br />
Sportler oder Familien mit Kindern – so<br />
unterschiedlich die Ansprüche, so abwechslungsreich<br />
sind die Radrouten im <strong>Landkreis</strong>.<br />
Auf den 460 ausgeschilderten Kilometern,<br />
findet jeder auf den Rund-, Fern- oder Themenradwegen<br />
eine geeignete Strecke.<br />
Dabei stehen Kunst, Kultur oder Natur im<br />
Mittelpunkt.<br />
Zum einen gibt es den Leine-Heide-Radweg,<br />
der über 410 Kilometer vom Eichsfeld<br />
bis nach Hamburg führt. Der etwa 55 Kilometer<br />
lange Abschnitt durch den <strong>Landkreis</strong><br />
<strong>Hildesheim</strong> bietet herrliche Ausblicke ins<br />
Leinetal, malerische Fachwerkstädte und<br />
zahlreiche Sehenswürdigkeiten entlang der<br />
Strecke, wie zum Beispiel das UNESCO-<br />
Welterbe Fagus-Werk in Alfeld. Einige<br />
Abschnitte des Weges wurden kürzlich ausgebaut,<br />
um ein noch angenehmeres Fahren<br />
zu ermöglichen. Schutzhütten und Rast -<br />
plätze ergänzen das Angebot.<br />
Durch die Flusstäler von Gande, Lamme<br />
und Innerste bis nach Sarstedt verläuft hingegen<br />
der 54 Kilometer lange Radweg zur<br />
Kunst. Er gliedert sich in fünf unterschied -<br />
liche Themen-Abschnitte. Besonders hervorzuheben<br />
ist der „Skulpturenweg“ zwischen<br />
Bad Gandersheim und Lamspringe.<br />
Hier verläuft der Weg auf einem ehemaligen<br />
Bahndamm und wird von einer Vielzahl von<br />
modernen Kunstwerken gesäumt. Weitere<br />
Attraktionen sind das Kloster Lamspringe,<br />
der Kurpark Bad Salzdetfurth und die Stadt<br />
<strong>Hildesheim</strong>.<br />
Beide Wege sind Bestandteil der im<br />
Sommer 2015 eröffneten Kulturroute, die<br />
die kulturellen Leuchttürme rund um Hannover<br />
auf etwa 800 Kilometern in 15 Tages -<br />
etappen miteinander verbindet.<br />
Die unterschiedlichsten Naturlandschaften<br />
stehen dagegen beim Innerste-Radweg<br />
im Vordergrund. Die 105 Kilometer verlaufen<br />
von der Quelle im Oberharz bis zur Mündung<br />
in die Leine. Radfahrer erleben dabei<br />
einen landschaftlichen Querschnitt vom<br />
Mittelgebirge über das Gebirgsvorland bis<br />
zu ebenen Flusslandschaften. Der Weg<br />
verbindet die Welterbestätten Oberharzer<br />
Wasserwirtschaft, Goslar und den Dom<br />
und St. Michaelis in <strong>Hildesheim</strong>. Info-Tafeln<br />
geben Auskunft über die Besonderheiten<br />
der jeweiligen Naturräume.<br />
Neu ist der Ambergau-Radweg, der<br />
von Seesen über Bockenem entlang der<br />
Nette nach Holle führt. Mit einer Länge von<br />
32 Kilometern bietet er sich damit für einen<br />
gemütlichen Tagesausflug an, bei dem Radler<br />
zum Beispiel das Turmuhrenmuseum<br />
Bockenem, den Familienpark Sottrum oder<br />
den Laves-Kulturpfad erkunden können.<br />
Als besonderes Qualitätsmerkmal der<br />
genannten Strecken sind die Start- und Zielpunkte<br />
in der Regel sehr gut mit der Bahn<br />
erreichbar, sodass einem entspannten Ausflug<br />
nichts im Wege steht.
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Regionale Küche und Gastlichkeit<br />
Heike Reßmeyer<br />
Mit dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> verbinden<br />
die meisten Menschen intensiven Ackerbau<br />
mit Rüben und Getreide, nur wenige vermuten<br />
hier die Erzeugung vielfältiger regionaler<br />
Produkte. In den letzten Jahren haben Landwirte<br />
die Vermarktung ihrer Feldfrüchte<br />
direkt an die Verbraucher als Nische für sich<br />
gefunden und bauen dieses Segment weiter<br />
aus. So gibt es neben den klassischen Produkten<br />
wie Fleisch und Wurstwaren auch<br />
Anbieter von Geflügel und Wild aus dem<br />
<strong>Hildesheim</strong>er Wald. Die guten Böden liefern<br />
zudem schmackhaftes Obst und Gemüse.<br />
In der typischen Kulturlandschaft um <strong>Hildesheim</strong><br />
finden sich noch reichhaltige Obst -<br />
wiesen am Dorfrand oder in den Ortschaften.<br />
In einigen Mostereien wird der Saft des<br />
eigenen Obstes gepresst und zurückgegeben,<br />
regionaler Genuss aus dem eigenen<br />
Garten garantiert. Kartoffeln aus Börde -<br />
boden haben einfach mehr Geschmack –<br />
fragen sie mal die Erzeuger oder überzeugen<br />
sie sich selbst davon.<br />
Der Nachfrage nach Produkten aus ökologischem<br />
Anbau sind Landwirte eines<br />
gan zen Dorfes gefolgt und haben ihre Be -<br />
triebe umgestellt und bieten Gemüse und<br />
Erdbeeren in verschiedenen Geschäften<br />
und auf Märkten im <strong>Landkreis</strong> an. Seit 1996<br />
können <strong>Hildesheim</strong>er Bürger auf dem<br />
wöchentlich stattfindenden Bauernmarkt in<br />
Himmelsthür Produkte aus der Region kau-<br />
Fortsetzung Seite 133<br />
Produkte aus dem<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
131
Auf einen Blick<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Doppel- und Einzel -<br />
zimmer, u. a. mit Box -<br />
springbetten, Flachbildfernseher<br />
mit<br />
Satellitenempfang,<br />
kostenlosem WLAN,<br />
Dusche und WC<br />
– Familienfeiern mit<br />
Menü oder Buffet<br />
– regionale und<br />
saisonale Küche<br />
Landhaus Heidekrug<br />
Das Landhaus Heidekrug – idyllisch gelegen zwischen<br />
<strong>Hildesheim</strong>-Ochtersum und Diekholzen –<br />
ist der ideale Platz für verschiedenste Familien -<br />
feiern und Kurzurlaube.<br />
Die neu gestalteten grosszügigen Zimmer im<br />
Haupthaus verfügen über moderne Boxspringbetten,<br />
Dusche und WC, Flachbildfernseher mit<br />
Satellitenempfang sowie kostenloses WLAN.<br />
Nach einem Spaziergang um das Kloster Marienrode<br />
oder entlang der Söhrer Heide, kann man<br />
im Sommer, wie schon vor 100 Jahren, im<br />
Garten sitzen und die lauen Abende genießen.<br />
Die Küche des Hauses offeriert regionale und<br />
saisonale Gerichte. Für Familienfeiern – mit<br />
Menü oder Buffet – werden Sie gerne beraten.<br />
Landhaus Heidekrug<br />
GmbH, <strong>Hildesheim</strong><br />
www.heidekrug.eu<br />
Auf einen Blick<br />
Leistungsspektrum:<br />
– Biergarten<br />
– Saal bis 80 Personen<br />
– Restaurant<br />
– regionale Küche<br />
– Beratung für<br />
Feierlichkeiten<br />
Gasthof<br />
„Zur grünen Aue“<br />
Gronau<br />
www.zurgruenenaue.de<br />
Gasthof „Zur grünen Aue“<br />
Dinner for one oder Gesellschaft im Saal? Der<br />
Gasthof „Zur grünen Aue“ hat für jeden etwas zu<br />
bieten – vor allem schmackhafte und erlesene<br />
regionale Küche sowie Wildgerichte –, in histo ri -<br />
schem und gepflegtem Ambiente. Gerne werden<br />
die Gäste beraten, auch wenn es um Feierlichkeiten<br />
für bis zu 80 Personen geht. Bei schönem<br />
Wetter lädt der Biergarten zum Entspannen im<br />
Freien ein – zum Genießen in der „grünen Aue“.<br />
132
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
fen. Der Bauernmarktverein unterscheidet<br />
sich von anderen Wochenmärkten dadurch,<br />
dass die Satzung sehr genau festlegt, dass<br />
nur regionale und saisonale Produkte verkauft<br />
werden. So findet der Kunde hier<br />
neben Fleisch, Gemüse und Obst, Back -<br />
waren und Fisch sowie auch Blumen aus<br />
der näheren Umgebung.<br />
Hofläden in den Dörfern bereichern das<br />
Umfeld der Stadt <strong>Hildesheim</strong>, hier sind<br />
neben dem klassischen Angebot auch so<br />
manche Besonderheit aus Kräutern wie<br />
Kräutersalz, Kräuter-Pesto-Varianten oder<br />
Gemüsebrotaufstriche zu finden. Natürlich<br />
sind die köstlichen „Marmeladen“ aus den<br />
Früchten des Gartens nicht zu vergessen.<br />
Der Garten hat aber mehr zu bieten als nur<br />
Obst, auch Rosen aus heimischen Gärten<br />
und deren Verwendung zu Rosenzucker,<br />
Sirup, Gelee, Fruchtaufstrich und Rosenlikör<br />
sind ein Geheimtipp. Und die Ideen gehen<br />
nicht aus – in Zukunft lassen sich wohl auch<br />
Trüffel aus dem Leinebergland kaufen.<br />
Um dem Kunden ein möglichst breites<br />
Angebot anbieten zu können und um in<br />
vielen Bereichen des <strong>Landkreis</strong>es vertreten<br />
zu sein hat sich die Hi-Land Vereinigung ge -<br />
gründet. Alle beteiligten Betriebe (rund 30)<br />
verpflichten sich durch nachhaltige Wirtschaftsweisen<br />
ihre Produkte zu erzeugen.<br />
Sollte mal die Lust zum Kochen fehlen,<br />
bieten Hof-Cafés und Dorf-Gaststätten die<br />
Möglichkeit zur Einkehr. Bei selbstgebackenem<br />
Kuchen mit Früchten des Gartens,<br />
sahnigem Bauernhofeis, einem saftigen<br />
Schnitzel oder knackigem Salat kann dem<br />
ländlichen Flair der <strong>Hildesheim</strong>er Dörfer,<br />
egal ob in der Börde oder den Sieben<br />
Bergen, kaum jemand widerstehen. Und<br />
wer hier verweilen möchte kann hier übernachten.<br />
Durch die Nähe zur Messe in Hannover<br />
findet sich so manches Zimmer.<br />
Erkunden und genießen sie den <strong>Landkreis</strong><br />
mit seinem ganzen Facettenreichtum<br />
und überzeugen sie sich, dass der Kreis<br />
<strong>Hildesheim</strong> mehr hat als nur Rüben und<br />
Weizen – nämlich auch Obst und Gemüse,<br />
Wald und Berge mit reichlich Wild.<br />
Geschmackvolle,<br />
regionale Küche<br />
133
Ein „Bullenstall“ wird Kunstgebäude,<br />
oder... in Bodenburg steht die<br />
ARCHE für zeitgenössische Kunst<br />
Hans-Oiseau Kalkmann<br />
Die ARCHE im Schnee –<br />
ein Ausstellungshaus<br />
verwandelt sich . . .<br />
Es war „der Griff nach den Sternen“, als der<br />
gerade erst gegründete Kunstverein Bad<br />
Salzdetfurth in Bodenburg auf dem Schlossgelände<br />
der Familie von Cramm ein ehe -<br />
maliges Wirtschaftsgebäude mit einem un -<br />
gewöhnlichen Dach fand und beschloss, in<br />
dieses Baudenkmal neues Leben einziehen<br />
zu lassen. In sechsjähriger Arbeit rettete er<br />
es vor dem Verfall und erhielt dafür 1999<br />
den Niedersächsischen Denkmalpreis.<br />
Die letzte Nutzung dieses Hauses mit<br />
seinem schiefergedeckten Sattelschwingdach<br />
diente der Rinderzucht. Das war ein<br />
guter Anlass, den Stier, der ja bereits in<br />
Lascaux, in Ägypten oder auf Kreta die<br />
Künstler zu herausragenden Darstellungen<br />
reizte, in den Mittelpunkt der Eröffnungs -<br />
ausstellung zu stellen – der ersten in einem<br />
Zyklus von internationalen Gruppenaus -<br />
stellungen, die den Tierarten (gefolgt von<br />
Insekten, Vögeln, Reptilien und Fischen) ge -<br />
widmet waren.<br />
Das Thema der EXPO 2000 „Mensch –<br />
Natur – Technik“ bot einen hervorragenden<br />
Anlass, den Zyklus durch eine Ausstellung<br />
zu ergänzen, gab doch die Architektur des<br />
Gebäudes hierzu einen hervorragenden<br />
Anlass, der mit der Tierthematik zu verbinden<br />
war: Die Dachkonstruktion erweckt von<br />
innen den Eindruck eines umgestülpten<br />
Schiffsrumpfes. Da die Tiere von Noah und<br />
seinen Helfern vor dem Ertrinken gerettet<br />
wurden, lag es nahe, das Ausstellungshaus<br />
in eine „ARCHE“ zu verwandeln. Statt der<br />
Tierpaare wurden je zehn Künstlerinnen<br />
und Künstler eingeladen mit Partnerinnen<br />
oder Partnern auf die Arche zu kommen.<br />
Die Zusagen von Eduardo Chillida, Alfred<br />
Hrdlicka, Ulrike Rosenbach, Katharina Fritsc h,<br />
Horst Antes, Dorothee von Windheim,<br />
Richard Long, Timm Ulrichs, Christiane<br />
Möbus u. a. zeigen, dass das Kunstgebäude<br />
zu einem anerkannten und wichtigen Ort<br />
zeitgenössischer Kunst geworden war.<br />
Den Tierausstellungen folgte ein Zyklus,<br />
der den Menschen in den Focus nahm und<br />
Werke zu seinen fünf Sinnesorganen Mund,<br />
Hand, Ohr, Nase, Auge zeigte, gefolgt von<br />
einer Ausstellung über Heilpflanzen mit dem<br />
Titel HORTUS MEDICUS. Alle Ausstellungen<br />
wurden von informativen Katalogen begleitet.<br />
Der beeindruckende Raum unter dem<br />
Sattelschwingdach eignet sich aber nicht<br />
nur für Ausstellungszwecke, sondern bietet<br />
ein ungewöhnliches Ambiente für andere<br />
kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte im<br />
Rahmen der Niedersächsischen Musiktage<br />
von Albert Mangelsdorff u. a.<br />
So entstand im Süden der Kurstadt<br />
ein neuer Raum für kulturelles Leben.<br />
Gepaart mit dem schönen Schlosspark, der<br />
Kirchplatzgestaltung vor St. Johanni, der<br />
ab wechslungsreichen Landschaft des<br />
Fleni thigaues und am www.radweg-zurkunst.de<br />
liegend, strahlt er weit über den<br />
Ort hinaus.<br />
134
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Die Ausstellung Holz<br />
im Obergeschoss<br />
Das Obergeschoss<br />
des Bullenstalls<br />
135
Die Denkmalpflege im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong> –<br />
Archäologie und Baudenkmalpflege<br />
Annegret Klauke<br />
Die Archäologie verrät uns viel über unsere<br />
hiesige, rund 700 000 Jahre alte Vergangenheit.<br />
Davon zeugen mehrere tausend Funde<br />
und Befunde in Stadt und <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Obertägig, kaum jedoch für den Laien<br />
ohne Erklärung sichtbar, sind Grabhügel,<br />
Landwehren, Wall- und Burganlagen verschiedenster<br />
Epochen in Resten erhalten.<br />
Unter der Erde sind weiterhin eine Vielzahl<br />
an Fundstellen von Siedlungs-, Produktions-<br />
und Bestattungsplätzen verborgen.<br />
Neben den Funden wie Münzen, Fibeln und<br />
Scherben erkennen die Archäologen diese<br />
Stätten auch an Bodenverfärbungen.<br />
Ziel der archäologischen Denkmalpflege<br />
ist der Schutz und die Bewahrung dieser<br />
Fundstellen, denn sie sind unwiederbring -<br />
liche Zeugen unserer Geschichte. Nicht<br />
immer gelingt dies. Deshalb werden vor den<br />
Baumaßnahmen, bei denen das Erdreich<br />
aufgegraben wird, diese Funde und Be -<br />
funde wissenschaftlich untersucht, um vor<br />
deren endgültiger Zerstörung alle Informationen<br />
und Funde zu dokumentieren und zu<br />
sichern.<br />
Denn nur durch diese archäologischen<br />
Untersuchungen ist es uns möglich, mehr<br />
über die Römer in Elze, den Hellweg oder<br />
die Geschichte des <strong>Hildesheim</strong>er Doms zu<br />
erfahren.<br />
Im Alltag bewusster sind uns die ortsbildprägenden<br />
Baudenkmäler in Stadt und<br />
<strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Die weltweit bekanntesten Denkmäler<br />
sind unsere Welterbestätten: das Fagus-<br />
Werk in Alfeld; St. Michael und der Dom in<br />
der Stadt <strong>Hildesheim</strong>. Nicht weniger be -<br />
kannt ist auch der <strong>Hildesheim</strong>er Marktplatz<br />
mit dem Brunnen, dem Knochenhaueramtshaus<br />
und dem Tempelhaus – ebenfalls ein<br />
Touristenmagnet.<br />
Die <strong>Hildesheim</strong>er leben nicht nur von<br />
ihren Denkmälern und damit den Touristen<br />
– vielmehr leben sie auch in und mit ihren<br />
Denkmälern. In den Städten Alfeld und<br />
<strong>Hildesheim</strong> und im <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong><br />
betrifft dies den Großteil der circa 5500<br />
Baudenkmäler.<br />
Neben den regionaltypischen Fachwerkbauten<br />
aus fünf Jahrhunderten (eines der<br />
ältesten ist der Brunottesche Hof in Wallenstedt,<br />
erbaut 1594) sind auch Backsteinbauten<br />
aus zwei Jahrhunderten (z. B. Villa Windhorst,<br />
Stadt <strong>Hildesheim</strong>, erbaut 1882–86)<br />
aus unserer Region nicht wegzudenken.<br />
Egal, ob dies Schlösser, Stadthäuser oder<br />
Bauernhöfe oder deren Reste sind. Histo -<br />
rische „Reihenhäuser“ zählen, ebenso wie<br />
Siedlungsbauten des 19. und 20. Jahrhunderts<br />
dazu. Jedes Gebäude ist ein Unikat.<br />
Zur fachkompetenten Beratung stehen<br />
ihnen neben den Handwerkern und Planern<br />
hier die Mitarbeiter/-innen der Unteren Denk -<br />
malschutzbehörde von Stadt und Land kreis<br />
<strong>Hildesheim</strong> und der Stadt Alfeld zur Ver -<br />
fügung. Die fachliche Beratung erfolgt<br />
neben Feststellung des Baustils, und damit<br />
Hinweisen zur Formensprache des Bauwerks,<br />
über die zu verwendenden histo -<br />
rischen und neuen Baumaterialien bis hin<br />
zu finanziellen Hilfestellungen.<br />
136
EIN KREIS MIT LEBENSQUALITÄT<br />
Das Museum – das älteste Gebäude der Stadt<br />
Gronau (Leine) – entstand auf dem Gelände<br />
des ehemaligen Engelbrecht’schen Hof.<br />
137
Komfortabel &<br />
barrierefrei wohnen –<br />
mehr Lebensqualität<br />
für alle<br />
Matthias Kaufmann<br />
Wohnqualität „zum bezahlbaren Preis“, das<br />
ist die Aufgabe, der sich die Kreiswohnbau<br />
<strong>Hildesheim</strong> GmbH jeden Tag aufs Neue stellt<br />
– und das im gesamten <strong>Landkreis</strong> <strong>Hildesheim</strong>.<br />
Es ist der soziale Blick, der dem kommunalen<br />
Wohnungsunternehmen von An -<br />
fang an half, zeitgerecht auf die Bedürfnisse<br />
des Wohnmarktes zu reagieren. Egal ob<br />
Eigenheime oder Mehrfamilienhäuser – die<br />
Kreis wohnbau reagierte von Anfang an<br />
immer vorausschauend und war und ist<br />
damit für ihre Gesellschafter, den <strong>Landkreis</strong><br />
und seine Kommunen, ein wichtiger Partner<br />
bei der städtebaulichen Entwicklung und<br />
beim Versorgungsauftrag. Seit der Gründung<br />
des Unternehmens 1949 wurden weit über<br />
10 000 Wohneinheiten errichtet. Das entspricht<br />
bei durchschnittlich drei Personen<br />
pro Haushalt der Einwohnerzahl einer Mittelstadt.<br />
Neubau geht mit hochwertiger Modernisierung<br />
Hand in Hand, denn die Förderung<br />
der Bestandsentwicklung hat höchste Priorität:<br />
Etwa 50 Cent von jedem Euro Miete<br />
werden wieder investiert. Zum Beispiel in effizientere<br />
Wärmedämmverbundsysteme, Heizanlagen<br />
mit moderner Brennwerttechnik<br />
oder kontrollierten Lüftungen für ein besseres<br />
Raumklima. Dabei hat die Kreiswohnbau<br />
beim Klimaschutz Maßstäbe gesetzt: Durch<br />
den Einsatz alternativer Energien liegt der<br />
Energieverbrauch pro Wohnung mittlerweile<br />
über 25 Prozent unter dem niedersachsenweiten<br />
Durchschnitt. So betreibt die Kreiswohnbau<br />
in Sarstedt zwei Biomasseheizwerke<br />
(Holzpelletwerke), mit denen das<br />
Unternehmen fast jeden zehnten Sarstedter<br />
Haushalt (etwa 500) mit alterna tiver Energie<br />
versorgt. Dieser Beitrag zum Umweltschutz –<br />
die beiden Heizwerke reduzieren den CO2-<br />
Ausstoß um rund 1000 Tonnen im Jahr –<br />
zahlt sich aus, und zwar sowohl für die Mieter<br />